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| Zitat von RichterSkala
Ich empfehle eigentlich allen die bei uns als PhD anfangen sich einen Plan B auszudenken, was sie gerne machen würden, wenn die akademische Karriere nicht so läuft. Im Grunde fällt man denke ich sanft mit einem Dr. in einem MINT-Fach, aber viele verlieren sich in ihren investierten Kosten, anstatt den Absprung zu machen (inb4 mir wird genau das gleiche passieren ).
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Mir war vor Abschluss meiner Promotion klar, dass ich nicht in Academia bleiben würde. Und ich war sogar noch in Academia light (non profit) mit mehr Kohlen. Habe einen consulting job bei meinem alten Arbeitgeber als side hustle. Dadurch bleibe ich auch noch in Kontakt. Das Problem waren nie die Leute. Ist vielleicht eine Alternative für Leute, die aus academia raus wollen, aber den Absprung nicht schaffen.
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Ich glaube, im Deutschen bekommt "academia" auch einen Artikel. "in academia" - "in der Academia".
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| Zitat von RichterSkala
Ich empfehle eigentlich allen die bei uns als PhD anfangen sich einen Plan B auszudenken, was sie gerne machen würden, wenn die akademische Karriere nicht so läuft. Im Grunde fällt man denke ich sanft mit einem Dr. in einem MINT-Fach, aber viele verlieren sich in ihren investierten Kosten, anstatt den Absprung zu machen (inb4 mir wird genau das gleiche passieren ).
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Spätestens seit meinem ERASMUS-Jahr in Helsinki grübel ich regelmäßig über einen Plan B. Er ist mir bisher noch nicht untergekommen. Wenn ich nicht bald einen Postdoc/ oder Postdoc+Übergangsvertrag bekomme, ist das ein akutes Problem. Mit ein Grund, warum ich aufhöre, das Handtuch zu werfen, wenn plötzlich Numerik um die Ecke kommt bei einem Projekt, damit ich wieder "vermarktbare Skills" vorweisen kann. Aber egal was, ich sehe nicht, dass es mehr als eine Übergangslösung für mich wird. Diese Kombination aus Unabhängigkeit, Lehre(!), Vielfalt ist außerhalb der Academia echt selten; am ehesten noch bei sowas wie Smarter Every Day, aber man stampft nicht mal eben so eine Youtube-Karriere oder so aus dem Boden. Die Alternativen, mit denen ich mich noch am ehesten anfreunden könnte, sind alle irgendwo im Kreativen - wo ich halt schlicht kein Portfolio hätte.
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Ich würde da gerne was zur Diskussion stellen:
Nature: If you can’t be kind in peer review, be neutral
Ich stimme dem Grundtenor ja durchaus zu, aber sehe das im Detail auch wieder anders.
- Zum einen geht völlig neutral nicht, wir sprechen nunmal natürliche Sprache, und Empfänger und Sprecher können sehr unterschiedliche Vorstellungen haben, was "neutral" ist; ich stimme z.B. den Beispielen im Artikel durchaus zu, bin mir aber sicher, dass das nicht jedem so gehen wird, erst recht nicht, wenn Englisch nicht die Muttersprache ist.
- Selbst bei grundsätzlich schlechten Reviews versuche ich auch das gute herauszustellen (soweit möglich). Da möchte ich insbesondere auch nicht nur neutral sein, damit das auch erbaulich ist und die berechtigte Kritik vielleicht auch beherzigt wird, statt nur zur Kenntnis genommen.
- Und dann gibt es die Manuskripte, wo derart eklatant gegen wissenschaftliche Prinzipien und Sorgfalt verstoßen wird, dass ein rein "neutraler" Tonfall nicht die nötige Warnung an den Editor senden würde. Ich hatte schon Paper zum Review, die einfach nur kackdreist waren, in jeder Hinsicht. Schlechte Quellen, fehlende Quellen, miese Rechnungen, fast unlesbare Struktur und noch unlesbareres Englisch, völlig unklare und zufällige Plots, offensichtliches Salami-Publishing, ... Klar bleibe ich größtenteils neutral - aber ich muss auch darauf hinweisen können, dass hier die Zeit des Reviewers und Editors schlicht verschwendet wurde. Wenn das jemand macht, der frisch im Feld ist - ok, aber wenn man hunderte(!) von Papern in der Qualität von einem Autor findet, dann ist schlicht der Punkt überschritten, bis zu dem man neutral sein sollte.
- Je nach den Problemen, auf die man hinweisen muss, ist ein neutraler Tonfall z.B. auch zu zeitaufwändig. Ich kann mir gut vorstellen, dass eine völlig neutrale Zurückweisung von Aspekten eines Manuskripts stundenlanges Literaturwühlen und eigene Rechnungen involvieren könnte, die deutlich über das hinaus gehen, was von einem Reviewer (in meinem Fachgebiet, zumindest) erwarten wird. Das ist mir persönlich noch nicht untergekommen, aber ausschließen will ich es schlicht nicht.
- Letztlich glaube ich auch, dass die, die diese Kritik an nicht neutralen Reviewstilen am ehesten lesen sollten, sich niemals nie nicht auch nur ansatzweise damit auseinandersetzen wollen und werden, weil sie sich eh als "darüber stehend" sehen. In vielen Fällen sind das nämlich auch die Reviewer, die
- bullet point list reivews
- keine zeit für sätze oder gramm.
- rvw >30d zu sptä
- rvw vllg oberflächl.
- ach s geole hängste
So jemand liest doch keine Artikel, wie man Review schreibt und warum man sie so schreibt.
- Die, die man noch am ehesten damit erreichen könnte und auch müsste, sind junge Akademiker, die ganz frisch Reviews schreiben - aber keinerlei Anleitung von ihren Profs dazu bekommen. Ich hatte das phänomenale Glück, dass mein Doktorvater sich extra Zeit dafür genommen hat und das auch angekündigt hat, mir mit Phrasen, Strategien und Techniken für meine ersten Reviews zu helfen. Wenn du das aber nicht bekommst, und dann plötzlich ein Review schreiben musst, aber auch wenig Skill darin hast, sich sowas selbst anzulesen, kommt halt über lang sowas wie im obigen Bullet Point zustande...
Wie gesagt, prinzipiell stimme ich dem Tenor des Artikels ja zu, aber im Detail bzw. im Publikum, das er erreichen kann, bin ich etwas zögerlicher unterwegs...:/
Thou hast undone our mother. - Villain, I have done thy mother.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 30.11.2020 23:46]
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Ich finde was in dem Artikel steht sollte eigentlich selbstverständlich sein. Niemand hat etwas von negativen oder emotionalen Reviews. Sie wirken nicht, sie machen die Empfänger unglücklich und sie machen den Penis des Reviewers auch nicht länger. Ich würde ja eher sagen wer es nicht hinbekommt nett in Reviews zu sein, der sollte vielleicht keine schreiben. Ich habe für meine frühen Publikationen einige echt unsachliche Reviews bekommen, bei denen sich der Reviewer offensichtlich keine Mühe gegeben hat den Inhalt zu verstehen. Diese Reviews haben mich echt mitgenommen im negativsten Sinne. (Ich habe auch einige richtig gute und konstruktive Reviews bekommen aus denen ich auch einiges gelernt habe.) Ich versuche mich immer wenn ich ein Review schreibe daran zu erinnern wie sich das angefühlt hat und mir klar zu machen dass auf der anderen Seite ein junger Forscher sitzen könnte, der in einer echten Stresssituation ist mit seiner Promotion. Und für den versuche ich ein konstruktives, sachliches und motivierendes Review zu schreiben. Das ist nicht immer einfach, vor allem wenn die Qualität wirklich schlecht ist. Macht mich auch manchmal sauer, aber dann leg ich's halt nen Tag weg und schreib es wenn ich mich abgeregt hab.
Ich stimme aber zu, dass die Leute die schlechte Reviews schreiben sicher die letzten sind die über die Wirkung ihrer Reviews nachdenken. Schade drum, aber kann man nix machen. Deppen gibt's überall.
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Plan B: Ich kann nur zustimmen, dass das eine gute Idee ist. Ich nehme den Postdoc nicht an weil ich muss oder keine Alternativen hätte (ich könnte z.B. einfach bleiben wo ich gerade bin). Das macht mich einerseits viel entspannter und andererseits stärkt es auch die Verhandlungsposition immens. WoS, wenn ich das sagen darf: Es könnt sein, dass du die Nicht-Akademische Welt auch ein wenig falsch einschätzt was die Freiheit angeht. Auch in der Industrie kann man Jobs finden, in denen Ausbildung zur Arbeit gehört (da machst du dann halt vielleicht Lehre für "Erwachsene" statt Studenten) und in denen du verhältnismäßig unabhängig bist. Natürlich wird es immer Druck geben, aber ich fühle mich in meinem Job gerade nicht so, als könnte ich mich nicht verwirklichen. Vielleicht wäre es gut, ein bisschen breiter zu suchen?
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| Zitat von Wraith of Seth
Ich glaube, im Deutschen bekommt "academia" auch einen Artikel. "in academia" - "in der Academia".
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Das bringe ich nicht übers Herz
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Null relevante Google Treffer, ich bin nicht überzeugt.
/Um was konstruktives beizutragen, "in der Akademie" hab ich schon gehört, aber mega weird. Am gängigsten wohl "im Wissenschaftsbetrieb"? Ich bevorzuge Englisch ausgesprochenes "in academia" - embrace it.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Irdorath am 02.12.2020 0:04]
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In der Forschung? Naja, auch nich so ganz.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Psyke23 am 02.12.2020 0:15]
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| Zitat von PutzFrau
| Zitat von Wraith of Seth
Ich glaube, im Deutschen bekommt "academia" auch einen Artikel. "in academia" - "in der Academia".
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Das bringe ich nicht übers Herz
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Ich glaube nach etwas mehr Recherche, dass Irdorath Recht hat, und es academia schlicht nicht als deutsches Wort gibt. Und dann hat Englisch gleich zwei - academia und academe. Unfair!
Dass ich erkenne, was die Welt/ Im Innersten zusammenhält.
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Ich denke auch man sollte um seine ablehnende Haltung kundzutun lieber die Möglichkeit der direkten Kommunikation mit dem*der Editor*in nutzen, als in der Peer Review Response ausfallend zu werden.
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@B0rG*: Das is natürlich gut - ich habe mir sagen lassen die besten Postdocs sind die, bei denen es einem egal ist ob man nen Anschlussjob in der Akademie kriegt oder zur industry "muss"
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von RichterSkala am 02.12.2020 1:28]
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Joa, ich bleib im Review-Text selbst eigentlich immer sachlich bis lobend (wenn möglich). Für alles weitere gibt's (oft) das Feld für quasi-PMs an den Editor.
Ist mir ein einziges mal passiert, dass ich mich im (Re-Re-)Review im Ton vergriffen habe, da war ich aber auch echt irgendwann stinksauer, weil ich offensichtlich um Größenordnungen mehr Zeit in die Publizierbarkeit des Papers investiert habe, als die Autoren in die Revisionen. Das war irgendwann nur noch dreist und beleidigend, was die abgeliefert und in der Point-by-Point-Response geschrieben haben. Schade, da war eigentlich richtig Musik in den Daten und das Paper hätte ordentlich Impact haben können, aber da war ein eklatanter und objektiv unstrittiger Fehler in der Auswertung, der selbst Fachfremden hätte auffallen müssen, sowie eine absolut grützige Präsentation. Vom Autor kam immer nur abwechselnd "versteh ich nicht" (der zweite Versuch einer Erklärung war echt viertel vor Wachsmaler), "den Abschnitt hat ein sPeCiaLisT on ANNs geschrieben, da ändern wir nichts dran" und "ich mag die Tabelle/Abbildung so" (ja toll, ich mag aber lieber welche mit Achsenlabel). Zwei Urgesteine in der Autorenliste gehabt, die offenbar außer ihrem Namen nichts beigetragen haben - kenne ich beide und weiß, dass denen das eigentlich peinlich sein müsste. Danke für nichts.
Achso, und Absatzweise Selbstplagiat wollte er auch nicht entfernen lel. Aber das machte den Kohl dann auch nicht mehr fett.
Solche Kasper treiben einen leider echt in die Versuchung, das nächste Kackpaper gleich abzulehnen, anstatt den Versuch zu unternehmen, es zu verbessern.
/e: Der andere Reviewer wollte es bretthart mit drei Sätzen durchwinken. Das hat mich auch etwas beunruhigt. Ein weiterer guter Grund für Public Reviews. Bin da ein ganz großer Freund von Copernicus(.org), die haben in vielen (allen?) Journals einen tollen Reviewprozess mit öffentlicher Diskussionsphase (sowohl Reviews + Responses, als auch Short Comments von interessierten Unbeteiligten). Da reißt man sich dann auch als Autor ein bisschen zusammen, wenn man das Paper nicht öffentlich verbrennen will.
Mit Pech kriegt man dann allerdings mal eben 110 Kommentare
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[Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert; zum letzten Mal von nobody am 02.12.2020 11:13]
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Auch auf die Gefahr hin, dass mir wieder keiner helfen kann...
Ich habe eine Funktion mit einer kleinen Größe, nennen wir sie beta. Ich interessiere mich für die Nullstelle dieser Funktion und werte eine daraus (und einer anderen Funktion) gebildete, zweite Funktion an dieser Nullstelle aus. Konkreter:
und
Wie wir sehen, besteht die Gefahr, dass einem kappa um die Ohren fliegt. In diversen, physikalisch sinnvollen Situationen mit ähnlichen, aber anderen A(r) klappt das trotzdem glücklichweise. Das passiert aber leider nicht in meinem Fall, wenn ich das so auswerte. Es divergiert, wie fast zu erwarten war. Der andere Autor geht jetzt aber in jedem Schritt hin und entwickelt in einer Reihe um kleine beta, denn A wurde störungstheoretisch gewonnen. DAS liefert endliche Werte, die den richtigen Übergang für liefern.
Ich habe jetzt die Wahl, mich bockig zu stellen, und damit die Chance, doch noch ein Paper in diesem Jahr rauszuhauen, ruinieren, weil ich nicht sehe, warum wir einer Störungstheorie hier vertrauen sollten - oder aber ich ignoriere das fröhlich, rechne wie geplant mit den endlichen, störungstheoretischen Werten weiter und riskiere, dass mir das um die Ohren fliegt, weil wir was peinliches übersehen haben.
Hat irgendwer eine Idee, ob man den störungstheoretischen Ansatz irgendwie retten kann - außer mit: "Liefert halt endliche Werte mit dem korrekten Grenzwert für beta nach 0."
Quoth the raven, "Nevermore!"
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Kannst Du die Funktionen bzw. deren Eigenschaften in einer Umgebung der interessanten Punkte näher spezifizieren? Und rechnest Du zufällig eine Oberflächengravitation von einem extremalen schwarzen Loch oder so aus oder triggert mich meine Vergangenheit wieder zu sehr?
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Ha, nein, es ist kein extremales, schwarzes Loch; aber es ist eine Art schwarzes Loch. A als Funktion von r - naja, wechselt halt sein Vorzeichen um die interessanten Punkte...
Meine Sorge ist, dass das Ding einfach semiklassisch instabil wäre. Das wäre wichtig zu wissen.
...könnte es was bringen L'Hospital drauf zu werfen...? Ich glaube, ich versuche das mal...
¤DIT:
Und verwerfe es sofort, weil falsche Form.
I find your lack of faith disturbing.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 08.12.2020 10:57]
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Geiel. Kleines Anekdötchen, weil es ja oben schon im weitesten Sinne um integeres Verhalten in der Wissenschaft ging.
Hier ist gerade (ok, seit Wochen) tierisch Rambazamba bei einem riesen Synthesepaper mit > 200 Autoren, weil jemand übergangen wurde, der eigentlich auf der Autorenliste hätte stehen sollen. Da es aber für jeden Datenbeitrag klare Regeln gab, wie viele Co-Autoren pro Institution mit drauf dürfen, müsste jetzt einer wieder zurücktreten. Wohlgemerkt, hier geht es um eine Person, die lange Zeit nicht mal etwas von dem Paper wusste. Aber in der Vergangenheit halt sehr verdient, was die Existenz eines großen Teils des von uns gelieferten Datensatzes (> 20 Jahre Messungen) angeht.
Plot twist: Das Paper ist seit einem halben Jahr publiziert. In einem Nature-Journal. Und es wurden schon zwei Co-Autoren nachträglich hinzugefügt, weil sie an einer frühen Version des Manuskripts mitgearbeitet haben. Jetzt geht es aber um einen Datenlieferanten (bzw. vor langer Zeit Datenproduzenten; die Datenreihe weitergeführt, neuprozessiert, qualitätskontrolliert, mit Metadaten geschmückt, etc. habe ich in wochenlanger Arbeit) und für solche Fälle gab es vom Hauptautor klar definierte Regeln/Obergrenzen in der Anzahl, von denen er nicht abweichen will, deshalb wird jetzt "jemand" gesucht, der seinen Posten wieder abtritt. Hard fucking no. Ich les doch nicht meinen Namen auf Retractionwatch weil sich Leute kurz vorm Ruhestand noch meinen die Publikationsliste polieren müssen. Ohne meinen Beitrag wäre überhaupt kein Datensatz submitted worden. Vor allem, wenn dem Ganzen am Ende auch nur Sturheit der Head Honchos entgegen steht. Platz wäre nämlich, ein anderer Silberrücken hat seinen Namen auch schon zwischenzeitlich streichen lassen, weil ihm der Kindergarten allmählich zu peinlich ist.
Ja, die Person hätte für ihre Verdienste sicherlich einen Platz auf der Liste verdient. Betrifft aber halt auch ca. 50 andere Leute, die an den Restriktionen der Hauptautoren gescheitert sind. Keine Ahnung, wer der Meinung war, für zig jahrzehntelange Zeitreihen wäre es möglich, mit 2-3 Co-Autoren jedem gerecht zu werden. Aber das ist doch nicht mein Problem und das kann man doch nicht Monate nach der Veröffentlichung auf dem Rücken vom Nachwuchs austragen. Wtf ey.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von nobody am 10.12.2020 17:56]
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200 Autoren, lel. So ein Unsinn.
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Naja, globale Datensynthese und so. Aber ja, aus meiner Sicht hätten auch die Datenbankverantwortlichen gereicht. Dann hätten wir die Situation jetzt nicht
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von nobody am 10.12.2020 18:13]
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Hat es eigentlich für die Karriere auch positive Auswirkungen auf so einem Riesenpaper zu stehen oder ist das auch irgendwie egal? Ich finde diesen Hack wie alle zu ihren schönen Wichtigkeitindizes kommen ja prinzipiell cool und unterstützenswert. Macht vielleicht dass weniger Wert auf Anzahl/Wichtigkeit der Publikationen gelegt wird.
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Schaden kann's nicht, ne. /shrug Ist in der Community in der ich mich bewege schon ein bisschen ein Prestigeding (ziemlich wichtiger Datensatz in der Klimaforschung), deshalb findet da ja jetzt auch dieses Affentheater statt. Aber so richtig viel Wert hat es natürlich nicht, wenn man da irgendwo an 120ster Stelle steht.
Ich persönlich bin mit Forschung spätestens Anfang 2023 eh durch, wenn nicht aus heiterem Himmel was unbefristetes abfällt. In beiden Fällen könnte es mir egal sein. Ich werd nur diesen peinlichen Kinderkram nicht noch legitimieren, indem ich jetzt von der Autorenschaft zurücktrete.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von nobody am 10.12.2020 19:46]
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Kann jemand ne Anleitung empfehlen zu numerischer Faltung?
Ich will
loesen, wobei (beispielhalber) f die Dichtefunktion und G die Verteilungsfunktion (verschiedener) Normalverteilungen seien.
Also ungefaehr so:
Jetzt ist heuristisch klar: Fuer grosse x ist G ungefaehr 1, also
und fuer sehr kleine x ist G ungefaehr 0, also
Auch ist klar, da G < 1,
Insgesamt erwarte ich also fuer die Faltung ne leicht pervertierte, nach links verschobene Variante der orangenen Kurve.
Die numerischen Loesungen, d.h. scipy () verlangen tendenziell eine Diskretisierung der zu faltenden Funktionen, schweigen sich aber leider darueber aus, wie diese (Diskretisierungs-)Vektoren interpretiert werden?
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Code: |
import numpy as np
import scipy.stats as st
from scipy.signal import fftconvolve
import matplotlib.pyplot as plt
def f(x):
return st.norm.pdf(x)
def G(x):
return st.norm.cdf(x, loc=3)
delta = 0.001
sym_grid = np.arange(-20, 20, delta)
grid = np.arange(-10, 20, delta)
long_grid = np.arange(-100, 200, delta)
sym_conv = fftconvolve(f(sym_grid), G(sym_grid), "same") * delta
conv = fftconvolve(f(grid), G(grid), "same") * delta
long_conv = fftconvolve(f(long_grid), G(long_grid), "same") * delta
fix, ax = plt.subplots(1, 3)
ax[0].plot(sym_grid, sym_conv)
ax[0].set_title("symmetric grid")
ax[1].plot(grid, conv)
ax[1].set_title("short grid")
ax[2].plot(long_grid, long_conv)
ax[2].set_title("long grid")
plt.show()
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Wieso haengen die Loesungen von den Grenzen der gewaehlten Diskretisierung ab, irgendwas mach ich fundamental falsch.
/Das es fuer grosse x wieder gegen 0 geht ist mir egal, im Endeffekt will ich
berechnen, sobald die Faltung mal 1 war, hoer ich eh auf.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Irdorath am 10.12.2020 19:50]
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Ich hatte nie mit mathematischen Beweisen zu tun und sowas wie Induktion hab ich auch das letzte Mal in der Schule vor 20 Jahren gemacht. Ich versuch eine vermutlich recht einfache Aufgabe zu lösen, komme aber nicht weit.
| Beweise, dass mit durch 7 teilbar ist. | |
Da würde ich eben einen Beweis durch vollständige Induktion andenken.
Erstmal Induktionsanfang: n=1, , ist also durch 7 teilbar.
Dann Induktionsvoraussetzung: Angenommen, die Behauptung gilt für n (also ist durch 7 teilbar), dann ist zu zeigen, dass sie auch für (n+1) gilt.
Also der Induktionsschritt:
Und dann hab ich schon keine Idee mehr. Irgendwie muss ich auf eine Form kommen, da dann die Induktionsvoraussetzung greift. X muss natürlich auch durch 7 teilbar sein.
Hinweise?
Mochte Analysis in der Schule und im Studium immer gern, aber so Beweise, das hab ich nie groß behandelt...
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[Dieser Beitrag wurde 7 mal editiert; zum letzten Mal von Lefko am 11.12.2020 2:03]
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Du bist schon auf dem richtigen Pfad. Addiere einfach Mal 0, aber schreib die 0 als -35 + 35, danach dann ausklammern.
Hint2: X muss nicht durch 7 teilbar sein, da der andere Term bereits durch 7 teilbar ist.
Hint3: Wähle n=-1 und sage, dass die Annahme (ganze Zahlen) nicht korrekt bist, wenn du klugscheißen willst.
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| Zitat von Irdorath
Kann jemand ne Anleitung empfehlen zu numerischer Faltung?
Ich will
loesen, wobei (beispielhalber) f die Dichtefunktion und G die Verteilungsfunktion (verschiedener) Normalverteilungen seien.
Also ungefaehr so:
https://i.imgur.com/Kr1WlKz.png
Jetzt ist heuristisch klar: Fuer grosse x ist G ungefaehr 1, also
und fuer sehr kleine x ist G ungefaehr 0, also
Auch ist klar, da G < 1,
Insgesamt erwarte ich also fuer die Faltung ne leicht pervertierte, nach links verschobene Variante der orangenen Kurve.
Die numerischen Loesungen, d.h. scipy () verlangen tendenziell eine Diskretisierung der zu faltenden Funktionen, schweigen sich aber leider darueber aus, wie diese (Diskretisierungs-)Vektoren interpretiert werden?
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Code: |
import numpy as np
import scipy.stats as st
from scipy.signal import fftconvolve
import matplotlib.pyplot as plt
def f(x):
return st.norm.pdf(x)
def G(x):
return st.norm.cdf(x, loc=3)
delta = 0.001
sym_grid = np.arange(-20, 20, delta)
grid = np.arange(-10, 20, delta)
long_grid = np.arange(-100, 200, delta)
sym_conv = fftconvolve(f(sym_grid), G(sym_grid), "same") * delta
conv = fftconvolve(f(grid), G(grid), "same") * delta
long_conv = fftconvolve(f(long_grid), G(long_grid), "same") * delta
fix, ax = plt.subplots(1, 3)
ax[0].plot(sym_grid, sym_conv)
ax[0].set_title("symmetric grid")
ax[1].plot(grid, conv)
ax[1].set_title("short grid")
ax[2].plot(long_grid, long_conv)
ax[2].set_title("long grid")
plt.show()
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https://i.imgur.com/YFlBnz5.png
Wieso haengen die Loesungen von den Grenzen der gewaehlten Diskretisierung ab, irgendwas mach ich fundamental falsch.
/Das es fuer grosse x wieder gegen 0 geht ist mir egal, im Endeffekt will ich
berechnen, sobald die Faltung mal 1 war, hoer ich eh auf.
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In diskteter Faltung hast du nicht unendlich Support, d.h. deine Randbedingung verändert das Resultat. Nimm Mal nur einen kleineren Definitionsbereich für und schau dir das Resultat nur für den Bereich an, in dem du vollen Support hast.
Cf, von der scipy Doc:
Gaussian blur implemented using FFT convolution. Notice the dark borders around the image, due to the zero-padding beyond its boundaries. The convolve2d function allows for other types of image boundaries, but is far slower.
http://pageperso.lif.univ-mrs.fr/~francois.denis/IAAM1/scipy-html-1.0.0/generated/scipy.signal.fftconvolve.html
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| Zitat von PutzFrau
Du bist schon auf dem richtigen Pfad. Addiere einfach Mal 0, aber schreib die 0 als -35 + 35, danach dann ausklammern.
Hint2: X muss nicht durch 7 teilbar sein, da der andere Term bereits durch 7 teilbar ist.
Hint3: Wähle n=-1 und sage, dass die Annahme (ganze Zahlen) nicht korrekt bist, wenn du klugscheißen willst.
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Danke, da kommt dann heraus, da ist jeder Summand durch 7 teilbar, also ist alles durch 7 teilbar. Danke
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| Zitat von Oli
200 Autoren, lel. So ein Unsinn.
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Ne, so gar nicht.
Wir leben in einer Welt, in der dein wissenschaftlicher Beitrag in Publikationen gemessen wird, aber auch gigantische Experimente, Datenbanken, Datenerhebungen und weiß der Geier was nötig sind, die obendrein oft krass spezielle Skills abseits des "Ich schreibe ein in sich geschlossenes Paper" haben, die wiederum halt wie alle Skills besser werden, wenn jemand lange und dauerhaft darein investiert und damit arbeitet. Das kannst du halt nicht, wenn deine Arbeit als Zahnrad im Hintergrund nicht fortgeführt werden kann, weil du auf keine Publikation kommst. Denn so bekommt man atm halt schlicht keine Stelle. Ausnahmen bestätigen wie üblich die Regel.
Abseits dieser praktischen Seite, finde ich aber auch, dass man das Konzept des "Autors" eines Papers bei einer derart krassen (und notwendigen) Arbeitsteilung weiter fassen muss. Ohne die Datenerhebung keine Daten, keine Datenauswertung, keine Studie. Auch wenn vielleicht andere Leute das zusammenschreiben, ohne die Leute im Hintergrund wäre das nicht entstanden.
| Zitat von B0rG*
Hat es eigentlich für die Karriere auch positive Auswirkungen auf so einem Riesenpaper zu stehen oder ist das auch irgendwie egal? Ich finde diesen Hack wie alle zu ihren schönen Wichtigkeitindizes kommen ja prinzipiell cool und unterstützenswert. Macht vielleicht dass weniger Wert auf Anzahl/Wichtigkeit der Publikationen gelegt wird.
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Ich weiß, dass die anders bewertet werden, aber es hilft definitiv in viele zu kommen - denn das heißt, dass man in die Infrastruktur großer Kollaborationen fest eingebunden ist und die entsprechenden Softskills mitbringt. Ein Freund ist jetzt auf eine tenure track Stelle berufen worden, und ich bin mir sehr sicher, dass der Großteil, wenn nicht fast alle, seiner Paper seit dem Doktor mit LIGO/Virgo zusammenhängen; viel anderes hatte er also nicht, um sich zu präsentieren. Und je nach Kollaboration können unterschiedliche Einbindungen existieren, die dann mehr oder weniger Paper "liefern".
Klar kommt man dann auch manchmal auf Paper, "weil isso" - aber das *hust* kann einem auch mit wenigen Autoren passieren.
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Ich glaube, es wird doch Prag! \o/ Genaues erfahre ich zwar erst Anfang Januar, aber ich bekomme wohl eine von zwei Stellen! Hurrah! Endlich. Fucking. Endlich.
Ticking away the moments that make up a dull day...
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Wenn ich ehrlich bin, habe ich da nicht wirklich eine klare Meinung zu. Einerseits: Ohne Daten, kein Paper. Andererseits: Ich habe den gleichen Datensatz schon zig verschiedenen Leuten zur Verfügung gestellt. Natürlich erwarte ich nicht, dass ich da überall auf dem Paper stehe. Außer vielleicht ein paar warme Sprüche und Hintergrundinfos habe ich ja auch nichts beigetragen. Ich hab hier auch Dinger de facto zu 99% allein konzipiert und geschrieben mit 10 Co-Autoren, weil jeder Datenlieferant dann auch noch seinen Chef mit drauf schreiben musste, weil sonst geht das nicht.
Konsequenterweise nehme ich jetzt bei kleineren / lokalen Studien auch immer meinen Techniker mit auf die Autorenliste. Der hat mehr beigetragen, als der offizielle PI.
| Zitat von Wraith of Seth
Ich glaube, es wird doch Prag!
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Geil!
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Kann man für so ein großes Projekt nicht ein Datenpaper machen, dass die Akquise beschreibt? Die Daten dann bitte auch veröffentlichen
Vermutlich stehen dann immer noch 10^8; Leute auf dem Paper
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Ja, das ist so ein gemischtes Ding. Gleichzeitig Datenveröffentlichung und Beschreibung der kompletten Processing Pipeline (geht deutlich über blankes Messen hinaus, weil die verwertbare Zielgröße schlicht nicht direkt messbar ist).
Das waren in der Tat mal zwei Paper. Bei der Zusammenfassung sind dann auch die ersten Co-Autoren verschütt gegangen. Als die mir nichts dir nichts nachgemeldet wurden ging das ganze Drama los, weil vorher schon angemerkt wurde "xyz müsste eigentlich drauf stehen" und es hieß, man könne jetzt keine Autoren mehr nachmelden und es hätte ja von Anfang an klare Regeln gegeben.
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Oh Mann, was ein Kindergarten. Kindergarten gibt's außerhalb von Academia natürlich auch, aber man wird wenigstens bezahlt
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In der Tat.gif
Mein Beitrag zu der Diskussion beschränkt sich auf ein beherztes "Nö", von daher ist das OK für mich. Ich beobachte das inzwischen nur noch grinsend, wie sich die Silberrücken beim Trommeln zu übertrumpfen versuchen.
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Passt auch hier rein:
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Thema: pOT-lnformatik, Mathematik, Physik XXIII |
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