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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Feminismus Thread II ( Auto durch die Küche, lol )
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-Delta-

AUP Delta 06.10.2019
 
Zitat von Oli

/e: Es gibt nicht nur "freiwillig" im Sinne von "Och, hab' ich Lust drauf" und Zwang im Sinne von "jemand zwingt mich", sondern durchaus auch öknomischen oder sozialen Zwang, der durch Lebensumstände, falsche Erwartungen, familiären Druck, Perspektivlosigkeit oder wasauchimmer zustande kommt. Sicher sind das dann trotzdem "freie" Entscheidungen, aber es bedeutet eben nicht, dass diese Frauen glücklich in ihrem Beruf sind.



Um mal den Advocatus Diaboli zu spielen: Muss denn jeder glücklich in seinem Beruf sein? Niemand fragt ob der Bandarbeiter glücklich ist oder die Kassiererin bei Aldi.

Wenn jemand sagt "Ich muss Job X machen weil ich mir sonst mein Leben nicht leisten kann" wird da niemand mit der Wimper zucken wenn X "Kellner" oder "Kindergärtnerin" oder wasauchimmer ist, wenn X "Prostituierte" ist wird da gleich eine ganz andere Geschichte draus.

Ich sage nicht dass man da keinen Unterschied machen sollte (Sollte man den machen? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht, in einer perfekten Welt sollte es den vielleicht nicht geben aber ich drifte ab), aber eine soziale Entstigmatisierung wäre in dem Bereich denke ich der Diskussion ebenso wie der Situation der Betroffenen eher hilfreich.
24.09.2014 14:48:52  Zum letzten Beitrag
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pumping_iron

Arctic
Es gibt wahrlich schlimmere Berufe als Prostituierte. Klofrau zum Beispiel.
24.09.2014 14:49:12  Zum letzten Beitrag
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Det0k

Arctic
 
Zitat von Oli

Wenn sie den Job im Supermarkt kriegen. Und wenn das Geld dann ausreicht, um noch was in die Heimat zu schicken oder irgendwelche Blagen durchzufüttern. Ich stelle einfach mal die These in den Raum, dass ein Großteil der Prostituierten, die für den Job direkt aus dem Ausland gekommen sind, dort oder hier schlechte Chancen auf einen anderen, ausreichend vergüteten Beruf haben. Und wenn man ihnen einen ordentlichen 40h Job oberhalb des Mindestlohnes anböte, würden sicher sehr viel abspringen.



Jo. Wie genau kommst du darauf? Außer, dass du selber es so machen würdest und Prostitution irgendwie mehr Bäh findest, als sich von Proleten an der Supermarktkasse erniedrigen zu lassen? Im Ernst, wieso erkennst du nicht an, dass du normativ an diese Sache gehst? Es ist ja nicht schlimm, normativ zu sein.
Also außer dass du einfach mal "eine These in den Raum" stellst, die du nicht begründest, sehe ich kein Argument. Ich hingegen habe ja geschrieben (und ne Quelle genannt), dass es um Konsum geht, nicht nur um das Überleben. Selbst wenn es strittig ist, kannst du diesen Umstand nicht einfach ignorieren.

Ich verspreche dir einfach, dass sie es nicht machen würden. Man muss jeden Tag aufstehen, Kollegen ertragen, den Chef erdulden... (dazu kann ich dir natürlich entsprechendes Material zukommen lassen, aber ich will auch nicht zu viel Text hier haben) Es gibt auch Akademikerinnen aus Russland, die es machen, die haben Qualifikation und könnten irgendwie 2000 ¤ netto machen mit 40 Stunden... Aber wieso, wenn man 2000/ Woche machen kann mit weniger Zeitaufwand? Ja, verstehe, du behauptest, alles sind gefallene Engel, die man retten müsste...

nun, ich halte es für falsch und auch empirisch nicht haltbar.

Aber: "Scheinbar darf das nicht sein, dass Frauen nicht
unbedingt als Opfer von Menschenhandel, sondern oftmals selbstbestimmt diesen Weg ausgesucht haben
(Munk, 257)."
24.09.2014 14:51:14  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
Also ich finde es schon was anderes, meine Beine für jeden Kunden breit machen zu müssen, den mein Etablissement so rein lässt, als Klos zu putzen.

Wenn das alles so normal ist, wieso ist Vergewaltigung dann ein so schlimmes Delikt? Das wäre ja nach pumping_iron in etwa mit dem Zwang zum Kloputzen gleichzusetzen.

 
Zitat von Det0k

Es gibt auch Akademikerinnen aus Russland, die es machen, die haben Qualifikation und könnten irgendwie 2000 ¤ netto machen mit 40 Stunden... Aber wieso, wenn man 2000/ Woche machen kann mit weniger Zeitaufwand? Ja, verstehe, du behauptest, alles sind gefallene Engel, die man retten müsste...


Behaupte ich nicht. Ich habe extra und deutlich die Edel- und Hobbynutten ausgeklammert. Und du kannst ja den ganzen Aldiverkäuferinnen mal anbieten, alternativ auf den Strich zu gehen. Deiner Logik nach müssten die sofort anbeißen. Pillepalle
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Oli am 24.09.2014 14:55]
24.09.2014 14:51:59  Zum letzten Beitrag
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Det0k

Arctic
 
Zitat von Oli

Behaupte ich nicht. Ich habe extra und deutlich die Edel- und Hobbynutten ausgeklammert. Und du kannst ja den ganzen Aldiverkäuferinnen mal anbieten, alternativ auf den Strich zu gehen. Deiner Logik nach müssten die sofort anbeißen. Pillepalle



Also gut, wenn du die Edel- und Hobbynutten ausklammerst... und wann ist es noch Hobby? Ab wann ist es Edelnutte?
Also schwierig immer... und nach meiner Logik würden Aldiverkäuferinnen ihren Job nicht kündigen, das ist doch wirklich Quatsch und das habe ich nicht gesagt. Auch wenn du es gerne hättest, ich habe es nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass Prosituierte nicht Aldiverkäuferinnen sein möchten, nicht umgekehrt! Also musst du mir echt nichts in den Mund legen, nur weil es dir nicht passt, dass ich anders denke.

Wenn du Beine breitmachen schlimmer findest, steht es dir immer zu Klos zu putzen, da sind viele Damen exakt deiner Meinung. Wir freuen uns für eure moralische Integrität. Aber es gibt auch Frauen, die sehen es anders (offensichtlich) und nun? Außer, dass es für dich offenbar nicht vereinbar ist, es findet genau so statt.

Hier übrigens ein Mann: "Ich bin Student und erhalte (bis jetzt) leider keine Förderungen, ich habe zwar einen Minijob aber der reicht nicht um meine Kosten zu decken und so hab ich ganz schön Schulden angehäuft die ich iwie loswerden muss, ich hab schon Angst den Briefkasten zu öffnen. Daher biete ich hier nun meinen "jungfräulichen" Körper gegen Tg an!!! […] Freue mich über Nachrichten mit ernst gemeintem TG Gebot. Bitte nur gepflegte Männer und keine Spinner. Diskretion ist geboten und erwünscht.“
24.09.2014 15:07:27  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
Es hilft immer noch nichts, einzelne Fallbeispiele als Beweis für irgendwas zu posten. Hier sind die Kleinanzeigen auch voller Leute, die aus Spaß ihre Dienste anbieten. Hat mit der Diskussion aber wenig zu tun.

Wir werden uns wohl nicht einig, aber ich glaube weiterhin fest daran, dass mehr Prostituierte gerne Aldiverkäuferinnen wären als Aldiverkäuferinnen Prostituierte. Und, dass es eine psychisch größere Belastung ist, durch irgendwelche Gründe zur Prostitution getrieben zu werden, ohne das wirklich zu wollen, als als Aldiverkäuferin zu arbeiten.

Also let's agree to disagree.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Oli am 24.09.2014 15:14]
24.09.2014 15:14:08  Zum letzten Beitrag
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Det0k

Arctic
 
Zitat von Oli


Also let's agree to disagree.



es ist die erste Anzeige. Das andere waren Zitate, Quellen und Belege, während du eigentlich nur so Argumente wie "ich denke", "ich finde" und "ich stelle einfach in den Raum" hattest.

Fand ich nicht überzeugend, deswegen fällt mir der Konsens leicht: let's agree to disagree
24.09.2014 15:18:17  Zum letzten Beitrag
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UltimateVegeta

Ultimate Vegeta
Faszinierend, wie sich alle Prostitutionsdikussionen gleichen.

Auf der einen Seite nüchtern vorgetragene Zahlen, Daten, Fakten, eigenen Erfahrungen, Erlebnissberichten und logische Überlegungen, welche zumeist eher Pro-Prostitution sind.

Auf der anderen Seite wird sehr viel mehr mit Emotionen und Moralvorstellungen argumentiert bzw. die Contra-Zahlen, Daten und Fakten halten einer genaueren Betrachtung meist nicht stand.

Dabei passiert hier im ganz genau das Gleiche, wie in dem Themenfeld an sich. Hier treffen Menschen in unserer Gesellschaft bzw. in Diskussionsplattformen aufeinander, welchen es oftmals sehr schwer fällt die Position des Anderen anzunehmen, nachzuvollziehen und zumindest als denkbare Möglichkeit zu respektieren.

Für diejenigen Frauen und Männer, welche jeden Sex gegen Bezahlung als Demütigung sehen, ist es scheinbar unmöglich einzugestehen, dass es Männer und Frauen gibt, welche sexuell anders ticken. So wie es Menschen gibt, welche auf Schläge, Fisting, Gangbangs, Drogen, Kuschelsex, Kissensex, Puppensex, Dildos, Kerzenwach, BDSM, das gleiche Geschlecht, das andere Geschlecht wirklich stehen und diese sexuellen Praktiken frei und selbstbestimmt ausüben, so gibt es immer auch Menschen die andere Schwerpunkte in ihrer eigenen, extrem individuellen Sexualität haben.

Genauso wird andersherum allerdings auch ein Schuh drauf, dass von den mit Fakten argumentierenden Prostitutionsbefürwortern wenig Rücksicht auf andere, strengere Moralvorstellungen bzw. die damit verbundenen Sorgen, Ängste und Wütereien. Und diese sind keine Einbildung wie ein fliegendes Spagettimonster, sondern diese sind für jeden Einzelnen absolut real und müssen ernstgenommen werden.

Wenn die argumentativ gut aufgestellten Befürworter, die skeptischen Mitbürger also tatsächlich überzeugen wollen, müssten sie viel eher auf der emotionalen Ebene kommunizieren. Positive Rollenvorbilder, Aufsteigerbeispiele, eine postitiv wahrgenommene Kultur der Prostitution durch Mode, Musik, Essen, Sprache etablieren etc..

Die aufgebrachten Gegner der Sexarbeiter sollten hingegen versuchen mehr mit gut recherchierten und belastbaren Fakten zu argumentieren, dann werden sie von der Gegenseite auch ernst genommen.
24.09.2014 15:19:19  Zum letzten Beitrag
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Det0k

Arctic
 
Zitat von UltimateVegeta





Breites Grinsen sehr hübsch und treffend formuliert. Ich habe in meiner Arbeit auch kritische Elemete herausgestellt. Aber meine vollständige Arbeit sind 50 SEiten oder so und das ist nur eine von eingen Augenzwinkern

ich kann das gerne zur Diskussion bereitstellen, aber das wird kein Mensch vollständig lesen. traurig
24.09.2014 15:30:01  Zum letzten Beitrag
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UltimateVegeta

Ultimate Vegeta
 
Zitat von Det0k

 
Zitat von UltimateVegeta





Breites Grinsen sehr hübsch und treffend formuliert. Ich habe in meiner Arbeit auch kritische Elemete herausgestellt. Aber meine vollständige Arbeit sind 50 SEiten oder so und das ist nur eine von eingen Augenzwinkern

ich kann das gerne zur Diskussion bereitstellen, aber das wird kein Mensch vollständig lesen. traurig



Dann gerne per PM. Augenzwinkern

Kleiner Nachtrag zum Thema Berufswechsel: ich hab wohnortsbedingt sogar eine deutsch-arische, blonde Swingerin mittleren Alters kennngelernt, welche so Mitte 30 herausgefunden hat, dass Bordelle für ihr persönliches Empfinden als individuelle Frau eigentlich gut bezahlte Swingerclubs sind. Seitdem hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet in einem Kosmetikstudio noch Teilzeit (für das leider noch notwendige Belügen der Familie) und nun an 3 Tagen die Woche 10 Stunden im Bordell.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von UltimateVegeta am 24.09.2014 15:35]
24.09.2014 15:34:46  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
Puh, meinetwegen, dann mal los.


 
"Viele Prostituierte aus Mittel- und Osteuropa sind dank EU Freizügigkeit legal im Land und können ohne fremde Hilfe ein- und ausreisen. Sie kommen einfach mit LKWs, Autos, Bussen oder der Bahn. Sascha bestätigt es: „Praktisch alle Prostituierten Deutschlands sind jetzt legal, mit seltenen, seltenen Ausnahmen 36 “ (Howe in Feige, 57; Bade, 66; Münz, Alscher, Özcan in: Bade, 81; Moldenhauer, 52; Helwes, 249, Paulus, 65; Munk, 55).



 
"Anders herum ließe sich argumentieren, dass es sich hierbei um mündige Frauen handelt, deren Entscheidung als Produkt rationaler Überlegungen eines Individuums respektiert werden sollte, anstatt sich immerzu „im Opferdiskurs zu bewegen“,
sie zu viktimisieren, ihnen Naivität und mangelnde Voraussicht zu unterstellen und sie damit gleichzeitig abzuwerten. Es ist den Frauen schon im Heimatland bewusst, welche Art der Beschäftigung im Zielland auf sie wartet [...] (Munk, 61; Münz, Alscher, Özcan in: Bade, 82; Mentz, 55, 60).



 
"Es ist fraglich, ob das Etikett „Menschenhandel“ diskursiv immer richtig verwendet wird oder ob es eher als Konstrukt
heutiger Normativität dafür herhalten muss, dem scheinbar Unbegreiflichen, der freiwilligen Migrationsprostitution, einen Erklärungsansatz zu geben. [...] Dennoch ist es das eigene Interesse, was die Frauen letztlich abwägend für oder gegen eine Migration entscheiden lässt (Oswald, 173; Paulus, 12, 122; O'Connell Davidson, 11; Buckley, 196; Howe in: von Dücker, 252; Mentz, 28, 50, 60, 73f, 149, 283).



 
"Anders herum ließe sich argumentieren, dass es sich hierbei um mündige Frauen handelt, deren Entscheidung als Produkt rationaler Überlegungen eines Individuums respektiert werden sollte, anstatt sich immerzu „im Opferdiskurs zu bewegen“,
sie zu viktimisieren, ihnen Naivität und mangelnde Voraussicht zu unterstellen und sie damit gleichzeitig abzuwerten. Es ist den Frauen schon im Heimatland bewusst, welche Art der Beschäftigung im Zielland auf sie wartet [...] (Munk, 61; Münz, Alscher, Özcan in: Bade, 82; Mentz, 55, 60).



Überschneidende Autoren, ungefähr die gleichen Aussagen. Die Essenz der von dir geposteten Ausschnitte: "Es ist legal, es gibt Freizügigkeit in der EU, also war es eine freie Entscheidung. Es ist deshalb nichts verwerflich daran." Dahinter steckt dann die dir vielleicht unbegreifliche Annahme, dass für viele Leute Sex eben etwas anderes ist als eine einfache Arbeit. Ob das ein gesellschaftliches Phänomen ist, sei mal dahingestellt, aber körperliche Intimität ist für viele Frauen eben sehr wichtig. Believe it or not. Du kannst jetzt argumentieren, dass diese Frauen sich dann ja nicht prostituieren müssen - und das ist dann der Knackpunkt, über den wir diskutieren.

 
"Der monetäre Aspekt ist somit nur einer von vielen, aber einer, dessen Bedeutung weiter gefasst werden müsste. Er müsste ergänzt werden um die Facette des Konsums. Es kann aus eben genannten Gründen nicht einzig das Überleben sein, worum es geht. Es geht zu einem großen Teil auch darum,
deutlich mehr Geld zu verdienen [...]"


Zu welcher Studie gehört das? Ja, ich akzeptiere eine empirische Studie als handfestes Argument, in der gezeigt wird, dass sich ein Großteil der Prostituierten trotz Möglichkeit auf einen ausreichend vergüteten Job der Bequemlichkeit und Wirtschaftlichkeit halber protituieren. Hast du so eine Studie zur Hand?

 
Detlef Ubben, der Leiter des Hamburger Fachkommissariats Menschenhandel bestätigt, es seien 95% der Frauen, die „mit Wissen der Prostitution nach Hamburg kommen“ (Ubben in: von Dücker, 262). Sie werden also nicht entführt oder verschleppt. Sie sind aktiv bemüht und bereit viel Geld dafür zu bezahlen, in Deutschland als Prostituierte zu arbeiten."


Dass es ob der Legalität nur noch wenig Zwangsprostitution gibt, und sich die meisten Frauen wissentlich protituieren, das weiß ich. Soweit kenne ich die Statistiken, und das ist auch einer der Hauptvorteile der Legalität.

 
"Auch Ulrike Mentz bestätigt Sascha in diesem Punkt „Tatsache ist, dass der aus den Medien bekannte spektakuläre Fall von Entführung und Zwangsprostitution und der damit zusammenhängende extreme Missbrauch eher die Ausnahme denn die Regel darstellt“ (Mentz, 28). Auch Judith Siegmund beschreibt das Klischee der „Sexarbeiterin als Opfer“. Besonders der Journalismus würde zur Verbreitung dieses Vorurteils beitragen. Aber es werde nicht erkannt, dass dieser Beruf oft „selbst gewählt und selbst organisiert ist“. Es handle sich nicht notwendigerweise um „bemitleidenswerte Geschöpfe“ mit „verkorksten Biographien“, „traumatischen Erfahrungen, sexuellen Missbrauch“ und einem gestörten „Verhältnis zu den Eltern“ (Siegmund, 91f)."


"nicht notwendigerweise". Natürlich ist nicht jede Prostituierte ein Opfer. Habe ich nirgendwo behauptet.

Ein bisschen Metakrams zu Studien: http://www.zeit.de/2013/50/prostitution-debatte-fakten-zahlen

Da ich mir die von Dicty geposteten Studien nicht angesehen habe: Sind das empirische Studien, die mit ordentlicher Stichprobe argumentieren, die Hintergründe (BIldung, Herkunft, usw.) erfassen und auswerten?

Ich bin ganz UltimateVegetas Meinung, dass hier beide Seiten gegen Windmühlen diskutieren. Aber als Naturwissenschaftler stehe ich Studien, die statistisch nicht sauber und signifikant sind, skeptisch gegenüber.

/e: Und ich hebe nochmal hervor, weil es immernoch in jedem eurer Posts vorkommt: Ich weiß, dass es Leute mit Fetischen gibt. Ich weiß, dass es Leute gibt, die sich freiwillig prostituieren. Ich weiß, dass das ganze leider ein Tabuthema ist und das ist schlecht! Bitte spart euch das "ich kenn eine, die macht das gerne" Gerede.

/e2: Das Familienministerium formuliert es besser als ich es kann:
 
Ausstieg aus der Prostitution ermöglichen

Prostitution ist kein Beruf wie jeder andere - Prostituierte sind erheblichen psychischen und physischen Gefährdungen ausgesetzt. Es ist darüber hinaus bekannt, dass viele Prostituierte sich in einer sozialen und psychischen Situation befinden, in der es fraglich ist, ob sie sich frei und autonom für oder gegen diese Tätigkeit entscheiden können.



/e3: Links
EU-Studie: Mehr Menschenhandel durch liberales Prostitutionsgesetz
Noch eine Studie, Seite 7 ist interessant (leider ohne Statistiken)
TAMPEP Studie 7, S. 38: 60% der Deutschen Prostituierten sind MigrantInnen.

/e4: Ich kann keine Informationen zum Durchschnittsverdienst von Prostituierten finden. Gibt's da was? Am liebsten verknüpft mit Herkunft und Arbeitsort, also Bordell, Escort Service, Straßenstrich usw. Hier wurde ja mehrfach darauf hingewiesen, das sei so lukrativ. Gibt es dazu Studien?
[Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert; zum letzten Mal von Oli am 24.09.2014 16:07]
24.09.2014 15:39:21  Zum letzten Beitrag
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FredBert

AUP FredBert 22.11.2012
betruebt gucken
 
Zitat von Oli

/e: Es gibt nicht nur "freiwillig" im Sinne von "Och, hab' ich Lust drauf" und Zwang im Sinne von "jemand zwingt mich", sondern durchaus auch öknomischen oder sozialen Zwang, der durch Lebensumstände, falsche Erwartungen, familiären Druck, Perspektivlosigkeit oder wasauchimmer zustande kommt. Sicher sind das dann trotzdem "freie" Entscheidungen, aber es bedeutet eben nicht, dass diese Frauen glücklich in ihrem Beruf sind.



DAS kann man nun aber wirklich auf fast jeden Beruf anwenden.

"Glücklich in ihrem Beruf" sind die meisten Regaleinräumer im Supermarkt oder für Mehraufwandsentschädigung arbeitende Hartzer wahrscheinlich auch nicht.


/e: Oh, da war je noch ne Seite.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von FredBert am 24.09.2014 16:04]
24.09.2014 16:03:20  Zum letzten Beitrag
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Det0k

Arctic
 
Zitat von Oli

/e4: Ich kann keine Informationen zum Durchschnittsverdienst von Prostituierten finden. Gibt's da was? Am liebsten verknüpft mit Herkunft und Arbeitsort, also Bordell, Escort Service, Straßenstrich usw. Hier wurde ja mehrfach darauf hingewiesen, das sei so lukrativ. Gibt es dazu Studien?



Weil es keine gibt
Das Gefälle ist riesig. Hobbyhuren, die ein mal im Monat ein Sexdate haben, weil es Teil ihrer Sub- Schlampenerziehung ist, verdienen sicherlich nicht viel oder nur symbolisch. Drogenstrich kannste schon für 30¤ abspritzen, Flatratepuff haste Festgehalt+ Provision (nicht immer!!), Edelescort zahlste vierstellig pro Nacht...
Wenn du eine tabulose Hure bist, die KV oder sonstwie Fetisch anbietet, kriegste mehr, als wenn du nur vaginal ohne Küssen machst... Wenn du gute Stammkunden hast... usw.
Dann gibt es "normale Frauen", die Bock auf ne Reise haben, die werden dann mit 2 Wochen Malediven bezahlt...

riesig, riesig, riesig..,
24.09.2014 16:31:31  Zum letzten Beitrag
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Jackle

Leet
Also die Aldifachverkäuferinnen, die ich bisher so gesehen habe, sollten nicht als Edelnutte arbeiten können.
24.09.2014 17:16:01  Zum letzten Beitrag
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Det0k

Arctic
letzter Post in der Richtung:



Insider aus dem Adminbereich: sie hat wirklich reichlich Zuschriften.
24.09.2014 17:36:46  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
Denke mal, das "ohne Kondom" und "Schlucken" ist für die vielen Zuschriften mitverantwortlich. Das tun hoffentlich nicht viele.
24.09.2014 17:47:10  Zum letzten Beitrag
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zer0

opa
Was ist denn an Schlucken so verwerflich?
24.09.2014 17:50:43  Zum letzten Beitrag
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-Delta-

AUP Delta 06.10.2019
 
Zitat von Det0k

Dann gibt es "normale Frauen", die Bock auf ne Reise haben, die werden dann mit 2 Wochen Malediven bezahlt...



Ich denke wenn man anfängt sowas der Marke "Wir haben Sex und dafür bekommt sie irgendwas" miteinzubeziehen wird die Dunkelziffer erst einmal wesentlich größer als die meisten Leute das gerne glauben würden und natürlich die Grenze irgendwann fließend.
24.09.2014 18:01:42  Zum letzten Beitrag
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zer0

opa
froehlich grinsen
+1

Es gibt unter diesen Gesichtpunkten wohl mehr Hobbyhuren als Oli lieb sein dürfte.
24.09.2014 18:06:39  Zum letzten Beitrag
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Der Menschenfreund

Arctic
 
Zitat von Oli



Selbst wenn es für viele Prostituierte eine unangenehme Arbeit ist (und das nehme ich ebenfalls an), heißt das noch lange nicht, dass es deshalb etwas grundsätzlich Verschiedenes und Verwerfliches ist. Es gibt auch andere körperlich wie emotional unangenehme Jobs.

 
Zitat von zer0

Was ist denn an Schlucken so verwerflich?


Es ist bei unbekannten Freiern ein Gesundheitsrisiko.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Der Menschenfreund am 24.09.2014 18:08]
24.09.2014 18:06:59  Zum letzten Beitrag
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zer0

opa
Frage
 
Zitat von Der Menschenfreund

 
Zitat von zer0

Was ist denn an Schlucken so verwerflich?


Es ist bei unbekannten Freiern ein Gesundheitsrisiko.



Magenverstimmung?
24.09.2014 18:13:02  Zum letzten Beitrag
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Randbauer

AUP Randbauer 08.07.2015
 
Zitat von zer0

 
Zitat von Der Menschenfreund

 
Zitat von zer0

Was ist denn an Schlucken so verwerflich?


Es ist bei unbekannten Freiern ein Gesundheitsrisiko.



Magenverstimmung?


...du trollst doch hoffentlich...
24.09.2014 18:16:30  Zum letzten Beitrag
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zer0

opa
traurig gucken
Nö. Kann leider nicht googlen weil NSFW.
24.09.2014 18:21:48  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
 
Zitat von Oli

TAMPEP Studie 7, S. 38: 60% der Deutschen Prostituierten sind MigrantInnen.


Dazu: So what? Spargelstecher sieht bestimmt nicht viel anders aus. Ich kann mir glatt vorstellen, dass du in D eher Leute findest, die für Prostitution als zum saisonalen Spargelstechen bereit sind. Aus vielen Gründen.

Aber, das ist auch wieder nur eine Mutmaßung meinerseits. Wie bereits von UV angekreidet. Bisher habe ich den Eindruck, dass die Untersuchungen aus DetOks Umfeld deutlich ergebnisoffener arbeiten, als die von dir angeführten Studien.

Eine Frage, die sich mir aufdrängt: Wie groß ist unter den Vollzeitprostituierten der Anteil von Drogenabhängigen (hart wie Alk, Koks, Heroin). Da kann man dann zwar hingehen und sagen der "Törn" wird ja auch nur normativ als schlechte Option dargestellt und ist letztlich nur eine Form von Konsumbedürfnissen des Einzelnen - aber irgendwie finde ich es ab da wirklich schwierig mich von dem Normativen zu lösen. Weil das dann massiv auf die Entscheidungen niederschlägt, gewaltige gesundheitliche Folgen mit sich zieht undundund...

The way to belief is short and easy, the way to knowledge is long and hard.
24.09.2014 18:24:49  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
 
Zitat von zer0

Nö. Kann leider nicht googlen weil NSFW.


Die meisten Geschlechtskrankheiten übertragen sich auch oral. "Kissing disease" und so...*hust*

Deswegen gibt es u.a. Lecktücher. Und ich gebe zu, dass bei denen bei mir Schluss ist. Lieber nicht lecken als Lecktuch.

Make way evil! I'm armed to the teeth and packing a hamster!
24.09.2014 18:26:12  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
 
Zitat von Wraith of Seth

 
Zitat von Oli

TAMPEP Studie 7, S. 38: 60% der Deutschen Prostituierten sind MigrantInnen.


Dazu: So what? Spargelstecher sieht bestimmt nicht viel anders aus. Ich kann mir glatt vorstellen, dass du in D eher Leute findest, die für Prostitution als zum saisonalen Spargelstechen bereit sind. Aus vielen Gründen.

Aber, das ist auch wieder nur eine Mutmaßung meinerseits. Wie bereits von UV angekreidet. Bisher habe ich den Eindruck, dass die Untersuchungen aus DetOks Umfeld deutlich ergebnisoffener arbeiten, als die von dir angeführten Studien.

Eine Frage, die sich mir aufdrängt: Wie groß ist unter den Vollzeitprostituierten der Anteil von Drogenabhängigen (hart wie Alk, Koks, Heroin). Da kann man dann zwar hingehen und sagen der "Törn" wird ja auch nur normativ als schlechte Option dargestellt und ist letztlich nur eine Form von Konsumbedürfnissen des Einzelnen - aber irgendwie finde ich es ab da wirklich schwierig mich von dem Normativen zu lösen. Weil das dann massiv auf die Entscheidungen niederschlägt, gewaltige gesundheitliche Folgen mit sich zieht undundund...

The way to belief is short and easy, the way to knowledge is long and hard.


Zur Drogengeschichte steht in der einen verlinkten Studie auch was.

@Menschenfreund: Nirgendwo habe ich geschrieben, Prostitution sei grundsätzlich verwerflich. Nichtmal gefordert, dass sie illegal sein soll habe ich. Es ging mir einzig und allein darum, euch klarzumachen, dass das eben für viele (nicht alle, bevor det0k wieder ihre Fallbeispiele postet..) kein "normaler Job wie jeder andere" ist.
24.09.2014 20:04:35  Zum letzten Beitrag
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Der Menschenfreund

Arctic
Es gibt endlich eine App, um die Einvernehmlichkeit von Sex zu dokumentieren.
25.09.2014 0:08:11  Zum letzten Beitrag
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M@buse

AUP M@buse 22.12.2015
...
 
Zitat von Der Menschenfreund

Es gibt endlich eine App, um die Einvernehmlichkeit von Sex zu dokumentieren.



 
Installationen
10–50

25.09.2014 0:15:02  Zum letzten Beitrag
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Bregor

AUP Bregor 26.01.2009
Was für eine fantastische Idee! Endlich hört die Vergewaltigungsbeschuldigungswelle auf! \o/
25.09.2014 0:59:59  Zum letzten Beitrag
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PutzFrau

Phoenix Female
Oh wow.

[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von PutzFrau am 25.09.2014 1:23]
25.09.2014 1:23:32  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Feminismus Thread II ( Auto durch die Küche, lol )
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28.02.2019 12:15:29 statixx hat diesen Thread repariert.

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