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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Der Lehrer- und Pädagogenthread ( "...DAS IST UNFAAAAIR....." )
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
Zweifelst du gerade ernsthaft die grundsätzliche funktionsweise von negativer bestrafung an?
04.05.2016 10:04:00  Zum letzten Beitrag
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Icefeldt

AUP Icefeldt 09.04.2020
 
Zitat von Poliadversum

Zweifelst du gerade ernsthaft die grundsätzliche funktionsweise von negativer bestrafung an?



Vorhin hieß es noch:

 
Zitat von Bazooker

Bestrafung gibts im Schulrecht nicht

04.05.2016 10:05:15  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
ADHS gibts im schulrecht auch nicht
Realität wird nicht vom schulrecht diktiert.
04.05.2016 10:06:22  Zum letzten Beitrag
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Jellybaby

Arctic
 
Zitat von .tRiX0r

Was ist denn bitte ein Trainingsraum? Wir hier in Sachsen kennen sowas neumodischen Kram nicht :\



Früher: Schüler nervt im Unterricht zu sehr, wird vor die Tür gestellt und freut sich im schlimmsten Fall über die unverhoffte Freistunde.

Heute: Er wird nicht mehr vor die Tür gestellt, sondern zumTrainingsraum geschickt, wo irgendein anderer Lehrer ihn beaufsichtigt. Und er (zumindest bei mir an der Schule) die Stunde damit verbringt 2 Seiten darüber zu schreiben warum er hergeschickt wurde. So muss er sich mit seinem Verhalten auseinandersetzen, kann aber auch seine Sicht darlegen.

Bringt deutlich mehr als einfach aus dem Unterricht rauswerfen. Bedingt aber eben auch einen Raum der dafür zur Verfügung steht und eine Lehrkraft die darin Aufsicht führt. Bei uns sind das oft Lehrer die zwar in der zeit nicht unterrichten, aber sowieso irgendwelche Vorbereitungsstunden machen müssen. Ist vielleicht nicht ganz so gedacht sich mit zwei Sachen zu beschäftigen, aber da spielt Geld dann eben tatsächlich eine Rolle.
04.05.2016 10:36:08  Zum letzten Beitrag
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K4ll1mer0

AUP K4ll1mer0 04.12.2012
 
Zitat von Strahlung-Alpha

 
Zitat von K4ll1mer0

 
Zitat von Mountainbiker

Bei der zaghaften Einstellungspolitik im Moment ist das ein echtes Problem. (Hessen)


Ist das so? peinlich/erstaunt Was ich in letzter Zeit mitbekommen habe gingen Einstellungen in Hessen ziemlich schnell. Waren allerdings Berufsschulen, das ist vielleicht dann nochmal was anderes.



Bei Berufsschulen ist das auf alle falle was anderes. Gerade im gewerblich-technischen Bereich sind die froh um jeden Bewerber, und wenn der 3,0 oder schlechter hat.
Ich hab für nach dem Ref (in zwei Jahren) schon zwei Angebote für ne Stelle in Elektrotechnik peinlich/erstaunt.


Mir wird auch ständig angeboten mich mit jemandem bekannt zu machen, der da was regeln könne. Als Quereinsteiger dann. Aber irgendwie ist das glaube ich nicht meine Welt peinlich/erstaunt
04.05.2016 10:38:49  Zum letzten Beitrag
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LeTschegg

AUP LeTschegg 15.02.2009
 
Zitat von Poliadversum

Zweifelst du gerade ernsthaft die grundsätzliche funktionsweise von negativer bestrafung an?



Dass es funktioniert zweifel ich nicht an, je nachdem welches Ziel man halt verfolgt.

Wenns mir reicht, dass er das Verhalten aus Angst vor Sanktion nicht mehr zeigt...

Aber positiv besetzt ist das nicht...

Warad ja lustig, wenn er so schlau wäre das Verhalten nur am Handballtrainingstag nicht mehr zu zeigen und an den anderen Tagen weiter Vollgas gibt
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von LeTschegg am 04.05.2016 10:51]
04.05.2016 10:43:49  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
Klar. Muss (und darf) ja aber auch nicht immer alles positiv besetzt sein. Hängt wie gesagt vom Einzelfall ab.
04.05.2016 10:45:25  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
 
Zitat von Icefeldt
...Ganz stupides "wenn ich nicht Befehl XY befolge, bekomme ich eine Strafe". Ist das der einzige Lernefekt den man erziehen will?...



Naja, manchmal ist das der notwendig erste Lerneffekt, den man erziehlen muss, damit man fürderhin überhaupt auf verfeinerte pädagogische Beziehungen hinarbeiten kann.
04.05.2016 11:08:06  Zum letzten Beitrag
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legendary_hacki

AUP legendary_hacki 02.03.2010
Es geht ja erst mal nur darum, dem Schüler klar zu machen, dass es Regeln gibt, die einzuhalten sind. Ich kann dieses eigenmächtige "ich mach das jetzt so, weil ich Bock drauf hab" nicht mehr ab.
Wenn er das gerafft hat, kann man ihn weiterhin bestärken (was wir fachlich eh machen).
04.05.2016 11:58:03  Zum letzten Beitrag
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LeTschegg

AUP LeTschegg 15.02.2009
Und deshalb erstmal Daumenschrauben auf Vollgas, dann bisschen nachlassen und pädagogisch herangehen.

Also im Endeffekt doch Anpassung aus Angst vor Sanktion, er weiss ja, was ihm blüht, wenn er nicht kooperiert...
04.05.2016 12:08:02  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
Ich bin ja wirklich der Antipraktiker, aber dass pädagogische Verhaltensmodifikation nicht komplett ohne Sanktionen auskommt kann sogar ich in meinem Elfenbeinturm mir vorstellen mit den Augen rollend

Abgesehen davon ist Bestrafung genauso sehr oder wenig "pädagogisch" wie Verstärkung.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 04.05.2016 12:15]
04.05.2016 12:14:46  Zum letzten Beitrag
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Bazooker

Bazooker
Also ich hab jetz nochmal nachgedacht.

Falls die Strafe bei Unterschriftenfälschung Nachsitzen in der Bib mit sich zieht, dann mach ich das ab sofort auch (aus Schülersicht).

Das muss ne Ordnungsmaßnahme hageln und darf nicht bagatellisiert werden.

Zudem soll sich der Schüler offiziell bei der Lehrkraft und all seinen Schülern entschuldigen.

Der soll froh sein, wenn das nicht strafrechtlich verfolgt wird.
04.05.2016 13:03:17  Zum letzten Beitrag
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Vironnimo

Vironnimo
 
Zitat von Bazooker

Also ich hab jetz nochmal nachgedacht.

Falls die Strafe bei Unterschriftenfälschung Nachsitzen in der Bib mit sich zieht, dann mach ich das ab sofort auch (aus Schülersicht).

Das muss ne Ordnungsmaßnahme hageln und darf nicht bagatellisiert werden.

Zudem soll sich der Schüler offiziell bei der Lehrkraft und all seinen Schülern entschuldigen.

Der soll froh sein, wenn das nicht strafrechtlich verfolgt wird.


Zusatzinfo: Schüler aus der 12. Klasse (nein, der darf sich Entschuldigungen nicht selbst schreiben, Grüße aus Lateinamerika!), der sonst noch nie negativ aufgefallen ist und von sich aus ein fast einseitiges Entschuldigungsschreiben an die Lehrerin verfasst hat.
Die Strafe ist hier mehr ein Signal an andere, dass ein Regelbruch stattgefunden hat und es Konsequenzen gibt.
04.05.2016 13:48:44  Zum letzten Beitrag
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Strahlung-Alpha

AUP Strahlung-Alpha 19.09.2014
 
Zitat von K4ll1mer0

 
Zitat von Strahlung-Alpha

 
Zitat von K4ll1mer0

Ist das so? peinlich/erstaunt Was ich in letzter Zeit mitbekommen habe gingen Einstellungen in Hessen ziemlich schnell. Waren allerdings Berufsschulen, das ist vielleicht dann nochmal was anderes.



Bei Berufsschulen ist das auf alle falle was anderes. Gerade im gewerblich-technischen Bereich sind die froh um jeden Bewerber, und wenn der 3,0 oder schlechter hat.
Ich hab für nach dem Ref (in zwei Jahren) schon zwei Angebote für ne Stelle in Elektrotechnik peinlich/erstaunt.


Mir wird auch ständig angeboten mich mit jemandem bekannt zu machen, der da was regeln könne. Als Quereinsteiger dann. Aber irgendwie ist das glaube ich nicht meine Welt peinlich/erstaunt



Falls du die Zeit übrig hast oder dir nehmen kannst würde ich einfach mich an eine Schule wenden und ein wenig Hospitieren und mal ne Stunde selbst halten.
Auch wenn man vorher schon mit Jugendlichen im Verein oder ähnlichem gearbeitet hat ist es in der Schule doch noch ein wenig anders.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Strahlung-Alpha am 04.05.2016 14:43]
04.05.2016 14:39:15  Zum letzten Beitrag
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Damocles

AUP Damocles 15.05.2009
...
ja geil, an May 4th, Star Wars Tag, schreibt ein Schüler "Guter Lehrer du bist" auf ein Plakat für mich Breites Grinsen

Ich bezweifel ganz stark dass das Absicht war. peinlich/erstaunt
04.05.2016 15:19:51  Zum letzten Beitrag
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MissMona

xmas female arctic
 
Zitat von Damocles

ja geil, an May 4th, Star Wars Tag, schreibt ein Schüler "Guter Lehrer du bist" auf ein Plakat für mich Breites Grinsen

Ich bezweifel ganz stark dass das Absicht war. peinlich/erstaunt



Noch viel zu lernen er hat.
04.05.2016 18:23:23  Zum letzten Beitrag
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psycho.doc

AUP PsYch0_D0c 01.06.2009
 
Zitat von .tRiX0r

Was ist denn bitte ein Trainingsraum? Wir hier in Sachsen kennen sowas neumodischen Kram nicht :\
Von Schulsozialarbeitern, Psyochologen etc. fange ich jetzt mal gar nicht an. Anscheinend sind unsere Kinders aller fit, oder wir sehen die Probleme nicht, weil wir keine Lösungen haben.


Scheint in dem Land normal zu sein

[¤] zum Thema nachsitzen:
Für einfaches nachsitzen brauchs bei uns nicht mal ne Konferenz. Es gibt nen Zettel ihr Kind stört wiederholt den Unterricht o. Ä. und ein vom Fach- oder Klassenlehrer festgelegtes Datum + Uhrzeit. Das unterschreibt die Hauptschulzweigleiterin und fertig ist die Laube.
Ich gucke mal ob ich den Zettel in meinen Mails wiederfinde.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von psycho.doc am 05.05.2016 8:11]
05.05.2016 5:51:56  Zum letzten Beitrag
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[oMD]psychodaddy

X-Mas Arctic
 
Zitat von legendary_hacki

 
Zitat von [oMD]psychodaddy

Eigentlich schon, ich hab nur die Schnauze voll von Spacken, die meinen, mit einem Satz/Wort wäre irgendein Ansatz von einem Pädagogen abgetan, weil, Pädagogik kann ja jeder.

Hacki machts da einem nicht einfacher, ebenso manch ein Pädagoge, den ich in meiner Berufslaufbahn kennenlernen durfte. Die sind die nervigsten Menschen. Gefolgt von Angehörigen.



Wat? (Extra für dich nur ein Wort) Breites Grinsen


Ich halte dich für inkompetent einen nicht so guten Lehrer. (Extra in einfachem Deutsch für dich) Breites Grinsen.
10.05.2016 23:59:58  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
Was machst du denn beruflich? SozPäd? Rein aus interesse um deine beiträge auf der letzten seite besser in perspektive setzen zu können.
11.05.2016 0:14:21  Zum letzten Beitrag
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[oMD]psychodaddy

X-Mas Arctic
Ich bin Sozialarbeiter in einem nicht ganz einfachem Klientel, in einer Leitungsfunktion mit einigen MitarbeiterInnen. Daher auch vielleicht die etwas angespannte Reaktion, da ich mit einem Teil der pädagogischen MitarbeiterInnen regelmäßig die Diskussion über "den Schreibkram"(tm) führen darf. Teilweise auch mit guten PädagogInnen, die intuitiv richtig handeln, es aber nicht verstehen, dieses Handeln in Wissen umzuwandeln. Und auch nicht die Notwendigkeit dahinter sehen.

Letztere sind ja noch durchaus tragbar und ggf. zu lenken. Aber PädagogInnen, die sich permanent auf ihre Erfahrungen(tm) und "das hat ja schon immer geklappt" berufen, finde ich latent anstrengend. Persönlich fände ich einen professionellen Habitus - welcher m.E. durchaus gerechtfertigt ist - wünschenswert. Aber so kann sich solch ein Habitus nicht entfalten.

Und wenn sich die Profession nicht selbst von solchen Personen distanziert, dann wundert es mich nicht, wenn diese nicht allgemein akzeptiert wird.

Dann wird halt ein Herr Kraus als Vorhängeschild der LehrerInnen präsentiert, der in seinen Pressemitteilungen (im Übringen in einem bemerkenswerten Kontrukt von Gewerkschaft) eine Wortwahl verwendet, die man sonst nur von Herrn Seehofer kennt.
11.05.2016 0:49:11  Zum letzten Beitrag
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Vironnimo

Vironnimo
Und wie läufts so als leitender Sozialarbeiter mit einer derart kurzen Lunte und dem Hang zur schnellen Vorverurteilung anderer?

Nee, war nur Spaß. Dein Wort vom "professionellen Habitus" in Gottes oder wessen Ohren auch immer, in der momentanen Praxis ist das oft schlicht utopisch. Den alltäglichen Unterricht mal ganz außen vor gelassen, da ist die pädagogische Ausbildung zwar unabdingbarer Hintergrund, aber die menschliche Empathie mindestens genauso wichtig. Und wenn du nicht auch als Mensch auftrittst, dann verlierst du die SuS schnell.
Viel wichtiger sind da die Situationen, wo Lehrer unter sich sind, und da hast du recht, wir machen es uns oft zu leicht. Aber mal ehrlich, ich kanns verstehen: Ich bin Anfang 30, ich bin gerade mal ein paar Jahre dabei, ich hab leicht reden. Du hast als Lehrer doch kaum Anreize. Machst du einen super Job, gibts vielleicht mal ein Schulterklopfen, machst du einen Scheißjob, raunen höchstens die Referendare im Lehrerzimmer über dich. Dazu weiß niemand wirklich, was ein guter Job genau ist: Die Pädagogik ändert eh alle paar Jahre ihre Meinung zu gutem Unterricht, gute Noten oder ob SuS einen mögen sagt allein auch nichts aus. Du kannst dich an Leuten abarbeiten und es bringt einen Scheißdreck, weder ihnen noch dir. Klar kannst du sagen, sei Lehrer aus Leidenschaft oder lass es, aber dann kannst du den Traum vom Team Teaching oder ständig besetzten Trainingsräumen gleich wieder streichen. Blöderweise sieht die momentane Situation aber genau so aus: Wenn du dich als Lehrer nicht selbst motivieren kannst und dir selbst deine Standards für gute Arbeit setzt, dann tut es auch niemand anders. Die meisten Schulen "funktionieren" doch nur, weil es eine Hand voll motivierter Lehrer mit der nötigen Energie gibt, die den Rest mitziehen, beziehungsweise besagtem Rest hin und wieder mal einen Arschtritt verpassen können. Das ist doch kein belastbares System. Wenn da der klassische Junglehrer, gerade neu eingestellt, in seiner ersten Konferenz mit zehn Vertretern der "haben wir seit 20 Jahren so gemacht"-Generation sitzt, wer kann ihm da ernsthaft vorwerfen, die fast zwingend resultierende Bockmistentscheidung mitzutragen?

Wir Lehrer müssen endlich aus unserem eigenen Dunstkreis raus, wir brauchen regelmäßige und mit Konsequenzen verknüpfte Evaluationen. Ja, das ist alles nicht ganz einfach, aber wenn ich eine Note unter einen Aufsatz "Mein schönstes Ferienerlebnis" schreiben kann, dann muss es auch eine Möglichkeit geben, meine Arbeit zu bewerten. Und wenn dann endlich tatsächlich mal jemand merkt, dass ich meine Arbeit ernster nehme als Kollege Faulie McFettsack es tut, dann will ich verdammt nochmal einen Chefsessel im Lehrerzimmer und einen Schattenparkplatz, ihr Wichser.
11.05.2016 2:01:22  Zum letzten Beitrag
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.tRiX0r

tf2_spy.png
 
Zitat von Vironnimo

Und wie läufts so als leitender Sozialarbeiter mit einer derart kurzen Lunte und dem Hang zur schnellen Vorverurteilung anderer?

Nee, war nur Spaß. Dein Wort vom "professionellen Habitus" in Gottes oder wessen Ohren auch immer, in der momentanen Praxis ist das oft schlicht utopisch. Den alltäglichen Unterricht mal ganz außen vor gelassen, da ist die pädagogische Ausbildung zwar unabdingbarer Hintergrund, aber die menschliche Empathie mindestens genauso wichtig. Und wenn du nicht auch als Mensch auftrittst, dann verlierst du die SuS schnell.
Viel wichtiger sind da die Situationen, wo Lehrer unter sich sind, und da hast du recht, wir machen es uns oft zu leicht. Aber mal ehrlich, ich kanns verstehen: Ich bin Anfang 30, ich bin gerade mal ein paar Jahre dabei, ich hab leicht reden. Du hast als Lehrer doch kaum Anreize. Machst du einen super Job, gibts vielleicht mal ein Schulterklopfen, machst du einen Scheißjob, raunen höchstens die Referendare im Lehrerzimmer über dich. Dazu weiß niemand wirklich, was ein guter Job genau ist: Die Pädagogik ändert eh alle paar Jahre ihre Meinung zu gutem Unterricht, gute Noten oder ob SuS einen mögen sagt allein auch nichts aus. Du kannst dich an Leuten abarbeiten und es bringt einen Scheißdreck, weder ihnen noch dir. Klar kannst du sagen, sei Lehrer aus Leidenschaft oder lass es, aber dann kannst du den Traum vom Team Teaching oder ständig besetzten Trainingsräumen gleich wieder streichen. Blöderweise sieht die momentane Situation aber genau so aus: Wenn du dich als Lehrer nicht selbst motivieren kannst und dir selbst deine Standards für gute Arbeit setzt, dann tut es auch niemand anders. Die meisten Schulen "funktionieren" doch nur, weil es eine Hand voll motivierter Lehrer mit der nötigen Energie gibt, die den Rest mitziehen, beziehungsweise besagtem Rest hin und wieder mal einen Arschtritt verpassen können. Das ist doch kein belastbares System. Wenn da der klassische Junglehrer, gerade neu eingestellt, in seiner ersten Konferenz mit zehn Vertretern der "haben wir seit 20 Jahren so gemacht"-Generation sitzt, wer kann ihm da ernsthaft vorwerfen, die fast zwingend resultierende Bockmistentscheidung mitzutragen?

Wir Lehrer müssen endlich aus unserem eigenen Dunstkreis raus, wir brauchen regelmäßige und mit Konsequenzen verknüpfte Evaluationen. Ja, das ist alles nicht ganz einfach, aber wenn ich eine Note unter einen Aufsatz "Mein schönstes Ferienerlebnis" schreiben kann, dann muss es auch eine Möglichkeit geben, meine Arbeit zu bewerten. Und wenn dann endlich tatsächlich mal jemand merkt, dass ich meine Arbeit ernster nehme als Kollege Faulie McFettsack es tut, dann will ich verdammt nochmal einen Chefsessel im Lehrerzimmer und einen Schattenparkplatz, ihr Wichser.


Wurde hier im Wunderland der angestellten Lehrer versucht. Nannte sich LOB - Leistungsorientierte Bezahlung. Es scheiterte daran, dass niemand objektive Kriterien festlegen konnte, was gute pädagogische Arbeit ist. Ist nicht schön, aber nachvollziehbar. Ich verballere halt viel Zeit in der Vorbereitung und der Frage, wie zur Hölle kann ich Schülern die Hessesche Normalform sinnvollerweise erklären. Der Deutschlehrer sitzt halt lange um schöne Texte zu suchen. Vielleicht würden wir alle besser fahren, wenn wir nicht denken, dass auschließlich wir selbst den allerbesten Unterricht machen und die anderen nix können. Natürlich gibt es in allen Schulen die Faulie McFettsacks, aber die findest du auch in allen anderen Bereichen des Arbeitslebens. So what? Ich mach den Job ja nicht wegen dem Geld (sondern wegen der Ferien!).
11.05.2016 9:00:32  Zum letzten Beitrag
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Vironnimo

Vironnimo
"Haben wir schonmal versucht, es hat nicht geklappt, es ist also unmöglich" ist halt auch der kleine Bruder von "haben wir schon immer so gemacht".
Mann, ich hab gestern ein bissl geranted. Aber genau solche Aussagen wie die von dir sind doch Schwachsinn. Ich hab keine Lust, jetzt im p0t den bundesweiten Masterplan zu entwerfen, nur ein paar Gedanken: Referendare kriegen auch Noten, aber sobald sie aus dem Ref raus sind, geht das nicht mehr? Es gibt zig Evaluationsinstrumente für Lehrer mit Kriterien, die durchaus relevant und objektiv messbar sind, z.B. Binnendifferenzierung, Anteil der SuS-Aktivität oder schlicht Erreichung des fucking Lernziels - warum sowas nicht nutzen? Es soll auch keine eigene Gehaltsklasse für jeden geschaffen werden, aber zumindest Gruppe A/B/C muss doch drin sein?
11.05.2016 14:48:31  Zum letzten Beitrag
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Mountainbiker

AUP Mountainbiker 11.06.2012
Heute waren in Hessen die Realschulprüfungen im Fach Englisch. Der Grammatikteil wurde sowas von abgespeckt. Meine Güte....das hätte man nur mit dem Wörterbuch lösen können.
Die Höraufgabe war auch leicht. Keinerlei Störgeräusche.
So kann man den Schnitt der Abschlüsse auch heben...
11.05.2016 15:18:48  Zum letzten Beitrag
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.tRiX0r

tf2_spy.png
 
Zitat von Vironnimo

"Haben wir schonmal versucht, es hat nicht geklappt, es ist also unmöglich" ist halt auch der kleine Bruder von "haben wir schon immer so gemacht".
Mann, ich hab gestern ein bissl geranted. Aber genau solche Aussagen wie die von dir sind doch Schwachsinn. Ich hab keine Lust, jetzt im p0t den bundesweiten Masterplan zu entwerfen, nur ein paar Gedanken: Referendare kriegen auch Noten, aber sobald sie aus dem Ref raus sind, geht das nicht mehr? Es gibt zig Evaluationsinstrumente für Lehrer mit Kriterien, die durchaus relevant und objektiv messbar sind, z.B. Binnendifferenzierung, Anteil der SuS-Aktivität oder schlicht Erreichung des fucking Lernziels - warum sowas nicht nutzen? Es soll auch keine eigene Gehaltsklasse für jeden geschaffen werden, aber zumindest Gruppe A/B/C muss doch drin sein?


Deine Fucking Kriterien sind aber fucking unobjektiv und stehen nicht zwingend mit deinem pädagogischen Handeln in Verbindung. Kleines Beispiel? Du willst Binnendifferenzierung als Kriterium? Wunderbar, in der Beurteilungsstunde werden ausnahmslos alle binnendifferenzieren. Voila, da differenziert bei den Lehrern aber nichts mehr. Du willst Erreichung des Lernziels? Wunderbar, da kloppen sich alle um die Latein Klassen, und der Rest schraubt einfach seine Anforderungen runter.
Ich gebe dir im Ziel doch recht. Aber mit ist der faire, objetive Weg dahin einfach nicht klar. Beschreib mir, wie das sinnvoll gehen kann, und ich bin dabei. Bedenke aber, dass jedes Kriterium, das du aufstellst, dazu führt, dass es in diesem Bereich zu viele Akzente gesetzt werden.

PS.: Differenzierung sehe ich nach wie vor als völlig absurdes Kriterium. Wenn du sauber differenzierst, ist deine Leistungsschere am Ende so groß, dass du die gar nicht mehr zusammen unterrichten kannst. Ansonsten bleibt das einfach ein pädagogisches Buzzword. Am Ende bleibt das doch meistens bei Zusatzaufgaben und unterschiedlich viel Hilfestellung.
11.05.2016 19:32:07  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
Sorry Vironnimo, aber es ist nun mal empirische Tatsache dass "gutes Lehrerverhalten" allein deshalb schon nicht operationalisierbar ist, weil wir schlicht nicht wissen, was einen guten Lehrer wirklich ausmacht.
Wenn man das wüsste, könnte man auch mehr im Studium anhand dieser Kriterien sieben sollten Faktoren in der Persönlichkeitsstruktur verortet bzw. zuverlässig messbar sein. Aber das ist Zukunftsmusik und afaik macht die Forschung in dieser Richtung keine nennenswerten Fortschritte.

Anteil der SuS-Aktivität muss z.B. nicht zwingend mit Lernerfolg korrelieren (siehe Hattie et al.), da fangen die Probleme mit solchen formativen Indikatoren schon an.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 11.05.2016 19:41]
11.05.2016 19:39:19  Zum letzten Beitrag
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Jellybaby

Arctic
tatsächlich als Frage, ohne es beurteilen zu können:

Ist das wirklich so unmöglich? Es gibt Lehrpläne, es gibt zumndest in den Hauptfächern zentrale Abschlussprüfungen. Wie viele aus einer Klasse die Prüfung bestehen wäre doch durchaus ein Kriterium, schließlich ist das ein Ziel von Schule. Was dagegen spricht Lehrer zusätzlich durch die SuS beurteilen zu lassen werde ich wohl auch nie verstehen. Vereinzelt machen Lehrer das, bei meiner Arbeit muss ich es (via vorgegebenem Fragenkatalog mit 10 Fragen und Möglichkeit zu ausführlicher Kritik, anonym natürlich) sogar machen, und das funktioniert erstaunlich gut.
Imho sind das zwei überschaubare Möglichkeiten die das gröbste schon abdecken könnten.
11.05.2016 20:03:03  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
Fängt ja schon damit an, dass Noten an sich schon äußerst durchwachsen sind was die Erfüllung von Gütekriterien wie Objektivität oder Reliabilität angeht. Außerdem ist dann ein Lehrer gearscht, der 'nen schlechten Jahrgang erwischt, d.h. du müsstest vorher irgendwie Schülerbefähigung auspartialisieren.

Beurteilung durch Schüler misst mit Sicherheit auch noch andere Faktoren (Sympathie, Nachsichtigkeit, Persönlichkeitsstruktur, Aussehen, Alter...) des Lehrers zusätzlich zu "Lehrfähigkeit".

So ein abstraktes Konstrukt, zu dem es nicht mal eine stringente, grundlegende Theorie gibt, messbar zu machen ist nicht mit einem Durchschnitt aus Abschlussnoten oder einem Schülerfragebogen getan. Das ist so die typische Küchenempirie, die hier bereits zurecht kritisiert wurde.
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von Poliadversum am 11.05.2016 20:09]
11.05.2016 20:07:34  Zum letzten Beitrag
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Bazooker

Bazooker
 
Zitat von Jellybaby

tatsächlich als Frage, ohne es beurteilen zu können:

Ist das wirklich so unmöglich? Es gibt Lehrpläne, es gibt zumndest in den Hauptfächern zentrale Abschlussprüfungen. Wie viele aus einer Klasse die Prüfung bestehen wäre doch durchaus ein Kriterium, schließlich ist das ein Ziel von Schule.



Wie viele die Prüfung bestehen kann auch ein Merkmal des Kurses sein und nicht das Werk eines "guten" Lehrers.
11.05.2016 20:15:51  Zum letzten Beitrag
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Fragment

AUP Fragment 02.02.2014
...
Immer wenn Poli über Lehrerqualität diskutiert kriege ich Staatsexamens-Flashbacks.

11.05.2016 20:16:15  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Der Lehrer- und Pädagogenthread ( "...DAS IST UNFAAAAIR....." )
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23.12.2017 21:10:08 Sharku hat diesen Thread geschlossen.

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