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Guten Abend, werte Mitkrieger und -kriegerinnen. Nachdem Insama Bin Admin ja einen erstklassigen Heimatburger präsentiert hat, lege ich nach und kredenze den... *trommelwirbel*
Was haben wir hier nicht alles wunderbares an Nahrungsmitteln und genau aus diesem Grund habe ich mich entschieden die billigen USA-Cholesterien-Pusher gegen hochwertige bayerische Zutaten auszutauschen, die uns so rank und schlank im Vergleich zu Restdeutschland aussehen lassen und unseren Cholesterinspiegel dauerhaft auf dem Niveau eines 18jährigen Hochleistungssportler halten. Seit meiner Umsiedlung vom armen Preußen ins wunderschöne Bayernland weiß ich erst, wie gut Essen schmecken kann und ich habe kein Gramm zugenommen, Ehrenwort!
Wir gehen einkaufen und nehmen mit:
- 400g Rinderbraten
- 400g Oberschale vom Schwein
- 200g grünen Speck
- Allgäuer Emmentaler
- Majoran, Thymian, weißen Pfeffer in Körnern
- 250g Mehl 405
- 250g Mehl 550
- frische Hefe
- Butter
- Natron
- Weißkraut
- Radi
- Feldsalat
- Tomaten
- bayerische (!) Gewürzgurken
- süßen Senf (schwere Empfehlung: Händlmaier's)
Los geht's:
1. Grober Leberkäs selbstgemacht
Anstelle billiger Amiburgerpatties gibt es hier und heute einen selbstgemachten groben Leberkäs als Fleischgrundlage unserer Bayernburger. Dazu wird das Fleisch und der grüne Speck zweimal durch den Fleischwolf gedreht und anschließend mit der geriebenen Zwiebel, etwas Thymian und Majoran, grob gemahlenem weißen Pfeffer und etwas grobem Salz gut gewürzt. Dann geht das Brät in kleinen Schalen als Formgeber für eine Stunde in den Kühlschrank.
2. Laugensemmeln besser als beim s.Baecker
Heutzutage bekommt man in der Großstadt ja kaum noch ordentliches Laugengebäck. Meistens ist das vorgebackener Krempel, der an der Verkaufstheke des Bäckers dann nur noch furztrocken fertiggebacken wird und dann nur 69 Cent pro Brezn kostet. BAH!
Also machen wir uns die Laugensemmeln selber und das geht so:
Die 500g Mehl mit der frischen Hefe, 20g Butter, 300ml Wasser und zwei Teelöffeln Salz zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig dann in Portionen zu je 132g teilen (hier wurden noch zwei kleine Juniorsemmeln à 70g für den Junior gebacken) und in einer Schale, wie sie schon für das Brät verwendet wurde, zu kleinen Teiglingen formen. Diese Teiglinge werden im Laugenbad (1 Liter Wasser, 45g Natron), das kurz vor kochend ist, für 30 Sekunden (!) gebadet und anschließend aufs Blech gelegt. Dort werden sie eingeschnitten und mit Sesam (weils ja Burger werden sollen) bestreut. Normalerweise kommt hier grobes Breznsalz drauf. Nach 25 Minuten bei 190°C im Ofen sollten sie dann aussehen wie auf dem Bild:
3. Bayerisches Weißkraut als Beilage
Pommes, Kartoffelecken und watweißich als Beilage zu einem Burger? Nein danke, wir wollen ja gesund leben und darum gibt es bei uns das gute Weißkraut mit einem klitzekleinen bißchen Speck und Zwiebeln. Das Weißkraut wird fein gehobelt (der Orginal German Wunderhobel hilft hier Wunder, oh Wunder!) und in kochendem Wasser versenkt. Kurz aufkochen lassen, abgießen mit Weißweinessig, Zucker, Salz und Kümmel abschmecken und im Topf stehen lassen. Derweil wird Schinkenspeck klein gewürfelt und mit einer Zwiebel in Knoblauchöl gebraten. Scharf gebraten. Richtig scharf!
Wenn die Röstaromen frei sind, wird der Pfanneninhalt samt gesundem tierischem Fett im weißkraut versenkt und gut vermengt. Deckel auf den Topf, Weißkraut schmeckt lauwarm am besten!
4. Letzter Schliff und Zusammenbau
Nachdem der Leberkäs eine Stunde bei 180°C im Ofen lag, wird er nun in "fingerdicke Schaibn" geschnitten und anschließend in Sesamöl rausgebraten, damit wir feste Fleischpflanzerln in den Burger legen können. Zusammenbau sieht dann so aus: Laugensemmeln teilen, mit süßem Senf versehen, Salatscheibe (!) drauf, Fleisch drauf, Allgäuer Emmentaler drauf, Radi, Tomaten, bayerische Gewürzgurken drüber, Semmel zu.
5. Anrichten
Ja servas! Zünftig aufm den Holzbrettl serviert, dazu ein gutes Ausgustiner Weißbier und schon kann man sich bei Volksmusik in Schunkelstimmung pappsatt essen und hat ordentlich einen in der Krone. Voilà:
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von ahrens am 01.03.2009 23:09]
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jetz übertreibt ihrs aber langsam...selbstgemachte laugenbrötchen und dann sehen die auch noch so toll aus, ich glaubs nicht
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von DrKrabbe am 01.03.2009 23:22]
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Zitat von einer Freundin: Das sieht aus wie Katzenfutter!
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Ganz klar Abzüge für den Verrat der preußischen Heimat, das schreckliche bayrisch und die nicht ganz der ahrens'schen Koch- und Fotoästhetik entsprechenden Fleischscheiben.
Und trotzdem würde ich unglaublich gerne davon probieren wollen. Wieder einmal große Klasse alter Mann. Ich bin dafür, dass wir dieses Jahr den Grillwar in einer Großküche verbringen.
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Leberkäs ist wirklich fies, aber das Weißkraut werd ich die Woche mal nachkochen. Hab ich endlich Verwendung für den Kopf Weißkohl der hier noch rumliegt
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Butch, der Bayer, hat da was ausgekundschaftet mit einer Großküche anheim. Wir haben die Tage schon aufgeteilt - Vollversorgung auf dem GW steht, wenn wir den Zuschlag bekommen.
Die Fleischscheiben sind spitzenmäßig, wenn sie aus der Pfanne kommen, vgl. Montagebild unten rechts auf dem Miniburger
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| Zitat von DrKrabbe
jetz übertreibt ihrs aber langsam...selbstgemachte laugenbrötchen
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Dacht ich mir auch - wann kommt der erste mit zwei Holzstöckchen und macht sein Feuer selbst, den Kochtopf natürlich selbst gegossen und die Kräuter aus dem Wald.
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Wer den Text liest, und nicht nur klickibunti Bilderchen guckt, wird sehen, daß es leichter ist Laugenbrötchen zu machen als Lasagneblätter oder Pizzateig. Und genau das ist Sinn und Zweck dieses Kochkrieges: Dem gemeinen Nerd zeigen, daß es totaaal simpel auch ohne Tiefkühlkacka geht
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ein aus soziologischer sicht höchstinteressanten einblick in ahrensche hackordnung bietet das letzte bild.
bier und zwei burger für ihn, die anderen zwei müssen sich die gleiche portion teilen. und bier gibt's auch keins.
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| Zitat von ahrens
Wer den Text liest, und nicht nur klickibunti Bilderchen guckt, wird sehen, daß es leichter ist Laugenbrötchen zu machen als Lasagneblätter oder Pizzateig. Und genau das ist Sinn und Zweck dieses Kochkrieges: Dem gemeinen Nerd zeigen, daß es totaaal simpel auch ohne Tiefkühlkacka geht
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Du willst wissen, was ich gedacht habe beim Lesen?
"Stimmt, Natron, damit muss ich öfters mal kochen"
Ich kann mich nur noch an einem Schulausflug in eine Bäckerei erinnern, wo dieses Natronbad als sehr gefährlich beschrieben wurde etc. Ich werde weiterhin meinen Pizzateig selbst machen und die Laugenbrötchen kaufen
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| Zitat von Lofwyr
ein aus soziologischer sicht höchstinteressanten einblick in ahrensche hackordnung bietet das letzte bild.
bier und zwei burger für ihn, die anderen zwei müssen sich die gleiche portion teilen. und bier gibt's auch keins.
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Papa: Zwei Burger und Bier!
Mama: Ein Burger und Apfelsaft, selbstbestimmt
Kind: Ein Babyburger und Apfelsaft, fremdbestimmt
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| Zitat von BuddelWilli3
wann kommt der erste mit zwei Holzstöckchen und macht sein Feuer selbst
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Das könnte ich auf jeden Fall besser als kochen.
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| Zitat von BuddelWilli3
| Zitat von ahrens
Wer den Text liest, und nicht nur klickibunti Bilderchen guckt, wird sehen, daß es leichter ist Laugenbrötchen zu machen als Lasagneblätter oder Pizzateig. Und genau das ist Sinn und Zweck dieses Kochkrieges: Dem gemeinen Nerd zeigen, daß es totaaal simpel auch ohne Tiefkühlkacka geht
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Du willst wissen, was ich gedacht habe beim Lesen?
"Stimmt, Natron, damit muss ich öfters mal kochen"
Ich kann mich nur noch an einem Schulausflug in eine Bäckerei erinnern, wo dieses Natronbad als sehr gefährlich beschrieben wurde etc. Ich werde weiterhin meinen Pizzateig selbst machen und die Laugenbrötchen kaufen
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Bitte verwechsel nicht Natron (aka. Natriumhydrogencarbonat) mit Natriumhydroxid aus der Bäckerei. Letzteres verwende ich zu Hause nur zum Enteloxieren von Aluminium und nicht zum kochen.
Wenn Du das nächste Mal einkaufen bist, nimmst Du eine 50g-Tüte Natron für 30 Cent mit und machst Dein Laugengebäck selbst. Ungefährlich und billig.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von ahrens am 02.03.2009 0:20]
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wahnsinn!! was ein paar jahre aus einem zugroasten alles anstellen kann. und du mir antust, das ich der freundin nächste woche die kastanien nachbacken muss. Chapô
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| Zitat von ahrens
| Zitat von BuddelWilli3
| Zitat von ahrens
Wer den Text liest, und nicht nur klickibunti Bilderchen guckt, wird sehen, daß es leichter ist Laugenbrötchen zu machen als Lasagneblätter oder Pizzateig. Und genau das ist Sinn und Zweck dieses Kochkrieges: Dem gemeinen Nerd zeigen, daß es totaaal simpel auch ohne Tiefkühlkacka geht
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Du willst wissen, was ich gedacht habe beim Lesen?
"Stimmt, Natron, damit muss ich öfters mal kochen"
Ich kann mich nur noch an einem Schulausflug in eine Bäckerei erinnern, wo dieses Natronbad als sehr gefährlich beschrieben wurde etc. Ich werde weiterhin meinen Pizzateig selbst machen und die Laugenbrötchen kaufen
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Bitte verwechsel nicht Natron (aka. Natriumhydrogencarbonat) mit Natriumhydroxid aus der Bäckerei. Letzteres verwende ich zu Hause nur zum Enteloxieren von Aluminium und nicht zum kochen.
Wenn Du das nächste Mal einkaufen bist, nimmst Du eine 50g-Tüte Natron für 30 Cent mit und machst Dein Laugengebäck selbst. Ungefährlich und billig.
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ich würde schon daran scheitern, dass ich keine solche kelle habe um die teigdinger in die lauge zu tauchen.
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| Zitat von DrKrabbe
| Zitat von ahrens
| Zitat von BuddelWilli3
| Zitat von ahrens
Wer den Text liest, und nicht nur klickibunti Bilderchen guckt, wird sehen, daß es leichter ist Laugenbrötchen zu machen als Lasagneblätter oder Pizzateig. Und genau das ist Sinn und Zweck dieses Kochkrieges: Dem gemeinen Nerd zeigen, daß es totaaal simpel auch ohne Tiefkühlkacka geht
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Du willst wissen, was ich gedacht habe beim Lesen?
"Stimmt, Natron, damit muss ich öfters mal kochen"
Ich kann mich nur noch an einem Schulausflug in eine Bäckerei erinnern, wo dieses Natronbad als sehr gefährlich beschrieben wurde etc. Ich werde weiterhin meinen Pizzateig selbst machen und die Laugenbrötchen kaufen
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Bitte verwechsel nicht Natron (aka. Natriumhydrogencarbonat) mit Natriumhydroxid aus der Bäckerei. Letzteres verwende ich zu Hause nur zum Enteloxieren von Aluminium und nicht zum kochen.
Wenn Du das nächste Mal einkaufen bist, nimmst Du eine 50g-Tüte Natron für 30 Cent mit und machst Dein Laugengebäck selbst. Ungefährlich und billig.
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ich würde schon daran scheitern, dass ich keine solche kelle habe um die teigdinger in die lauge zu tauchen.
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Es nennt sich Löffel und ist sehr vielseitig.
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Thema: Krieg der Töpfe VIII ( Burgerparty ) |