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 Moderiert von: Elkano


 Thema: Rollenspiel ( Was ist das? )
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Oberoberhexe

Arctic Female
Frage Was ist das?
Was ist Rollenspiel?

Im Prinzip ist das wie ein gutes Buch lesen, nur dass man es gemeinsam macht und dass jeder einen Charakter in diesem Buch steuern kann. Während man in einem Buch oder Film hinnehmen muss wenn der Held etwas unglaublich blödes tut kann man hier selbst entscheiden was der Held tun soll.

Im Endeffekt überlegt sich jeder eine Rolle, z.B. der strahlende Ritter oder der Kampfmönch oder die zickige Adlige,... und man erzählt gemeinsam eine Geschichte.

Dazu gehören mehrere Dinge:

1.) Der Spielleiter/ die Spielleiterin
Damit das nicht in ein heilloses Chaos ausartet braucht es (meist) einen der sich grob überlegt wo die Geschichte hin führen soll und der darauf achtet dass die Welt funktioniert.
Der Spielleiter beschreibt die Welt, spielt alle Statisten (hier NSCs = Nicht Spieler Charakter genannt), kennt im Idealfall die Regeln und spielt den Schiedsrichter wenn es zu Regeldiskussionen kommt.

2.) Dann sind da die Spieler
Das sind meist so zwischen 3 und 5, manchmal auch mehr oder weniger, Leute, von denen jeder einen bestimmten Charakter spielt. Während der Spielleiter mal die mürrische Stadtwache, mal die Banditen im Wald und mal die kreischende zu opfernde Jungfrau übernimmt hat jeder Spieler nur eine Figur, seinen Helden eben. Die Spieler spielen die Hauptpersonen der Geschichte.


Wie läuft das dann so? Klingt ja komisch.

Zuerst einigt man sich auf ein "Setting", einen Hintergrund eben. Man kann Geschichten in der Zukunft spielen, oder in der Gegenwart, oder im finstersten Mittelalter. Es gibt apokalyptische Endzeitsettings, Mittelalter-Fantasy mit Elfen und Zwergen, Mittelalter ohne Fantasy, Jetztzeit mit Vampiren und Werwölfen, man kann im Star Wars Universum spielen, etc.

Dann überlegt sich der Spielleiter eine Geschichte.
Bleiben wir mal bei Mittelalterfantasy, dann überlegt er sich vielleicht dass in einem Bauerndorf die Tochter des Dorfvorstehers von finsteren Kultisten in den Wald verschleppt wurde. Wenn die Hauptcharaktere (die ja von den Spielern gespielt werden) dort ankommen werden sie das hören und können dann verschiedene Hinweise finden wo sie suchen müssen. Dann hat sich der Spielleiter vielleicht überlegt dass die Spieler im Wald einen düsteren geheimnisvollen Turm finden in dem ein böser Nekromant sein Unwesen treibt....

Die Spieler müssen sich natürlich ihre Charaktere ausdenken. Dafür gibt es im Normalfall Regeln, aber dazu kommen wir noch.

Wenn das alles passiert ist kann man losspielen.
Der Spielleiter beschreibt die Anfangssituation (wo sind wir, was für eine Jahreszeit/Tageszeit haben wir, wie ist das Wetter, sind noch andere Leute da,...) und die Spieler beschreiben dann einfach was ihr Charakter in dieser Situation so tut. Darauf können die anderen Spieler oder auch der Spielleiter ihrerseits wieder reagieren.

Und schon ist man mittendrin. fröhlich
02.07.2008 14:20:45  Zum letzten Beitrag
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Oberoberhexe

Arctic Female
Dann gibt es natürlich verschiedene Arten zu spielen:


Pen&Paper Rollenspiel

Wie der Name schon sagt benutzt man hier Zettel und Stifte, und für gewöhnlich auch haufenweise Chips und Schokolade.

Hier gibt es Bücher in denen die Regeln drin stehen. Jeder Charakter hat normalerweise Werte für seine körperlichen Attribute, die sagen aus wie kräftig und wie geschickt, wie klug und wie ausdauernd der Charakter ist.
Außerdem gibt es normalerweise Zahlenwerte dafür was der Charakter kann. So kann er vielleicht gut klettern, ist aber in Mathe eine Niete. Kämpfen kann er wieder gut, aber kochen war auch noch nie so seine Sache.
Abgesehen davon stehen auf dem "Charakterdatenblatt" oft auch Wesenszüge des Charakters, ob er eher jähzornig oder eher friedfertig ist, ob der Charakter vielleicht Angst vor Feuer hat und solche Dinge.
Das sind alles Anhaltspunkte die einem sagen wie der Charakter sich in einer bestimmten Situation wahrscheinlich verhalten würde.

Und wie finde ich raus ob eine Aktion die ich machen will auch klappt?
Dazu sind die Würfel da. Es gibt mehr oder weniger komplizierte Arten mit einem Würfelwurf ein Ergebnis festzulegen. Es wird oft entweder ein Würfel gewürfelt und der wird mit z.B. dem "Angriffswert" verglichen und je nachdem was gewürfelt wurde und was für ein Wert auf dem Blatt steht klappt der Angriff – oder eben auch nicht. Genauso funktioniert das mit anderen Aktionen auch.


Forenrollenspiel

Im Forum dauert alles ziemlich lange, deshalb machen wir es uns oft einfacher. Meistens hat zwar jeder irgendwo die Werte für seinen Charakter, aber hier wird eigentlich nicht drauf gewürfelt weil Kämpfe auszuwürfeln im Forum einfach viel zu lange dauern würde.
Deshalb sind wir im Forum darauf angewiesen dass Leute sich ein bisschen beherrschen und nur Sachen beschreiben die ihr Charakter wohl auch wirklich könnte.
Dafür kann man sehr schön erzählerische und trotzdem spannende Geschichten bekommen.


Inplaychat / Chat
Spannende Szenen werden gelegentlich auch in einen Chat ausgelagert weil man da viel zeitnäher reagieren kann. Teilweise werden auch ganze Abenteuer in Chats gespielt, das orientiert sich dann mehr am Pen&Paper.
Was es auch gibt sind Inplaychats. Da trifft man sich, jeder verkörpert einen Charakter auf den er gerade Lust hat, und man betreibt einfach lustigen Smalltalk mit den Charakteren. Manchmal entwickeln sich auch Intrigen oder kleine Abenteuer um einen Charakter herum. Als Hintergrund wird der Chatroom dann oft als Taverne/Kneipe definiert.


LARP (Live Action Role Playing)
Ich hab da mal so komisch angezogene, geschminkte Leute im Supermarkt gesehen...

Im Prinzip ist das gar nicht so anders, nur dass man sich irgendwo auf abgelegenen Campingplätzen, oder in angemieteten Kneipen oder Jugendherbergen trifft und dass sich da alle verkleiden. Hier wird nicht nur geredet, sondern jeder versucht sich möglichst gut als das zu verkleiden was er darstellen will. Da kann es schon mal passieren dass einem im nächstgelegenen Supermarkt ein schwarz-rot bekutteter Magier mit spitzem Hut und Zauberstab begegnet.
Hier hat man auch nur ganz wenige Werte. Dabei wird auch nicht gewürfelt. Auf manchen Larps kann man einfach alles was man auch gut darstellen kann. Da werden Verwundete mit großem Drumherum und Geschrei von vier Leuten festgehalten während der Medicus literweise Kunstblut auf dem Rasen verteilt und meterweise Verbandsmull (und gelegentlich auch Gummieingeweide) in der Gegend verteilt während nebenan der Magier mit Mehl einen komplizierten Ritualkreis auf die Wiese zeichnet, Kerzen aufstellt, Räucherschalen anzündet und mit diversen Pyroeffekten großes Geknalle und Geblitze veranstaltet.
Gekämpft wird hier mit "Polsterwaffen", das sind Waffen aus Schaumstoff und Latex, mit denen kann man sich gegenseitig hauen ohne dass es allzu doll weh tut.


Tabletop
Tabletop ist eigentlich fast so etwas wie Schach in größerem Stil und mit mehr Mitspielern.

Man spielt meist auf großen Karten mit sechseckigen oder quadratischen Feldern. Dabei geht es darum Armeen (dargestellt durch bemalte Figuren z.B. aus Kunststoff) strategisch auf dem Feld zu bewegen, dabei das Terrain und die Gegnerstärke zu beachten und daraus Schlüsse zu ziehen wie man die eigenen Einheiten zusammenstellt. Auch hier wird gewürfelt und die verschiedenen Einheiten sind unterschiedlich stark (eine Infanterieeinheit ist natürlich schwächer gerüstet als ein Panzer aber dafür unter Umständen schneller). Ziel ist hier weniger die soziale Interaktion sondern mehr die Strategie. Schließlich will man gewinnen.

Das ist aber nicht das einzige was Tabletop ausmacht. Es werden Figuren gesammelt, man sitzt alleine zuhause oder gemeinsam bei Workshops und bemalt die Figuren. Und natürlich kann man angeben wenn man eine besonders tolle Figur erworben hat Augenzwinkern
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Oberoberhexe am 02.07.2008 16:31]
02.07.2008 14:22:08  Zum letzten Beitrag
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Oberoberhexe

Arctic Female
Warum macht man sowas eigentlich?
Spaß.
Ziel beim Rollenspiel ist im Prinzip nicht das Gewinnen, da man gemeinsam und nicht gegeneinander spielt. Man macht das weil es Spaß macht gemeinsam um einen Tisch zu sitzen, den Oberbösen irgendwann am nächsten Baum aufzuknüpfen (gut, also doch gewinnen peinlich/erstaunt) und miteinander zu spielen. Manche legen mehr Wert darauf möglichst viele Kämpfe auszufechten, andere legen Wert auf soziale Interaktion.
Letztendlich geht es einfach darum gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen.
02.07.2008 14:52:16  Zum letzten Beitrag
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-Delta-

AUP Delta 06.10.2019
Okay ich wurde jetzt mal genötigt hier was zu den verschiedenen Systemen zu sagen die es so gibt, insgesamt kann man sagen dass es eine riesige Anzahl verschieder Rollenspiele gibt da einen vollständigen Überblick zu bekommen ist schwer, deshalb beschränke ich mich mal auf ein paar Wesentliche hier

Das Schwarze Auge - Deutsches Urgestein und noch immer erfolgreichstes deutsches Rollenspiel, vielen Gamern auch aus der sehr erfolgreichen Nordland-Trilogie (und dem bald erscheinenden Drakensang) vom PC her bekannt, aktuell in der überarbeiteten 4. Edition erhältlich. Aventurien, die Welt von DSA, wird seit Jahrzehnten ständig beschrieben, es gibt mit dem Aventurischen Boten sogar eine Art Zeitung aus dem Blickwinkel der Spielwelt, die alle zwei Monate erscheint. Folglich ein sehr detailler, liebevoll ausgearbeiteter Hintergrund, andererseits ist es manchmal für Einsteiger schwer, sich da direkt zurecht zu finden. Vom Niveau her irgendwo am ehesten zwischen Mittelalter und Neuzeit angesiedelt, viele Anspielungen auf die reale Welt, aber eben mit Elfen, Zwergen, Orks und Magie.

Das Regelsystem ist inzwischen sehr komplex, man sollte schon bereit sein sich da auf eine gewisse Lernkurve einzulassen, mit dem (sehr schön aufgemachten) Basisregelwerk hat man schon einen recht guten Überblick mit dem man schon eine ganze Menge spielen kann. Wer sich dafür mehr interessiert, es gibt eine gigantische Community die sich über verschiedenste Foren erstreckt auf Wunsch kann ich da gerne mehr Infos zu geben. Gewürfel wird hier meist mit zwanzigseitigen Würfeln (W20), aber auch "normale", sechsseitige Würfel finden Verwendung.

Dungeons & Dragons - Das wahre Urgestein, das erste Rollenspiel überhaupt und bis heute der internationale Marktführer, ganz aktuell vor wenigen Wochen ist auch hier die 4. Edition erschienen, wenn auch erst auf Englisch. Vom Grundkonzept her mittlerweile ein ganz anderes Spiel als DSA, mehr auf das "klassische" Fantasy-Rollenspiel ausgelegt, eben eine Heldengruppe die in Dungeons zieht, dort Unmengen an Monstern zum Frühstück verputzt und mit riesigen Mengen an Schätzen beladen wieder zurück kommt. Für die alte Edition (3.5) sind Unmengen an Büchern und verschiedenen Hintergrundwelten (unter anderem auch Star Wars und Babylon 5) erhältlich. Die größte Hintergrundwelt sind hier die Forgotten Realms, ein riesiger Fantasyhintergrund in dem fast alles existiert was man sich so vorstellen kann, über den auch große Mengen geschrieben wurden, auch hier dürften Vielen die teilweise sehr erfolgreichen Computerspielreihen (Baldurs Gate, Icewind Dale, Neverwinter Nights) bekannt sein. Hier wäre aber wohl Wraith als Realms-Experte der bessere Ansprechpartner als ich.

Die neue Edition ist noch relativ umstritten da viele Elemente aus Online-Rollenspielen wie WoW übernommen wurden oder auch von Trading Card Games, es hat inzwischen definitiv einen leicht "brettspieligen" Touch, ohne Bodenplan und Figuren die man darauf herumschiebt ist es kaum spielbar, persönlich finde ich das Ganze einen großen Schritt in die richtige Richtung bin aber persönlich ohnehin kein großer D&D-Fan. Für Einsteiger vermutlich ein wenig leichter hier Zugang zu finden als zu DSA. Grundsätzlich wird auch hier mit dem W20 gewürfelt, es finden aber in manchen Fällen (Waffenschaden zB) auch andere Würfel Verwendung.

Shadowrun - Um mal aus der Fantasy-Ecke zumindest ein wenig herauszukommen hier nun das in Deutschland zweit-erfolgreichste Rollenspiel. Cyberpunk trifft auf Fantasy in einer recht abgefahrenen Zukunftsvision, in der aktuellen Edition (auch hier die 4.) spielt man im Jahr 2070, und die Welt hat sich verändert. Die Magie, die seit Jahrtausenden in unserer Welt schlief, ist erwacht, praktisch über Nacht verwandelten sich viele Menschen in Orks und Trolle, andere wurden als Elfen und Zwerge geboren, uralte Rituale begannen auf einmal wieder magische Wirkung zu zeigen. Andererseits ist die Welt auch definitiv noch unsere, mächtige Megakonzerne haben effektiv die Macht übernommen und bekämpfen sich gegenseitig, man selbst spielt einen Shadowrunner, einen Berufskriminellen/Söldner, der von Konzernen angeheuert wird um verschiedenste Aufgaben zu erledigen, mit denen sie sich die Hände nicht selbst schmutzig machen wollen.

Hier ist das momentane Hauptproblem dass es zur Zeit keine deutsche Lizenz gibt, also keine Übersetzungen der englischen Originalbücher auf den Markt kommen, und ein großer Teil der Spielerschaft auch (noch) nicht auf die neue Edition umgestiegen ist. Das Problem dürfte aber demnächst gelöst sein, von daher sollte man sich davon nicht zu sehr abschrecken lassen, die 4. Edition ist IMHO auf jeden Fall deutlich einsteigerfreundlicher als die 3. Auch hier gibt es eine große Community die Interessierten weiterhelfen kann, ich verweise hier einfach mal auf den Shadowrun Nexus. Generell wird mit einer relativ großen Zahl sechsseitiger Würfel gewürfelt, was durchaus zu den Markenzeichen des Systems zählt.

Das wären mal die "großen Drei" hierzulande, es gibt aber wie bereits erwähnt eine riesige Menge weiterer Systeme, um nur einige aufzuzählen: Exalted (wird auch hier im Forum gespielt), World of Darkness, Earthdawn, Savage Worlds, Warhammer, GURPS. Auf Wunsch kann ich gerne noch mehr zu verschiedenen Systemen erzählen, ansonsten wären generelle Rollenspielforen wie die Blutschwerter oder Tanelorn wohl die beste Anlaufstelle.
02.07.2008 15:11:10  Zum letzten Beitrag
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Oberoberhexe

Arctic Female
Auf Anfrage ein Beispiel:


Nehmen wir an Ralf, seine Freundin Sandra, Max und Olli beschließen zusammen zu spielen.
Ralf bietet sich als Spielleiter an.

Dann wird erst einmal darüber diskutiert was jeder spielen möchte. Letztendlich einigen sich alle auf Fantasy (so in Richtung Herr der Ringe) weil Sandra Elfen so toll findet und die anderen das auch okay finden.

Sandra will eine Elfin spielen, natürlich stilecht mit Elfenbogen und grünen Klamotten.
Max will lieber ein strahlender Held sein und spielt einen Ritter mit glänzender Rüstung und langem Schwert (ob er da nicht was kompensieren muss?)
Olli macht den Zwerg, weil solchen Firlefanz mag er nicht, er ist lieber kräftig, haarig und hat eine große Axt.

Ralf überlegt sich jetzt in groben Zügen eine Geschichte, macht sich vermutlich sogar Notizen dazu. Bleiben wir bei der Geschichte von weiter oben. Die Spieler sollen auf die Spur eines düsteren Kultes stoßen der eine unschuldige Jungfrau (?) entführt hat und sie opfern will.


Die vier treffen sich an einem Samstag Nachmittag, packen erstmal Unmengen an Knabberkram und Cola auf den Tisch, irgendwo dazwischen bringen sie die Zettel auf denen die Werte ihrer Charaktere stehen, Stifte und ein paar Würfel unter. Nachdem lange getratscht wurde fangen die vier an zu spielen.

Das Spiel:
Ralf erzählt: "Ihr seid schon eine Weile miteinander gereist. Im Moment ist es Spätsommer, ein warmer Tag, die Vögel zwitschern, in der Nähe plätschert leise ein Bach und ihr lauft einen Weg entlang zwischen Weizenfeldern und grünen Wiesen. Der Tag neigt sich schon langsam dem Ende zu und ihr seid auch schon ein bisschen Müde und ziemlich hungrig. Jagen darf sie hier nicht so einfach, das habt ihr der Elfe schon erklärt, weil das Wild gehört dem örtlichen Baron.
In der Ferne sehr ihr einzelne Rauchfäden aufsteigen, da ist wohl das Dorf zu dem die Felder gehören. Was macht ihr?"

Die anderen drei beschließen dass sich ihre Charaktere ein wenig beeilen und schneller laufen, schließlich wollen sie noch vor Einbruch der Nacht ein Dach über dem Kopf haben. Der Zwerg ist außerdem schon den ganzen Tag nörgelig weil ihm die Sonne auf den Topfhelm brennt was er gar nicht mag.

Der Spielleiter Ralf meint dann: "Eine halbe Stunde später erreicht ihr das Dorf...."
Er beschreibt kurz das Dorf und was die Charaktere sonst noch so sehen können.
"Ein alter Mann der auf einer Bank unter der Dorfeiche sitzt quält sich auf und spricht den Ritter an "Hallo edle Herrschaften, willkommen in Grünbach. Die Götter müssen Euch schicken, denn es ist etwas schreckliches passiert!"

Max sagt darauf: "Ich lege dem alten Mann beruhigend die Hand auf die Schulter und führe ihn zurück zu der Bank. Dann höre ich mir seine Geschichte mit besorgtem Blick an."

Ralf erzählt in der Rolle des alten Mannes dass die Tochter des Dorfvorstehers verschwunden ist. Sicher wurde sie entführt, von Räubern oder so! Er beschreibt außerdem wie in der Zwischenzeit immer mehr Leute auf den Platz strömen und die Neuankömmlinge mit gemischten Gefühlen begaffen, besonders die Elfe mit den komischen Ohren.

Die drei Spieler beratschlagen und Sandra bietet schließlich an dass ihre Elfe ja mal nach Spuren in der Umgebung des Dorfes suchen könnte während der Ritter und der Zwerg die Bevölkerung befragen ob jemand etwas gesehen oder gehört hat.

Sandra meint "Ich gehe also ein wenig vom Dorf weg und laufe einen Bogen um das Dorf, dabei sehe ich mich nach frischen Spuren um."
Ralf, der Spielleiter meint: "Gut. Würfel mal Spurenlesen."
Sandra schaut auf ihren Datenbogen auf dem bei Spurenlesen ein Wert dabei steht und würfelt einfach mal. Laut den Regeln hätte ihr Wurf geklappt. (wie genau das geht hängt vom System ab)
Ralf daraufhin: "Okay, du siehst natürlich eine Menge Spuren von den Dorfbewohnern und den Kindern, aber etwas abseits siehst du Spuren von festeren Schuhen wie sie hier niemand hat. Es sind mehrere, die etwas hinter sich her schleifen, und sie führen zum Wald."
Sandra: "Gut, wenn ich das weiß gehe ich wieder zu den anderen zurück."

Dann sind Max und Olli dran. Was sie jetzt machen passiert eigentlich gleichzeitig zum Spurenlesen der Elfe, muss aber natürlich hinterher abgehandelt werden. So lange hat Sandra Pause und kann sich ihrer Lieblingsbeschäftigung – Datenblatt bunt Anmalen – widmen. Augenzwinkern

Max (der Ritter): "Ich frag mich mal zum Dorfvorsteher durch."
Ralf (der Spielleiter): "Du landest recht schnell bei einem Kerl etwa Mitte 50 mit angegrautem schwarzem Bart und einer recht ansehnlichen Wampe der ziemlich übernächtigt und unglücklich ausschaut."
Max: "Ihr seid der Dorfvorsteher? Könnt Ihr mir genau sagen was denn eigentlich passiert ist?"

Es entwickelt sich jetzt ein Gespräch zwischen Ralf, Max und Olli bei dem Ralf die Rolle des Dorfvorstehers, und zwischendrin auch mal die der völlig verzweifelten Mutter des Opfers übernimmt. Er spielt dann auch noch die Rollen verschiedener anderer Dorfbewohner die dem Ritter etwas zu dem Vorfall zu sagen haben.
Am Ende der Gespräche bestimmt Ralf dass die Elfe inzwischen wieder da ist, sie kann jetzt auch wieder ins Gespräch eingreifen wenn sie möchte.

...


Im Prinzip geht das dann so weiter. Die Spieler werden beschreiben was sie tun, der Spielleiter wird ab und zu eine Probe verlangen oder selber mal was würfeln (meist versteckt) und beschreiben was passiert. Er ist der einzige der weiß was in dem Wald auf die Helden wartet, wird Hinweise streuen und die Rolle der Bösen übernehmen.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Oberoberhexe am 02.07.2008 15:40]
02.07.2008 15:26:24  Zum letzten Beitrag
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Oberoberhexe

Arctic Female
So, noch ein paar mehr Systeme:


World of Darkness (WoD):
Unsere Welt nur dass sich in den Schatten böse Dinge verstecken. Werwölfe. Vampire. Leute die die Realität verbiegen können (Magier).
Ich hatte den Eindruck dass die Regeln nicht soo wahnsinnig kompliziert sind.
Exalted:
Man spielt sowas wie Halbgötter in einer etwas Anime angehauchten Fantasywelt. Wolltet ihr schon immer mal einhändig mit verbundenen Augen waffenlos eine anstürmende Armee wegklatschen? Hier rein. Augenzwinkern
Benutzt das gleiche Würfelsystem wie die WoD
Scion:
Spielt auch in unserer heutigen Welt mit dem kleinen Unterschied dass es die Götter wirklich gibt, also den griechischen Pantheon, die ganzen asiatischen Götter, die nordischen Götter,... Und man selbst ist das Kind eines solchen Gottes mit einem Menschen. Wenn einer sagt "Mein Papa ist Odin" dann meint er das ernst.
Man fängt mit ein paar Kräften an und wird so nach und nach selber zum Gott.
Auch selbes Würfelsystem.

Savage Worlds:
Sehr kostengünstiges und sehr regelarmes System mit verschiedenen Settings. Wird im Moment ins Deutsche übersetzt.
Das System ist sehr actionlastig und taugt gut dazu auch große Massenkämpfe (5 Spieler gegen 30 Orks bzw. auch einfach ganze Armeen gegeneinander) schnell und unkompliziert abzuhandeln. Es verwendet allerdings insofern Tabletop-Elemente als dass man nirgends hin kommt ohne eine Karte zu haben auf der man irgend welche Marker rumschiebt.
An Settings gibt es viele, z.B. "Pirates of the Spanish Main" (Piraten! Arrrrr!) oder "Solomon Kane" (vom selben Kerl der auch Conan geschrieben hat), und viele mehr.
02.07.2008 18:07:19  Zum letzten Beitrag
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Oberoberhexe

Arctic Female
FAQ

Alle benutzen so komische Abkürzungen, was soll das?


IC - In Character (also im Spiel) = inplay
OOC - logischerweise Out Of Character = offplay = OT

SC - SpielerCharakter (Hauptperson, wird vom Spieler gespielt)
NSC - NichtSpielerCharakter (alle anderen Personen die auftauchen)
SL - Spielleiter = GM (Gamemaster) = DM (Dungeonmaster)
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Oberoberhexe am 03.07.2008 13:47]
03.07.2008 13:40:50  Zum letzten Beitrag
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krang

AUP krang 09.01.2008
Bitte beachten
Na, alles durchgelesen und für interessant befunden? Lust, mitzumachen? Die tollen Posts OOH bewundert? Auch den Wunsch, lange Posts zu schreiben?

Zur Freischalte eine PM an mich schicken und diese dort erbetteln. Am besten garniert mit schönen Worten, warum man denn hier posten will und warum man ganz tolle hier rein passt.

krang - realist out of real life
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von krang am 12.04.2011 19:39]
17.07.2008 19:42:55  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Rollenspiel ( Was ist das? )


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02.07.2008 14:30:17 krang hat diesen Thread als "wichtig" gekennzeichnet.

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