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Damit bin ich in der Tat erstmal gut ausgelastet, vielen Dank
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Eben fertig gelesen:
Ich hab mal wieder gemerkt, wie sehr ich Aly mag. Es ist einfach schlau, scharfzüngig, ein guter Historiker und Analytiker des NS. Und schreibt gut.
Das Buch versammelt einige großartige Artikel. Besonders beeindruckend fand ich die Darstellung der Mechanismen der ökonomischen Ausplünderung Europas durch die Nazis. Er legt z.B. messerscharf dar, warum alle Werke aus Gurlitts Besitz restituiert werden müssten. Die Ankäufe erfolgten nämlich letzlich auf deutsche (des Führers) Anweisung aus dem französischen, belgischen ... Staatshaushalt(!) im Rahmen einer illegalen Ausdehnung der Besatzungskostenumlage, die das 3.Reich erhob, und mit der sie in einem komplizierten Verfahren von Währungstausch, Auf- und Abwertung de jure die Regierungen besetzten Länder handeln ließ, aber eben unter vorgehaltenen Gewehrläufen und mit dem Ergbnis eines gigantischen Wertabflusses nach Nazideutschland.
In eienm anderen Artikel beschriebt er anhand der Feldpostbriefe z.B. Heinrich Bölls, wie sich ganz normale Deutsche an der Ausplüderung Europas und an der Arisierung jüdische Eigentums als in eigener Sicht harmlose Schnäppchenjäger beteiligten. Extrem bitter.
Dann folgen noch einige Artikel zur Auseinandersetzung mit Euthanasie und T4, insbesondere Folgestorys zu seinen Forschungen in den 80er Jahren in der Max-Planck-Gesellschaft. Diese hatte die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (Mengele, Verschuer etc.) geschluckt, und die in den 80er Jahren dort leitenden Akteure waren allesamt Ziehkinder derjenigen, die unter Hitler führende Eugeniker gewesen waren und wollten deren Ruf und damit den eigenen ungern durch Alys Recherchen gefährdet sehen. und konspirierten deswegen gegen ihn. Unglaubliche Geschichten sind da dabei, deren Akten Aly jetzt lesen konnte. Unter anderem hat Aly 2013 (!) einen Aktenordner zurückbekommen, den ihm 1982 ein Institutsdirektor (!) der Max-Planck-Gesellschaft bei einem seiner Rechercheaufenthalte dort aus der Aktentasche gestohlen hatte. Was jener Direktor natürlich stets geleugnet hatte - nun fand sich Alys Ordner aber nach dem Tod des Direktors in dessen Nachlaß am MPI und wurde an Aly geschickt ...
Read it, you will shit bricks. Ehrlich.
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| Zitat von RushHour
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Dann folgen noch einige Artikel zur Auseinandersetzung mit Euthanasie und T4, insbesondere Folgestorys zu seinen Forschungen in den 80er Jahren in der Max-Planck-Gesellschaft. Diese hatte die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (Mengele, Verschuer etc.) geschluckt, und die in den 80er Jahren dort leitenden Akteure waren allesamt Ziehkinder derjenigen, die unter Hitler führende Eugeniker gewesen waren und wollten deren Ruf und damit den eigenen ungern durch Alys Recherchen gefährdet sehen. und konspirierten deswegen gegen ihn. Unglaubliche Geschichten sind da dabei, deren Akten Aly jetzt lesen konnte. Unter anderem hat Aly 2013 (!) einen Aktenordner zurückbekommen, den ihm 1982 ein Institutsdirektor (!) der Max-Planck-Gesellschaft bei einem seiner Rechercheaufenthalte dort aus der Aktentasche gestohlen hatte. Was jener Direktor natürlich stets geleugnet hatte - nun fand sich Alys Ordner aber nach dem Tod des Direktors in dessen Nachlaß am MPI und wurde an Aly geschickt ...
Read it, you will shit bricks. Ehrlich.
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Mal ne Frage zu genau diesem Kinder "Ziehkinder der NS Zeit". In wie weit war das in anderen Institutionen eigentlich besser/schlechter? Mein Verdacht inbesondere zum Thema Polizei und Verfassungsschutz und Behörden generell ist nämlich genau derselbe wie von aly beim MPI dargelegt hat. ich denke das der NSU Skandal in der Hinsicht kein Wunder sondern Normalität ist. Gibt es dazu irgendwelche untersuchungen?
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| Zitat von RushHour
Das Buch versammelt einige großartige Artikel. Besonders beeindruckend fand ich die Darstellung der Mechanismen der ökonomischen Ausplünderung Europas durch die Nazis. Er legt z.B. messerscharf dar, warum alle Werke aus Gurlitts Besitz restituiert werden müssten. Die Ankäufe erfolgten nämlich letzlich auf deutsche (des Führers) Anweisung aus dem französischen, belgischen ... Staatshaushalt(!) im Rahmen einer illegalen Ausdehnung der Besatzungskostenumlage, die das 3.Reich erhob, und mit der sie in einem komplizierten Verfahren von Währungstausch, Auf- und Abwertung de jure die Regierungen besetzten Länder handeln ließ, aber eben unter vorgehaltenen Gewehrläufen und mit dem Ergbnis eines gigantischen Wertabflusses nach Nazideutschland.
In eienm anderen Artikel beschriebt er anhand der Feldpostbriefe z.B. Heinrich Bölls, wie sich ganz normale Deutsche an der Ausplüderung Europas und an der Arisierung jüdische Eigentums als in eigener Sicht harmlose Schnäppchenjäger beteiligten. Extrem bitter.
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Beides schon Inhalt in seinem Buch "Hitlers Volksstaat". Gehen ihm die Ideen aus?
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Gelegentlich wirkt dein Postverhalten wie das liebenswürdige versiffte-Wohnung-in-einem-Durchgang-auf-Hochglanz-bringen-Verhalten eines manisch-depressiven Menschen.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von sprachdelle am 23.03.2015 23:10]
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| Zitat von NTGhost
| Zitat von RushHour
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| | Mal ne Frage zu genau diesem Kinder "Ziehkinder der NS Zeit". In wie weit war das in anderen Institutionen eigentlich besser/schlechter? Mein Verdacht inbesondere zum Thema Polizei und Verfassungsschutz und Behörden generell ist nämlich genau derselbe wie von aly beim MPI dargelegt hat. ich denke das der NSU Skandal in der Hinsicht kein Wunder sondern Normalität ist. Gibt es dazu irgendwelche untersuchungen? | |
Naja, sicher. Schränkeweise. Aber der Umkehrschluß ist leichter: Guck Dir die zahlen der Kriegsverbrecherprozesse an, und die der "Entnazifizierung", und daraus ergibt sich, dass 95% aller Leitungspositionen nicht ausgetauscht worden sind. Klar, ein paar Leute wurden in die Provinz oder unschädlcihe Arbeitsbereiche versetzt, aber oft nur für kurze Zeit.
Natürlich ist das bei Postboten, Blockwarten und Finanzamtsleuten auch eklig. Aber bei Ärzten die in KZs oder Euthanasieanstalten tätig waren, bei Polizisten und Geheimdienstlern die Resistance-Kämpfer und polnische Partisanen massakriert haben, bei Richtern, die Leute wegen BBC-Hören oder Hitlerwitzen zum Fallbeil geschcikt ahben, da ist das schon nochmal besonders krass. Aber im prinzip hast Du recht, m.W. nach war die NSDAP im ersten Bundestag die größte Partei, würde man alle Ex-NSDAP-Mitglieder in eien Fraktion stecken. Tja.
Ob das bei der NSU noch eine Rolle spielt ... das kommt m.E. eher von der obrigkeitstaatlichen Haltung her, die in Sicherheitsorganen fast überall herrscht, auch in der DDR herrschte. Die können sich aufgrund ihres begrenzten Horizonts einfach nicht vorstellen, dass eine Gruppierung, die für "Deutschland, Ordnung und Recht" kämpft was schlimmes ist, selbst wenn sie dabei eine Hakenkreuzfahen schwingt. Gefährlich erscheint Sicherheitsorganen immer, wer den Staat schwächen will (Intellektuelle, Linke, Kritiker, Bürgerrechtler etc.), nicht wer ihn stärken will. So denken die halt bei der Polizei auch, und diese Analogie macht sie teilblind für Probleme des Rechtsextremismus.
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| Zitat von RushHour
| Zitat von NTGhost
| Zitat von RushHour
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| | Mal ne Frage zu genau diesem Kinder "Ziehkinder der NS Zeit". In wie weit war das in anderen Institutionen eigentlich besser/schlechter? Mein Verdacht inbesondere zum Thema Polizei und Verfassungsschutz und Behörden generell ist nämlich genau derselbe wie von aly beim MPI dargelegt hat. ich denke das der NSU Skandal in der Hinsicht kein Wunder sondern Normalität ist. Gibt es dazu irgendwelche untersuchungen? | |
Naja, sicher. Schränkeweise. Aber der Umkehrschluß ist leichter: Guck Dir die zahlen der Kriegsverbrecherprozesse an, und die der "Entnazifizierung", und daraus ergibt sich, dass 95% aller Leitungspositionen nicht ausgetauscht worden sind. Klar, ein paar Leute wurden in die Provinz oder unschädlcihe Arbeitsbereiche versetzt, aber oft nur für kurze Zeit.
Natürlich ist das bei Postboten, Blockwarten und Finanzamtsleuten auch eklig. Aber bei Ärzten die in KZs oder Euthanasieanstalten tätig waren, bei Polizisten und Geheimdienstlern die Resistance-Kämpfer und polnische Partisanen massakriert haben, bei Richtern, die Leute wegen BBC-Hören oder Hitlerwitzen zum Fallbeil geschcikt ahben, da ist das schon nochmal besonders krass. Aber im prinzip hast Du recht, m.W. nach war die NSDAP im ersten Bundestag die größte Partei, würde man alle Ex-NSDAP-Mitglieder in eien Fraktion stecken. Tja.
Ob das bei der NSU noch eine Rolle spielt ... das kommt m.E. eher von der obrigkeitstaatlichen Haltung her, die in Sicherheitsorganen fast überall herrscht, auch in der DDR herrschte. Die können sich aufgrund ihres begrenzten Horizonts einfach nicht vorstellen, dass eine Gruppierung, die für "Deutschland, Ordnung und Recht" kämpft was schlimmes ist, selbst wenn sie dabei eine Hakenkreuzfahen schwingt. Gefährlich erscheint Sicherheitsorganen immer, wer den Staat schwächen will (Intellektuelle, Linke, Kritiker, Bürgerrechtler etc.), nicht wer ihn stärken will. So denken die halt bei der Polizei auch, und diese Analogie macht sie teilblind für Probleme des Rechtsextremismus.
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Kurz: Man kann den Beamten berufsbedingte konservative Duldung von Rechtsradikalität unterstellen? Also überspizt formuliert?
Ich habe diesen Satz im pOT schon häufiger verwendet und dafür regelmässig aufs Maul bekommen.
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... ein Doppelklick hat den langen Post gefressen ...
Ich fürchte schon es gibt eine deformation professionelle, bei allen Berufen. Entweder durch Vorauswahl (ich stehe auf Hierarchien und Uniformen, also gehe ich zum Milität und werde damit glücklich) oder durch Prägung (nach 20 Berufsjahren in Uniform und festen Hierarchien kann ich mir gar nicht mehr vorstellen dass es auch anders ginge) oder durch beides.
Die meisten Polizisten finden hakenkreuzfahnenschwingende Nazis ja wirklich doof und gefährlich. Aber starker Staat, weniger lästige Bürgerrechte, härtere Urteile, mehr Geld für die Exekutive - das hört sich so schlecht ja nicht an wenn man frustrierter Bulle oder Strafrichter ist. Und Naziterror bedroht meist eben Leute, mit denen man immer als Delinquenten zu tun hat und die einen wahnsinnig stressen - Ausländer, Punker, Obdachlose ... während die Linken immer nur den Staat kritisieren, was viele Staatsdiener gerne und fälschlicherweise persönlich nehmen.
Bei allem gebotenen persönlichen Respekt gegenüber dem Gegenüber in der Diskussion würde ich aber sagen das solche habituellen Dinge großes Gewicht haben, ja, leider.
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jop Anarchisten Werden keine Polizisten.
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Erben in Deutschland
Es ist faszinierend, wie sehr man Leute damit wütend machen kann, wenn man sagt, dass Erbe mehr besteuert werden soll als Einkommen...
Hast du entdeckt, dass Frauenbeine keine Tischbeine sind? Na bravo!
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| Zitat von Wraith of Seth
Erben in Deutschland
Es ist faszinierend, wie sehr man Leute damit wütend machen kann, wenn man sagt, dass Erbe mehr besteuert werden soll als Einkommen...
Hast du entdeckt, dass Frauenbeine keine Tischbeine sind? Na bravo!
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Lustig, wir haben hier in der Schweiz die gleiche Diskussion.
Und ja, mich macht die Erbschaftssteuer auch ein wenig wütend. Vererbtes Vermögen welches besteuert wird, ist doppelt besteuert, das kann man drehen und wenden wie man will.
Und wenn man anfängt darüber zu debatieren das ein Steuersystem gerecht sein sollte, dann müsste man zuallererst die ungerechteste aller Steuern abschaffen, die Mehrwertsteuer.
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| Zitat von NTGhost
jop Anarchisten Werden keine Polizisten.
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Wenn du wüsstest...
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Dieses "doppelt besteuert" ist doch nur eine Milchmädchenrechnung. Jedes Geld wird nach der Logik so oft versteuert, wie es bereits den Besitzer durch Einkommen gewechselt hat. Also oft. Der Erbe hat gar nichts dafür getan, das war der Verschiedene. Also zahlst du das erste Mal dafür, dass du jetzt plötzlich Geld bekommst.
Ich habe ja auch nichts gegen Freibeträge oder Regelungen für Firmen, damit die nicht alle insolvent gehen müssen. Aber irgendwo wird es für eine Einzelperson einfach lächerlich unfair.
Proposal concept #30: You propose at a close friends funeral. - Next.
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| Zitat von Wraith of Seth
Dieses "doppelt besteuert" ist doch nur eine Milchmädchenrechnung. Jedes Geld wird nach der Logik so oft versteuert, wie es bereits den Besitzer durch Einkommen gewechselt hat. Also oft. Der Erbe hat gar nichts dafür getan, das war der Verschiedene. Also zahlst du das erste Mal dafür, dass du jetzt plötzlich Geld bekommst.
Ich habe ja auch nichts gegen Freibeträge oder Regelungen für Firmen, damit die nicht alle insolvent gehen müssen. Aber irgendwo wird es für eine Einzelperson einfach lächerlich unfair.
Proposal concept #30: You propose at a close friends funeral. - Next.
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Ja natürlich ist es eine Milchmädchenrechnung, aber trotzdem, das Geld wechselt aufgrund von unvorhergesehenen Umständen halt den Besitzer, weil es den alten Besitzer nicht mehr gibt. Ok, man kann Erbe besteuern, warum auch nicht, es wird jeder Mist besteuert und sinnvoll eingesetzt eribgt es ja auch,...Sinn. Aber höher als das Einkommen? Das seh ich nicht ein.
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| Zitat von Shooter
| Zitat von Wraith of Seth
Dieses "doppelt besteuert" ist doch nur eine Milchmädchenrechnung. Jedes Geld wird nach der Logik so oft versteuert, wie es bereits den Besitzer durch Einkommen gewechselt hat. Also oft. Der Erbe hat gar nichts dafür getan, das war der Verschiedene. Also zahlst du das erste Mal dafür, dass du jetzt plötzlich Geld bekommst.
Ich habe ja auch nichts gegen Freibeträge oder Regelungen für Firmen, damit die nicht alle insolvent gehen müssen. Aber irgendwo wird es für eine Einzelperson einfach lächerlich unfair.
Proposal concept #30: You propose at a close friends funeral. - Next.
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Ja natürlich ist es eine Milchmädchenrechnung, aber trotzdem, das Geld wechselt aufgrund von unvorhergesehenen Umständen halt den Besitzer, weil es den alten Besitzer nicht mehr gibt. Ok, man kann Erbe besteuern, warum auch nicht, es wird jeder Mist besteuert und sinnvoll eingesetzt eribgt es ja auch,...Sinn. Aber höher als das Einkommen? Das seh ich nicht ein.
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Seh ich auch so. Steuersystem dreht in Deutschland sowieso etwas frei, aber da geht es ins irrationale. Und das sage ich mit keiner Aussicht auf Erbe.
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Meine Logik ist folgende: Du verdienst einen höheren Anteil an dem Geld, das du verdient hast. Geld, das dir sonstwie zu kommt, weil du dem richtigen Clan angehörst, mag dir zukommen, aber solange du davor nicht dafür gearbeitet hast, hast du es dir noch nicht so sehr verdient.
Natürlich arbeiten sehr viele Erben danach sehr hart dafür, mit Anwälten, Gerichten, Hass und Zwietracht.
Life's a piece of shit/ When you look at it/ Life's a laugh and death's a joke, it's true.
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| Zitat von NotOnTour
| Zitat von NTGhost
jop Anarchisten Werden keine Polizisten.
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Wenn du wüsstest...
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Erzähl.
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| Zitat von NTGhost
| Zitat von NotOnTour
| Zitat von NTGhost
jop Anarchisten Werden keine Polizisten.
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Wenn du wüsstest...
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Erzähl.
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Ich war mal auf einem Vortrag von Klaus Rozsa, ging eigentlich um eine andere Thematik (jüdische Identität unter Linken), aber der war eben Zeit seines Lebens sehr aktiv, in diversen Gruppen, war sogar mal Präsident des Gewerkschaftsbundes Zürich, was ja nicht unbedingt der linksradikalen Karriereleiter entspricht. Sein Jugend- und Politfreund, von dem er noch gemeinsame Fotos von irgendwelchen Sit-Ins, Besetzungen und Festnahmen zeigte (typischer 70er-Anarcholook), wurde später Polizeipräsident von Zürich und stand plötzlich auf der anderen Seite. Hatte definitiv Unterhaltungswert. Link zum Flyer (termin am 5. dez)
Aber hey, man muss gar nicht in die Schweiz abschweifen, Winfried Kretschmann war mal beim Kommunistischen Bund Westdeutschland und ist heute der Obermüsliprediger von Baden-Württemberg. Wäre er lieber mal Polizist geworden, da hätte er weit weniger Schaden anrichten können.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von NotOnTour am 26.03.2015 17:05]
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Das ist in der Tat mal ne krasser "Karriereknick"
naja und bei Politikern ist das ja noch recht "normal" sobald sie sich ausgetobt haben machen sie dann was "vernünftiges"
Siehe Fischer.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von NTGhost am 26.03.2015 17:09]
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Naja, alles eine Frage der Perspektive, ich würde hier "austoben" und "vernünftiges" genau entgegengesetzt verwenden.
Ich glaube auch nicht, dass das für Politiker generell "normal" ist, die allermeisten Karriereverläufe sind da ja unglaublich banal und langweilig, sondern dass das eben eine Besonderheit der 68er-Generation ist bzw. war.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von NotOnTour am 26.03.2015 17:12]
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Ich habe hier nur den "allgemeinen" werte Konsens genommen. der "vernünftig"=konservativ gleichsetzt.
Ob man jetzt gleich Kommunismus praktizieren muss weiß ich jetzt nicht aber weiter Links als CSU oder Grün-Bürgerlich wie in BaWü darf es schon gerne sein.
Wobei da fällt mir gerade ein: Gibt es eigentlich Bücher über diese Werte Verschiebung von Fundi grün zu dem was wie heute haben? Oder die Verschiebung der SPD nach rechts der Mitte?
Oder liegt das eventuell nur an meiner eigenen Wahrnehmung die diese beiden Parteien immer mehr ins bürgerlich-konservative Lager abrutschen sieht.
Oder ist es einfach weil ich bürgerlich-konservativ automatisch Rechts der Mitte einordne?
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| Zitat von NTGhost
Wobei da fällt mir gerade ein: Gibt es eigentlich Bücher über diese Werte Verschiebung von Fundi grün zu dem was wie heute haben? Oder die Verschiebung der SPD nach rechts der Mitte?
Oder liegt das eventuell nur an meiner eigenen Wahrnehmung die diese beiden Parteien immer mehr ins bürgerlich-konservative Lager abrutschen sieht.
Oder ist es einfach weil ich bürgerlich-konservativ automatisch Rechts der Mitte einordne?
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Bürgerlich-konservativ ist leicht rechts der Mitte. Insgesamt kann man auch sagen, dass sich SPD, Grüne und CDU immer mehr in der Mitte angeglichen haben. Es gibt weiterhin Ausreißer nach beiden Seiten (Nahles - Steinbrück; Ströbele - Kretschmer), doch gerade die linken Akteure nimmt man weniger ernst. Gründe dafür? Die Leute wollen es wohl so. Die SPD musste in den 90ern bürgerlicher werden, um die CDU abzulösen. In der Regierung haben sich die Grünen vollends verkauft. Heutzutage macht Merkel vor, dass man am besten nirgendwo aneckt und in der Mitte bleibt. Für aberwitzige Ideen schickt sie die CSU oder andere Bauern aufs Feld, bei der SPD ist das meist die Nahles. Die FDP hat zudem ein kleines Vakuum hinterlassen, welches man nicht komplett der AfD überlassen wollte.
Das sind so ein paar Ideen von mir. Wird man auch nachlesen können, finde Parteienforschung ziemlich lahm.
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| Zitat von Jimmy Blue Oxnknecht
Auf welch schwachsinniger Ebene ("Doppelbesteuerung", mehr oder weniger als das Einkommen, etc. pp.) das Thema Erbe mal wieder diskutiert wird, das ist schon bewundernswert. Da hat absolut niemand die Lust, mal über den eigenen Gartenzaun (in spe) und gesamtgesellschaftlich zu denken, sobald es um die eigenen Pfründe geht.
Mein ernst gemeinter Vorschlag: 100% "Erbschaftssteuer", das heißt das Erben de facto und de jure abschaffen. Und das sage ich nicht als böser enteignender Russenkommunist, sondern als der widerliche liberale Pragmatiker, zu dem man tagtäglich gemacht wird. Erben ist doch selbst aus kapitalistischer Perspektive völliger Humbug: Anstatt das Kapital zu horten und irgendwann irgendwelchen Nachkömmlingen zu geben und damit die materielle Ungleichheit der Gesellschaft in Beton zu gießen, könnte man auch einfach jegliche Anreize für das Schatzmeisterdasein abschaffen und damit jeden zur ständigen Investition seiner Moneten bewegen. Mehr freier und fairer Wettbewerb der Individuen, mehr Investition, keine Ungleichheit und nervige Verteilungskämpfe - der ultimative Gewinn.
P.S.: Eure hässlichen Einfamilienhäuser dürft ihr behalten.
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Und wo ist dann der Unterschied, ob ich meiner Tochter nen Haufen Wertpapiere oder 15 Mehrfamilienhäuser in München Schwabing vermache? Oder sogar eine Sodafabrik? Darauf würde deine Investitionswut doch hinauslaufen. Der Kevin würde weiterhin nur den Fliesentisch von Mama bekommen.
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Ich will ja keine engagierte Diskussion Kreuzzug abwürgen, aber bittebittebitte lest doch mal Thomas Piketty "Das Kapital des 21. Jh." wenn Euch das Thema interessiert. Der weist nach, was Erbrecht und vor allem gering besteuertes Erbe (< Steuer auf Arbeitseinkommen) mit reichtumsakkumulation zu tun hat ... heutzutage fast alles, nämlich.
Und in Kombination bitte hiermit:
Das ist ein sehr schönes und leicht lesbares Buch über die Verwirrung der Habenichtse (also Menschen, die wie Du und Ich von ihrer Hände Arbeit leben) in unserer Gesellschaft, die sich für die "Mittelschicht" halten, aber ständig eine ökonomische "Vernunft" predigen, die Leuten ihrer Art nur schadet und gleichzeitig einer winzigen Minderheit wirklich reicher Leute hilft.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von RushHour am 26.03.2015 20:47]
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| Zitat von Jimmy Blue Oxnknecht
Mein ernst gemeinter Vorschlag: 100% "Erbschaftssteuer", das heißt das Erben de facto und de jure abschaffen. Und das sage ich nicht als böser enteignender Russenkommunist, sondern als der widerliche liberale Pragmatiker, zu dem man tagtäglich gemacht wird. Erben ist doch selbst aus kapitalistischer Perspektive völliger Humbug: Anstatt das Kapital zu horten und irgendwann irgendwelchen Nachkömmlingen zu geben und damit die materielle Ungleichheit der Gesellschaft in Beton zu gießen, könnte man auch einfach jegliche Anreize für das Schatzmeisterdasein abschaffen und damit jeden zur ständigen Investition seiner Moneten bewegen. Mehr freier und fairer Wettbewerb der Individuen, mehr Investition, keine Ungleichheit und nervige Verteilungskämpfe - der ultimative Gewinn.
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So ziemlich jeder Gedankengang in diesem Absatz ist falsch. Unabhängig von der ethischen Frage (und das Recht, sein Eigentum weiterzugeben, ist für mich untrennbar mit Persönlichkeitsrechten verknüpft), ergibt es wirtschaftlich keinen Sinn:
1.) Es wäre ein Anreiz sein gesamtes Vermögen zu konsumieren anstatt zu sparen und das ist auch volkswirtschaftlich nicht gut. In diesem Fall sähen das auch Keynesianer so.
2.) Ich würde behaupten, es ist insbesondere ein gesellschaftlich wünschenswerter Zustand, wenn Eltern für ihre Kinder vorsorgen wollen.
3.) Die Antizipation der Totalbesteuerung würde Produktionsanreize zu Lebzeiten vernichten.
4.) Der Staat setzt die enteigneten Mittel wahrscheinlich unproduktiver ein als die Erben von Privatpersonen. Gerade bei großen Summen haben die Erben einen Anreiz, das Geld einer produktiven Verwendung zuzuführen, damit sie daraus noch mehr Geld machen können. Der Staat baut womöglich den dritten Zoo und fünften Flughafen für Berlin.
Insgesamt wäre es ein weiteres Beispiel für linke Sozialplanung, welche vorausschauendes Handeln der Individuen durch Gegenwartsorientierung ersetzen möchte.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Der Menschenfreund am 26.03.2015 23:36]
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Und Menschenfreund so: lalalalalalatrickledownfunktioniertlalalalalala
Kanonische Transformationen sind Symplektomorphismen im Phasenraum.
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| Zitat von Wraith of Seth
Und Menschenfreund so: lalalalalalatrickledownfunktioniertlalalalalala
Kanonische Transformationen sind Symplektomorphismen im Phasenraum.
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Besser als Sozialismus allemal, Du saturierter Profiteur einer wirtschaftlich freien Gesellschaft.
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Thema: Geschichte & Politik XI ( événement, moyenne durée, longue durée ) |
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