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| Zitat von Wraith of Seth
Ich hab auch Fanny Hill
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Hehehe, Fanny
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| Zitat von blue
| Zitat von Wraith of Seth
Ich hab auch Fanny Hill
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Hehehe, Fanny
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Du verpasst gerade die Hälfte der versauten Anspielung im Namen .
Spoiler - markieren, um zu lesen:
Fanny hill ist der Venushügel.
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Ich habe jetzt endlich meine Ausgabe von "Venus im Pelz" von Sacher-Masoch durch. Eigentlich hatte ich die Novelle selbst schon seit über einer Woche fertig, und war positiv überrascht: Auch wenn Sacher-Masoch ebenso wenig meine Tasse Tee ist, wie der Marquis, so kann man den Ritter zumindest lesen. Durchaus gut lesbar auch für Vanillisten. Insgesamt hat mich die Novelle vielleicht vier Tage gekostet, größtenteils, weil ich mehr Zeit am PC verbracht habe als während der Harry Potter Exzesse.
Das, was mich jetzt über eine Woche gekostet hat, war diese Kackstudie von Gilles Deleuze, die in der Ausgabe vom Inselverlag drangepappt ist. Es war... ...grauenhaft. Zwischendurch hat man durchaus interessantes zum restlichen Werk Masochs, dessen Leben, oder verwandten Autoren erfahren, aber der Großteil der Studie hat mich als Wissenschaftler nicht nur irritiert, ich fühlte mich intellektuell beleidigt: Da wird fröhlich empirische Medizin als Rahmenbedingung angeführt, um dann zwischendrin zu betonen, wie Freudsche Psychoanalyse ALLES erklärt. Da wird explizit erörtert, wie erst die Literaturkritik von Sacher-Masoch und Sades medizinisch haltbare Definitionen von Masochismus und Sadismus liefert, wie sie die Psychoanalyse in Anwendung braucht. Liest man es, merkt man, dass Deleuze scheinbar noch nie mit einem Sadisten oder Masochisten gesprochen hat - denn er lehnt entschieden die Existenz von Sado-Masochismus alleine aufgrund der Literaturanalyse ab. Da werden Dichotomien als grundlegender für diese Begriffe erachtet, als Spektren. Und dann diese Mischung aus Heiligenverehrung Freuds bei dem Versuch, ihn doch irgendwie zu kritisieren. Buargh. Ganz zu schweigen von dieser fürchterlich heteronormativen Kackscheiße, die der ganzen psychoanalytischen Sprache zu Grunde liegt. Alles sind Mutter- und Vaterfiguren; diese Kackphallusidee; diese völlige Unfähigkeit kulturellen Bias als solchen zu erkennen und dann zu einem grundlegenden Mechanismus zu erklären.
Alles, was ich davongetragen habe, ist, dass es noch unwahrscheinlicher geworden ist, dass ich Jung oder Freud jemals im Original anpacken werde. Wenn das noch in den 60ern solche intellektuellen Nachgeburten hatte, ist es kein Wunder, dass Popper sich so explizit gegen Freuds Thesen wendete.
...falls wer die gleiche Ausgabe hat: Novelle und Anhänge lesen, vielleicht das Vorwort der Studie - danach zurück ins Regal. Novelle und Anhänge sind toll, wenn man die Literatur der Romantik mag.
We must think, sir. - You think. I haven't the machinery.
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Discworld Update:
"Wachen Wachen"
"Mort"
"Der Zauberhut"
"Faust Eric" - wip
"Sourcery"
"Night Watch"
"Going Postal"
"Soul Music"
"Men at Arms"
"Hogfather" - wip
"Pyramids" - wip
Top 3 sind derzeit "Men at Arms", "Night Watch" (weil Sam Vimes und Carrot) und "Going Postal" (freu mich schon auf "Making Money")
Die Anspielungen in Soul Music sind ganz witzig aber irgendwie war mir die Story zu wirr.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von kann_lesen_87 am 20.01.2019 1:43]
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| Zitat von -=[R]o$a|PuD3[L]^
Michel Houellebecq: Das große Beschweigen
| Houellebecqs guter Schriftstellerfreund Frédéric Beigbeder hat in einem den Roman exstatisch feiernden Beitrag den schonungslosen Satz geschrieben: "Es wird unterhaltsam sein, den Bobo-Kritikern in den kommenden Wochen dabei zuzusehen, wie sie versuchen, einen Autor wieder für sich zu vereinnahmen, der sowohl die Ökos als auch die Feministen abschießt."
Das trifft es sehr genau. Houellebecq ist kein Spieler, kein Provokateur, kein Clown. Er schreibt, was er denkt. Und er sagt, was er meint. Und was geschieht, wenn man ihn, gewiss zu seinem Vergnügen, aus Opportunismus gegen den Strich liest, ist leider sehr simpel, und man traut es sich wegen der Floskelhaftigkeit kaum auszusprechen: Man macht rechtes, antiliberales Gedankengut salonfähig. | |
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Vielleicht liest hier jemand Houllebecq oder hat gerade Serotonin zuhause liegen. Habe bisher Elementarteilchen, Karte und Gebiet und Unterwerfung gelesen, zudem den angesprochenen Essay jüngst. Kann die Kritik des Artikels vollkommen nachvollziehen. Da spielt jemand nicht mehr mit dem Skandal, da zeigt sich jemand als subversiver Nationalist.
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Für Unterwerfung hat er damals ziemlich auf den Deckel bekommen. Ganz so viel narrenfreiheit hat er also nicht.
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| Zitat von kann_lesen_87
Top 3 sind derzeit "Men at Arms", "Night Watch" (weil Sam Vimes und Carrot) und "Going Postal" (freu mich schon auf "Making Money")
| | Die Moist van Lipwig Bücher sind großer Sport - mit "Raising Steam" bin ich aber nicht mehr warm geworden.
Und die Night Watch Bücher sind ohnehin über jeden Zweifel erhaben.
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| Zitat von Rincewind
| Zitat von kann_lesen_87
Top 3 sind derzeit "Men at Arms", "Night Watch" (weil Sam Vimes und Carrot) und "Going Postal" (freu mich schon auf "Making Money")
| | Die Moist van Lipwig Bücher sind großer Sport - mit "Raising Steam" bin ich aber nicht mehr warm geworden.
Und die Night Watch Bücher sind ohnehin über jeden Zweifel erhaben.
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Ging mir mit Raising Steam auch so. Ich fand es sogar recht traurig, das Buch zu lesen, weil den Figuren ihr Charakter derart verloren gegangen ist.
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| Zitat von Wraith of Seth
Ich habe jetzt endlich meine Ausgabe von "Venus im Pelz" von Sacher-Masoch durch ... Das, was mich jetzt über eine Woche gekostet hat, war diese Kackstudie von Gilles Deleuze, die in der Ausgabe vom Inselverlag drangepappt ist ... | |
Deleuze, Guattari,Lacan ... alles der gleiche Mist. Kann man nicht lesen. Ist unerträglich und blöde. Die Franzosen und die Postmodernisten/-strukturalisten spinnen alle komplett. Du willst
"Eleganter Unsinn. Wie die Denker der Postmoderne die Wissenschaften mißbrauchen" von Alan Sokal und Jean Bricmont lesen. Das ist auch nicht alles Gold, aber spießt solide die schlimmsten Unmöglichkeiten auf und ist ganz lustig.
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Ich würde Dich aber bitten Freud davon auszunehmen. Das ist einfach etwas anderes. Einmnal als Textform, Freud hat einen gänzlich leserfreundlichen und transparenten Stil, und auch vom Inhalt her. Falls Du Dich nicht davon verabschieden kannst solche Texte moralisch bewertend zu lesen, na gut, wer sich aufregen will findet etwas, aber das ist Problem des Lesers. Ich finde sowas immer blöd, man vergibt sich da etwas, wenn man den Gründer einer Disziplin aus einer hundert Jahre späteren Perspektive kritisiert ("Marx ist widerlegt, er hat Bitcoin nicht vorhergesehen, ha!"), nämlich die Chance, die Grundgedanken einer Theorie in einer Situation zu begreifen, als sie noch revolutionär und völlig im Gegensatz zu ihrer Zeit ware; das bereichert das Denken anders als heute in irgendein Mainstreamwerk reinzugucken. Dass das trotzdem zeitgebunden ist - klar. Was ist das nicht?
Ich würde die Freudlektüre unter die wichtigsten zwei, drei Leseerfahrungen im meinem Leben einsortieren, wenn es um Erkenntnisgewin und Selbst-)Aufklätrung geht. Probier es mal mit "Die Psychopathologie des Alltagslebens" oder "Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten", da kommt nicht so viel Triebtheorie vor, wenn Dich das so triggert.
PS: Mal eine gute feministische Kritik an Freud? Christiane Olivier, Iokastes Kinder. Streng freudianisch in den Katergorien, übrigens, und genial.
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| Zitat von Kzad-bhat
| Zitat von Rincewind
| Zitat von kann_lesen_87
Top 3 sind derzeit "Men at Arms", "Night Watch" (weil Sam Vimes und Carrot) und "Going Postal" (freu mich schon auf "Making Money")
| | Die Moist van Lipwig Bücher sind großer Sport - mit "Raising Steam" bin ich aber nicht mehr warm geworden.
Und die Night Watch Bücher sind ohnehin über jeden Zweifel erhaben.
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Ging mir mit Raising Steam auch so. Ich fand es sogar recht traurig, das Buch zu lesen, weil den Figuren ihr Charakter derart verloren gegangen ist.
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Bestes Discworld Buch: Ohne Frage "Small Gods". Falls jemand fragt: Boah ich wuerd das gerne mal antesten, diese Pratchett Buecher, kannst was empfehlen?
- "Small Gods"
Es ist erstens sehr, sehr fantastisch und zweitens nicht Teil einer Serie.
Schlechteste Empfehlung, wenn jemand sowas fragt: Colour of Magic.
Das ist zwar ganz Nett und alles aber Sir Terry hat da leider noch nicht seinen Flow gefunden.
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| Zitat von RushHour
| Zitat von Wraith of Seth
Ich habe jetzt endlich meine Ausgabe von "Venus im Pelz" von Sacher-Masoch durch ... Das, was mich jetzt über eine Woche gekostet hat, war diese Kackstudie von Gilles Deleuze, die in der Ausgabe vom Inselverlag drangepappt ist ... | |
Deleuze, Guattari,Lacan ... alles der gleiche Mist. Kann man nicht lesen. Ist unerträglich und blöde. Die Franzosen und die Postmodernisten/-strukturalisten spinnen alle komplett. Du willst
"Eleganter Unsinn. Wie die Denker der Postmoderne die Wissenschaften mißbrauchen" von Alan Sokal und Jean Bricmont lesen. Das ist auch nicht alles Gold, aber spießt solide die schlimmsten Unmöglichkeiten auf und ist ganz lustig.
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Ich würde Dich aber bitten Freud davon auszunehmen. Das ist einfach etwas anderes. Einmnal als Textform, Freud hat einen gänzlich leserfreundlichen und transparenten Stil, und auch vom Inhalt her. Falls Du Dich nicht davon verabschieden kannst solche Texte moralisch bewertend zu lesen, na gut, wer sich aufregen will findet etwas, aber das ist Problem des Lesers. Ich finde sowas immer blöd, man vergibt sich da etwas, wenn man den Gründer einer Disziplin aus einer hundert Jahre späteren Perspektive kritisiert ("Marx ist widerlegt, er hat Bitcoin nicht vorhergesehen, ha!"), nämlich die Chance, die Grundgedanken einer Theorie in einer Situation zu begreifen, als sie noch revolutionär und völlig im Gegensatz zu ihrer Zeit ware; das bereichert das Denken anders als heute in irgendein Mainstreamwerk reinzugucken. Dass das trotzdem zeitgebunden ist - klar. Was ist das nicht?
Ich würde die Freudlektüre unter die wichtigsten zwei, drei Leseerfahrungen im meinem Leben einsortieren, wenn es um Erkenntnisgewin und Selbst-)Aufklätrung geht. Probier es mal mit "Die Psychopathologie des Alltagslebens" oder "Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten", da kommt nicht so viel Triebtheorie vor, wenn Dich das so triggert.
PS: Mal eine gute feministische Kritik an Freud? Christiane Olivier, Iokastes Kinder. Streng freudianisch in den Katergorien, übrigens, und genial.
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Danke, na gut, wird vorgemerkt.
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Thema: Der allgemeine Bücherthread, Band X ( There are some laws, though, that are coded ... ) |
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