|
|
|
|
/Cain ist Panzerstan
|
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Atti Atterkopp am 24.08.2021 9:55]
|
|
|
|
|
|
| Zitat von Flashhead
| Zitat von Ameisenfutter
Wenn Journalisten auch einfach mal knapp ihre Quellen hinter die Artikel klatschen würden, wäre schon viel geholfen. Wieso, weiß jeder, der schon mal ne Arbeit an der Uni geschrieben hat: Weil man dadurch unweigerlich auch mal eine liebgewonnene These hinterfragt und weglässt, die sich beim besten Willen nicht aus der Quelle, die man dafür gerne nehmen würde, herauslesen lässt.
| Zitat von sibuntus
Fragt man sich generell, bei dem Gemecker auf höchsten Nivea, wer es dann wie richtig machen soll.
| |
Ja, bei aller Liebe, die Maßstäbe die hier angelegt werden, sind so hoch, dass die Medienhäuser, die Rezo kritisiert, ihnen sicher nicht gerecht werden.
| |
Sorry, aber das ist 'ne Strohmanndiskussion. Ich habe Rezo nicht wegen seiner Quellenauswahl kritisiert, sondern aufgrund der Dynamik mit seiner Fanbase. Ich dachte, das sei klar geworden. Mir sind keine FAZ- oder ZEIT-Fans bekannt, die bei jeder Kritik an ihrem Lieblingsmedium die Kommentarspalten fluten. Solche Rezo-Fans nehmen Informationen anders auf. Ich dachte, das sei klar geworden.
@Oli: Mein Post war auch SO nicht gemeint.
| |
Ich finde es schwierig, wie Dein zentraler Kritikpunkt darauf rausläuft, dass Rezos Fans einfach zu doof bzw. ungebildet und uninteressiert sind.
Irgendwie muss man als Jugendlicher (ich unterstelle mal überwiegend männliche Zuschauer) mit dem Thema Politik und Medien in Berührung kommen, man schlüpft ja nicht plötzlich mit 25 als Intellektueller aus einem Ei.
Mir scheint es, als hieltest Du die Videos nichtmal für schlecht (du schriebst ja, dass es vor gebildeten Publikum, dass das besser einordnen kann, okay wäre), sondern für irgendwie unverantwortlich, kann das sein? So interpretiere ich zumindest deinen Hinweis auf seine Fanboys in Kommentarspalten.
Das ist für mich ein inhäerentes Phänomen junger Menschen - die finden über irgendeine Bezugsperson weltanschaulich prägende/wichtige Informationen und nehmen die als unkritisierbare Wahrheit an, weil die (para)soziale Beziehung der Meinung Gewicht verleiht.
Da wächst man raus wenn die Welt größer wird und man mehr über sich selbst und das System lernt in dem man lebt.
Daraus jetzt Rezo singulär eine Strick zu drehen finde ich völlig am Problem vorbeidiskutiert und irgendwie eine Neuauflage von "diese Rockmusiker stiften die jungen Leute zu Blödsinn an".
Egal ob man als Teenager jetzt gegen die Machine raged, Greta und Luisa für Klima folgt oder über Rezo das erste Mal Medienkritik erlebt - das sind immer nur singuläre Eindrücke die erst mit Lebenserfahrung und Bildung Kontext gewinnen.
Wenn ich da jetzt das Thema verfehlt habe und Du den Blauhaarigen nicht unverantwortlich im Umgang mit dummen Fans fandest, sag's mir in drei Wörtern.
E: der Grünenspot ist ziemlich Knirsch
|
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von loliger_rofler am 24.08.2021 10:00]
|
|
|
|
|
|
Puh. Ist das schon Wahlkampf?
|
|
|
|
|
|
|
Puh indeed.
Jetzt wähl ich doch jemand anders.
|
|
|
|
|
|
|
Almans am Grill! Sind das Tofu-Würste?
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von Herr der Lage
Prognose: Armin Laschet verpasst Einzug in den Bundestag >
| Armin Laschet wird kein Mitglied des nächsten Bundestags sein. Das sagt eine aktuelle Prognose der Berliner Politikberatung Johanssen und Kretschmer. Demnach wird der CDU-Kanzlerkandidat nicht über die nordrhein-westfälische Landesliste der CDU, auf deren erstem Platz er steht, ins Parlament einziehen können. ...
Gibt es kein Mandat für Laschet, hat das eine Reihe von Konsequenzen: Sollte es ihm nach der Wahl nicht gelingen, zum Bundeskanzler gewählt zu werden, wäre ihm die Rolle des Oppositionsführers als CDU-Fraktionsvorsitzender versperrt. Für die Wahl zum Kanzler ist ein Mandat nicht notwendig, für die Position des Fraktionsvorsitzenden hingegen schon. In jedem Falle wäre Laschet damit der erste Kanzlerkandidat der Bundesrepublik, der sich nicht selbst wählen kann.
Gleichzeitig gibt es nach den eigenen Bekundungen des Kandidaten keine Rückfallposition in NRW. Auf die Frage der FAZ, ob er im Falle einer Niederlage bei der Bundestagswahl eine Rückfahrkarte nach NRW beanspruche, also das Amt des Ministerpräsidenten weiter ausüben wolle, antwortete der Aachener im Mai: „Klares Nein. Für mich ist klar: Mein Platz ist nach der Bundestagswahl in Berlin.“ | |
| |
| Die Gründe dafür sind vielfältig: Zwar sollen laut der Kalkulation der SPD-nahen Politikberatung 37 der 64 Wahlkreise an die CDU gehen, was eine unwesentliche Verschlechterung zum Ergebnis von vor vier Jahren darstellen würde, damals waren es 38. Doch hinken sie bei den Zweitstimmen den Ergebnissen von 2017 massiv hinterher. Und schließlich greift erstmals das neue Wahlrecht, was zu einer neuen Verrechnung der Überhangmandate führt. Nur, wenn die SPD in NRW bei den Erststimmen weiter gegenüber der Union aufholen sollte oder eine Trendwende bei den Zweitstimmen einsetzt, kann der CDU-Vorsitzende auf den Einzug über die Landesliste hoffen. | |
Wenn die SPD verliert, verliert sie.
Wenn die SPD gewinnt, gewinnt Laschet?
|
|
|
|
|
|
|
Das ist doch ein schöner Wahlspot.
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von M`Buse
Das ist doch ein schöner Wahlspot.
| |
Ich habe ihn noch nicht gesehen, aber jetzt bin ich enttäuscht.
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von Flashhead
| Zitat von KarlsonvomDach
| Zitat von Monsieur Chrono
Na ok, dann kann ich mir wenigstens die Mühe sparen.
| |
Jo, kannst du. Ich habe damals vieles gesehen/gelesen, in denen Punkt für Punkt durchexerziert wurde vom Rezo-Video, wo sich wer angeblich geirrt hat oder die Quellen angezweifelt wurden (wäre schön, wenn die FAZ das auch immer so detailliert und umfangreich machen würde bei eigenen Artikeln).
Ich komme aber zu einem anderen Schluss als du. Ich finde es unterm Strich sehr gut, dass Rezo solche Videos macht und Leuten seiner Szene mit politischen Themen versorgt.
| |
Das wollte ich nochmal aufgreifen, weil ich das komplett anders sehe. Das "Problem" bei Rezo ist nicht, dass er recherchierte Videos macht oder dank ihm einem Publikum Themen zugänglich werden, die davor verschlossen waren. Das an sich ist löblich. Kritisch wird es bei dieser speziellen Sender/Adressaten-Schleife. Das Zielpublikum solcher Videos zeichnet sich im allgemeinen durch relativ niedriges politisches Verständnis und Wissen aus; wären die Abonnenten von Rezo alle politisch hochgebildet, würde Rezo keine Tauben nach Athen tragen). Darüberhinaus ist Rezos Fangemeinde extrem auf ihn fixiert, wodurch seine Videos quasi zur Primärquelle und Grundlage allen Wissens erhoben werden.
Wenn sich Rezo nun in einem Video der "Zerstörung des Journalismus" widmet und dabei überhaupt nicht an einem Diskurs interessiert ist (sonst hätte er um Stellungnahme gebeten), untergräbt und zerstört er damit die Glaubwürdigkeit der Medien und übrig bleibt nur dieses Gefühl, man könne einzig erfolgreichen Influencern glauben, weil die niemanden verarschen und keine Agenda haben (haben sie natürlich, wenn Youtube ihr Einkommen darstellt). Dann wird nur noch Rezo oder Bodo Schiffmann hinterhergelaufen. Nicht falsch verstehen, die stehen weder inhaltlich, moralisch noch menschlich auf einer Ebene, aber letztlich nehmen die meisten ihrere Follower jedes Wort für bare Münze.
In diesem Prozess, der viel größer ist als Rezo (und an dem er nicht allein schuld ist, ich sehe hier auch die Medienhäuser in der Verantwortung), wird nach und nach der Diskurs zerstört und Medienkompetenz erodiert. Denn Rezo widmet sich in seinem Videos nicht der systematischen Analyse von Quellen und Texten, sondern letztlich gibt er vor journalistisch zu arbeiten ("gibt vor", weil er sich keinem Kodex unterwirft), um sich als Ersatz für die gefallenen Gottheiten zu etablieren. Glaubt ihr, die klassischen Follower von Rezo werden damit zu mündigen Bürgern, die sich ab morgen selbst informieren, oder warten die weiterhin auf "Rezo erklärt den politischen und gesellschaftlichen Zustand in unserem Land"-Videos?
Was, wenn Rezo sich morgen entscheidet, die Autorität zu nutzen, um zweifelhafte Thesen zu vertreten? Eine klassische Zeitung besitzt hier genug Korrektive und Kontrollmechanismen, um zu verhindern, dass ein Rogue-Reporter abdriftet.
Was mir an den Videos überddies nicht gefällt, ist dass sie den Eindruck vermitteln, als gäbe es in der Politik einfache Wahrheiten und damit verbunden einfache Lösungen. Daraus spricht entweder Unerfahrenheit oder eine gewisse Verachtung für den politischen Prozess. Beides nährt in den Adressaten aber zunehmende Unzufriedenheit mit unserem System, weil die "Das muss viel einfacher/schneller/etc."-Keule quasi überall geschwungen werden kann. Das machen übrigens beide Seiten. Klimakatastrophe? Schaltet Braunkohle ab. Tesla hat noch keine Baugenehmigung? Genehmigungsprozesse vereinfachen, Einspruchrechte kassieren. Flüchtlingskatastrophe? Grenzen dichtmachen. Wenn die Lösungen hierfür dann komplizierte Kompromisse entlang politischer Machbarkeiten, Kräfteverhältnisse, Gesetze und Verordnungen sind, bleibt für die Politik und Verwaltung häufig nur unreflektierter Spott übrig. Die Politik reagiert auf diese Unzufriedenheit wiederum ebenfalls mit einfachen Antworten und wir kriegen in diesem Land gar nichts mehr auf die Reihe.
Sorry, jetzt bin ich abgedriftet. Aber ja, ich finde diese Youtube Videos nicht ausschließlich gut und bin überzeugt, dass sie Nährboden für neue Probleme sind.
| |
Sind Bedenken, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Zum einen, weil ich Rezos Fanbase nicht für ganz so unterkomplex im Denken halte wie du und zum anderen, weil vieles, was in den Zeitungen zu lesen ist, auch nicht immer sonderlich gut recherchiert ist (was nicht daran liegt, dass die Leute unfähig wären, sondern die Arbeitsbedingungen werden zusehends mieser in den Redaktionen).
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von Flashhead
Was, wenn Rezo sich morgen entscheidet, die Autorität zu nutzen, um zweifelhafte Thesen zu vertreten? Eine klassische Zeitung besitzt hier genug Korrektive und Kontrollmechanismen, um zu verhindern, dass ein Rogue-Reporter abdriftet.
| |
|
|
|
|
|
|
|
Dies fiffi.
Wenn der ganze Verlag ein einziger, schwitzender, stinkender Puffgänger mit Hackfleischfahne ist, was nützen interne "Korrektive"
|
|
|
|
|
|
|
Claas Relotius konnte auch jahrelang für den Spiegel Scheiße schreiben. Aber ich glaube, es bringt jetzt nichts, sich hier gegenseitig die ganzen Negativbeispiele um die Ohren zu hauen.
Flashheads Punkt ist ja trotzdem irgendwo richtig, dass eine Redaktion schon noch eine Korrektivmacht hat, während es diese bei einer Einzelperson nicht gibt. Da gibt es dann "nur" die Reaktion der Öffentlichkeit. Aber ich sehe das gerade bei Rezo völlig unproblematisch, weil es in der Öffentlichkeit ja auch entsprechende kritische Auseinandersetzungen mit seinen Videos gibt.
|
|
|
|
|
|
|
Ich kenne mich nicht sehr gut aus diesbezüglich, konnte mich jemand aufklären? Ich dachte gerade bei so großen Youtube-Channels sind da schon lange richtige Redaktionen dahinter. Meint ihr Rezo recherchiert das alles komplett alleine?
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von Drexl0r
Meint ihr Rezo recherchiert das alles komplett alleine?
| |
Nein. Aber er wird keinen CvD haben, der ihm seinen Artikel um die Ohren haut, wenn der Grütze ist. Rezo ist Chef und letztlich wird das gesendet, was er will. Das ist schon ein Unterschied.
|
|
|
|
|
|
|
Ist das so grundsätzlich unterschiedlich zu irgendeinem anderen Chefredakteur bei irgendwelchen Zeitungen?
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von Drexl0r
Ist das so grundsätzlich unterschiedlich zu irgendeinem anderen Chefredakteur bei irgendwelchen Zeitungen?
| |
Ja, schon. Denn ein Chefredakteur ist letztlich nur ein Angestellter und nicht der Chef von dem Verlag. Rezo ist quasi Verlagschef und muss sich vor niemanden mehr rechtfertigen.
|
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 24.08.2021 11:11]
|
|
|
|
|
|
| Zitat von Atti Atterkopp
Puh indeed.
| |
ACH
DU
KACKE
Zupati? Zupati!
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von seastorm Auch wenn Fraggy das Journalismus-Video nutzt um sich mit dem CDU-Video nicht inhaltlich auseinandersetzen zu müssen erscheint mir bei letzterem die Darstellung nicht verkehrt. Oder gibt es dort inhaltliche Kritik?
| | Nur kurz, ich hab gerade wirklich viel zu tun:
Meine Kritik richtete sich vor allem auf das Zerstörung-der-Presse-Video. Inhaltliche Kritik an dem neuen CDU-Video kann ich nicht liefern, da
a) nur kursorisch gesehen
b) Rezo im Grunde nur Presse-Artikel zweitverwertet (man schaue sich seine Quellensammlung an, so zerstört kann die Presse wohl doch nicht sein, wenn er sich ihr so großzügig bedient)
Es wird insofern wenig grundfalsch sein und ich freue mich über jeden, der die CDU mit Scheisse bewirft. Einen (nachhaltigen) Effekt wird es wohl trotzdem kaum haben und bzgl. allem üblichen bin ich ganz bei Flashhead, das brauche ich hier nicht zu wiederholen.
Als Kommunist kann man sich hunderte Youtube-Erklärvideos sparen, denn man weiß von Anfang an, wer alles Kapitalinteressen vertritt und muss seine Wahl nicht an irgendwelchen tagespolitischen Skandälchen ausrichten.
|
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Monsieur Chrono am 24.08.2021 11:28]
|
|
|
|
|
|
Als Kommunist könnte man mal erklären, wieso das so geil ist, weil Kritiker sonst auf die Idee kommen könnten, die Kommunisten wüssten das selbst nicht so genau. :P
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von Ameisenfutter
Und "Medienkompetenz wird erodiert", jungejunge. Das Publikum ist im Schnitt wahrscheinlich 14-16. Also ich hab in dem Alter auch noch keinen Deutschlandfunk gehört.
Da kommen junge Menschen auf zielgruppengerechte Weise mit Politik und Zeitgeschehen in Berührung. Die werden auch alle noch erwachsen, gehen in die Uni, bilden sich weiter und schärfen ihre Weltbilder. Sorry, aber bei der ganzen Kritik hör ich zwischen den Zeilen immer boomermäßiges "aber der sagt worken".
| |
Um Medienkompetenz zu erodieren, müsste sie erst mal vorhanden sein. Aber wenn selbst hier unironisch Artikel der Welt zur Meinungsbildung abseits von "Springer abfackeln" gepostet werden, sieht man wie mies die Medienkompetenz selbst hier teilweise ist.
Viel kritischer in Sachen Medienkompetenz als jedes Rezo-Video sind doch in Sachen Medienkompetenz die Leute 50+, die alles glauben was Kasper von Altenbockum, Welt, Bild und die Finanzspalte der FAZ so von sich geben. Da ist einfach Hopfen und Malz und die Chance auf Einordnung völlig verloren. Sieht man dann auch an Umfragen, Wahlergebnissen und Selbstreflexion dieser Menschen ganz gut.
|
|
|
|
|
|
|
Wie sagte mein Vater am Wochenende?
Bild TV zeigt die Nachrichten die der Regierung natürlich nicht gefällt.
Musste mir das also ein paar Stunden geben. Zum Glück gings erstmal um Fußball und daher konnte ich das ertragen. Aber auch da. Klopp sagt irgendwas, direkt danach die headline unten "KLOPP: PSG HAT OFFENBAR KOHLE OHNE ENDE"
Unfassbar dass sich mein Vater sowas anschaut, in anderen Themen ist er super gebildet und interessiert, aber so Boulevard schlägt voll ein in der Meinungsbildung.
|
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von caschta am 24.08.2021 11:54]
|
|
|
|
|
|
| Zitat von KarlsonvomDach
| Zitat von Drexl0r
Ist das so grundsätzlich unterschiedlich zu irgendeinem anderen Chefredakteur bei irgendwelchen Zeitungen?
| |
Ja, schon. Denn ein Chefredakteur ist letztlich nur ein Angestellter und nicht der Chef von dem Verlag. Rezo ist quasi Verlagschef und muss sich vor niemanden mehr rechtfertigen.
| |
Das gilt dann auch für jeden Blogger. Ich finde das Argument mit redaktionellen Strukturen nicht so wirklich stichhaltig, die sind im Grunde nur der Benchmark, weil es historisch nicht anders ging und die parallel so gewachsen sind, wie sie sind. Ist ja auch nicht auf dem Reißbrett entstanden, wo sich jemand hingesetzt hat und gesagt "So macht man Journalismus, man braucht, A, B und C und außerdem ...".
Jetzt sind die Sendekosten quasi 0 und wir handeln gerade aus, obs nicht auch anders geht - oder andersherum: ob es den Apparat braucht.
|
|
|
|
|
|
|
Allein die Tatsache, dass hier - ausgelöst durch meinen Verweis auf Zeitungen im Allgemeinen - ständig die WELT als Beispiel herausgeholt wird, dass in der Welt nicht alles perfekt läuft, unterstreicht doch meinen Punkt: Ihr, wir und die Leser im Allgemeinen (sonst hätte die WELT nicht solche wirtschaftlichen Probleme) besitzen genug Medienkompetenz, um den Verlag für seine journalistische Arbeit abzustrafen. Dass Ulf Poschardt Rainer Meyer gewähren lässt, hat denen mindestens ebenso viele Probleme wie neue Abonnenten eingebracht. Ich vermute, dass Meyer damals bei der FAZ auch gegangen wurde, weil das Risiko den Nutzen nicht aufwägt.
Dazu kommt, dass selbst WELT Abonnenten vermutlich keine eingefleischten die-hard-WELT-Fans sind, die gegen jeden Kritiker an ihrem Medium in den Krieg ziehen würden. Bei Rezo und (weil es so gut passt) Rainer Meyer ist das vermutlich anders - die scheren blinde Gefolgschaft hinter sich und dieses Phänomen beobachten wir mittlerweile überall in Politik & Gesellschaft. Es geht nur noch um Personenkult, egal ob Mayer, Rezo, Sean Hannity, Donald Trump, etc.
Ich gehe, was die von Rezo gerade an der CDU vorgetragene Kritik angeht, sogar so weit, dass der Zweck fast alle Mittel heiligt. Dafür haben die Verantwortlichen einfach genug Dreck angerührt. Das heißt nicht, dass ich alle CDU-Mitglieder für korrupte Schweine halte, aber - insbesondere unter der Führungsriege - die politische Kultur in der CDU ist ein Trauerspiel. Das ändert nichts an meiner Meta-Kritik, dass - auch mit bzw. durch so Leute wie Rezo und mit seinen Followern - einfach kein konstruktiver Diskurs möglich ist. Die Leute sind danach nicht mündiger oder kritischer, die vertreten nur zum Teil "unsere" Ansicht (FCK CDU) und deswegen wird das abgefeiert. Aber das ist kein Fundament für eine kritische Zivilgesellschaft. Im besten Fall werden Leute aufgerüttelt, die davor völlig desinteressiert waren, aber dann kann Rezo nur ein Sprungbrett sein und genau das, befürchte ich, passiert in der heutigen Youtube/Social Media/Influencer-Kultur nicht.
|
|
|
|
|
|
|
Bin auch kein FAZ Ultra
|
|
|
|
|
|
|
| Zitat von -=Q=- 8-BaLL
| Zitat von KarlsonvomDach
| Zitat von Drexl0r
Ist das so grundsätzlich unterschiedlich zu irgendeinem anderen Chefredakteur bei irgendwelchen Zeitungen?
| |
Ja, schon. Denn ein Chefredakteur ist letztlich nur ein Angestellter und nicht der Chef von dem Verlag. Rezo ist quasi Verlagschef und muss sich vor niemanden mehr rechtfertigen.
| |
Das gilt dann auch für jeden Blogger. Ich finde das Argument mit redaktionellen Strukturen nicht so wirklich stichhaltig, die sind im Grunde nur der Benchmark, weil es historisch nicht anders ging und die parallel so gewachsen sind, wie sie sind. Ist ja auch nicht auf dem Reißbrett entstanden, wo sich jemand hingesetzt hat und gesagt "So macht man Journalismus, man braucht, A, B und C und außerdem ...".
Jetzt sind die Sendekosten quasi 0 und wir handeln gerade aus, obs nicht auch anders geht - oder andersherum: ob es den Apparat braucht.
| |
Die Strukturen sind gewachsen, weil das Risiko des Fallouts so groß ist, dass es sich lohnt sie zu haben. Aber in einer Informationsgesellschaft, die nur auf Personenkult basiert, prüft niemand was Influencer in die Welt setzen und selbst wenn es Fake ist - glaubst du das interessiert deren Fanbase? Die sind wegen der Person gekommen, nicht wegen der Informationen. Über die Hitler-Tagebücher habe ich 20 Jahre später noch in der Schule gelernt und über Relotius wird in der Tagesschau berichtet. Wenn jemand auf Youtube, Twitter & Co. Fake verzapft, droht das im Zweifelsfall, wenn die Sogwirkung des Personenkults stark genug ist, sogar zur alternativen Wahrheit zu werden als zum Katalysator des Niedergangs.
|
|
|
|
|
|
Ich bin ja kein Rezo-Fan, aber...
|
| Zitat von Flashhead
Was, wenn Rezo sich morgen entscheidet, die Autorität zu nutzen, um zweifelhafte Thesen zu vertreten? Eine klassische Zeitung besitzt hier genug Korrektive und Kontrollmechanismen, um zu verhindern, dass ein Rogue-Reporter abdriftet.
| |
*lacht in Claas Relotius*
|
|
|
|
|
|
|
*lacht in Jasper von Altenbockum und Don Alfonso*
|
|
|
|
|
|
|
So langsam wird es echt lächerlich.
|
|
|
|
|
|
|
Flashi sagt doch nur, dass die YT Hanseln häufig eine stabile fanbase haben, die sich eher nicht über klassische Medien informieren und sich lieber von YT Hanseln die Welt erklären lassen. Das ist problematisch, weil besagte YT Hanseln, im Gegensatz zu den meisten klassischen Medien, keine vernünftige Redaktion haben und deswegen ungeprüft Blödsinn verbreiten können, der von ihren Fanboys dankbar aufgenommen wird.
Das ist ja nun Mal nicht falsch, oder?
|
|
|
|
|
|
|
Personen kult ist aber nichts neues und eigentlich auch kein Problem von rezo. Schaut euch doch Steve Jobs oder Elon Musk an. Oder Mohammed. Alle ziemlich erfolgreich mit ner stabilen fanbase.
|
|
|
|
|
|
Thema: Die Bundesregierung ( Kabinett Merkel IV ) |
|