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| Zitat von AndRaw
Und nochmal: wo steht im sozialen Handbuch, dass jeder jederzeit n Schnitzel an 7 Tagen die Woche haben muss?
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Wenn du gegen den Klimawandel vorgehen willst, bessere Arbeitsbedingungen, bessere Qualität der Lebensmittel etc pp dann hörts aber nicht beim Schnitzel auf, sondern fängt da an.
Dann musst du auch Rindfleisch teurer machen, Milch, Eier, Hühnerfleisch, Fisch, Getreide, Obst, Gemüse usw usf. Es hilft ja nichts Emissionen nur bei der Schweinezucht durch drastische Reduzierung zu verhinden. Da käm das Rindfleich ganz weit vorher.
Dem müsste gezwungenermassen auch eine Erhöhung von Mindestlohn und Sozialleistungen vorangehen, sonst geht die Schere noch weiter auseinander als sie eh schon ist.
D.h. man sollte erstmal in Immos Geldbeutel greifen, bevor man das Schnitzel teurer macht.
Sonst kannst du dir Schnitzel nämlich nur noch einmal die Woche leisten und der Hartz IV Empfänger garnicht mehr. Dass das automatisch zu einer noch schlimmeren Spaltung führen würde ist nun wirklich selbsterklärend, oder nicht?
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Das ist jetzt vielleicht aber gar nicht Mal sein Punkt gewesen mit der Aussage.
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| Zitat von Monsieur Chrono
| Zitat von Flashhead
| Zitat von Monsieur Chrono
Es soll mir bitte nochmal wer erzählen, dass pOT wäre mehrheitlich auch nur irgendwie ansatzweise "links", wenn man sich hier seitenlang in irgendeiner grünbürgerliche Fleischdiskussion verrennt und Flashhead unwidersprochen erklärt, die meisten Milliardäre hätten sich ihren Reichtum selbst erarbeitet.
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Erarbeitet war sicher das falsche Wort in dem Kontext.
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Keine Angst, es ging mir da nicht um Wortklauberei, aber ich will deine liberale bubble nicht mit marxistischen Basisbanalitäten langweilen.
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Der Kern meiner Aussage war eigentlich nur ein Verweis auf eine jüngst erhobene Statistik: Circa die Hälfte aller in Deutschland lebenden Milliardäre haben kein Milliardenvermögen geerbt. Da schwang keine Wertung über die Art, wie dieses Vermögen erzeugt wurde, mit.
Selbst die vom DIW erhobene Statistik, bei aller Kritik am Institut selbst, scheint mir eigentlich jeden von links geübten Vorwurf hinsichtlich der schiefen Vermögensverteilung nur zu bekräftigen. Daher kann ich nicht mal den Vorwurf der liberalen Bubble verstehen. Ist das Ungleichgewicht ungerecht? Natürlich.
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| Zitat von Flashhead
Der Kern meiner Aussage war eigentlich nur ein Verweis auf eine jüngst erhobene Statistik: Circa die Hälfte aller in Deutschland lebenden Milliardäre haben kein Milliardenvermögen geerbt. Da schwang keine Wertung über die Art, wie dieses Vermögen erzeugt wurde, mit.
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Das wiederum liegt daran, dass es einfacher ist reicher zu werden je reicher man startet.
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| Zitat von Jimmy Blue Oxnknecht
Theoretisch könnte auch die Hälfte der Milliardäre nur 50 Mille geerbt haben, und wir wissen jetzt, dass die sich am Finanzmarkt leicht zu einer Milliarde machen lassen.
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Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings erschreckend gering, Deutschland ist ja nicht nur bei Kleinanlegern hinsichtlich Vermögensverwaltung und -anlage im Mittelalter stecken geblieben, sondern bis in die obersten Schichten. Deswegen gibt es in Deutschland auch nur Deka, Union Invest und Carsten Maschmeyer und in den USA Citadel, Renaissance Technologies und Warren Buffett.
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Mal eine Frage als Nicht-Deutscher: Ist in Deutschland denn eine Ernähurng mit viel Fleisch wirklich günstiger momentan für ärmere Leute?
Ich selber esse meist fleischarm oder vegetarisch, gerade weil ich dadurch Geld spare. (Fleisch ist teuer in der Schweiz). Für mich ist das Argument, die Leute brauchen (billiges) Fleisch, weil sie sich sonst nichts zu Essen leisten können etwas schwer nachzuvollziehen.
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Ich fand dazu übrigens die videos von docupy ziemlich gut.
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Wir fressen doch eh viel zu viel Fleisch. Den Fleischkonsum zu reduzieren, wäre für viele Leute vermutlich sogar gesünder.
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| Zitat von Sommet
Mal eine Frage als Nicht-Deutscher: Ist in Deutschland denn eine Ernähurng mit viel Fleisch wirklich günstiger momentan für ärmere Leute?
(Fleisch ist teuer in der Schweiz)
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| Zitat von KarlsonvomDach
Wir fressen doch eh viel zu viel Fleisch. Den Fleischkonsum zu reduzieren, wäre für viele Leute vermutlich sogar gesünder.
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Hau ab, du grüner Turbokapitalist!
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| Zitat von fiffi
| Zitat von Sommet
Mal eine Frage als Nicht-Deutscher: Ist in Deutschland denn eine Ernähurng mit viel Fleisch wirklich günstiger momentan für ärmere Leute?
(Fleisch ist teuer in der Schweiz)
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https://i.imgur.com/yLATLS4.png
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Danke schonmal. Ich meinte eigentlich günstiger als die fleischlose Alternative in Deutschland.
Dass Fleisch in Deutschland ca. 4 mal weniger kostet als in der Schweiz, ist mir jedes mal mit grossen Augen aufgefallen bei Reisen über die Grenze.
Bei den Preisen auf der rechten Seite der Grafik wird es echt schwer günstiger zu sein mit Alternativen...
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Um noch was zum Threadtopic beizutragen: Momentan noch "armer" Student ("irgendwas" mit Medizintechnik). Irgendwann Erbe ich wahrscheinlich ein Haus. (Hoffentlich möglichst lange nicht.)
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| Zitat von Sommet
Mal eine Frage als Nicht-Deutscher: Ist in Deutschland denn eine Ernähurng mit viel Fleisch wirklich günstiger momentan für ärmere Leute?
Ich selber esse meist fleischarm oder vegetarisch, gerade weil ich dadurch Geld spare. (Fleisch ist teuer in der Schweiz). Für mich ist das Argument, die Leute brauchen (billiges) Fleisch, weil sie sich sonst nichts zu Essen leisten können etwas schwer nachzuvollziehen.
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Wenn man eine ausgewogene und vorallem einfache Ernährung will ja.
Ich denke wenn man sich länger mit vegetarischer/veganer Ernährung auseinandersetzt, dann wird es einfacher und auch günstiger. Aber für den Anfang greifen viele Leute erstmal zu teuren, industriell hergestellten Ersatzprodukten. Und afaik ist Gemüse ausm Glas oder Konserven immernoch eine der günstigsten Versionen von Gemüse/Obst. Frisch kann vorallem ausserhalb der Saision und/oder importiert ganz schnell sehr ins Geld gehen.
Nüsse, Sojaprodukte und Vollkornalternativen sind vergleichsweise teuer und damit bleiben fast nur noch Hülsenfrüchte als Proteinquelle, was gerade ohne ein großes Repertoire an Erfahrung und Rezepten sehr schnell sehr langweilig wird, insbesondere wenn auch noch Kinder im Spiel sind die essen wollen.
Es ist ein Weilchen her, dass ich vegan mal für eine Woche ausprobiert habe, aber die Zahlen hab ich noch gut im Kopf. Da war ich bei knapp 80¤/Woche statt 45¤-50¤/Woche für Lebensmittel. Und ich hab mich damals schon nach günstigen Rezepten umgeschaut, weil das noch zu weniger finanziell entspannten Zeiten war.
Vor 2-3 Jahren hab ich nochmal so einen Versuch gewagt und keine Ficks auf Kosten gegeben, da war ich bei knapp 130¤/Woche für eine Person. Das waren dann sehr viele Ersatzprodukte um omnivore Gerichte 1 zu 1 ins vegane zu übertragen.
Also ja, sehr empirisch natürlich, aber ich persönlich empfinde vegane/vegetarische Ernährung als deutlich teurer als mit Billigfleisch zu kochen.
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Nudeln mit Ketchup ist natürlich immer das günstigste, was geht. Aber die günstigen Fleischpreise bedeuten natürlich, dass du sehr leicht auch noch was an Hähnchen oder Hack reinwerfen kannst, ohne dass es direkt eine beachtliche Investition wird, die vergleichbar mit einer Bio-Gemüse-Mahlzeit o.ä. ist.
Außerdem wirkt sich der Preis auch auf Fertiggerichte aus, die mit Fleisch natürlich auch insgesamt sehr günstig zu erstehen sind.
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Ich finde vegane Ernährung nicht teuer.
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| Zitat von Sommet
Bei den Preisen auf der rechten Seite der Grafik wird es echt schwer günstiger zu sein mit Alternativen...
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Und das sind ja Durchschnittspreise. 500g Rinderhack regulär bei Aldi/Lidl/Kaufland 2,90¤, glaube ich, im Angebot dann 2,20¤. Gemischt/Schwein etwas billiger.
Wie hier schon gesagt: Sicherlich ist es aus vielerlei Gründen erstrebenswert, wenn die breite Masse ihren Fleischkonsum reduziert. Bin ich absolut d'accord mit. Ich empfinde es nur als sozial ungerecht, das nur über den Hebel Preis zu machen, weil das ärmere Leute einfach stärker belastet.
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Eine andere praktikable Lösung sehe ich auch nicht wirklich am Horizont. Steuern bei Autos und Flugzeugen zeigen auch schon, dass wir keine besseren Ideen haben, außer Gatekeeping durch Vermögen.
Jedenfalls nicht im Marktsystem, wie es derzeit vorherrscht.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Armag3ddon am 21.07.2020 17:27]
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Wie müsste denn ein Marktsystem aussehen, in dem sowas praktikabel ohne Preiserhöhung erreichbar wäre?
Mir fällt ohne provokant werden zu wollen eigentlich nur ein, dass man "Fleischmarken" ausgibt. Für jeden XXXg pro Woche, egal ob reich oder arm.
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| Zitat von Poliadversum
Wie müsste denn ein Marktsystem aussehen, in dem sowas praktikabel ohne Preiserhöhung erreichbar wäre?
Mir fällt ohne provokant werden zu wollen eigentlich nur ein, dass man "Fleischmarken" ausgibt. Für jeden XXXg pro Woche, egal ob reich oder arm.
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Jo, eine Zuteilung von Kontigenten wäre dann wohl die einzige Möglichkeit, wenn das Ziel ist, die gesamte Fleischproduktion drastisch zu verringern. Da muss man wohl nicht lange nachdenken, um drauf zu kommen, warum sich das niemals umsetzen ließe.
Einfach nur die Produktion dämpfen (wie utopisch sowas in der EU überhaupt wäre), würde auch nicht helfen, da durch Verknappung sofort der Preis ansteigen würde.
Dass wir durch Bildung oder Informationskampagnen es in einem zeitlich überschaubaren Zeitraum schaffen könnten, den Fleischkonsum nennenswert einzuschränken, glaube ich nicht wirklich.
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wird zeit, dass künstlich rangezüchtetes fleisch serienreif wird.
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Preise haben mehrschichtige Funktionen, da ist eben die Zuteilungsfunktion nicht ohne die Lenkungsfunktion zu haben. Je nach Gut ist dann das eine oder das andere stärker ausgeprägt. Und das kaum jemand so effizient, konsequent und gleichzeitig subtil ausgrenzt wie der Markt sollte doch hier angekommen sein.
Konsum kann nur über einen höheren Preis verlagert werden, die Ausgrenzung weniger wohlhabender Bevölkerungsteile ist dann eine von mehreren Konsequenzen des ganzen. Man kann das eine nicht ohne das andere haben ohne ganz grundsätzlich einzugreifen.
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Und wer dem einzelnen die Verantwortung für den Konsum auferlegt, z.B. über Aufklärung, verkennt strukturelle Machtverhältnisse und überschätzt maßlos die Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit großer Teile der Bevölkerung.
/und dann haben wir noch nicht einmal wirklich über die (un-)bewussten Prozesse der Entscheidungsfindung beim Einkaufen gesprochen.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von seastorm am 21.07.2020 17:44]
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| Zitat von Poliadversum
Wie müsste denn ein Marktsystem aussehen, in dem sowas praktikabel ohne Preiserhöhung erreichbar wäre?
Mir fällt ohne provokant werden zu wollen eigentlich nur ein, dass man "Fleischmarken" ausgibt. Für jeden XXXg pro Woche, egal ob reich oder arm.
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Oder man kommt vielleicht endlich mal auf den Gedanken, dass so ein total überhöhter Fleischkonsum wie in Deutschland nie der richtige Weg war, wenn er sich ohne horrende Subventionen oder Ausbeutung nicht halten lässt.
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Auch Verbesserungen in den Produktionsbedingungen, egal ob auf tierischer oder menschlicher Seite, führen zwangsläufig zu höheren Preisen.
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Jo, du hast im Prinzip zwei Möglichkeiten, um den Fleischpreis zu erhöhen: Steuern drauf (CO2/Öko/Abfleischsteuer) oder regeln, dass jegliche Herstellung richtig geil für Mensch und Tier sein soll, mit fairen Löhnen und guter Haltungsform.
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Ich möchte Fleischmarken kaufen, bin ich hier richtig (bitte nicht gleich an die nächste Laterne hängen)?
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| Zitat von [P.A.R.K.]TNX
Ich möchte Fleischmarken kaufen, bin ich hier richtig (bitte nicht gleich an die nächste Laterne hängen)?
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Wenn solche Marken auch noch frei handelbar wären, würden arme Leute ständig vor der Wahl stehen, sich entweder ein Steak zu gönnen oder eine Ladung extra Cash für den Monat zu haben.
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| Zitat von Armag3ddon
Jo, du hast im Prinzip zwei Möglichkeiten, um den Fleischpreis zu erhöhen: Steuern drauf (CO2/Öko/Abfleischsteuer) oder regeln, dass jegliche Herstellung richtig geil für Mensch und Tier sein soll, mit fairen Löhnen und guter Haltungsform.
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Und dann kommt man wieder auf höhere Preise zurück.
Der Konsens scheint hier ja schon zu sein dass weniger Konsum wünschenswert und anzustreben ist. Von daher kommt man um höhere Preise, auf welchem Weg auch immer, nicht drumherum und muss sich eher Gedanken um den Umgang mit den Konsequenzen machen.
Das Argument mit den armen Armen, die sich dann ja kein Fleisch mehr leisten könnten, darf vor dem Hintergrund keine Ausrede sein um einfach die Hände in den Schoß zu legen und alles so zu lassen wie es ist.
Und damit sind wir bei Hartz IV, Mindestlöhnen, Steuern und Umverteilung. Alles andere sind Scheingefechte.
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Thema: Ich bin ja nicht reich, aber... ( Armut muss man sich auch erstmal leisten können. ) |