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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Die Sünden unserer Großväter ( Don't mention ze war )
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Danzelot

AUP Danzelot 28.02.2014
 
Zitat von freak2k

"Feindradio"

Stimmt, daran erinnere ich mich auch dass das erzählt wurde. Man hat das Haus abgeschlossen, die Fenster im Wohnzimmer verdunkelt, das Radio auf eine dicke Decke gelegt und nochmal eine Decke drüber, und dann hat mein Urgroßvater da ganz leise gehorcht wo Bombenangriffe angekündigt wurden. Hier kann man die Erkennungsmelodie hören, diese Kombination von Big Ben und 5. Sinfonie durfte von keinem Nachbarn gehört werden - das wäre wohl einem Todesurteil gleichgekommen.
26.05.2011 11:37:41  Zum letzten Beitrag
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horscht(i)

AUP horscht(i) 14.09.2014
 
Zitat von Mountainbiker

¤: Auffällig ist, dass so viele die Einstellung zum Regime nicht thematisieren, bzw. darüber nichts bekannt ist. Man kann mutmaßen warum dies der Fall ist, wird aber eben verschiedene Gründe haben wie fehlende Erinnerung, Scham, Desinteresse usw.


Simple Antwort: Ein Opa war wie gesagt bereits tot als ich in ein Alter kam, in dem ich mal vernünftig und bewusst mit ihm darüber sprechen können. Der andere ist so ein herzensguter und gutmütiger Mensch, den möchte ich nicht fragen. Ich möchte da keine alten Wunden aufreißen. Objektiv kann ich nur sagen, dass sie beide nicht in der Partei waren. Was immer das subjetik über die Einstellung zum Nationalsozialismus aussagt.
26.05.2011 11:42:12  Zum letzten Beitrag
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da t0bi

Leet
 
Zitat von Bombur

 
Zitat von Sumpfmonster

Dieser Krieg hat Menschen geprägt und zum Teil richtig zerstört..


...und das sind nur die, die ihn überlebt haben!



Und deren Kinder und deren Kindeskinder. Ist eine ganze Generation von einem Krieg traumatisiert und dezimiert worden müssen das noch weitere Generationen ausbaden.
Das merkt man bis heute.

 
Zitat von Danzelot

 
Zitat von freak2k

"Feindradio"

Stimmt, daran erinnere ich mich auch dass das erzählt wurde. Man hat das Haus abgeschlossen, die Fenster im Wohnzimmer verdunkelt, das Radio auf eine dicke Decke gelegt und nochmal eine Decke drüber, und dann hat mein Urgroßvater da ganz leise gehorcht wo Bombenangriffe angekündigt wurden. Hier kann man die Erkennungsmelodie hören, diese Kombination von Big Ben und 5. Sinfonie durfte von keinem Nachbarn gehört werden - das wäre wohl einem Todesurteil gleichgekommen.



Heute hat man für sowas DRM peinlich/erstaunt
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von da t0bi am 26.05.2011 11:49]
26.05.2011 11:46:11  Zum letzten Beitrag
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gLaS

AUP gLaS 22.04.2013
Mein Opa mütterlichseits war zu Jung.

Mein Opa väterlichseits hatte in seiner Jugendzeit ein Unfall und hat dabei fast sein Bein verloren. Deshalb wurde er nicht eingezogen. Seine 3 Brüder sind alle innerhalb von nem halben Jahr im Krieg gefallen.
26.05.2011 11:50:53  Zum letzten Beitrag
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SeltenerFisch

Arctic
Zum Thema Regime-treue:
Mein anderer Opa (ein Richter) war wohl in der SS.

Mir wurde immer etwas von "Sport-SS" erzählt. Keine Ahnung was das bedeuten soll, Google sagt auf die Schnelle nichts dazu. Ich denke mal das soll wohl eher auf eine repräsentative Stellung hindeuten. Ob das auch eine Schutzbehauptung ist kann ich leider nicht sagen.
Mein Vater geht allerdings noch weiter, spricht in seinen Erinnerungen von den Sorgen der Mutter über meines Vaters jüdisches Aussehen und von einer Angst enttarnt zu werden. Er hat auch Ungereimtheiten bei den Ausweisen ausgemacht. Er geht davon aus, dass auf beiden Seiten seiner Eltern "jüdisches Blut" vorhanden war, was eine Gefahr für die Familie begründete und meinen Opa zur "Flucht nach Vorne" veranlasst hatte - sprich, sich bei den Nazis hoch arbeiten um nicht aufzufallen.

Mir gefällt die Theorie meines Vaters, leider habe ich keinerlei Anhaltspunkte ob sie stimmt. Hoffen wir mal peinlich/erstaunt
Werde es wohl nie rausfinden.
26.05.2011 12:41:20  Zum letzten Beitrag
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Absonoob

AUP Absonoob 20.11.2013
Tja, bei mir ist die Geschichte der Großväter schnell erzählt: Beide zu jung. Punkt. Da gibt es dann nur Geschichten, wie sie als Kinder sowas mitbekommen haben wie "SS-Leute hindern andere Leute am Hissen der weissen Flagge" und solche Geschichten. Mein einer Urgroßvater war allerdings wohl irgendein Beamter (schon vor der Machtübergabe) und ist dann unter mysteriösen Begleitumständen aus NRW nach Niedersachsen versetzt worden. Er war verheiratet, hatte aber nur ein Kind. Verdacht meiner Mutter: Er war schwul, und das fand das Nazi-Regime nicht so wirklich lustig.
26.05.2011 12:53:27  Zum letzten Beitrag
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DeathCobra

AUP DeathCobra 24.06.2021
 
Zitat von Absonoob

Tja, bei mir ist die Geschichte der Großväter schnell erzählt: Beide zu jung. Punkt. Da gibt es dann nur Geschichten, wie sie als Kinder sowas mitbekommen haben wie "SS-Leute hindern andere Leute am Hissen der weissen Flagge" und solche Geschichten. Mein einer Urgroßvater war allerdings wohl irgendein Beamter (schon vor der Machtübergabe) und ist dann unter mysteriösen Begleitumständen aus NRW nach Niedersachsen versetzt worden. Er war verheiratet, hatte aber nur ein Kind. Verdacht meiner Mutter: Er war schwul, und das fand das Nazi-Regime nicht so wirklich lustig.


niedersachsen war doch auch nicht besser, war nicht oldenburg so ne nazihochburg? peinlich/erstaunt
26.05.2011 13:00:17  Zum letzten Beitrag
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Absonoob

AUP Absonoob 20.11.2013
Norden, Ostfriesland war definitiv eine. Er war aber im Raum Göttingen - keine Ahnung, wie's da war.
26.05.2011 13:19:08  Zum letzten Beitrag
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Reisschuessel

Arctic
 
Zitat von Mountainbiker

Okay... mal eine kleine Zusammenfassung. Es sind sicherlich Fehler drinnen, aber was solls, soll ja nur ein grober Überblick sein.

Bisher haben sich 91 User geäussert. Diese erinnern sich an:

- 8 SS oder KZ-Aufseher (Dort habe ich gefallen oder verwundet nicht dokumentiert)


Diese Angaben sind ohne Gewähr, weil es verflixt schwierig ist da den Überblick zu behalten irgendwann. Dazu kommt, dass ich mir erlaubt habe die SS Angehörigen zu den Anhängern des Regimes zu zählen, da die SS eine ideologische Kampftruppe war.




Super Arbeit!
Auch das mit der Ideologischen Kampftruppe mag bei allen die sich früh im Krieg freiwillig gemeldet haben stimmen, dennoch muss man auch hier beachten das viele im späteren Verlauf des Krieges nicht mehr freiwillig zur Waffen-SS gekommen sind.

Hier noch eine Geschichte meines Uropas, die auch durch andere Quellen belegt ist: Als die Verbände nurnoch 1/3 des Kampfpersonals hatten kamen mehrmals Verstärkungen. Dies waren meißt "junge" (Was in dem Fall bedeutet gerade 17-18 Jährige)Leute die aus Luftwaffendivisionen abgezogen wurden. Keiner von denen war für die Einsätze ausgebildet und vielen in 2 Wochen von 70 Neuen 48 aus, mindestens 25 wurden getötet. Keiner von denen hat sich dafür irgendwie entschieden Teil der Waffen-SS zu werden.

Auch wenn ich weiß welchen Anspruch solch eine Auflistung wie hier hat will ich dennoch sagen das ich es sinnvoll fände, wenn wir Waffen-SS und SS bzw. KZ Aufseher trennen könnten.


---
Für die Liste:

Mein Opa mütterlicherseits war Niederländer und zu Jung für den Krieg, mein Opa Väterlicherseits war jedoch beim Heer ab 42 an der Ostfront als Fahrer eines Halbkettenfahrzeuges. (Sd.KFZ 10/11)
Er wurde verwundet, als er auf einen Dachboden in Russland klettern wollte. Er wusste nicht das auch russische Soldaten sich oben befanden, diese haben mit voller Wucht die Dachluke zugeschlagen, das hat seinen Daumen zertrümmert. Hat überlebt, selbst kennengelernt habe ich ihn leider nicht.
26.05.2011 13:55:57  Zum letzten Beitrag
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Sentinel2150

Arctic
 
Zitat von Noxiller


Wenn man an die genauen Standorte / Reiserouten kommt, wäre eine Europakarte doch bestimmt eine interessante Sache?



Also von meinem Opa und seinen beiden Brüdern könnte ich das zumindest machen. Hätte aber wohl frühstens im Juli Zeit dafür
26.05.2011 13:59:34  Zum letzten Beitrag
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Bluay

Bluay
...
Mein Opa Mütterlicherseits war wohl, wie der Bruder meiner Oma, bei der Luftwaffe und ist über England oder so abgeschossen worden. Der Bruder meiner Oma ist bis heute verschollen. Meine Oma erzählt immer aus der Gefangenschaft. Ihre Familie ist wohl von Polen ins Reich eingebürgert worden. Die Polen waren dann nach dem Krieg nicht mehr so gut auf Deutsche zu sprechen gewesen und haben wohl ihre Schwester und sie ordentlich schikaniert, weshalb sie immer noch vom Hass auf jene schwärmt. Sie is 33 geboren und hat deshalb nich so viel im Krieg selbst zu tun gehabt.

Mein Opa väterlicherseits erzählt nicht viel vom Krieg. Er hat wohl an der Ostfront gedient und sich geweigert, nen Russen zu exekutieren. Mehr weiß ich nicht.
26.05.2011 14:26:05  Zum letzten Beitrag
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Almi

[BC]Alm
...
 
Zitat von Reisschuessel

Auch wenn ich weiß welchen Anspruch solch eine Auflistung wie hier hat will ich dennoch sagen das ich es sinnvoll fände, wenn wir Waffen-SS und SS bzw. KZ Aufseher trennen könnten.


Hallo HoP.
26.05.2011 14:26:51  Zum letzten Beitrag
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pucky1986

AUP pucky1986 03.12.2018
Oma und Opa väterlichseits sind aus Pommern vor den Russen geflohen.

Mütterlichseits kenn ich eine Geschichte:
Meine Uroma und Uropa hatten ein Lokal in einem kleinem Kaff bei Tauberbischofsheim. Kurz vor Kriegsende, die GIs standen vor den Toren des Dorfes, wurden die letzten glühenden Naziverfechter überzeugt ihre Waffen niederzulegen. Dann versteckten sich alle im Lokal. Als nun schließlich die Truppen im Dorf waren, kam ein schwarzer GI in das Lokal und das Geschrei war erstmal groß, da meine Verwandten vorher noch nie einen Farbigen geshen hatten. Dieser wollte feiern, griff sich ne Flasche und nahm nen kräftigen Schluck. Sein Pech war, dass es sich dabei um Essig handelte.

Ansonste weiß ich, dass zwei (Ur?)Großonkel in Stalingrad liegen.

Meine Omas, Opa und Stiefopa sind vor meiner Geburt gestorben. Zu meinem einen Opa habe ich keinen Kontakt.
Muss mal meine Eltern fragen.
26.05.2011 14:27:18  Zum letzten Beitrag
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leslie

leslie
 
Zitat von Mountainbiker

[...]



Da fällt mir gerade ein, dass meine Großmutter väterlicherseits eine jüdische Familie bei sich hatte über den Krieg. Versteckt unter dem Dach ihres Bungalow-Hauses.

Sei es mütterlicher-, als auch väterlicherseits -> Beide Familien waren Gegner des Nationalsozialismus.
26.05.2011 14:55:26  Zum letzten Beitrag
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|nter

tf2_spy.png
Opa mütterlicherseits: zu jung

Opa väterlicherseits: Hat es in den letzten 5 Jahren seines Lebens geschafft, sein komplettes Leben inklusive Bildern, Briefen etc. in Buchform zu bringen (hab ihm als er 80 war den Umgang mit PC, Scanner und Drucker beigebracht).
Da mein Opa letztes Jahr gestorben ist, kann ich ihn nichts mehr fragen, aber ich lese noch immer gerne in seinem Buch, dass er in einer Auflage von 7 Exemplaren anlässlich seiner diamentenen Hochzeit an seine Enkel verschenkt hat.
Da ich ihm bei der Fehlerkorrektur und den Feinarbeiten am Buch geholfen habe, liegt es auch als PDF vor, ich könnte also bei Interesse Ausschnitte posten.

Was ich so auf die Schnelle sagen kann:
1939 war er dabei, als das Feuer auf Polen an Land eröffnet wurde.
Dann Einsätze in Frankreich, davon gibt es eine "erstaunliche" Anekdote, die kommt zum Schluss meines Posts.
Dann Einsatz in Russland mit Sturmgeschützen, Verwundung durch mehrere Granatsplitter, die teilweise nie herausoperiert werden konnten.

Ob mein Opa Menschen erschossen hat weiss ich nicht, ich gehe aber auf Grund seiner Erzählungen davon aus.
Ob er Nazi war? Nein, er war Soldat und hat nur seine Pflicht getan und wollte möglichst schnell heim, was ihm dann durch einen sehr langen Lazarettaufenthalt nicht möglich war.

Hochinteressant ist auch das Buch eines Kameraden meines Opas, den ich bei einem seiner Besuche noch persönlich kennen lernen durfte. Er hat nach Kriegsende 10 Jahre Kriegsgefangenschaft in Russland überstanden und die Erlebnisse dort in dem Buch "Morgen wird es besser" aufgeschrieben.


Geschichte aus Frankreich (gekürzt und aus dem Gedächtnis):
Die Einheit meines Opas war in irgendeinem Dorf stationiert und hatte sich ganz gut eingerichtet.
Auch mit den Einheimischen verstand man sich gut und feierte zusammen in einem örtlichen Lokal.
Eines Abends wollte dann ein deutscher Hauptmann "Wilhelm Tell" aufführen und schnappte sich zum Ende seiner Aufführung einen Franzosen und legte diesem einen Apfel auf den Kopf.
Er zog seine Pistole, schoss... und traf den Franzosen genau zwischen die Augen.
Von dem Hauptmann hat mein Opa dann nie wieder etwas gehört, er wurde strafversetzt.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von |nter am 26.05.2011 15:23]
26.05.2011 15:23:23  Zum letzten Beitrag
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Öhm...Naja

AUP Öhm...Naja 25.11.2008
 
Zitat von SeltenerFisch

Zum Thema Regime-treue:
Mein anderer Opa (ein Richter) war wohl in der SS.

Mir wurde immer etwas von "Sport-SS" erzählt. Keine Ahnung was das bedeuten soll, Google sagt auf die Schnelle nichts dazu. Ich denke mal das soll wohl eher auf eine repräsentative Stellung hindeuten. Ob das auch eine Schutzbehauptung ist kann ich leider nicht sagen.
Mein Vater geht allerdings noch weiter, spricht in seinen Erinnerungen von den Sorgen der Mutter über meines Vaters jüdisches Aussehen und von einer Angst enttarnt zu werden. Er hat auch Ungereimtheiten bei den Ausweisen ausgemacht. Er geht davon aus, dass auf beiden Seiten seiner Eltern "jüdisches Blut" vorhanden war, was eine Gefahr für die Familie begründete und meinen Opa zur "Flucht nach Vorne" veranlasst hatte - sprich, sich bei den Nazis hoch arbeiten um nicht aufzufallen.

Mir gefällt die Theorie meines Vaters, leider habe ich keinerlei Anhaltspunkte ob sie stimmt. Hoffen wir mal peinlich/erstaunt
Werde es wohl nie rausfinden.


Zum Thema Sport SS würden mir jetzt wahlweise SS-Einheiten einfallen die für Gebirgseinsätze vorgesehen waren oder die, die die Jugendausbildung in den Schlössern mitbegleitet haben, also Boot-Camp Ausbilder. Letzte Theorie wäre noch Leistungssportler die damals vermutlich in die SS gesteckt wurden, so wie heute viele Sportler ja bei der Bundeswehr oder dem BGS sind (UND DAS SOLLTE JETZT KEIN VERGLEICH SEIN!!!)
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Öhm...Naja am 26.05.2011 16:19]
26.05.2011 16:19:14  Zum letzten Beitrag
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Reuter

AUP Reuter 01.07.2013
 
Zitat von |nter

Da ich ihm bei der Fehlerkorrektur und den Feinarbeiten am Buch geholfen habe, liegt es auch als PDF vor, ich könnte also bei Interesse Ausschnitte posten.




Wenn es dir nichts weiter ausmacht, kannst du ja auch die gesamte PDF zur Verfügung stellen. Würde mich zumindest sehr interessieren.
26.05.2011 16:39:58  Zum letzten Beitrag
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XX5.acsp|QuiN

AUP XX5.acsp|QuiN 08.04.2010
 
Zitat von Öhm...Naja

Letzte Theorie wäre noch Leistungssportler die damals vermutlich in die SS gesteckt wurden, so wie heute viele Sportler ja bei der Bundeswehr oder dem BGS sind (UND DAS SOLLTE JETZT KEIN VERGLEICH SEIN!!!)


Max Schmeling haben sie zu den Fallschirmjaegern geschickt. Er hat an Unternehmen Merkur teilgenommen. Wobei das noch einen propagandistischen Zweck erfuellt hat. Normale Sportler wurden mehr oder weniger regulaer eingezogen, wobei Prominenz niemals geschadet hat. Das war allerdings nicht so, wie mit den bekannten Schauspielern, die man zur Volksunterhaltung gebraucht hat und durch Goebbels' "Gnaden" der Front entgingen.

/e: Es gab noch die Reiter-SS, die kann man durchaus noch im (Reit-)Sportbereich sehen.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von XX5.acsp|QuiN am 26.05.2011 17:17]
26.05.2011 17:15:05  Zum letzten Beitrag
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fef^topper

Russe BF
 
Zitat von Reuter

 
Zitat von |nter

Da ich ihm bei der Fehlerkorrektur und den Feinarbeiten am Buch geholfen habe, liegt es auch als PDF vor, ich könnte also bei Interesse Ausschnitte posten.




Wenn es dir nichts weiter ausmacht, kannst du ja auch die gesamte PDF zur Verfügung stellen. Würde mich zumindest sehr interessieren.



Dito

btw interessanter Thread.

Leider habe ich meine beiden Opas nicht mehr kennengelernt. (sind vor meiner Geburt gestorben)
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von fef^topper am 26.05.2011 17:17]
26.05.2011 17:17:15  Zum letzten Beitrag
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-=Q=- 8-BaLL

-=Q=- 8-BaLL
 
Zitat von Alkoholiker*

der großvater meines sitznachbarn in der schule war auch in stalingrad und verletzte sich kurz vor dem zusammenbruch der luftbrücke. da er noch irgendwie gehen konnte, hat er sich in der verletztenschlange am flughafen vorgeschummelt, er humpelte an in betten liegenden schwerverletzten vorbei. er hat den letzten flieger erwischt und die anderen nie wieder gesehen.



Das war ein ziemlich großes letztes Flugzeug, was da damals aus Gumrak abgehoben ist. Neben einer halben Armee, die laut eigener Aussage da drin saß, war sogar noch Platz für Peter Scholl-Latour.

(Keine Kritik an deiner Geschichte, sondern eine Beobachtung aus Zeitzeugenberichten hier und anderswo).


 
Zitat von [KoM]TingelTangelBob

 
Zitat von Toppi
wie um alles in der welt kann man das überleben? schäden?



Es war wohl ein "Steckschuss". Vielleicht war das Projektil schon recht lange unterwegs, hat nicht mehr viel Energie gehabt und zusätzlich erst den Helm durchschlagen.

Direkte Schäden gab es nicht, ob allerdings seine spätere Frühverrentung mit der Verletzung zu tun hatte, kann ich nicht sagen, da wir u. a. wegen seiner ungebrochen positiven Haltung zum Nationalsozialismus über Jahrzehnte keinen Kontakt mit ihm hatten.



Der Herr Goebbels würde sich für seine Arbeit posthum auf die Schulter klopfen wenn er mitbekäme, dass es Menschen gibt, die selbst mit einem Kopfschuss(!) bis an ihr Lebensende hinter der "Idee" stehen. Unglaublich.

---
Meine beiden Opas haben mit mir nie über den Krieg gesprochen, miteinander allerdings schon - wenn sie dachten, dass niemand zuhört.

Der eine war, soweit ich die Geschichte rekonstruieren konnte, kein Soldat, sondern bei der "Bauleitung der Luftwaffe" tätig, also eine zivile Dienststelle und für den Bau der Gebäude und den Einrichtungen auf den Fiegerhorsten zuständig.

Der andere war in Russland und Frankreich, von ihm habe ich keine eigenen Aussagen, aber mal einen Brief gefunden:

 

D-Day:
- Abkommandiert zur Front am 6.6. mit selbstfahrenden Vierlings-Flaks
- Nach 8 Wochen Neuaufstellung der Einheit (nirgends erwähnt..) in Hunsrück an der Mosel

Ardennen-Offensive
- Heiligabend 1944 an der Stadt St. Vieth
- Januar und Februar 1945 in der Eifel

Rückzug:
- Anfang März kurz vor Sprengung der Hohenzollernbrücke auf die rechte Rheinseite gekommen
- Rückzug Richtung Bergisches Land und Sauerland
- Karfreitag 1945 in der Nähe von Sundern/Sorpesee
- Einschluss im Ruhrkessel (als Daten sind u.a. der 10. und 11. April '45 angegeben)
- Angriffsbefehl auf das von Amerikanern besetzte Herscheid

Mein Opa täuschte eine Verletzung vor, die ihn vor dem Angriff bewahrte, versteckte sich und ergab sich 2 Tage später den Amerikanern.

Ab dem 8. Mai in einem Lager bei Gummersbach, anschließend in Remagen. Entlassung am 10. Juni 1945 in Dortmund.

26.05.2011 17:22:31  Zum letzten Beitrag
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loliger_rofler

AUP loliger_rofler 08.03.2009
Dann werde ich auch mal die Erlebnisse meiner beiden Großväter schildern.


Der Großvater mütterlicherseits ist sehr verschwiegen was das Thema Krieg und Nazizeit angeht, heute hat er geistig leider immens abgebaut und verwechselt mich bei Besuchen schon immer mit meinem Cousin der 15 Jahre Älter ist. Sehr anstregend, aber er ist echt ein lieber Kerl. Die Großmutter ist leider bereits gestorben. Daher weiß ich alles was ich weiß von meinem Onkel und dem was er mir erzählt hat bzw. wir aus den paar Andenken erahnen konnten die er oben auf dem Speicher hat und die wir gefunden haben. Er hat wohl in den letzten Kriegsjahren, da er noch recht jung war (ich glaube 15 rum), die Flakgeschütze vor der nächstgrößeren Stadt bedient und ging direkt bei Ankuft der Amis in Gefangenschaft. Anscheinend hat der Kommandierende dort beschlossen dass die Lage aussichtslos ist, den jungen Männern (und Kindern) befohlen sich zu ergeben und auf ihre Familien acht zu geben. Körperlich wurde er nicht verwundet, scheint aber laut meiner Oma einige Traumata mitgenommen zu haben während die Bomben fielen.


Mein Großvater väterlicherseits ist heute noch immens fit und hat mit meiner ebenfalls noch recht rüstigen Oma das Weingut nach dem Krieg von Null an neu aufgebaut, die erste Halle samt Keller noch komplett im Alleingang. Er hat viel erzählt von "domols" und mir unter anderem seine Andenken gezeigt (die er lange versteckt hielt während die Franzosen in der Nähe stationiert waren). Sein Stahlhelm müsste zuhause noch auf dem Speicher sein samt einer Hakenkreuz-Kette. Bei Gelegenheit mache ich mal Fotos.
Auf jeden Fall wurde er mit 16 Jahren eingezogen, als der Krieg praktisch verloren war, und wurde mit c.a. 20 anderen Jugendlichen abkommandiert den Vormarsch der Amerikaner zu bremsen. Als Sie nachts durch ein Waldstück marschierten hörten sie wie die Amerikaner mit einigen Panzern und Unmengen Infanterie vorrückten und beschlossen dass es wenig Sinn macht sich erschiesse zu lassen, sodass sie sich erstmal im Wald versteckten. Als die Amerikaner allerdings passierten hat wohl jemanden die Nervosität gepackt und er hat geschossen. Daraufhin brach die Hölle los, die überrumpelten Amerikaner haben den Wald ringsum mit MG-Feuer eingedeckt und wohl auch mehere Handgranaten geworfen. Meinem Opa hat damals seine lahmarschige Reaktion den Hintern gerettet:
Die Salven der Amerikaner kamen etwa auf Kniehöhe an, da das Gelände zur Straße hin leicht abfiel und die das nicht gleich kapiert haben. Seine Kameraden haben sich auf den Boden geworfen und bis auf wenige die Salve komplett abbekommen, er dagegen hatte "nur" eine Kugel im linken Knie. Einer seiner Freunde hat durch eine Handgranate sein linkes Bein verloren, aber überlebt. Den Mann habe ich noch kennengelernt, das hat wohl Jahrelang an ihm genagt. Als dann die Amis realisierten dass außer dem einen Schuss nichts kam haben sie in schlechtestem Deutsch und oft auf Englisch rumgebrüllt man möge sich ergeben. Besagter angeschossene Freund konnte eine weiterführende Schule besuchen und daher ein paar Brocken Englisch. Sein "we surrändär!" hat ihnen wohl den Arsch gerettet. Mit Lampen ausgestattet haben die Amerikaner die Verwundeten eingesammelt und in ein Lazarett gebracht, wohl einer der Gründ aus denen mein Opa die um einiges mehr mag als "die Russen". Das Kriegsende hat er im Lazarett erlebt. Wenig später landete er wohl kurzzeitig mit mehreren Freunden im Gefängnis nachdem sie beim stehlen erwischt wurden, kam aber kurz darauf wieder frei. Dass mein Großvater "die Russen" nicht abkann hat allerdings einen Grund: Sein Vater, also mein Urgroßvater, ist in beiden Weltkriegen als einfacher Fußsoldat unterwegs gewesen, beidesmal an der Ostfront. Beide Male kam er in Gefangenschaft, und beide Male konnte er ausbrechen und sich zu Fuß und über Umwege nach Deutschland durchschlagen. Das erste Mal ging es ganz leicht, er ist während der Zwangsarbeit in einer Mine "Hogan's Heros"-Style in einer Lore nach draußen geschmuggelt worden, zusammen mit einem guten Freund. Mit dem zusammen hat er auch den Heimweg angetreten und sich über Bauernhöfe, Züge und quer durch mehrere Flüsse nach Deutschland zurückgekämpft.
Das zweite Mal allerdings hat er erzählt dass die Russen weit weniger freundlich waren, ihm wurden keine Zigaretten mehr angeboten, man schwatzte nicht mehr miteinander und es wurden wohl auch einfach mal random Leute erschossen. Da hat er beschlossen mit 4 anderen zusammen gewaltsam auszubrechen. Sie haben mit einem aus der Küche entwendeten Messer eine Wache mitten in der Nacht überwätligt und wohl brutalst umgebracht, sich so gut es ging bewaffnet und sind in die Wildnis geflohen nachdem sie sich einiges Proviant geschnappt und einen weiteren Wachmann getötet hatten. Aus diesem Lager kam anscheinend niemand mehr zurück nach Deutschland. Von den anderen Flüchtlingen hat es nur noch einer geschafft nachdem sie sich getrennt hatten um nicht so leicht gefunden zu werden.

Nach diesen Strapazen konnte er wohl perfekt Russisch und hat gesagt er würde den Arsch umlegen der es wagt noch einen Weltkrieg anzuzetteln.

So weit meine Verbindungen zu dieser Zeit und was ich über Gespräche mit meinen Großeltern und Eltern in Erfahrung bringen konnte. Wie von vielen geschrieben kommt wohl bei den meisten Menschen die diese Zeit miterlebt haben ein latenter Rassismus zum Vorschein, selbst wenn sie im normalen Leben jedem ersteinmal völlig normal gegenüberstehen. Finde ich ehrlich gesagt auch mehr als verwirrend, ich weiß nie so recht wie ich reagieren soll, da ich sehr wohl verstehe woher das kommt, aber das nicht gutheißen bzw. mit meinem Gewissen vereinbaren kann.
26.05.2011 17:30:56  Zum letzten Beitrag
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Reisschuessel

Arctic
 
Zitat von Almi

 
Zitat von Reisschuessel

Auch wenn ich weiß welchen Anspruch solch eine Auflistung wie hier hat will ich dennoch sagen das ich es sinnvoll fände, wenn wir Waffen-SS und SS bzw. KZ Aufseher trennen könnten.


Hallo HoP.



Vergleich mit Hoppelhase oder was?

Ich nehme an du hast dich auch halbwegs mit dem Thema beschäftigt und kannst auchn Argument bringen warum das nicht zusammengeht? Ich bin der letzte der auch nur irgendwas im Zusammenhang mit dieser Zeit gut heißen will, ich will auch kein Ranking erstellen wer die bösesten Nazis waren, ob in Waffen-SS, Wehrmacht, SS oder anderen. Aber einfach unreflektiert alles in einen Topf zu schmeißen ist sachlich schlichtweg falsch.
26.05.2011 17:46:54  Zum letzten Beitrag
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DeathCobra

AUP DeathCobra 24.06.2021
 
Zitat von loliger_rofler

Sein Vater, also mein Urgroßvater, ist in beiden Weltkriegen als einfacher Fußsoldat unterwegs gewesen, beidesmal an der Ostfront.


wow, glücklicher kerl, dass er das zweimal überlebt hat.
26.05.2011 17:57:12  Zum letzten Beitrag
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Almi

[BC]Alm
...
 
Zitat von Reisschuessel

Vergleich mit Hoppelhase oder was?


Ne, du bist nicht lang genug hier.

 

Ich nehme an du hast dich auch halbwegs mit dem Thema beschäftigt und kannst auchn Argument bringen warum das nicht zusammengeht? Ich bin der letzte der auch nur irgendwas im Zusammenhang mit dieser Zeit gut heißen will, ich will auch kein Ranking erstellen wer die bösesten Nazis waren, ob in Waffen-SS, Wehrmacht, SS oder anderen. Aber einfach unreflektiert alles in einen Topf zu schmeißen ist sachlich schlichtweg falsch.


Auch wenn ich die Sachkenntnis besäße, ich hätte ich ganz bestimmt keine Lust, das alles nochmal durchzuexerzieren.
Das hat Cain schon zu genüge getan.

Aber bitte, vielleicht kannst du noch was lernen:
http://forum.mods.de/bb/thread.php?TID=153092&PID=1236923985#reply_1236923985 ff.
26.05.2011 18:02:50  Zum letzten Beitrag
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Mountainbiker

AUP Mountainbiker 11.06.2012
 
Zitat von Reisschuessel

 
Zitat von Almi

 
Zitat von Reisschuessel

Auch wenn ich weiß welchen Anspruch solch eine Auflistung wie hier hat will ich dennoch sagen das ich es sinnvoll fände, wenn wir Waffen-SS und SS bzw. KZ Aufseher trennen könnten.


Hallo HoP.



Vergleich mit Hoppelhase oder was?

Ich nehme an du hast dich auch halbwegs mit dem Thema beschäftigt und kannst auchn Argument bringen warum das nicht zusammengeht? Ich bin der letzte der auch nur irgendwas im Zusammenhang mit dieser Zeit gut heißen will, ich will auch kein Ranking erstellen wer die bösesten Nazis waren, ob in Waffen-SS, Wehrmacht, SS oder anderen. Aber einfach unreflektiert alles in einen Topf zu schmeißen ist sachlich schlichtweg falsch.


Das ist ja auch keine wissenschaftliche Arbeit, sondern bloßes Gezähle um das zusammenzufassen, was hier geschrieben wurde. Die Aufteilung in die verschiedenen Abteilungen wäre pure Erbsenzählerei.
Die Unterscheidung bringt keinen Mehrwert, auch wenn es Zwangrekrutierte gab. Am Ende bleibt es ein ideologischer Kampfverband, der eine Menge Verbrechen auf dem Kerbholz hat.


¤: der Mantelthread... \o/
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Mountainbiker am 26.05.2011 18:10]
26.05.2011 18:07:56  Zum letzten Beitrag
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Revak

Russe BF
Cain! Das waren noch Zeiten, da hat man noch richtig gelernt im p0T! \o/

edit: Ach verdammt, der letzte Post im Mantelthread D:

 

Gruss
PiLLe



traurig
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Revak am 26.05.2011 19:13]
26.05.2011 19:12:09  Zum letzten Beitrag
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-rantanplan-

-rantanplan-
Es soll ja auch Leute geben, die Widerstand geleistet haben, und aus meiner Familie weiß ich dazu zwei Geschichten zu erzählen.

Ein Großonkel, Bruder meiner Großmutter väterlicherseits, war Adjutant von Stauffenberg und bei den Attentaten dabei, Friedrich Klausing (hier ist eine Kurzbiografie), in der Folge ist er vom Volksgerichtshof in den Schauprozessen gegen die Verschwörer verurteilt und gehängt worden.

Mein Opa, also sein Schwager, war Theologe, Zentrumsmitglied vor der Gleichschaltung (nach dem Krieg in der FDP), und zu der Zeit in Berlin als Truppengeistlicher oder wie das heißt bei der Wehrmacht, und ebenfalls in den Kreisen des Widerstandes - er war anscheinend für die vom Kreisauer Kreis geplante Übergangsregierung von Württemberg vorgesehen, obwohl ich das nur aus Erzählungen habe, in den Büchern steht dazu leider nichts.

Bei ihm hat sich angeblich (auch das ist nicht belegt, aber erzählt, ich weiß das noch gut) mein Großonkel in der Nacht vom 20. auf den 21.07.1944 versteckt - es wurden offenbar Leute des Widerstandes im Südwesten gewarnt, bevor sich mein Großonkel dann der Gestapo gestellt hat (warum auch immer er das getan hat! Meine Oma vermutete, dass genau verhindert werden sollte, dass die Verbindung zur Schwagerfamilie im Zuge der unvermeidlichen Fahndung nach ihm aufgedeckt wird. Falls das stimmen sollte wäre es kaum zu fassen).

Jedenfalls hat es mein Opa unbehelligt nach Süddeutschland zurückgeschafft, weil er sowieso schon den Entlassungsschein wegen einer zu besetzenden Pfarrerstelle erlangt hatte, und ist von den Nazis nicht weiter verfolgt worden, obwohl die ja nahezu jeden verhaftet haben der irgendwas damit zu tun hatte, also sofern sie es herausgefunden haben.

Später ist er Theologieprofessor geworden.


Mütterlicherseits war der Opa Ingenieur bei Dornier in Wismar bzw. Rostock, und, hm, reichlich deutschnational eingestellt, und zwar auch nach dem Krieg. NSDAP- und SA-Mitglied, von Verbrechen wollte er aber nie was gewußt haben - da in den Dornierwerken da an der Küste ziemlich viele Zwangsarbeiter eingesetzt wurden darf man das allerdings bezweifeln. Aber da konnte man echt nicht mit ihm reden. Die Bösen waren die Russen für ihn, sonst niemand, wobei die Nachkriegszeit mit Flucht in den Westen usw. wohl ziemlich traumatisch gewesen ist.


Diese beiden Opas sind sich nie richtig grün geworden wenn ich das mal so sagen darf...
26.05.2011 19:15:47  Zum letzten Beitrag
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loliger_rofler

AUP loliger_rofler 08.03.2009
unglaeubig gucken
Was ich noch sagen wollte von wegen "Hitler war eigentlich ganz gut" usw.:

Meine Großeltern auf allen Seiten haben die Handlungen von damals als scheisse und dämlich empfunden, wobei allerdings mein Opa väterlicherseits (der mit dem Beinschuss) zugegeben hat damals dafür recht begeistert gewesen zu sein. Die Hitlerjugend war für einen Bauernjungen halt was tolles, mal schön mit den Freunden Spaß haben und Erfolge verbuchen zu können die auch was zählen in der Welt. Da sieht man sehr schön wie das mit dem "reinziehen" der jungen Menschen damals funktioniert hat. Zweifel kamen ihm erst als sie bewaffnet gegen den Feind marschiert sind und seine Freunde umkamen. Da war das Fazit dann verständlicher Weise "Krieg ist riiiiichtig kacke".

 
Zitat von Revak

Cain! Das waren noch Zeiten, da hat man noch richtig gelernt im p0T! \o/


Und auch das este mal da ich die Abgründe der menschlichen Dummheit erblickte...

Ich vergesse immer wieder was HoP fürn Pfosten war.
26.05.2011 19:17:06  Zum letzten Beitrag
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Bombur

AUP Bombur 24.06.2010
 
Zitat von loliger_rofler

Ich vergesse immer wieder was HoP fürn Pfosten war.


Das ist eine Leistung. Für mich definiert HoP sich nur als Pfosten.
26.05.2011 20:05:34  Zum letzten Beitrag
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-=SmuGGleR=-

Russe BF
Mein Opa war Unteroffizier der Wehrmacht an der Ostfront. Er wurde dreimal verwundet und bekam das eiserne Kreuz. Nach Kriegsende sollte er noch bei Schwarzenberg/Sachsen Widerstand leisten. Hatte er nach eigenen Angaben mit den Worten: "Der Krieg ist aus. Ich habe meine Pflicht für dieses Land getan." abgelehnt und ist nach Hause gegangen. Er hat immer nur lustige Anekdoten erzählt. Einmal habe ich ihn auf Kampfhandlungen angesprochen. Er wollte nie drüber reden. Er erzählte mal beiläufig von einem Feuergefecht auf einem Flugfeld, als beide Seiten unvermittelt aufeinander trafen. Mehr aber nie.

Der Bruder meiner Oma war bei der SS. 1945 befand er sich in Prag auf Offiziersschule und ist um Kampfeinsätze rumgekommen. Zu seinem 80. Geburtstag erzählte er mit Tränen in den Augen, dass viele seines Jahrgangs nicht so viel Glück hatten und ein guter Lehrgangskollege 2 Tage nach Kriegsende in Österreich von den Amerikanern erschossen wurde.

Mein Opa mütterlicher Seite verlor seinen Zwillingsbruder in Russland. Er hat nie drüber geredet. Er ist nach Kriegsende zur kasernierten Volkspolzei und war später Hauptmann einer Grenzkompanie in Berlin. 1987 ist er ein Pension gegangen. Vor ein paar Jahren meinte er mal zu mir: Zum Glück mussten wir bei mir nie jemanden aus dem Zaun ziehen.

Die Cousine meiner Oma wurde in Dresden von Russen vergewaltigt. Wenn das Thema Krieg aufkam hat sie immer angefangen zu weinen und den Raum verlassen. Sie hat das selbst mit über 80 Jahren nie verwunden.
26.05.2011 20:55:55  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Die Sünden unserer Großväter ( Don't mention ze war )
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