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*Telefonklingel*
Damenstimme: "Ja bitte?"
energische Lehrkraftstimme: "Ja, guten Tag, wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass Ihre Tochter erheblich den Schulfrieden stört!"
Dame (entrüstet): "Hören Sie mal! Meine Tochter ist 60 Jahre alt und Vorsitzende der Kultusministerkonfernez!"
Lehrkraft: "Gut dass wir uns in dieser Sache so schnell verstehen!"
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von RushHour am 25.02.2021 15:23]
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Schöner Bericht. Zeigt, was für toller Unterricht jetzt trotz Pandemie möglich wäre, wenn man mehr Geld dafür ausgeben würde.
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Ach, ich glaube es liegt nicht primär am Geld. Es liegt an Strukturen, die verhindern, dass das durchaus verhandene Geld passend ausgegeben wird. Bürokratie, Zentralisierung, Kontrollwahn, verkrustete Strukturen, in denen drölfzig Ebenen und Institutionen verknüpft sind, und jede hat Verhinderunsgmacht gegenüber allen anderen, aber nicht eine hat eigenen Gestaltungsspielraum. Dazu die irre Idee man dürfte staatlich nur Piep sagen, wenn alles fehlersicher und zweifelsfrei vorausgeplant und abgesichert istist, statt dass man experiemntierend und lernend probiert was vielleicht geht und was nicht.
Das ist so trist und ohne Großreform in der Fläche auch nicht zu ändern. Super Leuchtturmbeispiele wirds immer geben, das ist auch jedes mal toll zu sehen, aber dafür reißen sich halt einzelne extrem motivierte Leute ihr halbes Leben lang den Arsch gegen die Verhinderer auf. Dabei müsste so die Durchschnittsschule quasi von alleine funktionieren.
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Teile des Perlenwerks versuchen wir gerade an unserer Schule umzusetzen. Also: individuelles, selbstgesteuertes Lernen im freien Gruppen.
Sitzungen über Sitzungen, Stundenplananpassungen, Materialerstellung...
Und dann rennt man bei einigen (nicht mal so alten!) Kolleginnen und Kollegen gegen eine Wand. Tenor: Mein Unterricht ist effizienter als alles Selbstgesteuerte. Frustrierend...
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| Zitat von Mountainbiker
Teile des Perlenwerks versuchen wir gerade an unserer Schule umzusetzen. Also: individuelles, selbstgesteuertes Lernen im freien Gruppen.
Sitzungen über Sitzungen, Stundenplananpassungen, Materialerstellung...
Und dann rennt man bei einigen (nicht mal so alten!) Kolleginnen und Kollegen gegen eine Wand. Tenor: Mein Unterricht ist effizienter als alles Selbstgesteuerte. Frustrierend...
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Hast du den Kollegen mal erzählt, dass sie sich in Zukunft mit ner Zeitung in den Nebenraum setzen können und darauf warten, dass die Schüler ankommen? Sollte doch genug Anreiz sein
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| Zitat von Mountainbiker
Teile des Perlenwerks versuchen wir gerade an unserer Schule umzusetzen. Also: individuelles, selbstgesteuertes Lernen im freien Gruppen.
Sitzungen über Sitzungen, Stundenplananpassungen, Materialerstellung...
Und dann rennt man bei einigen (nicht mal so alten!) Kolleginnen und Kollegen gegen eine Wand. Tenor: Mein Unterricht ist effizienter als alles Selbstgesteuerte. Frustrierend...
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Die haben Angst. Angst dass sich was ändert und sie dann mit der Situation vielleicht nicht mehr klarkommen. Davon ab dass es bescheuert ist, dass bei Lehramtsstudium immernoch viele Studis erst relativ spät mal mit Schülern in Kontakt kommen (in Schweden z.B. ab derm ersten Semester als Aushilfe/Vertretung/Hausaufgabenbetreuung im Ganztagsunterricht) sollte man auch andere Sachen mal überdenken.
Wieder Schweden: Lehrer haben Büros an der Schule, und erledigen ihren gesamten Kram dort. Sind dann dort aber auch vor Ort, und können dort dann Sprechzeiten ausgeben, zu denen z.B. Schüler oder Eltern mit Problemen vorbeikommen können. Nix mit daheim treffen oder so - wenn die nach Hause gehen sind die im Feierabend. Verhindert auch das Problem in D wo die Lehrer nachmittags beim Einkaufen/Sport machen/whatever gesehen werden und alle Welt sich den Mund fusslig drüber redet dass die ja nix tun.
Das sie dann abends/nachts noch Unterricht vorbereiten und Klausuren korrigieren (gut, Sport-/Mathelehrer nach ein paar Jahren mal ausgenommen, im Schul-Mathe ändert sich jetzt wohl nicht mehr so wahnsinnig viel, da hat man dann seine Aufgabensammlung mit Random-Test-Generator am PC und gut is), das sieht dann keine Sau.
Oder das sie nicht so viele Wochen Urlaub haben wie die Schüler weil auch in den Ferien Notenkonferenzen, Stundenplan-Bau-Besprechungen, Personalplanung usw... stattfindet. Und das sie dann teilweise noch AGs nachmittags anbieten ohne dafür was extra zu bekommen honoriert auch kaum einer.
Und solche Lehrer, die dann eine Flexibilität wie ne Betonmauer zeigen was Lehrmethoden und Tagesabläufe angeht, sind dann für diese Argumentationen das Tüpfelchen auf dem i.
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Einfach nicht mehr verbeamten. Dann klappt's vielleicht auch wieder mit der Flexibilität.
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Unabhängig davon wie ich zum Thema Verbeamtung stehe: Sieht man ja in Berlin und im ÖD im Allgemeinen.
Grundsätzlich sind Beschäftigungen im ÖD ja quasi unkündbar. Da musste dich schon mehr als Faulheit schuldig machen.
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schön wärs, die sind hier inzwischen oft auf 2 Jahre ohne Aussicht auf Verlängerung befristet.
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| Zitat von M`Buse
Einfach nicht mehr verbeamten. Dann klappt's vielleicht auch wieder mit der Flexibilität.
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Ja, habe ich (als Beamter) auch schon oft gedacht. Die Kolleg:innen, die nicht mitziehen machen einem selbst ja das Leben auch oft schwer.
Allerdings hätten wir dann wahrscheinlich nochmal deutlich weniger Lehrer. Hier laufen in der Chemie, Physik und Mathematik fünf Kollegen mit Doktortitel an der Schule rum, glaube nicht, dass die bleiben würden (bzw. neue Leute mit der Qualifikation nachkommen würden), wenn man die Verbeamtung auch noch abschafft. Da müssten dann schon andere Benefits (z.B. Arbeitsplatz/Schreibtisch in der Schule, Dienstgeräte, bessere Ausstattung, kleinere Klassen, usw.) her.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von *Morphy* am 26.02.2021 8:49]
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Wenn wir den Beamtenstatus aufgeben regelt der Markt das Bildungsangebot.
Das ist nun sehr auf die Spitze getrieben, aber einige Gefahr liegt doch darin, sich auf die Abschaffung des Beamtenstatus zu verlassen.
Schulen brauchen ein professionelleres Controlling und Unterstützung, sich in der Schulentwicklung vernünftige Arbeitsweisen anzueignen. Bin seit einem Jahr in der Steuergruppe und genervt von der Unproduktivität und Unübersichtlichkeit der Arbeit dort. Da steht alles in elendslangen Protokollen. Aber es gibt ja viele Ansätze, die das verbessern könnten: Kanban-Methode z.B.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Mountainbiker am 26.02.2021 8:55]
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Thema: Der Lehrer- und Pädagogenthread ( Bald ist Bergfest! ) |