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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Ich rate dir, die Situation richtig einzuschätzen ( hinterher ist man immer schlauer )
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Phillinger

AUP Phillinger 11.02.2013
In der Ausbildung habe ich viel falsch eingeschätzt, je länger ich darüber nachdenke. traurig

Noch ganz frisch in der Ausbildung schickt mich unser Ausbilder auf ne Baustelle auf dem Betriebsgelände mit dem Auftrag, Kabelreste aufzusammeln für die Lehrwerkstatt. Für die ganzen Test- und Lernverdrahtungen wird i.a. Kabelabfall genutzt. Und weil Phillinger dem Ausbilder lieb geworden war, schickte er ihn für diese Fronarbeit.

Die Baustelle war die Hauptvermittlung bzw. Poststelle von dem Großbetrieb, die komplett saniert wurde. Alles sollte raus, bis auf Rohbau zurück.

Ich komme da mit meinem dämlichen Handwägelchen an und sehe sehr viel Kabelreste. Und da: Telefonkabel. Ein riesiger Strang aus der Bodenplatte, endet abgeschnitten fünf Meter weiter. Grandios, Klingeldraht für Jahrzehnte! Klar, war ja die Hauptverteilung da.

Also Säge ausgepackt, den Strang bündig über dem Boden abgesägt und auf den Karren geladen.

Okay, machen wir's kurz: Ich hatte die Situation falsch eingeschätzt und dieser Mann-dicke Kabelstrang mit tausenden von Adern sollte weiter verwendet werden. Der war jetzt bündig über der Betonplatte abgepetzt.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Phillinger am 27.04.2020 17:01]
27.04.2020 17:00:53  Zum letzten Beitrag
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[A-51SS] fly

Leet
Ich hoffe du hast das abgeschnittene schnell verschwinden lassen und niemand hat je davon erfahren. Breites Grinsen
27.04.2020 17:04:14  Zum letzten Beitrag
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Phillinger

AUP Phillinger 11.02.2013
Wurde gerade unterbrochen, wollte es noch zuende erzählen:


Ich war da noch mit anderen Kabeln zugange und am Aufladen, da kommt der für die Baustelle zuständige Elektriker-Geselle und sieht die Katastrophe.

Er schätzt die Situation völlig richtig ein und sagt mir, dass ich niemals in diesem Gebäude gewesen sei. Und er von nichts wüsste. Und ich mich jetzt schleunigst verpissen soll.


Ich habe nie wieder was davon gehört. Breites Grinsen


/ Achja, die Kabel habe ich selbstverständlich verschwinden lassen.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Phillinger am 27.04.2020 17:25]
27.04.2020 17:24:46  Zum letzten Beitrag
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zapedusa

AUP zapedusa 25.10.2015
Verschwinden lassen wie in "auf dem Schrottplatz Para gemacht" oder "beim Nachbarn in den Teich geworfen"?
27.04.2020 17:29:38  Zum letzten Beitrag
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Mr.AK

AUP Mr.AK 08.01.2020
Oh, Ausbildung, da fällt mir auch noch ein bisschen was ein. Breites Grinsen

Ich habe damals meine Ausbildung in einem Telekommunikationsunternehmen gemacht. Wir mussten damals immer mit einem Techniker im Kundendienst rausfahren.

Im Dritten Lehrjahr mussten wir dann einmal in einer Lagerhalle ein paar Kabel ziehen. Der Techniker spricht mit dem Kunden und kommt zu dem Schluss "Ich mag keine Höhen, das kann der Azubi machen!".

Ich bekomme also die Aufgabe, ein paar Kabel die Wand hoch und dann unter der Decke entland bis an die andere Hallenseite zu ziehen und dort in der Ecke wieder runter. Arbeitssicherheit, schau bitte weg, denn wir hatten leider keine Leiter. Also hat mich ein Mitarbeiter der Lagerhalle mit einem Stapler und einer Palette immer dort hoch und runter gefahren. Das hat sogar problemlos funktioniert.

Die Fehleinschätzung kam dann, als ich das Kabel wieder an der Wand entlang herunter führen musste. In dieser Ecke war ein altes Meisterbüro o.Ä. - ein kleines Räumchen, etwa 2m hoch, mit einem flachen Dach. Auf diesem Dach standen einige Kisten drauf, also ging ich davon aus, dass es stabil ist. Fehleinschätzung.

Ich zum Staplerfahrer: "Setz mich mal an das Dach, damit ich da drauf steigen kann."

Stapler rollt langsam an das Dach heran. Ich setze vorsichtig einen Fuß auf das Dach. Hält.

F-E-H-L-E-I-N-S-C-H-Ä-T-Z-U-N-G.

Der zweite Fuß folgt. Mit einem lauten krachen breche ich durch das Dach und stelle Fest: "Oh, das sind ja nur Rigipsplatten.".

Aber die Rigipsplatten waren erstaunlich stabil. Denn ich brauch nicht vollständig durch, sondern steckte mit der Hüfte im Dach. Meine Beine baumelten in das Meisterbüro, mein Oberkörper zappelte oben drüber herum.

Der Staplerfahrer hat dann die Palette direkt neben mich gesetzt, so dass ich mich drauf ziehen konnte und mich vom Dach runter geholt. Verletzt wurde außer einer Rigipsplatte bei der Aktion zum Glück niemand.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Mr.AK am 27.04.2020 17:31]
27.04.2020 17:31:09  Zum letzten Beitrag
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Phillinger

AUP Phillinger 11.02.2013
 
Zitat von zapedusa

Verschwinden lassen wie in "auf dem Schrottplatz Para gemacht" oder "beim Nachbarn in den Teich geworfen"?


Der Betrieb ist so groß, da gibt es überall auf dem Betriebsgelände verteilt offene Container für Müll.

An der Schranke vorbei wäre unmöglich gegangen. Der Werksschutz-Chef hat mich gehasst, weil ich eine Situation davor völlig falsch einschätzte.
27.04.2020 17:36:33  Zum letzten Beitrag
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SirHenry

AUP SirHenry 04.04.2010
 
Zitat von Mr.AK

Arbeitssicherheit, schau bitte weg, denn wir hatten leider keine Leiter. Also hat mich ein Mitarbeiter der Lagerhalle mit einem Stapler und einer Palette immer dort hoch und runter gefahren.


Das klingt sehr vertraut. peinlich/erstaunt Breites Grinsen
27.04.2020 17:38:03  Zum letzten Beitrag
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Tobit

tobit2
Immerhin korrekter Elektriker-Dude
27.04.2020 17:38:31  Zum letzten Beitrag
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Phillinger

AUP Phillinger 11.02.2013
Das hätte einfach nur hässlich werden können. Für meinen Ausbilder, weil ich ohne Aufsicht auf die Baustelle geschickt wurde. Und für mich wohl auch.

Zum Glück hatte die Firma Geld wie Heu. Vermutlich konnte der Mehraufwand, das wiederherzustellen einfach auf irgendne Nummer geschrieben werden.

War später, als ich in der Butze schließlich Geselle war (für ca. 6 Monate, lel), gang und gäbe.
27.04.2020 17:41:41  Zum letzten Beitrag
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Armag3ddon

AUP Armag3ddon 04.01.2011
verschmitzt lachen
Und jetzt wissen wir, warum der BER noch nicht fertig ist.
27.04.2020 17:47:39  Zum letzten Beitrag
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Tobit

tobit2
 
Zitat von Armag3ddon

Und jetzt wissen wir, warum der BER noch nicht fertig ist.



Jo Phil, geh mal in Terminal 2, Kabel holen
27.04.2020 17:50:27  Zum letzten Beitrag
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Phillinger

AUP Phillinger 11.02.2013
Da war ich nie. peinlich/erstaunt
27.04.2020 17:52:42  Zum letzten Beitrag
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Che Guevara

AUP Che Guevara 28.08.2019
 
Zitat von Phillinger

Während meiner Ausbildung als Elektriker war ich u.a. einige Monate im Handwerker-Pool dabei. Die haben in dem Großbetrieb halt alles mögliche an gerade aktuellen Baustellen gemacht.

Aufgabe für den Tag bzw. die Woche: Energiewürfel (die Steckdosen, die von der Decke hängen) in irgend einer Halle setzen. Geselle gibt mir alles nötige an Material und verpisst sich, der 17jährige Phillinger macht sich ans Werk. Gegen Feierabend war noch längst nicht alles geschafft, aber ist ja auch Arbeit für ne Woche. Also Werkzeug zusammen geräumt und wollte gerade gehen.

Kommt so ein bärtiger Halbling und fragt: "Kehrt ihr nicht zusammen, wenn ihr fertig seid?" Er meinte halt die Kabelreste und so.

Meine schnoddrige Antwort: "Erstens kannste "du" zu mir sagen und zweitens bin ich noch nicht fertig." Er sagt nix. Ich gehe.

Am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass ich die Situation wohl falsch eingeschätzt hatte: Denn der bärtige Halbling war der Abteilungsleiter von der Abteilung, für die wir da Montage machten.

Das wurde mir von meinem Vorgesetzten (dem Chef vom Handwerker-Pool) klar gemacht. Wieder schätze ich die Situation völlig falsch ein. Auf meinen Einwand, das man so nen bärtigen Gnom halt echt nicht als Abteilungsleiter erkennen konnte, flippt mein Chef aus (Kollegen standen halt drum herum und prusteten vor sich hin).

Und da wurde Phillinger "strafversetzt" - raus von der Baustelle zu den Assingern im Hochregallager. Also das, das erst gebaut wird. Eigentlich war da nur ne Betonplatte. Im Winter. War scheiße kalt.



Darum also die frische Überdachung über der Einfahrt! Breites Grinsen
27.04.2020 17:53:58  Zum letzten Beitrag
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Phillinger

AUP Phillinger 11.02.2013
Du lachst. Du hattest vermutlich noch nie Schnee in der offen gelassenen Werkzeugtasche.
27.04.2020 17:56:06  Zum letzten Beitrag
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Che Guevara

AUP Che Guevara 28.08.2019
 
Zitat von Phillinger

Du lachst. Du hattest vermutlich noch nie Schnee in der offen gelassenen Werkzeugtasche.



Ich habe in meiner Ausbildung nie die Situation so grundlegend falsch eingeschätzt Augenzwinkern
27.04.2020 17:56:42  Zum letzten Beitrag
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momdozer

Mods-Gorge
Ausbildung, HAHA.

Durfte damals meinen ersten großen Erstkundendienst an einem Audi machen (Keine Ahnung welches Modell, aber Neuwagen) Naja die rote Öldruckleuchte wollte und wollte nicht ausgehn, lautes Krachen unter der Motorhaube, kündigte an, dass ich vergessen habe das abgelassene Öl nachzufüllen, UI.
27.04.2020 18:26:48  Zum letzten Beitrag
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SirHenry

AUP SirHenry 04.04.2010
Passiert wohl nicht so selten. Kenne drei Schrauber, die in Vertragswerkstätten arbeiten und denen das schon einmal passiert ist. Aber die waren alle der Meinung, dass das dem Motor schon nicht schadet.
27.04.2020 18:41:33  Zum letzten Beitrag
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Phillinger

AUP Phillinger 11.02.2013
 
Zitat von Che Guevara

 
Zitat von Phillinger

Du lachst. Du hattest vermutlich noch nie Schnee in der offen gelassenen Werkzeugtasche.



Ich habe in meiner Ausbildung nie die Situation so grundlegend falsch eingeschätzt Augenzwinkern


Ja, das kann gut sein. Breites Grinsen
27.04.2020 19:03:49  Zum letzten Beitrag
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Penismax

AUP Penismax 10.08.2017
Hab wohl ziemlich häufig Situationen falsch eingeschätzt.

Zum Einstieg ein best of Frauen falsch einschätzen :

In meiner Jugendzeit (quasi gestern ), vorallem aber in der Zeit 17-19 hatte ich eine sehr große Zuneigung zu meiner damals besten Freundin. Sie war cool sportlich klug und wie bei vielen anderen hier in meinen Augen ohnehin die schönste Schöpfung auf diesem Planeten. Aber wir waren eben auch beste Freunde und so musste man sich sehr gut überlegen, ob man das wirklich für eine Beziehung die höchstwahrscheinlich im Studium bricht opfern will. Das hatte ich sehr richtig eingeschätzt.
Was ich überhaupt nicht richtig eingeschätzt hatte war aber, dass diese wunderbare Frau auch mich ziemlich super fand und wohl aus den gleichen Gründen nie den Anschein erweckte, irgendwie mehr daraus machen zu wollen. Und aus wilden Partys wurden häufiger Abende in traute Zweisamkeit, ganz klassisch mit einem 12 Euro Rotwein, der nicht gut schmeckte aber ganz hervorragend meine wenigen Sinne für die Liebe benebelte.
Wir hatten die Flasche geleert und lagen nebeneinander im Bett, als sie mir eröffnete, dass sie für heute nicht geplant hatte, von ihren Eltern abgeholt zu werden.
In den endlosen Sekunden in denen mein Hirn sich bemühte ihre Nähe zu ignorieren, während sie mit ihrem Gesicht immer näher an meins rückte, war ich förmlich paralysiert und konnte weder sprechen noch mich irgendwie bewegen. Und als ihre Nase schon meine berührte, und ihre Lippen nur Millimeter von meinen entfernt waren und sie lasziv "was könnten wir mit dieser Situation wohl machen" hauchte, da brannte in meinem Kopf wirklich alles durch und ich schätzte die Situation so dermaßen falsch ein, dass es heute ncoh ein bisschen wehtut.
Ich, der eine völlig ausgedörrte Kehle hatte sah nämlich das offensichtliche: die Frau war genauso durstig wie ich und ich Idiot hatte kein Wasser da.
Ich sprang also voller Tatendrang auf und sagte "Ich hol uns mal Wasser."
Und 20 Minuten später wurde sie dann auch abgeholt, und ihr Vater sah mich mitleidig an und lacht mich auch heute noch regelmäßig deswegen aus. Eine SMS ihrer besten Freundin wenige Stunden später mit dem Inhalt "du bist wirklich der letzte Idiot." bewies mir dann, daß Wasser wirklich die völlig falsche Wahl war. Wir sind zwar ncoh gute Bekannte aber diese "beste Freundschaft" hat sich natürlich über die Studienjahre auch nicht gehalten.




Betrunken gefahren bin ich noch nie, ich habe aber mal gedacht ich wäre betrunken. Ich hatte ein Bier und ca 6h später bin ich dann Nachts von Kaff A nach Kaff B gefahren, neben mir ein guter Freund der im Gegensatz zu mir deutlich mehr getrunken hatte.
Weiß bis heute nicht ob mein Körper da einfach schlappgemacht hat aber mir wurde sehr schummrig und ich hatte Kopfschmerzen. "klar, das muss der Kater sein. Du idiot", dachte ich mir. Mein Plan war also an der nächsten Möglichkeit in eine Seitenstraße einzubiegen und erstmal frische Luft zu schnappen.
Just als diese Möglichkeit kam wurde ich von einem Polizeiauto überholt, angehalten und freundlich gebeten mal Führerschein und Fahrzeugpapiere rauszurücken und einen Alkoholtest zu machen. Fehleinschätzung von mir: ich dachte mein Leben als Autofahrer wäre damit vorbei. Das war meine erste Kontrolle überhaupt und ich fühlte mich auch so schlecht, dass es für mich keine andere Erklärung gab als doch mit deutlich zu viel Alkohol (trotz nur eines Bieres vor vielen Stunden) unterwegs gewesen zu sein. Voller Reue fing ich also elendig an zu weinen, Beine und Hände zitterten und an den Ärger zu hause wollte ich gar nicht erst denken. Ohne Mitleid musste ich dann pusten. Das bekam ich aber nicht so richtig hin. Mehrmals musste mir das Gerät erneut gegeben werden, mit einer Erklärung wie genau ich da reinblasen muss. Die Polizisten schauten sich das Gerät mehrmals an. Ich war währenddessen so panisch, dass ich mich erstmal übergeben musste. Mein Verhalten erschien den beiden Beamten sehr seltsam also sollte ich direkt ncoh eine Urinprobe für den Drogentest machen, das ging auch nicht sofort, denn vor Aufregung musste ich natürlich nicht. In der Zwischenzeit war mein Beifahrer aufgewacht, der völlig lattenstramm war, und sich entschied dringend pinkeln zu müssen. Er ignorierte also beide Beamte und pinkelte dann wild auf die Straße. Währenddessen schaffte ich es, den Urinbecher zu füllen.
Ich hab es dann über mich gebracht nach dem Alkoholtest zu fragen. Die Antwort "0,0 aber eigentlich wollten wir auch nur wissen warum sie so langsam durch die Häuserblocks fahren" brachte ein nervöse Lachen meinerseits hervor. Ich erklärte dann dass es mir nicht so gut ging und ich eigentlich nur nen Parkplatz gesucht hatte um frische Luft zu schnappen. Die Beamten erklärten mir, meine Reaktion hätte überhaupt erst zu den beiden Tests geführt. Sichtlich erleichtert wollte ich wieder losfahren, da gab's dann den Strafzettel fürs Wildpinkeln für meinen Beifahrer noch.
Und da diese Kontrolle bleibenden Eindruck hinterlassen hat, fahr ich auch bei 2 Bier bei einem langen Grillabend mit nem Taxi nach Hause oder lass mich abholen. Ich war wie gesagt sehr überzeugt davon, betrunken zu sein, in Wirklichkeit war ich wahrscheinlich dehydriert.



Und weil die Geschichten echt länger dauern als gedacht, hier nur noch eine, mehr folgen eventuell später.

Ich hab seit Abschluss meiner Krebsbehandlung irgendwie ne Art nervösen Darm entwickelt. Wenn ich viel Stress habe, bekomm ich Magenkrämpfe und muss dann ziemlich schnell eine Toilette erreichen bevor es unangenehm wird.
Eines Tages stand also ein Betriebsausflug (politische Bildung zum Thema Klimawandel und Migration) an. Eine Woche Hamburg. Geil. Da war ich noch nie und hab mich entsprechend drauf gefreut(eine gute Fehleinschätzung) . Bis ich dann im Reisebus saß, neben mir meine größtenteils jüngeren Kameraden aber eben auch einige hohe Tiere, und mir klar wurde, dass ich mit meinem Magen/Darm-Problem nun völlig der Willkür des Busfahrers ausgeliefert bin. Nach Hamburg fährt man von hier ohne Stau 4-5 Stunden. Während um mich herum zusehends also eine Klassenfahrtstimmung aufkam, sank meine Stimmung mit jeder Raststätte die wir nicht anpeilten und umso nervöser wurde ich. Was wiederum mehr Stress auslöste etc. Also ein schöner Teufelskreis der sich dann sehr schnell auf meinen Magen auswirkte. So auf der Hälfte der Strecke, ich traute mich kaum noch mich zu bewegen und betete um eine himmlische Erlösung, fuhren wir tatsächlich auf eine Raststätte weil der Busfahrer woll auch auf Toilette musste. Ich mcih also von meinem Leiden erlöst, wieder im Bus, deutlich entspannter und mich darauf gefreut den Tag dann doch noch genießen zu können. Weit gefehlt. Mein Magen hatte sich nämlich überlegt erst so richtig loszulegen. In Hamburg im Hotel angekommen verbrachte ich dementsprechend sämtliche organisatorischen Punkte verpassend, erstmal eine Weile auf einem Klo. Und was ich da verpasst habe war zB folgende Information : es war 13 Uhr, den Rest des Tages hatten wir einen Vortrag am anderen Ende der Stadt, zu erreichen mit den Öffis. Geplant war 18 Uhr, eventuell länger. Danach noch den Hafen besichtigen. Etc.
So begann also die Odyssee durch ganz Hamburg, während ich mit Schweißausbrüchen eigentlich nur darauf bedacht war mir nicht in die Hose zu machen. Und bei dem Vortrag gab es keineswegs sanitäre Anlagen für die Gäste. Mein Vorgesetzter hat wohl mein kreidebleiches Gesicht gesehen und eine 5 minütige Pause verhandelt. Während alle draußen waren diskutierte ich also mit dem Redner, dass es von absoluter Dringlichkeit wäre, mich die Toilette benutzen zu lassen. Immer begleitet von dem Gefühl, dass bloß nicht vor den wichtigen Arbeitskollegen zu offenbaren. Meine Abteilung kennt das Problem zwar, aber der Rest halt nicht und man kann schon sagen dass das ziemlich unangenehm ist. Der Redner und Organisator wollte sich auch nicht von mir überzeugen lassen, bis irgendwann seine Kollegin ebenfalls auf ihn einredete, wahrscheinlich aus Mitleid weil ich kreidebleich und nassgeschwitzt vor denen stand. Den Rest des Vortrags verbrachte ich dann also wieder auf Toilette.
Aber zumindest schien sich mein Magen beruhigt zu haben. Wieder eine völlig falsche Einschätzung der Situation von mir. Als ich also die Wahl hatte mit einigen ins Hotel zurück zu fahren oder mit anderen eben den Hafen zu besichtigen und den Abend ausklingen zu lassen entschied ich mich natürlich für den Hafen. Wollte ja auch was sehen von der Stadt.
Dass das natürlich völlig dämlich war bemerkte ich dann auf der beschaulichen Hafenrundfahrt. Irgendwie konnte ich mich noch von dem Schiff in ein nahegelegenes Restaurant schleppen, bevor ich dann doch wimmernd fragte ob mich jemand zurück ins hotel begleiten würde.
Die nächsten Tage waren dann übrigens wieder völlig unspektakulär, mein Magen war besänftigt. Aber durch die Veranstaltungen kamen wir auch nicht mehr aus dem Hotel um die Stadt zu besichtigen. Also besteht meine Erinnerung an Hamburg hauptsächlich aus düsteren Momenten in denen ich mich gefragt habe ob man an Magenkrämpfen sterben kann oder ob es legitim wäre, im Falle eines Falles einfach vom Schiff zu springen. Das war davor und danach nie wieder so heftig. Und als wir zurückkamen gab's dann ncoh ein unangenehmes Gespräch mit der Chefin. Die hat nämlich gedacht ich hätte im Bus oder sonstwo dermaßen getrunken dass ich den Rest des Tages so ein elendiges Bild abgegeben habe. Sie dann also mit sämtlichen unangenehmen Details zu versorgen kam dann noch obendrauf.

Ich habe erstmal fertig. Der Thread ist reines Gold bisher.
27.04.2020 21:08:21  Zum letzten Beitrag
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Phillinger

AUP Phillinger 11.02.2013
Massiver Kackdrang ist schon was fieses.
28.04.2020 7:59:28  Zum letzten Beitrag
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blue

Bluay
...
Das kenne ich. Beim Super Bowl dieses Jahr derbe Chili Cheese Fries, Burger und Biere reingestellt, dann nach Hause laufen.

Gegen Ende musste ich so derbe stuhlen, dass ich alle 50m anhalten musste um mich ausschliesslich auf's nicht einkacken zu konzentrieren. Ich denke ich kann nun mit meinem Schliessmuskel Pimmel abzwicken.
28.04.2020 8:20:36  Zum letzten Beitrag
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mformkles

AUP mformkles 17.01.2016
Wir sind mal bekifft in den Kreisverkehr rein. Haben uns gedacht es wäre eine gute Idee Rückwärts unsere Runden zu drehen.
Dann ist uns Opa hinten rein gefahren. Der war pissig, Hat uns beschimpft und gesagt wir wären Idioten und er uns ins Gefängnis bringt.
Dann kam die Polizei hat alles aufgenommen. Der Opa hat ihnen erzählt, dass wir rückwärts im Kreisverkehr gefahren wären. "Warum sollten wir das tun?" Dann musste der Opa pusten. 0,7 Promille. Keiner hat jemals raus gefunden, dass wir bekifft waren und Rückwärts in den Kreisel rein sind. Dann gab es noch einen neuen Wagen für Kumpel, war ja Totalschaden.
Danach sind wir noch zu McAss gegangen. Sehr geiler Abend.
28.04.2020 8:54:31  Zum letzten Beitrag
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blue

Bluay
...
lol als ob, Rueckwaerts durch den Kreisverkehr glaubt dir doch keiner, haha
28.04.2020 8:57:44  Zum letzten Beitrag
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Mr.AK

AUP Mr.AK 08.01.2020
Ich hab noch was aus der Ausbildungszeit.

Im zweiten Lehrjahr musste ich eine ganze Zeit lang mit den Jungs vom Kabeltrupp rausfahren. Die Jungs waren morgens immer recht schnell weg - und wenn man zu spät war, tja, pech gehabt, fahren die ohne dich.

Damals hatte ich einen noch viel kaputteren Schlafrhytmus als heute und war tagsüber quasi immer tot auf zwei Beinen. Ich sitze also morgens schon total übermüdet im Zug, verpasse meinen Ausstieg weil ich am Träumen bin. An der nächsten Haltestelle mache ich kehrt, steige an der richtigen Haltestelle aus, marschiere in die Firma... leer, alle ausgeflogen und schon unterwegs. Hmpf.

Gut, dann fahr ich eben einfach wieder heim. Zurück zur Bahn, reingesetzt, weggepennt.

Irgendwann wache ich auf, schaue auf die Anzeigetafel und denke, "Oh, das ist ja mein Halt!" und schlüpfe aus dem Zug, als er zum stehen kommt.

Vertrödelt laufe ich den Bahnhof entlang, komme zu den Fahrrädern und denke mir "Oh, geil, da ist ja mein Fahrrad und es ist gar nicht abgeschlossen, ich Dummerchen."

Schwinge mich aufs Rad und radele los, Richtung Heimat. 20 Minuten später stehe ich vor einem Haus und wundere mich, dass der Schlüssel nicht passt. Gucke auf das Klingelschild, falscher Name. Richtiges Haus. Häh?

Dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen, ich hatte in völliger Übermüdung die Situation falsch eingeschätzt. In dem Haus hab ich mal gewohnt. Bis ich 12 war. Ich bin in der falschen Stadt ausgestiegen. Und das Fahrrad? War natürlich auch nicht meins.

Wieder zurück zum Bahnhof geradelt, Fahrrad ungefähr da abgestellt, wo ich es her hatte, wieder in die Bahn und diesmal am richtigen Halt ausgestiegen und die 500m zu Fuß nach Hause gelaufen. peinlich/erstaunt
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Mr.AK am 28.04.2020 10:39]
28.04.2020 10:36:28  Zum letzten Beitrag
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[A-51SS] fly

Leet
Wat?
28.04.2020 10:38:20  Zum letzten Beitrag
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[Muh!]Shadow

AUP [Muh!]Shadow 10.03.2015
Wie kann man derart verpeilt sein?
28.04.2020 10:40:57  Zum letzten Beitrag
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Mad_Melone

AUP Mad_Melone 22.06.2009
Freund von mir hat die Situation mal derart falsch eingeschätzt, dass er dachte, dass er mit einer gewissen hohen Menge an Alkohol noch mit dem Zug heimkommt, bis er eingeschlafen ist und an der Endstation 100km von zu Hause wachgeworden ist - aber müde ein Fahrrad zu klauen und zu versuchen in sein ehemaliges Haus einzubrechen ist noch mal ne andere Kategorie Breites Grinsen
28.04.2020 10:45:12  Zum letzten Beitrag
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Joggl²

AUP Joggl² 22.07.2016
 
Zitat von Mr.AK

Ich hab noch was aus der Ausbildungszeit.

Im zweiten Lehrjahr musste ich eine ganze Zeit lang mit den Jungs vom Kabeltrupp rausfahren. Die Jungs waren morgens immer recht schnell weg - und wenn man zu spät war, tja, pech gehabt, fahren die ohne dich.

Damals hatte ich einen noch viel kaputteren Schlafrhytmus als heute und war tagsüber quasi immer tot auf zwei Beinen. Ich sitze also morgens schon total übermüdet im Zug, verpasse meinen Ausstieg weil ich am Träumen bin. An der nächsten Haltestelle mache ich kehrt, steige an der richtigen Haltestelle aus, marschiere in die Firma... leer, alle ausgeflogen und schon unterwegs. Hmpf.

Gut, dann fahr ich eben einfach wieder heim. Zurück zur Bahn, reingesetzt, weggepennt.

Irgendwann wache ich auf, schaue auf die Anzeigetafel und denke, "Oh, das ist ja mein Halt!" und schlüpfe aus dem Zug, als er zum stehen kommt.

Vertrödelt laufe ich den Bahnhof entlang, komme zu den Fahrrädern und denke mir "Oh, geil, da ist ja mein Fahrrad und es ist gar nicht abgeschlossen, ich Dummerchen."

Schwinge mich aufs Rad und radele los, Richtung Heimat. 20 Minuten später stehe ich vor einem Haus und wundere mich, dass der Schlüssel nicht passt. Gucke auf das Klingelschild, falscher Name. Richtiges Haus. Häh?

Dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen, ich hatte in völliger Übermüdung die Situation falsch eingeschätzt. In dem Haus hab ich mal gewohnt. Bis ich 12 war. Ich bin in der falschen Stadt ausgestiegen. Und das Fahrrad? War natürlich auch nicht meins.

Wieder zurück zum Bahnhof geradelt, Fahrrad ungefähr da abgestellt, wo ich es her hatte, wieder in die Bahn und diesmal am richtigen Halt ausgestiegen und die 500m zu Fuß nach Hause gelaufen. peinlich/erstaunt



Das ist ist hart Breites Grinsen
28.04.2020 10:46:29  Zum letzten Beitrag
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get_Apache

Superpuma
Krass, ich schaffs grad mal ab und zu in den falschen Bus einzusteigen und ich dacht schon ich wäre verpeilt Erschrocken
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von get_Apache am 28.04.2020 10:47]
28.04.2020 10:47:10  Zum letzten Beitrag
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Phillinger

AUP Phillinger 11.02.2013
V.a. war er zu dem Zeitpunkt ja eigentlich nüchtern. Breites Grinsen


Auf der Abschlussfahrt (Fachhochschulreife) sind wir nach Zandvoort gefahren. Ich war zum ersten Mal in meinem Leben in so einem Feriendorf und habe die Situation völlig falsch eingeschätzt, indem ich mir nicht gemerkt oder aufgeschrieben habe, welches Haus wir eigentlich bewohnen.

Irgendwann bin ich dann halt dottelvoll vom Strand Richtung Haus, weil hungrig.

Boah, die Häuser sehen ja alle gleich aus? Ich weiß leider nicht mehr alles, aber irgendwann hat mich mein Trupp gefunden, wie ich im Garten eines völlig fremden Hauses mit wildfremden Menschen sitze und mich durchfüttern lasse. Niederländer sind unglaublich tolle Menschen.

Wir haben dann laut Erzählung meiner Freunde einfach alle gemeinsam zuende gesoffen. Zumindest hatte ich dann Filmriss und am nächsten Tag haben mich total viele Leute freundlich begrüßt, die ich noch nie gesehen habe.

Holland ist voller netter Menschen.
28.04.2020 15:39:39  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Ich rate dir, die Situation richtig einzuschätzen ( hinterher ist man immer schlauer )
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