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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Eltern. Also die eigenen. Eure. Unsere. ( Vollmachten, Krankenhäuser, Erbschaften ... )
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RushHour

rushhour
Pfeil Vollmachten, Krankenhäuser, Erbschaften ...
Im Eltern-Thread tummeln sich ja schon geraume Zeit die pOTler(Innen), die sich in der "Rushhour des Lebens" (no pun intended, sorry) um die nachfolgende Generation kümmern und vor Schlafmangel und quälenden Fragen ob des richtigen Kindersitzes oder Buggys nicht mehr zur Ruhe finden. Das ist aber bekanntlich nur die eine Hälfte der familiären Care-Arbeit in der Lebensmitte.

Das Lebensalter, das viele pOTler inzwischen erreicht haben, beschert vielen neben dem Höhepunkt der anstrengenden Fluglotsen-Karriere und der anspruchsvollen Brutpflege auch die Verpflichtung, sich in der Generationenfolge wieder verstärkt nach oben zu orientieren: Die eigenen Eltern (oder Tanten, Onkel; eventuell sogar noch Großeltern) werden älter, schwächer, gebrechlicher. Manche werden wunderlich (das liegt dann meist an den mißratenen Kindern), andere krank, vorübergehend oder chronisch, manche brauchen Pflege. Wohnungen müssen umgebaut oder Heime gefunden werden. Im schlimmsten Fall werden Haushalte aufgelöst und Trauerkarten geschrieben. Die allermeisten machen derlei Dinge dann zum ersten mal, und entsprechend fordernd und moralisch belastend kann das sein.

All das ist für viele hier schon Realität, es taucht hier und da in verschiedenen Threads auf. Da mich solche Fragen auch derzeit umtreiben dachte ich mir: Machste mal einen Sammelthread auf.

Was soll rein? Erzählungen, Sorgen, Nöte, Austausch zu Sachfragen rund um Medizin, Alter, Pflege, Vollmachten, Betreuung - all das, was Euch beschäftigt, wenn ihr Euch um Eure Eltern kümmert. Auch der Mist, den sie verzapfen, und der Euch auch heute noch zur Weißglut bringt. Auch der Mist, den ihr ihnen gegenüber verzapft. Und der Streß mit der buckligen Verwandtschaft oder Ämtern und Institutionen.

Was soll nicht rein? Es geht hier um Dinge und Themen, die naturgemäß emotional an den Kern gehen und stark berühren können. Es wäre ganz schön, wenn die Zyniker, die Deine-Mutter-Witze und grobes Geflame in diesem Thread mal draußen bleiben könnten. Klappt im Eltern-Kinder-Thread ja auch weitgehend. Etwas gesittet, etwas respektvoll. Wir sind ja nahezu erwachsen, vielleicht klappt das ja?

_ _
Falls es also hierzu Bedarf gibt: Thread frei. Wenn´s ne dumme Idee ist verschwindet der eh im digitalen Orkus. Grüße, RH
27.12.2019 19:56:37  Zum letzten Beitrag
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Die Rechnung

AUP Die Rechnung 06.06.2009
Weil es gerade gut passt, meine Eltern haben mir ebend erzählt dass sie eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen haben.
Eine tolle Sache für mich und ein Schritt den ich nicht erwartet hätte da ich mit meinen Eltern leider kein besonders gutes Verhältnis pflege.
Mir graut es aber vor dem Tag an dem einer oder beide in ein Pflegeheim müssen, denn die finanziellen Mittel dafür sind nicht vorhanden und so schiebt sich alles vor sich her um iwann zu explodieren.
27.12.2019 20:06:52  Zum letzten Beitrag
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da t0bi

Leet
Vater sitzt mit ALS im Pflegeheim, langsamer Fortschritt. Kann noch auf seinem E-Rollstuhl rumfahren, der Kopf sackt ihm im Sitzen aber schon laufend runter. Verstehen tut man ihn als Außenstehender kaum noch, Essen scheint noxh zu klappen bzw wenn man das runterwürgen von Kuchen so nennen kann.

Er siehts aber nicht ein, meint tatsächlich es geht irgendwann wieder aufwärts obwohl es seit ~15 Jahren stark in die andere Richtung geht. Er hat erzählt im Pflegeheim hätte man ihm angetragen eine Magensonde verwenden zu lassen, den Vogel hat er ihnen gezeigt. Die haben natürlich alle keine Ahnung.
Ich hab in der Hinsicht von meinem Vater noch nie in irgendeiner Form ein Einsehen vernommen, der akzeptiert das nach wie vor überhaupt nicht.

Interessanterweise ist der da genau wie sein eigener (von ihm entfremdeter) Vater. Mein Großvater konnte, im Alter stark erblindet, in keinster Form loslassen, hatte ein mehr als erfülltes Leben aber keinerlei Einsicht dass dieses auch mal in Richtung Ende gehen könnte.

Das lässt mich für mein Altenteil, egal ob schwerkrank oder halbgesund ein bisschen schwarz sehen.
27.12.2019 20:13:00  Zum letzten Beitrag
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MUR.doc

AUP MUR.doc 10.09.2008
Habe im Oktober relativ überraschend meinen Vater verloren, leider war da nix organisiert, weil halt auch keiner mit gerechnet hat. Also bequatscht eure Eltern lieber, auch bezüglich Erbe und so, seine neue Frau glaubt nämlich, daß uns Kindern nichts zusteht, aber die hat auch zwischendurch ein paar andere Kaliber vom Stapel gelassen, zum Glück muß ich diese Hexe nicht mehr sehen.
27.12.2019 20:14:36  Zum letzten Beitrag
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Kung Schu

AUP Kung Schu 26.11.2007
 
Zitat von Die Rechnung

Weil es gerade gut passt, meine Eltern haben mir ebend erzählt dass sie eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen haben.
Eine tolle Sache für mich und ein Schritt den ich nicht erwartet hätte da ich mit meinen Eltern leider kein besonders gutes Verhältnis pflege.
Mir graut es aber vor dem Tag an dem einer oder beide in ein Pflegeheim müssen, denn die finanziellen Mittel dafür sind nicht vorhanden und so schiebt sich alles vor sich her um iwann zu explodieren.



https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/pflege-entlastung-familien-1658396
27.12.2019 20:18:00  Zum letzten Beitrag
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[Caveman]

Cave
 
Zitat von MUR.doc

Habe im Oktober relativ überraschend meinen Vater verloren, leider war da nix organisiert, weil halt auch keiner mit gerechnet hat. Also bequatscht eure Eltern lieber, auch bezüglich Erbe und so, seine neue Frau glaubt nämlich, daß uns Kindern nichts zusteht, aber die hat auch zwischendurch ein paar andere Kaliber vom Stapel gelassen, zum Glück muß ich diese Hexe nicht mehr sehen.


Mein Vater hat 2008 leider auch kein Testament hinterlassen. Sprecht wirklich mit euren Eltern darüber, es vereinfacht vieles.
27.12.2019 20:22:21  Zum letzten Beitrag
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Die Rechnung

AUP Die Rechnung 06.06.2009
 
Zitat von Kung Schu

 
Zitat von Die Rechnung

Weil es gerade gut passt, meine Eltern haben mir ebend erzählt dass sie eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen haben.
Eine tolle Sache für mich und ein Schritt den ich nicht erwartet hätte da ich mit meinen Eltern leider kein besonders gutes Verhältnis pflege.
Mir graut es aber vor dem Tag an dem einer oder beide in ein Pflegeheim müssen, denn die finanziellen Mittel dafür sind nicht vorhanden und so schiebt sich alles vor sich her um iwann zu explodieren.



https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/pflege-entlastung-familien-1658396


Ui, dass hört sich schon fast zu gut an, danke
27.12.2019 20:28:42  Zum letzten Beitrag
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Det0k

Arctic
meine Eltern wollen eine Kontovollmacht und eine Vorsorgevollmacht für mich ausstellen. Die Kontovollmacht gibt es bei der Bank die Vorsorgevollmacht gibt es im Internet. Wenn jemand eine gute hat, nehme ich die gerne. Ich habe bisher bei Finanztest was gefunden.
https://www.test.de/Vorsorge-Set-Formulare-zum-Download-5258827-0/
Dazu gibt es auch einen interessanten Artikel im Magazin.
Einzelkind zu sein macht Dinge nicht einfacher. Man hat kein Geschwister, was den Willen der Eltern bezeugen kann und somit kämpft man mit Institutionen alleine. Neulich erst erlebt in Sachen Pflegeheim im Bekanntenkreis.

/ich selber habe auch eine Patientenverfügung. Das ist meinen Eltern noch nicht geheuer.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Det0k am 27.12.2019 20:36]
27.12.2019 20:35:18  Zum letzten Beitrag
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dieselrakete

Arctic
Ich hatte jetzt über die Feiertage natürlich recht viel mit meinen Eltern zu tun und bin jetzt etwas unschlüssig, was ich davon halten soll.
Mein Vater war immer ein "leader" - im Job, Verein, Sport, Heimwerken. Jetzt merke ich, wie der Elan raus ist. Das ist seltsam. Über Jahrzehnte war er der Ansprechpartner für "Boah shit, wie mache ich das denn bloß". Jetzt dreht es sich langsam um und ich werde um Rat oder Einschätzungen gefragt. Einerseits schätze ich das, andererseits macht es mich erwachsener, als ich gerne wäre peinlich/erstaunt
Gesundheitlich geht es beiden noch gut, aber momentan laufen die Planungen für altersgerechtes Wohnen, näher an einem Mittel/Oberzentrum. Das Haus soll mittelfristig gegen eine kleinere Wohnung getauscht werden, Aufzug, Tiefgarage, barrierefrei (lel die haben doch keinen account hier).
Auch das ist befremdlich, aber immerhin vorausschauend.
Hinsichtlich Testament und Vollmacht etc ist alles erledigt. Da war ich auch eingebunden, das war aber eher für den unwahrscheinlichen Fall eines Unfalls.
Meine Mutter verdrängt das eher, die will sich damit nicht beschäftigen. Ich hoffe, dass ihr (oder uns) das nicht mal auf die Füße fällt.
27.12.2019 20:38:17  Zum letzten Beitrag
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Der Büßer

AUP Der Büßer 06.12.2019
verschmitzt lachen
Das ist ein guter Thread, auch wenn es ihn schon gibt


Nein, Spaß beiseite, ich erkenne den Unterschied: RushHours ist eher bürokratisch, meiner eher anekdotisch angesiedelt.



Will das Thema Testament gar nicht ansprechen am liebsten... auch wenn's dumm ist.
27.12.2019 20:38:40  Zum letzten Beitrag
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mc.smurf

tf2_soldier.png
Gutes Thema, meine Eltern sind gerade in Rente gegangen bzw gehen es demnächst. Inzwischen weiß ich: Zumindest teilweise kam jetzt selten auch mal der Altersstarrsinn durch, da wundert man sich manchmal schon Augenzwinkern allen in allem läuft da aber noch alles ok.
Bei meiner letzten verbliebenen Großmutter hingegen ist die Situation eher schwierig: Sie hat Demenz, die so mittel fortgeschritten ist. Ihr Mann ist vor einem Jahr an Krebs gestorben, er hat ihr übrigens nie die Diagnose "verraten" (ich glaube er befürchtete dass sie es sowieso nicht versteht). Sie wohnt jetzt alleine in ihrem Haus, kann sich aufgrund von Rückenproblemen mehr schlecht als recht bewegen und es kommt zweimal am Tag der Pflegedienst vorbei. Und regelmäßig auch noch mein Vater (wohnt auch paar Kilometer entfernt). Wie lange das noch gut gehen wird? Keine Ahnung, eigentlich ist es jetzt schon nicht mehr wirklich gut (Stichwort z.B. Inkontinenz und die Folgen davon). Ich hoffe mal, dass es nicht mit einem dämlichen Unfall o.ä. endet, sowas wie die Treppe ist z.B. schon abgesichert. Aber Pflegeheim wird abgelehnt, wem will man es auch verübeln bei den Zuständen teilweise. Treppenlift wurde damals ins Haus eingebaut, sie weigert sich aber diesen zu benutzen (obwohl sie ohne fast nicht mehr die Treppe runter kommt). Einrichtung für Tagespflege lehnt sie auch ab. Tja, was will man da noch machen..
27.12.2019 20:43:58  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
So, jetzt hab ich mal Zeit. Etwas Interesse gibt es ja. Danke Euch soweit.

Anlaß den Thread zu erstellen war der Umstand, dass mein Vater (meine Eltern sind noch Kriegskinder, also jetzt 80+) derzeit in einer stationären Reha ist. Er hat vor einigen Jahren die bewährter Kombo Schlaganfall & Herzschrittmacher ganz gut hinter sich gebracht, und danach eigentlich sein eigenständiges Leben in eigener Wohnung wieder recht passabel aufgenommen. Mit Abstrichen, und mit Schwierigkeiten, aber immerhin autonom.

Nach einem kürzen Krankenhausaufenthalt in Folge einer Routineuntersuchung (wir hatten abgeraten, aber die Ärzte melken Privatpatienten wo es geht, ob sinnvoll oder nicht ... invasive Untersuchungen bei 80jährigen, Scheiße, sowas tut man nicht! Wütend), bei der es prompt Komplikationen (TIA) gab, ist er nun so geschwächt, psychisch wie physisch, dass das zukünftig in Frage steht. Entweder die Reha macht ihn wieder so fit, das er mit Pflegestufe 1 oder 2 wieder nach Hause kann, oder wir brauchen schnell einen Plan B.

Der wäre wohl aufgeben der eigenen Wohnung und dann in der Folge Heim, möglichst auch dort in einer eigener Wohnung, aber diese Angebote sind rar wie Goldstaub. Wir sind etwas bange.

Besonders kompliziert weil meine Eltern schon lange getrennt sind, obschon sie immer noch wie ein altes Ehepaar miteinander rumhängen und auch wie immer aneinander rumnörgeln, aber auch nicht gänzlich ohne einander können. Mein Vater ist aber auch nie zu seiner langjährigen Freundin gezogen, also wohnt er ganz alleine und hält immer schön gleichen Abstand in alle Richtungen. Und seine Vollmachten hat er auch auf die Freundin und mich als Sohn gleichberechtigt verteilt. Ganz toll, weil ich die Frau nicht leiden kann und sie mich auch nicht. Zudem ist sie finanziell von ihm faktisch abhängig. Streiten kann ich aber mit ihr auch nicht, weil sie dann meinem Vater Streß macht, und das macht ihn dann wieder fertig und aufregen soll und darf er sich echt nicht. Ganz großartige Gemengelage.
29.12.2019 14:14:34  Zum letzten Beitrag
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Aerocore

AUP Aerocore 30.04.2015
Mein Vater hat aktuell recht starke Schmerzen, geht damit natürlich auch zum Arzt, ich überlege aber trotzdem in Holland ein bisschen OTC-Zeug zu probieren. Sowas indirekt zu diskutieren ist im Forum erlaubt? peinlich/erstaunt
29.12.2019 15:29:06  Zum letzten Beitrag
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Kanonfutter

AUP Kanonfutter 28.03.2016
Wenn du Marihuana-Produkte meinst, dann bringen die vor allem was bei Spastiken und den damit verbundenen Schmerzen. Für andere Schmerzen gibt's eigentlich Besseres.
29.12.2019 22:12:53  Zum letzten Beitrag
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Peridan

AUP Peridan 01.02.2008
 
Zitat von Aerocore

Mein Vater hat aktuell recht starke Schmerzen, geht damit natürlich auch zum Arzt, ich überlege aber trotzdem in Holland ein bisschen OTC-Zeug zu probieren. Sowas indirekt zu diskutieren ist im Forum erlaubt? peinlich/erstaunt



Zu einem Schmerzspezialisten? Ggf. mal den Arzt wechseln und da eine weitere Meinung einholen. Kann bei Schmerzen häufig helfen, weil nicht alle Ärzte das gleich ernst nehmen.
29.12.2019 23:08:18  Zum letzten Beitrag
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Peniskuh

AUP Peniskuh 03.12.2018
Toller Thread, gute Idee.
Ich werde hier nie wieder reingucken, ansonsten deprimiert mich das Ganze nur extrem.
29.12.2019 23:08:58  Zum letzten Beitrag
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Aerocore

AUP Aerocore 30.04.2015
 
Zitat von Peridan

 
Zitat von Aerocore

Mein Vater hat aktuell recht starke Schmerzen, geht damit natürlich auch zum Arzt, ich überlege aber trotzdem in Holland ein bisschen OTC-Zeug zu probieren. Sowas indirekt zu diskutieren ist im Forum erlaubt? peinlich/erstaunt



Zu einem Schmerzspezialisten? Ggf. mal den Arzt wechseln und da eine weitere Meinung einholen. Kann bei Schmerzen häufig helfen, weil nicht alle Ärzte das gleich ernst nehmen.



Ja das wird natürlich auch gemacht. Keine Ahnung, lese halt immer, dass das bei vielen hilft. Kann natürlich auch alles placebo/Ausrede sein. Aber wenns hilft? Hauptsache die Lebensqualität steigt.
29.12.2019 23:29:08  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
Kann helfen. Ist sehr individuell verschieden, manche ältere Leute lehnen das aber intuitiv ab ("Das ist doch Rauschgift!!"), dann wird das auch nix. Bei Krebspatienten hilft es in der Chemo manchen, den Appetit wiederzubekommen. Ich finde probieren nicht falsch, aber in Absprache mit einem Arzt. Mit Wechselwirkungen ist nicht zu spaßen.

_ _

Gestern Brief mit Trauerrand im Kasten, die Mutter eines Schulfreundes ist gestorben. Zehn Jahre jünger als meine Eltern, aber nach langer chronischer Rheumaerkrankung.
Musste ein paar Tränen verdrücken, kannte die Frau schon seit ... boah, etwas über dreißig Jahren? Mensch. traurig
31.12.2019 12:55:53  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
not sure if Hassthread or here
Papa in der stationären Reha, Pflegstufe für die Rückkehr nach Hause nötig.

Sozialdienst Krankenhaus: Wir beantragen das, nächster Schritt ist dann die Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der KK, bereiten Sie sich darauf vor, das klappt sicher jetzt zeitlich relativ nah zur Entlassung.

Drei Tage vor Entlassung Krankenkasse so: Danke für den Antrag, aber wir bearbeiten das nur auf den Formularen mit unserem Logo, nicht auf denen vom Krankenhaus. Bitte alles nochmal einreichen, hier ein dicker Stapel Papier, vorher tun wir gar nichts. Wir helfen aber gerne wieder und freuen uns dass Sie bei uns versichert sind, keine Ursache, gerne geschehen.

FICKT EUCH DOCH IHR PENNER! Wütend

Natürlich auch alles per Post, damit es schön lange dauert. Nicht dass einfach jemand anruft oder so um sowas fix zu klären. Ist ja auch Null zeitkritisch.
_ _


Jemand Erfahrung mit Begutachtungen durch Krankenkassen, ins. private, zur Feststellung des Pflegegrades? Tipps?
13.01.2020 9:49:48  Zum letzten Beitrag
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sAnDwuRm

AUP sAnDwuRm 21.05.2009
Meine Eltern sind noch sehr jung, 60 und 62, haben aber kürzlich mal von sich aus Thema Testament und Notarbesuch angesprochen. Einerseits weil mein Vater sieht wie unorganisiert und streitend es derzeit bei seinen Eltern abgeht, andererseits weil meine Mutter eine sehr große Krankheitshistorie hat und die einfach "das Richtige" machen wollen. Ich war dann zusammen mit denen beim Notar, meine Schwester hält sich aus sowas raus und "vertraut mir da schon"...

War alles relativ easy. Testament wurde aufgesetzt sowie eine Vorsorgevollmacht die jetzt in einem Notfallordner mit anderen Sachen noch schlummert...natürlich in der Hoffnung dass ich da so schnell nicht dran muss. Schlimm war nur, dass man sich dann doch währenddessen kurz mit dem Gedanken beschäftigt wann das alles in Kraft tritt...fand ich sehr ungeil.
13.01.2020 10:56:03  Zum letzten Beitrag
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[WHE]MadMax

Phoenix
Hm, meine Eltern haben da glücklicherweise gut vorgesorgt und den Papierkram im Vorfeld erledigt. Haben das auch nochmal überarbeitet, weil wir grad im Familienumfeld einen Fall hatten, wo kein Testament und keine Nachkommen vorhanden waren, und dann dutzende Parteien angeschrieben werden mussten, ob sie den ihnen zustehenden Erbanteil überhaupt haben wollten. Einige haben dann erstmal nicht geantwortet, da die Antwort irgendwie beglaubigt an den Notar eingehen musste, und sie nicht einsahen das Geld dafür zu zahlen.
So zieht sich dann so eine Geschichte schonmal n Dreivierteljahr hin, in dem man für den vorhanden Wohnraum natürlich die Fixkosten weiterzahlen muss, da dieser vorher nicht verkauft werden darf.

Also guckt, dass wenn da n Haus oder ne Eigentumswohnung vorhanden ist der Shit geregelt ist. Ansonsten ist das ein sehr zeit- und kräfteraubender Prozess, und auch kostenaufwändig.
Und das in einer Zeit, in der man das im Zweifelsfall emotional überhaupt nicht brauchen kann.
13.01.2020 11:03:54  Zum letzten Beitrag
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Nebelkraehe

X-Mas Leet
 
Zitat von RushHour

Papa in der stationären Reha, Pflegstufe für die Rückkehr nach Hause nötig.

Sozialdienst Krankenhaus: Wir beantragen das, nächster Schritt ist dann die Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der KK, bereiten Sie sich darauf vor, das klappt sicher jetzt zeitlich relativ nah zur Entlassung.

Drei Tage vor Entlassung Krankenkasse so: Danke für den Antrag, aber wir bearbeiten das nur auf den Formularen mit unserem Logo, nicht auf denen vom Krankenhaus. Bitte alles nochmal einreichen, hier ein dicker Stapel Papier, vorher tun wir gar nichts. Wir helfen aber gerne wieder und freuen uns dass Sie bei uns versichert sind, keine Ursache, gerne geschehen.

FICKT EUCH DOCH IHR PENNER! Wütend

Natürlich auch alles per Post, damit es schön lange dauert. Nicht dass einfach jemand anruft oder so um sowas fix zu klären. Ist ja auch Null zeitkritisch.
_ _


Jemand Erfahrung mit Begutachtungen durch Krankenkassen, ins. private, zur Feststellung des Pflegegrades? Tipps?


Ja, informiert euch vorher über die Pflegestufen und überlegt genau, welche Punkte ihr erfüllt. Das vorher aufschreiben. Beim Gespräch mit dem med. Dienst vergisst man sonst gerne mal was.
Je nachdem wie fit dein Vater im Kopf noch ist: ältere Leute stellen sich im Gespräch oft besser dar, als es ist "och, waschen geht schon noch" meint aber " ich kann einen Waschlappen halten, werde aber gar nicht sauber".
Punkte des Alltags nicht nur nach "kann er/kann er nicht" einteilen. Es kann auch eingeteilt werden in " braucht immer/überwiegend/oft/selten Hilfe bei xy"
Das ist die Kurzform. Wenn noch Fragen auftauchen, kannst du dich gerne melden.
Meine Quelle: Vater Pflegestufe 3, querschnittsgelähmt, hat andere bei Beantragung von solchen Sachen geholfen, ich dürfte aber als Kind für ihn schreiben, ging ja bei ihm nicht Breites Grinsen
Meine Mutter will auch gerade Stufe 0 oder 1 beantragen. Die bei der Krankenkasse können leider erst am 18.1 sagen, ob der Antrag vom 20.12 eingegangen ist Hässlon

Kommunikation mit der Kasse immer schriftlich sagte mein Vater immer, die vergessen Gespräche so gerne Augenzwinkern
Und einen formlosen Antrag auf Begutachtung und Einstufung in Pflegestufe stellen, wenn es mit dem offiziellen Antrag noch dauert. Dann bekommt ihr Kohle auch für den Zeitraum dazwischen. Evtl gewünschten Pflegedienst mit ins Boot holen.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Nebelkraehe am 13.01.2020 16:07]
13.01.2020 16:00:08  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
...
So, die Begutachtung war. Entweder war der Gutachter ziemlich Ok, oder er hat uns vollkommen eingeseift.

Er hat das Gespräch nicht anhand des Fragekataloges aufgebaut, den man zB in Internet-Tests finden kann, sondern sich von meinem Vater den Tagesablauf schildern lassen, bis in Details. Das war, abstrakt betrachtet, relativ cool. Etwa so:

"Und dann ziehen Sie sich die Schuhe an? Im Stehen?"
"Nein, dazu muß ich sitzen"
"Haben Sie dafür einen Sitzplatz im Flur?"
"Nein, mache ich auf dem Bett"
"Ah. Tragen Sie Schnürschuhe?"
"Nein, das habe ich schon vor zwei Jahren aufgegeben, ich trage nur noch Slipper" (...)

-> Ergebnis der Sequenz dass er meinte Pflege solle Fähigkeiten und Teilhabe erhalten, und wer Schnürschuhe tragen will soll das können, und wenn man es selber nicht kann wäre Begleitung beim Anziehen zum Aus-dem-Haus-gehen eben nötig. Und man müsste den Flur umräumen, Bett ohne Armlehne/-griff sei ungeeignet zum Schuhe anziehen usw.

Er hat uns auch direkt zugesagt welchen Pflegegrad er beantragen wird (bzw. zwischen welchen er schwankt), und as war eher am oberen Ende meiner Erwartungen.

Mal sehen was das Gutachten dann sagt, glauben tu ich nur schwarz auf weiß. Aber es war, entgegen der Erwartungen, kein fieses Vertretergespräch mit Fangfragen und Kommunikationstricks, sondern eher wie eine Anamnese beim Arzt.
27.01.2020 16:31:50  Zum letzten Beitrag
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M@buse

AUP M@buse 22.12.2015
missmutig gucken
Ah das Thema steht bei meinen Großeltern auch noch an. Oma hat große Probleme zu laufen, bisher aber noch keine Pflegestufe beantragt. Die anderen Großeltern haben sich auch ewig Zeit gelassen dafür.
Ich hab dann immer versucht zu Erklären, dass die sich mit der Kohle doch schöne Erleichterungen für den Alltag besorgen können. Das hat dann irgendwann gefruchtet. Irgendwie scheuen sich die Alten vor dem ganzen Prozedere.
30.01.2020 11:48:32  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
Das Prozedere ist ätzend, ja, aber die Scheu liegt mehr im öffentlichen Eingeständnis der eigenen schwindenden Autonomie und Lebenskraft und die sagen wir mal abschüssige Perspektive. Das ist für die meisten glaube ich schlimmer als die Bürokratie.
30.01.2020 18:57:28  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
...
So, Teilsieg. Pflegegrad drei bekommen, wohl auch dank des tollen Gutachters. Das ist eher mehr, als wir erhofft hatten.
Der Gutachter meinte halt es wäre quatsch immer erst bei nachlassenden Kräften draufzusatteln; wenn jetzt viel gemacht würde, dann könnte man die Lebensqualität leichter auf einem höheren Niveau dauerhaft stabilisieren, als wenn man immer bei Nachlassen der Kräfte jeweils stückweise das Allernötigste bewilligt.


Was jetzt kommt ist Kombipflege beantragen: Also sagen wir mal 1/4 bis 1/3 machen meine Mutter und ich, und für den Rest einen Pflegedienst finden. Frage: Hat hier wer praktische Erfahrung was man am Ende bei Pflegestufe 3 "rausbekommt", also wie viele Besuche welcher Dauer pro Woche oder Monat, wenn man das voll ausschöpfen würde?


Zweite Frage: Wenn´s nach meinem alten Herrn geht kommt künftig ein Butler (oder besser eine adrette Butlerin), der ihm des Haushalt führt. Breites Grinsen Also medizinisch und im engeren Sinne pflegerisch (Waschen, Anziehen, Körperpflege, Medikamente, Therapien ...) liegt er zwischen "Krieg ich noch hin" und "Krieg ich zwar kaum hin, will ich aber auch keinen machen lassen". Wo aber die Kräfte fehlen und wo er sich dringend Unterstützung wünscht und sie auch annehmen würde ist vor allem Haushalt: Einkaufen, Putzen, Kochen ... Wie sind Eure Erfahrungen Pflegedienste dazu zu kriegen, eher mehr Haushalt zu machen als Pflege am Patienten - gibt es da Widerstand (sind ja eigentlich examinierte Pflegekräfte, keine Haushaltshilfen!), oder ist das den meisten egal, solange die Abrechnung vom Patienten unterschrieben wird?

Erfahrungsberichte aller Art erwünscht!
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von RushHour am 15.02.2020 19:41]
15.02.2020 19:40:59  Zum letzten Beitrag
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Nebelkraehe

X-Mas Leet
Zur zweiten Frage:
In der Pflegestufe ist enthalten ein (oder zwei?) kostenloses Pflegeberatungsgespräch zu erhalten. Die können euch viele der Fragen beantworten.
Haushalt macht in der Regel nicht die Pflegeperson, sondern eine extra für den Haushalt. Da gibt es spezielle Anbieter oder auch Pflegedienste, die das als zweiten Zweig mit anbieten. Müsst ihr bei euch regional Mal schauen. Bezahlt wird das auch von der Pflegekasse.
Bei uns lag ein Infoblatt bei (Bewilligung kam auch vorgestern) was wir aus welchem Topf beantragen können. Und was generell für Leistungen drin sind. Bei euch nicht?
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Nebelkraehe am 15.02.2020 22:14]
15.02.2020 21:58:03  Zum letzten Beitrag
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[UFP]Sobrek

[UFP]Sobrek
 
Zitat von RushHour


Was jetzt kommt ist Kombipflege beantragen: Also sagen wir mal 1/4 bis 1/3 machen meine Mutter und ich, und für den Rest einen Pflegedienst finden. Frage: Hat hier wer praktische Erfahrung was man am Ende bei Pflegestufe 3 "rausbekommt", also wie viele Besuche welcher Dauer pro Woche oder Monat, wenn man das voll ausschöpfen würde?





Das ist so nicht wirklich von der Pflegestufe abhängig zusagen, sondern kommt drauf an welche Leistungen individuell in Anspruch genommen werden und dazu der Preisliste des Pflegedienstes. Dazu noch ob ein Teil der Besuche möglicherweise über ärztliche Verordnungen (Wundversorgung o.ä.) läuft.
Mein Vater hatte sein letztes halbes Jahr (gestern war Beisetzung) Pflegestufe 4, Mutter hat sich sehr aufgeopfert, so dass ganz am Ende trotzdem vielleicht gerade die Hälfte der Sachleistungen abgerufen wurde.
Grad 3 heißt 545 ¤uro Pflegegeld aber 1.298 ¤uro Sachleistungen, die der Pflegedienst in Rechnung stellen kann. Verbraucht ihr beim Pflegedienst die Hälfte der Sachleistungen, bekommt ihr noch die Hälfte vom Pflegegeld raus.
Dazu gibt es dann auch noch Verhinderungspflege und anderes. Bei uns hat der Pflegedienst das von sich aus alles sehr ordentlich geregelt, ansonsten, was Nebelkraehe sagt.
16.02.2020 10:38:04  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Eltern. Also die eigenen. Eure. Unsere. ( Vollmachten, Krankenhäuser, Erbschaften ... )


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