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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Hausbauthread XII ( KFW >9000 )
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Shooter

shooter
...
Also wenn du magst, ganz kurzer Crashkurs in Bezug auf Hypotheken in der Schweiz:

- Du musst 20% Eigenanteil mit reinbringen
- Die monatliche Belastung aus Zins und Nebenkosten darf nicht höher als ein Drittel des Einkommens sein. Nebenkosten werden in der Regel mit 1% des Kaufpreises beziffert.
- Der Zins wird bei der Tragbarkeit mit 5% berechnet. Dies ist ein hypothetischer Wert, die aktuelle Zinslage ist um die 1% rum. Das was die Bank dir ausrechnet ist also nicht das was du aktuell bezahlen würdest, aber das, wonach die Bank entscheidet ob sie dir Geld gibt oder nicht.
- Wenn die Hypothek zu hoch ist kann es sein dass diese in einer erste und eine zweite Hypothek gesplittet wird. Die Zweite Hypothek muss zwingend innerhalb einer Zeit getilgt werden (diese Tilgung schlägt sich natürlich auch in der Tragbarkeit nieder).
- Aufgrund der aktuell tiefen Zinslage sind Festzinshypotheken zu empfehlen. Das sind Hypotheken welche über einen gewissen Zeitraum (in der Regel 2-10 Jahre) einen festen Zinsatz aufweisen, egal, wie sich der "Leitzins" in dieser Zeit verändert. Bei den aktuellen Zinsen kann es auch Sinn machen die erste Hypothek wiederum zu splitten, zum Beispiel in dem man eine auf 5 Jahre laufenden Hypothek abschliessend und einen Teil auf 10 Jahre laufen lässt. Dies mit dem Hintergedanken, dass falls die Zinsen steigen, man beim auslaufen der Hypothek nicht auf den gesamten Betrag mit einer massiven Zinswertveränderung konfrontiert wird.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Shooter am 23.01.2020 11:07]
23.01.2020 11:01:34  Zum letzten Beitrag
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Dr.Hamster

Leet
Wow sehr cool, danke! Das hilft schonmal sehr weiter, auch mal gut zu sehen nach was ich überhaupt suchen muss um mich einzulesen.
23.01.2020 11:03:38  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
Nachtrag:
 
Zitat von Dr.Hamster

e: So wie sich das anhört wird die "leichte Tilgung" aber nie dazu führen dass die Hypothek abbezahlt wird? Aber warum dann überhaupt was abzahlen?


Korrekt, aber die Hypothek wird geringer, ergo geht auch die Zinsbelastung runter, dies vor allem auch im Hinblick falls die Zinsen mal wieder steigen. Wir sprechen hier von langfristigen Überlegungen in Bezug auf die Situation in 10, 20, 30 Jahren. Über 20 Jahre lang jeden Monat 1000CHF tilgen sind in der Summe notabene 240'000CHF (Beispiel). Damit ist die Hypothek natürlich nicht abbezahlt, aber wenn du, auch als Beispiel, mit 500'000 angefangen hast um die Hälfte reduziert. Gerade im Hinblick dass man dann langsam ins Rentenalter kommt also unter Umständen durchaus relevant.
23.01.2020 11:05:49  Zum letzten Beitrag
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Nebelkraehe

X-Mas Leet
 
Zitat von Shooter

Nachtrag:
 
Zitat von Dr.Hamster

e: So wie sich das anhört wird die "leichte Tilgung" aber nie dazu führen dass die Hypothek abbezahlt wird? Aber warum dann überhaupt was abzahlen?


Korrekt, aber die Hypothek wird geringer, ergo geht auch die Zinsbelastung runter, dies vor allem auch im Hinblick falls die Zinsen mal wieder steigen. Wir sprechen hier von langfristigen Überlegungen in Bezug auf die Situation in 10, 20, 30 Jahren. Über 20 Jahre lang jeden Monat 1000CHF tilgen sind in der Summe notabene 240'000CHF (Beispiel). Damit ist die Hypothek natürlich nicht abbezahlt, aber wenn du, auch als Beispiel, mit 500'000 angefangen hast um die Hälfte reduziert. Gerade im Hinblick dass man dann langsam ins Rentenalter kommt also unter Umständen durchaus relevant.



Ich habe aber immernoch nicht begriffen, warum das eigentliche Ziel nicht eine komplette Tilgung des Kredites ist. Warum machen Schweizer das nicht?
Das mit Festlegung, Splitten usw machen wir hier in D ja auch, aber wir zahlen auch Tilgung und sind nach 10/20/30 Jahren fertig.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Nebelkraehe am 23.01.2020 11:50]
23.01.2020 11:50:26  Zum letzten Beitrag
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Bombur

AUP Bombur 24.06.2010
HAst Du mal gesehen, wie die Schweiz Wohneingentum besteuert? Vielleicht ist es noch kein Eigentum, solange es der Bank gehört und deswegen steuerlich attraktiver?
23.01.2020 12:08:22  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
 
Zitat von Nebelkraehe

Ich habe aber immernoch nicht begriffen, warum das eigentliche Ziel nicht eine komplette Tilgung des Kredites ist. Warum machen Schweizer das nicht?
Das mit Festlegung, Splitten usw machen wir hier in D ja auch, aber wir zahlen auch Tilgung und sind nach 10/20/30 Jahren fertig.


Zum einen das offensichtliche, weil wir es schlicht nicht müssen; wie bereits erwähnt, die Tilgung wird in die Tragbarkeit mit einberechnet was dazu führt dass der Zins den du bezahlen kannst kleiner wird was wiederum dazu führt dass die Hypothek tiefer veranschlagt wird was wiederum dazu führt dass dein Budget kleiner wird.
Weitere, und vermutlich entscheidender, wenn auch nicht direkt offensichtliche Gründe liegen bei der Steuerberechnung. In der Schweiz gibt es den sogenannten Eigenmietwert. Der Eigentmietwert ist ein fiktiver Wert welcher über die Steuern berechnet wird mit dem Ziel, dass dem Umstand, dass Eigenheimbesitzer die Hypothek von den Steuern abziehen können, Rechnung getragen wird. Sprich, der Eigenheimbesitzer hat wegen des Abzuges der Hypothek bei den Steuern einen Vorteil gegenüber dem Mieter der diesen Abzug nicht geltend machen können. Um diese "Ungerechtigkeit" auszugleichen muss besagter Eigenmietwert bezahlt werden.
Der Punkt ist nun, wenn du dein Eigenheim komplett oder nahezu komplett abbezahlt hast, dann fallen auch die steuerlichen Vorteile weg, den Eigenmietwert bezahlt man aber weiterhin. Man hat also, zumindest in Bezug auf die Steuerrechnung, tatsächlich einen monetären Nachteil wenn man das Eigenheim komplett abbezahlt.

Desweiteren, dein Eigenheim gilt als Vermögen, und Vermögen muss in der Schweiz ab einem gewissen Betrag versteuert werden. Auf der anderen Seite kannst du auch hier Schulden von den Steuern abziehen. Sprich, mit einer laufenden Hypothek hast du effektiv Schulden, welche auch auf die Vermögenssteuer einen Einfluss haben, sofern man eine solche bezahlen musst. Hast du eine Immobilie mit einem hohen Steuerwert aber keine Hypothek mehr welche du von diesem abziehen kannst bezahlst du auch hier mehr steuern.

Im dümmsten Fall kann es afaik sogar so sein (gerade im Rentenalter) dass durch diese Punkte deine Steuerrechnung derart hoch ist dass du sie mit dem bescheideneren Einkommen in der Rente gar nicht mehr bezahlen kannst bzw. dein Eigenheim aufgrund der Steuerlast nicht mehr tragbar ist.

tl;dr
 
Zitat von Bombur

Hast Du mal gesehen, wie die Schweiz Wohneingentum besteuert? Vielleicht ist es noch kein Eigentum, solange es der Bank gehört und deswegen steuerlich attraktiver?


Eigentum ist es zu teilen natürlich schon, aber ja, die Hypothek generiert steuerliche Vorteile die in jedem fall ins Gewicht fallen.

//es gibt immer mal wieder Initiativen welchen den Eigenmietwert abschaffen wollen weil er eben unter anderem dazu führt dass sich die Schweizer deswegen stark verschulden (afaik ist die Verschuldung in der Schweiz so hoch wie sonst fast nirgends). Das finden die Mieterverbände aber natürlich kacke mit dem Argument dass den eher besser betuchten Eigenheimbesitzer dadurch noch mehr Steuergeschenke gemacht werden. Im selben Zuge müsste man also auch den Umstand beheben dass die Hypothek als Schuld von den Steuern nicht abgezogen werden kann. ich vermute dass sich das parlament darüber streitet seit der Eigenmietwert in den Vierzigerjahren eingeführt wurde mit den Augen rollend
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Shooter am 23.01.2020 12:19]
23.01.2020 12:14:29  Zum letzten Beitrag
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Lucifer

[ÆON]Lucifer
Ah, das erklärt etwas ausführlicher die Aussage meiner Schweizer Kollegen, das Haus abbezahlen in der Schweiz öfters mal keinen Sinn macht fröhlich
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Lucifer am 23.01.2020 13:16]
23.01.2020 13:15:53  Zum letzten Beitrag
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Dr.Hamster

Leet
Das ist so schön absurd. Danke fürs niederschreiben.
23.01.2020 13:57:14  Zum letzten Beitrag
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Bombur

AUP Bombur 24.06.2010
 
Zitat von Shooter

Im dümmsten Fall kann es afaik sogar so sein (gerade im Rentenalter) dass durch diese Punkte deine Steuerrechnung derart hoch ist dass du sie mit dem bescheideneren Einkommen in der Rente gar nicht mehr bezahlen kannst bzw. dein Eigenheim aufgrund der Steuerlast nicht mehr tragbar ist.


Das erklärt auch die Erzählungen von Bekannten, daß es bei Euch durchaus üblich ist, irgendwann einfach ins Altersheim zu ziehen.
23.01.2020 14:07:37  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
 
Zitat von Dr.Hamster

Das ist so schön absurd. Danke fürs niederschreiben.


Ach, absurd? Absurd war, dass ich meine Steuererklärung letztes Jahr erst auf den allerletzten Drücker eingereicht habe (war tatsächlich der letzte Tag der Frist) weil ich das Ding nicht ausfüllen konnte weil ich eben besagten Eigenmietwert nicht mitgeteilt bekommen habe weil unser Neubau vom Kanton noch nicht geschätzt wurde weil eben diese Position des Schätzer vakant war Breites Grinsen

Nachdem ich Anfang letztes Jahr mal angefragt habe ob das Haus noch geschätzt wird eben wegen der Steuern, "ja ne, momentan haben wir niemanden der das machen kann", ich so "ja wie soll ich meine Steuern dann deklarieren" "ja warten sie mal machen sie Fristverlängerung", ok, danach, es kommt noch immer keine Schätzung, also wieder angerufen, "ja schreiben sie einfach 0 rein oder sowas wir schauen dann und verrechnen es dann einfach später mal mit der nächsten Steuerrechnung sobald das Haus geschätzt wurde", ich so "ok", habe dann aber noch bisschen zugewartet bis der Typ dann tatsächlich 2 Wochen vor Ablauf der Einreichungsfrist auftauchte. Habe ja nicht so recht daran geglaubt, aber die haben mir den Wert dann tatsächlich noch zeitnah mitgeteilt so dass alles noch richtig und fristgerecht deklariert werden konnte Breites Grinsen
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Shooter am 23.01.2020 14:10]
23.01.2020 14:09:36  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
 
Zitat von Bombur

 
Zitat von Shooter

Im dümmsten Fall kann es afaik sogar so sein (gerade im Rentenalter) dass durch diese Punkte deine Steuerrechnung derart hoch ist dass du sie mit dem bescheideneren Einkommen in der Rente gar nicht mehr bezahlen kannst bzw. dein Eigenheim aufgrund der Steuerlast nicht mehr tragbar ist.


Das erklärt auch die Erzählungen von Bekannten, daß es bei Euch durchaus üblich ist, irgendwann einfach ins Altersheim zu ziehen.


Die letzte Initiative zur Abschaffung des Eigenmietwertes hiess, publikumswirksam, «Sicheres Wohnen im Alter» Breites Grinsen

Wurde trotzdem abgelehnt.
23.01.2020 14:12:54  Zum letzten Beitrag
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Dr.Hamster

Leet
 
Zitat von Shooter

 
Zitat von Dr.Hamster

Das ist so schön absurd. Danke fürs niederschreiben.


Ach, absurd? Absurd war, dass ich meine Steuererklärung letztes Jahr erst auf den allerletzten Drücker eingereicht habe (war tatsächlich der letzte Tag der Frist) weil ich das Ding nicht ausfüllen konnte weil ich eben besagten Eigenmietwert nicht mitgeteilt bekommen habe weil unser Neubau vom Kanton noch nicht geschätzt wurde weil eben diese Position des Schätzer vakant war Breites Grinsen

Nachdem ich Anfang letztes Jahr mal angefragt habe ob das Haus noch geschätzt wird eben wegen der Steuern, "ja ne, momentan haben wir niemanden der das machen kann", ich so "ja wie soll ich meine Steuern dann deklarieren" "ja warten sie mal machen sie Fristverlängerung", ok, danach, es kommt noch immer keine Schätzung, also wieder angerufen, "ja schreiben sie einfach 0 rein oder sowas wir schauen dann und verrechnen es dann einfach später mal mit der nächsten Steuerrechnung sobald das Haus geschätzt wurde", ich so "ok", habe dann aber noch bisschen zugewartet bis der Typ dann tatsächlich 2 Wochen vor Ablauf der Einreichungsfrist auftauchte. Habe ja nicht so recht daran geglaubt, aber die haben mir den Wert dann tatsächlich noch zeitnah mitgeteilt so dass alles noch richtig und fristgerecht deklariert werden konnte Breites Grinsen


Schon nice, schlussendlich kann man sich auf die Schweizer Bürokratie meistens verlassen. Für die dummen Gesetze können die ja nichts.
23.01.2020 14:21:04  Zum letzten Beitrag
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23.01.2020 15:42:10  Zum letzten Beitrag
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Mastersea

AUP Mastersea 30.11.2021
Danke für die Horizonterweiterung hinsichtlich der Immobilienfinanzierung in der Schweiz.

Hab ich nicht gewusst, habe mir aber auch noch nie wirklich Gedanken gemacht, dass bei einer Hausfinanzierung andere Ziele geben kann als den Kredit möglichst zeitnah zurückzuzahlen.
23.01.2020 16:07:23  Zum letzten Beitrag
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Nebelkraehe

X-Mas Leet
 
Zitat von Shooter

 
Zitat von Nebelkraehe

Ich habe aber immernoch nicht begriffen, warum das eigentliche Ziel nicht eine komplette Tilgung des Kredites ist. Warum machen Schweizer das nicht?
Das mit Festlegung, Splitten usw machen wir hier in D ja auch, aber wir zahlen auch Tilgung und sind nach 10/20/30 Jahren fertig.


Zum einen das offensichtliche, ...


Danke für die ausführliche Antwort! Außer "Steuerthings" war mir nie klar, warum das bei euch so ist (und ich habe es natürlich auch nie selbst nachgeschaut Breites Grinsen )
23.01.2020 21:13:42  Zum letzten Beitrag
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darkimp

DarkImp
 
Zitat von Shooter

 
Zitat von Dr.Hamster

Das ist so schön absurd. Danke fürs niederschreiben.


Ach, absurd? Absurd war, dass ich meine Steuererklärung letztes Jahr erst auf den allerletzten Drücker eingereicht habe (war tatsächlich der letzte Tag der Frist) weil ich das Ding nicht ausfüllen konnte weil ich eben besagten Eigenmietwert nicht mitgeteilt bekommen habe weil unser Neubau vom Kanton noch nicht geschätzt wurde weil eben diese Position des Schätzer vakant war Breites Grinsen



18 Monate nach Einzug - noch keine Schätzung. Steuerrechnung für 2018 - noch nicht bekommen. Blind steuern bezahlen - sehrgeil
23.01.2020 21:22:30  Zum letzten Beitrag
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25.01.2020 11:42:19  Zum letzten Beitrag
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DVS2XLC

AUP DVS2XLC 15.11.2008
 
Zitat von Real_Futti

7 Anfragen, 3 Rückmeldungen, ich bin positiv überrascht.



Heisst ja nicht, dass da auch jemand kommt und was macht. Handwerker sind Abfall.
25.01.2020 12:05:20  Zum letzten Beitrag
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Sharku

AUP Sharku 12.12.2010
Verallgemeinerungen sind Abfall. Wütend
25.01.2020 14:37:37  Zum letzten Beitrag
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25.01.2020 14:52:39  Zum letzten Beitrag
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25.01.2020 16:12:00  Zum letzten Beitrag
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Waltraud

AUP Waltraud 14.11.2010
Die Grobplanung des Hauses steht, das bauausführende Unternehmen ist ausgesucht. Die Eckpunkte, so aus dem Kopf und daher etwas unsortiert: 150 qm (Grundriss steht), alles ebenerdig, alle Schlafzimmer haben eine 20er KS-Mauer, Kamin, Cat7-Netzwerk mit genug Dosen beim TV, alle Fenster mit elektrischen Rollläden, Hauptbad und Gäste-WC jeweils mit Walk-In-Duschen, engobierte Tondachziegel, Holzboden und Fußbodenheizung, HWR mit Nebeneingangstür (Dreckschleuse bei 2 Kinder), 31,5er Außenwand + Vollsteinklinker (B-Plan) ohne sonstiges Dämmmaterial.

Jetzt müssen wir uns um die Details kümmern (z.B. Leerrohre für die hinteren Boxen hinter der Couch, ausreichend Steckdosen etc.). Irgendwelche Tipps, die Ihr jedem Bauherren mit auf dem Weg geben würdet? Was habt Ihr richtig gut gemacht? Was würdet Ihr heute anders machen?
25.01.2020 17:30:05  Zum letzten Beitrag
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loliger_rofler

AUP loliger_rofler 08.03.2009
 
Zitat von Waltraud



Jetzt müssen wir uns um die Details kümmern (z.B. Leerrohre für die hinteren Boxen hinter der Couch, ausreichend Steckdosen etc.). Irgendwelche Tipps, die Ihr jedem Bauherren mit auf dem Weg geben würdet?



Selbst noch nicht groß gebaut, nur renoviert, aber einige in der Verwandschaft bei denen ich auch mit angepackt habe. Ich selbst habe als Estrichleger schon einige Baustellen (groß, klein, Neubau, Renovierung) von innen gesehen.

Der wichtigste Rat ist meiner Meinung nach: Geh regelmäßig hin.

Sei so oft da, wie irgendwie möglich. Du musst den Leuten nicht durchweg über die Schulter schauen, aber du musst absolut und 100% wissen, wie die Reihenfolge der Arbeitsschritte sein muss, was wann gemacht wird und wie es am Ende aussehen soll.

Die zwei Grundsätze: Es gilt wie immer Murphy's Law und man muss immer mit der Dummheit der anderen rechnen.

Klassischer Fehler:

Falsche Abfolge der Arbeitsschritte durch verkackte Planung (auch wenn Du ein Unternehmen beauftragst, die sich dann Handwerker für Boden, Putz, Elektrik und Gas/Wasser/Scheisse suchen).

Schlimmster selbst erlebter Ausgang davon:

Wir sollen Boden mit Fließestrich gießen, aber die Wände und Decken sind noch nicht verputzt. Bauherr nicht da, also angerufen. "Ja macht mal wird schon gehen die Gipser sollen einfach alles abdecken".

Zwei Tage später Telefon:

"Ja ihr müsst mit dem Schleifgerät kommen, die Gipser haben nicht alles abgedeckt und jetzt habe ich überall Hubbel auf dem Estrich und kann keine Fliesen legen traurig"

Problem das meine Cousine hatte:

Verkackte Isolierung/Abdichtung beim Keller. Ihr Vater war zum Glück am Abend vor dem endgültigen Verfüllen noch auf der Baustelle und hat es gesehen. Auf bestimmt 2 Metern war das Dämmaterial beim zuschütten vorgekippt und ein Haufen Erde dahintergerutscht. Den Arbeitern war das egal, die hätten einfach drübergeschaufelt und gut ist. Merkt man dann klassischerweise am Wasser im Keller.

Auch immer beliebt: Bodenhöhe! Da du FBH und Holz willst, ist der Estrich ziemlich kritisch. Lieber vorher dreimal mit dem Estrichleger reden und nachfragen auf welcher Höhe er rauskommt.

Gibt nichts ärgerlicheres, als 5 cm zu gießen und dann hätten es doch nur 4 sein dürfen, damit die Tür mit den Fliesen drüber noch aufgeht.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von loliger_rofler am 25.01.2020 17:42]
25.01.2020 17:41:21  Zum letzten Beitrag
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25.01.2020 18:15:31  Zum letzten Beitrag
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Bazooker

Bazooker
Kein Malervlies. Lass es dir einfach gleich gescheit verputzen.
25.01.2020 19:59:29  Zum letzten Beitrag
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~


25.01.2020 20:00:19  Zum letzten Beitrag
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Hammerschmitt

Hammerschmitt
 
Zitat von Real_Futti

 
Zitat von Bazooker

Kein Malervlies. Lass es dir einfach gleich gescheit verputzen.


Das muss dafür eh gemacht werden, muss alles arschglatt sein.



Normalerweise wird grundiert, dann Flächenspachtel glatt aufgetragen und dann kommt der Putz in gewünschter Körnung drauf.

Oder nicht?
25.01.2020 21:21:10  Zum letzten Beitrag
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gwc

Arctic
"Glatte Wände sind schöner" muss ich heftigst widersprechen. Das ist eindeutig ne Geschmacksfrage, ich würde niemals komplett glatte Wände haben wollen. Ein standardmäßiger leichter Strukturputz ist vollkommen in Ordnung, auch wenns moderner Stil werden soll.

Aber so zum Umgang mit dem Bauen an sich:

1) Alles was nur irgendwie optisch oder funktional für euch relevant ist, solltet ihr schriftlich festhalten. Überlasst niemals nie nie einem Handwerker die Entscheidung, wie etwas umgesetzt werden soll, ohne darüber gesprochen zu haben und wenns nur son Kleingefrickel wie die Farbe einer Silikonfuge ist. Er macht es zu 90 % so, wie es einfacher/günstiger für ihn ist oder wie es dir gerade nicht gefällt und du hast dann einfach Pech gehabt im blödesten Fall.

Da bin ich n paar mal auf die Schnauze gefallen. Man glaubt gar nicht, was für Murks gemacht wird, wenn man mal keine Vorgabe gibt.

Beispiel: Mit dem Fliesenleger war Höhe Oberkante Fliesenbelag unter der Haustüre ausgemacht, sodass die Haustüre noch ordentlich aufgeht. Habs mit dem Fliesenleger durchgesprochen und gefragt, ob ich ihm noch die Einbauskizze vom Fensterbauer zukommen lassen soll, auf dem die Maße sichtbar sind: "Nein, nein, überhaupt kein Stress, das machen wir schon so dass es passt.". Und ein scheiß hat gepasst, ich hab jetzt zwischen Haustüre und Flurbelag noch ein paar mm Luft, sodass gerade mal der allerdünnste Läufer drunterpasst. Und angeblich hab ich ihm das falsche Maß genannt, aber die Skizze wollte er ja nicht. Da darfst dich halt dann rumstreiten.

Und sowas erlebt man am laufenden Band. Immer wenn man sich denkt, jetzt passts mal mit einem und man kann ein bisschen lockerer lassen, kommt sone Schote.

2) Mach so viele Fotos so oft wie du kannst, irgendwann rettet dir eines davon mal den Arsch (und wenns nur irgendein Stück irgendwas links vom Hauptmotiv ist, das auf einmal relevant ist). Habe bei uns jeden Tag den kompletten Baufortschritt fotografiert und z. B. bei späteren Streitfällen hast du damit eindeutig die besseren Karten um etwas zu belegen. Und bei späteren Arbeiten kannst du als Laie leichter nachvollziehen, was da und da verbaut ist und wie die Gegebenheiten waren.

3) Fotografier alle Leitungsverläufe (Wasser, Gas, Elektro), am besten mit Meterstab/Maßband im Bild. Du dankst dir irgendwann selbst, wenn du mal wo bohren musst.

Tipp von nem Sachverständigen:

4) Fotografier alle rumliegenden Materialien mit Herstelleretiketten. Du zahlst das Zeug und hast Anrecht drauf zu wissen, was verbaut wird. Hilft dir auch wieder bei der Rechnungsprüfung oder auch einfach nur, wenn du im Nachhinein was über dein Haus wissen musst.

5) Alles wichtige schriftlich machen, Gespräche und Telefonate stets protokollieren. Hab noch nie so oft den Satz "Ich weiß nichts davon" gehört wie beim Bauen. Und es ist grundsätzlich erst mal immer der andere Schuld.

Das mag alles sehr negativ und nach Kontrolle und klingen, aber es ist dein verdammtes Geld (und man muss es ja nicht raushängen lassen) und davon nicht wenig.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von gwc am 26.01.2020 11:44]
25.01.2020 21:21:28  Zum letzten Beitrag
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tim aka coltvirtuose

Arctic
Bitte beachten
Als Planer möchte ich hier besonders die Punkte 4 & 5 herausheben!

Zum Thema Estrich: wie für so ziemlich alles gibt es hierzu Normen und Regeln. Ein Estrich aus dem Material X in der Güteklasse Y muss für die Belastung Z eine Mindeststärke von 0815 haben. Sowas gehört vorher geplant! Trittschalldämmung und Fußbodenheizung nicht vergessen, dann den dicksten geplanten Belag des jeweiligen Geschosses als Grundlage nehmen. Fertig ist die Gesamthöhe des Fußbodenaufbaus. Und daran haben sich alle anderen zu orientieren!
25.01.2020 22:17:20  Zum letzten Beitrag
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Lunovis

AUP Lunovis 27.11.2007
Schön geschrieben. Der Fliesenleger in gwcs fall kann nichts dafür, dass da nichts dazwischenpasst, das hätte bei der tür angepasst werden sollen. Normalerweise rechnet man für den Bodenbelag 15mm ein, daran lässt sich nicht viel durch Materialien ändern, erfahrungsgemäss sind alle Beläge ähnlich. Epoxydbeschichtungen und vinylbeläge mal aussen vor.
26.01.2020 0:04:43  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Hausbauthread XII ( KFW >9000 )
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