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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Metallica ( Die Band für die ganze Familie? )
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Vironnimo

Vironnimo
...
Schoener Thread, hab mich lange nicht mehr ueber meine Lieblingsband gestritten!
Ich wuerde mich nicht wirklich als Metalhead bezeichnen, mein Musikgeschmack ist sehr breit gestreut, aber Metal ist meine Jugendzeit und begeistert mich tendenziell immer noch am meisten.

Ich denke, Metal ist lange nicht mehr die Nischensparte, die es einmal war. Mit 15 konntest du kein Metal hoeren, ohne lange Haare und schwarz zu tragen, mit Mitte 30 ist das eben ein bissl anders. Will sagen, auch wenn man meint, dass nur "Normalos" in der Welt rumlaufen, weiss man trotzdem nicht, was in deren Plattenschrank steht. Dazu faengt in den 90ern der Crossover an, der vorher "verfeindete" Gruppen zusammenbringt, Rockballaden wie November Rain in den Charts sorgen fuer Aufmerksamkeit (nein, GNR ist kein Metal, ich weiss) und selbst in den 80ern mit der ganzen Hair Metal Scheisse sind bestimmt einige Leute zumindest etwas in die Szene eingestiegen.

Was gerade Metallica zum Erfolg verhilft, ist einerseits sicherlich die "Kommerzialisierung", ueber die der Senner hier wie in besten Pubertaetszeiten lamentiert: Der Einstieg gelingt mit eingaengigen, melodioesen Stuecken und die Neugier fuehrt dann zu den aelteren Sachen. Und musikalisch ist Metallica dann andererseits durch gute Melodiefuehrung (auch, wenn Hetfield das nicht wahrhaben will) sehr zugaenglich. Fuer mich punkten Metallica aber auch in Sachen Dynamik, was gleichzeitig die Schwaeche vieler anderer Metalbands ist. Viele Bands muessen erst den Verzerrkanal ausschalten, um mal ruhiger zu werden, bei Metallica funktioniert das ohne grossen Stilbruch durch ein mehr/weniger in den Gitarren, double/halftime, Breaks und so weiter, auch auf ganze Alben gesehen (Kill'Em All aussen vor, in der Hinsicht war die Platte wirklich eindimensional): Allein, was sich alles auf der Lightning an verschiedenen Stimmungen findet, schaffen viele Bands nicht mit fuenf Alben. Plus, Metallica grooven teilweise einfach wie Sau, das kann selbst ein Lars Ulrich nicht mehr kaputt machen, ob das jetzt Creeping Death oder Some Kind Of Monster ist.
Und, zu guter Letzt: Metallica hatte bis Garage Inc einen richtig geilen Sound. Bei der Justice hat man halt den Bass vergessen und St. Anger war ne witzige Idee, die aber niemals auf eine CD haette gepresst werden duerfen. Kill'Em All z.B. klingt genau so, wie es klingen muss, damit die Songs knallen, auch, wenn wir heute andere Hoergewohnheiten haben, und bereits seit der Lightning ist Metallica dann top und hoechst sauber produziert (warum man sich genau darueber bei Load/Re-Load aufregt, ist fuer mich komplett unverstaendlich).

Alles in allem spricht Metallica fuer mich also ein breites Spektrum an musikalischen Praeferenzen an, und zwar nicht in dem Sinne, dass Load anders klingt als die Lightning, sondern weil ihre Musik, egal in welchem Stil, auf allen Ebenen bedient: Rhythmus, Melodie, Abwechslung, Sound. Da gibt es, meiner Kenntnis nach, eben nur wenige Bands, die das von sich behaupten koennen, und wenn dann noch der "Erster!"-Bonus dazukommt, ist das ein guter erster Schritt in Richtung Erfolg.
14.08.2017 23:17:46  Zum letzten Beitrag
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radioactix

X-Mas Leet
 
Zitat von derSenner

 
Zitat von radioactix

 
Zitat von derSenner

Die Biographie (Justice For All) habe ich auch gelesen. Ist ganz interessant.

Es gibt genau ein Album von Metallica, das tatsächlich hartem Thrash Metal entspricht, Kill 'Em All. Geiles Ding. Ride The Lightning, Master Of Puppets und vor allem And Justice for All haben das Tempo runtergeschreibt, den Sound poliert und alltagstauglichere Melodien eingebaut. Alles tolle Alben.

Spätestens ab dem Black Album war der Grundgedanke von "hartem" Metal aber völlig weg. Das Album beschreibt das Ende der Oldschool-Metallica. Seit 1990 haben die keine gute Scheibe mehr gemacht. Es tut mir leid, aber es ist so. Vielmehr wurde der Sound immer beschissener, Load, Reload, bah. Death Magnetic war quasi unhörbar, weil kaputt-produziert. Da hat Rick Rubin, der alte Pfuscher, mal wieder seine "Künste" freien Lauf gelassen. Das neue Album hab ich mal etwas durchgehört - joa, was soll man dazu sagen. Alles schon gehört, langweilig. Wenn ich heutzutage noch Thrash Metal hören will, gibt es tausend bessere Alternativen.

Seit dem Black Album bedient Metallica schlicht und ergreifend alltägliches Publikum, das hat nix mit irgendwelchen Metalheads zu tun. Die können praktisch auf jedem Typ Festival spielen, und werden immer Fans finden. Kein Wunder, die Songs sind ja auch absolut poptauglich oder einfach nur seichtes dahingewurschtle (ab dem Black Album versteht sich).

Für mich ist das absolut überhaupt nicht verwunderlich, dass Metallica so bekannt und alltagstauglich ist. Hör dir doch die Musik an, das ist halt Radiomusik. Musik für den kleinsten gemeinsamen Nenner, mit einer Prise 80er Metal. Ist doch bei AC/DC oder Guns 'n Roses nicht anders.



Bin ich der einzige, der dieses "mimimi, früher war Bandxyz noch cool/hart/true/was auch immer" total ätzend findet? Geht für mich in die gleiche Richtung wie "Ich bin Veganer"/"Ich mach Crossfit"/...


Wenn Metallica heute gute Sachen machen würde, würde ich den Punkt auch nicht bringen. Aber ich muss die Band halt mit ihren besten Stücken aufwiegen, und die sind halt 30 Jahre her.

Verstehe nicht, was du willst. Beispielsweise die Melvins: Die sind heute noch genauso gut wie ganz am Anfang. Warum? Weil die auch heute noch geil sind. Tja.

Ich finde es ätzend, wenn Leute meinen, man darf alte Sachen nicht als Vergleich heranziehen. Mit was soll ich es denn sonst vergleichen? St. Anger mit Death Magnetic? Gut, beides schlecht. Und nu?



Zum einen ist es immer etwas fragwürdig von guter oder schlechter Musik zu sprechen, einfach, weil man Kunst nicht komplett objektiv beurteilen kann. Gegen Vergleiche aktueller Alben mit alten Alben hab ich überhaupt nichts. Zum anderen geht/ging es hier in dem Thread nicht darum, ob Metallica früher "besser" war oder nicht. Mir ist schon bewusst, dass viele Threads mal abschweifen, mich hat deine etwas umfangreichere Ausführung dazu, wieso Metallica kacke geworden ist, und nur noch von Lappen gehört wird nur sehr an "Ich bin Veganer!" erinnert Augenzwinkern
15.08.2017 0:03:50  Zum letzten Beitrag
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Phillinger

AUP Phillinger 11.02.2013
Also Lars Ulrich ist ziemlich sicher ein blöder Affe. Aber er hat die Rolle und das Gewicht des Schlagzeugers geprägt, wie keiner sonst.

Also nicht nur sein Stil (der zugegebenermaßen scheiß unsauber ist), sondern v.a. die Präsenz im Sound.

Die komplette Generation an Metal Drummern nach der Justice hat sich an dem schmatzenden Bassdrum- und dem vollflächig ins Gesicht ballernden Snaredrum-Sound orientiert.
15.08.2017 0:36:25  Zum letzten Beitrag
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Smoking44*

AUP Smoking44* 22.04.2010
Full ack an viro und alter Lars, wie kommt man damit klar, seine eigenen Lieder nicht mehr spielen zu können. D:


(ich habe übrigens letztens den Sohn von Portnoy live gesehen, der ging ab wie Papa in den 80ern)
15.08.2017 1:13:19  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Metallica ( Die Band für die ganze Familie? )
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