Endlich ein Filmuniversum, das seine Serien Ernst nimmt!

... ich gerne mehr über die Zeit erfahren hätte, in der sie von Han getrennt war. Da sie den Film überlebt hat, verstehe ich zwar, dass das vermutlich im Sequel ausgeleuchtet wird, aber dennoch wären ein paar Storyhappen günstig gewesen. Ja, ich verstehe auch, dass man das etwas mysteriös halten wollte, um nicht zu sehr anzudeuten, dass sie Dryden Vos töten wird oder könnte und dass sie dazu in der Lage wäre, sich den Job von Dryden Vos zu schnappen.

viel zu kurz, was die Screentime angeht. Da wird die ganze Zeit Enfys Nest als Oberbösewicht aufgebaut und gegen Ende sägt man die ab, um sie doch zur Guten zu machen. Bleibt nur noch Dryden Vos als spontaner Oberbösewicht übrig, aber der hatte frustrierenderweise ungefähr so viel Screentime wie Rio Durant. ARGH.

... es ist zwar generell ein interessanter Plot twist, dass jemand Böses doch ein Guter ist und ich versteh auch, dass die Storyline von Enfys Nest dazu beiträgt, die gute Seite von Han aufrecht zu erhalten bzw. zu schmieden (Qi'ra meinte ja zuvor zu Han, dass er einer der Guten sei, was er verneinte), aber ich finde, dass das Drehbuch die Idee deutlich besser hätte umsetzen sollen.
Das Absägen von Enfys Nest hätte besser geklappt, wenn noch jemand anders parallel als Oberschurke aufgebaut worden wäre. Außerdem fand ich die Schlussszene zu lasch, als Han und Chewie Enfys Nest das Coaxium überreicht haben. Das war die Szene des Sieges der Guten, aber mir war das zu sehr im 1. Gang. Natürlich ist Han ein nörgelnder und zynischer Gauner, aber irgendwie hätte man aus der Szene mehr ein "Han Solo wird zu Han Solo" machen können. Hm.

Ich finde es ganz gut, dass es mal einen Star Wars Film gibt, in dem es nicht gegen dunkle Jedi, Sith oder das Imperium als Oberschurken geht und es kann auch befreiend sein, aber in dem Fall, so wie sich das ganze storytechnisch ausgedacht wurde, endet das in "Solo" zum Teil recht belanglos.

Wie Han Chewie kennenlernt, wie Han an den Millenium Falcon kommt, wie Hans "Freundschaft" mit Lando entstanden ist, wie Han den Kessel Run in 12 Parsecs geschafft hat, das alles wurde ganz gut aufgegriffen und gut gelöst, aber der Film besteht nun mal aus mehr als das und der Rest war recht durchschnittlich.

Da der Film von Beginn an daraus besteht, dass die Leute sich gegenseitig täuschen und betrügen, war klar, dass das auch am Ende des Films so ablaufen würde. Es war nur die Frage, ob Han von Tobias Beckett oder Qi'ra aufs Kreuz gelegt wird. Oder von beiden. Das Ganze ist natürlich recht schwierig so zu lösen, dass am Ende des Films nicht alle Zuschauer sagen "Genau das habe ich kommen sehen".

Das Qi'ra sich zur Chefin aufgeschwungen hat, fand ich gut, hätte ich nur hier und da anders gedreht (vielleicht mit einem Rückblick zu Han oder einem direkteren Dialog mit Han in der Gegenwart). Dass Tobias Beckett Han reinlegen würde, war zu naheliegend und langweilig aufgelöst. Am Ende musste Beckett ja nur für Tatooine und eine "Han schießt zuerst"-Szene herhalten. Dass das falsche Coaxium doch das echte war und dass Enfys Nest und Crew die Soldaten von Dryden Vos getäuscht haben, wirkte alles viel zu unspektakulär.

Maul zu sehen war gut. Es hat mich aber dummerweise nicht total geflasht, da ich mitbekommen hatte, dass Ewan McGregor und Ray Park (Darth Maul aus Episode 1) zu irgendeiner Solo-Premiere erschienen sind und es Gerüchte gab, dass dementsprechend wie bei Rogue One mit Vader ein alter Charakter in den Film eingebaut werden würde.

Darth Maul kann es doch gar nicht sein oder? Also bin ich jetz völlig von der Spur. Aber Solo spielt doch nach III und vor IV und Darth Maul wird safe in I getötet. Es war wohl die gleiche "Rasse" wie Maul, aber er viel älter als Maul und hat viel zu viel gesprochen für Maul.

Clone Wars und Rebels gucken.

Deswegen glaube ich auch, dass viele dieses Cameo unverzeihlich finden werden - weil sie die Serien nicht kennen. Merkte ich auch im Review, dass ich vor dem Film gelesen hatte, auch wenn es nicht sagte, wer es ist.