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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Feminismus Thread II ( Auto durch die Küche, lol )
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gonzo

AUP gonzo 16.07.2021
slightly off topic

Wenn man sowas mit unbekannteren Personen macht sollte man sich sehr genau darüber aussprechen was gewünscht ist und ein safeword etc ausmachen. Das funktioniert natürlich nur wenn man seine Kommunikation unter Kontrolle hat. Alles andere ist fahrlässig. Mit Leuten die sowas nicht kommunizieren wollen oder können würde ich persönlich lieber keine BDSM Sachen machen, vermutlich würde ich sogar den Sex direkt absagen.
05.02.2022 22:17:16  Zum letzten Beitrag
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KingGinord

kingginord
 
Zitat von gonzo

slightly off topic

Wenn man sowas mit unbekannteren Personen macht sollte man sich sehr genau darüber aussprechen was gewünscht ist und ein safeword etc ausmachen. Das funktioniert natürlich nur wenn man seine Kommunikation unter Kontrolle hat. Alles andere ist fahrlässig. Mit Leuten die sowas nicht kommunizieren wollen oder können würde ich persönlich lieber keine BDSM Sachen machen, vermutlich würde ich sogar den Sex direkt absagen.



Klar, wenn man reflektiert genug ist und selbstsicher ist das auch selbstverständlich. Ich denke gerade das spielt oft bei jungen Personen gerade in diese Dominanzverteilug aber mit rein, da dort nicht immer genug Aufklärung vorhanden ist. Ich glaube wenn wir damals so eine Sendung wie Sexeducation gesehen hätten wären viele von uns anders miteinander um- und hätten das Thema Sex ganz anders angegangen.
05.02.2022 22:26:32  Zum letzten Beitrag
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[FGS]E-RaZoR

AUP [FGS]E-RaZoR 19.09.2011
Ich glaube die Frage von serendipity könnte man vielleicht auf die Frage runterbrechen, ob es in einer befreiten Welt eben noch BDSM gäbe (und als zweite Frage sicher auch, wie da die Rollenverteilung wäre).

Ich glaube grundsätzlich sind Menschen schon dazu in der Lage, zu kompartmentalisieren und in einem konsensuellen Kontext Dinge zu tun, die sich für sich genommen nicht reizvoll finden, aber eben wissen/spüren, dass es dem Partner bzw. der Partnerin Lust bereitet. Gleichzeitig ist die von mir angenommene Fähigkeit natürlich alles andere als eine Garantie, dass diese Trennung allen Personen gelingt oder dass sie auch nur angestrebt ist.

Wie oben schon von serendipity ausgeführt, denke ich auch nicht, dass der Lustgewinn bei Unterwürfigkeit "unfeministisch" ist oder so, aber man eben hinterfragen sollte, wie es dazu kommt. Ebenso bei der Erwartung gegenüber Männern, dass sie die dominante Rolle einnehmen (dafür brauchts ja idr nichtmal wirklich Fetischkram). Und zu gonzo: ich denke, dass hier das Private und das Politische automatisch vermischt ist.

Ich habe aber auch grundsätzlich das Gefühl, nicht so wahnsinnig viel zu dieser Diskussion beitragen zu können, weil ich als beta soyboy cuck sowieso so ziemlich Null Interesse daran habe, bei sexuellen Handlungen irgendwie dominant zu agieren.

Dabei sollte man aber vielleicht auch anmerken, dass es auch als submissiver Part natürlich möglich ist, übergriffig zu handeln.

Schwieriges Thema auf jeden Fall und da gibts sicher auch ein Haufen Bücher und Aufsätze zu. Leider weiß ich da spontan auch nichts. Vielleicht "Feindbild Frau. Männliche Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen" von Rolf Pohl? Hätte ich hier als pdf liegen, aber selbst noch nie gelesen peinlich/erstaunt
05.02.2022 22:34:34  Zum letzten Beitrag
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Tiefkühlpizza

Tiefkühlpizza 09.02.2022
Also härtere Gangarten im Bett find ich auch schwierig einzuordnen. Die Vorstellung, eine Frau zu schlagen, selbst wenn sie es "einfordert", bereitet mir auch großes Unbehagen und ich wüsste nicht, ob ich es machen würde.

Ich hab mich einmal von einer Frau fesseln lassen und fand das dann leider doch nicht so geil. Daraus ist aber auch nicht wirklich ein Problem entstanden. Hab da nicht das Gefühl gehabt, dass daraus außerhalb des Betts sich irgendwas geändert hat.

Käme am Ende wahrscheinlich auch immer auf die Einzelperson an, ob Alltag und Bett wirklich so scharf getrennt werden kann. Bzw. ist vielleicht auch die Frage, ob die sexualisierte Gewalt wirklich aus reinem Lustgewinn ausgeübt wird oder eben jemand seine von vornherein vorhandene Mysogonie unter dem Deckmantel des BDSM ausleben möchte.
06.02.2022 11:28:01  Zum letzten Beitrag
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serendipity

AUP serendipity 17.05.2021
Vielen Dank für die Perspektiven der Leute die sagen, sie könn(t)en es nicht trennen.

Ich möchte hier kurz als Disclaimer erwähnen, dass ich es schön fände diesen Diskurs weiterhin öffentlich zu führen, aber auch verstehen kann, wenn die folgenden Thematiken nicht öffentlich besprochen werden wollen. In dem Fall kann das ganze gerne als PM ausgelagert werden.

 
Zitat von KingGinord

Und da komme ich zum Punkt des Zwiespalts. Genau das was du angesprochen hast stellt für mich auch ein Problem dar. Je mehr ich eine Person liebe oder sie mag, desto weniger möchte ich sie degradieren. Wenn mehr emotionale Distanz existiert habe ich da weniger Hemmungen. Und das wird in meinen Beziehungen dann auch manchmal zu einem Problem, da ich mit mehr Zuneigung generell weniger Lust empfinde - nicht weil ich unbedingt das Degradieren brauche oder das bevorzuge, Anspucken z.B. hab ich noch nie gemacht und wöllte ich auch gar nicht. Sondern eher, weil ich das Gefühl habe diese Objektivifierung durch die ständige Präsenz von "Sexualität" in Werbung, Rundfunk und Fernsehen mir ein gewisses Bild indoktriniert hat. Und dieses Bild kann und will ich nicht auf Personen die ich liebe überstülpen.



Interessant, dass du das ansprichst, das kann ich an mir auch beobachten, aber natürlich umgekehrt.
Je mehr ich jemanden mag, desto mehr finde ich den Gedanken abstoßend, von dieser Person sexuell begehrt zu werden. Beziehungsweise finde ich das begehrt werden recht häufig noch ok, aber die tatsächliche Ausführung/Andeutung davon macht dann gerne mal Gefühle kaputt, die sich gerade entwickeln.
Als Frau macht man sich dann auch noch Gedanken, ob man jetzt in die Sparte der Frauen eingeordnet wird, die sich in ihrer Jugend ausleben und dann mit einem festen Partner zu prüden Frauen werden, die sich nur noch zu besonderen Anlässen mit rollenden Augen zum halbherzigen Sex überreden lassen. (Dass diese Sparte an und für sich schon absoluter Red Pill Bullshit ist interessiert mein Gedankenkarussel dann leider nicht.)
Man hat irgendwie seinen Weg gefunden mit der Hypersexualisierung umzugehen und dadurch ein wenig den Bezug zur eigenen Sexualität verloren. Man fragt sich immer, ob man als gesamte Person begehrt wird oder als Körper.
Es hilft dabei auch nicht sonderlich, dass es in unserer Gesellschaft als völlig normal angesehen wird möglichst schnell miteinander zu schlafen, denn man(n) "will ja nicht die Katze im Sack". Und wenn man in jüngeren Jahren noch nicht reflektiert genug war um sich über sowas Gedanken zu machen, dann "kämpft" man (ob tatsächlich oder eingebildet ist dabei finde ich irrelevant) noch eben gegen jenes Red Pill Stigma, dass man sich in früheren Jahren gedanken- und hemmungslos durch die Weltgeschichte gebumst hat und dem edlen nice guy jetzt den Sex verwehrt, weil er nicht das gleiche Kribbeln auslöst wie die krassen Ficker früher.

 
Zitat von KingGinord

Ich hab dann eher das Gefühl ich benutze die Personen und das gefällt mir ganz und gar nicht. Deshalb kann ich von mir persönlich sagen, dass ich diese Widersprüche definitiv nicht so ohne Weiteres in Einklang bringen kann. Es belastet mich dann auch emotional, dass sich meine Partnerinnen nicht so begehrt gefühlt haben sexuell, was natürlich nicht förderlich für mehr Begehren ist.



Danke für die Ehrlichkeit. Das bestätigt ja gewissermaßen meine Befürchtung, dass es eben Männer gibt die das nicht trennen können. Und so wie es Männer gibt, die dann eben darauf verzichten gibt es sicherlich auch Männer, die diesen Umstand dann ignorieren oder eben genau deswegen dominant sind.

 
Zitat von KingGinord

Und ich glaube das spielt dabei auch eine große Rolle. Wenn sich eine Person sexuell von mir dominieren lässt, dann muss ich mir vorab sicher sein, dass sie mich auch wirklich attraktiv findet und wir das jetzt nicht einfach nur machen, weil mensch das einfach so macht



Ja, unbedingt. Ich glaube das ist allgemein ein guter Ansatz für mich um diese Problematik mit meiner Einstellung in Einklang zu bringen.
Männliche Dominanz im Bett kann sich gut anfühlen, wenn ohne Zweifel klar ist, dass das ganze nur gespielt ist, das Begehren nicht nur auf meinem Körper basiert und ich weiß ich möchte das genau so wie es passiert für mich selbst und nicht nur deshalb, weil ich weiß, dass es dem (Sexual)Partner gefällt.


 
Zitat von KingGinord

Triggerwarnung: Körperliche Übergriffigkeit (?)



Tut mir Leid, dass du diese Erfahrung machen musstet. Ich hoffe du kommst damit heute klar.

 
Zitat von KingGinord
Gibt es da gar keine Ängste bei diesen Vorlieben mit unvertrauten Personen umzugehen? Unterbewusst war mir in den bestimmten Situationen nämlich schon irgendwie klar, dass ich im Ernstfall mich befreien könnte und das ist ja dann andersrum häufig(!) eben nicht gegeben. Liegt darin auch eine Art Anziehung?



Na klar. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass das bei mehr oder weniger flüchtigen Bekanntschaften der hauptsächliche Reiz ist. Also zumindest bei mir war das so.
Ich habe mich da selbstbestimmt in eine beängstigende Situation begeben und die Kontrolle darüber aus freien Stücken abgegeben. Man nimmt der Situation gewissermaßen das beängstigende, weil man das selbst ganz bewusst herbeiführt.


 
Zitat von [FGS]E-RaZoR

Ich glaube die Frage von serendipity könnte man vielleicht auf die Frage runterbrechen, ob es in einer befreiten Welt eben noch BDSM gäbe (und als zweite Frage sicher auch, wie da die Rollenverteilung wäre).



Da hab ich noch nicht drüber nachgedacht, ist aber ein interessanter Schritt weiter. In einer Welt in der Machtverteilung bei Geschlechtern niemals eine Rolle spielt gäbe es vielleicht gar nicht das Bedürfnis, Macht in Verbindung mit Sex zu erleben.

 
Zitat von [FGS]E-RaZoR

Wie oben schon von serendipity ausgeführt, denke ich auch nicht, dass der Lustgewinn bei Unterwürfigkeit "unfeministisch" ist oder so, aber man eben hinterfragen sollte, wie es dazu kommt. Ebenso bei der Erwartung gegenüber Männern, dass sie die dominante Rolle einnehmen (dafür brauchts ja idr nichtmal wirklich Fetischkram).



Fragt sich nur auf welcher Ebene man das hinterfragen kann und darf, bzw wie weit man dabei geht. Gesamtgesellschaftlich kann man das sicherlich hinterfragen. Aber muss man dabei aufpassen, dass man Menschen die sexuelle Selbstbestimmung nicht abspricht oder muss man das sogar ganz bewusst tun um darüber überhaupt reden zu können?
Und damit meine ich nicht auf persönlicher Ebene, indem man sagt "Du darfst das nicht empfinden", sondern auf weiter gedachter Ebene im Sinne von "Ich glaube dir, dass du denkst diese Entscheidung selbstbestimmt getroffen zu haben, aber die Illusion der Selbstbestimmung basiert auf patriarchalen Strukturen" etc pp. Und wieviel Sinn macht es darüber zu reden und den Schritt zu gehen, Menschen ihre Selbstbestimmung diesbezüglich abzusprechen, wenn eine Behebung dieser Umstände nur in einer Utopie möglich wäre?


 
Zitat von Tiefkühlpizza

Bzw. ist vielleicht auch die Frage, ob die sexualisierte Gewalt wirklich aus reinem Lustgewinn ausgeübt wird oder eben jemand seine von vornherein vorhandene Mysogonie unter dem Deckmantel des BDSM ausleben möchte.



Ja und halt auch die persönliche Frage meinerseits: Wie unterscheide ich zwischen dem einen und dem anderen?
Ist es klug kategorisch erstmal jeden in den Papierkorb zu verschieben, der solche Vorlieben äußert? Oder kann man solche Vorlieben offensiv äußern (im Kontext des Kennenlernens) und sich berechtigterweise als Feminist bezeichnen?
06.02.2022 13:06:21  Zum letzten Beitrag
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gonzo

AUP gonzo 16.07.2021
Die Frage inwieweit patriarchale Strukturen unsere persönliche Empfindung von Sexualität und sexuellen Vorlieben beeinflussen finde ich übrigens wirklich interessant. Wenn da jemand guten Lesestoff hat immer her mit den Tipps. Gerne auch akademisch. Looking at you Elektrorasierer.
06.02.2022 13:13:16  Zum letzten Beitrag
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[FGS]E-RaZoR

AUP [FGS]E-RaZoR 19.09.2011
 
Zitat von serendipity

 
Zitat von [FGS]E-RaZoR

Wie oben schon von serendipity ausgeführt, denke ich auch nicht, dass der Lustgewinn bei Unterwürfigkeit "unfeministisch" ist oder so, aber man eben hinterfragen sollte, wie es dazu kommt. Ebenso bei der Erwartung gegenüber Männern, dass sie die dominante Rolle einnehmen (dafür brauchts ja idr nichtmal wirklich Fetischkram).



Fragt sich nur auf welcher Ebene man das hinterfragen kann und darf, bzw wie weit man dabei geht. Gesamtgesellschaftlich kann man das sicherlich hinterfragen. Aber muss man dabei aufpassen, dass man Menschen die sexuelle Selbstbestimmung nicht abspricht oder muss man das sogar ganz bewusst tun um darüber überhaupt reden zu können?
Und damit meine ich nicht auf persönlicher Ebene, indem man sagt "Du darfst das nicht empfinden", sondern auf weiter gedachter Ebene im Sinne von "Ich glaube dir, dass du denkst diese Entscheidung selbstbestimmt getroffen zu haben, aber die Illusion der Selbstbestimmung basiert auf patriarchalen Strukturen" etc pp. Und wieviel Sinn macht es darüber zu reden und den Schritt zu gehen, Menschen ihre Selbstbestimmung diesbezüglich abzusprechen, wenn eine Behebung dieser Umstände nur in einer Utopie möglich wäre?


Was die Frage angeht, ob gesamtgesellschaftlich oder auch privat (und wenn ja, wie weit), würde ich sagen: Wenn man da konkret mit einer Person drüber redet, wo es vielleicht auch möglich ist, dass es zu gemeinsamen sexuellen Handlungen kommt und da ganz allgemein Bereitschaft zur Reflektion besteht, dann sollte man da durchaus persönlich drüber sprechen. Ein Selbstbestimmung absprechen sehen ich dabei auch nicht. Also klar, es ist immmer eine schwierige Diskussion, als Parallele vielleicht die Frage, ob es Frauen gibt, die wirklich selbstbestimmt ein Kopftuch tragen oder so. Aber eine in dem Sinne wirklich reine Selbstbestimmung gibt es ja eh nicht. Wer das glaubt, mit dem muss man glaube ich gar nicht über sowas reden.

@gonzo: Was Literatur angeht, kann ich da leider wirklich wenig bieten. Ich hatte nochmal irgendwo einen Text rumfliegen zu weiblicher Lust und Dominanz und sowas, aber ich glaube der ging auch vom Vokabular wieder fachlich zu tief. Ich hab ja nie Soziologie oder sowas studiert und war auch nie in Lesekreisen oder sonstwas peinlich/erstaunt
06.02.2022 16:43:54  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Pfeil
Mein Eindruck bisher war auch, dass man entweder statistische Arbeit bekommt, die mal so, mal so ausfällt (mal ist dominant/unterwürfig zwischen Geschlechtern gleich verteilt, mal sind Männer dominanter; das Resultat ist, dass dann natürlich jede Menge Methodikkritik an dieser oder jener Studie zu finden ist), oder aber man findet sehr … psychoanalytische Texte, die imho von Kaffeesatzlesen nicht weit entfernt sind und die üblichen Probleme von Psychoanalyse haben: Jede Menge nicht hinterfragte Annahmen und kultureller Bias, wilde Assoziationsspiele mit Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Klar, es gibt andere Texte, die man findet; aber so interessant ich das prinzipiell rein akademisch finde, habe ich den massiven Eindruck, dass es primär das grundsätzlich noch immer bestehende Problem wie viel ist nature, wie viel ist nurture nur in einem Mikrokosmos abbildet, oder rein beschreibend ist. Die sehr offene Mischung aus Macht, Gewalt und Sex macht das Thema an sich dafür natürlich sehr sexy (oder, wenn man zu Vanille [anwesend] dafür ist, halt nicht sexy), aber letztlich fand ich jeden Kontakt mit entsprechend spezifischer Literatur wenig erhellend. Entweder, man lässt sich auf seinen eigenen confirmation bias ein (oder lässt sich einen neuen aufschwatzen), oder man muss sich mit einem "leben und leben lassen" zufrieden geben, das irgendwie genau nichts dazu sagt. Letzteres halte ich am Ende dann für das einzig Sinnvolle, außer man möchte, dass eine emanzipatorische Bewegung dann doch wieder anfängt, Leuten Dinge vorzuschreiben oder sie zu kinkshamen.

Das was ich gelesen habe, fand ich dann sogar so unbefriedigend, dass ich es nicht einmal auflisten könnte, geschweige denn wann und wo.

It is written with the zeal of a missionary preaching to cannibals.
06.02.2022 16:54:51  Zum letzten Beitrag
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Tiefkühlpizza

Tiefkühlpizza 09.02.2022
 
Zitat von serendipity

[...]
 
Zitat von Tiefkühlpizza

Bzw. ist vielleicht auch die Frage, ob die sexualisierte Gewalt wirklich aus reinem Lustgewinn ausgeübt wird oder eben jemand seine von vornherein vorhandene Mysogonie unter dem Deckmantel des BDSM ausleben möchte.



Ja und halt auch die persönliche Frage meinerseits: Wie unterscheide ich zwischen dem einen und dem anderen?
Ist es klug kategorisch erstmal jeden in den Papierkorb zu verschieben, der solche Vorlieben äußert? Oder kann man solche Vorlieben offensiv äußern (im Kontext des Kennenlernens) und sich berechtigterweise als Feminist bezeichnen?



Wirklich unterscheiden kann man das wahrscheinlich nur, wenn man in den Kopf anderer Menschen schauen könnte. Näherungsweise wäre wohl mit Fragen zur Motivation für diese oder jene Praxis rauszufinden, ob man da Red Flags erkennt.

Sofern dann keine Sorgen bezüglich bad intentions vorhanden sind, Weiß ich auch ehrlich gesagt nicht, ob man dann noch groß über solche Fragen nachdenken muss oder Dinge im Privaten auch einfach privat und "unpolitisch" sein dürfen.
07.02.2022 10:46:57  Zum letzten Beitrag
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monischnucki

AUP monischnucki 06.06.2018
Wo es hier grade um Frauen und Sexualität geht.

Der 6. Februar ist internationaler Tag gegen Genitalverstümmelung.

https://www.br.de/nachrichten/wissen/genitalverstuemmelung-kampf-gegen-eine-lebenslange-qual,RGpRSFo

 
Die chirurgischen Eingriffe werden oft mit Scherben, stumpfen Rasiermessern und abgewetzten Metallschneiden durchgeführt. Doch nicht nur die Ausrüstung, sondern auch der Ablauf weiblicher Beschneidungen ist primitiv: Ohne Betäubung und Desinfektionsmittel werden die jungen Mädchen beschnitten. Sie sind zu diesem Zeitpunkt in der Regel zwischen 6 und 13 Jahre alt, aber sie können auch deutlich jünger oder älter sein. Eine Schande für die Familie ist es, wenn die Mädchen beim Eingriff schreien.



Das gehört dringend abgeschafft.
07.02.2022 13:54:18  Zum letzten Beitrag
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Tiefkühlpizza

Tiefkühlpizza 09.02.2022
Bitte beachten
 
Zitat von monischnucki

Wo es hier grade um Frauen und Sexualität geht.

Der 6. Februar ist internationaler Tag gegen Genitalverstümmelung.

[...]

Das gehört dringend abgeschafft unter Höchststrafe gestellt und maximale Präventionsarbeit geleistet.





Jedesmal wenn ich das lese, dreht sich mir als Mann schon der Magen etwas für sehr schlecht befinden
07.02.2022 13:58:25  Zum letzten Beitrag
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schleudertrauma

Arctic Female
Sex-Therapeutin über Lust von Frauen: »Müssen weg vom System: Erektion – Penetration – Orgasmus«

Nachzulesen auf Spiegel+.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von statixx am 16.02.2022 14:39]
16.02.2022 10:37:49  Zum letzten Beitrag
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M'Buse

AUP M@buse 22.12.2015
Ok
16.02.2022 14:02:11  Zum letzten Beitrag
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statixx

AUP statixx 14.11.2023
Danke für diesen wertvollen Beitrag Busler.
16.02.2022 14:05:04  Zum letzten Beitrag
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[Muh!]Shadow

AUP [Muh!]Shadow 10.03.2015
 
Zitat von statixx

Danke für diesen wertvollen Beitrag Busler.


Er hat ja nicht Unrecht.
Einen Text ohne Entfernung der überflüssigen Teile, Formatierung, Fragestellung oder Kommentar reinzucopypasten...ok eben.
16.02.2022 14:08:54  Zum letzten Beitrag
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M'Buse

AUP M@buse 22.12.2015
 
Zitat von statixx

Danke für diesen wertvollen Beitrag Busler.



Gerne.
16.02.2022 14:15:16  Zum letzten Beitrag
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Immortalized

AUP Immopimmel 07.06.2018
 
Zitat von schleudertrauma




Das ist ja ein ganz schön langer Text
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von statixx am 16.02.2022 14:26]
16.02.2022 14:20:26  Zum letzten Beitrag
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statixx

AUP statixx 14.11.2023
Du bist ja ganz schön verwarnt.
16.02.2022 14:26:34  Zum letzten Beitrag
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Crosshead

AUP Crosshead 25.01.2016
Hat noch jemand das Gefühl, dass statixx atrophiert ist?

Sollte er sich nicht lieber wegen Copyright Sorgen machen, als wegen der Replys? Ist ja einmal komplett von hinter der Paywall.
16.02.2022 14:33:15  Zum letzten Beitrag
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Immortalized

AUP Immopimmel 07.06.2018
Das schon, die Verwarnung ist aber auch gerechtfertigt, ich konnte nur nicht anders traurig
16.02.2022 14:34:26  Zum letzten Beitrag
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TemplaR_AGEnt

templar_agent
Hm, das ist ein Spiegel+ Artikel, ich glaube, C&P hier rein ist problematisch, oder?
16.02.2022 14:34:32  Zum letzten Beitrag
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Crosshead

AUP Crosshead 25.01.2016
 
Zitat von Immortalized

Das schon, die Verwarnung ist aber auch gerechtfertigt, ich konnte nur nicht anders traurig



Ach, hab gar nicht gesehen, dass Statixx deinen Post editiert hat. Breites Grinsen
16.02.2022 14:36:08  Zum letzten Beitrag
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statixx

AUP statixx 14.11.2023
...
Danke für den Hinweis auf das Copyrightproblem, das ist mir tatsächlich nicht aufgefallen.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von statixx am 16.02.2022 14:39]
16.02.2022 14:38:30  Zum letzten Beitrag
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le glock sportif ®

Arctic
Kann jemand noch zum besten geben was die Problematik von "System: Erektion – Penetration – Orgasmus" war?
Gehe mal vom Mittelteil aus, weil das "männlicher Penis" oder Variationen davon inkludiert und es muss ja einen Grund haben warum es hier im Thread gelandet ist traurig
16.02.2022 14:51:04  Zum letzten Beitrag
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TemplaR_AGEnt

templar_agent
Es gab auch einen kurzen Teil im zitierten Interview zu Verwaltungsphantasien von Frauen und wie sich diese als Symptom einer verkrampften Einstellung zur Sexualität und zum Lustempfinden deuten und aufdröseln lassen könnten (Zusammenfassung in eigenen Worten, sorry für Unsauberkeiten). Das passte aus meiner Sicht ganz gut zu der Diskussion, die serendipity angestoßen hatte.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von TemplaR_AGEnt am 16.02.2022 14:55]
16.02.2022 14:54:58  Zum letzten Beitrag
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schleudertrauma

Arctic Female
Ursprünglich hatte dieselrakete nach dem Artikel hinter der Paywall gesucht und ich wollte ihn ihm zukommen lassen, kam aber nicht auf die einfache Idee, eine PM oder sowas zu schreiben.
Ich fand es auch ein bisschen schade, dass serens Anstoß zur Diskussion dann etwas im Sande verlief.

Ich hab mir da auch ein paar Gedanken gemacht: Grundsätzlich sehe ich keinen Widerspruch zwischen BDSM-Praktiken und selbstbestimmter weiblicher Sexualität, WENN und das ist ein großes WENN ganz bestimmte Parameter stimmen. Natürlich muss Safe Sane Consensual an erster Stelle stehen, die jeweiligen Grenzen sehr fein austariert und kommuniziert werden und der gegenseitige Respekt nie verloren gehen.

Für mich geht es ja eben darum, die Freiheit zu haben, ob ich in einer vanilla monogamen Partnerschaft glücklich werde oder darin aufgehe, mich auf Fetischpartys vor versammelten Publikum auspeitschen und demütigen zu lassen. Beides hat seine Berechtigung, wenn alle Beteiligten das wollen. Erinnert mich ein bisschen an die Debatte, ob die Entscheidung, ausschließlich Hausfrau sein zu wollen, eine feministische sein kann.

Spoiler: Ja klar. Es geht da ebenso primär darum, überhaupt die Wahl zu haben. Vielleicht bin ich etwas naiv und kenne mich mit dem Thema nicht genug aus, berichtigt mich also gern, wenn ich falsch liege.

Die Diskussion ist jedenfalls sehr spannend und ich würde mich freuen, wenn sich noch ein paar Meinungen / Antworten / Blickwinkel zu Wort melden.


Gut fand ich zum Thema befreite Sexualität btw "Sie hat Bock" von Katja Lewina, ist unterhaltsam geschrieben, aber behandelt einige mir wichtige Themen ziemlich gut. "Untenrum frei" von Margarethe Stokowski will ich auch noch lesen.
16.02.2022 15:11:50  Zum letzten Beitrag
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Duftibär

AUP Duftibär 04.11.2010
 
Zitat von le glock sportif ®

Kann jemand noch zum besten geben was die Problematik von "System: Erektion – Penetration – Orgasmus" war?
Gehe mal vom Mittelteil aus, weil das "männlicher Penis" oder Variationen davon inkludiert und es muss ja einen Grund haben warum es hier im Thread gelandet ist traurig


Ganz kurze Fassung: Das vorherrschende Bild davon, wir Sex vermeintlich zu sein hat. Also fokussiert auf männliche Lust und am besten wie im Porno.
Daraus ergeben sich eine Vielzahl tiefgreifender Probleme, vor allem bei/für Frauen.

'Living Dolls' von Natasha Walter befasst sich unter anderem auch damit. Empfehlung und so.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Duftibär am 16.02.2022 15:20]
16.02.2022 15:18:03  Zum letzten Beitrag
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le glock sportif ®

Arctic
Verstehe, das dachte ich mir schon. Und das das zu Problem führt ist echt nicht weit hergeholt. Danke für die Buchempfehlung.

Dann war einfach der Titel - Überraschung - clickbaity, um Leute hinter die paywall zu führen.
16.02.2022 15:33:31  Zum letzten Beitrag
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blue

Bluay
 
Zitat von TemplaR_AGEnt

Es gab auch einen kurzen Teil im zitierten Interview zu Verwaltungsphantasien von Frauen [...]



Mhhhmmm mach mir beglaubigte Kopien bby
16.02.2022 16:08:03  Zum letzten Beitrag
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Tiefkühlpizza

Tiefkühlpizza 09.02.2022
...
 
Zitat von blue

 
Zitat von TemplaR_AGEnt

Es gab auch einen kurzen Teil im zitierten Interview zu Verwaltungsphantasien von Frauen [...]



Mhhhmmm mach mir beglaubigte Kopien bby



Also mir wird auch ganz warm, wenn ich mir vorstelle, wie T_A mir unanständige Vermerke diktiert!
16.02.2022 16:13:55  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Feminismus Thread II ( Auto durch die Küche, lol )
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28.02.2019 12:15:29 statixx hat diesen Thread repariert.

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