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Mann, jetzt hatte ich auch endlich mal Zeit, mir das anzuhören. Ich bin grundsätzlich sehr geneigt, der MMT mein Gehör zu schenken, insbesondere, weil die an meiner alten Uni (New School for Social Research) extrem gefeiert wird. Außerdem habe ich auch meine Probleme mit den Instrumenten der EZB in Form von QE oder TLTRO und welche Sektoren da finanziert werden. Aber ich hab immernoch ein Problem/Unklarheit. Das ganze fußt nämlich auf den Argumenten der Vollgeldtheorie: nämlich das Geldschöpfungsmonopol gehört Privatbanken und Zentralbankeinlagen bringen nix. Und deswegen ist die ganze Macht bei den Banken und nicht beim Staat. Was m.E. in der Argumentation immer zu kurz kommt oder völlig missachtet wird, ist die Bankenregulierung. Hier mal meine Denke:
Im inkrementalen Sinne kann eine Bank natürlich einfach aus dem Nichts Geld schaffen: du gibst einem potentiellen Kreditnehmer eine Hypothek, wenn du denkst, dass dieser zurück zahlen wird. Boom, Erhöhung deiner Aktiva (Kredite), Erhöhung deiner Passiva (Einlagen in Form von Girokonten, auf die du den Kredit auszahlst), klassische Bilanzverlängerung und ex nihilo Gelderzeugung im Sinne der Kritik der Vollgeldtheorie. Klar müssen die Banken ein bisschen Zentralbankgeld einlegen, aber das ist ein Witz. So weit so gut.
Kombiniert man aber die dynamische mit der Makroebene (und auf der werden Banken nun mal von ihren Managern gesteuert und von der Bankenaufsicht "reguliert"), geht das für mein Verständnis nicht mehr so einfach.
Erstens (dynamische Sicht): Der Kreditnehmer mit dem Hypothekendarlehen lässt nämlich am nächsten Tag das Geld nicht auf dem Girokonto sondern zieht es ab, um einen Maurer zu bezahlen. Das heißt, die Bank verliert Bargeld oder andere liquide Güter und es kommt zu folgender Ungleichheit auf der Bilanz: der langfristige Kredit (Aktiva) ist im Vergleich zur Situation vor der Kreditvergabe übergewichtig im Vergleich zu liquiden Mitteln. Und auf der Passivseite gehen auch kurzfristige Einlagen, d.h. das Girokonto ab. Das bedeutet im Endeffekt, dass in diesem Fall die Bank im Vergleich zu vor der Kreditvergabe weniger Liquidität als vorher besitzt (im Verhältnis zur Bilanzsumme).
Jetzt die Makroebene. Auf die gesamte Volkswirtschaft könnte die Argumentation der Vollgeldler natürlich lauten: der Maurer ist ja auch bei einer Bank (sagen wir der Vereinfachung halber bei der selben Bank) und zahlt das Geld einfach auf sein Girokonto ein und deswegen passiert nix mit der Liquidität. Meinetwegen, das sehe ich auch so in diesem Beispiel: im Falle einer Überweisung zu einem Girokonto derselben Bank hat das nicht mal einen Effekt auf die Liquidität, das ist einfach eine Umbuchung.
Jetzt kommt allerdings Bankenregulierung/-überwachung ins Spiel: diese ist hauptsächlich solvenzgesteuert. Das heißt sie beschäftigt sich mit der Zusammensetzung der Passivseite, also dem Verhältnis von Fremd- zu Eigenkapital. Und in dem o.g. Beispiel kommt es zuerst zu einer Bilanzverlängerung, dann im dynamischen Effekte ggf. zu einer kurzen Liquiditätskontraktion, weil der Kreditnehmer das Geld abzieht und dem Maurer gibt, und dann zu einer Wiederherstellung der Situation nach der Kreditauszahlung, weil der Maurer das Geld wieder auf seinem Konto einzahlt.
Wenn die Bank jetzt einfach statt einer fünftausend Hypotheken vergibt, führt das a) zu einer extremen Bilanzverlängerung, b) ggf. zu einer extremeren Liquiditätskontraktion als bei nur einem Kreditnehmer und c) - und das ist m.E. nach die Crux - zu einer Verringerung des Verhältnisses von Eigenkapital zu Fremdkapital (Girokonten sind Fremd"kapital"). Und da setzt der Regulator an und sagt nun mal: halt stopp, nicht weniger als vereinfacht gesagt 10% EK zu Bilanzsumme. Hinzu kommt, dass auch die Liquidität reguliert wird und wenn es zu übermäßiger Kreditvergabe kommt und der Prozess der Wiederherstellung der Situation zu lange dauert, auch hier aufsichtliche Maßnahmen greifen.
Dazu kommen Vorgaben, an wen und wie man Kredite geben darf. Vorgaben zum Verhältnis des Eigenkapitals zur Art des Geschäfts und dessen Risiko. Regeln zur Liquidität über Wochen, Monate, Jahre. You name it.
Wenn es jemand schafft, mir endlich die Brücke zu schlagen und zu erklären, warum die Bankenüberwachung eine völlig irrelevante Rolle in dem System hat, dann bin ich MMT-Anhänger zweiter Stunde.
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Wie tief der Pinguin kommt, cool.
E: Elephant Seal Dive - 2399 Meter. WTF.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Nighty am 08.12.2019 10:24]
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Passend dazu folgender xkcd.
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| Elephant seals have a very large volume of blood, allowing them to hold a large amount of oxygen for use when diving. They have large sinuses in their abdomens to hold blood and can also store oxygen in their muscles with increased myoglobin concentrations in muscle. In addition, they have a larger proportion of oxygen-carrying red blood cells. These adaptations allow elephant seals to dive to such depths and remain underwater for up to two hours. | |
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Brr, das ist ja unfassbar gruselig.
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Abraham Lincoln, 1860.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [ACPS]Turrican am 08.12.2019 18:38]
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Da bekomme ich ja gerade wieder Lust darauf, Subnautica zu installieren.
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Und hier noch Richard Hammond, der ein 2004(?) F1 Auto fährt, als es noch V10 war.
Irre
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von smoo am 08.12.2019 23:09]
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| Zitat von [ACPS]Turrican
Abraham Lincoln, 1860.
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Auf die Gefahr hin, dass es schon einmal hier war.
https://www.shorpy.com/
Gefühlt Millionen an Fotos aus den USA aus dem Zeitraum 1900-1970 (grob geschätzt).
Kann man sich richtig drin verlieren und Stunden mit verbringen.
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Na Toll, das wieder so ein Funfact, der sich für mein restliches Leben ins Gehirn brennt. Dafür vergess ich dann irgendeinen wichtigen Termin oder sowas.
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| Zitat von Nighty
Wie tief der Pinguin kommt, cool.
E: Elephant Seal Dive - 2399 Meter. WTF.
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Hadal Zone, 6000 Meter. "More people have been to the Moon than the Hadal Zone."
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Toll, jetzt hab ich ne Stunde Tiefseebewohner gegoogelt
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von bulami am 09.12.2019 20:20]
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| Zitat von Sharku
| Zitat von Nighty
Wie tief der Pinguin kommt, cool.
E: Elephant Seal Dive - 2399 Meter. WTF.
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Hadal Zone, 6000 Meter. "More people have been to the Moon than the Hadal Zone."
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Es ist allgemein interessant was da unten noch so alles rumschwimmt. Auch interessant wenn man bedenkt dass der tiefste Punkt unter dem Meeresspiegel bei fast 11'000m liegt während der höchste Punkt über dem Meerespiegel bei weitem nicht diese Höhe erreicht. Wenn man dann weiter bedenkt dass über 2/3 der Erdoberfläche von Wasser bedeckt ist und wir gerade über die Tiefsee relativ wenig wissen muss man fast sagen dass wir bei der Erforschung unseres eigenen Planeten im Grunde nur an der Oberfläche rumkratzen. Faszinierend.
/und warum ist die Deutsche Wiki teilweise so furchtbar nichtsaussagend. Englischer Artikel >9000 Seiten, Deutsche Wiki, 2 Sätze.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Shooter am 10.12.2019 9:07]
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| Zitat von Shooter
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Es ist allgemein interessant was da unten noch so alles rumschwimmt. Auch interessant wenn man bedenkt dass der tiefste Punkt unter dem Meeresspiegel bei fast 11'000m liegt während der höchste Punkt über dem Meerespiegel bei weitem nicht mal die Hälfte davon erreicht.
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ehm...
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Äh ja wtf da war ich gedanklich bereits woanders wie es ausschaut
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| Zitat von Shooter
und wir gerade über die Tiefsee relativ wenig wissen muss man fast sagen dass wir bei der Erforschung unseres eigenen Planeten im Grunde nur an der Oberfläche rumkratzen. Faszinierend.
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Berge erreicht man eben durch hinfliegen und kann von der Ferne auskucken.
Tiefseetauchen ist im Prinzip wie ein Loch bohren, da man das ganze störende Wasser nicht einfach wegschieben kann. Man hat am Ende die Erkenntnis zu genau dem Punkt wo man grade ist. Ohne 2m weit kucken zu können.
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TIL: Es gibt neben dem europäischen CE-Prüfsiegel noch ein zum Verwechseln ähnliches CE-Zeichen, das nichts über Sicherheit aussagt, sondern nur für "China Export" steht:
Meine Powerbank hat natürlich nur das rechte Zeichen.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von -=Charon=- am 10.12.2019 9:52]
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Well played
/denen ist echt nichts zu dreist, unglaublich.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Shooter am 10.12.2019 9:51]
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Sehr clever
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Puh. Die Idee ist so simpel, dass man erstmal drauf kommen muss (hehe).
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Naja, ohne CE darfst du eigentlich eh nix in der EU verkaufen.
Und so ein CE ist eh nicht viel wert.
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Dachte, das sei allgemein bekannt!
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| Zitat von Shooter
/denen ist echt nichts zu dreist, unglaublich.
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Unter der Marke Lepin werden direkte 1:1 Kopien von Lego Sets vertrieben. Das allein ist schon dreist. Wobei man darüber diskutieren kann, ob selbstgemachte Steine, die zufällig in der selben Kombination verkauft werden, wirklich ein Plagiat darstellen. Lepin versucht ja nicht gefälschtes Lego zu sein. Das ist mehr so Adidos. Egal, ich schweife ab.
Das ist das Rote Haus von Lepin:
Was natürlich auf ein Lego Set zurückgeht.
Ole Kirk ist der Gründer von Lego.
https://en.wikipedia.org/wiki/Ole_Kirk_Christiansen
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| Zitat von monischnucki
Adidos
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von statixx am 10.12.2019 10:24]
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Thema: Interessantes IX ( Much Harmonie hier. <3 ) |