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Moin, ich hoffe der Thread ist nicht ganz tot und mir kann jemand helfen. Ich soll für eine Cu-Konzentrationskette die Konzentration in der Halbzelle mit der Anode ausrechnen, soweit so gut, aber irgendwie kommt bei mir nur Mist raus. Hier kurz die gegebenen Daten bzw. die gemessenen Daten:
c(Red)= 1 M, Spannung = 0,38V.
Ich würde jetzt die Gleichung 0,38V=(0,059V/2)*log(c(An)/1M) rechnen, wenn ich das ganze umstelle komme ich auf folgende Gleichung:
c(An)=(10^(2*0,38/0,059V))*1 M
Aber das bringt mich auf eine viel zu hohe Konzentration 7,61x10^12 M. Gibt es irgendwas zu beachten, mache ich einen Rechenfehler? Kann ich vllt. irgendwie, aus irgendwelchen Gründen das Vorzeichen der Spannung umdrehen, weil ich die Anode betrachte?
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Bin ich zu blöd dafür, oder kann man sich bei der BASF nichtmehr für das BA Studium Prozesstechnik bewerben?? Ich find da irgendwie nix
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Ich hoffe, dass noch jemand hier reinschaut, hab nämlich ein Verständnisproblem bei einer OC-Synthese
Genauer gesagt bei dieser hier.
Wie ihr seht frag ich mich, wieso die -OH Gruppe hier austritt, wo sie doch eigentlich nur in protonierter Form (-OH2+) als Abgangsgruppe fungiert. Beim unteren liegt wahrscheinlich der E1cb Mechanismus vor, aber über den hab ich auch nichts genaueres rausgefunden, außer dass als Zwischenstufe statt Carbenium ein Carbanion entsteht.
Jemand eine Ahnung?
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| Zitat von vbit
Ich hoffe, dass noch jemand hier reinschaut, hab nämlich ein Verständnisproblem bei einer OC-Synthese
Genauer gesagt bei dieser hier.
Wie ihr seht frag ich mich, wieso die -OH Gruppe hier austritt, wo sie doch eigentlich nur in protonierter Form (-OH2+) als Abgangsgruppe fungiert. Beim unteren liegt wahrscheinlich der E1cb Mechanismus vor, aber über den hab ich auch nichts genaueres rausgefunden, außer dass als Zwischenstufe statt Carbenium ein Carbanion entsteht.
Jemand eine Ahnung?
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Das ist schon richtig, Hydroxylgruppen sind erst Abgangsgruppen, wenn sie sauer aktiviert oder besser noch durch eine Triflylgruppe (Tf), p-Toluolsulfonsäuregruppe (Ts), etc. in eine tolle Fluchtgruppe überführt werden. In deiner Grafik sind aber auch keine Mechanismen aufgezeigt: keine Pfeile, keine Reaktionsbedingungen, nichts. Die Begründung für die Bildung des ersten Produkts wird die Bildung des ausgedehnten konjugierten Systems sein. Deswegen neigen beta-Hydroxycarbonyle (wie hier) zur Dehydratisierung (vgl. Aldoladdition und folgende Aldolkondensation).
Unten hast du alpha-ständig zur Iminofunktion sowie zum Methylester ein doppelt-C-H-azides Zentrum (Resonanzstabilisierung der negativen Ladung), weshalb sich das angedeutete Carbanion zum 2,3-ungesättigten Methylester umlagert. Eine Eliminierung ist es aber nicht, weil du nur ein Atom aus der Verbindung entfernst. Im E1cB-Mechanismus würde die konjugierte Base gebildet (cB), indem ein Wasserstoff abstrahiert wird, anschließend wird eine Abgangsgruppe eliminiert... das ist ja hier nicht der Fall.
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Wie groß ist der Chemiegehalt in deinem Pharmaziestudium und Biotechnologie?
In der Präsentation der Uni hieß es "so viel wie ein Chemielehrer"...
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Wow, vielen vielen Dank erst einmal für die ausführliche Antwort. Hab aber noch eine Frage zum oberen Mechanismus:
Hab jetzt im Vollhardt einen Mechanismus zur Dehydratisierung gefunden, der eigentlich genau das beschreibt, was hier passiert.
Bei erhöhter Temperatur wird das Aldol in sein Enolat-Ion umgewandelt, welches ein Hydroxid-Ion zum Endprodukt eliminiert. Das Ergebnis des zweiten Schritts ist eine Hydroxid-katalysierte Dehydratisierung des Aldols.
Weiter steht da aber nichts dazu. Das obere mittlere Hydroxid holt sich das Proton und es kommt zur Dehydratisierung ( + H2O). Aber inwiefern ist das Hydroxid hier ein Katalysator?
Und die -OH Gruppe spaltet sich ab, damit das -O(-) Ion eine Doppelbindung zum Kohlenstoffatom bilden kann (-> Stabilität), stimmt das so?
Ist halt bescheuert, dass wir die ganze Synthese wie hier gezeigt hingeklatscht bekommen, nachdem wir Anfang Dezember erst mit OC angefangen haben und uns dann alles selbst zusammenreimen müssen.
@dblmg: Meinst du mich?
Bei Pharmazie ist Chemie eigentlich das Hauptthema. Du hast jedes Semester ein Chemiepraktikum (Labor) und darfst dementsprechend auch viel Lernen. Wie gesagt ging bei uns OC am 5.12. los (wir hätten laut Prof natürlich schon selbst davor viel vorbereiten sollen, hatten ja nicht 2 Bioklausuren), haben einmal die Woche 1 1/2 Stunden Tutorium und Seminar besteht eigentlich nur aus einer Abfrage von 3 von 6 Mechanismen die wir (wie aufm Bild) einfach aufmalen sollen. Bei Nichtbestehen kannste die Woche nicht ins Labor. Bin grad irgendwie dran das OC-Buch (Vollhardt) zusammenzufassen, aber über 1000 Seiten dauern auch ein Weilchen, wenn man es verstehen will.
Ansonsten sehr viel Physik (insbesondere Physikalische Chemie) und sehr viel Bio (was eigentlich nur aus Auswendinglernen von Pflanzenfamilien,-teilen,-drogen etc. besteht).
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von vbit am 08.01.2012 20:26]
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| Zitat von vbit
Und die -OH Gruppe spaltet sich ab, damit das -O(-) Ion eine Doppelbindung zum Kohlenstoffatom bilden kann (-> Stabilität), stimmt das so?
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Enolate sind energetisch eben wegen der Resonanzstabilisierung nicht ganz so ungünstig wie Alkoholate, deshalb sind Enole auch saurer als Alkohole. Ich würde es als wichtiger erachten, dass du ein ausgedehntes, konjugiertes System kriegst, wenn du die Hydroxylgruppe rauswirfst:
e/ Den wichtigsten Grund habe ich dir natürlich nicht genannt: Keto-Enol-Tautomerie!
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wampenseppl am 09.01.2012 0:42]
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| Zitat von dblmg
Wie groß ist der Chemiegehalt in deinem Pharmaziestudium und Biotechnologie?
In der Präsentation der Uni hieß es "so viel wie ein Chemielehrer"...
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Naja, die Aussage "soviel wie ein Chemielehrer" ist ein wenig vereinfacht würd ich sagen.
Man könnte schon die chemischen Inhalte des Grundstudiums mit dem Satz zusammenfassen. Die Schwerpunkte liegen in der Pharmazie aber doch ein wenig anders, denke ich. Es gibt halt anorganische, organische und analytische Chemie wobei der Schwerpunkt ganz klar auf den letzten beiden Fächern liegt. Vorallem organische Chemie ist sehr wichtig, damit man später die Triebkraft und den Ablauf von biochemischen Prozessen und die Interaktion von Arzeistoffen (meist auch mehr oder weniger komplexe organische Moleküle) im Körper versteht. Desweiteren werden analytische Methoden um chemische Moleküle quantitativ und qualitativ zu bestimmen sehr intenstiv behandelt. Die Chemie begleitet einen das ganze Studium über und macht einen großen Teil des Stoffes (neben einer Millionen anderen Sachen )aus, das ist leider so. Natürlich macht man nicht so krass viel wie ein klassischer Chemiker, aber in dem Fach sind die Schwerpunkte auch anders gelegt. In der Pharmazie wird die Chemie sehr stark mit Biochemie und Physiologie in Verbindung gebracht.
Der praktische Inhalt des Studiums machen auch zum größten Teil chemische Praktika aus. Das heißt man steht fast permanent nachmittags im Labor und analysiert chemische Moleküle, da kommt man nicht rum.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Genji am 09.01.2012 0:16]
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| Zitat von Wampenseppl
| Zitat von vbit
Und die -OH Gruppe spaltet sich ab, damit das -O(-) Ion eine Doppelbindung zum Kohlenstoffatom bilden kann (-> Stabilität), stimmt das so?
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Enolate sind energetisch eben wegen der Resonanzstabilisierung nicht ganz so ungünstig wie Alkoholate, deshalb sind Enole auch saurer als Alkohole. Ich würde es als wichtiger erachten, dass du ein ausgedehntes, konjugiertes System kriegst, wenn du die Hydroxylgruppe rauswirfst:
http://www.wampenseppl.de/mesomer.png
e/ Den wichtigsten Grund habe ich dir natürlich nicht genannt: Keto-Enol-Tautomerie!
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Tausendfach Dank, habs jetzt endlich verstanden.
Wünschte die würden OC einfach in 2 Semester aufteilen, denn es ist eigentlich sehr interessant, aber man hat halt nur Zeit sich die Grundlagen reinzupressen.
@dblmg: Natürlich ist es anstrengend und manchmal hast du einfach komplett die Schnauze voll von allem, aber dann hast du ab und zu Fächer wie Toxikologie (1. Sem) oder Anatomie, die halt genau das erklären, was du dir eigentlich unter Pharmazie vorstellst: "Was macht es im Körper?". Und du hast nicht nur das Chemiepraktikum, sondern auch Praktika in Physik (wo du anschaulich einige Bereiche durchgehst) oder Mikrobiologie, wo du Krankheitserreger mikroskopierst. Manchmal gehst du auch in den Wald und pflückst Blümchen
Genji hat es schon sehr gut gesagt, Analytik und Biochemie sind eigentlich die Hauptziele, du wirst natürlich weniger auf die Synthese von Kunststoffen eingehen.
Soll jetzt alles keine Abschreckung sein, aber wenn du dir klar bist, dass du manchmal auch Disziplin zeigen musst und Sachen durchlernst, sollte das alles schon hinhauen. Dann liest du vielleicht, wenn du Zeit hast, in der freien Zeit ein Lehrbuch und machst es dir dann ein wenig einfacher. Und wenn dich der ganze Bereich interessiert, dann wirst du schon einige glückliche Momente haben, zum Beispiel wenn bei der Synthese von organischen Arzneistoffen alles klappt und du dich wie Walter White fühlst
Ich bin gerade im 3. Semester, also noch nicht soweit, aber man redet ja desöfteren mit den oberen Semestern oder den Assistenten, die meistens auch recht cool drauf sind.
Arbeite jetzt schon seit einigen Jahren in der Apotheke als Laufbursche und sonstiger Arzneiknecht, deswegen wollte ich ursprünglich in diese Richtung gehen. Aber momentan denk ich mir, dass du dein erlerntes Wissen in der Apotheke größtenteils verlierst und das sich der industrielle Zweig vielleicht eher anbietet. Das Gute ist ja, dass du einige Möglichkeiten nach dem Studium hast
Achja, ich bin an der LMU München, Labor ist eigentlich ganz okay, aber ich frag mich ehrlich was sie mit den ganzen Studiengeldern machen? Andere Universitäten kriegen Kittel, begleitendes Lehrbuch oder Ähnliches zumindest am Anfang gesponsort. Und dann haben wir genau eine Messwaage für 14 Leute
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von vbit am 09.01.2012 23:54]
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Das Problem ist, dass Nebenfach-Chemiker leider oft keine guten Chemie-Vorlesungen bekommen. Es ist auch absolut sinnlos, solche Dinge wie vbits Reaktionen im zweiten OC-Monat durchzusprechen - da sollte es noch um radikalische Halogenierungen gehen oder so.
Das war bei mir OC2. Kann verstehen, dass viele Nebenfächler deswegen auch einen Groll gegen Chemiegedöns hegen...
Würde dir aber raten, den Vollhardt bei Seite zu legen und mit dem Bruice, Clayden oder so zu lernen... Obwohl ich zugeben muss, mir die neue Auflage noch nicht angesehen zu haben.
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Da bewirbt man sich für Pharmazie und schon fangen hier die Diksussionen drüber an. Cooles Timing
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Kann mir jemand ein paar Links oder eine kurze Erklärung an die Hand geben, wie Bindungslängen und -winkel gemessen werden? Mit Google habe ich bisher nur herausgefunden, dass es wohl mithilfe der "Photoelektronenspektroskopie" gemacht wird, Wikipedia ist aber sehr schweigsam dazu. Weiß da jemand vielleicht mehr..?
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Bin derbe begeistert von den Kalium-Kugeln, die da rumschwirren! Könnte ich den ganzen Tag zusehen.
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Graphen ist ja eine 2D Anordnung von Kohlenstoffatomen in Sechseckform. In allen Darstellungen ist C dann aber nur dreibindig, hat das Zeug dann ähnlich Benzol/Aromaten ein delokalisiertes phi-Elektronensystem?
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Genau so ist es. Wie ganz normale Aromaten sind die Pi-Elektronen hier delokalisiert. Die Elektronen haben bei Graphen glaube ich aber auch eine äußerst hohe Mobilität.
Denn ganz normal wie ein Aromat ist es wohl nicht (bis auf die Delokalisierung).
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Ok zu spät
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Geierkind am 16.01.2012 15:16]
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Das erklärt auch die sehr gute Leitfähigkeit für Strom, oder?
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| Zitat von csde_rats
Das erklärt auch die sehr gute Leitfähigkeit für Strom, oder?
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Ja, ich denke mal das ist proportional, normal.
Nein nicht von selbst, sondern durch hochenergetische Strahlung.
Es wandelt diese quasi in sichtbares Licht um. Wenn man so will.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Geierkind am 16.01.2012 17:50]
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Ach klar! Das ist ja ein Szintillator für UV/IR + Röntgen. Klar das das Dingen bei Kunstlicht wie ne Wunderkerze leuchtet. Danke!
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Hier gibt's doch sicher einige, die die Sachkundeprüfung nach § 5 Chemikalien-Verbotsverordnung abgelegt haben?
Im Fragenkatalog finden sich regelmäßig Hinweise wie "Beachten Sie beim Lösen die beiliegende Liste!". Wo finde ich diese Liste?
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Gleiches löst sich in Gleichem
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Bei der Bennenung einer Spiro-Verbindung mit Substituenten und Doppelbindungen: wähle ich den Lokantensatz so, dass sich die kleinsten Lokanten für die Doppelbindung ergeben, oder so dass der kleinste Lokantensatz insgesamt entsteht?
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Studiert hier zufällig jemand in Mainz oder Karlsruhe? Nehmen die wirklich nochmal extra nen Betrag pro Semester für die ganzen Chemikalien? Wenn ja, wieviel ist das normalerweise?
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| Zitat von kepper*
Studiert hier zufällig jemand in Mainz oder Karlsruhe? Nehmen die wirklich nochmal extra nen Betrag pro Semester für die ganzen Chemikalien? Wenn ja, wieviel ist das normalerweise?
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Studier lieber in Frankfurt.
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Da kostet es aber auch was.
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Thema: Chemie ( Similia similibus solvuntur. ) |