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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Opa war in Ordnung ( Er war vielleicht in der SS, aber kein Pornostar )
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[Skeletor]

AUP [Skeletor] 15.01.2024
Er war vielleicht in der SS, aber kein Pornostar
Da es im SNS ein wenig untergeht und ich ein sehr neugieriger Typ bin, der schon länger darüber nachdenkt, die verschollene Familienhistorie mal genauer zu ergründen, ist es vielleicht eine gute Idee mal im p0t etwas in dieser Richtung anzustoßen.

Was haben eure Familien im 2.Weltkrieg gemacht. Was wisst ihr? Was seid ihr bereit (anonymisiert) zu teilen? Und wie geht ihr damit um?

Erst mal etwas zu mir. Ich habe vor 15 Jahren eine deutsch-israelin geheiratet, deren Großeltern anfang der 1930er Jahre aus Deutschland (Ostpreussen) und Ungarn geflohen sind. Ihre Familiengeschichte ist demnach eng mit der Nazizeit und dem Holocaust verflochten. Für mich war es immer irgendwie unangenehm als größtenteils Deutscher mit ihren Eltern und Großeltern ein normales Verhältnis zu haben - nicht weil die mich abgelehnt hätten, sondern weil ich mich immer irgendwie schuld am Schicksal ihrer Familie geführt habe - da meine Familie Teil des Naziregimes war und ich bis dato nicht genau weiß wie sehr.

Was ich weiß:

Großeltern mütterlicherseits (Familie aus Österreich, Ostpreussen, Elsass).

Oma war Stenotypistin vor der Machtergreifung der Nazis und arbeitete bei einer Firma in Bratislava. Wurde dann zum 31.12.1930 dort entlassen (im Schreiben des Arbeitgebers steht leider nur "Einschränkung des Betriebes").
Von der NSDAP Auslands-Organisation gibt es dann ein Schreiben von 1940 wegen Rückeinwanderung ins Reich. Soweit ich mich erinnere hat sie zwischen 1930 und 1940 in Italien gelebt. Mein Onkel wurde 1937 in Rome geboren.
Von 1942 gibt es dann ein Schreiben von einem Dr. Franke mit Absender "Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres" an den Präsidenten des Arbeitsamtes Berlin, wo um eine Entpflichtung von Oberkommando des Heeres ersucht wird um sie zur Wehrkreisverwaltung XVII weiterzuverpflichten.

Das stimmt so ziemlich damit überein, was die Oma damals so erzählt hat und woran man ich mich so erinnere. Also Zeit in Italien, Stenotypistin und Sekretärin in irgendeinem Heeresstab, im Krieg den Opa kennengelernt.

Opa: geboren in Pinneberg, aufgewachsen auf dem Hof seiner Eltern und Großeltern in Ostpreussen. Eingezogen zur Luftwaffe. Über Polen abgeschossen und verwundet und bis Kriegsende die Zeit hauptsächlich im Lazarett verbracht. 1965 an den Spätfolgen seiner Verwundung verstorben.

Väterlicherseits:
Opa: Gebirgsjäger mit Einsätzen auf dem Balkan. Das war so was er damals manchmal erzählt hat oder was die Oma so erzählt hat. Mehr Informationen gibt es von dieser Seite nicht.
Oma war zeitlebens Zivilist.


Für 2019 habe ich mir mal vorgenommen, die Geschichte meiner Opas und ihrer Geschwister heraus zu finden, auch weil ich wissen will, ob es da mehr gibt als meine Familie weiß oder gesagt hat. Leider sind auch meine Eltern als Quellen nicht mehr vorhanden, so dass ich mich auf Fotos und eventuelle Behördenstellen konzentrieren muss.

Noch überwiegt die Neugier.

Hier noch zwei Dokumente.






Wichtige URLs
 
Für den Startpost: Wer sich für den Werdegang seiner Angehörigen interessiert oder die Familiengeschichte mit der Aktenlage abgleichen will, der kann sich an die WASt wenden.

Die "Deutsche Dienststelle" hat Millionen Datensätze, dort kriegt man den militärischen Lebenslauf des Soldaten und weitere Informationen, man braucht lediglich Namen und Geburtsdatum.

https://www.dd-wast.de/de/startseite.html

Die Wartezeit liegt aktuell allerdings bei mindestens 12 Monaten, oft auch mehr.

[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [Skeletor] am 24.09.2018 18:51]
24.09.2018 18:30:25  Zum letzten Beitrag
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-=Q=- 8-BaLL

-=Q=- 8-BaLL
Für den Startpost: Wer sich für den Werdegang seiner Angehörigen interessiert oder die Familiengeschichte mit der Aktenlage abgleichen will, der kann sich an die WASt wenden.

Die "Deutsche Dienststelle" hat Millionen Datensätze, dort kriegt man den militärischen Lebenslauf des Soldaten und weitere Informationen, man braucht lediglich Namen und Geburtsdatum.

https://www.dd-wast.de/de/startseite.html

Die Wartezeit liegt aktuell allerdings bei mindestens 12 Monaten, oft auch mehr.
24.09.2018 18:44:07  Zum letzten Beitrag
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Sentinel2150

Arctic
Opa mütterlichseits wurde in Frankreich gefangen genommen und war dann in Schottland in einem Kriegsgefangenenlager. Ist vorzeitig wegen kaputten Rückens freigekommen.
Sein einer Bruder ist in Russland von Partisanen gefangengenommen und hingerichtet worden. Gefunden hat man einen Stiefel, sonst nichts.
Der andere Bruder war auch Soldat und hat den Krieg überlebt.
Sein Opa war lupenreiner Antisemit und Hitler-Fan. Gibt "nette" Tagebucheinträge von ihm, wo er erläuert, wieso die Juden allesamt weg gehören. Meine Mutter bezeichnet ihn einfach nur als "Nazi"

Oma war beim BDM und wohl in Krankenhäusern.


Oma väterlicherseits hat die ganze Zeit auf dem Familienbauernhof gewohnt, bis die Engländer kamen und sie für einen Monat ausquartiert haben.
Ihr Bruder ist in Russland gefallen.
Was mein Opa gemacht hat, weiss ich nicht. War irgendwo Soldat und hat überlebt
24.09.2018 19:00:48  Zum letzten Beitrag
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[WuestenIgel]mk

Deutscher BF
Kuhler Thread

Ich verstehe dass es für Dich immer irgendwie unangenehm war (oder ist) den Großeltern deiner Frau gegenüberzutreten, das würde mir sehr wahrscheinlich genauso gehen - aber bis auf deine Großväter in der Wehrmacht kann da kaum jemand als Teil des Naziregimes bezeichnet werden, oder? Oder glaubst Du da kommt jetzt noch jemand mit Beteiligungen an Kriegsverbrechen (was natürlich bei den beiden Opas auch sein kann) o.Ä. ans Licht?

MfG
24.09.2018 19:09:14  Zum letzten Beitrag
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Dr.Hamster

Leet
Danke fürs aufmachen, auch wenn der (Unter)titel dem ernsten Thema nicht gerecht wird. Ich werd später mal niederschreiben was ich weiss.
24.09.2018 19:10:33  Zum letzten Beitrag
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SirHenry

AUP SirHenry 04.04.2010
Hier gab es schon einmal einen ähnlichen Thread. Vielleicht interessant für den ein oder anderen: thread:Deutschland - Deine Vergangenheit!
24.09.2018 19:12:27  Zum letzten Beitrag
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
Opa auf Muttern' Seite war bei der Luftwaffe bis es ihm Schrapnell neigschnürt hat, war dann ein Auge futsch und er nach kurzem Lazarettaufenthalt in Wien daheim. Oma hat den Krieg tief im ländlichen Sumpf (Oberpfalz) verbracht und hat erst wirklich was mitbekommen, als der Amerikaner mit Tieffliegern und Panzern vorbeikam. Politisch war keiner der beiden, Uropa war aber Kommunist.

Väterlicherseits weiß ich nix.
24.09.2018 19:46:03  Zum letzten Beitrag
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[ACPS]Turrican

[ACPS]Turrican
froehlich grinsen
Vom 2.WK weiß ich bei denen nicht viel, aber im 1.WK wurde Uropa angeschossen und hat im Lazarett Uroma kennengelernt und beide sind danach fast 100 geworden.
24.09.2018 20:17:33  Zum letzten Beitrag
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Gutholz

Arctic
Mein einer Großvater war in Afrika und ist nach dem Krieg oft schreiend aufgewacht. Darum habe ich nie gefragt was genau er da gemacht hat. Manchmal hat er von selbst erzählt, zum Beispiel bei Besuchen im Technikmuseum von Speyer und Sinsheim kannte er die ganzen Fahrzeuge und ihre Eigenheiten usw.
Was mir sonst noch im Gedächtnis ist:
- seine Ohren waren etwas verkrüppelt, durch Feuer und/oder Sonnenhitze.
- die Einheit bei der er zuerst war wurde aus der Luft angegriffen und an einem einzigen Tag quasi ausgelöscht. "Alle Geschütze" durch "Reihenwürfe" zerstört. (ich habs so verstanden dass es auch die Menschen getroffen hat) Auf den Kommandaten war er gelinde gesagt ziemlich wütend weil dieser die Gefahr nicht ernstgenommen hatte und die Stellung schlecht getarnt war und zu dicht beisammen oder so.
- einmal haben sie ein Signal zum Rückzug oder weiterziehen verpasst. Als sie aus ihren Sandlöchern kamen war niemand mehr da. Irgendwie haben sie dann ein oder zwei Motorräder gefunden und nach Tagen auch ihre Einheit.
- wurde noch als Flieger ausgebildet, ist aber in der Luft nicht mehr zum Einsatz gekommen.
- nach dem Krieg hat er sich eine Hütte im Wald gebaut und dort gelebt bis er geheiratet und ein richtiges Haus gebaut hat.
- wie er politisch dachte weiss ich nicht.


Meine Großeltern der anderen Seite haben (zusammen mit anderen) einer Jüdin oder Halbjüdin geholfen den Holocaust zu überleben.
Die ist nach dem Krieg nach Amerika und hat einen hundert Seiten langen Text hinterlassen in der sie ihre Geschichte erzählt. Ist teilweise etwas mühsam zu lesen weil sie das in mittel-gutem Schulenglisch auf Tonband gesprochen hat und jemand hat es dann mit allen Wiederholungen usw auf der Schreibmaschine abgetippt, irgendwann wurde es schief & krumm eingescannt, naja.
Die Familie lebte verteilt in verschiedenen Städten. Als Berlin bombadiert wurde ist meine Großmutter hingefahren um zu gucken was sich von ihrem alten Haus noch retten lässt. War aber nichts mehr da, also die Strasse war quasi weg. Sie sah einen Aushang dass ausgebombte Bürger ihre verbrannten Papiere ersetzen lassen können/müssen. Also hat sie nicht nur für ihre Familie sondern auch für die Jüdin Ausweise beantragt. Im Text nennt sich das "Bombenbeschädigungsausweis", google findet darunter aber nichts.
So kam die Jüdin zu einem neuem Namen und Papieren mit denen sie sogar arbeiten gehen konnte und Rationskarten bekam. War natürlich riskant, hätte da jemand mal genauer nachgeschaut wäre das ja sofort aufgeflogen. Auch als sie mit diesen Papieren dann in ein Krankenhaus musste.
Die Bürokratie funktionierte aber zum Glück nicht mehr so gut.

Achja, random Annekdote: Bei der Befreiung durch die Amerikaner haben sich alle im Keller versteckt und nur einer blieb oben um den Soldaten klarzumachen dass im Haus nur Frauen und Kinder sind.
Ein nervöser Amerikaner stand plötzlich einem Portraitgemälde meiner Urgroßmutter gegenüber und hat dem Bild noscoped in den Kopf geschossen weil er dachte da steht noch jemand.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Gutholz am 24.09.2018 20:35]
24.09.2018 20:34:50  Zum letzten Beitrag
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Drosselmeyer

AUP Drosselmeyer 04.08.2018
Opa mütterlicherseits war in der SS weil da alle ab einer bestimmten Körpergröße hinmussten Augenzwinkern

Oma mütterlicherseits war ein fesches BDM Mädel.

Hat die beiden aber nicht davon abgehalten in den 80ern den türkischen Nachbarsjungen von Oben drüber Nachhilfe zu geben.
Der hat hinterher sogar studiert.

Außerdem haben mein Bruder und ich da die Wochenenden verbracht wenn meine Mutter Nachtwache im Krankenhaus gearbeitet hat. War unser Ersatzvater. Ruhe er in Frieden.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Drosselmeyer am 24.09.2018 20:52]
24.09.2018 20:39:27  Zum letzten Beitrag
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Izmir

Guerilla
Da mein Opa Memoiren geschrieben habe, weiß ich eine ganze Menge darüber, wie er den Krieg verbracht hat. Ich hatte überlegt hier einzelne Absätze zu posten, aber habe dann gemerkt dass es viel zu viel wird und ich es darum lieber kurz abhandle und nur einen Teil zitiere. Sein Stiefvater (*1903) und Großvater (*1878) waren beim Sicherheits- und Hilfsdienst. Er selber war überzeugter Nazi und hat '42 - mit 17 - seinen Wehrdienst angetreten. Nach der Ausbildung kam er auf ein Vorpostenboot vor Norwegen, wo er anderthalb Jahre Dienst hatte. Er sollte dort die Frachtschiffe vor den Allierten schützen, geriet aber zum Glück nicht in Gefechtshandlungen. Ende '43 besuchte er einen Lehrgang und wurde zum Steuermannsmaaten befördert. Statt endlich in die von ihn so gewünschten Kampfhandlungen eintreten zu können, wurde er als Ausbilder zu einem Wehrertüchtigungslager abkommandiert. Gegen Kriegsende hat er sich freiwillig bei den Kleinkampfverbänden gemeldet, die aus Sprengbooten, Einmann-U-Booten und Kampfschwimmern bestanden. Glücklicherweise endete der Krieg, bevor die Allierten zu dem Kasernengelände kamen oder er einen Einsatz hatte. Hier eine Anekdote aus seinen Memoiren:

 
(Opas Name geändert zu "Jansen", sein Gegenüber zu "Schütt")
Anlässlich eines Trinkgelages traf ich mit dem
Obersteuermannsmaaten Schütt in der Kapitänskammer
zusammen. Diese Begegnung wurde mir zu einem
Schlüsselerlebnis in Bezug auf die Naziverbrechen an den Juden.
Wir standen uns, schon reichlich alkoholisiert, in etwa drei
Meter Entfernung gegenüber. Schütt hatte eine geladene
Pistole in der Hand, die er auf mich richtete: „Jansen, sagen Sie,
dass ich ein Feigling bin!“ Das habe ich natürlich nicht gesagt,
doch Angst empfand ich auch nicht. Dann richtete er die Waffe
gegen seine eigene Schläfe: „Jansen, sagen Sie, dass ich ein
Feigling bin!“ Als ich mich weigerte, drückte er die Pistole ab,
und es machte „klack!“. Sie war zum Glück gesichert.

Nun aber wurde ich aktiv, sprang auf ihn zu, entriss ihm die Waffe und
versuchte das Magazin herauszunehmen. Ich war aber so
betrunken, dass mir das nicht gelingen wollte. Stattdessen habe
ich dann eine Patrone nach der anderen durch wiederholtes
Durchladen entfernt, bis das Magazin leer war und der Boden
von Patronen übersät war. Die ungeladene Pistole gab ich ihm
zurück. Mit der Waffe in der Hand muss ihm eine Erinnerung
gekommen sein, von der er mir dann ausführlich berichtete, etwa
so:

„Wir lagen mit unserem Hilfskreuzer im lettischen Libau, als für
ein Unternehmen an Land Freiwillige gesucht wurden. Ich
meldete mich natürlich und wurde mit einer Gruppe bewaffneter
Marinesoldaten losgeschickt. Wir hatten uns bei einer SS-
Dienststelle zu melden. Ein SS-Offizier führte uns an einen Ort,
an dem eine Gruppe von Zivilisten stand, Alte, Junge, Männer,
Frauen, Kinder. Der SS-Mann ließ dort halten. Nach einer Weile,
ohne dass ich begriffen hätte, was hier vorging, herrschte er mich
an: ‚Nun schießen Sie schon!’ Ich fragte verblüfft zurück:
‚Schießen? Worauf schießen?’ ‚Na, auf die Leute hier.’ Ich
erinnere mich noch, mit welcher Verachtung, doch ganz gefasst,
eine schöne junge Frau mich ansah. Jansen, ich habe da
gestanden, mir zitterte die Pistole in der Hand.“ Was er mir in
unserer besonderen Situation ja sehr genau demonstrieren
konnte. „Aber was sollte ich tun? Ich habe geschossen!“

Dies war für mich ein sehr starkes Indiz, wenn auch noch kein
Beweis, für meine Vermutung, dass mit der physischen
Vernichtung der Juden bereits begonnen worden war. Ich fand
das richtig, wenn auch nicht gut. Ich hatte ja kein anderes Bild
vom Juden als das, das mir ständig teuflisch aus dem Stürmer
entgegengrinste.

Vielleicht wäre ich kritischer gewesen, wenn ich
Juden als Mitbürger wirklich gekannt hätte. Die flüchtige
Bekanntschaft des Kleinkindes mit dem Kinobesitzer Dankner
zählt nicht, auch nicht die noch flüchtigere mit dem
Textilkaufmann Scharfstein und seinen beiden blassen Söhnen,
die ich nur gelegentlich aus der Ferne gesehen hatte. Ich fand die
Grausamkeit furchtbar, doch es gab keinen anderen Weg, um
den deutschen Volkskörper vor der Vernichtung durch das
rassenschänderische internationale Judentum zu bewahren. Und
außerdem würde in einigen hundert Jahren, wenn das deutsche
Volk durch rassehygienische Maßnahmen endlich voll gesundet
sein werde, kein Mensch mehr nach den Juden fragen, so wenig
wie jetzt nach den weitgehend ausgerotteten Ureinwohnern des
amerikanischen Kontinents.

Wer ein bedingungsloser Anhänger dieses Führers war, musste
die Judenvernichtung gutheißen. Sie
wurde von „Mein Kampf“ über unzählige Führerreden bis zum
Stürmer für jedermann sichtbar propagandistisch gründlich
vorbereitet. Kurz vor Beginn des Krieges hat Hitler den Juden in
aller Öffentlichkeit die Vernichtung angedroht, falls es dem
internationalen Judentum gelingen solle, einen neuen Krieg in
Europa anzuzetteln. Hitler hat aus seinen Absichten kein
Geheimnis gemacht. Dies wenigstens hätte jeder wissen können,
vor allem all die guten Nationalsozialisten, und das waren ja sehr
viele, die am Ende von nichts gewusst haben wollten.

Ich hatte noch ein anderes Erlebnis dieser Art. Auf einer Reise in den
Urlaub saß ich mit einer Gruppe von Landsern im Abteil, die
einen Packen Fotografien herumreichten, auf denen viele, viele
gehängte Juden abgebildet waren. Keiner fand etwas
Verwerfliches dabei. Auch ich habe nicht alles gewusst, doch von
nichts gewusst zu haben, kann nur behaupten, wer jahrelang
Augen und Ohren fest verschlossen hielt oder wer vergessen will
oder wer schlicht lügt. Oder war ich wirklich der einzige, der
etwas gewusst hat?

Wie würde ich in Schütts Lage in Libau gehandelt haben?
Vermutlich genauso wie er. Ich hatte immer große Angst davor,
einmal in die Situation zu geraten, in der ich anderen Menschen
würde Schmerzen zufügen müssen. Dabei habe ich meist an eine
Strafkompanie gedacht, in der Soldaten bewusst schikaniert und
gequält wurden. Doch getan hätte ich es wahrscheinlich auch.
Ebenso hätte ich Befehle in Bezug auf den Umgang mit Juden
ausgeführt. Dass ich nicht schuldig geworden bin, verdanke ich
nicht meinem edlen Charakter, sondern allein einem gütigen
Geschick.



Und um die Stimmung etwas aufzulockern, eine etwas heiterere Anekdote:

 
Das weiträumige Kasernengelände von List auf Sylt wurde durch
einen Wachzug bewacht. Doch trotz der ständigen Aufsicht und
Kontrolle wurde in großen Mengen Proviant und Bekleidung
gestohlen, bis sich herausstellte, dass es der am wenigsten
verdächtige Wachzug selbst war, der die Diebstähle organisiert
und ausgeführt hatte. [...] Vor dem Kriegsgericht wurden über die Täter schwere Strafen
verhängt, darunter auch Todesstrafen auf Grund der
verschärften Strafbestimmungen zur Bekämpfung von
„Volksschädlingen“. Die Todesurteile wurden nicht mehr
vollstreckt. Die Häftlinge wurden von der britischen
Besatzungsmacht als Opfer der Nazidiktatur befreit und für
Polizeiaufgaben eingesetzt!



Generell finde ich seine Memoiren ganz unterhaltsam geschrieben, wer großes Interesse hat kann mir ja schreiben.

/Ich tue ihm Unrecht, wenn ich nicht erwähne, dass er in den Nachkriegsjahren heftig an seiner Indoktrination zu arbeiten hatte. Am Sterbebett hat er mir gesagt, dass er sich Zeit seines Lebens nicht verziehen hat, ein solch überzeugter Nationalsozialist gewesen zu sein. Hmm. Ich sollte seine Memoiren mal wieder lesen traurig
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Izmir am 24.09.2018 20:54]
24.09.2018 20:48:41  Zum letzten Beitrag
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FreeHawk*

AUP FreeHawk* 31.10.2010
Hm. Uff.
Deutsche Familienseite war ganz entspannt, niedriger Millitärdienst, nix fieses.
Die Jugoseite hingegen war etwas komplizierter.

Urgroßopa war Soldat in Jugoslawien und war Teil des Vereins die den ersten Weltkrieg ausgelöst haben.
Fiel dann im zweiten durch die kommunistischen Partisanen.
Opa dachte sich dann: "Fick diese Kommunisten!"
Wurde dann iirc einmal von den Partisanen und einmal von den Nazis angeschossen.
Ist dann einer Suborganisation des vorherigen Vereins beigetreten die dann gegen den Kommunismus gewettert haben.
Nach dem Krieg dann Widerstandskämpfer gegen Tito.
Fand die Regierung nicht so cool, entsprechend irgendwann in einer Nacht und Nebel Aktion nach DE geflüchtet.
Von da aus dann weiter gemacht...
Und hier fing dann so langsam erst der echt dubiose Scheiß an.
Polizeischutz, Geheimdienste, Killerkommandos die zu Besuch kamen, etc.
Genug Material für x Filme - der Spaß ging bis in die 2000er so.
24.09.2018 20:51:08  Zum letzten Beitrag
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[Skeletor]

AUP [Skeletor] 15.01.2024
 
Zitat von [WuestenIgel]mk

Kuhler Thread

Ich verstehe dass es für Dich immer irgendwie unangenehm war (oder ist) den Großeltern deiner Frau gegenüberzutreten, das würde mir sehr wahrscheinlich genauso gehen - aber bis auf deine Großväter in der Wehrmacht kann da kaum jemand als Teil des Naziregimes bezeichnet werden, oder? Oder glaubst Du da kommt jetzt noch jemand mit Beteiligungen an Kriegsverbrechen (was natürlich bei den beiden Opas auch sein kann) o.Ä. ans Licht?

MfG



Das ist teilweise richtig, fühlt sich aber dennoch komisch an. Speziell wenn man halt nicht weiß, ob Opa nicht doch Leichen im Keller hatte und einfach nie drüber gesprochen hat.
Das würde am Verhältnis zu den Schwiegereltern zwar nichts ändern, aber vielleicht das Verhältnis zur eigenen Familie irgendwie.
24.09.2018 21:01:30  Zum letzten Beitrag
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Lwis

AUP Lwis 20.06.2014
Uropa war im 1. WK und im 2. WK. Im 2. hat er dann ein Bein verloren, da weiß ich allerdings keine Details.

Opa väterlicherseits war in Frankreich und wurde von den Kanadiern gefangen genommen. Das Gefangenenlager in Kanada hat ihm sehr gut gefallen, aber er ist dann doch lieber zu Frau und Kind zurück.

Ur-Onkel väterlicherseits war ein hoher Offizier unter Rommel in Afrika. Was mit dem weiter passiert ist, weiß ich aber nicht.

Opa mütterlicherseits war im Musikkorps und hat wohl gar nicht gekämpft.
24.09.2018 21:07:58  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
... toller thread
Ich kann, leider ohne Dokumente (die wurden entweder Mai 45 oder bei Mauerbau von vielen Westberlinern nämlich sicherheitshalber verbrannt, falls der Ivan kommt; und die anderen wollten sowas nicht pflegen), ein paar Zeilen beisteuern.


Meine Eltern haben beide als Kinder den 2.Weltkrieg miterlebt, sind vorher, aber bereits in der Nazizeit geboren. Beide hat das sehr geprägt, sie sind sicher keine "Linken", aber von diesem alten Schlag Menschen, der heute leider ausstirbt, die wissen, dass es bei Politik eben am Ende um Leben und Tod gehen kann und das man mit bestimmten Dingen wie Nationalismus oder Überheblichkeit und Chauvinismus irgendeiner Art keinen Spaß machen oder verstehen soll, und die deswegen bei aller Meinungsfreiheit ganz entschiedene Grenzen sehen und setzen, wenn es an diese Themen geht. Ach, und Begeisterung für Uniformen oder militärisches generell ging auch bei uns gar nicht.


Meine Großeltern - da kenne ich nur meine beiden Großmütter, die Väter haben den Krieg beide so angeschlagen überlebt, dass sie in den 50ern bzw. 60ern sehr früh gestorben sind.


Die Familie väterlicherseits waren kleine Angestellte, Post, Bahn, Kleingärtnermillieu, und eher nationalliberal bis rechts. Der Opa war bei einer Bank und dann in den 40ern bei der Reichsbank-Finanzbehörde in Holland, die dort das Bankensystem kontrolliert hat. Auf die Art haben die Nazis nämlich die Volkswirtschaften der besetzten Länder ausgeplündert, durch quasi per Gewalt durchgesetzte miese Kurse, Pflichtumtausche, und andere Finanztricks. Das war kriegswichtig. Erst Ende des Krieges wurde er doch noch einzogen und bei der Verteidung Berlins eingesetzt, hat sich aber angeblich im Chaos der letzten Tage ums Kämpfen gedrückt und kurz vor Ende abgesetzt.
Dann Kriegsgefangenschaft in der SU. Rückkehr, früher Tod. Oma war echt keine helle Leuchte und politisch wie erinnerungsmäßig völlig indifferent, ach, die schlimme Zeit, der Russe! So halt. Aber insgesamt eher still und lieber gar nicht drüber reden, die hatte einfach einen sehr beschränkten Horizont. Auch das ihre jüdischen Freundinnen aus der Nachbarschaft irgendwann "abgeholt" wurden hat sie zwar bemerkt, aber irgendwie wohl nicht so als Skandal in ihrer Biographie vermerkt. War eben so.


Mütterlicherseits war die Familie in einen sozialdemokratischen dun einen kommunistischen Teil gespalten, aber keine Arbeiter, sondern auch "kleine Leute", die sich aber durch Zähigkeit und Willen viel aufgebaut hatten und viel von Bildung hielten. Einige haben es nach dem Krieg in BRD (SPD) und DDR (SED) auch zu mittleren Positionen im Partei-/Gewerkschaftsnahen Umfeld gebracht.
Ein Bruder meines Opas war als SPD-Aktivist 1933 einige Monate lang im KZ Columbiadamm und danach ziemlich fertig mit der Welt. Es gab dann in der Familie noch Beteiligung an Flugblatt- und Malaktionen im Parteizusammenhang, und stille Zusammnekünfte unter Gleichgesinnten, aber damit war bald Schluß.
Der Opa selber war zunächst als Sozi "wehrunwürdig", dann aber nach diversen Schikanen und Ärger in einem Strafbataillion an der Ostfront - darüber gibts keine Dokumente ind er Familie - und dann in Kriegsgefangenschaft, auch bis in die 50er. Kam krebskrank und als gebrochener Mann zurück und starb bald.
Meine Großmutter hat über den Krieg ihre beiden Kinder alleine aufgezogen, als Sekretärin gearbeitet, das Einfamilienhaus mit Hilfe von Familie und Freunden zuende gebaut und zweimal nach Bombenschäden wieder neu aufgebaut. Dabei mußten polnische Zwangsarbeiter helfen, die sie angbeblich - und in ihrem Fall glaube ich das - aus den Famileinrationen und dem Hasenstall/Gemüsegarten mitversorgt hat. Eine unglaublich tolle Frau, und im hohen Alter trotz All dem voller Liebe und Wärme, gar nicht verbittert, obschon jeden Grund dazu. Leider ist sie auch schon lange, lange tot.
Sie hat auch wenig über die Zeit geredet, aber immer entschieden und in für sie ungewöhnlicher Schärfe darauf hingewiesen das das nicht geht wenn jemand Gewalt, Krieg, Militärisches oder Nationalistisches salopp oder gar affirmativ angesprochen hat, da war sie immer sehr bestimmt, auch mir gegenüber. Ein Album mit Fronterinnerungen etwa, das hätte eine bittere Moralpredigt gegeben und das wäre instant im Kaminfeuer gelandet, und jeder deutsche Orden wäre als Schande empfunden worden. Sowas gibt es in unserer Familie daher nicht als Relikte.
Es gibt aber eine Art Flaschenschiff, dass ein befreundeter russischer Insasse meinem Großvater im Gulag gebaut und geschenkt hat, das steht bei meiner Mutter auf dem Nachttisch als eine der wenigen materiellen Erinnerungen an diese Zeit.
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von RushHour am 24.09.2018 21:22]
24.09.2018 21:12:38  Zum letzten Beitrag
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-MjØllnIR-

-MjØllnIR-
Leider sind alle Großeltern schon lange tot, ich weiß aber noch gut, dass ich als kleiner Knirps das Mutterkreuz (in blau und silber?) meiner Oma in nem Küchenschränklein gefunden hab, war aber scheinbar kein großes Ding.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von -MjØllnIR- am 24.09.2018 21:20]
24.09.2018 21:19:06  Zum letzten Beitrag
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[WuestenIgel]mk

Deutscher BF
 
Zitat von [Skeletor]

 
Zitat von [WuestenIgel]mk

Kuhler Thread

Ich verstehe dass es für Dich immer irgendwie unangenehm war (oder ist) den Großeltern deiner Frau gegenüberzutreten, das würde mir sehr wahrscheinlich genauso gehen - aber bis auf deine Großväter in der Wehrmacht kann da kaum jemand als Teil des Naziregimes bezeichnet werden, oder? Oder glaubst Du da kommt jetzt noch jemand mit Beteiligungen an Kriegsverbrechen (was natürlich bei den beiden Opas auch sein kann) o.Ä. ans Licht?

MfG



Das ist teilweise richtig, fühlt sich aber dennoch komisch an. Speziell wenn man halt nicht weiß, ob Opa nicht doch Leichen im Keller hatte und einfach nie drüber gesprochen hat.
Das würde am Verhältnis zu den Schwiegereltern zwar nichts ändern, aber vielleicht das Verhältnis zur eigenen Familie irgendwie.



Ich glaube nicht, dass das am Verhältnis viel ändern würde. Mein Opa war glühender Nationalsozialist, aber ein sehr guter Mensch - das Paradoxon war für ihn nicht existent, weil die Juden Jesus gekreuzigt hatten, deswegen waren Sie schuldig und er überzeugter Antisemit.
Er hat sich überall für Gerechtigkeit eingesetzt, Straßenhändlern im Urlaub die Stände leergekauft (damit sie es besser haben), Sachen verschenkt und sich wo er konnte "gentlemanlike" eingesetzt. Selbst wenn er vom Holocaust gewusst hätte, hätte er ihn wahrscheinlich begrüßt.

Oma war beim BDM und hatte keine Zeit neugierig zu sein oder etwas zu wissen (Mutter und Vater tot, Ersatzmama für mehrere kleine Geschwister), und Sie ist eine der Wenigen denen ich das abnehmen kann - ich habe mir da mal die Tagesabläufe schildern lassen, das war ein bischen etwas anderes als Generation Playstation/das Snickers ist alle.

Oma 2 war im Lazarett und Opa 2 kämpfte auf alliierter Seite, da gibt es noch viel rauszufinden.

Ich bin gerade dabei ein Holzkiste (die eindeutig mehrere Streifschüsse aufweist) mit Briefen aus dem Krieg zu sichten, da dürften sich dann genauere Stationen/Routen in Skandinavien ergeben.
Ich weiß über keine genauen Aktionen Bescheid, aber wenn ich eins durch und über Opa gelernt habe, ist das was Glaube und Überzeugung in Menschen auslösen können, und das ist fürchterlich.

Der Neffe meiner Oma war auch nicht gerade ein unbeschriebendes Blatt und war vor Jahren tatsächlich noch stolz auf seinen Kumpel aus der SS, der hätte "Schneid" gehabt ... aber mehr weiß ich da auch nicht.

Mein Uronkel war mit den Fallschirmspringern auf Kreta und hat sogar ein Buch darüber geschrieben. Auf Kreta waren Kriegsverbrechen wohl sowas wie das Spielzeug der großen Jungs von beiden Seiten, ich habe mich da noch nie mit der Geschichtsschreibung befasst, aber manche Beschreibungen aus dem Buch haben mich so schon fast kotzen lassen.

Puh, das war aufwühlend - ich könnte definitiv nicht mit einer Jüdin zusammensein, da würde mich die "Familienschuld" einholen und ich würde mich so fühlen wie Du es eingangs beschrieben hast, und zwar immer, das wäre bestimmt nicht gesund für eine Beziehung. Aber ich glaube nicht, dass Du Dir da was vorzuwerfen hast.

MfG
24.09.2018 21:37:41  Zum letzten Beitrag
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Arkhobal

AUP Arkhobal 25.07.2008
Irgendwo hab ich das schon mal etwas ausführlicher niedergeschrieben, aber sei's drum.

Opa väterlicherseits war mit der Wehrmacht auf dem Balkan. Details dazu sind nicht mehr bekannt. Es geht die Mär, dass er irgendwann Tito die Hand geschüttelt hat. Fragt mich nicht, zu welcher Gelegenheit das gewesen sein soll. Ist auch auf dem Balkan geblieben - vielleicht zu fester Händedruck.

Die Familie väterlicherseits hat in Schlesien gewohnt und meine Oma ist dann '45 mit meinem seit Geburt herzkranken Vater bis Westfalen geflohen. Viel mehr darüber weiß ich nicht, sie ist zwei Jahre vor meiner Geburt gestorben und meine Mutter und sie konnten sich nicht wirklich leiden, dementsprechend wenig Infos sind erhalten geblieben.

Opa mütterlicherseits war überzeugter Nazi. HJ-Ortsvorsteher in welchem Rang auch immer und dementsprechend politisch unterwegs. War deshalb dann auch noch einige Jahre in britischer Kriegsgefangenschaft und ist irgendwann in den 50ern schon an der Tuberkulose gestorben, die er sich von dort mitgebracht hat. Es gab heldenhafte Berichte darüber, wie er seine Jungs kurz vor Kriegsende vor den Bombardements des Ruhrgebiets in Sicherheit gebracht hat. Von ihm sind ziemlich viele Unterlagen erhalten geblieben, die wir irgendwann dem Stadtarchiv gegeben haben.

Von Oma mütterlicherseits ist auch recht viel bekannt, weil sie haufenweise Tagebücher hinterlassen hat. Da kann man auch gut rauslesen, dass sie politisch bestenfalls naiv war, evtl. aber tatsächlich auch stramm rechts bis nationalsozialistisch eingestellt. Ansonsten wohl von einfachem Gemüt, hat sich unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise wohl ziemlich auf Männersuche versteift - nach dem Motto "Ich bin nichts, ich kann nichts, gebt mir nen Typ mit Uniform!"
Die Tagebücher liegen im Deutschen Tagebucharchiv und sind auch in einer ARD-Dokumentation mäßiger Qualität aufgegangen. Da kommt sie noch mal extra schlecht weg, weil die Schauspielerin so bräsig ist.
24.09.2018 21:38:54  Zum letzten Beitrag
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indifferent

AUP indifferent 21.03.2021
Oma und Opa mütterlicherseits waren schon vor meiner Geburt tot, Opa hat in der Kohlemine gearbeitet und ich hab mich nie getraut nach Details zum Krieg zu fragen.

Opa väterlicherseits sagt, dass er FLAK Schütze war, ich weiß aber nicht ob man das glauben kann. In der Defensive zu arbeiten hat halt nach dem Krieg nen besseren Eindruck gemacht als beispielsweise ne Teilnahme am Ostfeldzug zuzugeben. Dieser Typ hat auch in der Nachkriegszeit eine recht eindrucksvolle Karriere als Lokalpolitiker hingelegt, ich würde mir auch heute (ca. 10 Jahre nach seinem Tod) nicht ansatzweise zutrauen ihn zu durchschauen. Mein Vater war auch noch zu jung um irgendwas vom Krieg selbst mitzukriegen, von daher glaube ich kaum dass er noch die volle Wahrheit kennt. Meine Eltern sind zwar eher konservativ, haben sich aber ihr ganzes Leben lang dediziert sowohl vom linken als auch vom rechten Rand fern gehalten.
24.09.2018 21:49:25  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Von meinen Großeltern mütterlicherseits kenne ich vor allem die Fluchtgeschichten aus Schlesien, weil sie relativ jung waren im Krieg. Meine Oma war alleine mit den jüngeren Geschwistern zuhause, als jemand von der SS kam, um sie zur Flucht aufzufordern. Sie hat ihn dann beknetet zu warten, bis die Eltern zurück waren, war aber so sauer auf ihn, dass sie ihm den Stuhl unterm Hintern wegzog, als er sich setzen wollte...Breites Grinsen Danach ist sie dann unter anderem in die Bombardierung von Dresden geraten; erfahren hat selbst meine Mutter das erst, als wir sie zu einem Urlaub dahin einladen wollten. Hat danach ihrem Vater beim Schmuggel über Zonengrenzen geholfen, ist dabei in Kohlewaggons eingeschlafen vor Erschöpfung. Die gelegentlichen Berichte der Flucht selbst waren auch eher kurz, aber drastisch, mehrere Geschwister(?) verhungert. Danach irrte ihre Familie von einer Sekte zur anderen - noch heute sind Teile Zeugen Jehovas, Wiedertäufer, und sonstwas - die meisten sind am Ende (wieder?) Protestanten geworden.

Mein Opa war wohl recht glücklich in der Hitlerjugend, aber das weiß ich nur über meine Mutter, er selbst hat bestenfalls mal ein klischeehaftes "es war nicht alles schlecht" oder "da gab's noch Ordnung" losgelassen. Hat immer voll Überzeugung SPD gewählt und diese verteidigt, wo es ging, war aber immer erstklassiger Rassist. Irgendwann habe ich angefangen, ihm dann Kontra zu geben, wenn er wieder bei Familientreffen damit anfing. Keine wirkliche Ahnung, wie das im Großen ankam - außer dass meine Mutter und mein Bruder mir manchmal dann Rückendeckung gegeben haben. Von der Großtante (älteste Schwester meines Opas) weiß ich erst im Nachhinein, dass ihr Akzent schlesisch bis zum Schluss war - als sie noch lebte konnte ich den überhaupt nicht einordnen. Ich fand den immer sehr scheen.

Väterlicherseits weiß ich fast nichts. Alles Rheinländer, glaube ich. Opa war irgendwas, und sehr stolz drauf - aber ich weiß nicht mal ob einfach am Ende als Kindersoldat eingezogen, oder in der SS. Der Kontakt zu Großvater und Stiefgroßmutter ist abgebrochen, als ich etwa drei war. Der zur Großmutter bevor ich geboren bin (weil meine Mutter sich weigerte, meinen Vater zum Medizinstudium zu überreden/erpressen). Reizender Teil meiner Familie. Je nachdem, wie alt sie im Krieg waren, extrapolier ich einfach von der kürzlichen Vergangenheit, da werde ich nicht groß falsch liegen. Die jüngere (Halb?-)Schwester meines Opas war die einzig tolle Person in dem Teil der Sippe - die ist nachher Sekretärin bei Schmidt geworden, und hatte die interessante Philosophie, nur verheiratete Männer zu daten, weil man da keine Verpflichtungen eingeht.Breites Grinsen

Nun, aller höherer Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt.
24.09.2018 22:24:27  Zum letzten Beitrag
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Geierkind

AUP Geierkind 26.11.2007
Mein Opa väterlicherseits wurde zwar als Kampfpilot ausgebildet, aber dann einfach als kanonfuttriger Fallschirmspringer über Russland abgeworfen und verweilte dann 5 Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft. Die haben Ratten gegessen und alles. Das war ein Festmahl quasi.
Dann kam er irgendwie frei, aber war natürlich mitten in Russland und hat sich durch Stuckarbeiten (die er konnte) von Russland nach Deutschland gearbeitet. Er hat bei reichen Leuten deren Stuck gemacht und dafür Geld bekommen, von allem was er sich von dem Geld gekauft hat hatte er immer alle Kassenzettel(!) dabei, denn wenn ein Deutscher mit Besitztümern ohne Kassenzettel erwischt wurde, gab es keine langen Diskussionen. So hat er sich alles zusammengespart was er für die Rückkehr nach Deutschland brauchte und kam so zurück. Traumatisiert aber mit Kassenzetteln.

Das alles weiß ich nur von meinem Vater, und der sagte er hat nur ein einziges Mal in seinem Leben darüber gesprochen, und war nur noch am Weinen. Und hat meinem Vater auch das spielen mit Spielzeugpistolen verboten.

Mit mir selber hat er aber nie darüber gesprochen, er ist auch gestorben als ich 9 oder 10 war.

Hab noch einige mehr Weltkriegsgeschichten, spannende, hautnahe von nahen Verwandten, aber keine Muße das fürs pOT niederzuschreiben ehrlich gesagt. Für eine richtige Webseite würde ich es aber wahrscheinlich machen. Ebenso könnte ich mal die Tagebücher meiner Großtante die 1945 um die 18 wurde mal digitalisieren. Gibt es so ein Projekt? Wo man Quellen aus dem Weltkrieg zusammenträgt?

@Izmir: Guter Post!
[Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert; zum letzten Mal von Geierkind am 24.09.2018 22:54]
24.09.2018 22:36:23  Zum letzten Beitrag
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CombatWombat

Mr Crow
Meine Großeltern waren zu jung. Pimpfe und Hitlerjugend halt, zu mehr wird es nicht gereicht haben. Über die Generation davor weiß ich nichts.

Da Opa väterlicherseits aber über die Epilepsie meiner Mutter bei Familienfeiern immer gerne mal so Sprüche abgesetzt hat wie "also solche wie dich hätte man zu unserer Zeit ja noch ins Gas geschickt", ist er schon ein astreiner Hurensohn Beluga-Stör, der nie so ganz kapiert hat, dass seine geile Zeit im Ferienlager eigentlich ein ziemlicher Dreck war.
Ist schon gut gut, dass der Penner nicht mehr lebt, der würde heute garantiert AfD wählen.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von CombatWombat am 24.09.2018 23:02]
24.09.2018 23:02:06  Zum letzten Beitrag
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[smith]

AUP [smith] 29.07.2010
Den einen Opa habe ich selber leider nicht mehr wirklich gekannt, der andere hat dagegen nie über den Krieg gesprochen. Wir wussten nur, dass er aus dem heutigen Grenzgebiet in Polen stammt, sehr jung eingezogen wurde, sich irgendwie durchgewuselt hat (das konnte er gut), und dann nach dem Krieg irgendwann meiner Oma den Hof gemacht hat.

Leider ist der dann an Demenz erkrankt und hatte einige Episoden.
Dadurch haben wir erfahren, dass er wohl in Dresden an einem Flak-Nest stand, als es zerbombt wurde. Er meinte nur, dass die ganzen Jungen ja so schlecht ausgebildet waren und hat erzählt, wie eine Granate im Nachbar-Nest hochgegangen ist und alle zerfetzt hat. Vermutlich ein Unfall.

Meine Oma war auf dem Land dagegen relativ unbeteiligt, die musste nur Essen zu Verfügung stellen als zuerst die Deutschen nach Westen, und dann später die Amerikaner nach Osten gezogen sind.
24.09.2018 23:19:58  Zum letzten Beitrag
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da t0bi

Leet
Opa war Gebirgsjäger - "Gebirgsneger" lt. eigener Aussage, empfiehl mir meinen Grundwehrdienst nicht bei der Gebirgsstruppe zu absolvieren, da müsse man immer so viel marschieren. Wurde selbst nicht mal mehr eingezogen.

Er wurde am Knie verletzt, sein Zwillingsbruder fiel mit Steckkopfschuss an der Ostfront soweit mir bekannt. Er hat mir damals einen Ordner gezeigt in dem er sämtliche Gefallenenberichte der Kriegsteilnehmer meines Heimatdorfes gesammelt hatte. War wohl seine Art der Bewältigung, ich meine das ist dann nach seinem Ableben bei der örtlichen Krieger- und Soldatenkameradschaft gelandet, imho dort auch gut aufgehoben.
24.09.2018 23:23:10  Zum letzten Beitrag
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indifferent

AUP indifferent 21.03.2021
Mir ist auch noch aufgefallen, dass alle Verwandten die die Nachkriegszeit miterlebt haben (die Familie ist riesig für deutsche Verhältnisse) einen großen Wert darauf gelegt haben, noch vor der Rente eine Eigentumswohnung zu beschaffen. Egal wie klein, egal wie ranzig, egal wie abgelegen. Hauptsache man kann sie da nicht mehr raus scheuchen. Wenn es der Platz hergibt, pflanzen sie auch ihr eigenes Gemüse an oder züchten Nutztiere wie Schweine oder Hühner.
24.09.2018 23:29:10  Zum letzten Beitrag
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[oMD]psychodaddy

X-Mas Arctic
Spannender Thread, wenn ich so überlege, bleibt mir nicht viel, außer Eckdaten.

Mein Opa väterlicherseits wurde nicht eingezogen, da er einen Bauernhof hatte, ein kriegswichtiger Betrieb. Ich weiß, dass mein Opa und meine Oma Zwangsarbeiter beschäftigt haben, Kriegsgefangene, laut eigener Aussage (und geographisch passend) Franzosen.

Es wurde eigentlich* nie darüber gesprüchen, die Infos, die ich habe, habe ich von meinem Vater.

Mütterlicherseits habe ich keinerlei Informationen, außer von der Flucht meiner Oma (als sehr junges Mädchen) und den dabei erlebten traumatischen Erfahrungen aus Ostpommern. Auch sie hat Memoiren geschrieben, aber nur aus dieser Opfersicht.

*Ich habe mit meiner Oma im Totenbett eine Unterhaltung geführt, in welcher sie sich noch - sofern ihr Zustand es erlaubte - mit diesem Thema außeinandersetzte. Sie erzählte von den Franzosen, die kamen, und wie sie dem Prister mitteilte, dass die Franzosen auf dem Hof gut behandelt wurden. Anscheinend wurde auch einer der Gefangen als Vorhut geschickt, um zu vermitteln.


Persönlich finde ich nicht mal den Inhalt der Unterhaltung am Totenbett das wichtigste, sondern die Tatsache, dass meine Oma das vor ihrem Tod noch mit mir teilen wollte.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [oMD]psychodaddy am 24.09.2018 23:41]
24.09.2018 23:38:00  Zum letzten Beitrag
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[gc]Fide|

Leet
Väterlicherseits:
Opa war in der SS, mit 17 zum Ende des Krieges hat man ihn vor die Wahl gestellt, freiwillig zur SS oder zur Wehrmacht gezogen werden. Opa wollte nie über den Krieg reden "wer drüber redet hat die scheisse nicht erlebt und wer die scheisse erlebt hat, der redet nicht drüber". Er betonte nur immer, dass er in der kämpfenden Einheit war, nicht in KZ. Er wurde wohl in eine Einheit gesteckt, die ausputzen durfte, wenn irgendwo die kacke am dämpfen war. Dementsprechend wurde Opa zweimal angeschossen (Lunge und Bein) und verbrachte das kriegsende in russischer Gefangenschaft.

Oma war eine der ersten, die von Hitler verarscht wurde. Sie lebte in bessarabien (heutiges Moldawien) und laut Hitler-Stalin-Pakt sollte das unter russischer Kontrolle sein. Die deutschen Bewohner hatten 2 Tage um die Sachen zu packen und sich zu verpissen. Oma wurde dann in Ostpreußen angesiedelt, wo sie dann zum kriegsende wieder abhauen durfte.

Mütterlicherseits:
Da waren alle in der SPD. Opa hatte asthma, war untauglich, sollte dann den Volksaturm führen, hat er auch, bis vors Dorf, dann hat er die Flinte weggeworfen und gesagt, wer das wirklich wolle, solle seinen scheiss alleine machen

Oma hatte einen Einkaufsladen.


Krieg is scheisse.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [gc]Fide| am 24.09.2018 23:44]
24.09.2018 23:42:49  Zum letzten Beitrag
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Sentinel2150

Arctic
Oh ich vergaß. Mein Naziurgroßvater hat von Rosa Luxemburg ein Tintenfass an den Kopf geschmissen bekommen. Zu Recht.
Und in Ulm ist, trotz aller Kontroversen, noch eine Ministraße nach ihm benannt. Könnte man auch mal umbenennen
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Sentinel2150 am 24.09.2018 23:44]
24.09.2018 23:43:57  Zum letzten Beitrag
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[GMT]Darkness

darkness
 
Zitat von [gc]Fide|

Väterlicherseits:
Opa war in der SS, mit 17 zum Ende des Krieges hat man ihn vor die Wahl gestellt, freiwillig zur SS oder zur Wehrmacht gezogen werden. Opa wollte nie über den Krieg reden "wer drüber redet hat die scheisse nicht erlebt und wer die scheisse erlebt hat, der redet nicht drüber". Er betonte nur immer, dass er in der kämpfenden Einheit war, nicht in KZ. Er wurde wohl in eine Einheit gesteckt, die ausputzen durfte, wenn irgendwo die kacke am dämpfen war. Dementsprechend wurde Opa zweimal angeschossen (Lunge und Bein) und verbrachte das kriegsende in russischer Gefangenschaft.



Ist sehr interessant, weil das bei meinen Opa mütterlicherseits sehr ähnlich war. Wehrmacht, in Russland gekämpft, dreimal angeschossen und ebenfalls in russischer Gefangenschaft. Hat auch nie darüber geredet, außer in seltenen Fällen mit meinen Vater beim Frühschoppen nach der Kirche. Mein Opa ist Pastor nach dem Krieg geworden. mit den Augen rollend

Ich denke aber das dieses "nicht darüber reden" auf die meisten Heimkehrer zugetroffen hat, gerade wenn die in Russland waren und die Chance schon sehr gering ist, da niemanden selber getötet zu haben.

Väterlicherseits war da weniger los, dass sind alles Dänen die haben eh nach den ersten paar Kugeln aufgegeben. Breites Grinsen
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [GMT]Darkness am 24.09.2018 23:53]
24.09.2018 23:53:29  Zum letzten Beitrag
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Dr.Hamster

Leet
 
Zitat von indifferent

Mir ist auch noch aufgefallen, dass alle Verwandten die die Nachkriegszeit miterlebt haben (die Familie ist riesig für deutsche Verhältnisse) einen großen Wert darauf gelegt haben, noch vor der Rente eine Eigentumswohnung zu beschaffen. Egal wie klein, egal wie ranzig, egal wie abgelegen. Hauptsache man kann sie da nicht mehr raus scheuchen. Wenn es der Platz hergibt, pflanzen sie auch ihr eigenes Gemüse an oder züchten Nutztiere wie Schweine oder Hühner.


Zu diesem Thema, und auch andere angesprochene Bewältigungsstrategien, kann ich "Die Vergessene Generation" von Sabine Bode empfehlen. Sie hat analysiert warum sich diese Generation der im Krieg geborenen so verhält, warum sie soviel Wert auf (vermeintliche) Sicherheit legt, bloss keine Veränderung will usw. Äusserst spannend und hat mir definitiv geholfen meine Eltern etwas besser zu verstehen.
Gibt auch noch die "Nachkriegskinder" und "Kriegsenkel" von ihr (50er/60er Kinder).
25.09.2018 9:13:35  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Opa war in Ordnung ( Er war vielleicht in der SS, aber kein Pornostar )
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