Walt einfach ein verwichster Hurensohn ist, dem tatsächlich egal ist, ob ein junger Mensch stirbt bzw. der gar eine sadistische Genugtuung dabei empfindet?
Ich habe die Folge nicht mehr explizit im Kopf, aber das ist der Eindruck, den ich nach der Serie von ihm im Kopf hatte. Seine Motivation war nie rein altruistisch seiner Familie gegenüber, es war im Kern verletzter Stolz wegen der Grey Matter Geschichte. Sein Wissen, einfach besser als die anderen zu sein, ohne, dass es jemals gewürdigt worden wäre. Im Laufe der Serie überschreitet er dann Grenze für Grenze seiner zuvor gespielten Normalität und Menschlichkeit, aber im Kern wird er nur die konsequente Version von dem, der er schon immer war.

Er sieht sich ja zu dem Zeitpunkt mit der heißen Nachbarin (oder jemals) auch nicht als Drogendealer; er verachtet dieses/sein Klientel ja sogar. Insofern verspürt er in der Szene vielleicht einen Konflikt, aber er weiß, dass es seinen Zwecken dient. Er mag selbst etwas überrascht sein, dass er zur Unterlassung in der Lage ist, im Grunde denkt er aber, dass sie es verdient hat. Seine Unmenschlichkeit verkleidet er in ein schmales Tuch des "Jessy zuliebe". Genau wie es immer wieder tun wird und den Jungen dabei fast zu Grunde richten wird.

dieses süße junkie girlfried von Jesse einfach verrecken lässt und daneben stehen bleibt, das hat mich sogar beim zweiten Mal nochmal kalt erwischt. Richtig richtig hässlich. Und gleichzeitig total unglaubwürdig, dass sich dieser Charakter in dermaßen kurzer Zeit so abgestumpft und entmenschlicht hat, dass er einfach dabei zusehen würde, wie ein 25-jähriges Mädchen erstickt.