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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Geschichte und Politik VII ( "Die Geschichte lehrt dauernd, aber ... )
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Sniedelfighter

AUP Sniedelfighter 28.07.2008
 
Zitat von [Fs]Flux

Same Shit, different part.

e. zitiert bei euch auch jede Epoche anders? Dass es in den FBen untersch. Auffassungen gibt, ist ja noch verständlich, dass jeder Dozent seine eigene Vorgabe rausgibt nur unnötiger Mehraufwand.




Anzahl der professoren = Anzahl der einzig akzeptablen Zitierweise.

gewöhn dich dran, das ist die Goetheuni Augenzwinkern
11.12.2006 10:56:52  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
 
Zitat von eLkuS

wie is denn die aktuelle Einschätzung, wie "leicht" die Schweiz zu besetzen gewesen wäre.



Kontrafaktische Sandkastenspielchen sind die Domäne von Schreibtischgeneralen, um es mal flapsig zu sagen. Breites Grinsen

Wenn etwas Seriöses in die Richtung geschrieben wurde, muss das ein zusammenfassende Darstellung der damaligen Wehrmachtsanalysen in Abgleich mit den realen Stärkemeldungen und Plänen der Schweizer sein - und mithin nur eine Darstellung der DAMALIGEN Einschätzung unter Aufzeigen von evtl. Fehlern in diesen.

Eine schnelle Recherche hat zwei Monographien zum Thema in meiner Reichweite ergeben. "Hitler, der Westen und die Schweiz 1936-1945" von Hofer und "Hitler und die Schweiz : deutsche militärische Planungen 1939 - 1943 und die "Raubgold"-Frage" von Schäfer. Evtl. guck ich da über Weihnachten mal rein.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [Amateur]Cain am 11.12.2006 11:06]
11.12.2006 11:02:57  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
 
Zitat von Sniedelfighter

 
Zitat von [Fs]Flux

Same Shit, different part.

e. zitiert bei euch auch jede Epoche anders? Dass es in den FBen untersch. Auffassungen gibt, ist ja noch verständlich, dass jeder Dozent seine eigene Vorgabe rausgibt nur unnötiger Mehraufwand.




Anzahl der professoren = Anzahl der einzig akzeptablen Zitierweise.

gewöhn dich dran, das ist die Goetheuni Augenzwinkern




Das ist an jeder Uni so, leider. Wobei wir hier momentan zumindest am Institut auf dem Wege zu einem Standard sind. Aber das wird auch noch ewig dauern, wenn überhaupt. traurig
11.12.2006 11:03:58  Zum letzten Beitrag
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Aerocore

AUP Aerocore 30.04.2015
kann mir jemand mal ne definition von Usurpation geben? die von wiki bringt mich irgendwie null weiter.
11.12.2006 14:44:24  Zum letzten Beitrag
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h3llfir3

Phoenix
wo kann ich mich im internet gut über die erste und zweite industrielle Revolution in Deutschland informieren?
wikipedia ausgenommen.
11.12.2006 16:03:52  Zum letzten Beitrag
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-Delta-

AUP Delta 06.10.2019
In einer halben Stunde um 21 Uhr kommt auf ARD eine Doku "Unter kaiserlicher Flagge", hat das jemand vielleicht schon gesehen und kann was dazu sagen ob sich die lohnt? Oder ist das was Neues?
11.12.2006 20:26:29  Zum letzten Beitrag
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B_Fox

b_fox
hat jemand von euch götz alys "macht, geist, wahn. kontinuitäten deutschen denkens" gelesen und könnte darüber das ein oder andere wort verlieren? außerdem wollte ich, in eine ähnliche richtung gehend, fragen, ob ihr vll von einem essay oder buch wisst, dass sich mit folgendem problem beschäftigt: sigmund freud, weithin bekannt, eine korifäe (wie wird das geschrieben?) des denkens. leider aber erfahren alle sätze durch einen zusatz wie etwa (sigmund freud, 1921a, s.133) eine gewisse immunität. und letztendlich schmückt doch jeder student sein werk gerne mit referenzen an adorno, foucault und marx. gefährlich :x. thx.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von B_Fox am 12.12.2006 15:45]
12.12.2006 15:45:08  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
 
Zitat von B_Fox

hat jemand von euch götz alys "macht, geist, wahn. kontinuitäten deutschen denkens" gelesen und könnte darüber das ein oder andere wort verlieren? außerdem wollte ich, in eine ähnliche richtung gehend, fragen, ob ihr vll von einem essay oder buch wisst, dass sich mit folgendem problem beschäftigt: sigmund freud, weithin bekannt, eine korifäe (wie wird das geschrieben?) des denkens. leider aber erfahren alle sätze durch einen zusatz wie etwa (sigmund freud, 1921a, s.133) eine gewisse immunität. und letztendlich schmückt doch jeder student sein werk gerne mit referenzen an adorno, foucault und marx. gefährlich :x. thx.



zu aly: nöh, leider nicht gelesen. steht auf der vormerkliste, ich mag den mann. zumindest manchmal.

das mit freud und der immunität habe ich nicht begriffen. ich zitiere die drei dauernd (foucault hingegen nie ), aber ich habe von ihnen halt auch recht viel gelesen. probierst du nochmal zu erklären was du meinst??

gruß rh
12.12.2006 15:57:04  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
Ich glaube, er will darauf hinaus, dass das Anfügen großer Namen studentische Arbeiten scheinbar gegen Kritik immunisiert. Wenn ich "meine" Gedanken also mit Freud, Marx und Sorel "belege", kann man kaum noch was gegen diese sagen - wird ja schließlich durch die "großen Jungs" gestützt.
12.12.2006 16:05:11  Zum letzten Beitrag
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B_Fox

b_fox
 
Zitat von RushHour

 
Zitat von B_Fox

hat jemand von euch götz alys "macht, geist, wahn. kontinuitäten deutschen denkens" gelesen und könnte darüber das ein oder andere wort verlieren? außerdem wollte ich, in eine ähnliche richtung gehend, fragen, ob ihr vll von einem essay oder buch wisst, dass sich mit folgendem problem beschäftigt: sigmund freud, weithin bekannt, eine korifäe (wie wird das geschrieben?) des denkens. leider aber erfahren alle sätze durch einen zusatz wie etwa (sigmund freud, 1921a, s.133) eine gewisse immunität. und letztendlich schmückt doch jeder student sein werk gerne mit referenzen an adorno, foucault und marx. gefährlich :x. thx.



zu aly: nöh, leider nicht gelesen. steht auf der vormerkliste, ich mag den mann. zumindest manchmal.

das mit freud und der immunität habe ich nicht begriffen. ich zitiere die drei dauernd (foucault hingegen nie ), aber ich habe von ihnen halt auch recht viel gelesen. probierst du nochmal zu erklären was du meinst??

gruß rh


verflucht, wenn du so einen einfachen gedanken nicht nachvollziehen kannst, dann muss es an meiner ausdrucksweise liegen . dabei leg ich es gar nicht darauf an, unverständlich oder verkomplizierend zu schreiben. damn. nundenn: ich denke, die anerkennung ihres denkens und ihrer werke kommt nicht von ungefähr. allerdings: diese denker werden darüber hinaus trend. und es ist das große maß an zustimmung, begründet wie auch trendgemäß, das den namen "freud" oder "marx" an sich schon glänzen lässt, ohne etwas von ihm gelesen zu haben, verstehst du was ich meine? vll bist du selbst zu kritisch um für solche machanismen empfänglich zu sein, aber kannst du es nachvollziehen? letztendlich stehen sie als stern am himmel der großen denker, in der bibliothek seite an seite, und der kleine student schrumpft zwischen den namen adorno, foucault, freud und marx völlig zusammen und das, ohne sie gelesen und kritisiert zu haben. ein satz wird ein anderer, wenn hinter ihm steht, dass es ein freudscher satz ist, dann kann er nicht ebenso leichtfertig kritisiert werden, wie der eines penners von der straßenecke, das muss er aber!

ich zitiere mal (fröhlich) ischa meijer: "am anfang war das buch für mich ein name; der name des buches; ein noch vibrierender speer im herzen der sache; das auf-den-kopf-treffen des nagels; der so und nicht anders tönende klang - die namen in seinem bücherregal symphonisches äquivalent zu einem hermetischen universum.".
noch es ist keinerlei problem meijer zu zitieren, denn er bedeutet niemandem etwas. doch mit wachsender anerkennung tritt das ein, was meijer beschreibt, das gehoben werden in ein hermetisches universum, die sätze gleichsam wie der name des großen autors immun gegen kritik. das meine ich. wie gesagt, als kritischer leser kann man das natürlich nicht zulassen, viele tun es aber dennoch, vll auch unbewußt, denke ich. gibts es dazu vll etwas bereits verfaßtes?
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von B_Fox am 12.12.2006 16:18]
12.12.2006 16:14:42  Zum letzten Beitrag
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gdshard.morpheus

Leet
Nun ja, wenn ich eine wissenschaftliche Arbeit kritisiere welche Bezug zu einem "großen Denker" nimmt, dann stellt dies ja nicht zwangsläufig eine Kritik an dessen Werk dar. Vielmehr gilt es doch erst zu hinterfragen ob der Autor der Arbeit dieses Werk überhaupt verstanden hat und es nicht entweder aus dem Irrglauben es wäre für sein Thema relevant oder um des Denkers Willen zitiert.

e:/Grundsätzlich halte ich es aber jedenfalls für legitim Bezug auf derartige Werke zu nehmen. Die Klassiker stellen nuneinmal einen wichtigen Teils jenes "Archivs" dar dessen bearbeitung lt. Münkler wesentlicher Teil unserer Arbeit ist. Aber vllt. sollte ich mich hier nicht auf Münkler berufen sondern mir eine eigene Legitimation ausdenken ... Augenzwinkern
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von gdshard.morpheus am 12.12.2006 16:30]
12.12.2006 16:25:43  Zum letzten Beitrag
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B_Fox

b_fox
 
Zitat von gdshard.morpheus

Nun ja, wenn ich eine wissenschaftliche Arbeit kritisiere welche Bezug zu einem "großen Denker" nimmt, dann stellt dies ja nicht zwangsläufig eine Kritik an dessen Werk dar. Vielmehr gilt es doch erst zu hinterfragen ob der Autor der Arbeit dieses Werk überhaupt verstanden hat und es nicht entweder aus dem Irrglauben es wäre für sein Thema relevant oder um des Denkers Willen zitiert.

stimmt. ich habe ja auch geschrieben, dass das zitieren natürlich durchaus richtig und vernünftig ist. ich denke, der wissenschaftliche bereich ist auch gerade der, in dem vll am wenigsten etwas unkritisch hingenommen wird. aber ich denke doch, dass viele, wenn auch unbewußt, einem gleichen satz unterschiedlich begegnen würden, wenn er einmal von freud, einmal vom verkäufer an der fleischtheke stammen würde. dabei ist das im grunde verwerflich, denke ich.
12.12.2006 16:31:27  Zum letzten Beitrag
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gdshard.morpheus

Leet
So langsam nehme ich an zu verstehen was du meinst. Nun erscheint es aber doch natürlich, dass ein Laie mit den Klassikern mehr anzufangen vermag als mit anderen Autoren des gleichen Gebietes. Ich unterstelle einfach mal, dass bei einem großen Teil der Bevölkerung die Liste der ihnen bekannten Soziologen z.B. nur Max Weber umfasst. Legitimiere ich nun eine Aussage unter Rückgriff auf Weber, so erreiche ich damit einfach eine breitere Masse.

e:/Außerdem muss ich bei Freud nicht erst nachweisen, dass dieser Ahnung von seinem Gebiet hat. Wenn mir der von dir angesprochene Fischerverkäufer etwas über Psychologie erzählt muss ich tatsächlich erst einmal schauen ob er über irgendwelche Kompetenzen verfügt.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von gdshard.morpheus am 12.12.2006 16:37]
12.12.2006 16:35:44  Zum letzten Beitrag
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B_Fox

b_fox
 
Zitat von gdshard.morpheus

So langsam nehme ich an zu verstehen was du meinst. Nun erscheint es aber doch natürlich, dass ein Laie mit den Klassikern mehr anzufangen vermag als mit anderen Autoren des gleichen Gebietes. Ich unterstelle einfach mal, dass bei einem großen Teil der Bevölkerung die Liste der ihnen bekannten Soziologen z.B. nur Max Weber umfasst. Legitimiere ich nun eine Aussage unter Rückgriff auf Weber, so erreiche ich damit einfach eine breitere Masse.

e:/Außerdem muss ich bei Freud nicht erst nachweisen, dass dieser Ahnung von seinem Gebiet hat. Wenn mir der von dir angesprochene Fischerverkäufer etwas über Psychologie erzählt muss ich tatsächlich erst einmal schauen ob er über irgendwelche Kompetenzen verfügt.


das entscheidende hierbei ist ja das sogenannte "legitimieren". und die frage ist doch auch, inwiefern ein laie mit max weber "mehr anzufangen vermag" als mit einem unbekannten. ist weber nicht ebenso ein unbekannter? liegt der unterschied nicht nur in der ahnung einer großen zustimmung im wissenschaftlichen bereich? ich denke doch, dass das eine (wichtige?) rolle spielt. denn legitimiert ist durch den namen "weber" oder "freud" nunmal nichts. ja, freud mag auf dem gebiet der psychologie deutlich mehr kompetenzen haben als ein einfacher fischer, er ist sicher zu schlussfolgerungen in der lage, die ein einfach fischer nicht entwickeln kann. bedeutet das aber freud -> korrekt? nein. also muss freuds satz kritischst geprüft werden. ebenso wie der des fischers, denn fischer -> inkorrekt? ich denke nicht. aber eben das meine ich erkennen zu können.

[e] so wird aus dem verkäufer an der fleischtheke ein fischer fröhlich Mata halt...
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von B_Fox am 12.12.2006 16:59]
12.12.2006 16:46:32  Zum letzten Beitrag
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gdshard.morpheus

Leet
Zwei Dinge: Ersten bezog sich das Vermögen mit jmd. "mehr anzufangen" als mit einem anderen auf den Bekanntheitsgrad der Autoren. Es ist also keinesfalls qualitativ zu sehen. Relevant erscheint mir dies in Anbetracht des Adressaten einer Aussage welche eine deartige Bezugnahme enthält. Wobei ich bei einem Laien annehmen muss, dass er vllt. auch von Weber nur dessen Namen kennt; Aber wird er, als Laie, hinterfragen ob meine Bezugnahme zu recht erfolgt? Schlußendlich scheint es mir, als spekuliere man darauf, dass dies nicht geschieht.
Das zweite erschreint mir wichtiger: Wenn ich aus den Klassikern Legitimation für die eigene Arbeit schöpfen will, so muss ich sie meiner Meinung nach sogar selber kritisieren. Erst wenn sie all der Kritik standgehalten haben kann ich sie wirklich zur Legitimation verwenden.

e:/Der Fischer war wohl mein Fehler; Ich hatte es für eine Fischtheke gehalten.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von gdshard.morpheus am 12.12.2006 17:27]
12.12.2006 17:01:32  Zum letzten Beitrag
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B_Fox

b_fox
 
Zitat von gdshard.morpheus

Zwei Dinge: Ersten bezog sich das Vermögen mit jmd. "mehr anzufangen" als mit einem anderen auf den Bekanntheitsgrad der Autoren. Es ist also keinesfalls qualitativ zu sehen. Relevant erscheint mir dies in Anbetracht des Adressaten einer Aussage welche eine deartige Bezugnahme enthält. Wobei ich bei einem Laien annehmen muss, dass er vllt. auch von Weber nur dessen Namen kennt; Aber wird er, als Laie, hinterfragen ob meine Bezugnahme zu recht erfolgt? Schlußendlich scheint es mir, als spekuliere man darauf, dass dies nicht geschieht.

nunja, es geht mir ja um eben das phänomen, dass dies nicht geschieht. das meine ich ja öfters beobachtet zu haben. und ich fragte mich, ob sich damit jemand beschäftigt hat.

 
Zitat von gdshard.morpheus

Das zweite erschreint mir wichtiger: Wenn ich aus den Klassikern Legitimation für die eigene Arbeit schöpfen will, so muss ich sie meiner Meinung nach sogar selber kritisieren. Erst wenn sie all der Kritik standgehalten haben kann ich sie wirklich zur Legitimation verwenden.

ja selbstverfreilich.
12.12.2006 17:17:58  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
Jetzt verstehe ichs! der erste Post war etwas kryptisch formuliert!

Ja, hast recht, sowas gibts. ist auch schade, weil peinlcihe autoritätshörigkeit bei denen die es tun, und denen, die sich beindrucken lassen.

es gibt ein ganzes -sehr, sehr gutes- buch dazu:

wolf wagner, uni-angst und uni bluff. übrigens in einer 70er und einer 90er - jahre fassung, beide unterschiedlcih, beide interessant.

andererseits kann ich mir eine klammheimliche freude nicht verkneifen, wenn stimmt, was du sagst. wer bei freud und marx klaut, beweisst wenigstens geschmack! beide denker haben für mich mehr gewicht als hunderte ihrer "modernen" nachfolger, die "aktuelle thesen" aufgestellt haben, weil beide pioniere auf ihrem wissensgebiet waren und es in kritischer absicht so erschlossen haben, dass heute noch ohne ihre vorarbeit das ganze klein-klein und detailzeugs ihrer meist unkritischen nachfolger undenkbar wäre.

anyway: wer mit zitaten rumpost muss sich legitime nachfragen gefallen lassen. wer dann nicht auskunftsfähig ist, der ist peinlich und darf ausgelacht werden.

gruß rh
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von RushHour am 13.12.2006 1:12]
13.12.2006 0:57:26  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
 
Zitat von Terrorpudel

 
Zitat von gdshard.morpheus

 
Zitat von Terrorpudel

die These der Kontinuität zwischen dem Kaisereich und der NS-Außenpolitik


Scheint mir ein interessantes Thema zu sein. Mein Außenpolitikprofessor hat das am Rande einer Vorlesung zur Bundesdeutschen Außenpolitik angesprochen. Wilhelminische Traditionslinie und so ... hoppla, in der Schule sagten sie mir immer man dürfe nicht vorsagen Augenzwinkern


Hab dazu schon bei Kershaw die Zusammenfassung gelesen und bin der groben Meinung, dass es anfänglich (1933-36) schon eine gewisse Grundkontinuität gab. Diese beruhte im Großteil auf einer Interessenidentität zwischen Konservativen und der Naziführung, etwa wenn es um die Erlangung einer Hegemonialstellung in Europa geht. Gleichzeitig kamen aber bestimmte neue Entwicklungen durch die Nazis hinzu, das es spätestens ab 1936 starke diskontinuierliche Tendenzen gab. Beispielsweise der "neue" Machtanspruch der Nazis, der nicht nur eine militärisch-wirtschaftliche Vormachtsstellung in Europa vorsah, sondern neue ideologische Ziele vertrat (Lebensraum, Rassenkampf). Kershaw bezeichnet diesen Umstand dann als "diplomatische Revolution", ob der Begriff wirklich passt muss ich mir noch überlegen, zumal die Grundpfeiler der Naziidologie doch schon auch im Kaiserreich vertreten waren (Rassismus, Antisemitismus etc.) e:/ ich kaufe ein e.



Spät, aber immerhin! Der Titel fiel mir trotz wildem suchen + fluchen nicht gleich ein, weil ich es zwar besitze, aber verliehen habe:

Gilt unter seriösen Historikern als östlich-tendenziös, aber vielleciht hat die Geschichtswissenschaft das mit dem Zusamenbruch der Systemkonkurrenz vergessen und man darf es wieder benutzen.
13.12.2006 1:11:53  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
Manchmal nervst du ein bißchen mit Opferlammkomplex. Das Schriftgut der "Systemkonkurrenz" ist mitnichten in toto von vornherein diskreditiert, sondern wird genauso genutzt wie die heimische Konkurrenz aus dem gleichen Zeitraum - und damit eben genauso kritisch. Und das dabei ob ideologisch verordneter Zwangsargumentationslinien relativ gesehen ein größerer Anteil von Werken als unnütz beurteilt wird als in der westlichen Produktion, dürfte dir bei objektiver, zumindest inhärenter Methodenkritik ja wohl auch schlüssig sein.
13.12.2006 8:08:33  Zum letzten Beitrag
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Aerocore

AUP Aerocore 30.04.2015
Bitte beachten
 
Zitat von Aerocore

kann mir jemand mal ne definition von Usurpation geben? die von wiki bringt mich irgendwie null weiter.



3 stunden oder so habt ihr noch.
13.12.2006 8:09:26  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
Das Problem ist, dass ich die Wikibeschreibung sehr überzeugend finde und ich nicht genau wüßte, wie ich das jetzt noch ergänzen/modifzieren sollte.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [Amateur]Cain am 13.12.2006 8:15]
13.12.2006 8:14:33  Zum letzten Beitrag
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Aerocore

AUP Aerocore 30.04.2015
hm nochmal gelesen könnten man als sagen das der unterschied zwischen Usurpation und Diktator der ist, dass der Diktator alleine herrscht, wohingegen der Usurpation noch konkurrenz hat?
13.12.2006 8:18:06  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
Das ist richtig, beschreibt aber nur ein nebensächliches Symptom des Kernunterschiedes.

Der Diktator (ich nehme an, wir reden hier nicht vom römischen Amt, sondern vom neuzeitlichen Idealtypus) ist definiert durch einen Ist-Zustand - er HAT eine wie auch immer ausgeformte Macht in den Händen.

Der Usurpator ist hingegen definiert durch einen prozessualen Zustand - er WILL ZU einer Macht gelangen, wie auch immer die ausgeformt sein mag.

Damit ist der Diktator auch genauer definiert, nämlich als Alleinherrscher mit formal relativ unumschränkter Macht, während der Usurpator auf eigentlich jedes Amt bzw. Machstellung abzielen kann - und wenn es nur darum geht, Karl-Heinz Klawuttke das Amt als stellvertretender Rechnungsführer des Dackelzuchtvereins Bottrop zu entreißen.

(DE FACTO hängen die Begriffer Diktator (bzw. alle Formen des zumindest formal personalen Alleinherrschens) und Usurpator eng zusammen - in ausdifferenzierten, formalisierten, teilsystemischen Konstrukten wie der bundesrepublikanischen Demokratie ist für Usurpation schon strukturell weniger Platz als in einer weicher gezeichneten, personalen Herrschaft wie im Mittelalter bspw.)

Deswegen ist die Beobachtung "Diktator keine Feinde, Usurpator noch welche" zumeist durchaus richtig, aber nur ein Symptom des eigentlichen Wesensunterschiedes. Dazu kommt auch, dass ein Diktator keineswegs mal Feinde gehabt haben muss - eine Diktatur kann auch völlig ohne Usurpation abgelaufen sein, sondern völlig legitim sein. Deswegen zieht der Unterschied ""Diktator keine Feinde mehr, Usurpator noch welche" auch nicht immer. Der Hauptgegensatz ist nicht Diktatur/Usurpation, sondern Legitimität/Usurpation.
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von [Amateur]Cain am 13.12.2006 8:32]
13.12.2006 8:25:50  Zum letzten Beitrag
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Aerocore

AUP Aerocore 30.04.2015
hm das scheint dann alles zu sein, nur der vollständigkeit halber geb ich dir einfach mal den satz der mir solche kopfschmerzen bereitet hat:
Mit der Geburt der Republik zeigte sich, dass sie einige schwerwiegende Geburtsfehler besaß:
- Mit Yuan als Präsident wurde der Teufel der Monarchie mit dem Belzebub eines Usurpators ausgetrieben (war allerdings zu erwarten gewesen)

geht natürlich um die chin. Revolution von 1911
13.12.2006 9:21:52  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
"Horse-Drawn Transport in the German Army", Journal of Contemporary History > Vol. 23, No. 1 (Jan., 1988), pp. 129-142.

Worüber man nicht alles Fachaufsätze schreiben kann. Mata halt...
13.12.2006 10:17:34  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
Die NPD-Seite ist ein Quell ewiger Freude.

"Wir fordern:

Die Vereinsamung der Menschen stoppen! In der Geborgenheit der nationalen Volksgemeinschaft wird es weniger Straftaten geben.

[...]

Strafanstalten dürfen nicht der Erholung dienen, sondern sollen als Arbeitslager den Tätern die Möglichkeit geben, den Schaden, den sie angerichtet haben, durch Arbeitsleistung abzuarbeiten."


Das wird supi.
13.12.2006 11:27:24  Zum letzten Beitrag
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Jimmy Spaß

Arctic
Hallo meine Freunde des Vergangenen,


kennt jemand eine tolle Quelle für das Schicksal der spanischen Juden im Mittelalter?

Ich hätte hier einen Auszug von "D. Stewart - Alhambra", das aber nicht ausreichend ist. Ich schreibe gerade an meinem Spezialgebiet über den Antijudaismus im Mittelalter.


Ich wäre dankbar, für alles.

Jimmy
13.12.2006 21:41:43  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
Hat hier irgendjemand, und da denke ich besonders an dich, RH, mal ein Buch oder einen Aufsatz in die Finger bekommen, der sich mit der These beschäftigt, wie sehr und auf welche Art die Wehrmacht als Vermittler nationalsozialistischer Ideen in die Zivilgesellschaft bzw. als Vertreter für deren gesellschaftliche Akzeptanz in der Zivilgesellschaft fungiert hat?

Ich "scanne" grad die einschlägige Literatur, und da findet sich immer nur die klassische "Erosion der Säule", und damit die Nazifizierung der Wehrmacht daselbst. Aber dabei die messerschmidtsche Teilidentität der Zielvorstellungen auch mal auf die Außenwirkung der zweiten Säule zu untersuchen - das fehlt mir bis jetzt.
14.12.2006 10:26:17  Zum letzten Beitrag
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Die Assel

Arctic
Frage
'n Kumpel und ich haben von unserem LK-Lehrer aufgrund unseres offensichtlichen Interesses spontan ein Geschichtsbuch geschenkt bekommen, und da wollte ich gerade die Professionellen mal fragen wie gut das Ding ist, hab bisher nur drin geblättert: Paul Carell - Unternehmen Barbarossa
14.12.2006 10:32:29  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
Wenn ihr eure Mitschüler hasst, dann ja.
Wenn ihr euch ne Note verschlechtern wollt, ja.

Wenn ihr damit wirklich arbeiten wollt, dann nein. Breites Grinsen


Hier das warum

Ich glaube, das Geschenk ist ein Test. Sonst wäre der Lehrer doof. Oder ein Altnazi. Breites Grinsen

Edit: Umstände missverstanden, angepasst. peinlich/erstaunt
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von [Amateur]Cain am 14.12.2006 10:36]
14.12.2006 10:34:53  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Geschichte und Politik VII ( "Die Geschichte lehrt dauernd, aber ... )
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