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| Zitat von Black1900
| Zitat von monischnucki
| Zitat von M@buse
Dafür haben wir aber auch die geringste Arbeitslosenquote und eine weit geringere Jugendarbeitslosigkeit als vergleichbare europäische Staaten. Ganz so einfach ist das auch wieder nicht.
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Ist das wirklich toll, wenn die Leute von ihrem Gehalt nicht leben können und aufstocken müssen?
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Nein.
Arbeit muss sich lohnen. Auf der anderen Seite ist uns nicht geholfen, durch höhere Löhne den Arbeitsmarkt zu verknappen und mehr Leute in die Sozialhilfe zu bringen.
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Den Menschen ist aber auch nicht mehr geholfen, wenn sie für denselben Betrag Vollzeit arbeiten.
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Deshalb ja: Hartz 4 verringern! Wie Fraggy vor einigen Tagen so schön sagte: Ein bisschen Hunger ist die beste Motivation zu arbeiten.
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| Zitat von monischnucki
| Zitat von Black1900
| Zitat von monischnucki
| Zitat von M@buse
Dafür haben wir aber auch die geringste Arbeitslosenquote und eine weit geringere Jugendarbeitslosigkeit als vergleichbare europäische Staaten. Ganz so einfach ist das auch wieder nicht.
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Ist das wirklich toll, wenn die Leute von ihrem Gehalt nicht leben können und aufstocken müssen?
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Nein.
Arbeit muss sich lohnen. Auf der anderen Seite ist uns nicht geholfen, durch höhere Löhne den Arbeitsmarkt zu verknappen und mehr Leute in die Sozialhilfe zu bringen.
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Die Leute sind doch schon in der Sozialhilfe. Es bereichern sich Firmen daran, dass der Staat für ihre Mitarbeiter die Bezahlung übernimmt.
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Über wen reden wir jetzt?
Nun wie willst du höhere Löhne durchsetzen?
Subvention?
"Lohngesetze"?
Beides Maßnahmen die direkt auf den Markt einwirken und teilweise starke Auswirkungen haben.
Natürlich geht das. Aber auf lange Sicht ändert sich an der Situation nicht viel.
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| Zitat von M@buse
Wie viel kohle wäre denn als Grundsicherung angemessen?
Bei h4 kommt man mit der Kohle auf die Hand, für die Wohnung und Versicherung ja schon auf knapp 1k.
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Woher nimmst du diese Zahlen?
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| Zitat von Black1900
Nochmal zur Hartz IV Diskussion:
Ich bekomme 1200¤ im Monat für eine Vollzeitstelle raus.
Ich zahle komplett etwa 400¤ für die Miete in einer WG, merke keine Singlewohnung. Dafür zahlt man in meiner Stadt etwa 600¤. Dazu kommt dann noch die Krankenversicherung von 100¤ im Monat. Wohnung und Krankenversicherung werden bei Hartz IV vom Amt übernommen, wobei die angemessene Wohnung sehr oft ein Klagepunkt ist.
Dafür, dass ich also im Monat etwa 160 Stunden arbeiten gehe, habe ich faktisch 700¤ über, also etwa 300¤ mehr, als wenn ich Hartz IV beziehen würde. Wohlwollend kann man also sagen, dafür, dass ich Vollzeit arbeite, bekomme ich also 2¤/Stunde über Grundsicherung.
Hätte ich eine Wohnung alleine, wie einige Kollegen von mir, hätte ich Kosten von etwa 700¤, bei einem Verdienst von 1200¤ bleiben also 500¤, im Verhältnis zur Grundsicherung also etwa 80¤ mehr. Macht bei Vollbeschäftigung also pro Stunde etwa 0.50¤ über Grundsicherung.
Dazu kommt die Möglichkeit, neben Hartz iv noch einen Minijob zu machen. Dieser wird anteilig angerechnet. Bei 450¤ werden etwa 280¤ von Hartz IV abgezogen, heißt ~420¤-280¤=140¤ Bezüge + 450¤ = 590¤. Bei etwa 50h/Monat etwa das gleiche Geld zur Verfügung als jemand der Vollzeit 160h arbeitet und 1200¤ netto verdient.
Ja, man ist abhängig vom Amt, ich sage auch nicht, dass es angenehm ist, mit Hartz IV in dieser Abhängigkeit zu leben. Aber dass etwa 400¤ oder mit Minijob etwa 600¤ im Monat nicht ausreichend sind, ist einfach Bullshit. Es gibt genügend Menschen, die nicht Hartz IV beziehen und mit ähnlichen finanziellen Verhältnissen auch auskommen. Nicht gut, aber ausreichend.
Es ist halt die Frage, welchen Zweck die Sicherung erfüllen soll.
Geht jetzt um den alleinstehenden Arbeitslosen in der Singlewohnung, nicht um die Familie mit zwei Kindern.
E: es gibt den Freibetrag von 100¤, also wer 10h für 10¤ arbeiten geht, stockt die Bezüge ohne Abzüge auf etwa 520¤ auf.
Ee: meine Anstellung stellt natürlich Beförderung und damit mehr Gehalt in Aussicht, das hat man bei Hartz IV natürlich auch nicht. Es ging jetzt hier nur um den temporären Vergleich.
Es ist ja auch nicht Sinn der Sache, auf ewig in der Grundsicherung zu bleiben. Dass hier Theorie und Praxis auseinander gehen, ist mir bewusst, aber diese Problematik hängt von anderer Stelle ab.
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| Zitat von Black1900
| Zitat von Black1900
Nochmal zur Hartz IV Diskussion:
Ich bekomme 1200¤ im Monat für eine Vollzeitstelle raus.
Ich zahle komplett etwa 400¤ für die Miete in einer WG, merke keine Singlewohnung. Dafür zahlt man in meiner Stadt etwa 600¤. Dazu kommt dann noch die Krankenversicherung von 100¤ im Monat. Wohnung und Krankenversicherung werden bei Hartz IV vom Amt übernommen, wobei die angemessene Wohnung sehr oft ein Klagepunkt ist.
Dafür, dass ich also im Monat etwa 160 Stunden arbeiten gehe, habe ich faktisch 700¤ über, also etwa 300¤ mehr, als wenn ich Hartz IV beziehen würde. Wohlwollend kann man also sagen, dafür, dass ich Vollzeit arbeite, bekomme ich also 2¤/Stunde über Grundsicherung.
Hätte ich eine Wohnung alleine, wie einige Kollegen von mir, hätte ich Kosten von etwa 700¤, bei einem Verdienst von 1200¤ bleiben also 500¤, im Verhältnis zur Grundsicherung also etwa 80¤ mehr. Macht bei Vollbeschäftigung also pro Stunde etwa 0.50¤ über Grundsicherung.
Dazu kommt die Möglichkeit, neben Hartz iv noch einen Minijob zu machen. Dieser wird anteilig angerechnet. Bei 450¤ werden etwa 280¤ von Hartz IV abgezogen, heißt ~420¤-280¤=140¤ Bezüge + 450¤ = 590¤. Bei etwa 50h/Monat etwa das gleiche Geld zur Verfügung als jemand der Vollzeit 160h arbeitet und 1200¤ netto verdient.
Ja, man ist abhängig vom Amt, ich sage auch nicht, dass es angenehm ist, mit Hartz IV in dieser Abhängigkeit zu leben. Aber dass etwa 400¤ oder mit Minijob etwa 600¤ im Monat nicht ausreichend sind, ist einfach Bullshit. Es gibt genügend Menschen, die nicht Hartz IV beziehen und mit ähnlichen finanziellen Verhältnissen auch auskommen. Nicht gut, aber ausreichend.
Es ist halt die Frage, welchen Zweck die Sicherung erfüllen soll.
Geht jetzt um den alleinstehenden Arbeitslosen in der Singlewohnung, nicht um die Familie mit zwei Kindern.
E: es gibt den Freibetrag von 100¤, also wer 10h für 10¤ arbeiten geht, stockt die Bezüge ohne Abzüge auf etwa 520¤ auf.
Ee: meine Anstellung stellt natürlich Beförderung und damit mehr Gehalt in Aussicht, das hat man bei Hartz IV natürlich auch nicht. Es ging jetzt hier nur um den temporären Vergleich.
Es ist ja auch nicht Sinn der Sache, auf ewig in der Grundsicherung zu bleiben. Dass hier Theorie und Praxis auseinander gehen, ist mir bewusst, aber diese Problematik hängt von anderer Stelle ab.
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Wenn du noch deine Stadt angibst, kann ich dir das mit richtigen Zahlen vorrechnen und dir zeigen, dass du schon auf dem Holzweg bist.
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| Zitat von Oli
Eben. Volle Stelle unter 1800 sind mit 11 Euro /h oder so gerade knapp über dem Mindestlohn. Das ist nicht cool, Arbeit sollte sich mehr lohnen. Das ist nicht links, das ist logisch!
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Ich gebe dir prinzipiell recht, ich aber von linken Lösungansätzen nicht überzeugt.
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Ich wollte einen Witz machen. Du hast in den letzten Tagen zu wenig im pOT gelesen, scheint mir.
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Wo macht die Stadt den Unterschied? Die Miete ist in h4 variabel.
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| Zitat von Black1900
Wo macht die Stadt den Unterschied? Die Miete ist in h4 variabel.
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Nein, die ist amtlich geregelt, nicht variabel. Deswegen macht die Stadt eben viel aus.
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Mal kurz ein Häppchen dazu reingeworfen...
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| Zitat von Fallschirmjäger
| Zitat von Black1900
Wo macht die Stadt den Unterschied? Die Miete ist in h4 variabel.
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Nein, die ist amtlich geregelt, nicht variabel. Deswegen macht die Stadt eben viel aus.
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Es ist Miete + 416¤.
Btw ist es in meiner Stadt 8,89¤/qm bei max. 50qm für einen Alleinstehenden.
Sind 445¤ max.
Es macht am Ende in der Berechnung des freien Betrages nichts aus, da die Höhe der Miete den Auszahlungsbetrag nicht tangiert.
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| Zitat von [k44] Obi Wahn
Mal kurz ein Häppchen dazu reingeworfen...
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Guter Artikel.
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| Zitat von Black1900
| Zitat von Fallschirmjäger
| Zitat von Black1900
Wo macht die Stadt den Unterschied? Die Miete ist in h4 variabel.
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Nein, die ist amtlich geregelt, nicht variabel. Deswegen macht die Stadt eben viel aus.
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Es ist Miete + 416¤.
Btw ist es in meiner Stadt 8,89¤/qm bei max. 50qm für einen Alleinstehenden.
Sind 445¤ max.
Es macht am Ende in der Berechnung des freien Betrages nichts aus, da die Höhe der Miete den Auszahlungsbetrag nicht tangiert.
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https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:cdcbae82-cfc1-4022-b8e1-aebe8635ca26/SGB_XII_35_1_1.pdf
1 Person 50qm 657e Bruttokaltmiete --> Das ist schon ordentlich.
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Es ist München. Anderswo sieht's nicht wesentlich besser aus am Wohnungsmarkt.
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| Zitat von Black1900
Wo macht die Stadt den Unterschied? Die Miete ist in h4 variabel.
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Dann mal für dich (und andere) als Rechenbeispiel.
Du wohnst in Walldorf (Rhein-Neckar Kreis) und bist Hartz4 Empfänger (Single). Und hast eine Wohnung a 53qm.
Vorgaben des Amts:
Wohnung nicht größer als 60qm sein.
Kaltmiete darf 391¤ nicht überschreiten (Grundmiete+kalte Betriebskosten)
Du bekommst also vom Amt jeden Monat 391¤ + 416¤ (807¤) überwiesen.
Der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Walldorf bei Wohnungen zwischen 40qm und 80qm liegt bei 9,24¤/qm
Damit kostet dich eine 53qm Wohnung im Schnitt 98,72¤ mehr als du ausgeben darfst bzw. als das Amt dir bezahlt. Und das Amt redet bewußt von "Grundkaltmiete" - da sind die Heizkosten noch nicht einberechnet (und die werden trotz gesetzlicher Regelung gerne mal nicht einfach so bezahlt)
Jetzt hast du zwei Optionen. Du suchst dir eine neue Wohnung und klickst dich durch die üblichen Immobilienseiten.
https://www.immobilienscout24.de/wohnen/baden-wuerttemberg,rhein-neckar-kreis,walldorf/mietwohnungen.html
Da sind aktuell 3 Wohnungen verfügbar.
1) 790 ¤ Kaltmiete, 2Zi., 44 m² Fläche
2) 500 ¤, 59 m², 2 Zimmer
3) 295 ¤ Kaltmiete, 1Zi.,32 m²
Du hast also theoretisch eine Wohnung, die für dich infrage kommt. Blöd nur, der vermietet nicht an Hartz4 Empfänger.
Das Amt überweist dir also nach sechs Monaten, die du auf Wohnungssuche warst fortan weiterhin 391¤, die überschüssigen Wohnkosten ziehst du von deinem 416¤ Regelsatz ab bis du eine Wohnung gefunden hast.
Hürden dabei:
- Mietkaution gibt es vom Amt nur als Darlehen. Die zahlst du monatlich in Raten zurück
- Umzüge, Erstausstattung und Kaution werden nur übernommen, wenn du die Genehmigung zum Umzug hast.
- ist deine neue Wohnung zwar billiger als deine alte, aber über der genehmigten Grundmiete, lehnen die Ämter deinen Umzug ab
- als Hartz4 Empfänger eine Wohnung suchen? Viel Erfolg damit.
Wenn das, wie es bei vielen üblich ist, so läuft wie in diesem Beispiel hast du im Monat rund 317,28¤ zu leben. Da sind noch keine Versicherungen und Strom/Internet/etc abgezogen.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Fallschirmjäger am 14.03.2018 12:22]
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Von München habe ich keine Ahnung.
Kann das nicht einschätzen.
Aber die Diskussion geht nicht darum, wie die Miete bemessen wird sondern darum, dass das, was zusätzlich ausgezahlt wird nicht reichen soll. Und um das in ein Verhältnis zu bringen muss man halt etwa aufschlüsseln, wofür ein Arbeitnehmer das Gehalt ausgibt und wie viel übrig bleibt.
Daher habe ich einfach Mal eine Vergleichsgruppe gesucht.
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| Zitat von Black1900
Es ist Miete + 416¤.
Btw ist es in meiner Stadt 8,89¤/qm bei max. 50qm für einen Alleinstehenden.
Sind 445¤ max.
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Würde das Amt nicht mehr zahlen. Als Alleinstehender darf die Wohnung nur 45qm² groß sein, bei einer so großen Abweichung würden die auch die Kosten nicht mehr anteilig übernehmen, sondern einen zum Umzug zwingen.
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| Zitat von Black1900
Von München habe ich keine Ahnung.
Kann das nicht einschätzen.
Aber die Diskussion geht nicht darum, wie die Miete bemessen wird sondern darum, dass das, was zusätzlich ausgezahlt wird nicht reichen soll. Und um das in ein Verhältnis zu bringen muss man halt etwa aufschlüsseln, wofür ein Arbeitnehmer das Gehalt ausgibt und wie viel übrig bleibt.
Daher habe ich einfach Mal eine Vergleichsgruppe gesucht.
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Das ist eben das Grundproblem bei dir. Du hast keine Ahnung von der Gesetzeslage und wie Jobcenter funktionieren.
Das Amt zahlt dir keine 8,89¤ als Quadratmeterpreis, sondern nach ihrem irgendwann in 2015/2016 errechneten Schlüssel, der leicht mal 20% von den realen Preisen abweicht.
Ich habe mich mit diesem Quatsch ein ganzes Jahr rumschlagen dürfen, als meine Mutter ihren Job verloren hatte und das Amt bei ihr auf der Matte stand "Ihre Wohnung ist für Singles zu groß, sie müssen umziehen" (eine 58jährige, die dort 30 Jahre gewohnt hat).
Am Ende lief es darauf hinaus, dass das Jobcenter 130¤ weniger als den Mietbedarf überwiesen hat und ich diese 130¤ übernommen habe, indem ich ihre Einkäufe gemacht habe. OHNE Familie wäre sie nämlich auf Tafeln angewiesen gewesen und wäre spätestens nach den ersten drei Monaten in Schulden gefallen, dann wäre irgendwann die Mietforderung gekommen, Räumungsklage, etc.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Fallschirmjäger am 14.03.2018 12:27]
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| Zitat von Fallschirmjäger
| Zitat von Black1900
Von München habe ich keine Ahnung.
Kann das nicht einschätzen.
Aber die Diskussion geht nicht darum, wie die Miete bemessen wird sondern darum, dass das, was zusätzlich ausgezahlt wird nicht reichen soll. Und um das in ein Verhältnis zu bringen muss man halt etwa aufschlüsseln, wofür ein Arbeitnehmer das Gehalt ausgibt und wie viel übrig bleibt.
Daher habe ich einfach Mal eine Vergleichsgruppe gesucht.
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Das ist eben das Grundproblem bei dir. Du hast keine Ahnung von der Gesetzeslage und wie Jobcenter funktionieren.
Das Amt zahlt dir keine 8,89¤ als Quadratmeterpreis, sondern nach ihrem irgendwann in 2015/2016 errechneten Schlüssel, der leicht mal 20% von den realen Preisen abweicht.
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Die Zahlen habe ich aus der aktuellen Vorgabe meiner Stadt im Bezug auf h4.
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Dann sag doch mal deine Stadt oder hast du Angst, dass dich jemand besucht? Würde ich gerne mal mit der Realität abgleichen.
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Oder kommt vorbei und sag ihm ins Gesicht.
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Da er sowieso kneift, hole ich mir jetzt einen Döner ehe die Pause rum ist und verschwende meine Zeit beim abfleischen.
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| Zitat von Black1900
Nochmal zur Hartz IV Diskussion:
Ich bekomme 1200¤ im Monat für eine Vollzeitstelle raus.
Ich zahle komplett etwa 400¤ für die Miete in einer WG, merke keine Singlewohnung. Dafür zahlt man in meiner Stadt etwa 600¤. Dazu kommt dann noch die Krankenversicherung von 100¤ im Monat. Wohnung und Krankenversicherung werden bei Hartz IV vom Amt übernommen, wobei die angemessene Wohnung sehr oft ein Klagepunkt ist.
Dafür, dass ich also im Monat etwa 160 Stunden arbeiten gehe, habe ich faktisch 700¤ über, also etwa 300¤ mehr, als wenn ich Hartz IV beziehen würde. Wohlwollend kann man also sagen, dafür, dass ich Vollzeit arbeite, bekomme ich also 2¤/Stunde über Grundsicherung.
Hätte ich eine Wohnung alleine, wie einige Kollegen von mir, hätte ich Kosten von etwa 700¤, bei einem Verdienst von 1200¤ bleiben also 500¤, im Verhältnis zur Grundsicherung also etwa 80¤ mehr. Macht bei Vollbeschäftigung also pro Stunde etwa 0.50¤ über Grundsicherung.
Dazu kommt die Möglichkeit, neben Hartz iv noch einen Minijob zu machen. Dieser wird anteilig angerechnet. Bei 450¤ werden etwa 280¤ von Hartz IV abgezogen, heißt ~420¤-280¤=140¤ Bezüge + 450¤ = 590¤. Bei etwa 50h/Monat etwa das gleiche Geld zur Verfügung als jemand der Vollzeit 160h arbeitet und 1200¤ netto verdient.
Ja, man ist abhängig vom Amt, ich sage auch nicht, dass es angenehm ist, mit Hartz IV in dieser Abhängigkeit zu leben. Aber dass etwa 400¤ oder mit Minijob etwa 600¤ im Monat nicht ausreichend sind, ist einfach Bullshit. Es gibt genügend Menschen, die nicht Hartz IV beziehen und mit ähnlichen finanziellen Verhältnissen auch auskommen. Nicht gut, aber ausreichend.
Es ist halt die Frage, welchen Zweck die Sicherung erfüllen soll.
Geht jetzt um den alleinstehenden Arbeitslosen in der Singlewohnung, nicht um die Familie mit zwei Kindern.
E: es gibt den Freibetrag von 100¤, also wer 10h für 10¤ arbeiten geht, stockt die Bezüge ohne Abzüge auf etwa 520¤ auf.
Ee: meine Anstellung stellt natürlich Beförderung und damit mehr Gehalt in Aussicht, das hat man bei Hartz IV natürlich auch nicht. Es ging jetzt hier nur um den temporären Vergleich.
Es ist ja auch nicht Sinn der Sache, auf ewig in der Grundsicherung zu bleiben. Dass hier Theorie und Praxis auseinander gehen, ist mir bewusst, aber diese Problematik hängt von anderer Stelle ab.
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Danke für die Darstellung. Trifft es meiner Meinung nach auf den Punkt. Deshalb kann eine Erhöhung der Grundsicherung auch nur mit einer Erhöhung des Mindeslohns einhergehen. Arbeit muss sich lohnen - und zwar merklich über Hartz4 Niveau.
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| Zitat von Fallschirmjäger
| Zitat von Black1900
Von München habe ich keine Ahnung.
Kann das nicht einschätzen.
Aber die Diskussion geht nicht darum, wie die Miete bemessen wird sondern darum, dass das, was zusätzlich ausgezahlt wird nicht reichen soll. Und um das in ein Verhältnis zu bringen muss man halt etwa aufschlüsseln, wofür ein Arbeitnehmer das Gehalt ausgibt und wie viel übrig bleibt.
Daher habe ich einfach Mal eine Vergleichsgruppe gesucht.
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Das ist eben das Grundproblem bei dir. Du hast keine Ahnung von der Gesetzeslage und wie Jobcenter funktionieren.
Das Amt zahlt dir keine 8,89¤ als Quadratmeterpreis, sondern nach ihrem irgendwann in 2015/2016 errechneten Schlüssel, der leicht mal 20% von den realen Preisen abweicht.
Ich habe mich mit diesem Quatsch ein ganzes Jahr rumschlagen dürfen, als meine Mutter ihren Job verloren hatte und das Amt bei ihr auf der Matte stand "Ihre Wohnung ist für Singles zu groß, sie müssen umziehen" (eine 58jährige, die dort 30 Jahre gewohnt hat).
Am Ende lief es darauf hinaus, dass das Jobcenter 130¤ weniger als den Mietbedarf überwiesen hat und ich diese 130¤ übernommen habe, indem ich ihre Einkäufe gemacht habe. OHNE Familie wäre sie nämlich auf Tafeln angewiesen gewesen und wäre spätestens nach den ersten drei Monaten in Schulden gefallen, dann wäre irgendwann die Mietforderung gekommen, Räumungsklage, etc.
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Die Kohle die du bezahlt hast, hätte sie eigentlich beim Amt angeben müssen, um diesen Betrag wäre dann ihre Zahlung gekürzt worden.
Deswegen sag ich, weg mit der ganzen Gängelungskacke. Gibt den Leute wesentlich mehr Würde und zerreist die Gesellschaft nicht noch mehr.
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| Zitat von monischnucki
| Zitat von Fallschirmjäger
| Zitat von Black1900
Von München habe ich keine Ahnung.
Kann das nicht einschätzen.
Aber die Diskussion geht nicht darum, wie die Miete bemessen wird sondern darum, dass das, was zusätzlich ausgezahlt wird nicht reichen soll. Und um das in ein Verhältnis zu bringen muss man halt etwa aufschlüsseln, wofür ein Arbeitnehmer das Gehalt ausgibt und wie viel übrig bleibt.
Daher habe ich einfach Mal eine Vergleichsgruppe gesucht.
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Das ist eben das Grundproblem bei dir. Du hast keine Ahnung von der Gesetzeslage und wie Jobcenter funktionieren.
Das Amt zahlt dir keine 8,89¤ als Quadratmeterpreis, sondern nach ihrem irgendwann in 2015/2016 errechneten Schlüssel, der leicht mal 20% von den realen Preisen abweicht.
Ich habe mich mit diesem Quatsch ein ganzes Jahr rumschlagen dürfen, als meine Mutter ihren Job verloren hatte und das Amt bei ihr auf der Matte stand "Ihre Wohnung ist für Singles zu groß, sie müssen umziehen" (eine 58jährige, die dort 30 Jahre gewohnt hat).
Am Ende lief es darauf hinaus, dass das Jobcenter 130¤ weniger als den Mietbedarf überwiesen hat und ich diese 130¤ übernommen habe, indem ich ihre Einkäufe gemacht habe. OHNE Familie wäre sie nämlich auf Tafeln angewiesen gewesen und wäre spätestens nach den ersten drei Monaten in Schulden gefallen, dann wäre irgendwann die Mietforderung gekommen, Räumungsklage, etc.
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Die Kohle die du bezahlt hast, hätte sie eigentlich beim Amt angeben müssen, um diesen Betrag wäre dann ihre Zahlung gekürzt worden.
Deswegen sag ich, weg mit der ganzen Gängelungskacke. Gibt den Leute wesentlich mehr Würde und zerreist die Gesellschaft nicht noch mehr.
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Was für Gängelungskacke? Klare Richtlinien sind wichtig und für mich als Steuerzahler auch Grundvoraussetzung. Die Richtlinien müssen sich aber an der Realität orientieren. Wenn es so ist wie Fallschirmjäger das beschreibt muss da zwingend die Grundlage zur Berechnung der Mietsätze angepasst werden. Allerdings kann man von einem H4 Empfänger wohl auch fordern, dass er auch eine lokal unterdurchschnittlich teure Wohnung akzeptiert.
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| Zitat von Fallschirmjäger
Dann sag doch mal deine Stadt oder hast du Angst, dass dich jemand besucht? Würde ich gerne mal mit der Realität abgleichen.
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Kannst du auch so, je nach stadt ist das was gezahlt wird sehr unterschiedlich. Kurz geschaut: Dortmund zahlt bis 396¤, München bis 657¤. Das hängt immer vom Mietspiegel der jeweiligen Stadt ab. Mit "alg2 Miete Stadtname" googlen hat man das für jeden Ort in ein paar Sekunden raus.
https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Sozialreferat/Sozialamt/Mietobergrenzen.html
http://www.jobcenterdortmund.de/site/wohnen/
/ich sehe gerade, dass die Berechnungsgrundlage irgendwann mal geändert wurde. Das mit den max. 45qm² stimmt so nicht mehr, das ist inzwischen weniger streng. Finde ich gut.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Jellybaby am 14.03.2018 12:52]
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| Zitat von Fallschirmjäger
| Zitat von M@buse
Wie viel kohle wäre denn als Grundsicherung angemessen?
Bei h4 kommt man mit der Kohle auf die Hand, für die Wohnung und Versicherung ja schon auf knapp 1k.
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Woher nimmst du diese Zahlen?
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Jeweils etwa 400¤ Bar und für die Wohnung und dazu hält noch Geld für die Krankenversicherung. Bei letzterem sind 200 ¤ vermutlich sogar zu gering angesetzt.
/oder wir über mir geschrieben halt auch mal mehr als 600¤ für die Wohnungen. Dann ist man auch schon ohne Krankenversicherung bei über 1000 ¤.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von M@buse am 14.03.2018 12:58]
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@Jelly
Relevanter ist diese Liste:
http://harald-thome.de/oertliche-richtlinien/
Das Datum gibt an wann die Richtlinie zuletzt aktualisiert wurde. Das heißt Zahlungen der Jobcenter orientieren sich an diesen Zahlen.
In meinem Beispiel bedeutet das, dass die Jobcenter sich an Zahlen orientieren, die am 01.01.2016 veröffentlicht wurden. Das heißt die Mietspiegel, Wohnungen, etc. die da eingeflossen sind, stammen von 2015.
Die Vorgabe "schlüssiges Konzept" ist eine Anforderung des Verfassungsgerichts und die wird von fast keinem Jobcenter erfüllt.
Aber interessiert ja die Jobcenter nicht, was das Verfassungsgericht für korrekt betrachtet. Deswegen schwimmen die Sozialgerichte in Klagen gegen die Jobcenter.
Mit den Mietspiegeln haben die Jobcenter nämlich gar nichts zu tun. Die schauen auf ihre Vorgabe von 2015 und alles was mehr kostet wird nicht übernommen bis ein Sozialgericht sie dazu verpflichtet.
Das dauert dann eben von Klage bis Entscheidung gerne mal ein Jahr, wo man dann mit sehr wenig Geld auskommen muss.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Fallschirmjäger am 14.03.2018 12:59]
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| Zitat von M@buse
Jeweils etwa 400¤ Bar und für die Wohnung und dazu hält noch Geld für die Krankenversicherung. Bei letzterem sind 200 ¤ vermutlich sogar zu gering angesetzt.
/oder wir über mir geschrieben halt auch mal mehr als 600¤ für die Wohnungen. Dann ist man auch schon ohne Krankenversicherung bei über 1000 ¤.
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Wird halt durch die Realität karikaturiert. Wäre richtig, wenn das Geld tatsächlich so verteilt würde.
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Thema: Bundestagswahl 2017 ( Von Zugmemes und Kanzlerboni ) |
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