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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Psychische Störungen ( "Alle meine Leute haben einen an der Klatsche" )
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Poliadversum

AUP Poliadversum 30.08.2012
Antidepressiva brauchen halt auch ewig bis sie wirken (und wieder ausm System raus sind). Methylphenidat und Co. wirken so viel schneller dass mich das nicht wundert, dass du dich leichter tust mit dem Einstellen. Meine Frau benutzt ne retard-Variante damit es nicht zu früh "kickt" wenn sie in die Arbeit pendelt.
17.09.2020 13:06:59  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Hier wird wohl erst mit niedrigen Dosen und nicht retardiert eingestellt, und dann bei den höheren Dosen auf die retardierten gewechselt, ggf. unterstützt mit kleineren Instantdosen falls dringend nötig. Aber wenn ich das Buch von Russell (über das ich immer noch nichts geschrieben habe *hust*) richtig in Erinnerung habe, ist das zumindest auch, wie es in den USA meistens gehandhabt wird. Das Buch wurde mir hier auch noch einmal empfohlen, und es wurde erfreut aufgenommen, dass ich es schon kannte. In diesem Sinne: Danke, FuSL!

Ich bin vor allem sehr froh, dass ich bei all den AD, die ich probiert habe, nur einmal harmlose Nebenwirkungen, und nie Entzugserscheinungen hatte. Auch jetzt nicht, als ich das Buproprion von jetzt auf gleich abgesetzt habe. (Natürlich mit Absprache.)

Der Zyniker in mir verbindet das jetzt natürlich direkt mit dem Mailab-Video, was hier war...peinlich/erstaunt

Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 17.09.2020 13:15]
17.09.2020 13:14:40  Zum letzten Beitrag
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FuSL

AUP FuSL 22.06.2012
'n bisschen fies kann die Einstellung aber trotz direkt spürbarer Wirkung sein, weil man ja ein bisschen unterscheiden muss zwischen der "allgemein aufputschend-stimungserhellenden-konzentrationsfördernden" Wirkung von Amphetamin/-variationen, die mehr oder weniger auch bei ADHS-Betroffenen auftreten, sowie der Dauer-Wirkung, auf die man dann einstellen möchte.

Im Vergleich zu Antidepressiva aber wahrscheinlich trotzdem noch überschaubarer, und wenn einmal gefunden ist' wohl meist eher so ein "ein, zwei Mal im Jahr schauen, ob's noch passt, oder man leicht hochschrauben muss".

@WoS: \o/
17.09.2020 13:51:17  Zum letzten Beitrag
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Melusine

AUP nekojin 24.05.2010
Ist wahrscheinlich auch total individuell. Am Anfang glaubte ich ne leichte Wirkung zu spüren. Dann war ich mir nicht mehr so sicher. Dann bekam ich aber Feedback aus meinem Umfeld, was mich wieder darin bestärkt hat, dass es hilft. Dann hab ich neulich auch mal die Fragebögen angeschaut, die ich damals bekommen hab und versucht mich an die Zeit "davor" zu erinnern.

Allein weil bei mir die erste Einstellung schon so mühselig war, ist es für mich um so schwieriger die Feinjustierung zu machen.

Es ist einfach sau schwer für mich, mich selbst zu beobachten. Und das ist ja das A und O bei der Sache.
17.09.2020 14:55:11  Zum letzten Beitrag
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Der_Major

tf2_soldier.png
 
Zitat von Melusine

Sicher, dass 10 mg zu viel und nicht zu wenig sind?
Hast du mal mit deinem Arzt drüber gesprochen?

Könnte ja auch sein, dass 10mg bei dir wirkt, aber dadurch, dass es noch unterdosiert ist nicht so, wie es soll. Und 5mg wirkt vielleicht gar nicht so richtig?

Ist nur ne Idee. Würd ich aber auf jeden Fall mal mit dem Arzt besprechen.



Ich hab mit dem Zeug ziemlich viel rumprobiert. Bei 20 mg+ auf einmal habe ich elende Leere im Kopf. Da fühle ich mich wie ein Raumschiff im Weltraum und krieg so garnix mehr gebacken und hoffe dass das irgendwann wieder aufhört.

5 mg 2x täglich habe ich über einen langen Zeitraum mal ausprobiert gehabt und das war mir auch zu viel. Das Zeug dröhnt teilweise einfach übel weg. Geil ist das natürlich wenn das Gedankenkarusell komplett durch dreht und der Radiosender gefühlt alle drei Sekunden die Frequenz wechselt und dann erst mal wieder Ruhe herrscht.
Aber auf Dauer war das einfach zu viel.
Im Nachhinein betrachtet wäre es für mich besser gewesen mit wenig zu beginnen und langsam zu steigern.
17.09.2020 20:14:14  Zum letzten Beitrag
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Der_Major

tf2_soldier.png
 
Zitat von Melusine

Es ist einfach sau schwer für mich, mich selbst zu beobachten. Und das ist ja das A und O bei der Sache.



Selbstbewusstsein ist ein schwieriges Thema und immer wenn ich das anspreche ernte ich traurige und wütende Blicke. Ich mache jeden Tag die Übungen von Nathaniel Branden, hab sie ein wenig angepasst und u.a. einen täglichen Tagebucheintrag hinzugefügt.
Ich habe über zwei Jahre (ich hab auch Alternativen ausprobiert) hinweg ingesamt 36 Wochen das täglich praktiziert und ich behaupte es gibt keine Gewohnheit in meinem Leben, die mir mehr bringt, als diese. 2x10 Minuten täglich gut investiert.

Bei welcher Dosierung bist du gerade?


 
Zitat von Dr.Hamster

Ich finds schon toll dass z.B. bei Medikinet der Hersteller gar keine Dosisempfehlung, sondern nur die Maximaldosis (60mg) angibt. Echt unglaublich kompliziert das ganze, und auch sehr frustrierend für den Patienten bis das endlich richtig eingestellt ist.



Ah ja, das erklärt zumindest spontanen Selbstmord in den Nebenwirkungen unglaeubig gucken
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Der_Major am 17.09.2020 20:38]
17.09.2020 20:22:39  Zum letzten Beitrag
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Melusine

AUP nekojin 24.05.2010
Muss ich mir mal anschauen.
Hab durch Achtsamkeit bereits kleine Fortschritte gemacht, aber die Selbstwahrnehmung ist immer noch sehr schwierig für mich.

Ich bin zur Zeit auf 30mg morgens und mittags. Ich hatte das Gefühl, dass 25 zu wenig sind (vor ca 2 Jahren) aber die 30 fühlen sich jetzt nach ein paar Monaten auch nicht mehr richtig an. Wobei ich nicht weiß, wie viele der Probleme von Fehldosierung oder Depression kommen.
17.09.2020 20:42:03  Zum letzten Beitrag
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Flash_

AUP FIash 26.01.2008
 
Zitat von Der_Major

Ich mache jeden Tag die Übungen von Nathaniel Branden, hab sie ein wenig angepasst und u.a. einen täglichen Tagebucheintrag hinzugefügt.


Das mache ich auch, seit ich diesen Reddit-Post gelesen habe.
17.09.2020 21:27:40  Zum letzten Beitrag
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nobody

nobody
Hab mich ja seit dem Eingangspost hier nicht mehr geäußert. Hier gibt's nach > 10 Jahren unerwartet Positives zu vermelden: Meine Frau hat vor einiger Zeit die Pille (also, die Antibabypille, nicht die Antidepressiva) abgesetzt. Nicht aus einem erneuten Kinderwunsch heraus, sondern weil sie eigentlich schon ewig Probleme damit und auch öfter mal die Sorte gewechselt hat - aber so richtig prall ging's ihr damit nie (Stimmungsschwankungen, Schwierigkeiten bei der Regulation ihrer Periode, je nach Sorte an der Grenze zum Totalverlust der Libido). Nimmt sie halt trotzdem, seitdem sie 14 war, mit kurzen Unterbrechungen für (fehlgeschlagene) Versuche mit einer Spirale und halt um mit unserer Tochter schwanger zu werden. Gleichzeitig hat sie angefangen, sich mal um ihre Gebrechen (ist ja nun auch schon 'ne alte Dame) zu kümmern und ein paar Arzttermine wahrzunehmen... Physio gegen Schmerzen, hat aufgehört ständig Ibus zu fressen und zieht sich stattdessen CBD-Öl rein (ob das nun überteuertes Schlangenöl ist mag man drüber diskutieren, im Zweifel tut ihr halt der Placeboeffekt gut). Inzwischen ist sie wie ausgewechselt. Kommt gut hoch, hat gute Laune wenn es keinen Grund für schlechte gibt, ist belastbar, reflektiert viel, redet mit mir offen und ohne Streit über Probleme, ohne sich vorher stundenlang einzuigeln und an die Wand zu starren. Gevögelt haben wir in den letzten Wochen soviel wie in den letzten paar Jahren zusammen nicht...

Zwischendurch gab's mal eine kleine Sinnkrise a) wegen der vielen verschwendeten Jahre, falls denn tatsächlich der Haupteffekt vom Absetzen der Pille kommt (aber wir werden einen Teufel tun jetzt rein aus wissenschaftlichem Interesse die anderen möglichen Faktoren zu pausieren) und b) wegen der Angst, dass das gerade nur ein "Überschwingen" von Hormonen ist und irgendwann plötzlich wieder alles scheiße wird (die hab ich zugegeben auch). Aber im großen und ganzen: So kann dat bleiben.
18.09.2020 9:10:04  Zum letzten Beitrag
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Melusine

AUP nekojin 24.05.2010
Pille ist echt für viele Frauen richtig kacke.

Mir hat die damals auch gar nicht gut getan und ich hatte die auch über 10 Jahre genommen.
Ich denke in der Zeit waren meine Stimmungsschwankungen und Depressionen auch wegen dieses Medikaments stärker. Migräne hatte ich zu der Zeit auch noch regelmäßig.

Ich persönlich kann die Kupferkette als hormonfreie Alternative empfehlen. Hatte ich nach der Pille einige Jahre und ich fand es einfach super.

Muss man leider selbst zahlen, aber wenn man das gegen die Pille aufrechnet macht das keinen großen Unterschied.
18.09.2020 11:16:37  Zum letzten Beitrag
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schmeisses

AUP schmeisses 10.03.2015
Meine Freundin ist jetzt in der dritten Woche ohne Pille (die sie ebenfalls durchgehend seit ~15 Jahren nimmt), ich bin gespannt peinlich/erstaunt
Aber das mit dem Anstieg der Libido wär schon nicht verkehrt, Kondome hin oder her verschmitzt lachen
18.09.2020 11:29:14  Zum letzten Beitrag
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Der_Major

tf2_soldier.png
 
Zitat von Flash_

 
Zitat von Der_Major

Ich mache jeden Tag die Übungen von Nathaniel Branden, hab sie ein wenig angepasst und u.a. einen täglichen Tagebucheintrag hinzugefügt.


Das mache ich auch, seit ich diesen Reddit-Post gelesen habe.



Ne ganz so ausgefallen ist das bei mir nicht Breites Grinsen
Sieht so aus, ich schreibe immer 8 Endungen zu den Sätzen.
Die Fragen wechseln sich jeden Tag ab, alle 7 Tage ist Zusammenfassung. Ich habe zwei verschiedene Sets um die Variation oben zu halten. Wenns aufrichtiges Interesse gibt lade ich das auch gerne hoch

 
Zitat von Melusine

Muss ich mir mal anschauen.
Hab durch Achtsamkeit bereits kleine Fortschritte gemacht, aber die Selbstwahrnehmung ist immer noch sehr schwierig für mich.

Ich bin zur Zeit auf 30mg morgens und mittags. Ich hatte das Gefühl, dass 25 zu wenig sind (vor ca 2 Jahren) aber die 30 fühlen sich jetzt nach ein paar Monaten auch nicht mehr richtig an. Wobei ich nicht weiß, wie viele der Probleme von Fehldosierung oder Depression kommen.



Finde ich sehr interessant, wie unterschiedlich viel man toleriert. Mich würde das umhauen Breites Grinsen
Bekommst du von Medikinet so gar kein High Gefühl? Oder ist das über die Zeit verschwunden?
Nimmst du das über das/den Wochenende/Urlaub durch?
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von Der_Major am 18.09.2020 20:24]
18.09.2020 20:10:01  Zum letzten Beitrag
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Der_Major

tf2_soldier.png
20.09.2020 22:44:53  Zum letzten Beitrag
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Melusine

AUP nekojin 24.05.2010
Hab den Edit gar nicht gesehen.

Nein, ein High hatte ich nie. Die Wirkung und Nebenwirkung war bei mir so schleichend, dass ich das auch beim Einstellungsprozess nur schwer verfolgen konnte. Wie weiter oben geschrieben hatte ich ja selbst so meine Zweifel ob es überhaupt wirkt. Habe aber Feedback aus dem Umfeld bekommen und auch die Testbögen haben mir dann schwarz auf weiß gezeigt, dass sich einiges geändert hat.
21.09.2020 10:40:08  Zum letzten Beitrag
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gott.[shake]

AUP gott.[shake] 03.12.2008
 
Zitat von Melusine
[b]
Hat einer von euch vielleicht ne Liste oder so mit Symptomen für Über- und Unterdosierung von Medikinet o.ä.?
Ich bin mir recht sicher, dass ich nicht richtig eingestellt bin, aber ich weiß nicht genau, worauf ich achten sollte.
Dazu kommt, dass es mir auch noch sehr schwer fällt mich selbst zu beobachten und meine eigenen Verhaltensweisen und Gefühle zu beobachten.
Ich hab das Gefühl, dass die Ärzte da auch nicht so 109% bescheid wissen was das Finetuning angeht. Vielleicht hat ja einer der Betroffenen hier nen Tipp.



Ich habe auch das Gefühl, dass Menschen schon sehr unterschiedlich auf Methylphenidat reagieren, sowohl bei der erwünschten Wirkung, als auch in der Art und Stärke der Nebenwirkungen.
In meiner persönlichen Erfahrung mit Dopamin/Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern war es mit der Dosierung auch eher ein Ritt auf der Klinge.
Zu niedrig ist ja okay. Bei einer zu hohen Dosierung nahmen natürlich die klassischen "körperlichen" unerwünschten Wirkungen zu, wie Appetit- und Schlaflosigkeit, Schwitzen und Krämpfe.
Viel fieser, weil schwerer zu erkennen waren bei mir aber unerwünschte Veränderungen im Denken und Verhalten. Genauer gesagt haben sich die eigentlich erwünschten Wirkung ins negative verstärkt.
Richtig Dosiert hat es mir geholfen meine Gedanken besser zu sammeln und in Pläne für die Zukunft zu fassen. Zu hoch ist wurde das es dann aber zu viel, besonders das Planen. Im Extremfall bin ich dann irgendwie Nachts im Bett halt noch zum vierten Mal durchgegangen, welche Schritte ich in welcher Reinfolge durchführe, wenn ich morgen mein Zimmer aufräume. Ausserdem habe ich teilweise Probleme bekommen Texte zu schreiben, weil ich jeden Satz immer noch mal wieder anders formulieren wollte und deswegen nichts geschafft habe.
Es hatte auch Auswirkungen auf meine Sprache. Vor allem auf die Fähigkeit Sätze zu Ende zu bringen hat gelitten, weil ich im Kopf immer schon weiter war.
Es hat wie gesagt auch ein bisschen gedauert, bis ich das bemerkt habe, eigentlich erst, als es anderen auch aufgefallen ist. Eigentlich war es erst dadurch, dass es Leuten in meinem Umfeld aufgefallen ist.
Aber ich sehe gerade, dass du ja auch schon noch mal "zwischengepostet" hast, dass dir Feedback von Freunden, Partner usw. und "objektive" Beobachtung geholfen hat, hätte ich sonst auch empfohlen.

Ironischerweise habe ich dann in den Phasen wo es am schlimmsten war, weil es einfach nicht mehr ging, ein paar der Coping-Mechanismen entwickelt, die mir jetzt auch "unmedikamentiert" helfen (wie z.B. Sachen die mich beschäftigen aufschreiben).
21.09.2020 11:29:42  Zum letzten Beitrag
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Melusine

AUP nekojin 24.05.2010
Ja, ich sagte ja auch weiter oben schonmal, dass ich inzwischen weiß (wahrscheinlich wusste ich es schon von Anfang an, aber nach dem anfänglichen Erfolg der Medikation merke ich es jetzt selbst), dass Medikation alleine nur einer der Schritte ist und nie (zumindest kenne ich niemanden) der einzige.

Bin gerade dabei mich mehr mit der Materie zu befassen, mehr Austausch mit Betroffenen zu suchen, Strategien zu finden um mir das Leben zu erleichtern.

So richtig klar ist es mir wohl erst geworden mit der Hilfe meiner jetzigen Therapeutin, die immer mal wieder interessante Ansätze und Ideen zu dem Thema und der Bewältigung von AD(H)S hat.
21.09.2020 11:43:18  Zum letzten Beitrag
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gott.[shake]

AUP gott.[shake] 03.12.2008
 
Zitat von Melusine

Ja, ich sagte ja auch weiter oben schonmal, dass ich inzwischen weiß (wahrscheinlich wusste ich es schon von Anfang an, aber nach dem anfänglichen Erfolg der Medikation merke ich es jetzt selbst), dass Medikation alleine nur einer der Schritte ist und nie (zumindest kenne ich niemanden) der einzige.

Bin gerade dabei mich mehr mit der Materie zu befassen, mehr Austausch mit Betroffenen zu suchen, Strategien zu finden um mir das Leben zu erleichtern.

So richtig klar ist es mir wohl erst geworden mit der Hilfe meiner jetzigen Therapeutin, die immer mal wieder interessante Ansätze und Ideen zu dem Thema und der Bewältigung von AD(H)S hat.



Ah stimmt, sorry. Aber ich finde eigentlich, dass das was du sagst gut klingt. Sich immer ehrlich selbst einzuschätzen fällt glaub ich allen Menschen schwer, aber man kann das ja bewusst und mit Mitteln fokussieren.
Für sowas sind Medikamente bei vielen Leuten aber auch echt wichtig, sei es jetzt für ADHS oder auch affektive Störungen. Mir zumindest haben Sie mal überhaupt die Chance gegeben was zu verändern. Alles erledigen sie aber wie Melu schon sagt nicht für einen. :>
21.09.2020 13:42:55  Zum letzten Beitrag
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Der_Major

tf2_soldier.png
 
Zitat von gott.[shake]

Ich habe auch das Gefühl, dass Menschen schon sehr unterschiedlich auf Methylphenidat reagieren, sowohl bei der erwünschten Wirkung, als auch in der Art und Stärke der Nebenwirkungen.
In meiner persönlichen Erfahrung mit Dopamin/Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern war es mit der Dosierung auch eher ein Ritt auf der Klinge.
Zu niedrig ist ja okay. Bei einer zu hohen Dosierung nahmen natürlich die klassischen "körperlichen" unerwünschten Wirkungen zu, wie Appetit- und Schlaflosigkeit, Schwitzen und Krämpfe.
Viel fieser, weil schwerer zu erkennen waren bei mir aber unerwünschte Veränderungen im Denken und Verhalten. Genauer gesagt haben sich die eigentlich erwünschten Wirkung ins negative verstärkt.
Richtig Dosiert hat es mir geholfen meine Gedanken besser zu sammeln und in Pläne für die Zukunft zu fassen. Zu hoch ist wurde das es dann aber zu viel, besonders das Planen. Im Extremfall bin ich dann irgendwie Nachts im Bett halt noch zum vierten Mal durchgegangen, welche Schritte ich in welcher Reinfolge durchführe, wenn ich morgen mein Zimmer aufräume. Ausserdem habe ich teilweise Probleme bekommen Texte zu schreiben, weil ich jeden Satz immer noch mal wieder anders formulieren wollte und deswegen nichts geschafft habe.
Es hatte auch Auswirkungen auf meine Sprache. Vor allem auf die Fähigkeit Sätze zu Ende zu bringen hat gelitten, weil ich im Kopf immer schon weiter war.
Es hat wie gesagt auch ein bisschen gedauert, bis ich das bemerkt habe, eigentlich erst, als es anderen auch aufgefallen ist. Eigentlich war es erst dadurch, dass es Leuten in meinem Umfeld aufgefallen ist.



Schlaflosigkeit habe ich aber auch, wenn ich das Mittel weniger als 5 Stunden vor dem Schlafen gehen nehme.
Ich wollte mal wissen was passiert, wenn man das direkt vor dem einschlafen nimmt... Ich bin nach 10 Minuten wieder aufgewacht Kopf gegen die Wand schlagen Breites Grinsen
Das mit den Sätzen umformulieren hört sich so danach an, als hätte das Medikament deinen sonst vermutlich wenig störenden Perfektionismus verstärkt.
Das mit dem im Kopf schon weiter zu sein kenne ich zu gut, aber auch ohne Medikamente. Ich respektiere jeden, der es mit ADHS schafft langsam und bewusst zu sprechen.
Hast du noch andere Strategien, die du mit uns teilen kannst?

\
Jemand mit Kermitavatar im VR chat redet über sein ADHS. Ich fand das Video damals, als ich es gesehen habe, total interessant und ich konnte ihn wirklich sehr gut verstehen. Vielleicht ein Klick wert.
21.09.2020 20:23:59  Zum letzten Beitrag
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Skywalkerchen

skywalkerchen
Ich darf mich wohl auch bald wieder einreihen. traurig
Vor fünf Jahren Traumatherapie "erfolgreich" beendet, aber so langsam merke ich dass mich alles langweilt.
Ich bin fröhlich wenn ich irgendetwas mit meinem Sohn mache, ansonsten ist mir irgendwie alles immer wurschter. Ich nehme mir dies und das vor, yeah heute Abend mal wieder geil zocken oder so, kauf extra Bier und Energy und Chips etc, aber hock mich dann doch nur vor Netflix und lass mich von random Serie bedüdeln bis ich einpenne, meist während der ersten Folge.
Beziehungsmäßig Katastrophe, ich bin nicht ganz doof und nicht ganz hässlich, Weiber abschleppen zum Bumsen easy, aber die langweilen mich noch am gleichen Abend.
Es ist mir einfach alles egal. Auch dass ich zu denen ein Arschloch bin.
Nichtmal mehr Klettern macht mir Spaß, ich machs halt noch weil Sport. Hätt ich kein Kind würd ich gern 4thelulz die Welt brennen sehen, Nachrichten machen mich aggressiv auf die Menschheit.
Wenn irgendne teure Post kommt ärger ich mich nichtmal drüber, wird bezahlt, feddich, scheißegal, muss halt.

Ich darf halt fast nix arbeiten, zweimal die Woche bin ich Vormittags bei meiner Mama in der Praxis weil da Blutabnahme ist und sie es gern hat wenn ich da bin falls ihr wer umkippt, ansonsten fahr ich max. vier Schichten pro Monat Einsatzleitung. Das is n Witz, ich hab halt einfach nix zu tun.

Muss wohl die nette Dame von der KK mal wieder anrufen.

Ja soviel dazu. Ansonsten schreib ich Bullshit in so n Internetforum. Das wars. Wow! mit den Augen rollend Breites Grinsen
21.09.2020 20:47:12  Zum letzten Beitrag
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Der_Major

tf2_soldier.png
 
Zitat von Skywalkerchen
Ich bin fröhlich wenn ich irgendetwas mit meinem Sohn mache, ansonsten ist mir irgendwie alles immer wurschter. Ich nehme mir dies und das vor, yeah heute Abend mal wieder geil zocken oder so, kauf extra Bier und Energy und Chips etc, aber hock mich dann doch nur vor Netflix und lass mich von random Serie bedüdeln bis ich einpenne, meist während der ersten Folge.



Das ist klasse. Es freut mich sehr für dich, dass dir dein Kind so viel bedeutet.
Davon ab: Du nimmst dir gerne etwas vor und gerätst dann in andere Gewohnheiten, die deine Pläne vereiteln, wie denkst du darüber?

 

Beziehungsmäßig Katastrophe, ich bin nicht ganz doof und nicht ganz hässlich, Weiber abschleppen zum Bumsen easy, aber die langweilen mich noch am gleichen Abend.
Es ist mir einfach alles egal. Auch dass ich zu denen ein Arschloch bin.



Das ist gut. Du siehst selbst Defizite und handlungsbedarf, und hast hier ein wunderbares Ziel, auf das du Kurs nehmen kannst, sobald du die Entscheidung fällst. Ich glaube dir nämlich nicht, dass es dir Scheiß egal ist.

 

Nichtmal mehr Klettern macht mir Spaß, ich machs halt noch weil Sport. Hätt ich kein Kind würd ich gern 4thelulz die Welt brennen sehen, Nachrichten machen mich aggressiv auf die Menschheit.



Das ist bedauerlich, wie lange kletterst du bereits?

 

Ja soviel dazu. Ansonsten schreib ich Bullshit in so n Internetforum. Das wars. Wow! mit den Augen rollend Breites Grinsen



Hey, dann sind wir schon zwei! Breites Grinsen
22.09.2020 16:39:56  Zum letzten Beitrag
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Der_Major

tf2_soldier.png
Ich suche gerade einen Nachmieter für das Apartment aus dem ich ziemlich spontan ausziehe. Ich habe mit der Vermieterin abgeklärt, dass sie kleine Haustiere genehmigen würde.
Also habe ich ne Anzeige geschalten, 30 Anfragen erhalten, 6 Leute zur Besichtigung eingeladen, wovon 2 übrig geblieben sind. Es gab eine vorbildliche Kandidatin mit einem kleinen Hund und einer Katze.
Heute krieg ich die E-Mail, dass der Mann meiner Vermieterin gegen Haustiere ist... traurig

Den anderen potentiellen Interessenten hat sie von Anfang an nicht wahr nehmen wollen, und ich hab ihn auch nicht gerade ins beste Licht gestellt Kopf gegen die Wand schlagen

Das ist so eine Niederlage, die mich gerade echt fies erwischt. Ich hab die letzten Tage und Wochen 100% gegeben und alles ist glatt gelaufen. Heute fühlt sichs an als wäre ich in eine Wand gerannt
23.09.2020 20:49:59  Zum letzten Beitrag
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Monsieur Chrono

Arctic
Das Appartement ist nicht zufällig in Berlin?
23.09.2020 20:51:49  Zum letzten Beitrag
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Der_Major

tf2_soldier.png
Nein, ich wohne im Münchener Raum
23.09.2020 20:55:10  Zum letzten Beitrag
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DeineOmi

deineomi
Mein Schwager sucht im Münchener Raum.
Ist es zufällig im Norden?
23.09.2020 21:06:42  Zum letzten Beitrag
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Der_Major

tf2_soldier.png
Ich bin sowieso aus der Wohnungssuche raus. Meine Vermieterin hat mir angeboten sich darum zu kümmern.
Ich habe meine Niederlage eingestanden und geschrieben, dass ich dafür die Verantwortung trage.
23.09.2020 21:27:04  Zum letzten Beitrag
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Peridan

AUP Peridan 01.02.2008
 
Zitat von Der_Major

Ich bin sowieso aus der Wohnungssuche raus. Meine Vermieterin hat mir angeboten sich darum zu kümmern.
Ich habe meine Niederlage eingestanden und geschrieben, dass ich dafür die Verantwortung trage.



Vermieter dürfen kleine Haustiere übrigens nicht untersagen. Einfach einziehen und das verschweigen wäre die Lösung gewesen.
24.09.2020 0:20:17  Zum letzten Beitrag
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[Mercyful_Fate]

AUP [Mercyful_Fate] 08.12.2015
Der ein oder andere errinert sich vielleicht, hab mich vor ein paar Monaten für einen Stationären aufenthalt entschieden.
Am Dienstag gehts los und ich hab so garkeine Lust darauf.
Aber die Idee dahinter war ja auch mich aus meiner Komfortzone zu entfernen um Änderungen herbeizuführen.
Bin gespannt wie das wird, wünscht mir Glück.
26.09.2020 23:12:33  Zum letzten Beitrag
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Q241191

Marine NaSe II
Viel Erfolg. Meine Zeit in der Klinik möchte ich nicht missen.
27.09.2020 1:06:36  Zum letzten Beitrag
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-MjØllnIR-

-MjØllnIR-
...
Jup, same here.

Sicherlich keine einfache Zeit, aber die 4 Monate Suchtklinik waren im Nachhinein echt das beste, was mir zu der Zeit hätte passieren können und davon zehre ich auch heute noch, 10 Jahre später.
27.09.2020 10:55:54  Zum letzten Beitrag
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Melusine

AUP nekojin 24.05.2010
Ich denke mein Aufenthalt wär auch fruchtbarer gewesen, wenn ich ne Klinik besucht hätte, die mehr auf ADS und ADHS spezialisiert gewesen wär. Bei der Anmeldung war aber Burnout und Depression im Vordergrund. Danach wurde die Klinik auch gewählt.

Hinterher ist man immer etwas schlauer. Und verloren hab ich dort nicht wirklich was und in Ansätzen vielleicht auch was mitgenommen.
Auf jeden Fall die Erkenntnis, dass es sich lohnt sich mehr mit dem Thema ADS zu beschäftigen. Und dass wohl aus meiner Kindheit und Schulzeit einige Traumata nicht wirklich aufgearbeiteten wurden...
27.09.2020 15:22:15  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Psychische Störungen ( "Alle meine Leute haben einen an der Klatsche" )
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14.12.2023 22:34:06 Che Guevara hat diesen Thread repariert.

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