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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Tatort ( Wo waren Sie Sonntag um Viertel nach acht? )
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schwarzerAlbino

Guerilla
unglaeubig gucken
Gott, diese Autisten als "Nerds". Das ist so vollkommen surreal wie schlecht das ist.
19.03.2017 21:09:05  Zum letzten Beitrag
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con_chulio

AUP con_chulio 03.01.2009
Hat ja ganz gut angefangen aber jetzt haben sie den Trojaner umgedreht
19.03.2017 22:05:37  Zum letzten Beitrag
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homer is alive

AUP homer is alive 14.03.2022
wie schlecht war das denn bitte?
19.03.2017 22:12:02  Zum letzten Beitrag
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zer0

opa
froehlich grinsen
Was schaut ihr euch das auch an. Der Trailer war schon pure Fremdscham - und dabei mag ich Borowski echt gerne. NOPE, heut keinen Tatort für mich.

e: Um das mal richtig zu stellen, nicht DIESE Fremdscham die ein Schweighöfer als Hacker hervorruft - nein, nur etwa 3,14/10 soviel.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von zer0 am 19.03.2017 22:30]
19.03.2017 22:14:31  Zum letzten Beitrag
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LORD_Mayhem

AUP LORD_Mayhem 26.11.2007
Cybercrime und Tatort geht einfach nicht zusammen. Selbst die sonst meist überzeugenden Borowski und Brandt scheitern hier kläglich. Doch eins nach dem anderen. Um was geht's überhaupt? Ermittelt wird im Darknet. Ein Auftragsmord, bezahlt mit Bitcoins, führt unsere Ermittler in "Das dunkle Netz". Dort verharren sie allerdings nicht lange, denn allem Anschein nach finden sich Verbindungen in den eigenen Reihen, sprich das LKA bzw. die spezielle Abteilung für Cybercrime...
Rein inszenatorisch und optisch gibt man sich noch alle Mühe, um dem modernen Stoff gerecht zu werden. Die Anfangszene kommt daher wie aus einem Ego-Shooter und ein putziges Animationsfilmchen klärt auf über Surfaceweb, Deepweb und Darknet. Man greift auf explizite, drastische Bilder zurück und scheut auch keine Nacktheit. Wohl um den gläsernen Menschen und seine Verwundbarkeit in einer digitalisierten und global vernetzten Welt zu reflektieren. Dies geht sogar einigermaßen auf und bewahrt die Episode vor der absoluten Katastrophe. Doch dann hört's halt leider auf... Der Rest ist ein stereotypes und klischeetriefendes Sammelsurium aus Peinlichkeit und Fremdscham. Natürlich arbeiten hier zwei zwischenmenschlich inkompetente Supernerds als Internetermittler. Natürlich darf da die Standleitung zum Pizzadienst genauso wenig fehlen wie die stotternde Unzulänglichkeit der einen Flitzpiepe, als auch die flippige Fortbewegungsart des Quotenasiaten. Der saust nämlich, wenn er nicht in Neo-aus-Matrix-Manier den Bits und Bytes auf der Datenautobahn nachjagt, auf oberaffengeilen Heelies, also Sneakern mit Rollen, durch die Serverräume. Voll coole Kids halt. Deren Chef ist dann eher so spießig unterwegs. Immer generalmässig in Uniform, grantig und unsympathisch. Voll uncool, ey. Dann gibt es noch ne Reihe von anderen Randfiguren. Allerdings hat jeder 2D-Sidescroller mehr Tiefe. Leider hängen die dann aber doch alle irgendwie miteinander zusammen (wie das vorhin erklärte Tor-Netzwerk aus'm Darknet, verstehste...?!), doch zum Glück hält ein holder Knabe eine Schlüsselszene mit seinen Wachsmalstiften fest, so dass der Herr Kommissar ganz analog seinen Instinkten folgen und am Ende den Tag und auch seine Kollegin retten darf. Die kann zwar dank ihrer Vorgeschichte ganz easypeasy und sogar ohne Taschenlampe im Darknet herumschnüffeln, muss am Ende dann aber doch im Stile einer Clarice Starling, wie im Finale von "Schweigen der Lämmer", auf manuelle Mechanismen zurückgreifen, um ihre Haut zu retten. Dazwischen gibt's weitere heitere Anspielungen auf HAL und eine Verfolgungsszene die an peinlichem Irrwitz kaum zu überbieten ist. Zu allem Überfluss konnte man sich wohl nicht entscheiden mit welchem Grundton man die schwache Geschichte erzählen will und so stolpert die Stimmung ungelenk zwischen reißerisch und klamaukig.
Alles in allem also eine ziemlich unwürdige Angelegenheit für unsere Kieler Kommissare im speziellen und unseren geliebten Sonntagabendkrimi im allgemeinen. Noch dazu kommt die Tatsache, dass die tolle Sibel Kekilli demnächst nicht mehr dabei sein wird; sie somit also leider nur mehr wenig Chancen auf Wiedergutmachung nutzen kann.

Ich verbleibe mit der Hoffnung, dass jetzt erstmal wieder gut ist mit dem vermaledeiten Interwebs im Tatort und verabschiede mich hiermit nicht ins dunkle Netz, sondern in eine hoffentlich geruhsame Nacht.

Guten Abend.
19.03.2017 22:44:06  Zum letzten Beitrag
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Radde

[F-RAT]PadMad
Afaik kommt nur noch ein Kieler Tatort mit ihr.
19.03.2017 23:39:16  Zum letzten Beitrag
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Kung Schu

AUP Kung Schu 26.11.2007
...
 
Zitat von LORD_Mayhem

Cybercrime und Tatort geht einfach nicht zusammen. Selbst die sonst meist überzeugenden Borowski und Brandt scheitern hier kläglich. Doch eins nach dem anderen. Um was geht's überhaupt? Ermittelt wird im Darknet. Ein Auftragsmord, bezahlt mit Bitcoins, führt unsere Ermittler in "Das dunkle Netz". Dort verharren sie allerdings nicht lange, denn allem Anschein nach finden sich Verbindungen in den eigenen Reihen, sprich das LKA bzw. die spezielle Abteilung für Cybercrime...
Rein inszenatorisch und optisch gibt man sich noch alle Mühe, um dem modernen Stoff gerecht zu werden. Die Anfangszene kommt daher wie aus einem Ego-Shooter und ein putziges Animationsfilmchen klärt auf über Surfaceweb, Deepweb und Darknet. Man greift auf explizite, drastische Bilder zurück und scheut auch keine Nacktheit. Wohl um den gläsernen Menschen und seine Verwundbarkeit in einer digitalisierten und global vernetzten Welt zu reflektieren. Dies geht sogar einigermaßen auf und bewahrt die Episode vor der absoluten Katastrophe. Doch dann hört's halt leider auf... Der Rest ist ein stereotypes und klischeetriefendes Sammelsurium aus Peinlichkeit und Fremdscham. Natürlich arbeiten hier zwei zwischenmenschlich inkompetente Supernerds als Internetermittler. Natürlich darf da die Standleitung zum Pizzadienst genauso wenig fehlen wie die stotternde Unzulänglichkeit der einen Flitzpiepe, als auch die flippige Fortbewegungsart des Quotenasiaten. Der saust nämlich, wenn er nicht in Neo-aus-Matrix-Manier den Bits und Bytes auf der Datenautobahn nachjagt, auf oberaffengeilen Heelies, also Sneakern mit Rollen, durch die Serverräume. Voll coole Kids halt. Deren Chef ist dann eher so spießig unterwegs. Immer generalmässig in Uniform, grantig und unsympathisch. Voll uncool, ey. Dann gibt es noch ne Reihe von anderen Randfiguren. Allerdings hat jeder 2D-Sidescroller mehr Tiefe. Leider hängen die dann aber doch alle irgendwie miteinander zusammen (wie das vorhin erklärte Tor-Netzwerk aus'm Darknet, verstehste...?!), doch zum Glück hält ein holder Knabe eine Schlüsselszene mit seinen Wachsmalstiften fest, so dass der Herr Kommissar ganz analog seinen Instinkten folgen und am Ende den Tag und auch seine Kollegin retten darf. Die kann zwar dank ihrer Vorgeschichte ganz easypeasy und sogar ohne Taschenlampe im Darknet herumschnüffeln, muss am Ende dann aber doch im Stile einer Clarice Starling, wie im Finale von "Schweigen der Lämmer", auf manuelle Mechanismen zurückgreifen, um ihre Haut zu retten. Dazwischen gibt's weitere heitere Anspielungen auf HAL und eine Verfolgungsszene die an peinlichem Irrwitz kaum zu überbieten ist. Zu allem Überfluss konnte man sich wohl nicht entscheiden mit welchem Grundton man die schwache Geschichte erzählen will und so stolpert die Stimmung ungelenk zwischen reißerisch und klamaukig.
Alles in allem also eine ziemlich unwürdige Angelegenheit für unsere Kieler Kommissare im speziellen und unseren geliebten Sonntagabendkrimi im allgemeinen. Noch dazu kommt die Tatsache, dass die tolle Sibel Kekilli demnächst nicht mehr dabei sein wird; sie somit also leider nur mehr wenig Chancen auf Wiedergutmachung nutzen kann.

Ich verbleibe mit der Hoffnung, dass jetzt erstmal wieder gut ist mit dem vermaledeiten Interwebs im Tatort und verabschiede mich hiermit nicht ins dunkle Netz, sondern in eine hoffentlich geruhsame Nacht.

Guten Abend.



Amen. Wieder mal auf den Punkt gebracht!
20.03.2017 8:48:48  Zum letzten Beitrag
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Switchie

switchie
Im Abspann stand geschrieben, dass Hintergrundinformationen vom CCC gekommen sind peinlich/erstaunt
20.03.2017 9:08:06  Zum letzten Beitrag
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SwissBushIndian

AUP SwissBushIndian 07.11.2011
Bis zum Trojaner war das ja auch ziemlich solid. Dann wars dann halt vorbei.
20.03.2017 9:14:12  Zum letzten Beitrag
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Radde

[F-RAT]PadMad
Bis zu nem gewissen Punkt wars echt noch ok, aber dann konnte man nur noch das Handy den TV aus dem Fenster schmeißen.
20.03.2017 9:34:00  Zum letzten Beitrag
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fiffi

AUP fiffi 19.04.2008
...
Immerhin ist der Nerd zum Serverschrank gelaufen, während sie einfach mal den Netzteilstecker aus dem Laptop zieht...
20.03.2017 19:54:43  Zum letzten Beitrag
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TheRealHawk

AUP TheRealHawk 26.11.2007
verschmitzt lachen
 
Zitat von LORD_Mayhem

Ich verbleibe mit der Hoffnung, dass jetzt erstmal wieder gut ist mit dem vermaledeiten Interwebs im Tatort


Nächste Woche: Hat sich IT-Experte Sebastian Sandberg wirklich selbst von seinem Balkon gestürzt?
26.03.2017 22:11:48  Zum letzten Beitrag
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LORD_Mayhem

AUP LORD_Mayhem 26.11.2007
Pfeil
Die Abgründe liegen gleich hinter der Zypressenhecke. Der Kölner Tatort "Nachbarn" seziert das trügerische happy-Family-Idyll einer verästelten Personenkonstellation in der Vorstadthölle.
Man muss schon dranbleiben als Zuschauer, denn die Verquickungen und Verzahnungen der agierenden Nachbarn sind verquer und verwirrend. Wer ist jetzt gleich nochmal die Tochter, Stieftochter, Enkeltochter, Geliebte, Ehefrau, Bartagame und weiße Fee von wem? Und wie hängt das alles mit dem toten Nachbarn zusammen, der bei sich zu Hause erschlagen und dann von ner Brücke geworfen wurde? Im Verlauf der Geschichte entspinnt sich ein Netz aus Verbindungen, Absprachen und gut gehüteten Geheimnissen, die zeigen, dass so gut wie jeder auf seine Weise Dreck am Stecken hat - aber auch ein Motiv für einen Mord? Daran arbeiten sich die Silberrücken Ballauf und Schenk unaufgeregt ab. Deren Gelassenheit (die nur dann mal aussetzt, wenn Schenks eigener Nachbar bzw. dessen plärrender Papagei für Krieg an der eigenen Gartenfront sorgt) ist auch geboten, denn womögliche Hektik und Hysterie hätten es nur noch erschwert den oben bereits beschriebenen, komplizierten Beziehungsbanden folgen zu können. So entscheidet man sich wohlweislich den Plot nüchtern und sachlich zu entfalten, die Hintergründe der Charaktere genügend zu beleuchten und Einsicht hinter spießbürgerliche Fassaden zu gewähren, die dem geneigten Zuseher somit immer die Chance geben selbst mitzurätseln, wer denn nun tatsächlich der Täter war. Als roter Faden und Antithese zu soviel krimineller Energie in der Nachbarschaft erschallt gelegentlich und wohlfeil akzentuiert Pharrell Williams' Zuckerpopohrwurm "Happy" der in ausgeklügelten Schnittsequenzen die psychologischen Abgründe konterkariert. Es bröckelt die heile Welt des schönen Vorstadtscheins wie der Putz der reißbrettartigten Reihenhäuser.
Am Ende ist die Wahrheit nachvollziehbar, trotzdem grausam und von happiness so weit weg wie Gartenzwerge von gutem Geschmack. Kommissar Schenk darf noch einen kurzen Moment persönlicher Genugtuung genießen, doch im Hintergrund tönt schon wieder die Polizeisirene. Das ist auch gut so, denn die Kölner Ermittler brauchen ja neue Fälle, damit sie auch weiterhin gerngesehene Gäste am Sonntagabend bleiben.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von LORD_Mayhem am 26.03.2017 23:28]
26.03.2017 22:31:57  Zum letzten Beitrag
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Geierkind

AUP Geierkind 26.11.2007
Diese Texte Breites Grinsen

Ich wurde gut unterhalten.
27.03.2017 1:14:00  Zum letzten Beitrag
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Becks_und_so

Arctic
Ja man.

Bitte weitermachen damit Breites Grinsen
27.03.2017 2:26:23  Zum letzten Beitrag
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Kung Schu

AUP Kung Schu 26.11.2007
...
Denkt jemand für MPE an den LORD?
27.03.2017 7:18:58  Zum letzten Beitrag
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Spangenkopf

Arctic
Also ich fand den totort seit langem mal wieder ok
27.03.2017 8:02:30  Zum letzten Beitrag
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ULtRaLiSt

AUP ULtRaLiSt 25.07.2010
Guter Tatort, schöne Rezension.
27.03.2017 17:39:04  Zum letzten Beitrag
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LORD_Mayhem

AUP LORD_Mayhem 26.11.2007
Münster mäandert im Mittelmaß. Man bläst freudig zum Halali in der aktuellen Folge "Fangschuss" - allein, der große Knall bleibt aus. Und dabei schmeißt man soviel typisch münstersche Zutaten in die Waagschale, dass das Skurril-o-Meter im roten Bereich beinahe die Skala sprengt: Verlustverarbeitende Väter, verkorkstes Futtermittel, tödliche Haupthaartinkturen. Dazu noch ein quirlig-chaotisches Kuckukskind, dumpfe Darknet-Killer, versoffene Investigativjournalisten und jede Menge Jägerlatein. Mit viel biegen und noch mehr brechen versucht die konstruierte Geschichte all das unter einen Hut zu bekommen und lässt dabei Gevatter Glaubwürdigkeit einen guten Mann sein. Zofe Zufall allerdings schiebt Überstunden und hat ganz gehörig ihre fragwürdigen Finger im Spiel, damit mit zwei zugedrückten Augen eine höchstens halbgare Handlung bei rumkommt. Man denkt am Ende lieber nicht zweimal über den "Kriminalfall" nach, den Boerne und Thiel da gerade gelöst haben. Aber das war auch noch selten die Kernkompetenz der beiden komischen Kommissare. Schließlich legt man am Aasee (bzw hier im angrenzenden Forst) seit jeher mehr Wert auf die Komik im Skurrilen und das Skurrile in der Komik. Leider hat sich diese Methode mit der Zeit auch schon reichlich erschöpft. Und auch wenn hier versucht wird dem eigenwilligen Professor den nächsten Spleen zu verpassen und dem ewig grantelnden Hauptkommissar die emotionale Seite zuzuschreiben, so überkommt einen doch stets das Gefühl, dass das seltsame Pärchen so langsam aber sicher auserzählt ist. Zugegeben, sie schmeißen sich noch immer unterhaltsame Spitzen um die Ohren und die Dynamik mit Alberich, Nadeschda und der verr(a)uchten Staatsanwältin blitzt zuweilen immernoch auf, allerdings haben wir das alles schon zur Genüge gesehen. Früher besser, in letzter Zeit eher schlechter. Liegt ja auch in der Natur der Sache: Welcher Witz wird schon besser, wenn er zum x-ten mal erzählt wird? Getretener Quark wird breit, nicht stark.
02.04.2017 22:43:38  Zum letzten Beitrag
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CowSlayer

Phoenix
Ich hab LORD Mayhems Text mit der Stimme von Boerne gelesen.
02.04.2017 22:46:07  Zum letzten Beitrag
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ULtRaLiSt

AUP ULtRaLiSt 25.07.2010
Ein paar zuviele Alliterationen heute in der Rezension und damit fast so bemüht witzig wie der Tatort selbst. Das gibt Abzüge in der B-Note.
02.04.2017 23:14:33  Zum letzten Beitrag
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TheRealHawk

AUP TheRealHawk 26.11.2007
Und nächste Woche wieder Flüchtlinge. Yay.
02.04.2017 23:51:59  Zum letzten Beitrag
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fiffi

AUP fiffi 19.04.2008
Der Hummer am Ende war etwas zu sehr drüber. Immerhin ne gute Werbung fürs LWL Museum bei knapp 15 Millionen Zuschauern...
03.04.2017 17:59:40  Zum letzten Beitrag
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Dish

Dish
Tatort ist wieder Narkose par excellence. Wie unterhaltungsarm man seine spärliche Lebenszeit doch manchmal verbrennt. Wütend
09.04.2017 21:09:43  Zum letzten Beitrag
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LORD_Mayhem

AUP LORD_Mayhem 26.11.2007
Pfeil
Stets bemüht. Klingt erstmal wie der kleine Bruder von Scheiße, allerdings rechne ich dem aktuellen Franken-Tatort "Am Ende geht man nackt" tatsächlich positiv an, dass er sich im besten Sinne stets bemüht hat. Leider hat man bei all dem Bemühen vergessen, dass es im klassischen Sinne beim Tatort um einen Krimi geht und dieser im besten Falle mit Spannung den Zuschauer fesseln sollte. Ein Verpackungshinweis der Episode läse sich daher wohl eher so: "Kann Spuren von Krimi enthalten!"

Dabei bin ich Feuer und Flamme für die Griminaler aus Franken. Nicht zuletzt, weil ich selber daherkomme. Darüber hinaus empfinde ich aber jetzt - nach dem erst dritten Fall - auch große Sympathien für die Erzählweise, die sich nun langsam herauskristallisiert. Langsam ist dabei genau das treffende Stichwort: Dieser Tatort lässt sich Zeit. Hier wird nix mit der heißen Nadel schnell dahinggestrickt. Die Handlung entfaltet sich gemächlich und ist so simpel wie tragisch. Ein Brandsatz auf eine Flüchtlingsunterkunft in Bamberg sorgt für eine Tote, einen Schwerverletzten und natürlich für Unruhe und Angst bei den Bewohnern. Kommissarin Paula Ringelhahn ermittelt klassisch im dubiosen Umfeld des Betreibers, während Felix Voss sich als Undercover-Cop unter die dort wohnenden Beteiligten mischt. Der geneigte Tatortultra kann dabei schonmal schnell das Gesicht verziehen, bietet Vorgehensweise und Thematik doch allerlei Fettnäpfchenpotential... Doch größtenteils glückt weitgehend eine Umschiffung selbiger. Fabian Hinrichs gibt den tschetschenischen Migranten glaubhaft und unaufgeregt. Die Inszenierung seiner Leidensgenossen gelingt ausgewogen. Man merkt, dass den Machern der Folge der Drahtseilakt bewusst ist, den sie da eingehen. Auch eingedenk der Tatsache, dass der Stoff nun wiederholt am ARD-Sonntagabend verwurstet wurde. Das Bild vom Alltagsleben in einer Sammelstelle zeichnen sie daher sehr facettenreich. Es wird gelacht, getanzt und gekocht, doch auf engstem Raum bleiben auch Anfeindungen nicht aus. Kleiderspenden, Deutschpauken, Langeweile werden genauso gezeigt wie halbseidene Geschäftemacherei im kriminellen Zappzarap-Milieu. Der Kinderarzt aus Syrien, der jetzt im "Facilitymanagement" lohngedumpt wird sitzt neben dem verzweifelten Iraker, dessen Leben nebst Akte seit fünf Jahren auf Halde liegt und auf Anerkennung wartet. Beide schieben dabei verständlicherweise Frust auf den schmierigen Handyhüllenhalsabschneider, der für alles sorgen kann, am meisten jedoch dafür, dass der Ruf der hierher Geflohnen nicht besser wird, wenn sich - sei es auch nur einer - mit seinen Karriereambitionen nicht immer auf gesetzlich geregelten Pfaden bewegt. Augenmerk auf Ausgewogenheit zeigt sich auch auf der anderen Seite: Der besorgte Michel rüstet eigeninitiativ mit Überwachung auf. Selbstverständlich im strafrechtlichen Rahmen. Wo kämen wir denn sonst hin? Doch auch für die in zweiter Generation hier aufgewachsenen Gemüsehändlerin bleibt Zeit, die sich vor handfesten Konsequenzen fürchtet, sollte sie sich auf kooperative Zusammenarbeit einlassen. Dass diese Sorge nicht gänzlich unbegründet ist zeigt auch die (etwas plakative, doch auch nicht ganz aus der Luft gegriffene) Szene, die den Umgang der Polizei mit Konflikten im deutsch/nicht-deutschen Segment an den Tag legt. Schön auch der Dialog der beiden ermittelnden Kollegen im Dezernat, in der sich er entsetzt die Strapazen einer umständlichen und lebensgefährlichen Flucht ausmalt, während sie lakonisch kontert: "Sie is' g'flogen."
Man stellt also fest, dass den Verantwortlichen durchaus klar war, dass sie sich mit der Thematik auf schwieriges Terrain begeben haben. Doch gerade durch dieses Bewußtsein, die geduldige, nicht gehetzte Erzählweise und das Bemühen, so viele Aspekte, Blickwinkel, Stimmungen und Schicksale ausgewogen und ohne aufgesetzt moralischen Zeigefinger zu beleuchten, kriegt der Franken-Tatort gerade noch die Kurve um als Drama mit Flüchtlingsthematik durchzugehen. Schade halt nur, dass dabei der Krimianteil die Latte reißt.
Nachvollziehbarkeit, Figurenzeichnung sowie Darstellung konnten mich überzeugen, der genrekennzeichnende Spannungsteil konnte sich dabei unglücklicherweise nur mangelhaft integrieren.
Summa summarum also weder Ober- noch Unter-Franken, sondern - trotz Spielort Bamberg - eher so Mittel -Franken.
09.04.2017 23:05:31  Zum letzten Beitrag
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Tony.50

Tony.50
"ohne aufgesetzt moralischen Zeigefinger"

Hast du den gleichen Tatort gesehen wie ich? Mata halt...
10.04.2017 6:56:52  Zum letzten Beitrag
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LORD_Mayhem

AUP LORD_Mayhem 26.11.2007
 
Zitat von Tony.50

"ohne aufgesetzt moralischen Zeigefinger"

Hast du den gleichen Tatort gesehen wie ich? Mata halt...



Fandest du den so aufgesetzt? Mir sind zwei, vielleicht drei Szenen (bspw. Voss' Monolog im Auto oder die Kaffepause der Putztruppe auf'm Bürodach) aufgefallen, wo schon recht deutlich ne message bzw ein Standpunkt verdeutlicht werden sollte. Kam mir aber nicht zu holzhammermässig.

Und nochmal weil ich im Nachgang jetzt öfter gehört habe, dass die Figuren zu eindimensional bzw. klischeehaft waren. Ja, die Kritik kann ich nachvollziehen, allerdings muss ich dem immernoch entgegenhalten, dass die Macher das große Spektrum zeigen wollten. Möglichst viele Seiten, Einstellungen, Aspekte eines komplexen Themas in 90 Minuten unterbringen. Dass das bei einem so aktuellen, teilweise brisant diskutiertem Thema wie diesem und vor allem in einem Unterhaltungsformat schlechterdings einfach nahezu nicht möglich ist, wird halt dann schon recht deutlich. Dann heißt es auch, das hier nur gängige Schubladen bedient wurden. Auch da find' ich es nicht verwerflich, wenn man Schubladen hat, man braucht halt einfach ausreichend davon. Sonst wird's platt. Diese Ambition konnte ich erkennen und halte daher die Umsetzung - was diesen Bereich angeht - auch für weitgehend gelungen. Die Mankos an anderer Stelle konnten dann leider nicht mehr so gut kaschiert werden.
Wie gesagt, die Handlungs- und Personengrundlage erschloß sich mir, weil's einigermaßen stimmig war, mördermäßig spannend war's halt leider nicht. Und auch wenn sich der Tatort immer wieder an großen Themen aktuellen Zeitgeists abzuarbeiten versucht, so oft isses halt auch bockschwer selbiges im richtigen Ton zu tun. Gesellschaftskritischer Auftrag schön und gut, auch hab' ich nix gegen ne wie auch immer geartete Ansage an die Zuschauerschaft, wenn sie halt konsistent in Plot und Charakteren eingewoben wird. Trotzdem macht man sich einfach das Leben sehr schwer, wenn man solche weltpolitisch-komplexen Brocken in einem Sonntagabendkrimi für ein in die zweistelligen Millionen gehendes Mainstreampublikum adäquat aufbereiten will.
Ich persönlich fand' es gestern Abend - mit größeren Abstrichen - weitgehend gelungen.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von LORD_Mayhem am 10.04.2017 19:27]
10.04.2017 19:27:07  Zum letzten Beitrag
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ULtRaLiSt

AUP ULtRaLiSt 25.07.2010
Und wo war jetzt der aufreger oder die letzten Sekunden, die Diskussionen auslösen werden?

Spoiler - markieren, um zu lesen:
djihadisten sprengen sich in die Luft? Surprise. Was machen sie sonst?


Insgesamt eine gute faber-folge aufgrund der Spannungen zwischen den Hauptpersonen. Negativ mal wieder der Super-klischee-Nerd-ITler, die innerhalb von sekunden in banksysteme hacken, transfers umleiten oder zurückbuchen lassen und gleichzeitig noch die Ziele identifizieren kann, aber bei der jungen Kollegin abblitzt? Klar. Gähn.
17.04.2017 21:50:43  Zum letzten Beitrag
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Kanonfutter

AUP Kanonfutter 28.03.2016
 
Zitat von ULtRaLiSt

Und wo war jetzt der aufreger oder die letzten Sekunden, die Diskussionen auslösen werden?


Was diese Elemente betrifft ist der Tatort schon nicht gerade zimperlich mit den Nerven umgegangen. Und dass der direkt nach dem Breitscheidplatz nicht gezeigt wurde ist tatsächlich Spingerfitzengefühl.
17.04.2017 22:31:52  Zum letzten Beitrag
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LORD_Mayhem

AUP LORD_Mayhem 26.11.2007
Der Dortmunder Tatort "Sturm" beendet die Osterfeierlichkeiten mit einem lauten Knall. Im Wortsinn. Die Entscheidung diese Folge unmittelbar nach dem Berliner Weihnachtsmarktanschlag, von Neujahr auf heute zu verschieben, ist nach der finalen Szene mehr als nachvollziehbar. Der Tatort ist explizit. Er ist spektakulär. Er zeigt Gewalt direkt, roh und unmittelbar. Das mag für einige befremdlich wirken, gar als obszön kritisiert werden. Ich finde es für das Format erstaunlich gewagt. Und gelungen.
Schon der Einstieg geht direkt ans Eingemachte: Zwei Streifenpolizisten werden in ihrem Wagen direkt in der Dortmunder Innenstadt erschossen. Nahezu hingerichtet. Offenbar hatten sie das Treiben des Bankangestellten auffällig gefunden, der nachts um vier aufgeregt in seiner Filiale dringenden Geschäften nachgeht. In der Tat tut er dies nicht aus eigenem Antrieb, sondern ist notgedrungenes Werkzeug eines islamistisch motivierten Gangstertrios. Die wollen Geld für die klamme Terrorkasse und erpressen den Angestellten einerseits mit Druck auf dessen Familie andererseits mit einer Bombenweste die selbigen und natürlich Umstehende im Falle von Zuwiderhandlung schlechterdings in die ewigen Jagdgründe befördern würde.
Daraus Stricken die Dortmunder Tatortmacher nun einen packenden, nahezu in Echtzeit laufenden, Thriller mit explosiver Pointe. Es gelingt ihnen auch deshalb gut, weil es das Dortmunder Kommissarsquartett getrennt voneinander an diversen Brennpunkten agieren lässt, die Stränge aber per Telefonkommunikation immer wieder zusammenführt. Der durchgeknallte Faber deeskaliert auf seine ihm ureigene Art den Bombenbanker, Kollegin Dalay klopft den halbseidenen verlorenen Sohn ab, Frau Bönisch ermittelt Hintermänner und Kollege Kossik hätte mal lieber auf Verstärkung bei seinem Alleingang warten sollen. Schön und bemerkenswert - eingedenk der letzten Tatorte mit Terror und Islamismusbezug - dass hier das Augenmerk auf die Auswirkung von Radikalität gelegt wird. Gesellschaftstragendes Hinterfragen nach Motiven, den "Warums?" und "Wiesos?" spart man sich nahezu komplett. Das Grauen und die Angst von Terror wird nicht über die globale Weltbühne erzählt, sondern zeichnet sich schlicht im kleinsten Raum ab. Zum einen natürlich offensichtlich im beengten Bankbüro, in dem der zur Ohnmacht verdammte Bombenwestenterrorassistent an seinem Glauben, der Welt und nicht zuletzt an Kommissar Fabers lakonischem Selbst- und Menschenhass verzweifelt, zum anderen im persönlich kleinsten Raum: Der Familie. Einmal eingedrungen zersetzt der Terror alle Hoffnung auf Sicherheit und wirkt dadurch um so wuchtiger. Ein smarter Kniff also, dass man die komplexe und komplizierte Thematik von IS, Dschihad und Terror eindampft und anhand weniger Figuren die Auswirkungen sichtbar macht. Das geht näher als ein aufgebauschter Erzählwust, der die Welt in 90 Minuten zu erklären sucht. Um so besser, wenn dann noch ein spannender Thriller daraus wird, der sich auch nicht davor scheut, den Zuseher unsanft in die Nacht zu entlassen.
17.04.2017 22:49:48  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Tatort ( Wo waren Sie Sonntag um Viertel nach acht? )
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