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Gibt's nur noch gebraucht, lohnt aber. Schön lesbare, trotzdem fundierte Einführung.
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| Zitat von h3llfir3
Ich brauche auch eine Buchempfehlung. Kann das Thema nur grob umreißen: eine politikwissenschaftliche Perspektive auf die Kommunalpolitik in deutschen Großstädten. Mechanismen, logiken nach denen die polit Prozesse ablaufen etc. Also keine stumpfe Beschreibung der Gremien und Funktionsweise einer kommune, sondern vll ne kritische Analyse? Weiß auch nicht. Need help
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Niemand? Vll etwas übertragbares aus anderen politischen Ebenen?
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Erläutere mal Dein Erkenntnisinteresse. Ich habe beratend sehr viel mit Kommunalpolitik zu tun, und kenne das Milieu ganz gut, aber akademisch kenne ich mich da nicht aus, keine Ahnugn wer das beforscht.
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Ich hänge im Grunde etwas drin im System über meine Arbeit. Geht darum, dass das Verhalten der Politik in meiner kommune auf den ersten Blick häufig völlig irrational wirkt und man nach und nach darauf kommt, was die eigentliche Intentionen sind (Politik eben) . Natürlich lernt man da mit der Zeit unglaublich viel dazu. Und trotzdem bleibt mir die Logik des Systems häufig schleierhaft. Erhoffe mir durch bestimmte Literatur besser antizipieren zu können, wie Prozesse ablaufen und dadurch effizienter Einfluss zu nehmen.
Ist jetzt etwas kryptisch aber ich mag hier auch nicht so ins Detail gehen.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von h3llfir3 am 29.04.2019 20:56]
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Ich könnte mir vorstellen dass Autobiographien von (Ober)Bürgermeistern da zwischen den Zeilen einiges durchblicken lassen könnten.
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| Zitat von h3llfir3
Ich hänge im Grunde etwas drin im System über meine Arbeit. Geht darum, dass das Verhalten der Politik in meiner Kommune auf den ersten Blick häufig völlig irrational wirkt und man nach und nach darauf kommt, was die eigentliche Intentionen sind (Politik eben). Natürlich lernt man da mit der Zeit unglaublich viel dazu. Und trotzdem bleibt mir die Logik des Systems häufig schleierhaft. Erhoffe mir durch bestimmte Literatur besser antizipieren zu können, wie Prozesse ablaufen und dadurch effizienter Einfluss zu nehmen.
Ist jetzt etwas kryptisch aber ich mag hier auch nicht so ins Detail gehen.
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PM?
Nee, sowas erforscht keiner gut. Da lernste besser in freier Wildbahn. In der Politik ist immer die Positionierung innerhalb der eigenen Partei wichtiger als das, was man als Amtsinhaber fachlich machen sollte. Und dafür ist die Verwaltung aber auch immer viel stärker als die gewählten Politiker, weil sie langfristig über 20 Jahre alles ausbremsen und aussitzen kann, was kurzfristig (Legislatur 4-5 Jahre) beschlossen wird. Das sind schon mal zwei Logiken, die die Idee brechen, im Kommunalparlament würde die Zukunft der Kommune unmittelbar entwickelt.
/oder "House of Cards". Das ist etwas amerikanisch überzeichnet und eine andere Ebene als etwa der Stadrat von Heilbronn, aber im Prinzip realistischer als alles, was man im Politikunterricht in der Schule so lernt...
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Ich habe mich dazu überreden lassen, einen 2-3 Seitigen Aufsatz über Rommel und über seinen kontrovers diskutierten Bezug zum Attentat am 20 Juli.
Problem dabei nur : die Quellen die ich dazu heute bekommen sollte habe ich nicht bekommen. Großes Kino.
Hat jemand spontan gute Quellen zur Verfügung aus dem freien Internet? Dokus, öffentliche Arbeiten oder ähnliches.
Ich kenn mich mit dem Thema zwar gut aus, will aber vermeiden bei der Quellenangabe nur Murks stehen zu haben.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Penismax am 31.05.2019 18:33]
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Zum Normandie-Gedenken hat der "Atlantic" ein Stück aus den 60ern veröffentlicht. Die Aufzeichnungen von S.L.A. Marshall, der als Militärhistoriker damals dabei war und die Aufgabe hatte, Augenzeugenberichte zu dokumentieren.
| While the troops were still fighting in Normandy, what had happened to each unit in the landing had become known through the eyewitness testimony of all survivors. It was this research by the field historians which first determined where each company had hit the beach and by what route it had moved inland. | |
Wie üblich wurde das aber nachträglich ziemlich glattgebügelt.
| As published today, the map data showing where the troops came ashore check exactly with the work done in the field; but the accompanying narrative describing their ordeal is a sanitized version of the original field notes. | |
| In everything that has been written about Omaha until now, there is less blood and iron than in the original field notes covering any battalion landing in the first wave.
Doubt it? Then let's follow along with Able and Baker companies, 116th Infantry, 29th Division. Their story is lifted from my fading Normandy notebook, which covers the landing of every Omaha company. | |
Das sind fast minutiöse Aufzeichnungen.
https://www.theatlantic.com/magazine/archive/1960/11/first-wave-at-omaha-beach/303365/
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SLAM ist einer der größten Lügner der Zunft gewesen. Unglaubliche Chuzpe. Die ganze Killology von Grossman mit seinem Bestseller über die Tötungshemmung des Menschen basiert auf SLAMs erfundenen "Berichten".
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Hat er die D-Day-Berichte nachweislich auch erfunden?
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Das weiß ich nicht, aber die Interviews hat er ein paar Tage später geführt. Mach du die Mathematik.
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Er war ja offenbar nicht der einzige "eingebettete" Historiker, wenn er da Belletristik schreibt und alle anderen harte Fakten, müsste das auffallen.
Zumindest dem Atlantic, 1960 schon und jetzt wieder.
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Taugt denn der hier zum D-Day:
Longest Day: The Classic Epic of D Day: June 6, 1944
von Cornelius Ryan
Rezension sagt "Goldstandard", ist aber wohl älter. Gibts was neueres/besseres?
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Nachdem ich vor Jahren bei der WASt einen Antrag auf Nachforschung bezüglich meines Opas in der Wehrmacht gestellt hatte, habe ich heute eine Email bekommen.
Anscheinend wird die Recherche jetzt durch das Bundesarchiv übernommen und die wollen einen ausgefüllten Benutzungsantrag.
Kann mir jemand sagen was die bei Punkt 6. Benutzungsthema (mit Angabe des Zeitraums) wollen? Benutzungszweck wird ja weiter unten nochmal gefragt (ist privat).
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https://www.zeit.de/2019/30/adels-autobiographien-1945-buchmarkt
| Fünf eindrucksvolle Deutungsleistungen sind der adligen Erzählgemeinschaft und ihrem Freundeskreis nach 1945 gelungen. Erstens sind in der öffentlichen Wahrnehmung die vielfach adligen Verschwörer des 20. Juli zum Fluchtpunkt des gesamten deutschen Widerstands geworden. Zweitens wird der Begriff Widerstand wie automatisch auch mit dem Adel assoziiert. Drittens hat sich der Fokus auf dem Zeitstrahl von 1933 nach 1944 verschoben, in die Jahre, da die Ablösungserscheinungen auch im Adel stärker wurden. Die historisch weit bedeutendere Frage nach adligen Positionen in den Jahren 1930 bis 1934 tritt dagegen zurück. Viertens liegt der Fokus auf den immer gleichen zehn bis fünfzehn Akteuren, an die sich ganze Familien, ein ganzes Milieu ankoppeln. Und fünftens verschiebt sich der Widerstandsbegriff immer deutlicher von links nach rechts. | |
Recht interessant geschrieben und auch meine Auffassung.
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| Zitat von Dr.Hamster
Nachdem ich vor Jahren bei der WASt einen Antrag auf Nachforschung bezüglich meines Opas in der Wehrmacht gestellt hatte, habe ich heute eine Email bekommen.
Anscheinend wird die Recherche jetzt durch das Bundesarchiv übernommen und die wollen einen ausgefüllten Benutzungsantrag.
Kann mir jemand sagen was die bei Punkt 6. Benutzungsthema (mit Angabe des Zeitraums) wollen? Benutzungszweck wird ja weiter unten nochmal gefragt (ist privat).
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Das ist halt ein Musterformular. Da würde dann bei Benutzer XY reinkommen, "Neubau der Dorfkirche von Oberbexbach (1870-1878)". Unten würde dann heimatkundlich angehakt werden. Eigentlich ist das vor allem für die Zuschreibung auf einen Sachbearbeiter wichtig, weil eigentlich jeder Archivar mit der Zeit ein/mehrere Spezialthemen entwickelt, wo er sich besser auskennt als andere.
Ist jetzt eigentlich wohl eher für andere Anfragen als die Ex-WASt-Sachen gedacht, aber die haben halt nur das Formular.
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Ok, das macht Sinn. Merci! Ich hoffe es geht nicht nochmal fast 3 Jahre bis ich was höre
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| Zitat von Randbauer
Ergibt.
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Opa hat sich auch ergeben!
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Gemacht hat er auch allerhand.
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pOT-Schwarm to teh rescue:
Ich habe eine Aussage im Kopf: "Ein Teilgrund, warum in der DDR keine offenen Revolutionsbewegungen stattfanden, war, dass im kleinen viel Mitbestimmung möglich war, obwohl man nur eine Partei auf Staatsebene wählen konnte". Kann das jemand untermauern? Buchquote, anything?
Ich kann mich nimmer dran erinnern, wo ich das aufgeschnappt habe, würde es aber gern belasten, um es ggf. als Beispiel verwenden zu können.
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Hm, kenne ich nicht, und ist auch ne schräge Betrachtung, würde ich sagen. Politische Mitbestimmung war nicht so sehr möglich im Sinne von „ offener Prozess“, wo man mal seine Meinung sagen könnte. Wo Dinge pragmatisch geregelt wurden (fachliche, berufliche Fragen etwa) gab es wohl teilweise gute und flache Hierarchien. Aber politisch? Nope. Da gab es fürs falsche Lenin Zitat schon auf die 12.
Also ohne weiteren Kontext ist der Satz da m. E. fragwürdig.
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Da ich mir die Mühe nun schon gemacht habe - Literaturtipp:
| Zitat von RushHour
| Zitat von Poliadversum
| Zitat von RushHour
Ich schlage vor ihr lest:
Silvia Koppetsch, Gesellschaft des Zorns.
Da wird genau das (Entwicklung des heutigen Populismus unter Rückblick auf die gesellschaftlichen Entwicklungen seit 1989/90 ff.) auf aktuellstem Stand auseinanderklamüsert, damit man das nicht so blöd binär gegeneinander diskutieren muß. Ernsthafter Vorschlag, wirklich. | |
Gib doch zumindest ein oberflächliches tldr
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Ja, schwierig, lese seber noch drin, hab erst 2/3.
Die Frau ist Soziologin und es gibt ne Reihe Interviews von ihr. Man kann mal welche anhören/lesen. Sie stellt die Entwicklung des weltweiten Rechtspopulismus m.E. sehr vernünftig (auch wenn ich nicht immer 100% d´accord gehe) gut als eine Folge des Epochenumbruchs 1989ff. und der darauf folgenden / damit einhergehenden Globalisierung dar.
Die Funktionsverluste des Nationalstaats und die kulturelle Entwicklung einer eher transnational denkenden globalisierten Elite bedrohen ökonomisch wie emotional breite Teile der verschiedensten sozialen Schichten, die während des kalten Krieges vom Klassenkompromiß (die Reichen sind reich, die Mittelschicht hat grob gesehen genug, Arme gibt es eher wenig, und der stetige Wachstumsbonus wird stetig halbwegs gleich an alle verteilt) profitierten.
Der ist aufgekündigt, es herrscht entfesselter Kapitalismus und weltweite Standtortkonkurrenz, es gibt erhebliche Krisenerfahrungen, und die Leute haben das Gefühl, das es kein von ihnen wählbares / exklusiv für sie zuständiges Haltenetz gibt, wenn ihnen mal was passiert, und die zudem erleben, dass ihre Qualifikationen / Lebensmodelle in der Globalisierung generell "Auslaufmodelle" sind. Opel fahrende und Opel bauende Facharbeiter mit kulturellem Horizont bis Traumschiff und Castrop-Rauxel will keiner mehr, Du musst tätowierter Hipster sein, der drei Sprachen spricht, binnen vier Jahren in sechs Ländern lebte und was mit Medien und Softskils macht.
Wirtschaftliche und intellektuelle Eliten (die diese Sorgen nie ernstnahmen, weil sie selber von der Globalisierung tendenziell eher profitieren bzw. sie mit antreiben) und Flüchtlinge sind zwei symbolische Exponenten dieser Situation und daher die aktuellen Feindbilder des neuen Populismus. Da die globalen Probleme real sind und weder die klassischen Parteien, noch die liberalen Intellektuellen Schichten gute Lösungen anbieten, die diejenigen beeindrucken und beruhigen könnten, die sozial und kulturell nicht so aufgestellt sind wie die nämlichen Eliten, haben wir eine handfeste Legitimations- und Systemkrise, und zwar sachlich gesehen nicht ganz zu Unrecht.
Rest bitte selber lesen. Lohnt bisher, ernsthaft.
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Thema: Geschichte & Politik XI ( événement, moyenne durée, longue durée ) |