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 Moderiert von: Elkano


 Thema: The Fold ( Inplay )
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Inplay
Velvet hatte diese Nacht die Aufgabe erhalten, über die Schafe während der zweiten Schicht zu wachen. Eine undankbare Aufgabe: Während der Rest der Schäfer in den warmen und trockenen Hütten schlief, blieb ihm nicht weiter übrig, als den Regen auszusitzen. Er saß unter einem Felsvorsprung in der Nähe der Weide und hoffte, dass das beginnende Gewitter bald vorbei sein würde - sowohl die Schafe als auch er selbst waren nicht sicher. Einige der jüngeren Schäfer hatten bereits versucht, Fleece dazu zu überreden, die Gilde der Zimmerleute um den Bau eines Stalls zu ersuchen, doch beharrte sie darauf, dass gerade in Zeiten von Chaos' Herrschaft die Tradition der freien Herden nicht gebrochen werden dürfte: Zu groß die Gefahr, zu groß der Verlust, müsste man diesen Stall bei einer Flucht zurücklassen.
Der Gedanke an Chaos machte das Grollen des Gewitters nicht im Geringsten besser. Zu gut erinnerte sich jeder noch an die Flucht vor der dunklen Gewitterwolke, die die Toten ihr Heim nannten. Zwar war dieser grauenvolle Tag nun auch schon über zwei Jahre her, doch die Erinnerung daran ließ jedem Schäfer noch immer Mark und Bein gefrieren. Nachdem das Dorf der Schäfer von einer blutdurstigen Horde von Toten und anderen ...Dingen... verwüstet worden war, hatte Fleece es mit Hilfe eines seltsamen Weberburschen geschafft, die meisten Schäfer wieder zurückzuholen, fort von den Heeren der Toten. Wenig später wurden die Schäfer Zeugen, während sie noch darüber berieten, wohin sie nun gehen sollten, wie ein Schwarm Schwäne über die Grünen Ebenen flog. Es schien jedem, der ihn damals erblickte, als hätten die Schwäne etwas hinter sich hergezogen. Einige sagten, es wäre ein gewaltiges Seidentuch gewesen, andere sprachen hinter vorgehaltener Hand ehrfurchtsvoll von dem seltsamen "Gewebe", das die Weber vor Zeitaltern einst so kunstvoll in die Welt selbst hineingewebt hätten. Was es war, konnte bei den einfachen Schäfern wohl niemand so recht sagen. Fleece sprach des öfteren davon, wenn die jüngeren Schäfer ihre jugendliche Neugierde nicht mehr halten konnten, dass sie noch nicht reif dafür wären. Fest stand, dass die Welt danach eine andere war.
Velvet blickte einmal mehr über die Herde. Es war nicht leicht, in der Dunkelheit, umgeben vom Rauschen des wolkenbruchartigen Regens und dem gelegentlichen Donnergrollen einen Überblick über den Verbleib der Schafe zu wahren, auch wenn die Schafsherde nun bedeutend kleiner war als noch vor zwei Jahren. Genau wie die Schäfer selbst. Zwar war es Fleece und dem Weber gelungen, einen beachtlichen Teil der im Namen Chaos' Gefallenen ins Diesseits zurückzuholen, doch waren die Körper derer, die in panischer Angst in den Wald geflohen waren, nie wieder aufgetaucht und mit ihnen auch das letzte Band zu ihrer Seele, sollten sie ihr Ende gefunden haben. Als die Toten mit ihrer unheilvollen Wolkenstadt eine Weile nach den Schwänen wiederkehrten, war das Schicksal den Schäfer gnädiger, doch heiß auch das der Verlust vieler treuer Gefährten und guter Tiere. Es folgte ein gutes Jahr steten Umherziehens, bis man aus Angst vor den immer gefährlicher gewordenen Wäldern und Gebirgen, die zwischen bekannten Weideplätzen lagen, zögerlich auf die Grünen Ebenen im Schatten der Berge zurückkehrte. Seit der Rückkehr in die alten, wiederaufgebauten Hütten hatte sich das Schicksal von seiner Milden Seite gezeigt. Doch schienen das Wetter härter, das Graser magerer und die Menschen verbitterter als vor dem Kommen von Chaos.
Velvet rieb sich die angestrengten Augen. Es war spät, er wurde müde, durchnässt und verfroren. Er hätte sich gerne zwischen die Schafe begeben, die sich mit ihren Körpern dicht an dicht gedrängt gegenseitig warm hielten, doch hätte er nur die Beine warmhalten können, wenn er gleichzeitig weiter über sie wachen sollte. Ein besonders dicker Tropfen tropfte ihm vom Felsvorsprung aus auf den Kopf, ein kleines Rinnsal aus scheußlicher Nasskälte in seinem Nacken hinterlassend. Seine grauer Umhang und grünes Hemd und Hose klebten wie eine kalte zweite Haut an ihm, Wasser sammelte sich in seinen Stieln und ließ seine Füße kalt, nass und schrumpelig werden. Er blickte neidisch wieder zu den entfernten Hütten am Waldran, als ein besonders heller Blitz die Gegend erhellte als dieser in einen Baum im Wald nicht unweit des Dorfes einschlug, diesmal begleitet von einem ohrenbetäubendes Scheppern anstelle des üblichen Grollens. Während die Nacht so zum Tage wurde, war ihm, als hätte er einen einzelnen, großen Vogel am Himmel über dem Wald gesehen. Es war verwunderlich, waren Vögel doch üblicherweise klug genug, am Boden zu bleiben während eines Gewitters. Doch alle Versuche, den vermeintlichen Vogel wiederzufinden, nachdem sich seine Augen wieder vom Licht des Blitzes erholt hatten, blieben erfolglos. Er wollte sich gerade wieder abwenden, da war ihm, als hörte er einen Schwanenschrei. Doch auch diesmal war das Geräusch so geisterhaft, wie vorher der Schatten Scheme gewesen war - zu viel, um es als Täuschung im Sturm abzutun, doch zu wenig, um einen sinnvollen Anlass zu haben, dem ganzen nachzugehen. Er warf wieder einen Blick auf die Schafe. Dicht an dicht gedrängt, ängstlich und ebenso durchnässt wie er selbst standen sie da und hofften, dass es bald vorbei sein würde. Einige wenige schafften es sogar, sich hinzulegen und zumindest so zu tun als ob sie schliefen, doch hatte Velvet starke ZWeifel, dass es für die Tiere mehr als ein Versuch war. Wieder plitschte im ein Tropfen vom Gestein über ihm ins Auge, so dass er ihn wegblinzeln musste. Als er wieder zum Dorf rübersah, war ihm, als würde jemand im Wald in der Nähe verschwinden, aber auch das konnte genausogut ein Streich seiner übermüdeten Sinne sein. Nachdem eine ganze Weile nichts mehr geschah, entschloss er sich dann dazu, weiter auf die Schafe aufzupassen, statt sich mit seinen Hirngespinsten zu beschäftigen.

Es dauerte noch eine ganze elend lange Weile, bevor seine Ablösung kam: Scrawny Greengrass, ein dünner, hagerer und rothaariger Jüngling. Seine Eltern waren beide vermisst seit der Ankunft des dritten Schattens - so nannten die Ältesten der Gilde die Ankunft von Chaos in dieser Welt. Der Junge hatte es geschafft, in den letzten zwei Jahren seine Lebensfreude wiederzugewinnen und war, obwohl er erst 16 war, ein Herz von Seele, mit dem man es gut aushalten konnte. Alten Menschen hörte er zu, wenn sie von alten Zeiten erzählten, die Jüngsten konnte er mit Spielen erfreuen und jedem dazwischen war er ein treuer Kumpan, wenn man ihn brauchte oder wollte. Sein unstillbarer Lebensdurst wurde diesesmal nur deutlich in den Hintergrund gerückt von offensichtlicher Übermüdung und der Unbill des miserablen Wetters. Er gähnte, bevor er Velvet ansprach: "Kannst dich jetzt endlich an einem Feuer wärmen gehen. Irgendwas wichtiges geschehen?" Velvet schüttelte den Kopf. "Hm. Der morgige Tag kann ja nichts werden. Ein weiterer Tag, an dem man völlig übermüdet durch die Gegend stolpert. Schlaf lieber was, sonst geht's dir morgen wie mir." Er grinste schief. "Wärm dich für mich am Feuer."
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 08.11.2009 2:16]
08.11.2009 2:13:58  Zum letzten Beitrag
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kann_lesen_87

AUP kann_lesen_87 02.12.2007
"Hast recht, ich werds mir gemütlich machen" erwidert Velvet "Gib acht heute... Es ist eine seltsame Nacht!" Mit diesen Worten hebt der Schäfer eine Hand zum Abschied und wendet sich ab.

Bei Rückweg kommen ihm nochmal die eigenartigen Ereignisse in den Sinn.
Hätte er Scrawny davon erzählen sollen? Ach er wird schon zurecht kommen. Seine Einbildungen würden daran auch nichts änderen... Der Drache der hier in der Nähe gelebt hatte, konnte der Vogel ja auch nicht gewesen sein. Schon lange hatte man von dem nichts mehr gehört.
Inzwischen hatte Velvet damit abgeschlossen und es geschafft sich einzureden das es sich wohl nur um Hirngespinnste handeln würde.
Totzdem bleibt er auf halben Weg nochmal stehen und blickt zur Schafherde.

Als er jedoch nichts erblickt macht er sich weiter in Richtung Hütten auf und wendet sich erfreulicheren Gedanken zu. Die Freude auf die Rast und ein warmes Bett ermöglichen es Velvet seine müden Beine zu beschleunigen. Mit durchnässten Stiefeln stapft er weiter.
10.11.2009 15:33:33  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Er kam ohne weitere Probleme in seiner Hütte an. Ursprünglich war dies die Hütte seiner Eltern gewesen, aber da er mittlerweile alt genug war, um für sich selbst zu sorgen, und niemand sonst die Hütte brauchte - sie war eine ganz Weile nur instandgehalten worden, für den Fall, dass man sie mal brauchen könnte - war er von der Hütte seiner Ziehmutter hier hinein gezogen. Es war spartanisch eingerichtet: Ein hölzernes Bett, einfach, ohne große Verzierungen neben der Tür war das auffälligste Möbelstück. Die Größe deutete darauf hin, dass es früher einmal zwei Personen statt nur einer gehört hatte. Über einer größeren Menge Stroh darin lagen zwei Decken - eine um das Stroh bequemer zu machen, eine andere um einen warm zu halten. Gegenüber an der anderen Seite stand eine große, hölzerne Kiste - ähnlich spartanisch und robust wie das Bett - die seine ganze Habe enthielt. In der Mitte der Hütte befand sich eine mit Steinen abgegrenzte Feuerstelle, deren Rauch über eine kleine, mit Schieferplatten überdachte Öffnung ins Freie gelangen konnte. Nicht unweit davon war etwa auf Kopfhöhe eine Leine quer durch den Raum gespannt.

Er stellte seinen Hirtenstab neben der Kiste ab, stellte seine Stiefel dazu (nicht ohne vorher noch einmal das Wasser herausgegossen zu haben) und begann dann, seine klatschnassen Sachen auszuziehen und über die Wäscheleine zu hängen. Er überlegte kurz, ob er das Feuer zum Wärmen anmachen sollte, entschied sich dann aber dagegen, da er keine Lust hatte, müde wie er war, auch noch über das Feuer wachen zu müssen, bis er es warm genug in der Hütte hatte. Also huschte er kurzerhand unter die Bettdecke und war auch schon nach sehr kurzer Zeit eingeschlafen.

Er wurde von einer vertrauten Stimme geweckt. Normalerweise wäre er wahrscheinlich aufgeschreckt, aber er fühlte sich gerade sehr ruhig, selbst der Gedanke, aus seinem Schlaf gerissen worden zu sein, störte ihn keine Sekunde. Und das, obwohl ihm das neblige Gefühl im Kopf zweifellos verriet, dass er noch nicht lange geschlafen haben konnte.
"Tut mir Leid dich wieder wecken zu müssen", meinte Fleece leise. Sie stand nach vorne auf ihren Hirtenstab gelehnt vor seinem Bett und blickte auf ihn herab. Sie wirkte ungewöhnlich beunruhigt. Aber auch das schien ihn nicht weiter zu berühren - das Wissen, dass sie ihn geweckt hatte, ließ ihn vermuten, woran das liegen könnte...
"Eigentlich bin ich etwas verwundert, dass ich dich besuchen muss, normalerweise gehst du doch jedem seltsamen Vorfall nach. Oder hast du den Schwan nicht gesehen? Auch egal.", sie rang sich ein Schmunzeln ab, das er fahl durch das Licht eines Blitzes sehen konnte als dieser das Hütteninnere erhälte. Aber auch das half nicht zu verbergen, dass sie gerade einiges beschäftigte. Im gleichen Flüsterton wie vorher fuhr sie fort: "Ich brauche jemanden, der mir bei einer Sache hilft. Das könnte einiges an Zeit in Anspruch nehmen und ziemlich weit weg vom Dorf führen. Und ich muss gestehen, mir fiele keiner ein, der außer dir dafür geeignet wäre. Die anderen sind noch zu jung und sprunghaft oder hängen schon zu sehr am Dorf. Ich würde selbst gehen, aber ich habe die dumpfe Befürchtung, dass es bald viel geben könnte, um das ich mich kümmern sollte. Auch so werde ich mich wahrscheinlich einige Tage wegbegeben müssen. Umso mehr brauch ich deine Hilfe."

Er versuchte etwas zu erwidern, aber fühlte sich noch ein wenig zu müde, um die Lippen auseinander zu bekommen.
"Wie du wahrscheinlich weißt, hat uns damals, als Chaos in die Welt gelangte, ein junger Weberbursche geholfen zu überleben. Offenbar hat er sich damit die persönliche Feindschaft von Chaos zugezogen. Es gibt da noch mehr zu zu sagen, aber das würde jetzt zu weit führen und dich vielleicht nur unnötig verwirren oder deine Meinung vorzeitig prägen. Der wichtige Punkt ist, es gibt scheinbar doch noch mehr Hoffnung für uns, als einige unsere verbitterte Gilde wahrhaben will - aber bevor wir größere Pläne schmieden können, brauchen wir Mittel und Wege, an Informationen zu kommen. Und der Schwan brachte frohe Kunde: Es gibt scheinbar noch immer die erste Kristallkugel der Glasmacher, geschaffen von ihrem Gründer Meister Luscent Bottleblower selbst. Wenn sie tatsächlich noch gefunden werden kann, dann würde das wohl die Gelegenheit sein, Hilfe gegen Chaos zu finden. Und hier kommst du ins Spiel: Finde diese Kugel, oder was auch immer du über sie in Erfahrung bringen kannst. Ich werde in der Zwischenzeit versuchen, andere Gilden zu kontaktieren."

Sie verlagerte ihr Gewicht vom Stab auf ihre Beine zurück. "Du wirst morgen früh vor jedem sonst aufwachen, mach dich auf, bevor die anderen es merken. Erzähl es niemandem aus dem Dorf - ich möchte vermeiden, dass mehr Unruhe entsteht als nötig, wenn sie feststellen, dass ich fehle." Sie breite die Arme aus und hob sie leicht an, dann schien ihr allerdings noch etwas einzufallen. "Ich bin mir sicher, dass es nicht einfach wird - wahrscheinlich sogar sehr gefährlich. Ich kann und will dir nicht befehlen, diesen Weg einzuschlagen und die Herde zu verlassen. So sehr ich mir wünsche, dass du mir hierbei hilft, musst du doch den Weg selbst wählen." Dann begann sie wieder mit der Armgeste und begann leise, sehr leise zu singen. Es war ein schönes Lied, ein Schlaflied, doch mit vagen Noten von etwas anderem...

...er blinzelte den Schlaf aus seinen Augen. Die Hütte lag in einem schummrigen Halbdunkel, wie es nur die ersten Sonnenstrahlen eines wolkenverhangenen Tages verbreiten konnten. Er blickte auf seine Kleidung und sah zu seiner Verblüffung, dass diese vollkommen trocken war. Nicht einmal eine Pfütze auf dem Lehmboden unter ihr war zu sehen.
Da er sich deutlich zu wach fühlte, um im Bett liegen zu bleiben, stand er auf und zog sich an. Als er sich die Stiefel anzog (auch sie waren wie von Geisterhand getrocknet), stützte er sich dabei auf seinem Hirtenstab ab und fiel vor Schreck auf den Boden. In dem Moment, als er den Stab anfasste, war ihm, als würde er jedes noch so kleine Geräusch um ihn herum soviel deutlich hören und als ginge ein Summen und Vibrieren von seiner Hand (oder war es der Stab?) aus, wie er es noch nie erlebt hatte. Der Stab war mit ihm zu Boden gegangen und als er ihn so neben sich liegen sah, fiel ihm etwas auf: Er war glatt von vielen Händen, die ihn hatten halten dürfen, er war schwer, groß und dunkel - kurz: Völlig anders als der Stab, den er sich aus einer abgeknickten, jungen Buche geschnitzt hatte. Aus einem Grund, den er nicht verstand, hatte Fleece seinen Stab gegen das kostbarste Gut der Schäfer ausgetauscht: Den Stab der Erwählten.
07.12.2009 2:02:43  Zum letzten Beitrag
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kann_lesen_87

AUP kann_lesen_87 02.12.2007
Velvet hatte sich schon öfter Hals über Kopf in irgendwelche Abenteuer gestürzt, doch diesmal scheint es sich um was wirklich ernstes handeln und auch war er dabei bisher noch nie alleine.
Der junge Schäfer überlegte ob er sich noch bei seinem Freund Sile verabschieden sollte, entschied sich aber dagengen da dieser als Langschläfer bekannt war. So lange würde seine Reise wohl sowieso nicht dauern dachte er in sich hinein.
Doch in welche Richtung sollte er die Reise beginnen? Velvet kannte die Kristallkugel nur von wenigen Erzählungen. Und er wusste auch das viele Glasmacher durch Chaos das Leben verloren hatten. "Ob von denen überhaupt noch jemand leben würde?" fragte er sich "oder ist etwa deren Glasfestung schon komplett verstaubt, was ja den Glasmacher überhaupt nicht gefallen würde"

Fleece hatte ihm ja auch keine Andeutung gegeben wo er die Suche beginnen sollte. Außer den Stab.
Velvet findet aus seinen Gedanken wieder in die Realität zurück, packt den Stab noch fester und schreitet die Tür hinaus. Er wird wohl zu dieser frühen Stunde noch keinen antreffen... Doch jemand müsste noch wach sein: Scrawny Greengrass...

Also macht sich Velevt auf dem Weg zu seiner Ablösung. Den Stab fest in den Hand. Fest konzentriert versucht er die Gemeinnisse aus eben diesen zu entlocken... Womöglich würde ER ihn ja leiten?
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von kann_lesen_87 am 15.01.2010 15:39]
15.01.2010 15:38:53  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Draußen begrüßte ihn eine unfreundliche Nasskälte. Über der Weide lag leichter Nebel, der die weiter entfernten Waldränder in Dunstschwaden verschwinden ließ. Zu diesem morgendlichen Halbdunkel grüßte ihn der schwere Geruch eines Unwetters, dass erst gerade sich dazu aufraffen konnte, die Erde nicht weiter zu ertränken.

Mit leise schmatzendem Schritt begab er sich über die aufgeweichte Wiese zurück zu seinem nächtlichen Arbeitsplatz. Die Schafe hatten offensichtlich das Unwetter heil überstanden und lagen nun eng aneinander gekuschelt dösend in der Nähe des Felsüberhangs. Velvet brauchte ein paar Momente, um Scrawny zu finden. Das erste Anzeichen für dessen Aufenthalt war der an der Felswand zu sehende Hirtenstab. Scrawny saß mit zu sich gezogenen Knien an der Felswand und schien völlig durchnässt eingeschlafen zu sein. Es schien Velvet, als würde das gleichmäßige Atmen der vielen Schlafenden sehr deutlich zu hören sein. Gleichmäßig, rhythmisch mit einer Stärke, dass es sich anfühlte, als würde der Stab in seiner Hand mit jedem Atemzug mitvibrieren.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 23.01.2010 17:36]
23.01.2010 17:34:29  Zum letzten Beitrag
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kann_lesen_87

AUP kann_lesen_87 02.12.2007
Auf dem Weg zu Weide schnürt sich Velvet seinen Rock noch enger zu. Denn schon seine Stiefel, die in den wenigen Stunden nur etwas getrocknet waren, begannen sich im nassen Gras erneut mit Wasser vollzusaugen.
Bei der Felswand angekommen räuspert sich Velvet und stupst den Schlafenden mit seinem Stab an.
"Aufwachen" murmelt er grinsend und mit schwacher Stimme "Die Schafherde hat diese Nacht hervorragend über dich gewacht!"
29.01.2010 17:38:52  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Scrawny zuckte zusammen, als er aus dem Schlaf gerissen wurde. Mit einen leichten Anflug von Panik in den Augen ließ er seinen Blick über die Schafherde schweifen. Nachdem einem kurzen Augenblick hatte er sich allerdings auch wieder gefangen und guckte schuldig zu Velvet hoch. "Beim Stab des Hüters... ...bitte erzähl das nicht den Alten. Die reißen mich in Stücke...!" Er rappelte sich auf und nahm seinen Stab wieder fest in die Hand. "Aber was treibt dich eigentlich um diese unmenschliche Uhrzeit schon wieder auf die Weide?" Er rieb sich die Stelle am Kopf, mit der er am Fels gelehnt hatte.
29.01.2010 18:10:46  Zum letzten Beitrag
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kann_lesen_87

AUP kann_lesen_87 02.12.2007
"Keine Angst... Ich werd schon nichts sagen! Möglichkeit dazu werd ich sowieso nicht mehr haben" bei diesen Worten deutet er auf seinen Rucksack, den der kurz vorm Verlassen seiner Hütte mit dem, was Ihm am notwendigsten erschien, gefüllt hatte. "Ich werd mich auf eine Suche begeben. Nach..." er kommt ins stocken da er sich an die Worte von Fleece erinnert "Äh, nach etwas Schilf für mein Dach. Gabs nicht füher bei den Glasmachern ein großes Schilfvorkommen?" Velvet ärgert sich über diese schlechte Ausrede und kneift die Augen zusammen, in der Hoffnung, Scrawny würde es nicht bemerken...
29.01.2010 18:38:18  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Doch scheinbar meinte es das Glück nicht gut mit ihm. Scrawny zog die Augenbrauen kraus - es bestand kein Zweifel, dass er eine Ausrede erkannte, wenn er sie so gut vorgetragen bekam. "Wäre es nicht besser zu den Strohdeckern zu gehen? Das wäre ziemlich genau die andere Richtung." Er zeigte grob in Richtung der Seenlandschaft, die es weiter landeinwarts gab.
29.01.2010 18:53:00  Zum letzten Beitrag
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kann_lesen_87

AUP kann_lesen_87 02.12.2007
"Nun gut" begann er "Ich hab dort eben Dinge zu erledigen die fürs Dorf bestimmt genau so wenig von Interesse sein werden wie dein kleines Nickerchen eben..." Velvet zeigt ein verschmitztes Lächeln und zwinkert seinem Gegenüber zu...

"Wie auch immer, jedenfalls will ich dort hin und..." Velvet unterbricht und schaut mit starren Gesichtsausdruck gen Himmel. War ihm doch gerade eben ein Gedanke verloren gegangen... Anstatt allerdings weiter darüber nachzudenken fährt er fort: "Äh, und verabschiede dich doch bitte statt meiner bei Sile!" Mit einem gezwungenen Grinsen fügt er hinzu: "Wenn ihm Langweilig wird soll er mir einfach nachfolgen... Haha" Ihm war immer noch etwas mulmig diese Reise ganz allein antreten zu müssen.
10.04.2010 21:57:21  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
"In Ordnung, dann wünsch ich dir mal viel Erfolg! Wobei auch immer." Scrawny grinste ein wenig schief. "Machs gut!" Man verabschiedete sich ein wenig peinlich berührt und Velvet machte sich auf den Weg zum Waldrand. Das Wetter schien seinem Aufbruch halbwegs wohl gesonnen. Zwar war der Boden noch immer matschig vom Wolkenbruch der vergangenen Nacht, aber wenigstens sah man, wie vereinzelt Sonnenstrahlen die Wolkendecke durchbrachen. Kurz vorm Wald warf er einen letzten Blick auf das Dorf - gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie ein paar erste Frühaufsteher ihre Hütten verließen. Er entschloss sich, rasch weiterzugehen, bevor noch jemand außer Scrawny darauf aufmerksam wurde, dass er gerade im Begriff war, einen eher seltenen Weg für einen Schäfer einzuschlagen.

Der Waldweg erwies sich als nasser und dunkler als er gehofft hatte. Der Regen hatte auch hier alles genüsslich aufweichen können, während die Baumkronen noch immer keine der gelegentlichen Sonnenstrahlen durchließen. Gelegentlich konnte er irgendwas im Wald sich bewegen hören. Manchmal hatte er den Eindruck, als würde dabei der Stab wieder leicht in seinen Händen vibrieren. Wenn er sich darauf konzentrierte, war ihm fast, als würde er einen glasklaren Klang in seinem Kopf hören. Es war nicht wirklich laut und vor allem nicht so hölzern, wie er es von dem Stab erwartet hätte. Oder war es überhaupt vom Stab? Er war sich nicht sicher. Es fühlte sich seltsam an. Das mulmige Gefühl, sich alleine in eine nahezu unbekannte Welt hinaus zu wagen, wurde nicht gerade verbessert durch das jetzt aufkeimende Gefühl, sich Geräusche einzubilden.
Er versuchte, nicht zu sehr auf die gelegentlichen Geräusche im dunklen Wald und das damit verbundene Summen des Stabs zu hören. Als es heller wurde, verschwand auch das Summen und er fühlte sich wieder etwas wohler in seiner Haut.

Er wusste nicht, wie lange er schon gelaufen war, als er langsam Hunger bekam. Nachdem er eine Weile weitergelaufen war, kam er schließlich in die Nähe eines großen, umgestürzten Baumes im Wald. Er wusste die Gelegenheit zu nutzen und setzte sich auf ihn drauf, einen Blick auf den Weg vor ihm werfend, bevor er in seinen Rucksack griff und nach einem Apfel fischte. Als er ihn dann gefunden hatte, räkelte er sich und verlagerte ein wenig das Gewicht, um seinen etwas steifen Rücken zu lockern. Er musste dabei allerdings feststellen, dass die alte, nasse Borke des toten Baumes rutschiger war, als sie den Anschein machte. Deutlich rutschiger, denn er fiel nach hinten vom Stamm herunter. Zu allem Überfluss auf irgendwas Hartes, das unter ihm knackte und brach wie alte Zweifel.

Er fluchte ein wenig still vor sich hin, bevor er sich begann aufzurappeln. Bei dem Versuch sich aufzustützen, ertastete er einen runden Stein, den er für eine gute Stütze auf dem nassen Boden hielt und griff danach und begann sich auf diesen Arm zu stützen. Dabei griff er in ein Loch im Stein und er stellte etwas irritiert fest, dass der Stein knackte und eher brüchig zu sein schien. Er drehte den Kopf in die Richtung seiner rechten Hand, nur um auf die Rückseite eines Schädels zu starren. Ein wenig panisch intesivierte er nun seine Bemühungen wieder aufzustehen und stellte dabei fest, dass er auf den Brustkorb eines Skelettes gefallen war und nicht etwa auf ein paar alte Zweige. Um die Knochen waren noch ein paar grüne und blaue Fetzen von Kleidungsresten gewickelt, teilweise von Tieren zerrissen, teilweise bereits am vermodern.

Mittlerweile kniete Velvet wenigstens wieder. Zwar hatte er das Skelett ein wenig durcheinander gebracht, aber er war jetzt zumindest nicht mehr auf ihm drauf. Velvets Kleidung hatte bei der etwas unkoordinierten Aktion jede Menge nasses, totes Laub, feuchte Erde und kleine Zweige aufgenommen. Kleine Knochensplitter machten den Schmutz auf seiner Garderobe noch um einiges unangenehmer und verstörender. Vage nahm er wahr, dass der Apfel rechts neben ihm lag. Die Armknochen des Skeletts ließen vermuten, dass der Tote im Schlaf gestorben war. Hinter dem Brustkorb schien etwas glitzerndes zu liegen.
07.06.2010 2:22:23  Zum letzten Beitrag
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kann_lesen_87

AUP kann_lesen_87 02.12.2007
Geschockt und wie in Trance putzt sich Velvet Knochensplitter und nasses Laub von der Robe. Mit dem rechten Fuß tritt er verärgert gegen den schlammigen Apfel sodass dieser in hohen Bogen in das nächste Gebüsch fliegt.
Eigentlich wollte er nur eine Jausenrast nehmen und nicht auf einer Leiche landen.

Doch das glitzernde Etwas hatte sein Interesse geweckt. Hastig schafft er die Gebeine beiseite und beginnt im Dreck nach dem Gegenstand zu wühlen.
Bevor er jedoch das schimmernde Ding berührt geht Velvet noch mal schnell inne. Womöglich hatte dieser Gegenstand etwas mit dem Tot der Person zu tun. Doch der Gedanke verfliegt schnell wieder und er greift danach.
02.09.2010 19:42:00  Zum letzten Beitrag
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 Thema: The Fold ( Inplay )


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