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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Vorstellungsgespräche 16 ( Wo IGM zum Einstieg gerade klar geht... )
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TemplaR_AGEnt

templar_agent
Cross-Quote aus dem aktuellen HFT zum Einstieg, long unsolicited post incoming:

 
Zitat von just 4 fun

Unfassbar Breites Grinsen Ich hoffe echt, TemplaR, dass du in deinem Job diese Kreativität umsetzen kannst Breites Grinsen



Dieser Post hat mich zu 70% schmunzeln und zu 30% innerlich weimen lassen. Mein Job hat vordergründig eher wenig mit kreativer Entfaltung zu tun.

 
Zitat von Flash_

Ein Job im regulatorischen/behördlichen Umfeld ist so ziemlich der letzte Ort, an dem man Kreativität ausleben kann. Ich sehe ihn auch eher im Bereich Drug Discovery bei der Entwicklung neuer Moleküle gegen seltene Krebserkrankungen oder wie er beim Herumpanschen im Labor zufällig ein neues Breitbandantibiotikum entdeckt, gegen das noch keine Resistenzen existieren.



Close, but no cigar. Regulatorisch-behördlich, ja. Labor/F&E - nein. Aalso...

Ich finde die ZEIT-Artikelserie "Kontoauszug" immer sehr interessant und wollte eigentlich schon längerem mal hier etwas ähnliches für meine Position zusammenstellen und posten.

In der Threadreihe "Vorstellungsgespräche" wird regelmäßig über Fluglotsengehälter knapp vor dem Existenzminimum diskutiert. Eigentlich hat es nichts mit der "Kontoauszug"-Serie zu tun, ist aber auch egal. Heute berichtet der User "TemplaR_AGEnt" mal zur Abwechslung, wie viel er verdient, wofür er sein Geld ausgibt und wieviel er monatlich beiseite legt.

Ausbildung und Bewerbung: Vor mittlerweile 6 Jahren, mit Ende 28, habe ich nach dem Diplom-Studium Chemie meine Promotion in der exotischen, life-science- und anwendungsfernen Grundlagenforschung beendet. Von dort hatte ich mich auf diverse Stellen v.a. in der Chemie-Industrie beworben. Forschung und Labor-Arbeit lag mir und ich konnte mir durchaus vorstellen, das auch zumindest für den Einstieg erstmal nach der Uni auch in einem Industrie-Unternehmen weiterzumachen. Glücklicherweise hat mein Doktorvater mir eine Anschluss-Anstellung als Postdoc in seinem Arbeitskreis gewährt, ich konnte also während meiner Bewerbungsphase nach Titel-Erwerb weiter mein TVÖD-E13-Gehalt beziehen. Während der Promotion hatte ich kein Stipendium o.ä. und habe wie wahrscheinlich die Mehrzahl meiner Kolleg*innen auf einer halben E13-Stelle promoviert. In der Endphase und als Postdoc war ich in der komfortablen Position, dass mein Chef mir sogar eine volle Stelle gewähren konnte, weil die entsprechenden Personalmittel dafür vorhanden waren.
Ich habe mich in der Endphase der Promotion verlobt und war mir mit meiner Partnerin - ebenfalls Chemikerin - darüber einig, dass wir - wenn's geht auch nicht mal etappenweise - keine Fernbeziehung führen wollten, insofern hatte sich die Frage nach Auslands-Aufenthalt o.ä. relativ schnell erledigt. Letztlich haben wir beide fast zeitgleich promoviert und angefangen, uns zu bewerben. Meiner dann-irgendwann-Frau war z.B. nach der Promotion absolut klar, dass sie in ihrem Beruf nichts mehr mit Laborarbeit und Forschung zu tun haben wollte. Sie hatte nach vergleichsweise kurzer Bewerbungsphase vor mir bereits in ziemlicher räumlicher Nähe eine Anstellung in der chemischen Industrie gefunden und ich habe dementsprechend auch für alle weiteren Bewerbungen auf den Umkreis beschränkt. Da wir hier von NRW reden, waren die möglichen Arbeitgeber durchaus vorhanden, gefühlt war allerdings 2012-2013 in meiner Bewerbungsphase der "klassische" F&E-Einstieg in der Chemie als Laborleitung gar nicht so gefragt und entsprechende Stellen rar gesät. Ohne entsprechende Buzzwords im Lebenslauf waren meine Chancen da wohl auch generell eher mau. Es mehrten sich im Bekanntenkreis auch schon die Anzeichen, dass Leute eher im Bereich Qualitätssicherung, Patentwesen, Regulatorik, Marketing... also den nichtklassischen Feldern, unterkamen. Entsprechend habe ich auch irgendwann begonnen, mich zumindest auf Stellen aus den ersten der drei genannten Bereiche zu bewerben - inklusive Bewerbungen auf Ausschreibungen meines späteren Arbeitgebers, einer Bundesbehörde.
Letztlich hatte ich am Ende meiner knapp einjährigen Bewerbungs- und Postdoc-Phase ziemlich zeitgleich die Auswahl zwischen einer auf 2 Jahre sachgrundlos befristeten E13-Stelle in einer öffentlichen Behörde im Bereich Chemikalienregulierung in komfortabler Nähe zu unserem damaligen Wohnort und einer Ausbildungsstelle als Patentanwalt in einer mittelgroßen Kanzlei in einer noch pendelbaren Entfernung. Bei letzterer wäre mittel- bis langfristig die finanzielle Ausbeute sicherlich sehr hoch gewesen, allerdings war schon absehbar, dass die Ausbildung ein krasses Pensum an Feierabendstudien und ein 8-monatiges Pflichtsegment in München am Patent- und Markenamt beinhalten würde und dass die Arbeitsbelastung dementsprechend hoch wäre - über Jahre hinaus. Letztlich habe ich der Kanzlei abgesagt und bei der Behörde angefangen. Die dritte Option - beide Angebote ausschlagen und weitersuchen - kam für mich nach einer bereits verstrichenen relativ langen Bewerbungsphase nicht wirklich in Frage, ich hatte Bedenken, in diesem Postdoc-Provisorium, was zwar Spaß machte, aber nicht wirklich eine Langfrist-Perspektive bot, kleben zu bleiben. Insofern erhoffte ich mir aus dieser befristeten Stelle relevante Berufserfahrung in einem für Chemiker derzeit relativ attraktiven Gebiet, auch wenn die Befristung und der ÖD-Aspekt meinem ursprünglich auf F&E, Industrie etc. gepolten Ich ziemliches Unbehagen bereitete. Erfahrungsberichte aus dem Bekanntenkreis bewogen mich dennoch dazu, mein Glück zu versuchen.

Beruf: Ich war bis vor kurzem Angestellter im höheren öffentlichen Dienst in besagter (Bundes-)Behörde und bin mittlerweile auch in meiner Position verbeamtet. Anscheinend habe ich mich nicht so blöd während meiner initialen Befristung angestellt und so hatte ich zwischendurch die Möglichkeit, mich intern auf eine unbefristete Stelle zu bewerben und darauf auch genommen zu werden. Was ich als ganz angenehm empfand, war, dass durch den Wechsel von ÖD(Uni) zu ÖD(Bund) die Stufenlaufzeiten zumindest z.T. angerechnet werden konnten - aufmerksame LEser werden feststellen, dass sich zwischen E13 als Postdoc und E13 als Behördenhansel jetzt nicht wirklich was ändert, finanziell war es also kein Upgrade.
Auch für meine kürzliche Verbeamtung wurde die vorherige Beschäftigung inklusive Promotion auf die Voraussetzungen angerechnet, insgesamt wurde ich also direkt auf Lebenszeit verbeamtet. Theoretisch sollte ich also derzeit ein Sold der Stufe A13(4) beziehen. Da die Mühlen der Bundesverwaltung allerdings langsam mahlen, entspricht meine erste Gehaltsabrechnung dem aktuellen Stand noch nicht und liest sich weiterhin wie die eines Angestellten - inklusive Abzüge für GKV und Rentenversicherung. Angeblich braucht das ein paar Monate, bis es sich zurechtgeruckelt hat... so, long story short, man würde meine Stelle wahrscheinlich als "Referent" bezeichnen. Meine Amtsbezeichnung wäre seit der Verbeamtung anscheinend "Regierungsrat", das taucht im Alltag aber glücklicherweise nirgends auf.

Aha, und inhaltlich heißt das jetzt was genau für die Arbeit: Hätte man mir vor 6 Jahren gesagt, was für ein Beruf mich anno jetzt erwartet, wäre ich wahrscheinlich schreiend weggelaufen. Es ist ein Job, der mich sehr weit vom Abzug und der Forschung, die ich zwischenzeitlich echt liebgewonnen hatte, weggeführt hat. Ich habe einen typischen "Schreibtisch-Job", in dem ich Verfahren, Anfragen und Abläufe im Rahmen der deutschen gesetzlichen Aufgaben der Chemikalienregulierung betreue und begleite, also eine Art Koordinationsfunktion zwischen Chemikern, Umweltwissenschaftlern, Medizinern, Toxikologen, Juristen im Bereich der Chemikaliensicherheit.
Ich habe also sehr selten wirklich noch mit Chemie an sich - selbst im theoretischen Kontext - zu tun, sondern bin eher Projektmanager, der Teams von Experten koordiniert, Berichtspflichten wahrnimmt, Chemikalienbewertung und -regulierung im nationalen und europäischen Kontext vorantreibt. Das kann man über weite Strecken schon ganz gut von einem Schreibtisch aus mit Computer zur Hand und Telefon daneben, aber man kommt doch oft genug raus, damit es nicht langweilig wird. Dienstreisen verschlagen mich in der Regel nach Brüssel (EU-Kommission), Bonn (Ministerien, Fachaufsicht), Berlin (Schwesterbehörden), Helsinki (EU-Chemikalienbehörde) oder halt anderswohin, wenn Tagungen oder sonstwas anstehen. Derzeit bin ich in zwei Expertengremien involviert, die in regelmäßigen Abständen in Helsinki tagen. Gibt sicherlich schönere Orte für regelmäßige Dienstreisen, aber man gewöhnt sich dran.
Ich finde das Zusammenspiel zwischen verschiedenen nationalen Behörden und EU-Institutionen, föderalen Strukturen und natürlich der involvierten Chemie-Industrie ganz spannend. Chemikalienregulierung gehört in der EU zu den Rechtsbereichen, wo schon ein sehr hoher Harmonisierungsgrad herrscht und deshalb hat man viel mit den entsprechenden Pendant-Behörden in Rest-Europa zu tun. Das finde ich sehr charmant und führt mir zwar an vielen Stellen die Reibungsverluste, im Ggroßen und Ganzen aber den wahnsinnigen Gewinn der europäischen Zusammenarbeit für alle Beteiligten vor Augen. Meine naturwissenschaftliche Ausbildung nutzt mir natürlich für die Einschätzung aller zugrundeliegenden chemischen und physikalischen Zusammenhänge, ich habe mir im Rahmen eines Zusatzstudiums weitere toxikologische Zusatzkenntnisse angeeignet - Tierversuche zur Feststellung von toxischen Wirkungen und deren detaillierte Auswertung sind ein zentraler Aspekt der Chemikaliensicherheit - dazu kommt auch ein nicht zu vernachlässigender juristischer Anteil, da es auch das ein oder andere Gerichtsverfahren zu begleiten gilt. Es ist durchaus abwechslungsreich, vor allem an einer besagten Schnittstellenposition.

Generell gibt es sicherlich viele Aspekte in der Behörde, die... ÖD-spezifisch sind und so vielleicht nicht in der freien Wirtschaft gelebt werden. An meinem ersten Tag wurde mir direkt eine Papierakte unter die Nase gehalten mit dem Kommentar "Das zeichnen Sie jetzt ab und sind damit für den Vorgang verantwortlich, viel Spaß" inklusive der entsprechenden preußisch-aus-der-Zeit-gefallenen Finessen des Verfügungs- und Archivierungssystems. Man ist eben angehalten, gerichtsfest Akten zu führen und im Zweifelsfall die letzten 10 Jahre dokumentieren zu können. Daran gewöhnt man sich. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, ist die andere Frage. Ich würde jedenfalls sagen, dass das Arbeitsklima im Großen und Ganzen ziemlich gut ist und dass es sicherlich stressigere Tätigkeiten gibt.

Also jetzt nochmal wegen Kreativität und so...: Klar kann man sich gestalterisch in die Prozesse einbringen und damit auch im Rahmen als kleines Rädchen etwas bewirken, aber von Kreativität ist das weit entfernt. Man bewegt sich in einem klar umrissenen gesetzlichen und verwaltungsorientierten Umfeld. Insofern ist der gelegentliche Griff zu Photoshop nach Feierabend eher Ventil als Zusatzmanifestation.

Wöchentliche Arbeitszeit: 41 Stunden sind für Beamte vorgeschrieben (als Angestellter lag meine Wochenarbeitszeit bei 39 Stunden), in der Realität sind es etwas mehr. Überstunden sollten allerdings im laufenden Jahr bis zu einem Stand von max. +40 auf dem Gleitzeitkonto abgebaut werden. Die Arbeitszeit wird elektronisch erfasst, es gilt für alle ein Gleitzeit-Modell mit einer Kernarbeitszeit von 09:00-15:00 (Freitags 14:00). Es gibt die Möglichkeit, Teilzeit- und Telearbeitslösungen zu realisieren, hier ist allerdings die Verfügbarkeit in jedem Organisationsbereich quotiert und zumindest bei uns entsprechend relativ stark bis fast ausschließlich auf die Leute mit Kindern o.ä. konzentriert. Es besteht die Möglichkeit, komplette Gleittage zu nehmen. Reisezeit ist nur bedingt Arbeitszeit und wenn man mal einen ganzen Tag auswärts unterwegs ist und in Meetings festsitzt, wird es i.d.R. auch maximal nach Erreichen der normalen Durchschnitts-Arbeitszeit gekappt, selbst wenn man 12 Stunden getagt hat. Da ich aber auf nur ca. 20-25 Dienstreise-Tage pro Jahr komme, lässt sich das verschmerzen, auch wenn man zwischendurch mal sonn- oder feiertags im Flieger oder Zug zu einem Meeting anreist, ohne dass sich das später auf dem Stundenkonto wiederspiegelt. Ich glaube, es gibt zig stressigere Konstruktionen, insofern wäre jede Art von Beschwerde Jammern auf hohem Niveau. Meine Arbeit ist nicht so stupide, dass man um Schlag X Uhr den Rechner runterfahren und gehen kann (okay, in der Theorie ginge es wohl, aber... nee...), aber die Tage, an denen man wirklich lange bleibt, um eine Deadline einzuhalten, halten sich mit den Tagen, an denen man die Stunden auch wieder abfeiern kann, die Waage.

Einnahmen

Brutto: oeffentlicher-dienst.info spuckt mir ein Monats-Brutto von 5060 ¤ als verheirateter Beamter A13(4) aus. Wie schon oben geschrieben, reflektiert das meine Gehaltsabrechnung zur Zeit noch nicht. Zum Vergleich: Als Angestellter der Stufe E13(4) betrug mein Monats-Brutto knapp 4930 ¤. Mit Jahressonderzahlung, die Beamte nicht erhalten, unterscheidet sich das Brutto zwischen Angestellten (59 100¤) und Beamten (60 700 ¤) nicht wesentlich.

Netto: Nach Abzug von Lohnsteuer, privater Kranken- und Pflegeversicherung bleiben mir wahrscheinlich etwa 3300 ¤ pro Monat. Als Angestellter blieben mir etwa 2650 ¤, hier ist also ein krasser Unterschied festzustellen, der durch den Wechsel von GKV in beihilfeberechtigte PKV und den Wegfall der Rentenversicherung zustandekommt.
Ich bezahle etwa 320 ¤ im Monat für PKV und Pflegeversicherung. Als gesundheitlich vorgeschädigter Mensch (ein bestehender Herzfehler, der derzeit noch nicht operativ behoben wurde) komme ich nicht in den Genuss eines Beihilfeergänzungstarifs und nur dank einer Öffnungsklausel für aus der GKV erstmals wechselnde neu verbeamtete Versicherungsnehmer überhaupt mit dieser Vorschädigung in die PKV. Der entsprechende Risikozuschlag ist dank dieser Klausel auch auf 30% gedeckelt.

Weitere Einnahmen: Nada. Dividenden oder Zinsen sind jetzt ziemlich vernachlässigbar im Vergleich zum Sold.

Ausgaben

Miete, Lebensmittel und Haushalt: Ich teile mir derzeit eine relativ große Wohnung mit meiner Frau und unserem Trauzeugen, ich lebe also de facto in einem "triple income, no kids"-Haushalt. Jeder von uns zahlt monatlich 600 ¤ auf ein gemeinsames Haushaltskonto ein, von dem Miete, Nebenkosten und gemeinschaftliche Einkäufe oder hier und da eben auch Gemeinschaftsaktionen bezahlt werden. Ich glaube, die Miete für unsere Wohnung ist für die Lage relativ günstig, ich meine, wir wären für insgesamt ca. 140 qm bei noch einem dreistelligen Bereich, komfortabel unter 10¤/qm warm.
Lebensmittel beziehen wir i.d.R. nach Möglichkeit in Bioqualität von Aldi, Rewe, Bio-Supermarkt oder eben vom Wochenmarkt. Unser Mitbewohner hat einen Schrebergarten, der im Sommer auch das ein oder andere Gemüse abwirft. Insgesamt bleibt der "Pegel" des Kontos im Monatsverlauf im komfortabel schwarzen Bereich, so dass im Zweifelsfall auch mal Reparaturen o.ä. ohne Umschichten von den anderen Konten der Einzahlenden oder Zusammenlegen beglichen werden können.

Kleidung: Ich glaube, im langjährigen Mittel komme ich nur auf einen zweistelligen Betrag pro Monat für Kleidung. Meine Textil-Rotation ist eher relativ klein und bis auf ein kleines Business-taugliches Segment für repräsentativere Anlässe relativ casual. Ein entsprechender nicht-existenter Dress-Code für die Arbeit ist da sehr hilfreich. Ich veranschlage mal 80 ¤.

Verkehrsmittel: Wir können das Auto unseres Trauzeugen mitbenutzen, ein weiteres Auto wäre in unserer aktuellen Situation bescheuert (Innenstadt, gute Anbindung...). Wir können glücklicherweise alle drei per ÖPNV pendeln, insofern benötigen wir es i.d.R. maximal um größere Einkäufe zu transportieren oder eben für weitere Exkursionen. Mein Abo-Jobticket beim lokalen Verkehrsverbund kostet ca. 60 ¤ im Monat. Ich habe außerdem eine Bahncard 25 (62 ¤/Jahr), die ich privat abonniert habe. Sprit- und Zugkosten belaufen sich wahrscheinlich auf etwa 100 ¤ pro Monat.

Weitere laufende Kosten: Handyvertrag 20 ¤/Monat, Fitnessstudio 20 ¤/Monat, Telefon & Internet geht vom Haushaltskonto ab und ist damit oben schon mit eingepreist. Jahresbeiträge für die Gesellschaft Deutscher Chemiker und den Verband angestellter Akademiker liegen bei etwa 200 ¤. Kirchensteuer beläuft sich wahrscheinlich auf ca. 120 ¤ im Monat.

Versicherungen: Privathaftpflicht (10 ¤), Auslandskrankenversicherung (10 ¤), Berufsunfähigkeitsversicherung (115 ¤), Lebensversicherung (155 ¤).

Freizeit: Essen gehen, Kaffee trinken, Konzerte besuchen und sonstige Kultur, VHS-Sprachkurs Französisch... vielleicht ca. 250 ¤ im Monat?

Urlaub & Reisen: Schwer zu sagen. Vielleicht 3000 ¤ im Jahr?

Sonstiges: 250 ¤ gehen jeden Monat in ein gemeinsames Spardepot mit meiner Frau, 700 ¤ in mein Wertpapierdepot für Aktien & ETFs, 200 ¤ auf mein Tagesgeldkonto.

Eher historische Zusatzkosten: Bis vor einem Semester war ich als Student in Leipzig eingeschrieben und habe dort einen berufsbegleitenden Studiengang (Toxikologie und Umweltschutz) absolviert. Das hat mich insgesamt über 3 Jahre verteilt inkl. Studiengebühren (4000 ¤), Semesterbeiträgen, Reise, Kost & Logis für die Präsenzmodule vor Ort wahrscheinlich an die 8000 ¤ gekostet. Einen Teil davon gab es über die Steuer zurück. Seit Mitte des Jahres habe ich den Abschluss "Fachchemiker für Toxikologie" und damit das Studium beendet. Ideologischer Wert für meine Tätigkeit: gegeben. Monetärer Gegenwert: Nicht wirklich vorhanden - die Zusatzqualifikation hat keinen direkten Einfluss auf Einstufung o.ä.

Finanzielle Plausibilitätskontrolle: Hm. Die geschätzten Werte oben scheinen ganz gut hinzuhauen, dass ich bei +/- 0 ¤ bis leicht positiver Bilanz zumindest auf meinem Gehalts-Girokonto im Laufe des Monats rauskomme. Das, oder ich bin zu blöd zum Kopfrechnen.

Perspektive: Mittelfristig winkt innerhalb der Behörde ggf. eine Höhergruppierung in A14 ("Oberregierungsrat") mit entsprechender (moderat ausfallender) Gehaltsanpassung - entsprechendes Engagement natürlich vorausgesetzt. Eine Stelle als Gruppenleitung oder Fachbereichsleitung wäre mit entsprechend höherem Gehalt verbunden, das würde aus meiner Sicht aber nicht mit der steigenden Verantwortung und Belastung korrelieren. Insofern kann ich mir so etwas nicht wirklich vorstellen und würde es auch nicht aktiv anstreben.
Von meinen Bekannten mit gleichem Background und meiner Frau weiß ich, dass die Gehaltsperspektiven in der freien Industrie i.d.R. merklich höher sein können und die Erhöhungen im Laufe der Karriere auch merklicher ausfallen.

Persönliche Situation: Jetzt, wo ich es mal so runtergeschrieben habe, muss ich sagen, relativ gut. Zu sagen, es reicht zum Leben, wäre fränkisches Understatement. Es reicht sogar, um gut zu leben und nebenbei Vermögen aufzubauen. Es kommen günstige äußere Faktoren zusammen, die die laufenden Kosten gering halten (Car Sharing, günstige Miete, keine Immobilie abzubezahlen, gute Anbindung zur Arbeitsstelle), das will ich gar nicht leugnen. Kinder sind für uns kein Thema, Pflege von Angehörigen glücklicherweise (momentan) auch (noch) nicht.




tl;dr: TemplaR kann als promovierter Chemiker im öffentlichen Dienst von Gehalt/Sold E/A13 anscheinend gut leben, existiert aber auch nicht unter verschärften Bedingungen. Insofern keine große Überraschung.
06.10.2018 20:33:05  Zum letzten Beitrag
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Bazooker

Bazooker
 

Mit Jahressonderzahlung, die Beamte nicht erhalten



Ich bekomme Weihnachtsgeld. Als Beamter in Bayern - hast du das beachtet?
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Bazooker am 06.10.2018 20:40]
06.10.2018 20:38:46  Zum letzten Beitrag
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Che Guevara

AUP Che Guevara 28.08.2019
 
Zitat von Bazooker

 

Mit Jahressonderzahlung, die Beamte nicht erhalten



Ich bekomme Weihnachtsgeld. Als Beamter in Bayern - hast du das beachtet?



Da Bundesbehörde denke ich auch Bundesbeamter.
Hab's eben nur überflogen. Jeder mag A13!
06.10.2018 21:17:07  Zum letzten Beitrag
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shibby

Guerilla
Guter Post, dankeschön! (auch wenn du damit anscheinend die Forensoftware gekillt hast...)

nen guten 1000er im Monat sparen zu können ist halt echt nice aber gerade durch die Konstellation tripple-income-no-kids auch nicht verwunderlich.

Alles richtig gemacht, weiter so
07.10.2018 9:46:16  Zum letzten Beitrag
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Aerocore

AUP Aerocore 30.04.2015
 
Zitat von TemplaR_AGEnt
Kirchensteuer beläuft sich wahrscheinlich auf ca. 120 ¤ im Monat.





 
Zitat von TemplaR_AGEnt

Sonstiges: 250 ¤ gehen jeden Monat in ein gemeinsames Spardepot mit meiner Frau, 700 ¤ in mein Wertpapierdepot für Aktien & ETFs, 200 ¤ auf mein Tagesgeldkonto.



Und das empfinde ich auch als relativ aggressiv, aber ich bin ja defensiv-pessimistischer deutscher Sparer.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Aerocore am 07.10.2018 11:51]
07.10.2018 11:20:17  Zum letzten Beitrag
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M@buse

AUP M@buse 22.12.2015
 
Zitat von TemplaR_AGEnt

Wöchentliche Arbeitszeit: 41 Stunden

Einnahmen

Brutto: ein Monats-Brutto von 5060 ¤ als verheirateter Beamter A13(4)

Netto: Nach Abzug von Lohnsteuer, privater Kranken- und Pflegeversicherung bleiben mir wahrscheinlich etwa 3300 ¤ pro Monat.

Ich bezahle etwa 320 ¤ im Monat für PKV und Pflegeversicherung.

Ausgaben

Miete, Lebensmittel und Haushalt: Ich teile mir derzeit eine relativ große Wohnung mit meiner Frau und unserem Trauzeugen, ich lebe also de facto in einem "triple income, no kids"-Haushalt. Jeder von uns zahlt monatlich 600 ¤ auf ein gemeinsames Haushaltskonto ein,

Kleidung:Ich veranschlage mal 80 ¤.

Verkehrsmittel: Sprit- und Zugkosten belaufen sich wahrscheinlich auf etwa 100 ¤ pro Monat.

Weitere laufende Kosten: Handyvertrag 20 ¤/Monat, Fitnessstudio 20 ¤/Monat, Jahresbeiträge für die Gesellschaft Deutscher Chemiker und den Verband angestellter Akademiker liegen bei etwa 200 ¤. Kirchensteuer beläuft sich wahrscheinlich auf ca. 120 ¤ im Monat.

Versicherungen: Privathaftpflicht (10 ¤), Auslandskrankenversicherung (10 ¤), Berufsunfähigkeitsversicherung (115 ¤), Lebensversicherung (155 ¤).

Freizeit: Essen gehen, Kaffee trinken, Konzerte besuchen und sonstige Kultur, VHS-Sprachkurs Französisch... vielleicht ca. 250 ¤ im Monat?

Urlaub & Reisen: Schwer zu sagen. Vielleicht 3000 ¤ im Jahr?

Sonstiges: 250 ¤ gehen jeden Monat in ein gemeinsames Spardepot mit meiner Frau, 700 ¤ in mein Wertpapierdepot für Aktien & ETFs, 200 ¤ auf mein Tagesgeldkonto.




so liest sich das etwas angenehmer peinlich/erstaunt
danke für die aufschlüsselung. ich finde die reihe bei der zeit auch immer sehr interessant.
07.10.2018 11:29:31  Zum letzten Beitrag
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John Mason

John Mason
 
Zitat von Aerocore


Und das empfinde ich auch als relativ aggressiv, aber ich bin ja defensiv-pessimistischer deutscher Sparer.



wieso?


 
Zitat von TemplaR_AGEnt
Kirchensteuer beläuft sich wahrscheinlich auf ca. 120 ¤ im Monat.


DAS hab ich mir auch gedacht. Ich krieg schon bei über 1000¤ Soli nen Anfall aber dazu dann noch Kirchensteuer? Boah ne. Da fallen mir tausend sinnvollere Sachen ein.

 
Zitat von M@buse

so liest sich das etwas angenehmer peinlich/erstaunt
danke für die aufschlüsselung. ich finde die reihe bei der zeit auch immer sehr interessant.



definitiv.


---

btw: was istn das für ne 3er WG, liest sich ja interessant Breites Grinsen
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von John Mason am 07.10.2018 12:01]
07.10.2018 12:01:00  Zum letzten Beitrag
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BoMaN

AUP BoMaN 13.02.2012
Sehr interessant zu lesen.
07.10.2018 12:11:02  Zum letzten Beitrag
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TemplaR_AGEnt

templar_agent
Pfeil
 
Zitat von John Mason

Da fallen mir tausend sinnvollere Sachen ein.



Feel free to elaborate. Zur Erklärung: Ich bin auf dem Papier evangelisch, praktiziere oder engagiere mich aber nicht weiter und gehe nur zu Weihnachten oder Anlässen in die Kirche. Es gibt sicherlich fokussiertere Arten, sein Geld für soziale Zwecke zu spenden - meine Frau spendet nach Austritt ihre Kirchensteuer z.B. einem Obdachlosenmagazin - aber für mich stellt es eben im Endeffekt eine Streuschuss-"Spende" an einen Verein dar, der jetzt im Großen und Ganzen aus meiner Sicht mehr Gutes als Schlechtes mit dem Geld anstellt. Streitbare These? Möglich. Aber dann bitte gerne mehr als ein GIF als Reply.

 
btw: was istn das für ne 3er WG, liest sich ja interessant Breites Grinsen



Die Erklärung ist relativ banal.
Es ist historisch aus einer Zweier- und später de-facto-Dreier-WG zu Studentenzeiten hervorgegangen (ich war der Nachrücker in dieser Konstellation, da ich zur Promotion erst in die entsprechende Stadt gewechselt bin) und hat eben eine entsprechende langjährige Freundschaftskomponente.
Als wir alle drei zu relativ ähnlichen Zeiten mit dem Studium fertigwaren und die Möglichkeit bestand, auf Grund geregelter Einkommen die Konstellation zu kippen, so dass sich jede "Partei" (also meine Frau und ich und eben unser Trauzeuge) für sich eine größere eigene Wohnung o.ä. sucht, haben wir gemeinschaftlich beschlossen, dass wir als Dreier-WG so gut zusammen funktionieren, dass wir spaßeshalber mal versuchen, es auch in einer Nicht-mehr-Studenten-Wohnung weiterzuführen und zu schauen, wohin es führt. Das hat auf der Stufe der Wohnungssuche ziemlich gut geklappt und funktioniert jetzt nach mittlerweile 5 Jahren in der neuen, größeren Wohnung immer noch. Was in ein paar Jahren ist - keine Ahnung, momentan funktioniert es jedenfalls gut.
07.10.2018 12:39:29  Zum letzten Beitrag
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Aerocore

AUP Aerocore 30.04.2015
 
Zitat von John Mason

wieso?



Na weil ein großteil seines Geldes eher riskant angelegt wird. Hätte er schon ein Haus könnt ichs ja verstehen aber ohne finde ich es persönlich in der aktuellen Situation einfach zu aggressiv.

/e und das es nach den ganzen Kinderficker-Skandeln echt noch mehr braucht als nen Gif?
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Aerocore am 07.10.2018 12:42]
07.10.2018 12:40:07  Zum letzten Beitrag
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tabara

AUP tabara 11.12.2009
(Bald) promovierter Wiwi Anfang 30.

Wöchentliche Arbeitszeit: ~45 Stunden

Einnahmen

Brutto: ein Monats-Brutto von ca. 6kEUR, exkl. Zusatzzahlungen. In Summe sind es p.a. etwa 80kEUR.

Netto: Nach Abzug von Kantine, Lohnsteuer, Versicherungen usw. ca. 3300 ¤ pro Monat.

Ausgaben

Miete (warm) 600 EUR für 3ZKB ~80qm Altbau süddeutsche Großstadt, geschätzt 200 Lebensmittel und Haushalt.

Kleidung:Ich veranschlage mal 150 EUR.

Auto: Beläuft sich wahrscheinlich auf etwa 150-200 ¤ pro Monat. Habe vor ~9 Jahren einen japanischen Kleinwagen gekauft. Hält.

Weitere laufende Kosten: Handyvertrag 20 ¤/Monat, Fitnessstudio 20 ¤/Monat, Jahresbeiträge für Vereine liegen bei etwa 100 ¤. Kirchensteuer beläuft sich wahrscheinlich auf ca. 120 ¤ im Monat. Letzten Monat ausgetreten.

Freizeit: Feiern, Essen gehen, Kaffee trinken, Events besuchen und sonstige Kultur, vielleicht ca. 500 ¤ im Monat?

Urlaub & Reisen: Schwer zu sagen. Vielleicht 3000-4000 ¤ im Jahr?

Sonstiges: ca. 500 ¤ gehen jeden Monat auf ein Sparkonto (Tagesgeld), ca. 1000 ¤ in mein Wertpapierdepot für Aktien & ETFs.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von tabara am 07.10.2018 12:57]
07.10.2018 12:50:52  Zum letzten Beitrag
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[Muh!]Shadow

AUP [Muh!]Shadow 10.03.2015
 
Zitat von Aerocore


/e und das es nach den ganzen Kinderficker-Skandeln echt noch mehr braucht als nen Gif?


So edgy.
07.10.2018 12:53:57  Zum letzten Beitrag
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Aerocore

AUP Aerocore 30.04.2015
 
Zitat von [Muh!]Shadow

 
Zitat von Aerocore


/e und das es nach den ganzen Kinderficker-Skandeln echt noch mehr braucht als nen Gif?


So edgy.



Ne? Oder verfolgst du einfach keine Nachrichten? Vor 20 Jahren hätte man ja noch sagen können "das ist vielleicht vereinzelnd vorgekommen" aber im Jahr 2018? Please.
07.10.2018 12:57:46  Zum letzten Beitrag
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dieselrakete

Arctic
 
Zitat von tabara


Miete (warm) 600 EUR für 3ZKB ~80qm Altbau süddeutsche Großstadt, geschätzt 200 Lebensmittel und Haushalt.






Wo geht denn das?!
07.10.2018 13:04:50  Zum letzten Beitrag
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G-Shocker

AUP G-Shocker 11.11.2020
 
Zitat von TemplaR_AGEnt

 
Zitat von John Mason

Da fallen mir tausend sinnvollere Sachen ein.



Feel free to elaborate. Zur Erklärung: Ich bin auf dem Papier evangelisch, praktiziere oder engagiere mich aber nicht weiter und gehe nur zu Weihnachten oder Anlässen in die Kirche. Es gibt sicherlich fokussiertere Arten, sein Geld für soziale Zwecke zu spenden - meine Frau spendet nach Austritt ihre Kirchensteuer z.B. einem Obdachlosenmagazin - aber für mich stellt es eben im Endeffekt eine Streuschuss-"Spende" an einen Verein dar, der jetzt im Großen und Ganzen aus meiner Sicht mehr Gutes als Schlechtes mit dem Geld anstellt. Streitbare These? Möglich. Aber dann bitte gerne mehr als ein GIF als Reply.




Grundsätzlich gehen nur 10% der Kirchensteuer in Caritas/Diakonie oder sonstige soziale Einrichtungen. Und das auch nur, wenn man den höchsten Prozentsatz nimmt, der da so im Netz rumgeistert.
Da Transparenz bei der Kirchensteuerverteilung ein Fremdwort ist, kann man leider nur schwer Quellen finden.
(Wiki-Quelle: Klick)

Das alleine wäre mir schon viel zu wenig um da monatlich einen Betrag, der Spende wegen, zu zahlen.

Der Großteil der Diakonie/Caritas-Verbände wird vom Staat/der EU getragen.

 
Fördermittel [...] Im Bereich der so genannten verfassten Kirche betrug dieses Fördervolumen im Jahr 2000 etwa zwei Milliarden Euro (namentlich für Kindergärten, Sozialstationen oder die Bauunterhaltung der denkmalgeschützten Kirchengebäude). Im Bereich der diakonischen Einrichtungen sind diese Mittel als Leistungsentgelte oftmals unverzichtbare Basis ihres Handelns.


https://www.kirchenfinanzen.de/diakonie/finanzierung/foerdermittel.html
Leider nur so eine WischiWaschi-Formulierung, wegen oben angesprochener Transparenz mit den Augen rollend

Hinzu kommen die relativ hohen Gehälter der Pfarrer und Bischöfe o.ä.
Hier kann man natürlich argumentieren, dass es ohne die nicht geht.
Jetzt kommt der Haken an der Sache. Die Gehälter zahlt nicht mal die Kirche, sondern der Staat Hässlon
https://de.wikipedia.org/wiki/Bischof#Besoldung_in_Deutschland

Alles in allem gibt es mir hier viel zu wenig Transparenz und viel zu viele Skandale (die auch noch von oberster Stelle gerechtfertigt werden und absolut nicht unter meinem Verständnis von "Sozial" laufen).
Zudem kommt zu wenig Geld bei den wirklich guten sozialen Leistungen, wie Caritas/Diakonie o.ä. an.

Du würdest dein Geld doch auch nicht einem dahergelaufenen Spendensammler in der Fußgängerzone geben, wenn er nur 10% an das Ziel weiterleitet.
[Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert; zum letzten Mal von G-Shocker am 07.10.2018 15:13]
07.10.2018 15:09:31  Zum letzten Beitrag
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Buxxbaum

AUP Buxxbaum 13.12.2009
 
Zitat von G-Shocker

 
Zitat von TemplaR_AGEnt

 
Zitat von John Mason

Da fallen mir tausend sinnvollere Sachen ein.



Feel free to elaborate. Zur Erklärung: Ich bin auf dem Papier evangelisch, praktiziere oder engagiere mich aber nicht weiter und gehe nur zu Weihnachten oder Anlässen in die Kirche. Es gibt sicherlich fokussiertere Arten, sein Geld für soziale Zwecke zu spenden - meine Frau spendet nach Austritt ihre Kirchensteuer z.B. einem Obdachlosenmagazin - aber für mich stellt es eben im Endeffekt eine Streuschuss-"Spende" an einen Verein dar, der jetzt im Großen und Ganzen aus meiner Sicht mehr Gutes als Schlechtes mit dem Geld anstellt. Streitbare These? Möglich. Aber dann bitte gerne mehr als ein GIF als Reply.




Grundsätzlich gehen nur 10% der Kirchensteuer in Caritas/Diakonie oder sonstige soziale Einrichtungen. Und das auch nur, wenn man den höchsten Prozentsatz nimmt, der da so im Netz rumgeistert.
Da Transparenz bei der Kirchensteuerverteilung ein Fremdwort ist, kann man da leider nur schwer Quellen finden.
(Wiki-Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchensteuer_(Deutschland)#Kirchensteuereinnahmen_und_deren_Bedeutung_f%C3%BCr_den_kirchlichen_Haushalt)

Das alleine wäre mir schon viel zu wenig um da monatlich einen Betrag, der Spende wegen, zu zahlen.

Der Großteil der Diakonie/Caritas-Verbände wird vom Staat/der EU getragen.

 
Fördermittel [...] Im Bereich der so genannten verfassten Kirche betrug dieses Fördervolumen im Jahr 2000 etwa zwei Milliarden Euro (namentlich für Kindergärten, Sozialstationen oder die Bauunterhaltung der denkmalgeschützten Kirchengebäude). Im Bereich der diakonischen Einrichtungen sind diese Mittel als Leistungsentgelte oftmals unverzichtbare Basis ihres Handelns.


https://www.kirchenfinanzen.de/diakonie/finanzierung/foerdermittel.html
Leider nur so eine WischiWaschi-Formulierung, wegen oben angesprochener Transparenz mit den Augen rollend

Hinzu kommen die relativ hohen Gehälter der Pfarrer und Bischöfe o.ä.
Hier kann man natürlich argumentieren, dass es ohne die nicht geht.
Jetzt kommt der Haken an der Sache. Die Gehälter zahlt nicht mal die Kirche, sondern der Staat Hässlon
https://de.wikipedia.org/wiki/Bischof#Besoldung_in_Deutschland



Altenmittage und die "Seelsorge", gerade in ländlichen Regionen, würde ich da durchaus noch unter soziale Zwecke rechnen. Allerdings treibt das die Quote ehrlicherweise nicht ins Unermessliche.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Buxxbaum am 07.10.2018 15:14]
07.10.2018 15:11:19  Zum letzten Beitrag
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[FGS]E-RaZoR

AUP [FGS]E-RaZoR 19.09.2011
 
Zitat von tabara

Miete (warm) 600 EUR für 3ZKB ~80qm Altbau süddeutsche Großstadt


Das macht mich traurig.
07.10.2018 15:32:12  Zum letzten Beitrag
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Der Büßer

AUP Der Büßer 06.12.2019
Die kath. Kirche (kath. weil war ich einst)

  • Hat zu viel eigenes Vermögen
  • Steckt von der Steuer zu wenig in gute Zwecke
  • Verprasst Shit sinnlos (auch jenseits von Tebartz-van Spost), presst an anderer Stelle Angestellte aus
  • Hat viele Missbrauchsskandale
  • Vertritt veraltete Dogmen


etc.

Jeder Punkt würde allein reichen, sich das Geld zu sparen und an eine der 8666 Organisationen zu geben, die besser sind; verstehe nicht was man da noch für Detailbetrachtungen anstellen will.
07.10.2018 15:36:29  Zum letzten Beitrag
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Multi

xmas female arctic
 
Zitat von Aerocore

 
Zitat von John Mason

wieso?



Na weil ein großteil seines Geldes eher riskant angelegt wird. Hätte er schon ein Haus könnt ichs ja verstehen aber ohne finde ich es persönlich in der aktuellen Situation einfach zu aggressiv.




Kommt natürlich darauf an, was er für Wertpapiere kauft, aber das muss ja nicht riskant sein. Man kann halt nur unter Umständen nicht kurzfristig darauf zugreifen bzw. nur mit Verlusten. Langfristig sollte da nichts passieren.
07.10.2018 15:52:57  Zum letzten Beitrag
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Aerocore

AUP Aerocore 30.04.2015
Klar, sehr langfristig passiert da nix, aber ich bin da denke ich eher konservativer und würde erst ins eigene Haus investieren, zumal es auf mich wirkt als wenn Templar "set for life" auf die Region ist (was ich gut verstehen kann).
07.10.2018 16:06:57  Zum letzten Beitrag
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tabara

AUP tabara 11.12.2009
Weil die Immobilienpreise gerade so lukrativ sind? Ich denke, das ist sehr viel komplizierter, als das man anhand der gegebenen Eckdaten eine klare Empfehlung aussprechen könnte.
07.10.2018 16:13:10  Zum letzten Beitrag
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Aerocore

AUP Aerocore 30.04.2015
Glaubst du die Immobilienpreise werden in den nächsten Jahrzehnten in den westdeutschen Ballungszentren runtergehen?

Es ist immer noch ne persönliche Sache - ich sag ja ich bin da konservativer und Templar schmeißt die fuffies in den Club ETFs was ja auch vollkommen legit ist.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Aerocore am 07.10.2018 16:16]
07.10.2018 16:15:43  Zum letzten Beitrag
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tabara

AUP tabara 11.12.2009
Ich bin mir nicht sicher, aber gemessen an den Mietpreisen finde ich die Entwicklung seltsam.
07.10.2018 16:22:32  Zum letzten Beitrag
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TemplaR_AGEnt

templar_agent
@ vorletzter Post von Aerocore.

Du hast natürlich insofern recht, dass wir uns schon - mit geringem bis mittleren Leidensdruck - fragen, ob wir uns irgendwann mal eine Immobilie zulegen sollten - momentan bauen wir beide - bzw. alle drei innerhalb der WG - eben gewisse Geldmengen auf, die man sicherlich irgendwann einmal entsprechend zum Einsatz bringen kann. Aber momentan ist unsere Innenstadt-Wohnung trotzdem eine gute Lösung und angesichts vieler verschiedener Faktoren eben die beste Schnittmenge.

- Höhe der laufenden Kosten
- Lage
- Anbindung Arbeitsplätze
- Schnitt und Ausstattung
- generelle Bequemlichkeit
- tolle Hausgemeinschaft

Für andere würde die Priorisierung und die Situationsanalyse sicher komplett anders ausfallen. Ich würde generell nicht sagen, dass ich ein besonders optimiertes Leben führe, was z.B. Vermögensaufbau, Wohnen etc. angeht.* Andere Persönlichkeiten können bestimmt mehr aus den Rahmenbedingungen rausholen. Wie oben schon gesagt, ich könnte nicht beschwören, dass unsere Wohnsituation in 5 Jahren noch haargenau dieselbe ist.

* Hier fällt sicher auch zum Teil die Entscheidung, immer noch nicht aus der Kirche ausgetreten zu sein und den freiwerdenden Betrag optimal sozialen Zwecken zukommen zu lassen, runter - eine gewisse Bequemlichkeit. Mir ist klar, dass die evangelische Kirche keine perfekte Institution ist - aber welche Institution ist das? Ich bilde mir zumindest ein, dass die "toxischen" Faktoren in der Struktur der evangelischen Kirche, die Missbrauch begünstigen, deutlich weniger ausgeprägt sind als in der katholischen (Zölibat, patriarchalischer Aufbau, Dogma). Ansonsten unterschreibe ich das, was Buxxbaum geschrieben hat. Auch wenn ich selbst nicht in den Gottesdienst gehe, denke ich doch, dass die Seelsorge der ev. Kirche im großen und ganzen eher gutes bewirkt als schlechtes. Insgesamt bewegt es mich halt dazu, weiterhin das automatische Abbuchen von 120 ¤ pro Monat für die Kirchensteuer zu akzeptieren.
07.10.2018 16:27:21  Zum letzten Beitrag
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Aerocore

AUP Aerocore 30.04.2015
Ich bewerte die Börsen aktuell halt als relativ überhitzt und größtenteils überbewertet, deshalb frag ich mich wenn es zu einer Korrektur kommt ob du dann nicht teilweise sehr lange auf dein Vermögen warten musst. Nicht das ich dir das wünschen würde, ich bin da einfach nur pessimistisch und mache es risikoloser, was im Zweifel natürlich weniger profitabel ist. Mich hatte der relativ hohe Anteil an Investitionen in Aktien vs. sicheren Einlagen gewundert aber du bist ja auch verbeamtet während ich mich frage was ich so in 10 Jahren machen werde.
07.10.2018 16:35:16  Zum letzten Beitrag
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horscht(i)

AUP horscht(i) 14.09.2014
 
Zitat von [FGS]E-RaZoR

 
Zitat von tabara

Miete (warm) 600 EUR für 3ZKB ~80qm Altbau süddeutsche Großstadt


Das macht mich traurig.


Dito.
Die 1000¤, welche taraba monatlich in Aktien steckt, muss ich leider noch in Miete stecken...traurig
07.10.2018 17:32:37  Zum letzten Beitrag
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caschta

AUP caschta 16.06.2013
Vielleicht ist das auch nur sein Anteil für ein kleines wg zimmer.
07.10.2018 17:52:44  Zum letzten Beitrag
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[FGS]E-RaZoR

AUP [FGS]E-RaZoR 19.09.2011
Das wäre hier auf jeden Fall deutlich realistischer peinlich/erstaunt
07.10.2018 18:01:25  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
Für 600 warm bekommst du noch nicht mal in Löchern wie Berlin 80qm Mata halt...
07.10.2018 18:04:00  Zum letzten Beitrag
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Aerocore

AUP Aerocore 30.04.2015
Berlin ist in 2018 keine Referenz mehr für günstig.
07.10.2018 18:07:55  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Vorstellungsgespräche 16 ( Wo IGM zum Einstieg gerade klar geht... )
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