Heute wieder mit nem Oberarzt geredet: Wir testen stumpf nach Schema, also bis jetzt gar nicht. Meine Fachrichtung wird vermutlich im Gesamtgeschehen eher periphär eingeplant und eher für die leichten bzw nicht Corona Fälle vorgesehen. Wir (in diesem Fall also das Pflegepersonal und die Assistenzärzte) gehen aber davon aus dass wir früher oder später die volle Packung abkriegen, eben weil aktuell kein Vorfilter existiert und wir munter Patienten mit Fieber und Atemwegsbeschwerden aufnehmen.

Sowohl Pflege als auch die Ärzte sind generell schon unterbesetzt, im Fall der Pflege arbeiten wir aktuell schon durch Schwangerschaften und unbesetzte Stellen irgendwo in der Grauzone des Untergrenzengesetzes. Ersatz ist schlicht nicht vorhanden, in der Pflege herrscht seit Jahren vollbeschäftigung. Um unsere aktuellen Ausfälle zu kompensieren kriegen wir evtl. im Oktober zwei neue Kräfte, es fehlen aktuell aber 8 auf meiner Station.

Zum Thema Überstunden machen, das irgendwo vor ein paar Seiten angesprochen wurde: Ich habe in den 6 Wochen seit Anfang Februar in einer 75 % Stelle schon wieder knapp 60 Überstunden angesammelt, die anderen Mitarbeiter gehen ebenfalls gut ins plus. Die Kapazitäten für noch mehr Überstunden sind also begrenzt, und aktuell fahren wir noch den ganz normalen Regelbetrieb. Wenn es Coronabedingt die älteren Kolleginnen aus dem Verkehr zieht sieht die Lage ganz schnell finster aus. Ganz finster hiesse dann dass wir die Station mit fast 40 Planbetten zu 6-8 Leuten über alle drei Schichten betreiben müssen (was momentan Wochenends eh schon die Regel ist)