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| Zitat von shekk
Weil der Gürtel dann nur heisst "ich kann die und die Technik ordentlich ausführen" und nicht "ich kann auf diesem und jenem Niveau kämpfen". Kann natürlich sein, dass es auch so gedacht ist...aber dann finde ich die Dinger noch alberner.
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Gerade das sollen die Gurtfarben doch aussagen? Wieso soll das albern sein?
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| Zitat von shekk
Ein Clown, der nicht sagt, dass er eine bessere Idee hat, wie man den Schmodder sonst regeln soll. Aber so, wie es aktuell ist, halt es halt quasi keine Aussagekraft, wie du selbst schön dargestellt hast. Dann kann man es auch einfach sein lassen.
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So ist das nunmal mit Systemen und der Vergleichbarkeit.
Latest news, gerade so reingekommen: ein 2,3er Abi in Schule A ist eventuell gar kein 2,3er Abi in Schule B!
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Die Gürtel waren aber auch nie mehr. Jegliche metaphysische und möchtegernphilospohische Überhöhung kam erst später, meist durch Europäer ins Spiel.
Jetzt mal für's Karate gesprochen: Ursprünglich gab es überhaupt keine bunten Gürtel und auch keine weißen Anzüge. Man zog sich auf Okinawa Freizeitkleidung an und fing an zu trainieren - also ziemlich genau das, was in modernen Gyms passiert.
Als Karate dann nach Japan exportiert wurde, ist es von diversen pädagogischen und politischen Strömungen vereinnahmt worden. Die Budosportarten sollten neben der körperlichen auch der moralischen und geistigen Erziehung der Jugend dienen - deswegen auch die Ergänzung des japanischen "-do" am Ende; den pragmatischen Okinawanern war derlei Metaphysisk eher fremd.
Die Budosportarten wurden in Japan aber nicht in kleinen Gruppen wie in Okinawa gelehrt. Dort hatte man einen Sensei und zwei, drei Schüler. In Japan wurden riesigen Gruppen unterrichtet - nicht zuletzt, um die moralische Stärkung durch Uniformität, Gruppenerfahrung und Gehorsam zu vermitteln.
Hier erst wird jede Technik mit Namen und Idealausführung kodifiziert, hier erst wird der Unterricht in langen Reihen gehübt, die in die Luft schlagen - weil es eine Notwendigkeit (um große Zahlen an Schülern zu unterrichten) und ein Ziel (Gehorsam etc.) gleichzeitig war.
Das ergab aber praktische Probleme: Wenn es große Gruppen gab, bedurfte es auch mehrerer Trainer, und irgendwann kannte nicht mehr jeder jeden. Deswegen gab es früh weiße und schwarze Gürtel: Weiß hier nicht viel mehr als "Lernt noch und kann nix", schwarz bedeutete "Hat schon was gelernt und kann anleiten." Sonst nichts.
Allerdings war auch schnell klar, dass eine Binnendifferenzierung im Alltag praktisch sein kann UND dass die bunten Dinger prima Anreize sind. Nebenbei implantieren verscheidene Gürtelgrade auch noch einmal prächtig die Gedanken von Hierarchie und Gehorsam, wenn sie ausgelebt werden. Und das wurden sie. So entstanden die verschiedenen Buntgürtel, und glaubt bloß nicht diesen Bullshit, der über die Bedeutungen der Farben erzählt wird. Die Wahrheit ist völlig pragmatisch: Schwarz als Ziel war anfangs willkürlich festgelegt worden und stand jetzt im Raum. Da musste man hin. Nun war aber das Japan des frühen 20. Jahrhundert (darüber reden wir hier die ganze Zeit) keine Wegwefgesellschaft wie wir. Zeug kostete Geld. Also wurden die Farben nach der Reihenfolge festgelegt, wie man sie mit damaligen Mitteln effizient übereinander färben konnte. Das war alles.
Heute sind die Gürtel ein nettes Gimmick, sonst nix, nicht anders als beim Fähnlein Fieselschweif die Aufnäher. Sie besagen ausschließlich, dass man irgendwann in seinem Leben ein gewisses Technikrepertoire vor anderen Leuten mit Prüferlizenz vorgetanzt hat, ohne sich ein Bein zu brechen oder bewusstlos zu werden. Sonst nichts.
Die dunkleren Gürtel zeigen auch nur, dass man eine gewisse Zeit beharrlich Karate trainiert hat. Dabei hat man Prüfungen gemacht, aber ob man geglänzt hat oder nur durchgewunken wurde? Keine Ahnung. Ich hab mit Grüngurten gekämpft, sie super waren, und Danträgern, die kacke waren. Nochmal: Die Gürtel an sich sagen nix, außer dass man a) beharrlich trainiert hat und b) irgendwann in seinem Leben ein gewisses Technikrepertoire vor anderen Leuten mit Prüferlizenz vorgetanzt hat, ohne sich ein Bein zu brechen oder bewusstlos zu werden.
Sie sind praktisch, weil sie Anfängern helfen, Leute zu erkennen, die Fragen beantworten können (sollten). Sie sind praktisch, weil sie es bei Lehrgängen erlauben, bestimmtes Vorwissen vorauszusetzen. Sie sind praktische Anreize, weil sie überschaubare Zwischenziele und Belohnungen bieten - wie Quests in einem Computerspiel. Sie halten die Jacke zusammen. Das war's.
Und all das ist auch deswegen völlig in Ordnung, weil einem Karateka oder Taekwondoin oder wem auch immer spätestens um Braun rum der Gürtel scheiß.eg.al. sein sollte, ansonsten ist man eh intellektuell oder charakterlich für den Sport ungeeignet. Das ist übrigens auch der Grund, warum es im Karate drei braune Gürtel kriegt: Die Belohnungen hören auf. Man soll anfangen den Scheiß für sich selbst zu machen, nicht für andere.
Das ist übrigens auch der Grund, warum es sogar gut ist, dass die Gürtel nicht vergleichbar sind: Gute Kämpfer machen den Scheiß EH für sich. Ein 50jähriger kriegt das Bein nicht mehr so weit hoch wie ein 20jähriger. Aber wenn er sich mit allem, was er hat, richtig anstrengt, um das Bein dahin zu bekommen, wo es die Prüfungsordnung haben will, dann verdient er auch den Scheißgürtel.
Er darf sich dann aber nicht einbilden, dass ihn das schneller macht als den 20jährigen. Das früher viele Idioten so einen Scheiß behauptet haben, hat viel zum schlechten Ruf der Gürtel beigetragen. "Ein schwarzer Gürtel bedeutet enorme Kampfkraft." Buuuullshit. Er bedeutet nur genau das, was ich oben erzählt habe.
Einer von den Gracies hat das mal schön ausgedrückt: Jeder 10kilo Muskeln mehr, jede 10cm Größe und 10 Jahre weniger machen auf der Matte oder im Ring einen Gürtel aus. Wenn ein 50jähriger kleiner, unfitter Typ mit dem 1. Dan gegen einen 20cm größeren, 20 Jahre jüngeren und 20kg schwereren Quarterback mit Orangegurt (also technischem Basiswissen) antritt, kommt das auf ein Nullsummenspiel raus - Erfahrung hin oder her. Im echten Kampf kann das völlig anders aussehen, weil hier wieder ganz andere Faktoren wirken - mit denen haben die Gürtel aber AUCH nix zu tun.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von [Amateur]Cain am 12.12.2016 20:12]
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Roter Gürtel reicht.
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| Zitat von hardCoreGEN
| Zitat von shekk
Weil der Gürtel dann nur heisst "ich kann die und die Technik ordentlich ausführen" und nicht "ich kann auf diesem und jenem Niveau kämpfen". Kann natürlich sein, dass es auch so gedacht ist...aber dann finde ich die Dinger noch alberner.
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Gerade das sollen die Gurtfarben doch aussagen? Wieso soll das albern sein?
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Kalles Argument kann ich natürlich nicht entkräften, der rote Gürtel muss also klar gehen, genau wie das blaue Licht.
Albern finde ichs, da die Aussagekraft wie bereits beschrieben einfach zu klein ist. Gürtel scheinen viel mehr Gimmicks darzustellen, die zeigen, wie hoch man schon gelevelt ist, in dem man einen Sack voller Katas und sonstigen Späßen gemobbt hat (ohne damit jetzt Katas oder Spaß abwerten zu wollen).
Da es ja doch irgendwie eine Kampf(!)kunst bzw. mittelweile mehr ein Kampf(!)sport ist, ist der kämpferische Aspekt daran imho nicht so ganz unwichtig. Und um zu beurteilen, wer einen solchen Kampf am ehesten übersteht, sind die Gürtel offenbar nicht geeignet, wenn man nicht etliche Randfaktoren (Gewicht, Größe, Geschlecht etc.) ebenfalls mit angibt - nur dann wiederrum kann man sich den Gürtel halt auch schenken.
Es wird schon so sein, dass man halt etwas haben will, worauf man hinarbeiten kann, was man sich dann quasi "verdient" hat. Könnt euch selbst ja mal ehrlich fragen, warum ihr mehr als einen Weißgurt habt. Allerdings finde ich eine solche Herangehensweise und Denke in einer Kampfsportart nicht zweckdienlich, da sie imho die Motivation am/zum Kampf und allem, was dahinter steckt, aus einer völlig falschen Richtung generiert.
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Ja, gut, Ränge im Militär sind dann auch sinnlos. Der 60-jährige fette General ist meistens kein so guter Kämpfer wie der 27-jährige fitte Fahnenjunker.
Ich versteh nicht, was du mehr von einer Gurtfarbe erwarten willst als die Beherrschung der Techniken und das angeeignete Wissen dazu. Meistens können höhere Gurte auch besser kämpfen, Größen- und Gewichtsunterschiede wirst du nie berücksichtigen können bei der Gürtelfarbe. Außerdem wäre das sinnlos...dass eine kleine leichte Person in der Regel weniger gefährlich ist, liegt auf der Hand.
Ich versteh auch die ganze Diskussion nicht, um ehrlich zu sein.
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Aaaah, das erklärts!
BTT: Gratz, Hardcoregen nochmal. Durftest du überspringen? Habe gehört, dass das mittlerweile wieder möglich ist. Einer bei uns durfte letztens weiß-gelb überspringen.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Seppl` am 13.12.2016 22:54]
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Danke, danke. Hat man mir beim 9. Kup vor einem halben Jahr nicht angeboten und ich habe nicht gefragt, weil ich nicht gierig rüberkommen wollte.
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Naja, Kampfkunst ist in meinen Augen tatsächlich die "Kunst" einen Kampf zu gewinnen. Und zwar ohne Regeln. Sogar Bruce Lee hat gebissen, wenn es dem Zwecke gedient hat. Insgesamt natürlich sehr archaisch. Aber Kampf mit Regeln gibt es ja eh erst, seit der Mensch versucht, zivilisiert zu sein. Zur Kampfkunst gehört für mich auch, zu seinem Vorteil die Umwelt mit einzubeziehen, Gegenstände als Waffe zu benutzen etc. Das kann dann nach einem ziemlich unfairen Kampf aussehen, aber letztlich zählt nur der Sieg. In der Natur gibt es schließlich auch keine B-Note.
Alles andere ist ein gegenseitiges Messen unter bestimmten Regeln. Kampfsport eben.
Gürtel sind vergleichbar mit Bildungsabschlüssen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt hat man gewisse Voraussetzungen erfüllt, um den Abschluss zu bekommen. Man kann davon ausgehen, dass ein Mensch mit entsprechend hohem Abschluss gewisse Dinge beherrscht/beherrscht hat. Aber das war es dann auch schon.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 14.12.2016 10:02]
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E: Ach egal.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [Amateur]Cain am 14.12.2016 10:03]
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| Zitat von [Amateur]Cain
E: Ach egal.
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Dein Einwand ist schon richtig, hatte auch damit gerechnet, dass jemand damit kommt. Aber passt irgendwie nicht so ganz auf das, worauf ich hinaus wollte.
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In meinem alten Verein wurden Gürtel ab einer bestimmten Stufe nur vergeben, wenn auch wirklich im Ring gekämpft wurde.
Schwarzen Gurt ohne erfolgreiche Wettkampfteilnahme gab es somit z.B. nicht.
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Mit was ich mich an dieser SportartPrügelei einfach nicht anfreunden kann, ist, dass nach dem eigentlich klaren Knockout noch weiter auf den Gegner eingedroschen wird.
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Oder halt einer der Kämpfer durch Tapout.
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Ich habe nicht geschrieben, dass ich was nicht verstehe, sondern dass ich mich nicht damit anfreunden kann dass eben anders wie z.B. beim Boxen dem Gegner nachgegangen wird und noch mehrmals draufgehauen wird obwohl er schon down ist. Klar, gehört es zu diesem "Sport" da wenn er bei einem inkompletten Knockout zurückkommt einen selbst so derbe ausknocken kann ist aber mit meinem Verständnis von Sport nicht vereinbar.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Kanonfutter am 08.01.2017 19:38]
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Jo.
Ist halt ein persönliches Ding. Ich bin halt ein Weichling.
¤: Aktuell nichts mehr da keine Zeit. Früher modernes Wushu/Kung-Fu. Aber ja, mir gefällt da auch eher der Schönheits- als der Kampfaspekt.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Kanonfutter am 08.01.2017 20:08]
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Bin letztens auf den Dude gestoßen.
Ich find der macht sehr solide Videos.
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guck dir mal sein altes knife-defense video an....
wobei, er hat sich ja gebessert. und wenn er über sportbezogene themen videos erstellt sind die auch ganz brauchbar
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Geisel am 20.01.2017 18:37]
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Gut, sowas guck ich mir halt net an.
Aber die Sport related Sachen sind schon tight.
Das is halt mehr so Bas Rutten shit
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Ich fand ihn hier immer sehr gut, hat paar gute Technikvideos in seinem Channel
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Wo ich schonmal da bin, habt ihr Empfehlungen für Boxsäcke und Bodenmatten (diese "Puzzleteile").
Ich hab gestern meinen neuen Mietvertrag unterschrieben und nun ein schön großes Hobbyzimmer für genau solch einen Unsinn
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Thema: Kampfsport/Kampfkunst ( OSSSSSUUU ) |