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| Zitat von [Amateur]Cain
Zu Sword and Olive würd ich gern was lesen, ich will schon lange was zu den IDF lesen.
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Also ich stecke noch im Anfang und es ist auch schon ne Weile her, aber ich würde - gemessen an dem, was ich bisher gelesen habe - durchaus ne Empfehlung aussprechen. Die Wurzeln und Vorgängerorganisationen der IDF im britischen Mandatsgebiet sind schon sehr spannend, insbesondere durch die total unterschiedlichen Biografien und Hintergründe der handelnden Personen, die ja meist aus halb Europa stammten und einzig das jüdisch sein gemeinsam hatten, das konspirative Vorgehen, die Netzwerke und amateurgeheimdienstlichen Methoden, die Aufstellung einer Sicherheitsinfrastruktur, die im Untergrund geboren wurde... das alles ist ziemlich interessant, unterhaltam und aufschlussreich, insbesondere wenn man sich vergegenwärtigt, wo Schlüsselpersonen aus Irgun und Haganah dann später im israelischen Staat gelandet sind.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von NotOnTour am 08.10.2015 18:22]
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| Zitat von [Amateur]Cain
Zu Sword and Olive würd ich gern was lesen, ich will schon lange was zu den IDF lesen.
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Sekundiert
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Aberaberaber ... Creveld.
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| Zitat von -Delta-
Da es mich auf Netflix ununterbrochen anspringt, hat hier irgendwer eigentlich mal die ZDF-Reihe "Die Deutschen" gesehen? Ich erwarte da natürlich keine tiefgreifende Geschichtsanalyse, aber taugt das um geschichtlich bislang wenig interessierten Leuten zumindest mal Grundbegriffe der letzten 1000 Jahre deutscher Geschichte näher zu bringen?
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Jein. Ist unterhaltsam und natürlich kann man was lernen, wenn man keine Ahnung hat. Aber das narrative 40 Minuten Konzept sorgt halt für einen extrem eingeschränkten Blickwinkel und manchmal auch zu einer fachlich kaum noch vertretbaren Personenbezogenheit, was gerade bei der Frage nach den Ursachen von Ereignissen schon problematisch ist.
Ich nutze die Reihe aber auch regelmäßig in meinem Unterricht, als Einstiege, Wiederholungen und eben auch zur Medienkritik.
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Dazu würde ich mich eine kurze Rückmeldung/ein kurzes Review von dir interessieren.
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| Zitat von [Amateur]Cain
Aberaberaber ... Creveld.
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Warum aber?
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ok dann nehme ich das buch zum islamischen faschismus.
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Das fand ich eher enttäuschend, da er einen ziemlich fragwürdigen (bzw. unhinterfragten) Faschismusbegriff benutzt. In letzter Zeit turnt er ja auch bei Burschenschaften und AfD als Vorzeigemusel herum... Ist ein korrekter Typ, aber politisch ist er schon ziemlich blauäugig.
Für mehr muss ich mich nochmal einlesen, das dauert ne Weile.
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ah ok. ich hatte nämlich in erinnerung, dass du beim gebrauch des wortes faschismus recht sensibel bist, was da die auslegung des begriffs betrifft
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| Zitat von NotOnTour
| Zitat von [Amateur]Cain
Aberaberaber ... Creveld.
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Warum aber?
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Weil bis jetzt alles, was ich von ihm gelesen habe, immer schwach basiert, aber meinungsstark war. Seine reputationsbegründende Vergleichsstudie Wehrmacht/U.S. Army ist ganz nett, aber in vielen Bereichen dünn und einseitig; das Buch über Frauen im Militär läuft auf "FrauenLOL!" hinaus und seine "Kultur des Krieges" war beim ersten Überfliegen auch wieder genau so ein Alte-weiße-Männer-Schinken wie Keegans Klotz gleichen Titels.
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| Zitat von [Amateur]Cain
Weil bis jetzt alles, was ich von ihm gelesen habe, immer schwach basiert, aber meinungsstark war. | |
Das ist ja keine Seltenheit bei den Fachpromis. Aber meine Rezeptionshaltung war auch keine wissenschaftliche und zumindest zu Anfang ist das Buch eher historisch nacherzählend als provokant/thesenhaft.
Ansonsten kenn ich nur Transformation of War von ihm, das halte ich, trotz der vielen Kontroversen in der New Wars Debatee, doch für ziemlich gut.
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| Zitat von [Amateur]Cain
| Zitat von Wraith of Seth
Durch diesen Post bin ich wieder auf die Suche gegangen, wieviele Zivilisten aus Westeuropa während der Weltkriege flohen. Wenn ich das mit meinen Googleskills versuche, bekomme ich aber fast nur Infos zu den osteuropäischen Flüchtlingen nach Kriegsende.
Kann mir da wer mit besseren Googleskills oder Fachwissen aushelfen?
If by "dreams" you mean "exquisite visions of buxom geriatric women", then absolutely.
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Es ist schon lange her, dass ich mich damit beschäftigt habe, aber allein in Frankreich betrug die Zahl im Zweiten Weltkrieg irgendwas zwischen 3 und 4,5 Millionen Leuten. Standardwerk hier:
"http://www.amazon.de/Fleeing-Hitler-France-Hanna-Diamond/dp/0192806181"
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Danke, hab's mir mal auf die Wunschliste gesetzt.
If by "dreams" you mean "exquisite visions of buxom geriatric women", then absolutely.
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Gab es vor und während des zweiten Weltkrieges eigentlich unter den Generälen und Admirälen öffentlichen Zweifel an Hitlers Fähigkeiten als Kriegslenker?
Viele Generäle oder Admiräle waren ja sogar vor dem 1. WK schon in der Armee oder an irgendwelchen Militärakademien oder lebenslang Berufssoldat
Wie konnte da Hitler, als ehemaliger Gefreiter, der ja noch versuchte um seinen Militärdienst herumzukommen und militärisch im 1. WK auch nicht viel geleistet hat, seinen Willen durchsetzen?
Wie wurde das von eben diesen Berufssoldaten dann am Schlachtplan aufgenommen?
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Hat jemand ne gute Erörterung über das Thema: Historischer Kontext von politischen Reden (im Allgemeinen)?
Also inwiefern der überhaupt nötig ist, um jene interpretieren zu können?
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Cain wirds besser wissen, aber zu Beginn war es m.E. schon so, dass die (adeligen, preußischen) Reichswehrspitzen durchweg mit Standesdünkel auf Hitler herabsahen, ihn aber für politisch nützlich hielten, weil er den Wideraufbau der Armee forderte.
Vermutlich haben die zu der Zeit aber nie darüber nachgedacht, was es bedeuten würde unter dem "kleinen österreichischen Gefreiten" in den Krieg zu ziehen, der Gedanke war schlicht zu weit hergeholt. Die dachten ja DNVP, DVP, Stahlhelm etc. würden die Nazis eine Zeit lang als nützliche Idioten fördern und später wäre es das dann mit der NSDAP gewesen.
Von 33-39 (spätstens nach dem Röhmputsch 34) ging dann allen konservativen Heeresleuten aber einer ab, wegen Hitlers innen- und außenpolitischer "Erfolge", und weil es so schönes Spielzeug für sie gab, da sind dann etliche zuvor skeptische Generäle echte Fans von Hitler und eben auch Nazis geworden. Das hat sich dann mit den Blitzkriegen 39-41 fortgesetzt. Die wurden wohl zwar eher trotz als wegen Hitlers strategischer Meisterleistungen errungen, ihm aber trotzdem gutgeschrieben.
Andere gingen freiwillig (Hammerstein 33) oder wurden kaltgestellt (Blomberg, Fritsch usw. 38).
Mit Beginn des Feldzuges gegen die Sovietunion(41), des Massenmordens und der dann bald folgenden Niederlagen setzte hier und da langsam ein Reality-Check ein, und viele in der Generalität, die rechnen konnten, sahen sofort, dass ein Krieg gegen USA und Sovjetunion niemals gewonnen werden könnte. Ab da gab es dann viel Kritik, aber nicht öffentich und nicht mal viel dienstlich, AFAIK. Hitler galt ja bekanntlich als charakterlich etwas schwierig, und die haben sich schlicht alle in die Hosen gemacht. Hitler hat zwar nicht wirklich viele Generäle erschießen lassen (verglichen mit Stalin ...; Schleicher und Bredow aber zB schon im Röhm-"Putsch"), aber anzunehmen dass einem das passieren könnte war nun sicher auch nicht absurd.
Zudem war Hitler seit 1937 oder so Chef des OKW, es gab kein Kriegsministerium mehr, also war er direkt mil. Dienstvorgesetzter, da hatten viele Militärs Probleme damit, offen Kritik üben, das gehört sich nicht. Selbst als sie sahen, wie zunehmend irreal die Kriegführung ab 1943/44 wurde.
Mag wer ergänzen? Das ist sicher nur Bruchstückhaft.
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Ich weiss nicht, ob das im Geschichts- oder im Waffenthread besser aufgehoben ist.
Was macht ein Gevierthaufen zu einem Gevierthaufen? Versuche das gerade mit wiki und google bisschen zusammenzubekommen.
Der Gevierthaufen bestand aus drei Elementen (Vorhut, Gewalthaufen, Nachhut).
Hat die Formation vier Ecken? Scheinbar? Aber auf allen Illustrationen die über einen Patentplan hinausgehen, wird die Formation eher als rund, bzw. eben als Haufen dargestellt.
Wenn der Gevierthaufen aber eine Formation innehat, wie kann er dann aus mehreren Elementen, die in ihrer Natur ja von einander getrennt sind, bestehen?
Ist das einfach der damalige Begriff für eine organisatorische Ebene? Sowas wie das heutige Batallion?
Von wegen Wehrtechnik wäre simpel!
Cain?
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von DeathCobra am 19.10.2015 15:03]
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Gleiche Anzahl an Männer zu allen Seiten? Erster Satz bei Wiki
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| Zitat von Shooter
Gleiche Anzahl an Männer zu allen Seiten? Erster Satz bei Wiki
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Und wie kann er dabei aus mehreren semi-unabhängigen Elementen bestehen?
Ich weiss nicht, hast du meinen Post gelesen? Weil Wiki habe ich schon auch gelesen, aber es passt halt alles nicht so richtig zusammen, erst recht nicht, wenn man künstlerische Darstellungen dazu anschaut.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von DeathCobra am 19.10.2015 15:11]
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Heute abend, ja. Grad hält mich ein 7kg schwerer Typ von langen Posts ab.
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Besteht er denn daraus? So wie ich das verstehe, ist nur der "Haupthaufen" so aufgebaut, Vor und Nachhut waren halt einfach zwei unabhängige Verbände der Armee.
/Gr, Prioritäten setzen Cain! Und zwar die richtigen.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Shooter am 19.10.2015 15:14]
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Gewalthaufen ist ein tolles Wort.
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| Zitat von Shooter
Besteht er denn daraus? So wie ich das verstehe, ist nur der "Haupthaufen" so aufgebaut, Vor und Nachhut waren halt einfach zwei unabhängige Verbände der Armee.
/Gr, Prioritäten setzen Cain! Und zwar die richtigen.
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Ich verstehe das eher so, dass der Hauthaufen eben der Gewalthaufen ist und dieser hat wiederum einen eigenen Artikel, in dem nichts von gleichseitigem Quadrat erwähnt wird. Aber vielleicht beziehen sich die beiden Artikel auch auf Formationen aus unterschiedlichen Epochen.
/Yay Cain!
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von DeathCobra am 19.10.2015 15:18]
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Ich bin ja immer wieder erstaunt, dass die damals überhaupt eine Art Taktik aufrecht erhalten konnten
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Naja, war ja eher eine Schlachtordnung als wirkliche Taktik. Denn nachdem die Spiesser/Hellebardiere die Verteidigungslinie geöffnet hatten, sind die Nahkämpfer nach vorne und die Formation hat sich dann wohl ziemlich (auf-)gelöst und in Einzelkämpfe verzettelt.
Wobei das wieder Wiki ist und sich entsprechend auf einen einzelnen Bericht stützen könnte. Das ist halt das schwierige in der Zeit, solche Dinge werden halt ab und zu mal in einer Chronik über eine bestimmte Schlacht erwähnt und den Rest reimt man sich bisschen zusammen habe ich das Gefühl.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von DeathCobra am 19.10.2015 15:48]
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Vielleicht antwortet Cain schneller wenn wir anfangen wild rumzuspekulieren.
In dem Sinne: Sehr interessant, erzähl mal weiter
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Ach Cain, wo Du gerade so wenig zu tun hast: Wird das Handbuch Kriegstheorien demnächst neu aufgelegt oder kann ich etwaige Einkünfte unbesorgt jetzt hochtreiben?
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| Zitat von Smolletov
Gewalthaufen ist ein tolles Wort.
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Denk ich mir auch immer wenn ich vom Klo komme
Spoiler - markieren, um zu lesen:
alternativ auch ne gute Beschreibung eurer Mütter
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von psycho.doc am 19.10.2015 16:20]
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| Zitat von DeathCobra
Naja, war ja eher eine Schlachtordnung als wirkliche Taktik.
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Mein Lieblingshistoriker, Schwerpunkt Mittelalter, kommentierte das so: "Du hast die Antike, füllt Bände an militärhistorischen Büchern mit Taktik. Dann hast du alles modernere. Und dann wird dazwischen das Mittelalter abgehandelt mit: "Naja, die haben sich halt getroffen und dann geprügelt bis einer nicht mehr konnte oder wollte.""
Ich vertraue ihm da halbwegs...
The mature approach was SOLID. What was plan B? - Torture Barbie until my demands were met.
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| Zitat von Wraith of Seth
"Naja, die haben sich halt getroffen und dann geprügelt bis einer nicht mehr konnte oder wollte." | |
Herzog Leopold begs to differ
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Thema: Geschichte & Politik XI ( événement, moyenne durée, longue durée ) |