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| Zitat von Oli
/e: Es gibt nicht nur "freiwillig" im Sinne von "Och, hab' ich Lust drauf" und Zwang im Sinne von "jemand zwingt mich", sondern durchaus auch öknomischen oder sozialen Zwang, der durch Lebensumstände, falsche Erwartungen, familiären Druck, Perspektivlosigkeit oder wasauchimmer zustande kommt. Sicher sind das dann trotzdem "freie" Entscheidungen, aber es bedeutet eben nicht, dass diese Frauen glücklich in ihrem Beruf sind.
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Um mal den Advocatus Diaboli zu spielen: Muss denn jeder glücklich in seinem Beruf sein? Niemand fragt ob der Bandarbeiter glücklich ist oder die Kassiererin bei Aldi.
Wenn jemand sagt "Ich muss Job X machen weil ich mir sonst mein Leben nicht leisten kann" wird da niemand mit der Wimper zucken wenn X "Kellner" oder "Kindergärtnerin" oder wasauchimmer ist, wenn X "Prostituierte" ist wird da gleich eine ganz andere Geschichte draus.
Ich sage nicht dass man da keinen Unterschied machen sollte (Sollte man den machen? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht, in einer perfekten Welt sollte es den vielleicht nicht geben aber ich drifte ab), aber eine soziale Entstigmatisierung wäre in dem Bereich denke ich der Diskussion ebenso wie der Situation der Betroffenen eher hilfreich.
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Es gibt wahrlich schlimmere Berufe als Prostituierte. Klofrau zum Beispiel.
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| Zitat von Oli
Wenn sie den Job im Supermarkt kriegen. Und wenn das Geld dann ausreicht, um noch was in die Heimat zu schicken oder irgendwelche Blagen durchzufüttern. Ich stelle einfach mal die These in den Raum, dass ein Großteil der Prostituierten, die für den Job direkt aus dem Ausland gekommen sind, dort oder hier schlechte Chancen auf einen anderen, ausreichend vergüteten Beruf haben. Und wenn man ihnen einen ordentlichen 40h Job oberhalb des Mindestlohnes anböte, würden sicher sehr viel abspringen.
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Jo. Wie genau kommst du darauf? Außer, dass du selber es so machen würdest und Prostitution irgendwie mehr Bäh findest, als sich von Proleten an der Supermarktkasse erniedrigen zu lassen? Im Ernst, wieso erkennst du nicht an, dass du normativ an diese Sache gehst? Es ist ja nicht schlimm, normativ zu sein.
Also außer dass du einfach mal "eine These in den Raum" stellst, die du nicht begründest, sehe ich kein Argument. Ich hingegen habe ja geschrieben (und ne Quelle genannt), dass es um Konsum geht, nicht nur um das Überleben. Selbst wenn es strittig ist, kannst du diesen Umstand nicht einfach ignorieren.
Ich verspreche dir einfach, dass sie es nicht machen würden. Man muss jeden Tag aufstehen, Kollegen ertragen, den Chef erdulden... (dazu kann ich dir natürlich entsprechendes Material zukommen lassen, aber ich will auch nicht zu viel Text hier haben) Es gibt auch Akademikerinnen aus Russland, die es machen, die haben Qualifikation und könnten irgendwie 2000 ¤ netto machen mit 40 Stunden... Aber wieso, wenn man 2000/ Woche machen kann mit weniger Zeitaufwand? Ja, verstehe, du behauptest, alles sind gefallene Engel, die man retten müsste...
nun, ich halte es für falsch und auch empirisch nicht haltbar.
Aber: "Scheinbar darf das nicht sein, dass Frauen nicht
unbedingt als Opfer von Menschenhandel, sondern oftmals selbstbestimmt diesen Weg ausgesucht haben (Munk, 257)."
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Also ich finde es schon was anderes, meine Beine für jeden Kunden breit machen zu müssen, den mein Etablissement so rein lässt, als Klos zu putzen.
Wenn das alles so normal ist, wieso ist Vergewaltigung dann ein so schlimmes Delikt? Das wäre ja nach pumping_iron in etwa mit dem Zwang zum Kloputzen gleichzusetzen.
| Zitat von Det0k
Es gibt auch Akademikerinnen aus Russland, die es machen, die haben Qualifikation und könnten irgendwie 2000 ¤ netto machen mit 40 Stunden... Aber wieso, wenn man 2000/ Woche machen kann mit weniger Zeitaufwand? Ja, verstehe, du behauptest, alles sind gefallene Engel, die man retten müsste...
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Behaupte ich nicht. Ich habe extra und deutlich die Edel- und Hobbynutten ausgeklammert. Und du kannst ja den ganzen Aldiverkäuferinnen mal anbieten, alternativ auf den Strich zu gehen. Deiner Logik nach müssten die sofort anbeißen.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Oli am 24.09.2014 14:55]
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| Zitat von Oli
Behaupte ich nicht. Ich habe extra und deutlich die Edel- und Hobbynutten ausgeklammert. Und du kannst ja den ganzen Aldiverkäuferinnen mal anbieten, alternativ auf den Strich zu gehen. Deiner Logik nach müssten die sofort anbeißen.
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Also gut, wenn du die Edel- und Hobbynutten ausklammerst... und wann ist es noch Hobby? Ab wann ist es Edelnutte?
Also schwierig immer... und nach meiner Logik würden Aldiverkäuferinnen ihren Job nicht kündigen, das ist doch wirklich Quatsch und das habe ich nicht gesagt. Auch wenn du es gerne hättest, ich habe es nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass Prosituierte nicht Aldiverkäuferinnen sein möchten, nicht umgekehrt! Also musst du mir echt nichts in den Mund legen, nur weil es dir nicht passt, dass ich anders denke.
Wenn du Beine breitmachen schlimmer findest, steht es dir immer zu Klos zu putzen, da sind viele Damen exakt deiner Meinung. Wir freuen uns für eure moralische Integrität. Aber es gibt auch Frauen, die sehen es anders (offensichtlich) und nun? Außer, dass es für dich offenbar nicht vereinbar ist, es findet genau so statt.
Hier übrigens ein Mann: "Ich bin Student und erhalte (bis jetzt) leider keine Förderungen, ich habe zwar einen Minijob aber der reicht nicht um meine Kosten zu decken und so hab ich ganz schön Schulden angehäuft die ich iwie loswerden muss, ich hab schon Angst den Briefkasten zu öffnen. Daher biete ich hier nun meinen "jungfräulichen" Körper gegen Tg an!!! […] Freue mich über Nachrichten mit ernst gemeintem TG Gebot. Bitte nur gepflegte Männer und keine Spinner. Diskretion ist geboten und erwünscht.“
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Es hilft immer noch nichts, einzelne Fallbeispiele als Beweis für irgendwas zu posten. Hier sind die Kleinanzeigen auch voller Leute, die aus Spaß ihre Dienste anbieten. Hat mit der Diskussion aber wenig zu tun.
Wir werden uns wohl nicht einig, aber ich glaube weiterhin fest daran, dass mehr Prostituierte gerne Aldiverkäuferinnen wären als Aldiverkäuferinnen Prostituierte. Und, dass es eine psychisch größere Belastung ist, durch irgendwelche Gründe zur Prostitution getrieben zu werden, ohne das wirklich zu wollen, als als Aldiverkäuferin zu arbeiten.
Also let's agree to disagree.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Oli am 24.09.2014 15:14]
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| Zitat von Oli
Also let's agree to disagree.
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es ist die erste Anzeige. Das andere waren Zitate, Quellen und Belege, während du eigentlich nur so Argumente wie "ich denke", "ich finde" und "ich stelle einfach in den Raum" hattest.
Fand ich nicht überzeugend, deswegen fällt mir der Konsens leicht: let's agree to disagree
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Faszinierend, wie sich alle Prostitutionsdikussionen gleichen.
Auf der einen Seite nüchtern vorgetragene Zahlen, Daten, Fakten, eigenen Erfahrungen, Erlebnissberichten und logische Überlegungen, welche zumeist eher Pro-Prostitution sind.
Auf der anderen Seite wird sehr viel mehr mit Emotionen und Moralvorstellungen argumentiert bzw. die Contra-Zahlen, Daten und Fakten halten einer genaueren Betrachtung meist nicht stand.
Dabei passiert hier im ganz genau das Gleiche, wie in dem Themenfeld an sich. Hier treffen Menschen in unserer Gesellschaft bzw. in Diskussionsplattformen aufeinander, welchen es oftmals sehr schwer fällt die Position des Anderen anzunehmen, nachzuvollziehen und zumindest als denkbare Möglichkeit zu respektieren.
Für diejenigen Frauen und Männer, welche jeden Sex gegen Bezahlung als Demütigung sehen, ist es scheinbar unmöglich einzugestehen, dass es Männer und Frauen gibt, welche sexuell anders ticken. So wie es Menschen gibt, welche auf Schläge, Fisting, Gangbangs, Drogen, Kuschelsex, Kissensex, Puppensex, Dildos, Kerzenwach, BDSM, das gleiche Geschlecht, das andere Geschlecht wirklich stehen und diese sexuellen Praktiken frei und selbstbestimmt ausüben, so gibt es immer auch Menschen die andere Schwerpunkte in ihrer eigenen, extrem individuellen Sexualität haben.
Genauso wird andersherum allerdings auch ein Schuh drauf, dass von den mit Fakten argumentierenden Prostitutionsbefürwortern wenig Rücksicht auf andere, strengere Moralvorstellungen bzw. die damit verbundenen Sorgen, Ängste und Wütereien. Und diese sind keine Einbildung wie ein fliegendes Spagettimonster, sondern diese sind für jeden Einzelnen absolut real und müssen ernstgenommen werden.
Wenn die argumentativ gut aufgestellten Befürworter, die skeptischen Mitbürger also tatsächlich überzeugen wollen, müssten sie viel eher auf der emotionalen Ebene kommunizieren. Positive Rollenvorbilder, Aufsteigerbeispiele, eine postitiv wahrgenommene Kultur der Prostitution durch Mode, Musik, Essen, Sprache etablieren etc..
Die aufgebrachten Gegner der Sexarbeiter sollten hingegen versuchen mehr mit gut recherchierten und belastbaren Fakten zu argumentieren, dann werden sie von der Gegenseite auch ernst genommen.
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sehr hübsch und treffend formuliert. Ich habe in meiner Arbeit auch kritische Elemete herausgestellt. Aber meine vollständige Arbeit sind 50 SEiten oder so und das ist nur eine von eingen
ich kann das gerne zur Diskussion bereitstellen, aber das wird kein Mensch vollständig lesen.
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| Zitat von Det0k
sehr hübsch und treffend formuliert. Ich habe in meiner Arbeit auch kritische Elemete herausgestellt. Aber meine vollständige Arbeit sind 50 SEiten oder so und das ist nur eine von eingen
ich kann das gerne zur Diskussion bereitstellen, aber das wird kein Mensch vollständig lesen.
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Dann gerne per PM.
Kleiner Nachtrag zum Thema Berufswechsel: ich hab wohnortsbedingt sogar eine deutsch-arische, blonde Swingerin mittleren Alters kennngelernt, welche so Mitte 30 herausgefunden hat, dass Bordelle für ihr persönliches Empfinden als individuelle Frau eigentlich gut bezahlte Swingerclubs sind. Seitdem hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet in einem Kosmetikstudio noch Teilzeit (für das leider noch notwendige Belügen der Familie) und nun an 3 Tagen die Woche 10 Stunden im Bordell.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von UltimateVegeta am 24.09.2014 15:35]
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Puh, meinetwegen, dann mal los.
| "Viele Prostituierte aus Mittel- und Osteuropa sind dank EU Freizügigkeit legal im Land und können ohne fremde Hilfe ein- und ausreisen. Sie kommen einfach mit LKWs, Autos, Bussen oder der Bahn. Sascha bestätigt es: „Praktisch alle Prostituierten Deutschlands sind jetzt legal, mit seltenen, seltenen Ausnahmen 36 “ (Howe in Feige, 57; Bade, 66; Münz, Alscher, Özcan in: Bade, 81; Moldenhauer, 52; Helwes, 249, Paulus, 65; Munk, 55). | |
| "Anders herum ließe sich argumentieren, dass es sich hierbei um mündige Frauen handelt, deren Entscheidung als Produkt rationaler Überlegungen eines Individuums respektiert werden sollte, anstatt sich immerzu „im Opferdiskurs zu bewegen“,
sie zu viktimisieren, ihnen Naivität und mangelnde Voraussicht zu unterstellen und sie damit gleichzeitig abzuwerten. Es ist den Frauen schon im Heimatland bewusst, welche Art der Beschäftigung im Zielland auf sie wartet [...] (Munk, 61; Münz, Alscher, Özcan in: Bade, 82; Mentz, 55, 60). | |
| "Es ist fraglich, ob das Etikett „Menschenhandel“ diskursiv immer richtig verwendet wird oder ob es eher als Konstrukt
heutiger Normativität dafür herhalten muss, dem scheinbar Unbegreiflichen, der freiwilligen Migrationsprostitution, einen Erklärungsansatz zu geben. [...] Dennoch ist es das eigene Interesse, was die Frauen letztlich abwägend für oder gegen eine Migration entscheiden lässt (Oswald, 173; Paulus, 12, 122; O'Connell Davidson, 11; Buckley, 196; Howe in: von Dücker, 252; Mentz, 28, 50, 60, 73f, 149, 283). | |
| "Anders herum ließe sich argumentieren, dass es sich hierbei um mündige Frauen handelt, deren Entscheidung als Produkt rationaler Überlegungen eines Individuums respektiert werden sollte, anstatt sich immerzu „im Opferdiskurs zu bewegen“,
sie zu viktimisieren, ihnen Naivität und mangelnde Voraussicht zu unterstellen und sie damit gleichzeitig abzuwerten. Es ist den Frauen schon im Heimatland bewusst, welche Art der Beschäftigung im Zielland auf sie wartet [...] (Munk, 61; Münz, Alscher, Özcan in: Bade, 82; Mentz, 55, 60). | |
Überschneidende Autoren, ungefähr die gleichen Aussagen. Die Essenz der von dir geposteten Ausschnitte: "Es ist legal, es gibt Freizügigkeit in der EU, also war es eine freie Entscheidung. Es ist deshalb nichts verwerflich daran." Dahinter steckt dann die dir vielleicht unbegreifliche Annahme, dass für viele Leute Sex eben etwas anderes ist als eine einfache Arbeit. Ob das ein gesellschaftliches Phänomen ist, sei mal dahingestellt, aber körperliche Intimität ist für viele Frauen eben sehr wichtig. Believe it or not. Du kannst jetzt argumentieren, dass diese Frauen sich dann ja nicht prostituieren müssen - und das ist dann der Knackpunkt, über den wir diskutieren.
| "Der monetäre Aspekt ist somit nur einer von vielen, aber einer, dessen Bedeutung weiter gefasst werden müsste. Er müsste ergänzt werden um die Facette des Konsums. Es kann aus eben genannten Gründen nicht einzig das Überleben sein, worum es geht. Es geht zu einem großen Teil auch darum,
deutlich mehr Geld zu verdienen [...]" | |
Zu welcher Studie gehört das? Ja, ich akzeptiere eine empirische Studie als handfestes Argument, in der gezeigt wird, dass sich ein Großteil der Prostituierten trotz Möglichkeit auf einen ausreichend vergüteten Job der Bequemlichkeit und Wirtschaftlichkeit halber protituieren. Hast du so eine Studie zur Hand?
| Detlef Ubben, der Leiter des Hamburger Fachkommissariats Menschenhandel bestätigt, es seien 95% der Frauen, die „mit Wissen der Prostitution nach Hamburg kommen“ (Ubben in: von Dücker, 262). Sie werden also nicht entführt oder verschleppt. Sie sind aktiv bemüht und bereit viel Geld dafür zu bezahlen, in Deutschland als Prostituierte zu arbeiten." | |
Dass es ob der Legalität nur noch wenig Zwangsprostitution gibt, und sich die meisten Frauen wissentlich protituieren, das weiß ich. Soweit kenne ich die Statistiken, und das ist auch einer der Hauptvorteile der Legalität.
| "Auch Ulrike Mentz bestätigt Sascha in diesem Punkt „Tatsache ist, dass der aus den Medien bekannte spektakuläre Fall von Entführung und Zwangsprostitution und der damit zusammenhängende extreme Missbrauch eher die Ausnahme denn die Regel darstellt“ (Mentz, 28). Auch Judith Siegmund beschreibt das Klischee der „Sexarbeiterin als Opfer“. Besonders der Journalismus würde zur Verbreitung dieses Vorurteils beitragen. Aber es werde nicht erkannt, dass dieser Beruf oft „selbst gewählt und selbst organisiert ist“. Es handle sich nicht notwendigerweise um „bemitleidenswerte Geschöpfe“ mit „verkorksten Biographien“, „traumatischen Erfahrungen, sexuellen Missbrauch“ und einem gestörten „Verhältnis zu den Eltern“ (Siegmund, 91f)." | |
"nicht notwendigerweise". Natürlich ist nicht jede Prostituierte ein Opfer. Habe ich nirgendwo behauptet.
Ein bisschen Metakrams zu Studien: http://www.zeit.de/2013/50/prostitution-debatte-fakten-zahlen
Da ich mir die von Dicty geposteten Studien nicht angesehen habe: Sind das empirische Studien, die mit ordentlicher Stichprobe argumentieren, die Hintergründe (BIldung, Herkunft, usw.) erfassen und auswerten?
Ich bin ganz UltimateVegetas Meinung, dass hier beide Seiten gegen Windmühlen diskutieren. Aber als Naturwissenschaftler stehe ich Studien, die statistisch nicht sauber und signifikant sind, skeptisch gegenüber.
/e: Und ich hebe nochmal hervor, weil es immernoch in jedem eurer Posts vorkommt: Ich weiß, dass es Leute mit Fetischen gibt. Ich weiß, dass es Leute gibt, die sich freiwillig prostituieren. Ich weiß, dass das ganze leider ein Tabuthema ist und das ist schlecht! Bitte spart euch das "ich kenn eine, die macht das gerne" Gerede.
/e2: Das Familienministerium formuliert es besser als ich es kann:
| Ausstieg aus der Prostitution ermöglichen
Prostitution ist kein Beruf wie jeder andere - Prostituierte sind erheblichen psychischen und physischen Gefährdungen ausgesetzt. Es ist darüber hinaus bekannt, dass viele Prostituierte sich in einer sozialen und psychischen Situation befinden, in der es fraglich ist, ob sie sich frei und autonom für oder gegen diese Tätigkeit entscheiden können. | |
/e3: Links
EU-Studie: Mehr Menschenhandel durch liberales Prostitutionsgesetz
Noch eine Studie, Seite 7 ist interessant (leider ohne Statistiken)
TAMPEP Studie 7, S. 38: 60% der Deutschen Prostituierten sind MigrantInnen.
/e4: Ich kann keine Informationen zum Durchschnittsverdienst von Prostituierten finden. Gibt's da was? Am liebsten verknüpft mit Herkunft und Arbeitsort, also Bordell, Escort Service, Straßenstrich usw. Hier wurde ja mehrfach darauf hingewiesen, das sei so lukrativ. Gibt es dazu Studien?
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[Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert; zum letzten Mal von Oli am 24.09.2014 16:07]
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| Zitat von Oli
/e: Es gibt nicht nur "freiwillig" im Sinne von "Och, hab' ich Lust drauf" und Zwang im Sinne von "jemand zwingt mich", sondern durchaus auch öknomischen oder sozialen Zwang, der durch Lebensumstände, falsche Erwartungen, familiären Druck, Perspektivlosigkeit oder wasauchimmer zustande kommt. Sicher sind das dann trotzdem "freie" Entscheidungen, aber es bedeutet eben nicht, dass diese Frauen glücklich in ihrem Beruf sind. | |
DAS kann man nun aber wirklich auf fast jeden Beruf anwenden.
"Glücklich in ihrem Beruf" sind die meisten Regaleinräumer im Supermarkt oder für Mehraufwandsentschädigung arbeitende Hartzer wahrscheinlich auch nicht.
/e: Oh, da war je noch ne Seite.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von FredBert am 24.09.2014 16:04]
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| Zitat von Oli
/e4: Ich kann keine Informationen zum Durchschnittsverdienst von Prostituierten finden. Gibt's da was? Am liebsten verknüpft mit Herkunft und Arbeitsort, also Bordell, Escort Service, Straßenstrich usw. Hier wurde ja mehrfach darauf hingewiesen, das sei so lukrativ. Gibt es dazu Studien?
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Weil es keine gibt
Das Gefälle ist riesig. Hobbyhuren, die ein mal im Monat ein Sexdate haben, weil es Teil ihrer Sub- Schlampenerziehung ist, verdienen sicherlich nicht viel oder nur symbolisch. Drogenstrich kannste schon für 30¤ abspritzen, Flatratepuff haste Festgehalt+ Provision (nicht immer!!), Edelescort zahlste vierstellig pro Nacht...
Wenn du eine tabulose Hure bist, die KV oder sonstwie Fetisch anbietet, kriegste mehr, als wenn du nur vaginal ohne Küssen machst... Wenn du gute Stammkunden hast... usw.
Dann gibt es "normale Frauen", die Bock auf ne Reise haben, die werden dann mit 2 Wochen Malediven bezahlt...
riesig, riesig, riesig..,
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Also die Aldifachverkäuferinnen, die ich bisher so gesehen habe, sollten nicht als Edelnutte arbeiten können.
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letzter Post in der Richtung:
Insider aus dem Adminbereich: sie hat wirklich reichlich Zuschriften.
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Denke mal, das "ohne Kondom" und "Schlucken" ist für die vielen Zuschriften mitverantwortlich. Das tun hoffentlich nicht viele.
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Was ist denn an Schlucken so verwerflich?
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| Zitat von Det0k
Dann gibt es "normale Frauen", die Bock auf ne Reise haben, die werden dann mit 2 Wochen Malediven bezahlt...
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Ich denke wenn man anfängt sowas der Marke "Wir haben Sex und dafür bekommt sie irgendwas" miteinzubeziehen wird die Dunkelziffer erst einmal wesentlich größer als die meisten Leute das gerne glauben würden und natürlich die Grenze irgendwann fließend.
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+1
Es gibt unter diesen Gesichtpunkten wohl mehr Hobbyhuren als Oli lieb sein dürfte.
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Selbst wenn es für viele Prostituierte eine unangenehme Arbeit ist (und das nehme ich ebenfalls an), heißt das noch lange nicht, dass es deshalb etwas grundsätzlich Verschiedenes und Verwerfliches ist. Es gibt auch andere körperlich wie emotional unangenehme Jobs.
| Zitat von zer0
Was ist denn an Schlucken so verwerflich?
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Es ist bei unbekannten Freiern ein Gesundheitsrisiko.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Der Menschenfreund am 24.09.2014 18:08]
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| Zitat von Der Menschenfreund
| Zitat von zer0
Was ist denn an Schlucken so verwerflich?
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Es ist bei unbekannten Freiern ein Gesundheitsrisiko.
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Magenverstimmung?
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| Zitat von zer0
| Zitat von Der Menschenfreund
| Zitat von zer0
Was ist denn an Schlucken so verwerflich?
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Es ist bei unbekannten Freiern ein Gesundheitsrisiko.
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Magenverstimmung?
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...du trollst doch hoffentlich...
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Nö. Kann leider nicht googlen weil NSFW.
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| Zitat von Oli
TAMPEP Studie 7, S. 38: 60% der Deutschen Prostituierten sind MigrantInnen.
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Dazu: So what? Spargelstecher sieht bestimmt nicht viel anders aus. Ich kann mir glatt vorstellen, dass du in D eher Leute findest, die für Prostitution als zum saisonalen Spargelstechen bereit sind. Aus vielen Gründen.
Aber, das ist auch wieder nur eine Mutmaßung meinerseits. Wie bereits von UV angekreidet. Bisher habe ich den Eindruck, dass die Untersuchungen aus DetOks Umfeld deutlich ergebnisoffener arbeiten, als die von dir angeführten Studien.
Eine Frage, die sich mir aufdrängt: Wie groß ist unter den Vollzeitprostituierten der Anteil von Drogenabhängigen (hart wie Alk, Koks, Heroin). Da kann man dann zwar hingehen und sagen der "Törn" wird ja auch nur normativ als schlechte Option dargestellt und ist letztlich nur eine Form von Konsumbedürfnissen des Einzelnen - aber irgendwie finde ich es ab da wirklich schwierig mich von dem Normativen zu lösen. Weil das dann massiv auf die Entscheidungen niederschlägt, gewaltige gesundheitliche Folgen mit sich zieht undundund...
The way to belief is short and easy, the way to knowledge is long and hard.
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| Zitat von zer0
Nö. Kann leider nicht googlen weil NSFW.
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Die meisten Geschlechtskrankheiten übertragen sich auch oral. "Kissing disease" und so...*hust*
Deswegen gibt es u.a. Lecktücher. Und ich gebe zu, dass bei denen bei mir Schluss ist. Lieber nicht lecken als Lecktuch.
Make way evil! I'm armed to the teeth and packing a hamster!
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| Zitat von Wraith of Seth
| Zitat von Oli
TAMPEP Studie 7, S. 38: 60% der Deutschen Prostituierten sind MigrantInnen.
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Dazu: So what? Spargelstecher sieht bestimmt nicht viel anders aus. Ich kann mir glatt vorstellen, dass du in D eher Leute findest, die für Prostitution als zum saisonalen Spargelstechen bereit sind. Aus vielen Gründen.
Aber, das ist auch wieder nur eine Mutmaßung meinerseits. Wie bereits von UV angekreidet. Bisher habe ich den Eindruck, dass die Untersuchungen aus DetOks Umfeld deutlich ergebnisoffener arbeiten, als die von dir angeführten Studien.
Eine Frage, die sich mir aufdrängt: Wie groß ist unter den Vollzeitprostituierten der Anteil von Drogenabhängigen (hart wie Alk, Koks, Heroin). Da kann man dann zwar hingehen und sagen der "Törn" wird ja auch nur normativ als schlechte Option dargestellt und ist letztlich nur eine Form von Konsumbedürfnissen des Einzelnen - aber irgendwie finde ich es ab da wirklich schwierig mich von dem Normativen zu lösen. Weil das dann massiv auf die Entscheidungen niederschlägt, gewaltige gesundheitliche Folgen mit sich zieht undundund...
The way to belief is short and easy, the way to knowledge is long and hard.
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Zur Drogengeschichte steht in der einen verlinkten Studie auch was.
@Menschenfreund: Nirgendwo habe ich geschrieben, Prostitution sei grundsätzlich verwerflich. Nichtmal gefordert, dass sie illegal sein soll habe ich. Es ging mir einzig und allein darum, euch klarzumachen, dass das eben für viele (nicht alle, bevor det0k wieder ihre Fallbeispiele postet..) kein "normaler Job wie jeder andere" ist.
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Was für eine fantastische Idee! Endlich hört die Vergewaltigungsbeschuldigungswelle auf! \o/
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Oh wow.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von PutzFrau am 25.09.2014 1:23]
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Thema: Feminismus Thread II ( Auto durch die Küche, lol ) |
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