|
|
|
|
Rassismusbekämpfung heißt eben nicht nur, auf Demos mitzulaufen, sondern es auch zu ertragen, wenn die eigene durchs Weißsein geprägte Perspektive auf den Prüfstand gestellt wird. Dabei kommt dann eben auch manchmal raus, dass man selber unfreiwillig beiträgt zum Alltagsrassismus. Und sei es nur durch Ignoranz. Das schockt vielleicht erst einmal, da man nach eigenem Selbstverständnis schließlich mit so etwas Bösem nichts zu tun hat. Dann sollte man aber nicht direkt abblocken, sondern lieber darüber nachdenken, was man anders machen kann.
Und man sollte die Betroffenen ernst nehmen und ihnen ihre Erfahrungen und Empfindungen nicht absprechen, nur weil man es sich selber nicht vorstellen kann. So schwer ist das gar nicht.
|
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 16.07.2021 12:13]
|
|
|
|
|
|
Ich muss nochmal für Karlson applaudieren.
Danke man!
e: Ich nehme alle Beschimpfungen aus den alten Tagen zurück.
|
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von le glock sportif ® am 15.07.2021 23:17]
|
|
|
|
|
|
Sehr interessant, woher ist das genau? Also von welcher Organisation/aus welchen Kreisen? Der Part mit den Häusern lässt auf Korporierte schließen!?
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von krautjork
Sehr interessant, woher ist das genau? Also von welcher Organisation/aus welchen Kreisen? Der Part mit den Häusern lässt auf Korporierte schließen!?
| |
Der Scheiss kam in ähnlicher Form auch zur ungefähr gleichen Zeit (Mitte 90er) in amerikanischen Neonazi online message boards.
Diese Hundesöhne sind so unglaublich gut vernetzt.
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von AndRaw
Dieses Argument geht mir hart auf den Sack.
"Ich hab doch mal" am Arsch.
Betroffene entscheiden was rassistisch ist oder nicht. Sonst niemand. Und ja, das ist einem zeitlichen Wandel unterlegen.
| |
Selbstverständlich ist das einem zeitlichen Wandel unterlegen, aber man sollte halt auch wissen wen man gerade anpöbelt, nur weil die Sprachwahrnehmung nicht ganz einheitlich ist. "Am Arsch", "ich hab doch mal" (ich habe noch sehr, sehr viel mehr gemacht in all den Jahren und tue das noch immer, nur mal so zur Info), beleidigende Sachen wie der völlig abwegige Vorwurf, dass ich "drauf scheißen" würde was die Betroffenen meinen, all diese feindseligen Formulierungen, nur weil ihr grad keine _absolute_ Zustimmung bekommt.
Diese Haltung, diese Art das eigene Lager wegen Semantik und Nuancen zu zersplittern, ist übrigens eines der zentralen Probleme der Linken - und, auch das zur Info - war es schon mindestens in den 80ern.
|
|
|
|
|
|
|
Kann mich nicht dran erinnern dich erwähnt zu haben.
Und ja, Karlson hier sehr stabil. Danke dafür.
|
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von AndRaw am 15.07.2021 23:31]
|
|
|
|
|
|
| Zitat von -rantanplan-
| Zitat von AndRaw
Dieses Argument geht mir hart auf den Sack.
"Ich hab doch mal" am Arsch.
Betroffene entscheiden was rassistisch ist oder nicht. Sonst niemand. Und ja, das ist einem zeitlichen Wandel unterlegen.
| |
Selbstverständlich ist das einem zeitlichen Wandel unterlegen, aber man sollte halt auch wissen wen man gerade anpöbelt, nur weil die Sprachwahrnehmung nicht ganz einheitlich ist. "Am Arsch", "ich hab doch mal" (ich habe noch sehr, sehr viel mehr gemacht in all den Jahren und tue das noch immer, nur mal so zur Info), beleidigende Sachen wie der völlig abwegige Vorwurf, dass ich "drauf scheißen" würde was die Betroffenen meinen, all diese feindseligen Formulierungen, nur weil ihr grad keine _absolute_ Zustimmung bekommt.
Diese Haltung, diese Art das eigene Lager wegen Semantik und Nuancen zu zersplittern, ist übrigens eines der zentralen Probleme der Linken - und, auch das zur Info - war es schon mindestens in den 80ern.
| |
Ist das so ein "ich bin ja nicht rechts, aber" verhalten?
Du erinnerst mich an nen Deppen aus meinem Verein, der einen auf links und Antifa macht, aber felsenfest dazu steht, Z*schnitzel und N*kuss zu sagen und überhaupt hat er ja schon Nazis geprügelt und gedient hat er auch im Gegensatz zu mir.
Ein weißer privilegierter cis-Mann wie du, der Menschen mit Rassismuserfahrung sagen will, was sie rassistisch und diskriminierend zu finden haben.
edit: Wort entfernt
|
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von krak0s am 16.07.2021 8:52]
|
|
|
|
|
|
krak0s, bist du dir sicher, also wirklich sicher, dass man PoC als „dunkelhäutig“ bezeichnen sollte? Ich meine gehört zu haben, dass man das heutzutage eher vermeidet, speziell wenn man in einem Forum unterwegs ist, in dem die Userschaft überwiegend als Weiß gelesen wird. Da finde ich den Begriff „dunkelhäutig“ schon etwas schwierig.
|
|
|
|
|
|
|
Zeckenschnitzel und Nazikuss?
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von [KDO2412]Mr.Jones
Zeckenschnitzel und Nazikuss?
| |
Akzeptiert, wird ab jetzt so benutzt
|
|
|
|
|
|
|
Nazikuss müsste aber außen weiß und innen braun sein.
|
|
|
|
|
|
|
Und scheisse schmecken mit einem faden Nachgeschmack.
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von Lunovis
Und scheisse schmecken mit einem faden Nachgeschmack.
| |
...also wie ein Schaumkuss
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von snaggit
krak0s, bist du dir sicher, also wirklich sicher, dass man PoC als „dunkelhäutig“ bezeichnen sollte? Ich meine gehört zu haben, dass man das heutzutage eher vermeidet, speziell wenn man in einem Forum unterwegs ist, in dem die Userschaft überwiegend als Weiß gelesen wird. Da finde ich den Begriff „dunkelhäutig“ schon etwas schwierig.
| |
Hast recht. Zu wenig nachgedacht heut Nacht, bei all dem Kack, der hier auf den vielen letzten Seiten steht.
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von -rantanplan-
beleidigende Sachen wie der völlig abwegige Vorwurf, dass ich "drauf scheißen" würde was die Betroffenen meinen, all diese feindseligen Formulierungen, nur weil ihr grad keine _absolute_ Zustimmung bekommt.
| |
Der Vorwurf ist nicht abwegig. Auf den Hinweis, dass Betroffene im Hinblick auf die rassistische Wirkung des Begriffes "schwarzfahren" zu einer komplett gegenteiligen Einschätzung kommen als du, hast du entgegnet, die Konnotation sei nur - Zitat - "herbeigeredet".
Hier noch einmal, was du geschrieben hast zur Aussage der Initiative. Und zuvor noch einmal die Einschätzung der Initiative selbst:
"Die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland äußerte in einer Stellungnahme, dass der Begriff unabhängig von seinem Ursprung heutzutage eine rassistische Konnotation habe: Ungeachtet der Frage, ob der Begriff schon ursprünglich für die Herabwürdigung von Schwarzen Menschen durch die Assoziation mit Illegalität, strafbarem Verhalten, Betrug, dem Erschleichen von Leistungen, dem verdächtig- und Fehl-am-Platz Sein verwendet wurde, entfaltet er in der rassistischen Gegenwart in Deutschland seit Jahrzehnten eben diese Wirkung.
Darauf du:
| Zitat von -rantanplan-
Habe ich gelesen, aber diese Konnotation ist doch herbeigeredet. Ich habe noch nie gehört oder den Eindruck gehabt, dass jemand den Begriff des Schwarzfahrens oder des Schwarzgeldes usw. usf. als personenbezogenes Attribut verwenden würde. Ich mein ok, es gibt immer Leute, die mit Sprache nicht so gut umgehen können und dann vielleicht irgendwo im Unterbewusstsein solche Assoziationen haben, aber die Begriffe haben mit der Hautfarbe objektiv nichts, aber auch gar nichts zu tun.
| |
Das ist ein Paradebeispiel dafür, wenn Weiße nur aus ihrer Perspektive auf Rassismus blicken.
Dass du dir bestimmte Dinge aus deiner weißen Perspektive und mit deinem weißen Erfahrungsschatz in einer weißen Mehrheitsgesellschaft nicht vorstellen kannst, kann nicht die alleinige Beurteilungsgrundlage dafür sein, ob Begriffe "objektiv" keine Assoziation mit der Hautfarbe wecken oder nicht. Du musst die Betroffenen mit einbeziehen, wenn du Rassismus ernsthaft bekämpfen willst.
Ich habe dir sogar zugestimmt, dass der Ursprung nichts mit der Hautfarbe zu tun hat, habe aber gesagt, dass der Begriff trotzdem im Laufe der Zeit problematisch geworden ist. Darauf kamen dann von dir nur stumpfe Anti-Nazi-Kampfsprüche aus den 70ern.
Im Übrigen spreche ich dir nicht ab, dass du dich gegen Rassismus einsetzt. Aber hier ging es konkret um die Frage, ob der Begriff "schwarzfahren" mittlerweile problematisch geworden ist. Und ja - für manche Betroffene ist er das durchaus. Und denen hilft es eben dann kein Stück, wenn man verletzende Begriffe weiter verwendet, weil man irrglaubt, damit die Nazis zu ärgern.
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von -rantanplan-
Diese Haltung, diese Art das eigene Lager wegen Semantik und Nuancen zu zersplittern, ist übrigens eines der zentralen Probleme der Linken - und, auch das zur Info - war es schon mindestens in den 80ern.
| |
Diese Diskussion als Beispiel zu nehmen für die Zersplitterung linker Lager ist doch jetzt echt mal Unsinn. Es wird überhaupt gar nichts zersplittert, nur weil Rassismus differenzierter und komplexer ist und daher auf mehr Ebenen bekämpft werden muss, als du vielleicht bisher dachtest.
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von g0n0
| Zitat von Lunovis
Und scheisse schmecken mit einem faden Nachgeschmack.
| |
...also wie ein Schaumkuss
| |
verwechselst du gerade Kaviar mit der Nachspeise?
|
|
|
|
|
|
|
Jetzt haben wir uns so lange über Schwarzfahrer unterhalten, und noch keiner hat den Film gepostet?
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von KarlsonvomDach
| Zitat von -rantanplan-
beleidigende Sachen wie der völlig abwegige Vorwurf, dass ich "drauf scheißen" würde was die Betroffenen meinen, all diese feindseligen Formulierungen, nur weil ihr grad keine _absolute_ Zustimmung bekommt.
| |
Der Vorwurf ist nicht abwegig. Auf den Hinweis, dass Betroffene im Hinblick auf die rassistische Wirkung des Begriffes "schwarzfahren" zu einer komplett gegenteiligen Einschätzung kommen als du, hast du entgegnet, die Konnotation sei nur - Zitat - "herbeigeredet".
Hier noch einmal, was du geschrieben hast zur Aussage der Initiative. Und zuvor noch einmal die Einschätzung der Initiative selbst:
"Die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland äußerte in einer Stellungnahme, dass der Begriff unabhängig von seinem Ursprung heutzutage eine rassistische Konnotation habe: Ungeachtet der Frage, ob der Begriff schon ursprünglich für die Herabwürdigung von Schwarzen Menschen durch die Assoziation mit Illegalität, strafbarem Verhalten, Betrug, dem Erschleichen von Leistungen, dem verdächtig- und Fehl-am-Platz Sein verwendet wurde, entfaltet er in der rassistischen Gegenwart in Deutschland seit Jahrzehnten eben diese Wirkung.
Darauf du:
| Zitat von -rantanplan-
Habe ich gelesen, aber diese Konnotation ist doch herbeigeredet. Ich habe noch nie gehört oder den Eindruck gehabt, dass jemand den Begriff des Schwarzfahrens oder des Schwarzgeldes usw. usf. als personenbezogenes Attribut verwenden würde. Ich mein ok, es gibt immer Leute, die mit Sprache nicht so gut umgehen können und dann vielleicht irgendwo im Unterbewusstsein solche Assoziationen haben, aber die Begriffe haben mit der Hautfarbe objektiv nichts, aber auch gar nichts zu tun.
| |
Das ist ein Paradebeispiel dafür, wenn Weiße nur aus ihrer Perspektive auf Rassismus blicken.
Dass du dir bestimmte Dinge aus deiner weißen Perspektive und mit deinem weißen Erfahrungsschatz in einer weißen Mehrheitsgesellschaft nicht vorstellen kannst, kann nicht die alleinige Beurteilungsgrundlage dafür sein, ob Begriffe "objektiv" keine Assoziation mit der Hautfarbe wecken oder nicht. Du musst die Betroffenen mit einbeziehen, wenn du Rassismus ernsthaft bekämpfen willst.
Ich habe dir sogar zugestimmt, dass der Ursprung nichts mit der Hautfarbe zu tun hat, habe aber gesagt, dass der Begriff trotzdem im Laufe der Zeit problematisch geworden ist. Darauf kamen dann von dir nur stumpfe Anti-Nazi-Kampfsprüche aus den 70ern.
Im Übrigen spreche ich dir nicht ab, dass du dich gegen Rassismus einsetzt. Aber hier ging es konkret um die Frage, ob der Begriff "schwarzfahren" mittlerweile problematisch geworden ist. Und ja - für manche Betroffene ist er das durchaus. Und denen hilft es eben dann kein Stück, wenn man verletzende Begriffe weiter verwendet, weil man irrglaubt, damit die Nazis zu ärgern.
| |
Schön, jetzt sind wir wieder auf der Sachebene. Dass ich es aus meiner Perspektive nach wie vor für irrational halte, mit Schwarzfahren usw. irgendwelche rassistischen Dinge zu verbinden, weil sie damit inhaltlich nichts zu tun haben, schließt es keineswegs aus, dass ich es zur Kenntnis nehme und respektiere, wenn das für Betroffene anders sein kann.
Ich habe übrigens einen Freund aus Studienzeiten dazu befragt, der kommt ursprünglich aus Martinique und ist wahrlich so schwarz wie es nur geht. Er zumindest verbindet mit diesen Begriffen per se auch nichts Verwerfliches. Dass man damit dumme Witze machen kann meinte er ist klar, nur müsse man sowas einfach abschütteln oder demjenigen eben sagen, dass er mal kurz die Fresse halten soll. Okay, der läuft auch im akademisch geprägten Umfeld herum und heutzutage eher nicht mehr in Kneipen oder der Disse - da wird dieses Dumgelalle bestimmt seltener auftauchen als in mach anderer Umgebung. Unter den PoC wird also wohl jeder auch seine eigene Perspektive haben, je nach Erfahrungen und Umfeld.
Um Nazis "ärgern" geht's mir übrigens nicht, sondern darum sich von ihnen schlicht nicht die Sprachverwendung vorschreiben zu lassen. Das geht mir gegen den Strich.
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von -rantanplan-
Er zumindest verbindet mit diesen Begriffen per se auch nichts Verwerfliches. Dass man damit dumme Witze machen kann meinte er ist klar, nur müsse man sowas einfach abschütteln oder demjenigen eben sagen, dass er mal kurz die Fresse halten soll.
| |
Ist schön für ihn. Andere Schwarze/PoC schütteln das aber eben nicht mal eben so ab und die Frage ist, warum er und andere überhaupt in die Situation gebracht werden, etwas abschütteln zu müssen, nur weil manche Weiße sich nicht vorstellen können, was mit "harmlosen" Begriffen über deren Ursprungsbedeutung hinaus sonst noch verbunden wird.
Was würdest du eigentlich machen, wenn dein Freund aus Studienzeiten nicht in deinem Sinne geantwortet hätte, sondern dir gesagt hätte, dass er sich an dem Begriff stört? Ginge "schwarzfahren" dann immer noch klar für dich?
|
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 16.07.2021 14:05]
|
|
|
|
|
|
| Zitat von -rantanplan-
Um Nazis "ärgern" geht's mir übrigens nicht, sondern darum sich von ihnen schlicht nicht die Sprachverwendung vorschreiben zu lassen. Das geht mir gegen den Strich.
| |
Und wo ziehst du die Grenze?
Also wirklich ganz objektiv gefragt.
Ab wann ist für dich ein Wort nicht mehr salonfähig?
Wenn in deiner nächsten Umgebung Betroffene sagen: "Bitte lass das?"
Oder reicht dir ein Verein mit 300 Mitgliedern?
Oder muss sich erst eine ganze Bevölkerungsgruppe darüber beschweren?
Ich bin ebenfalls kein Fan davon, mir sprachlich etwas aufzwingen zu lassen. Aber durch zunehmende Sensibilisierung über Job und Umfeld (und auch was ich hier mitlese) merke ich auch, wie sich mein Sprachgebrauch ändert oder dass ich mir mehr Gedanken darum mache, wie ich etwas sage. Unabhängig davon, dass das Thema Rassismus generell präsenter ist.
Und jetzt zurück zu deinem Punkt:
Ab wann ist ein Wort zu meiden?
Wann entscheidest du für dich, eine Phrase, ein Wort, etc nicht mehr zu verwenden? Und woran machst du das fest.
|
|
|
|
|
|
|
Wieso wird hier eigentlich ständig von "Zwang" und "Verbot" gesprochen, wenn sich nur 2 Unternehmen dazu entschlossen haben, das Wort nicht mehr in ihrer Kommunikation zu nutzen?
|
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von krak0s am 16.07.2021 14:21]
|
|
|
|
|
|
| Zitat von Black1900
| Zitat von -rantanplan-
Um Nazis "ärgern" geht's mir übrigens nicht, sondern darum sich von ihnen schlicht nicht die Sprachverwendung vorschreiben zu lassen. Das geht mir gegen den Strich.
| |
Und wo ziehst du die Grenze?
Also wirklich ganz objektiv gefragt.
Ab wann ist für dich ein Wort nicht mehr salonfähig?
Wenn in deiner nächsten Umgebung Betroffene sagen: "Bitte lass das?"
Oder reicht dir ein Verein mit 300 Mitgliedern?
Oder muss sich erst eine ganze Bevölkerungsgruppe darüber beschweren?
Ich bin ebenfalls kein Fan davon, mir sprachlich etwas aufzwingen zu lassen. Aber durch zunehmende Sensibilisierung über Job und Umfeld (und auch was ich hier mitlese) merke ich auch, wie sich mein Sprachgebrauch ändert oder dass ich mir mehr Gedanken darum mache, wie ich etwas sage. Unabhängig davon, dass das Thema Rassismus generell präsenter ist.
Und jetzt zurück zu deinem Punkt:
Ab wann ist ein Wort zu meiden?
Wann entscheidest du für dich, eine Phrase, ein Wort, etc nicht mehr zu verwenden? Und woran machst du das fest.
| |
Hey, wenn ich sehen würde, dass das jemandem auf den Keks geht wenn ich z.B. von Schwarzarbeit etc. rede, dann denke ich mir natürlich was anderes aus. Da ist die Grenze bestimmt überschritten.
Ich mache seit vielen Jahren arbeitsrechtliche Seminare für die IG Metall, in der Metall- und Elektroindustrie rennen recht viele PoC rum, und Rassismus ist ein sehr ernstes Problem in den Betrieben. Aber noch nie hat irgendjemand, wenn im Seminar oder auch in der Pause über Schwarzarbeit, schwarze Kassen usw. gesprochen wurde etwas in die Richtung zu mir gesagt, dass das nicht okay wäre. Und dem Referenten in einem Gewerkschaftsseminar könnte man das doch sicher problemlos sagen.
Aber proaktiv? Ich finde, dass man nicht einfach deshalb, weil es eine Menge Arschlöcher auf dieser Welt gibt, alle Worte mit "schwarz" (oder "rot" oder "gelb"?) darin aus seinem Vokabular streichen muss. Ich sehe den Sinn darin nicht. Worte mit einer entsprechenden Herkunft in der Bedeutung - klar. Bei mir im Unterricht sagt niemand unkommentiert was von Schwarzafrikanern oder so. Und das kommt schonmal vor.
|
|
|
|
|
|
|
Da Schwarze/PoC mit ihren Anliegen oft auf Unverständnis stoßen bei Weißen, ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie so ein Thema nicht mal eben zwischen Tür und Angel bei jemanden ansprechen, nur weil er arbeitsrechtliche Seminare in einem primär weißen Umfeld gibt. Das heißt aber nicht, dass es keine Anliegen geben würde.
Du musst mal davon wegkommen, keine Probleme zu vermuten, nur weil diese nicht an dich herangetragen werden. Warum sollten Schwarze/PoC einen weißen Gewerkschaftsreferenten als Anlaufstelle für Probleme mit Rassismus ansehen?
Viele Schwarze/PoC aus meinem privaten Umfeld haben mit mir erst über solche Dinge gesprochen, nachdem sie mich sehr, sehr lange kannten. Weil das oft sehr persönliche Dinge sind und viele Weiße bei dem Thema ignoranter sind, als sie selbst von sich glauben.
|
[Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 16.07.2021 15:18]
|
|
|
|
|
|
und nun, die Werbung:
Schubs mich und du fängst dir ne Kugel: Ermittlungen gegen Dresdner Polizisten eingestellt
| Schubs mich und du fängst dir ne Kugel wegen dieses Satzes auf einer Demonstration voriges Jahr in Dresden geriet ein Polizist heftig in die Kritik. Vier Anzeigen gegen den Mann gingen ein, die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen Bedrohung und versuchter Körperverletzung im Amt. Doch das Verfahren wurde eingestellt, wie jetzt aus einer Antwort des sächsischen Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Kerstin Köditz hervorgeht. Auch ein Disziplinarverfahren gegen den Beamten wurde demnach nicht eingeleitet. | |
|
|
|
|
|
|
|
StA alles richtig gemacht imho
|
|
|
|
|
|
|
@Karl
Naja, in solchen Seminaren gibt es sehr sehr viele Gespräche am Rand, wo man sich Zeit nimmt, die Leute zu den Dingen zu interviewen die sie gerade beschäftigen. Da sind gern mal ne Menge potentielle Mandate dabei, Sachen die du nicht ad hoc beantworten kannst.
Die IG Metall fährt eine sehr dedizierte - und aufwendige - Linie für Gleichberechtigung, und dazu wird auch viel gesagt. Gleichbehandlung, Diskriminierungsverbote und so weiter sind rechtlich und menschlich echt wichtige und schwierige Themen, die man als Betriebsrat kennen sollte und die viel Raum in recht vielen Seminaren einnehmen.
Warum sollte da nicht einer bei der Fortbildung sagen, hey, Anwalt! Findest du diesen Sprachgebrauch eigentlich problematisch? Ist aber noch nie passiert wie gesagt und wahrscheinlich haben die bei diesen Gelegenheiten ganz viel andere Sachen im Kopf gerade, das kann sein. Aber dass man sich da unter Freunden im politischen Sinn befindet ist völlig klar.
|
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von -rantanplan- am 16.07.2021 15:26]
|
|
|
|
|
|
| Zitat von krautjork
StA alles richtig gemacht imho
| |
Du hast dir echt irgendwann in den letzten Jahren schwer den Kopf gestoßen, oder?
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von krautjork
StA alles richtig gemacht imho
| |
Die versuchte Körperverletzung erschließt sich mir tatsächlich nicht, aber warum man aus der Bedrohung, die ja als erweisen angesehen wurde, nicht einmal was Dienstrechtliches gemacht hat, ist mit schleierhaft.
|
|
|
|
|
|
|
Not sure if joke
/an Krautjork
|
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von seastorm am 16.07.2021 16:02]
|
|
|
|
|
Thema: Ich bin ja nicht rechts, aber... |
|