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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: die Tiefe des menschlichen Geistes ist unergründlich
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Tarantula

Tarantula
unglaeubig gucken
 
Zitat von Apfelkuuuchen

 
Zitat von dähmn

 
Zitat von sartox
Aber irgendwann kommt der Moment, man steht an der Bahnstrecke oder auf einem Hochhaus....und dieser klitzekleine Anstoss....das man es doch tut und keine Angst hat zu überleben.....


Ich konnte lange Zeit bei einfahrenden Zügen an Bahnhöfen nicht stehen bleiben, ohne irgendeine Säule o.Ä. zwischen mir und dem Gleis zu haben. Vor allem bei ICEs wurde ich sonst ziemlich panisch vor Angst, weil ich das Gefühl bekam, ich könnte jeden Moment die Kontrolle verlieren und mich vor den Zug schmeißen. Ganz bin ich das immernoch nicht los.



Als ich letztes Jahr wegen Schule auch noch auf die Bahn angewiesen war, ging es mir ähnlich. Nach ein paar Wochen hat sich das gelegt. Besonders schlimm war es, wenn auf beiden Seiten des Bahnsteigs gleichzeitig ein Zug vorbeirauschte.



Bin ich der Einzige der das ziemlich abgefahren findet?
19.12.2010 3:50:59  Zum letzten Beitrag
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loliger_rofler

AUP loliger_rofler 08.03.2009
 
Zitat von Tarantula

 
Zitat von Apfelkuuuchen

 
Zitat von dähmn

 
Zitat von sartox
Aber irgendwann kommt der Moment, man steht an der Bahnstrecke oder auf einem Hochhaus....und dieser klitzekleine Anstoss....das man es doch tut und keine Angst hat zu überleben.....


Ich konnte lange Zeit bei einfahrenden Zügen an Bahnhöfen nicht stehen bleiben, ohne irgendeine Säule o.Ä. zwischen mir und dem Gleis zu haben. Vor allem bei ICEs wurde ich sonst ziemlich panisch vor Angst, weil ich das Gefühl bekam, ich könnte jeden Moment die Kontrolle verlieren und mich vor den Zug schmeißen. Ganz bin ich das immernoch nicht los.



Als ich letztes Jahr wegen Schule auch noch auf die Bahn angewiesen war, ging es mir ähnlich. Nach ein paar Wochen hat sich das gelegt. Besonders schlimm war es, wenn auf beiden Seiten des Bahnsteigs gleichzeitig ein Zug vorbeirauschte.



Bin ich der Einzige der das ziemlich abgefahren findet?



Nein, ich find das auch ziemlich durch dass man Angst hat dass man die Kontrolle verliert wenn einfach ein Zug kommt Mata halt...
19.12.2010 4:05:42  Zum letzten Beitrag
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Tarantula

Tarantula
unglaeubig gucken
Ich finds auch krass, dass da jetzt drei Leute unabhängig von einander so drauf sind...
19.12.2010 4:07:47  Zum letzten Beitrag
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K4ll1mer0

AUP K4ll1mer0 04.12.2012
 
Zitat von loliger_rofler

Etwas makaber vielleicht, aber ich frage mich warum die Menschen anscheinend die einzigen Tiere sind die Suizid begehen (können)...


Ist jetzt OT, sry TE, aber:
Als meine Hündin sich damals ihrem Ende näherte (Neufundländer, die haben eine durchschnittliche Lebenswerwatung von 6-8 Jahren und sie war schon 9), wurde sie immer behäbiger. Irgendwann hat sie dann angefangen ständig extra vor Autos zu laufen. Hier in der Straße konnte man sie damals komplett alleine lassen, die ist zum Geschäft verrichten alleine vom Gründstück runter, über die Straße auf die Wiese gegangen. Wenn ein Auto kam hat sie normalerweise immer gewartet und erst dann die Straße gequert.

Als sie das erste Mal extra vor ein Auto ist dachte ich noch, ihre Sehkraft lässt nach oder dergleichen. War dann beim Tierarzt, ihre Augen waren in Ordnung. Sie hat es aber dann noch ein paar Mal versucht, bis ich sie nur noch an die Leine genommen habe und selbst da hat sie es noch probiert. 2 Monate später ist sie dann eines natürlichen Todes gestorben.

Damals hat mein Neufundländer-Bernersennen Mischling auch stark getrauert, er hat gut 1 Woche nichts gefressen. Der hat dann letzten Sommer Krebs bekommen. Kurz vorher, als es ihm noch gut ging, habe ich einen Bordercollie Welpen geholt. Habe das immer so gemacht, der ältere Hund hat den Kleinen immer miterzogen. Das ließ aber beim Alten stark nach, man merkte ihm wirklich an dass der Kleine ihm zu wild war. Er wurde dann immer behäbiger und konnte kaum noch laufen. Trotzdem hat er es immer weiter versucht, weiter gefressen, sich sehr gefreut wenn ich Morgens reinkam und trotz aller Probleme vor Lebensfreude gestrahlt. Ich musste ihn dann aber schließlich einschläfern lassen, er war der beste Hund den ich je hatte...

Jedenfalls hat der Kleine da auch stark getrauert. Wir haben den Dicken bei uns auf dem Grundstück beerdigt, mit kleinem Grabkreuz und Grabstein. Der Kleine hatte damals einen gelben Quietschhund als Lieblingsspielzeug. Eines Tages war der Gummihund weg, später habe ich ihn zufällig beim "Grab" entdeckt. Also wieder mit reingenommen, am nächsten Tag lag der Gummihund wieder beim Grab. Beim 4. Mal war es dann wohl kein Zufall mehr.

Es klingt so niedergeschrieben schon echt verrückt, aber Trauer ist bei Tieren genauso vorhanden wie bei uns Menschen. Nur unsere Kaninchen, die haben nie getrauert. Jedenfalls nicht so, dass man es ihnen angemerkt hätte...
19.12.2010 4:29:44  Zum letzten Beitrag
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-[Wicht1]-

Russe BF
 
Zitat von dähmn

Ich konnte lange Zeit bei einfahrenden Zügen an Bahnhöfen nicht stehen bleiben, ohne irgendeine Säule o.Ä. zwischen mir und dem Gleis zu haben. Vor allem bei ICEs wurde ich sonst ziemlich panisch vor Angst, weil ich das Gefühl bekam, ich könnte jeden Moment die Kontrolle verlieren und mich vor den Zug schmeißen. Ganz bin ich das immernoch nicht los.



Ich kenne das auch, und habe das auch heute manchmal noch, auch beim Autofahren etc.

Ich wollte mich auch schon des öfteren umbringen, manchmal auch einfach "nur" als Drohung: Mich hat mal ein Lehrer in ein Klassenzimmer gesperrt, weil ich immer weg gelaufen bin, und als er wieder reinkam stand ich eben außen auf der Fensterbank, und meinte: Türe offen lassen, gehen! Das hatte aber auch seine besondere Wirkung dadurch, dass im vorfeld schon anderes vorgefallen war. Naja, irgendwann wollte ich das dann ordentlich beenden, habe eine Reise unternommen, für die ich keine Rückkehr geplant hatte - Es sollte dann noch aussehen wie ein Unfall (Tod durch erfrieren z.B.) um meinen Angehörigen die Schuldgefühle zu ersparen. Ich habe das also lange geplant, und dann ist mir sozusagen in dieser planung aufgefallen, wenn es da Menschen gibt, die mich lieb haben, die ich auch lieb habe, und ich ihnen den ganzen Stress ersparen möchte, dann kann ich es auch lassen und dem ganzen noch eine Chance geben. Hinzu kam, dass ich mich zufälligerweise noch verliebt habe, da dachte ich dann: Ok, die eine Chance noch, Umbringen kann ich mich dann immer noch.

Naja, die ganze Sache ist noch komplexer, und hier selbstverständlich nicht komplett geschildert; für die, die mich kennen und sich wundern das etwas fehlt Augenzwinkern

Das nur zum Planen von solchen aktionen. noch ein ganz bischen zu dem, wie man dazu kommt: Bei mir war es eigentlich ein recht klassischer Fall von Sozialer verarmung, einhergehend mit vielen Misserfolgen (Mädchen in die man sich verliebt, lassen einen abblitzen, gute Freunde "hintergehen" einen etc.) und dann noch Suizidalität als Krankheit - wobei ich nie bei einem Arzt oder Therapeuten war, der das bestätigen kann, gehe ich schon davon aus, dass auch noch soetwas wie eine Depression oder depressive Grundstimmung vorhanden war/ist. Und durch dieses leere, mutlose, willenlose (auch noch durch Alkohol/Thc verstärkt) und die ewigen Gedankenkreise kommt man dann irgendwann in die Planungsphase, und wenn man pech hat, und es noch ein bischen schlechter gestellt ist auch zur Durchführung. Hätte ich z.B. noch Streit mit meiner Familie gehabt, und mich nicht nochmal verliebt, würde dieser Post hier nicht stehen können. Ich kann mir auch vorstellen, dass dieser "letzte stups" den Abzug zu betätigen, zu springen etc. in dem Moment sicher als große Erlösung empfunden wird, weil es ja die ideale Lösung aller Probleme ist, bzw. als diese empfunden wird.
19.12.2010 23:35:35  Zum letzten Beitrag
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Det0k

Arctic
 
Zitat von loliger_rofler

 
Zitat von Tarantula

Bin ich der Einzige der das ziemlich abgefahren findet?



Nein, ich find das auch ziemlich durch dass man Angst hat dass man die Kontrolle verliert wenn einfach ein Zug kommt Mata halt...


Ich finde es auch heftig.
Aber wenn ich den Post über mir betrachte, relativiert sich dieses Gefühl wieder ein wenig.
19.12.2010 23:57:32  Zum letzten Beitrag
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loliger_rofler

AUP loliger_rofler 08.03.2009
 
Zitat von Det0k

 
Zitat von loliger_rofler

 
Zitat von Tarantula

Bin ich der Einzige der das ziemlich abgefahren findet?



Nein, ich find das auch ziemlich durch dass man Angst hat dass man die Kontrolle verliert wenn einfach ein Zug kommt Mata halt...


Ich finde es auch heftig.
Aber wenn ich den Post über mir betrachte, relativiert sich dieses Gefühl wieder ein wenig.


Aber sowas von.

Ich hätte niemals gedacht dass so Sachen so weit verbreitet sind, erst recht nicht hier im Forum. Ich meine klar, über das Sterben und das "wie" denkt man schon mal nach, aber man kriegt doch als halbwegs normaler Mensch nicht den urplötzlichen Drang sich umzubringen. Erschrocken
20.12.2010 0:00:44  Zum letzten Beitrag
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Jellybaby

Arctic
 
Zitat von loliger_rofler

Ich hätte niemals gedacht dass so Sachen so weit verbreitet sind, erst recht nicht hier im Forum.



Das ist immerhin die zweithäufigste nicht natürliche Todesursache. Im Schnitt bringt sich etwas mehr als jeder 100ste irgendwann um. Versuchen werden es weit mehr.
Und wenn man sich überlegt was für Leute es sind, die einen großen Teil ihrer freien Zeit im Internet verbringen würde ich vermuten, dass der Anteil hier noch deutlich höher ist als im allgemeinen Durchschnitt.
20.12.2010 0:11:39  Zum letzten Beitrag
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Köbi

AUP Köbi 29.09.2011
Pfeil
Ein Verwandter von mir hat sich diesen Sommer erhängt. War kurz zuvor noch zuhause bei seiner Frau, ist dann 'nochmal schnell raus' und hat sich in einem Stückchen Wald, das ihm gehört, umgebracht. Keine Warnung, keine Anzeichen, kein Brief. Wir haben immernoch keine Ahnung warum und gerade das macht es so schwer.
20.12.2010 0:12:03  Zum letzten Beitrag
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-[Wicht1]-

Russe BF
 
Zitat von loliger_rofler

[...] aber man kriegt doch als halbwegs normaler Mensch nicht den urplötzlichen Drang sich umzubringen. Erschrocken



Halbwegs normal ist man nur dann, wenn man unter keiner Krankheit leidet? Also das ist ein wenig abschätzig den direkten und indirekten betroffen gegenüber, wollte ich nur mal bemerkt haben. Und es ist ja auch nicht "urplötzlich" sondern es bahnt sich an. Es fängt damit an, dass die Welt um einen als negativer empfunden wird, als sie tatsächlich ist. So wird das necken von einem Freund zu aufkündigung der Freundschaft, oder wenn die Mutter sagt: Räum mal jetzt dein Zimmer auf kann das so empfunden werden, dass derjenige denkt, man werde nicht mehr geliebt etc. Dann wird nach Lösungen gesucht, und in einem Verhältnis, in dem alles Positive an bedeutung verliert, kristalliesiert sich sozusagen der Selbstmord (nicht Freitod, dass ist was anderes meiner Meinung nach) als Lösung heraus. Und dann geht es eben weiter... Oder auch nicht.
20.12.2010 0:34:20  Zum letzten Beitrag
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Rob_sen

Arctic
unglaeubig gucken
Warum sucht man sich in so einem Fall nicht professionelle Hilfe?
Kann es nicht passieren, dass dir in den nächsten Jahren wieder diese Planungsmotivation kommt, weil nicht alles glatt läuft?

Ich würde mir da Sorgen machen, wieder in so eine Situation zu kommen, die dann nicht so glücklich ausgeht.
20.12.2010 2:22:13  Zum letzten Beitrag
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Becks_und_so

Arctic
Hier bleibt jetzt allerdings die Frage, ob es auf dieser Welt etwas gibt das nicht absurd ist, ob diese Welt an sich nicht schon absurd ist. Gelänge man zu dieser Überzeugung , wäre wohl die einzig richtige Konsequenz der Selbstmord, zumindest für einen starken, bewussten Menschen. Natürlich bietet sich noch die Möglichkeit, sich die Illusion eines Sinnes zu machen. Hierzu bedarf es einiger Intelligenz (oder großer Dummheit), denn man muss fähig sein, seinen eigenen Intellekt auszutricksen. Doch entspräche dies wiederum nicht der Entscheidung des Menschen von dem wir hier reden wollen, denn man hätte zwar einen Sinn, doch widerspricht dieser der Wirklichkeit. Hier sagt auch Camus, dass der Selbstmord aus der Erkenntnis der Sinnlosigkeit der Welt bzw. des Lebens entspringt.

Man kann also Camus` Gedanken über Sisyphos als Versuch der Spendung eines Trostes ansehen, denn auch er scheint die Sinnlosigkeit und Absurdität unseres Lebens erkennt zu haben und versucht nun uns trotzdem einen Anreiz zu schaffen weiterzuleben und glücklich zu sein, indem er sagt, dass wir durch das Weiterführen als sinnlos erkannter Tätigkeiten unserem Schicksal überlegen wären.


quelle

kurze Präsentation

Selbstmord betrifft jeden, ich habe nie Selbstmordgedanken ausformuliert/zu Ende gedacht, allerdings finde ich das Thema sehr interessant. Waking Life empfehle ich auch an dieser Stelle, beschäftigt sich teilweise mit der Thematik... interessante Gedankenansätze. Gibt es sogar komplett auf google video glaube ich.
20.12.2010 6:25:23  Zum letzten Beitrag
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Jellybaby

Arctic
 
Zitat von Rob_sen

Warum sucht man sich in so einem Fall nicht professionelle Hilfe?




weil man in der Phase davon überzeugt ist, dass es sowieso nichts bringt? Wäre so die offensichtliche Vermutung.

e: Von wem war dieser zitierte Text noch mal? Der ist irgendwo abgeschrieben.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Jellybaby am 20.12.2010 8:01]
20.12.2010 8:00:01  Zum letzten Beitrag
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rejteN

X-Mas Arctic
 
Zitat von Jellybaby

 
Zitat von Rob_sen

Warum sucht man sich in so einem Fall nicht professionelle Hilfe?




weil man in der Phase davon überzeugt ist, dass es sowieso nichts bringt? Wäre so die offensichtliche Vermutung.


Nunja, wenn man sich bewusst hinter einen Pfeiler stellt, damit man nicht auf die Idee kommt sich vor den ein-/vorbeifahrenden Zug zu werfen, kann man sich auch denken, dass professionelle Hilfe doch ganz gut wäre.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von rejteN am 20.12.2010 8:14]
20.12.2010 8:13:37  Zum letzten Beitrag
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Altro

Arctic
Für alle, die das, was einige hier von sich preisgeben, als "krass" oder "abgefahren" bezeichnen:
Ca. 10% der Menschen haben in ihrem Leben mindestens einmal eine Depression (der Schweregrad und die Dauer sind natürlich verschieden - nicht jeder verfällt gleich in eine Depression mit akustischen Halluzinationen). Die Dunkelziffer ist wie immer höher.
Dass hier einige Leute schon ausgeprägte Suizidgedanken hatten oder noch haben kann daher auch nicht verwundern. Wahrscheinlich hat bei denen ihr Umfeld das nichtmal im entferntesten geahnt.
Also ihr, die ihr das "krass" und "abgefahren" findet: Auch ihr kennt solche Menschen! Wahrscheinlich trefft ihr jeden Tag ein paar Leute, die "krass" sind. Nur wisst ihr das eben nicht.
Macht die Augen auf!
Es gibt Möglichkeiten, wie man im Gespräch Hinweise darauf finden kann, ob jemand depressiv ist (natürlich ist es oft so,dass es einfach keine erkennbaren Hinweise gibt). Man kann auch einfach mal jemandem Hilfe anbieten, wenn man merkt, es geht dem nicht so gut.
Was auf jeden Fall falsch ist, ist diese Sachen als etwas außergewöhnliches anzusehen und sich damit selbst zu sagen, dass sowas selten ist und im eigenen Umfeld nicht vorkommt. Es ist nicht selten!
Und für den, der auf einer der ersten Seiten meinte, dass irgendwer anders komisch wäre, wenn er viele Menschen kennen würde, die sich umgebracht haben: Entweder du bist noch sehr jung oder du bekommst einfach nicht viel mit. Ich kenne Vergewaltigungsopfer, Borderliner, Depressive, Magersüchtige und Leute, die sich umgebracht haben. Und nur bei der letzten Gruppe haben es alle anderen mitbekommen (bei der vorletzten Gruppe immerhin auch einige). Und ich bin einfach nur Student. Also, bevor du hier so einen Unsinn schreibst denk doch einfach mal drüber nach, warum du noch keine Erfahrungen mit sowas hast. Vielleicht liegts auch einfach an dir!

An diejenigen, die hier ihre Erfahrungen und Erlebnisse mitteilen:
Ich wüsste gerne mehr über das, was da in euch vorgegangen ist. Vor allem wüsste ich gerne, wie ihr es geschafft habt, damit fertig zu werden oder wie ihr es jetzt schafft, jeden einzelnen Tag zu überstehen. Augenscheinlich habt ihr noch Zugriff auf Ressourcen, die andere nicht oder nicht mehr hatten. Oder ihr habt spezielle, vielleicht auch unterbewusste Strategien, die euch helfen. Ich würde ich freuen, wenn ihr hier noch was davon schreiben könntet. Wenn euch das zu intim ist, gern auch per PM direkt an mich. Was euch am Leben hält, kann vielleicht auch jemand anderem helfen.


Wer eine kleine Einführung über psychische Krankheiten lesen will, dem kann ich das Buch "Irre - Wir behandeln die Falschen" von Manfred Lütz empfehlen. Es ist sehr populärwissenschaftlich geschrieben, aber man bekommt nen guten Überblick. Depression hat ein gutes Kapitel.

/edit: Ich will hier niemanden beleidigen, ich möchte einfach nur klarmachen, dass sowas viel normaler ist, als die meisten Menschen denken. Leider denken das auch die Leute mit den Problemen und trauen sich deshalb oft nicht, sich jemandem anzuvertraun. Also bitte nicht persönlich angegriffen fühlen.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Altro am 20.12.2010 8:38]
20.12.2010 8:34:24  Zum letzten Beitrag
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xargi

AUP xargi 12.11.2012
 
Zitat von rejteN

 
Zitat von Jellybaby

 
Zitat von Rob_sen

Warum sucht man sich in so einem Fall nicht professionelle Hilfe?




weil man in der Phase davon überzeugt ist, dass es sowieso nichts bringt? Wäre so die offensichtliche Vermutung.


Nunja, wenn man sich bewusst hinter einen Pfeiler stellt, damit man nicht auf die Idee kommt sich vor den ein-/vorbeifahrenden Zug zu werfen, kann man sich auch denken, dass professionelle Hilfe doch ganz gut wäre.



Die Frage ist, warum willst du dir Hilfe holen? Ich habe auch bei meiner alten Arbeit öfter auf dem Weg nach Hause drüber nachgedacht vor den Bus zu springen, damit der ganze Mist endlich vorbei ist. (Hab dann halt gekündigt und angefangen zu studieren)
ich für meinen Fall würde halt deswegen trotzdem nicht zum Psychater gehen. Im Grunde habe ich ja schonmal selber die Kurve bekommen.

Und die andere Sache ist einfach. Wenn ich mich doch irgendwann dazu entschließen sollte wäre ich halt tot. Ab dem Moment wäre es auch egal, weil man eh nichts mehr den Freitod bereuen kann, wenn man es richtig macht.
Außerdem glaube ich doch sehr stark an den Selbsterhaltungstrieb Augenzwinkern

Aber prinzipiell, kann ich auch nicht nachvollziehen, wie man den Freitod von anderen nicht nachvollziehen kann. Das Leben wie es ist, macht halt keinen Sinn mehr, also beendet man das. Ist nüchtern betrachtet, doch in allen anderen Lebenslagen auch der Fall? Wohnung ist kacke? Kündigen und umziehen... Beruf ist kacke? Kündigen. Leben ist kacke? Selbstmord.

Das einen das als angehöriger / Bekannter / Verwandter stark mitnimmt, kann ich jedoch andererseits gut nachvollziehen. Dafür muss es auch nicht der beste Freund sein, sondern einfach jemand mit dem man sich mal unterhalten hat, und den man sympatisch fand. (Wozu jetzt für mich jedoch keine Promi zählen mit denen man an sich nichts am Hut hatte)
20.12.2010 8:44:04  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
es ist wohl heutzutage leider immer noch tatsache, dass es für viele menschen sehr schwer ist, professionelle hilfe in anspruch zu nehmen, da man damit bei einem grossteil der gesellschaft dann als psycho abgestempelt ist. das macht es für gewisse leute natürlich nicht einfacher, ihre krankheit zu akzeptieren und hilfe zu suchen.

robert enke war wohl auch so ein fall, ich will nicht wissen wie die bild geschlagzeilt hätte wenn er in psychischer behandlung gegangen wäre, bzw wie das umfeld im fussball darauf reagiert hätte. gut möglich dass seine karriere den bach hinunter ging.

wir hatten hier in basel auch mal einen spieler, der an einer schweren depression litt und deswegen in behandlung war. der kam danach nie mehr an seine vorherigen leistungen ran, vor allem weil er ingesamt fast 1.5 jahre (wenn ich mich richtig erinnere) nicht mehr spielen konnte/durfte/was auch immer.
20.12.2010 8:47:42  Zum letzten Beitrag
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Flatline

AUP Flatline 29.12.2007
...
 
Zitat von sartox

Aber irgendwann kommt der Moment, man steht an der Bahnstrecke oder auf einem Hochhaus....



Basierend auf einer relativ kurzen Phase Teenage-Dramarama mit solchen Gedanken hab ich jetzt Höhenangst, die nach Tagesform variiert aber generell lächerlich stark ist. Ich fahr teilweise schon ungern im Karstadt mit Rolltreppen etc...
20.12.2010 9:12:42  Zum letzten Beitrag
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Rob_sen

Arctic
 
Zitat von Jellybaby

 
Zitat von Rob_sen

Warum sucht man sich in so einem Fall nicht professionelle Hilfe?




weil man in der Phase davon überzeugt ist, dass es sowieso nichts bringt? Wäre so die offensichtliche Vermutung.




Vielleicht hätte ich zitieren sollen.
Klar du hast Recht, in dieser Phase macht man das wohl nicht, da man von seinen Suizidgedanken überzeugt ist, aber ich wollte eher auf -[Wicht1] hinaus, der ja solche Gedanken hatte und es irgendwie doch geschafft hat dem Suizid zu entkommen.

Meine Frage ging eher an ihn. Warum sucht er sich JETZT nicht Hilfe? Vielleicht braucht er sie nicht mehr, aber es kann genauso gut zu einem Rückfall in diese Richtung kommen.

Dass Leute dann abgestempelt werden, ist mir bewusst. Leider.
20.12.2010 9:15:04  Zum letzten Beitrag
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Flatline

AUP Flatline 29.12.2007
 
Zitat von loliger_rofler

aber man kriegt doch als halbwegs normaler Mensch nicht den urplötzlichen Drang sich umzubringen. Erschrocken



Also bei mir hat es auch weniger mit Drang zu tun. Ich hab seit 4-5 Jahren nichtmal ansatzweise darüber nachgedacht mich umzubringen, ich hab nur eine irrationale Angst rumterzuspringen, unabhängig von einer willentlichen Entscheidung. Was mich im Nachhinein aber auch ziemlich betroffen macht ist dass ich damals mal ein Gespräch über Selbstmord mit meinen Eltern hatte. Meine Gründe dagegen waren dabei relativ ähnlich wie bei Wicht1, aber ich hab nie wirklich irgendwas geplant, das war eher so "oh, eine Eisenbahnbrücke...". Auf jeden Fall möchte ich, falls ich mal Kinder hab, nie so ein Gespräch führen müssen, meine armen Eltern.
20.12.2010 9:28:26  Zum letzten Beitrag
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Mountainbiker

AUP Mountainbiker 11.06.2012
 
Zitat von Iceman3000


Hat jemand schon mal sowas miterlebt?


Ja, vor eineinhalb Jahren hat sich einer vor den Zug geschmissen als ich mit dem Auto an der Schranke stand. So richtig kann ich mich nicht dran erinnern wie das vor sich ging.
Sehe noch, dass sich da einer hinlegt und schon gibt es dieses eklige Geräusch.

Hatte eine Zeitlang wirklich Probleme über Bahnübergänge zu laufen, bzw. kommen an jenem und jedem anderen Bahnübergang Erinnerungen hoch. Geht aber.


Er wird seine Gründe gehabt haben.
20.12.2010 9:51:34  Zum letzten Beitrag
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Eddy W

AUP Eddy W 22.09.2014
Das Schlimmste im näheren Umfeld war die Lebensgefährtin eines Onkels ...

Sie war hochdepressiv, hatte selbst mit Menschen zu tun die Depressionen hatten (hat sich um diese pflegend/medizinisch gekümmert) und hat sich dann irgendwann auch selbst medikamentiert. Nach einer Weile versuchte sie sich mit anderen Medikamenten eine Überdosis zu geben und scheiterte.
Nach kurzem Aufenthalt in einer psychiatrischen Einrichtung in der es keine (wirkliche) Besserung gab, hat man sie kurzfristig über Weihnachten entlassen: "Ist im Kreis der Familie doch viel schöner als hier in diesem tristen Bau"

Sie hat sich in der Nacht zu Heiligabend aus dem Haus geschlichen und sich in der Gartenhütte erhängt. Mein Onkel hat sie Stunden gesucht und es bis zur Morgendämmerung vermieden die Hütte zu betreten, weil er eben dieses Ende befürchtete.

Ihr Sohn war so um die 16-18 und lebte 'ne ganze Weile mit meinem Onkel in ihrem alten Haus.

Mein Onkel war ein sehr lebensfroher, attraktiver Mann der Spaß am Leben und immer einen lustigen Spruch auf den Lippen hatte. Seit dieser Nacht (für die er sich ständig Vorwürfe macht, die absolut ungerechtfertigt sind) ist er ein Wrack. Hat sich gehen lassen und hat an nahezu nichts mehr Spaß. Das ganze ist Jahre her (so 5-6 müssten es jetzt sein).

Ich finde sowas erschreckend. Das schlimmste aber finde ich nach wie vor, dass man diese Frau so schnell wieder hat gehen lassen ("Jaja, alles in Ordnung, mein Selbstmordversuch war nur ein Hilferuf, aber jetzt ist alles wieder hübsch"). Sie hatte ernste Probleme, hatte heftige Depressionen die sich 1-2 Jahre vorher ausgeprägt hatten (soweit man das beurteilen konnte). Wie unverantwortungslos kann man sein einen solchen Menschen, der offenkundig der Behandlung bedarf gehen zu lassen?

Bei uns direkt in der Familie verblasst das Ganze inzwischen etwas, die ersten 2, 3 Jahre waren allerdings auch bei uns richtig schlimm. Mein Onkel aber ist immer noch seelisch im Arsch und ich befürchte das wird sich so schnell auch nicht ändern.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Eddy W am 20.12.2010 11:50]
20.12.2010 11:49:12  Zum letzten Beitrag
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DeathCobra

AUP DeathCobra 24.06.2021
 
Zitat von Eddy W

Wie unverantwortungslos kann man sein einen solchen Menschen, der offenkundig der Behandlung bedarf gehen zu lassen?


weils der klinik scheissegal ist und die nur fein raus sein wollen. dazu müssen sie sich halt bissel drum kümmern und dann haben die nix mehr damit zu tun.
ausser natürlich, sie verdienen geld dran. was natürlich nicht der fall ist, wenn irgend ne versicherung dafür aufkommt.

auch schon miterlebt. ist aber gutgegangen.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von DeathCobra am 20.12.2010 12:01]
20.12.2010 12:01:14  Zum letzten Beitrag
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Altro

Arctic
 
Zitat von Eddy W

Wie unverantwortungslos kann man sein einen solchen Menschen, der offenkundig der Behandlung bedarf gehen zu lassen?



Das liegt an der Rechtslage in Deutschland.
Du kannst erwachsene Menschen nicht einfach so in ner Klink behalten. Das wäre Freiheitsberaubung. Es muss eine direkte Eigen- oder Fremdgefährdung vorliegen. Wenn ein Patient also gehen will und glaubhaft versichern kann, dass er leben will und sich nichts antun will, dann hat die Klink kein Recht ihn da zu behalten. Ärzte müssen sich da an Regeln halten und wer klug ist, kann diese als Patient umgehen.
Das ist auf der anderen Seite auch ganz gut, weil sonst damit viel Missbrauch betrieben werden könnte.
20.12.2010 12:03:57  Zum letzten Beitrag
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Reisschuessel

Arctic
 
Zitat von Altro

 
Zitat von Eddy W

Wie unverantwortungslos kann man sein einen solchen Menschen, der offenkundig der Behandlung bedarf gehen zu lassen?



Das liegt an der Rechtslage in Deutschland.
Du kannst erwachsene Menschen nicht einfach so in ner Klink behalten. Das wäre Freiheitsberaubung. Es muss eine direkte Eigen- oder Fremdgefährdung vorliegen. Wenn ein Patient also gehen will und glaubhaft versichern kann, dass er leben will und sich nichts antun will, dann hat die Klink kein Recht ihn da zu behalten. Ärzte müssen sich da an Regeln halten und wer klug ist, kann diese als Patient umgehen.
Das ist auf der anderen Seite auch ganz gut, weil sonst damit viel Missbrauch betrieben werden könnte.



Naja, ich hab da schon ganz andere Fälle erlebt. Leute die einen guten und vitalen Eindruck machen wurden durch Medikamente sowas von ausm Leben geschossen. In meinen Augen unverantwortlich. Natürlich ist es gut und manche Menschen muss man vor sich selbst schützen, aber was gerade im bereich der Geschlossenen abgeht ist meiner Meinung nach echt grenzwertig.
20.12.2010 12:10:20  Zum letzten Beitrag
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pelX

Arctic
 
Zitat von insanctus

 
Zitat von cabecamole!

 
Zitat von insanctus

Was habt ihr ständig mit euren Respektsbekundungen? peinlich/erstaunt
Mag jetzt kaltherzig klingen, aber zumindest für Sanis ist das business as usual.



Meine Schwester ist Rettungsassistentin und jedes mal wenn ein Patient ihr dankt, auch wenn sie nur ihren Job macht, erzählt sie gerne davon.
Man darf vieles nicht an sich rangehen lassen, aber man darf nicht vergessen das sie auch Menschen sind die alles aufnehmen und mitkriegen. Sieh dir die Sanis doch mal an... über die Hälfte von denen sind über dem normalgewicht. Das kommt nicht vom ständigem bequemen sitzen im RTW oder KTW.



Das kommt vom ständigen bequemen sitzen auf der Couch, ungesunder Lebensweise und schlechtes Fast-Food auf der Rettungswache, glaub mir. Augenzwinkern

Wer die Sache so an sich rankommen lässt, dass es einem selbst auf der Seele liegt, der hat seinen Job verfehlt. Punkt.



Falsch.
Du hast nur einfach noch nicht genug scheiße miterlebt. Punkt mit den Augen rollend
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von pelX am 20.12.2010 12:25]
20.12.2010 12:24:16  Zum letzten Beitrag
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Atomsk

Atomsk
Pfeil
 
Zitat von Altro

 
Zitat von Eddy W

Wie unverantwortungslos kann man sein einen solchen Menschen, der offenkundig der Behandlung bedarf gehen zu lassen?



Das liegt an der Rechtslage in Deutschland.
Du kannst erwachsene Menschen nicht einfach so in ner Klink behalten. Das wäre Freiheitsberaubung. Es muss eine direkte Eigen- oder Fremdgefährdung vorliegen. Wenn ein Patient also gehen will und glaubhaft versichern kann, dass er leben will und sich nichts antun will, dann hat die Klink kein Recht ihn da zu behalten. Ärzte müssen sich da an Regeln halten und wer klug ist, kann diese als Patient umgehen.
Das ist auf der anderen Seite auch ganz gut, weil sonst damit viel Missbrauch betrieben werden könnte.




uhm, bei suizidalen tendenzen in kombination mit ner schweren depression hast du sehr schnell ne eigengefährdung vorliegen.
auf der anderen seite muss aber auch gesagt werden, dass eine (geschlossene) psychiatrie für einen menschen, der an schweren depressionen leidet (ohne zusätzliche extras wie eine psychose), die geschlossene mit der schlimmste ort ist, an dem er sich aufhalten kann.
20.12.2010 12:29:47  Zum letzten Beitrag
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Altro

Arctic
 
Zitat von Atomsk

 
Zitat von Altro

 
Zitat von Eddy W

Wie unverantwortungslos kann man sein einen solchen Menschen, der offenkundig der Behandlung bedarf gehen zu lassen?



Das liegt an der Rechtslage in Deutschland.
Du kannst erwachsene Menschen nicht einfach so in ner Klink behalten. Das wäre Freiheitsberaubung. Es muss eine direkte Eigen- oder Fremdgefährdung vorliegen. Wenn ein Patient also gehen will und glaubhaft versichern kann, dass er leben will und sich nichts antun will, dann hat die Klink kein Recht ihn da zu behalten. Ärzte müssen sich da an Regeln halten und wer klug ist, kann diese als Patient umgehen.
Das ist auf der anderen Seite auch ganz gut, weil sonst damit viel Missbrauch betrieben werden könnte.




uhm, bei suizidalen tendenzen in kombination mit ner schweren depression hast du sehr schnell ne eigengefährdung vorliegen.
auf der anderen seite muss aber auch gesagt werden, dass eine (geschlossene) psychiatrie für einen menschen, der an schweren depressionen leidet (ohne zusätzliche extras wie eine psychose), die geschlossene mit der schlimmste ort ist, an dem er sich aufhalten kann.


Ja, hast absolut recht. Eigengefährdung haste schnell vorliegen. Und jetzt stell jemanden mal schön mit Medikamenten ein, dass der klar denken kann, lass den mal halbwegs clever sein und vielleicht früher mal nen Buch über das Themengebiet gelesen haben. Der kommt ruck zuck da raus. Da kannste als Arzt (fast) garnichts machen. Dabei wissen die Ärzte: Die meisten Suizide geschehen nicht, wenn es dem Patienten wirklich schlecht geht. Die meisten Suizide passieren, wenn der Patient auf dem Weg der Besserung ist. Denn dann hat er die Antriebslosigkeit (ein Nebeneffekt der Depression) überwunden und gerade genug Antrieb sich aktiv um seinen Tod zu kümmern.

@insanctus: Nicht jeder, der in dem Bereich arbeitet ist ein Psychopath und lässt nichts an sich rankommen (Psychopath im klinischen Sinne! nicht Hannibal Lecter Sinn). Nicht umsonst bekommen Psychologen Supervision. Wie das bei Rettungssanis ist, weiß ich nicht.
Allerdings gebe ich dir beim Übergewicht recht. Sport (v.a. Ausdauersport) ist ein anerkanntes Antidepressivum. Kannste halt schlecht verschreiben, zumal du die "Einnahme" nicht kontrollieren kannst.
20.12.2010 12:41:46  Zum letzten Beitrag
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Det0k

Arctic
 
Zitat von Flatline

meine armen Eltern.


aber hallo.
20.12.2010 13:17:24  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
 
Zitat von Altro

@insanctus: Nicht jeder, der in dem Bereich arbeitet ist ein Psychopath und lässt nichts an sich rankommen (Psychopath im klinischen Sinne! nicht Hannibal Lecter Sinn). Nicht umsonst bekommen Psychologen Supervision. Wie das bei Rettungssanis ist, weiß ich nicht.
Allerdings gebe ich dir beim Übergewicht recht. Sport (v.a. Ausdauersport) ist ein anerkanntes Antidepressivum. Kannste halt schlecht verschreiben, zumal du die "Einnahme" nicht kontrollieren kannst.


naja, ich denke nicht dass man rettungssanis und psychologen vergleichen kann, da sie mit einer deutlich unterschiedlichen angehensweise arbeiten. während der rettungssani sich praktisch nur um die erstversorgung kümmern muss, baut der psychologe doch ein starkes vertrauen zum patienten auf. ich muss sagen, ich habe grossen respekt vor rettungssanitäter, ich könnte das nicht, aber ich kann mir vorstellen, das es einfacher ist, sich vom patienten abzugrenzen, wenn man einfach ersthelfer oder was auch immer ist, als wenn man sich, wie der psychologe, eingehend mit dem patienten beschäftigen muss.

oder anders gesagt, insanctus hat sicher recht, dass jemand, der sich nicht stark vom patienten abgrenzen kann, sicher falsch ist bei der rettungssanität. es ist aber wohl auch so, dass einer, der sich emotional überhaupt nicht in den patienten versetzen kann, bei der psychotherapie am falschen ort ist.
20.12.2010 13:19:43  Zum letzten Beitrag
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