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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Geschichte & Politik XI ( événement, moyenne durée, longue durée )
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Mountainbiker

AUP Mountainbiker 11.06.2012
Heute in Buchenwald habe ich mir das Buch "Opa war kein Nazi" gekauft und auf der Rückfahrt auch gelesen. Sehr interessant. Wie erinnern wir uns an das, was uns von unseren Großeltern über den Krieg erzählt wurde? Wie vermischt sich die Erinnerung der Zeitzeugen mit Filmen , wie kommt es zu Umdeutungen des Erlebten?

Hat sehr zum Nachdenken angeregt. Prima. Würde ich nochmal kaufen.
27.05.2015 22:24:07  Zum letzten Beitrag
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NotOnTour

Deutscher BF


Die zehn derbsten Zitate von Karl Marx
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von NotOnTour am 05.06.2015 14:22]
05.06.2015 14:22:02  Zum letzten Beitrag
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[oMD]psychodaddy

X-Mas Arctic
Da Ihr Euch hier bestimmt mit so einer grundlegenden Fragestellung auskennt und ich heute bereits das zweite Mal auf Facebook auf ein Broschüre gestoßen bin, dessen Inhalt ich nicht teilen/nachvollziehen kann, melde ich mich hier auch mal zu Wort.

Es geht um "Die Legende vom christlichen Abendland", herausgegeben von der Giordano-Bruno-Stiftung, abrufbar unter http://www.giordano-bruno-stiftung.de/sites/default/files/download/abendland-brosch.pdf (7 Seiten).

Zusammengefasst: Wenn man sich die Ursprünge der europäischen Kultur anschaut, so stolpert man über dreierlei wesentlichen Quellen: die griechisch-römische Antike, die arabische Hochkultur und die Aufklärung. Das Christentum hingegen hat zwar Europa über eintausend Jahre geprägt, war aber eine Last, die die Entwicklung ausschließlich ausgebremst hat.

Nun meine Gedanken dazu: Die römisch-griechische Antike als Wurzeln der europäischen Kultur wurden durch Theodosius schon sehr früh zu einem Strang zusammengeführt. Das Christentum war römisch und antik. Die Geschichte Europas beginnt eben mit diesem Strang, und aus diesem Strang hat sich der römische Universalismus, die Idee einer Zivilisationsgemeinschaft (und einer politischen Gemeinschaft) erhalten.

Eure Gedanken dazu würden mich interessieren.
05.06.2015 14:27:17  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Mein persönlicher Eindruck ist, dass trotz all der Probleme, die das Christentum so mit sich einherbrachte, es eher durch seine Infrastruktur das intellektuelle Erbe der Antike war, als ein Unterdrücker von Wissen und Entwicklung. Ich werde irgendwie immer sehr misstrauisch, wenn diese Theorie vom Christentum als "Bremse" bemüht wird. Das ist einfach viel, viel, viel zu eindimensional. Und selbst, wenn jemand dann abwiegeln will und sagt "Vornehmlich" - dann halte ich das immer noch für mindestens zweifelhaft. Klöster haben Schriften des Altertums erhalten, Unis sind vor allem in der Nähe kirchlicher Strukturen entstanden, selbst die Aufklärung ist ganz klar in und aus christlicher Tradition entstanden.

Diese Antwort ist entstanden, bevor ich überhaupt den Text gelesen hatte und kann ich völlig unbearbeitet so stehen lassen, nachdem ich das getan habe.
Z.B. vernachlässigt man dabei immer völlig, dass viel von dem wissenschaftlichen Niedergang damit einherging, dass einfach eine andere Kultur die Dominanz übernommen hat. Statt den Römern, waren da jetzt die Germanen, die für all das, was im Text so löblich in der Antike erwähnt wird, überhaupt keine Tradition und Idee hatten. Oder dass die Kirche es war, die mit ihren Bescheiden, doch keine Christen als Sklaven zu nehmen, entschieden zum Rückgang vor allem nördlich der Alpen beigetragen hat. ("Natürlich" hatte man weiterhin Sklaven, aber das ging über die Jahrhunderte in Europa eher zurück, erst recht verglichen mit der Antike. Solange man Leibeigenschaft anders kategorisiert.)

Diese Theorie ist für mich nichts, als das Bedürfnis nach einem klar identifizierbaren Schuldigen. Und gerade kirchenkritische Strömungen greifen das dann sehr gerne und ausweidend auf. Dabei weiß man, iirc, gar nicht mal so hunderprozentig, warum am Ende der Antike innerhalb einer Generation plötzlich soviel verschwand.

Zumal imho dann auch noch der Fehler begangen wird, aktuelle Strukturen direkt verantwortlich zu machen für das, was vor tausend Jahren geschehen ist. Man sollte da lieber kritisieren, was heute falsch läuft - zumal für eine Menge Altlasten sich diverse Päpste bereits entschuldigt haben, iirc.

¤DIT:
Ironisch ist, dass ausgerechnet die Giordano-Bruno-Stiftung mit ihrer szientistischen Zielsetzung dann derart unreflektiert auf Religion einhaut. Das gleiche in grün - nur dass es jetzt auch noch wirklich scheinheilig ist, weil man die eigene Anschauung verraten muss, um derart propagandistisch für die eigene Sache einzutreten.

It's a level eighty female-only persuasion spell. We try not to overuse it.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 06.06.2015 5:29]
06.06.2015 5:25:38  Zum letzten Beitrag
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M@buse

AUP M@buse 22.12.2015
verschmitzt lachen
 
Zitat von Wraith of Seth

Klöster haben Schriften des Altertums erhalten, Unis sind vor allem in der Nähe kirchlicher Strukturen entstanden, selbst die Aufklärung ist ganz klar in und aus christlicher Tradition entstanden.




schlimm, dass niemand würdigt, wie sehr sich die kirche bemüht hat wissen zu verbreiten.
06.06.2015 11:41:25  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
verschmitzt lachen
Jo, wo der Rest Europas ja offensichtlich viel, viel mehr gemacht hat.

Speedy thing goes in, speedy thing comes out.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 06.06.2015 13:05]
06.06.2015 13:05:35  Zum letzten Beitrag
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Smolletov

AUP Smolletov 24.02.2016
verschmitzt lachen
[reintroll]





[/raustroll]
06.06.2015 13:06:53  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
...
Dialektik, my Friends, have you heard of it? Breites Grinsen
06.06.2015 21:58:40  Zum letzten Beitrag
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Smolletov

AUP Smolletov 24.02.2016
Ich kann etwas Platt und wenn ich voll bin auch ein wenig Ostpreußisch.
06.06.2015 22:02:58  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
 
Zitat von RushHour

Dialektik, my Friends, have you heard of it? Breites Grinsen


Kannst du mir vielleicht mal eine brauchbare Def davon geben? Ich habe das bisher abgespeichert als: "Man fängt mit gegenteiligen Extremen an und stellt fest, dass die Wahrheit wohl eher dazwischen liegt..."

Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur
06.06.2015 22:08:43  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
Nö. Dialektik ist keinesfalls etwas wie ein Kompromiß oder Mittelwert. No way. Das ist schon komplizierter. Es geht eher darum, dass man nicht statisch etwas betrachten und binär ja/nein oder gut/böse sagen kann bzw. soll, sondern lieber in zeitlichen Prozessen denken, wo man häufig sehen kann, dass widersprüchliche Kräfte in einem phänomen wirken wirken, wobei die eine aus der vorherigen hervorgeht bzw. aufgrund ihres Einflusses als Gegenkraft entsteht und sie am Ende dann "aufhebt".

Denn der Grundgedanke ist nicht so wie beim Yin-Yang, wo ja auch Schwarz aus Weiß hervorgeht usw.; im asiatischen Denken ergänzt sich das zu stetiger, ewiger Harmnie, da die Zeitvorstellungen dort oft zirkulär waren. In der chrstlich-abendländischen Welt sind sie aber linear-fortschreitend, und so steckt in der Dialektik anders als im Yin-Yang eher etwas von Kampf, Aufstieg und Weiterentwicklung drin. Aufhebung ist daher in der Dialektik von olle Hegel im Wortsinne dreifach gedacht:

- aufheben als vernichten, auslöschen
- aufheben als bewahren, weitertragen
- aufheben als höherheben, erweitern

Die Kirche ist also nicht "böse" oder "gut" (Bsp. oben), sondern erfüllt eine hist. Rolle; sie ging aus gesellschaftlcih relativ notwendigen Gründen aus dem Judentum hervor, bewahrte aber einige seiner Themen (zB Monotheismus), hob sie auf höhere Stufe (zB in der Morallehre: Vergeben statt Gleiches mit Gleichem vergelten) und überwand die Enge der Stammesreligion somit (vernichtete sie also, symbolisch gesprochen) und schuf somit eine Weltreligion mit einem großen humanen Heilsversprechen. Die aber natürlich auch ein Herrschaftsinstrument war, klar.

Gleichzeitig entstand in ihrem Schoß die moderne Wissenschaft, die mit der Renaissance dann wieder das Christentum ... u see how it works? Daher stecken Fortschritt und Reaktion in der Kirche, wie auch Marx im Bürgertum einen großen Fortschrittsmotior sah (lies nach im Manifest, da ist das sehr plastisch und dialektisch formuliert), der aber irgendwann auch abtrtreten müsste. Dass Marx dann im Kommunismus die historische Dialektik zur Ruhe kommen sah, naja, anderes Bier. Aber die Idee ist klarer? Das ist die Denkform, in der man sich die Antwort auf "Was war zuerst da, Huhn oder Ei?" sparen kann, weil man so eine blöde Frage nur in einer beschränkten binären Logik formulieren kann.
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von RushHour am 06.06.2015 23:18]
06.06.2015 23:13:52  Zum letzten Beitrag
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sprachdelle

Arctic
Ich versteh trotzdem noch nicht, was ich mit diesem dialektischem (logischen) Kalkül anfangen soll. Das Bivalenzprinzip ist eines der grundsätzlichsten Operationen, die uns Menschen überhaupt erst dazu befähigen, logisch zu denken.

Haut man das weg, weil man sich damit der Frage nach Henne und Ei entledigen kann und statt dessen in "zeitlichen Prozessen" (das schließt das Bivalenzprinzip als Denkfigur ja überhaupt nicht aus?!) denkt, ist die Aufgabe eines ziemlich fundamentalen Operators meiner Meinung nach ein zu hoher Preis.
07.06.2015 1:49:15  Zum letzten Beitrag
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Der Menschenfreund

Arctic
 
Zitat von RushHour



Eine differenzierte Bewertung hat nichts mit binärer Logik zu tun. Ebensowenig sind die "Widersprüche" (widersprüchlichen Kräfte), von denen Du (oder die dialektischen Kontrahenten im "Positivismusstreit") schreiben, gleichbedeutend mit logischen Widersprüchen.
07.06.2015 2:07:26  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Und ebensowenig wird man ein Henne-Ei-Problem los; die zeitliche Frage ist da ja gerade das wichtige.

Zudem habe ich immer noch das Gefühl, dass mir damit nichts ernsthaft neues als Denkweise an die Hand gegeben wird. Letztlich argumentiere ich ja schon so, dass man die Kirche dynamisch in einen Kontext setzen muss.
07.06.2015 5:34:51  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
Bitte beachten Sachthema:
Die polnische Staatsbahn PKP will dasjenige Gelände als Bauland verkaufen, auf dem der letzte erhaltene Gebäude des Vernichtungslagers Bełżec steht, in dem einst fast eine halbe Million Menschen ermordet wurden.

Das Magdeburger Bildungswerk Stanislaw Hantz hat eine Crowdfunding-Operation gestartet, um das Gelände kaufen und zu einem Gedenkort umwidmen zu können.

Link zu BetterPlace-Spendensammlung

Bitte weiterverbreiten, und guckt doch mal, ob ihr nicht zehn oder zwanzig Euro lockermachen könnt.

/mehr zu Dialektik bei Bedarf später.
07.06.2015 21:20:53  Zum letzten Beitrag
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limlug

tf2_soldier.png
Sehr coole Aktion (also die Spendensammlung). Es stimmt mich immmer etwas traurig, dass sowas notwendig ist. Es gibt soviele reale schaurig wahre Erinnerungsorte die mit der Zeit verfallen bis dort dann ein Wohngebiet entsteht oder was auch immer das es echt besser wäre das ganze Geld, was in irgendwelche Mahnmale fließt in den Erhalt dieser Orte zu stecken. Ich finde es schade das immer mehr Teile einfach verschwinden. Vom Emslandlager ist nur noch eine Gedenktafel über. Viele Hochbunker werden zu teuren Appartmenthäusern. Flakstellungen und Militärflughäfen zu Grünanlagen. Und die unterirdische Fabrik hier nebenan wo nen paar tausend Zwangsarbeiter drauf gegangen sind wird einfach vergessen, da der Konzern dem das Gelände gehört dort nochmal gerne Kalk abbauen möchte. Iwie haben wir eine beschissene Erinngerungskultur. Wir sagen ja wir müssen das im ewigen Gedenken behalten und zerstören die Orte wo man den alltäglichen Terror erfahren kann. Und dann wundern wir uns über Leute die den Holocaust bestreiten weil wir in unserem Gedenkstättenkultus es mit der Wahrheit auch nicht so genau genommen haben.
08.06.2015 2:48:34  Zum letzten Beitrag
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Fragment

AUP Fragment 02.02.2014
...
 
Zitat von Der Menschenfreund

 
Zitat von The_Phantom

 
Zitat von [Amateur]Cain

 
Zitat von Der Menschenfreund

Aber die Tatsache, dass, sagen wir, eine ideologisch fehlgeleitete und unter Zwang durchgeführte Wirtschaftspolitik so viele Tote wie die größten Kriege der Menschheitsgeschichte fordern kann, verdient im Unterricht meiner Meinung nach mehr Aufmerksamkeit, als ihr derzeit zukommt.




Da würde schon mit der so überfälligen Abkehr vom Eurozentrismus einfacher werden. Dann wäre beispielsweise nicht mehr die Rede vom friedvollen 19. Jahrhundert


Ja, macht das mal, mit einer Wochenstunde. Hässlon


Vielleicht wäre das möglich, wenn der Geschichtsunterricht nicht mehr chronologisch, sondern um Themenbereiche (z.B. Themenblock wie "Völkermorde", "Internationaler Handel" usw.) organisiert wäre. Dann wäre es vielleicht auch einfacher, Geschichte mit Sozialkunde, Deutsch und anderen relevanten Fächern zu verzahnen. Gibt es dazu Vorschläge/Meinungen? Lehrer und Historiker dürfen mir gerne im Geschichtsthread antworten.



Grundsätzlich ist der Lehrplan (z.B. in Bayern) tatsächlich thematisch gebündelt, leider schlägt sich das in den Schulbüchern nicht immer nieder, die sehr oft stur chronologisch aufgebaut sind. Fokus auf einzelne Teilgebiete bieten manche Schulbücher (z.B. Horizonte (Westermann)) in neueren Auflagen etwas verschämt am Ende an, jedoch kann man sich ausrechnen, wieviel davon hängenbleibt, wenn in der 10. Klasse eben nur eine Wochenstunde(!) dafür Zeit ist.

Einerseits hat die Chronologie ihre Berechtigung, denn Geschichte ist kein wiederholbares Experiment und deshalb ist für die Grundwissensvermittlung die Orientierung an der Zeitleiste durchaus ein legitimes Mittel, andererseits kann man das durchaus kritisch hinterfragen, wenn man bedenkt welche Lücken trotz dieser Darstellungsformen bei den Schüler hinterlassen werden. Ganz plump kann man sagen: Die Mischung macht's. Bietet sich ein Thema an, wie eben Genozide des 20. Jhd. kann man das durchaus komparativ anlegen, darf aber nicht in die Falle tappen, die Schüler so ein Thema in bester Quartettmanier ("6 Millionen Tote - sticht!") den Bodycount vergleichen zu lassen. Vielmehr sollten grundlegende Muster und Unterschiede herausgearbeitet werden, die sich vielleicht bis heute in Konflikten widerspiegeln (Gegenwarts-/Lebensweltbezug!! Augenzwinkern).
09.06.2015 17:17:20  Zum letzten Beitrag
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psycho.doc

AUP PsYch0_D0c 01.06.2009
man sollte sehr aufpassen, dass auf dem weg der holocaust in der wahrnehmung der sus nicht komplett relativiert wird.
joar
völkermord, gabs schon genug, dieser ist halt größer

-internationaler handel taucht auf im zeitalter der entdeckungen
-verknüpfungen zu politik bei franz. revolution oder 1848 und später dann halt nochmal im kalten krieg
-religion -> römisches reich und falls der auftaucht 30jähriger krieg
-deutsch kann man an diversen stellen unterbringen da es ja zu allem möglichen scheiß dt. lektüren gibt

nur so spontan

[¤]bei fächerübergreifenden unterricht gilt halt spaß ist, was ihr draus macht. wenn die schule und die betreffenden kollegien und fachleitungen den arsch hochkriegen dann geht da auch so schon verdammt viel und querbeet durch die fächer
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von psycho.doc am 09.06.2015 18:10]
09.06.2015 18:06:33  Zum letzten Beitrag
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The_Phantom

tf2_medic.png
In Bayern am Gymnasium ist die Überlegung ja, dass man bis zur 10. Klasse einen chronologischen "Durchzieher" durch die Geschichte macht und schließlich in der Oberstufe ausgewählte Themen, wie Fragment schon erwähnt hat, vertieft behandelt.

Dem zugrunde liegt die naive Vorstellung, dass der Otto Normalschüler am Ende der 10. Klasse ein fundiertes Faktenwissen parat hat und jederzeit darauf zurückgreifen kann.

In der Realität sieht es dann meiner Erfahrung nach eher so aus, dass (nachvollziehbarerweise) die Oberstufenschüler keinen Schimmer mehr von der Ständegesellschaft (Stoff der 7. Klasse) oder der Industriellen Revolution (8. Klasse) haben. Statt also mit dem Kurs tiefschürfende historische Arbeit zu betreiben, muss man notdürftig flickschustern und zumindest halbwegs dafür sorgen, dass die Schüler eine Ahnung von den behandelten Epochen und Ereignissen haben ("Wer war nochmal dieser Bismarck?!").

Und gerade bei einem Thema wie dem Holocaust kann man auf keinen Fall auf die Vorgeschichte verzichten. Der Erste Weltkrieg wird zum Beispiel in der Oberstufe überhaupt nicht (!) thematisiert. Hitler ist einfach da.

Wirklich befriedigend ist das weder für die Schüler noch für den Lehrer.
09.06.2015 18:31:27  Zum letzten Beitrag
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Kanonfutter

AUP Kanonfutter 28.03.2016
Also ich finde ein chronologisches Vorgehen gar nicht so verkehrt. An der Steinzeit zumindest gibt es nicht so viel zu diskutieren (von wegen verschiedener Zeitzeugen/Dokumente). Erst ab der Antike wird es aus meiner Laiensicht komplizierter; da passt dann aber wenigstens die ungefähr zeitgleich (in der Schule mein ich) stattfindende grundlegende naturwissenschaftliche Wissensvermehrung bei den Schülern. Natürlich hat diese Logik bald ein Ende.

Mich würde interessieren wie man es denn anders aufbauen soll damit man keine Löcher stopfen muss in der Oberstufe?!?
09.06.2015 19:27:30  Zum letzten Beitrag
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kommo1

AUP kommo1 21.09.2011
Sie wie die Nazizeit behandelt wird, könnte man auch ein eigenes Schulfach draus machen.

Dann müsste scih dieses Thema nicht mit dem gesammten Rest der Geschichte um Lehrzeit kloppen.
09.06.2015 19:34:35  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
 
Zitat von Kanonfutter
An der Steinzeit zumindest gibt es nicht so viel zu diskutieren (von wegen verschiedener Zeitzeugen/Dokumente).



You konw nothing, Jon Snow. Oder Jon Stone, je nachdem. Breites Grinsen
09.06.2015 21:08:42  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
In B/BBG stellen sie alle Lehrpläne grade komplett auf exemplarische Themen / übergreifenden Unterricht um.

So gut ich das im Prinzip finde - bei Geschichte ist es einfach Bullshit. Es zerstört völlig den Sinn für Brüche und Kontinuitäten, für Gesetzmäßigkeiten und Entwicklungen. Zeit ist nunmal (bei uns) ein lineares Konzept. Das hat gute Gründe. Das ist wirklich das einzige Fach, wo ich sicher bin, dass simple Chronologie die beste und die einzig sinnvolle Methode ist. Alles andere verschlimmbessert nur.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von RushHour am 09.06.2015 21:49]
09.06.2015 21:48:13  Zum letzten Beitrag
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[Indiana Jones]

tf2_medic.png
Kann mir jemand Lesewerk zur Piraterie speziell in der Karibik empfehlen? Also speziell das "goldene Zeitalter" betreffend.

Danke.
09.06.2015 22:34:50  Zum letzten Beitrag
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Artemos

AUP Artemos 22.07.2012
Hat jemand Bock, für mich in zwei Wochen eine kleine Arbeit (15 Seiten) zu Stadt und Stadtentwicklung in Kleinasien zur Zeit der Römer zu schreiben?

Ich stehe gerade erst am Anfang der Arbeit und habe jetzt schon keine Freude mehr, deshalb habe ich das wohl so vor mir hergeschoben.

Ich möchte herausfinden, was für einen Einfluss die Römer auf die Struktur, die Bevölkerung und die Lebensweise hatten.
Es geht um die Städte Pergamon, Ephesos, Caesarea, Antiochia und Palmyra.
Mir mangelt es ein bisschen an Quellen, ich habe Strabon, sonst fehlen mir gute Ideen.

Die Antike ist so überhaupt nicht mein Steckenpferd, kann man mit dem Grundgerüst etwas anfangen?
11.06.2015 14:57:05  Zum letzten Beitrag
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sprachdelle

Arctic
 
Zitat von RushHour

In B/BBG stellen sie alle Lehrpläne grade komplett auf exemplarische Themen / übergreifenden Unterricht um.

So gut ich das im Prinzip finde - bei Geschichte ist es einfach Bullshit. Es zerstört völlig den Sinn für Brüche und Kontinuitäten, für Gesetzmäßigkeiten und Entwicklungen. Zeit ist nunmal (bei uns) ein lineares Konzept. Das hat gute Gründe. Das ist wirklich das einzige Fach, wo ich sicher bin, dass simple Chronologie die beste und die einzig sinnvolle Methode ist. Alles andere verschlimmbessert nur.



Gibt es nicht auch die Auffassung, dass es in der gesamten Geschichte keine Brüche und Kontinuitäten gibt, sondern nur Singularitäten, die auf Grund von Kontingenzen geschahen?

Diese Auffassung vorausgesetzt wäre gerade für Geschichte dieses Konzept super, weil man dann besser einen Überblick über die ganzen Kontingenzen geben könnte, anstatt sich das in Deutsch, Geschichte, Sozialkunde, whatever alles parallel draufschaffen zu müssen, oder?
11.06.2015 15:07:09  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Interessanter Artikel über Arbeit.

Vieles davon trifft sehr meinen Nerv.

Wenn ist das Nunstruck git und Slotermeyer? Ja!... Beiherhund das Oder die Flipperwaldt gersput.
15.06.2015 18:13:59  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
Cain, überdenk doch nochmal die Entwicklungsrichtung Deines Museums.

Ich würde mehr in diese Richtung gehen - gibt mehr Geld von der Industrie, mweniger Gemecker von den Militarafreks, und nur den wissenschaftlichen Anspruch müsstet Du versenken. Und schon wärst Du auf CNN! Das wär doch was, oder?

http://edition.cnn.com/2015/06/17/europe/russia-military-theme-park-reporters-notebook/index.html


/Genosse Sprachdelle, bei Dir macht sich mal wieder eine postmodern-defätistische Haltung breit, die einen klaren Klassenstandpunkt vermissen läßt und nur durch den ständigen Einfluß reaktionärer Gehirnwäsche erklärt werden kann, die seit dem sog. "linguistic turn" die Reste der Erkenntniskraft der bürgerlichen Wissenschaft zerstört hat. 400 Lektürestunden Histomat sind jetzt das notwendige Gegenmittel! Wegtreten!
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von RushHour am 18.06.2015 19:19]
18.06.2015 19:15:40  Zum letzten Beitrag
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sprachdelle

Arctic
Oha. peinlich/erstaunt

Ich hab das weniger aus eigener Überzeugung geschrieben, sondern weil ich von den findigen Personen hier wissen wollte, wie es im Wissenschaftsdiskurs um diese Meinung steht.


//

(1) Mir ist auch nicht ganz klar, was der linguistic turn mit Defätismus zu tun haben soll. So, wie ich die Postmoderne bei Rorty verstanden habe, geht es darum, der Metaphysik zu entkommen, die in das Vokabular der öffentlichen Gesellschaft eingewebt ist und dafür sorgt, dass man Notwendigkeiten sieht, wo die Welt eigentlich kontingent ist. Er hat dazu sowas geschrieben wie:

 
„Grob gesagt, hält die Rhetorik dieser Gesellschaften die meisten der Gegensätze für selbstverständlich, von denen ich (zu Beginn des dritten Kapitels) behauptet habe, daß sie zu Hindernissen für die Kultur des Liberalismus geworden sind. Diese Situation hat dazu geführt, daß ironistische Intellektuelle (die o.g. Dekonstruktivisten beispielsweise; Anm. M. R.) der >>Verantwortungslosigkeit<< beschuldigt wurden.“ (KIS 141f.). […] Heute halten es viele für selbstverständlich, daß der Hang zur >>Dekonstruktion<< - ein gängiges Schlagwort der Ironiker – deutliches Zeichen eine mangelhaften moralischen Verantwortungsgefühls ist. Sie nehmen an, daß ein moralisch vertrauenswürdiger Intellektueller an der schlichten, unbefangenen, transparenten Prosa zu erkennen ist, die er schreibt – genau die Prosa, die keine selbstschöpferische Ironikerin schreiben will."



Und weiter:

 
„Der erste Unterschied: die Ironikerin denkt, daß die einzigen Neubeschreibungen, die liberalen Absichten dienen, solche sind, die die Frage: >>Was demütigt?<< beantworten; der Metaphysiker hingegen möchte auch die Frage >>Warum sollte ich vermeiden zu demütigen<< beantworten. Der liberale Metaphysiker (vulgärliberaler; Anm. M. R.) möchte unseren Wunsch, freundlich zu sein, durch ein Argument gestützt sehen, das eine Selbstbeschreibung enthält; diese Selbstbeschreibung soll ein Glanzlicht auf ein allen Menschen gemeinsames Wesentliches werfen (das Erbe Kants; Anm. M. R.), daß mehr ist als die uns gemeinsame Fähigkeit Demütigung zu erleiden. Die liberale Ironikerin möchte nur, daß unsere Chancen, freundlich zu sein und die Demütigung anderer zu vermeiden, durch Neubeschreibung erhöht werden. Sie meint, die Erkenntnis, daß uns die Verletzbarkeit durch Demütigung gemeinsam ist, sei das einzige soziale Band, das wir brauchen.“



Und nach dieser Beschreibung bin ich lieber liberaler Ironiker, als Essenzialist, was Geschichte und ihre angeblichen logischen Abhängigkeiten betrifft.


(2) Zweitens glaube ich nicht, dass es so etwas wie 'Klassenstandpunkte' noch gibt; seit dem jeder sein eigener Arbeitgeber und Ausbeiter geworden ist (klick)

(3) Ich würde fast behaupten, dass ich von dir fordern dürfte, dich auch mal mit (1) auseinanderzusetzen. Augenzwinkern

///

Was mir gerade noch einfällt: Lustigeweise schreibt Rorty an einer anderen Stelle sinngemäß, dass die Postmodernisten von den Metaphysikern meistens als Verantwortungslos und moralisch verwahrlost betrachtet werden. Also so in die Richtung, die du mir gerade unterstellt hast. ;D
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von sprachdelle am 18.06.2015 22:02]
18.06.2015 21:43:12  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
 
Zitat von RushHour

/mehr zu Dialektik bei Bedarf später.


Den "Bedarf" hätte ich.

TeX: \psiEdit: Bevor ich den Post abschickte, sah ich meine künftige Sig und dachte, das darf man nicht ungenutzt lassen.

Bisher kann ich nämlich meistens, wenn jemand anfängt, Dialektik in eine Diskussion "einzubringen" es mit dem Känguru halten...

KENNEN SIE DIESEN PINGUIN?
19.06.2015 7:46:43  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Geschichte & Politik XI ( événement, moyenne durée, longue durée )
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