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Das ist einerseits natürlich völlig richtig, andererseits aber natürlich auch die schiefe Ebene in die Erziehungsdiktatur.
Aber mit der Erweiterung bin ich schon ruhig gestellt.
Wobei das halt auch echt die grundsätzlich spannende Frage aufwirft, wie der Sprung aus bildungsfernem Milieu gelingt bzw. was dazu nötig ist. Ich bin in einem Elternhaus groß geworden, das ein klassischer Arbeierhaushalt war und das Maximum an Literatur war Konsalik. Trotzdem war ich seit frühster Jugend ein Powernerd Bücherwurm und alles, was meine Eltern getan haben, war, mir dabei nicht im Weg zu stehen. Die haben nicht wirklich verstanden, warum ich ständig körbeweise Bücher aus der Bücherei geholt habe, warum ich in der OS schon Bücher über Rom in die Schule geschleppt habe, warum ich später alle 2 Tage 9 Mark 80 für einen neuen Band Drachenlanze ausgegeben habe, warum Pratchett für mein pubertierendes Ich eine Offenbarung war und war ich dachte, dass ich mit Quinns Ismael alle Welträtsel gelöst hätte. Das war nicht deren Welt und bei deren Ergründung haben sie mir nicht geholfen. Sie haben mich auch nicht aufgehalten, überhaupt nicht, aber der Funke kam aus mir - offenbar von allein, eine Frage der Statistik.
Jetzt ist halt die Frage, ob das andersrum auch funktioniert: Wenn ein junger Mensch keinen Durst nach Wissen, nach Emotionen, nach Weite hat - kommt der dann, wenn man ihm nur genug anbietet? Kommt der Hunger beim Essen; der Wunsch nach Weiterentwicklung, wenmn man genug Splitter des Panoramas angeboten bekommt?
Ich weiß es wirklich nicht; das ist weder ein rhetorische noch eine Trollfrage. Gedht mir nur grad durch den Kopf.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von [Amateur]Cain am 07.01.2021 23:15]
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| Zitat von [Amateur]Cain Jetzt ist halt die Frage, ob das andersrum auch funktioniert: Wenn ein junger Mensch keinen Durst nach Wissen, nach Emotionen, nach Weite hat - kommt der dann, wenn man ihm nur genug anbietet? Kommt der Hunger beim Essen; der Wunsch nach Weiterentwicklung, wenmn man genug Splitter des Panoramas angeboten bekommt? | |
Da müsste man jetzt wahrscheinlich die anwesenden Pädagogen interviewen. Ich finde das auch sehr spannend und werde in Zukunft einfach mal Kinderbesuch (haha, als ob) mit aus meiner Sicht gutem Zeug konfrontieren und beobachten, ob da irgendwie ein Funke Interesse entsteht.
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Ach, die sagen doch eh "Ja", das sichert deren Jobs.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [Amateur]Cain am 07.01.2021 23:27]
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| Zitat von [Amateur]Cain
Jetzt ist halt die Frage, ob das andersrum auch funktioniert: Wenn ein junger Mensch keinen Durst nach Wissen, nach Emotionen, nach Weite hat - kommt der dann, wenn man ihm nur genug anbietet? Kommt der Hunger beim Essen; der Wunsch nach Weiterentwicklung, wenmn man genug Splitter des Panoramas angeboten bekommt?
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Ich denke die Essensanalogie ist nicht schlecht:
Ein Buch ist halt das selbstgekochte Bio-Essen im Vergleich zu McDonalds: es kann tausendmal besser schmecken als das Fast-Food, kann auch kacke schmecken wenn man nicht kochen kann, gibt einem aber auf jeden Fall nicht den schnellen Kick durch Fett und Zucker, man muss mehr Zeit investieren und erst mal rausfinden was einem schmeckt.
Wenn das Kind Hunger hat und kein Fast-Food verfügbar ist wird es sich sicher auch das Bio-Essen vertilgen, aber Fernsehen/Videospiele sind einfach der schnelle und einfache Kick - das merk ich ja an mir selbst.
Es ist aus meiner Sich zu erwarten dass die überwiegende Mehrheit der Kinder ohne positives Rollenvorbild und ohne Einschränkung von Medien nicht Bücher den Bildschirmmedien vorziehen wird. Durch Freunde/Schule/Interessen kann das sicher von außen beeinflusst werden...
¤: Ich habe auch immer viel gelesen obwohl meine Eltern es definitiv nicht tun. Aber 1. haben mich diese dazu motiviert und 2. ist der Medienkonsum eingeschränkt worden und 3. war es noch die Zeit in der es nur einen Fernseher im Haus gab mit 3 Programmen - das kann man auf die heutige Jugend nur sehr schwer übertragen.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Kanonfutter am 08.01.2021 0:25]
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| Zitat von [KoM]TingelTangelBob
| Zitat von [Amateur]Cain Überschätzt den Kram in seiner Wirkung doch nicht so, weder in die eine noch in die andere Richtung - wichtig ist, in welches familiäre Umfeld, welche emotionale, soziale und kulturelle Alltagspraxis, der Konsum all dieser Medien eingebunden ist. | |
Wenn die pädagogisch minderwertigeren Medien tendenziell in sozialschwachen Familien konsumiert werden, ist es doch einfach schade, dass das "bessere" Zeug nicht einmal die Chance hat, dort eine positive Wirkung zu entfalten (insofern ist es einfach mistig, dass es das schrottige Zeug überhaupt in der Masse gibt).
Dass Malte-Oliver in seinem behüteten Leben keinen Schaden davonträgt, wenn er mal ein paar Nachmittage lang RTL2 konsumiert, ist mir ja auch klar.
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Ist ja außerdem das Gesamtpaket, und eher Korrellation als Kausalität. Wenn ich mich in meinem Freundeskreis in den unterschiedlichen Schulformen umschaue dann wird der Anteil derer, die nach der Schule bei Pommes und Fanta vor den Fernseher gesetzt wurden mit jeder höheren Schulform kleiner. Unter den Postdocs an der Uni kennt (soweit ich das beurteilen kann) jeder die klassischen Märchen und hat seine Kindheit nicht nur mit Gummibärenbande verbracht. (Ausnahmen gibt es natürlich, aber es korrelliert halt.)
Meine Tochter ist noch nicht so alt, aber bei den Medien (Büchern) die wir haben zeichnet sich jetzt schon ab, dass es da völlig gehaltlose gibt. Ist ok, haben wir auch, aber eben nicht nur. Und ich sehne das Alter herbei, wo man 1000 und eine Nacht, Grimms Märchen, und die anderen klassische Kinderliteratur vorlesen kann. Den kleinen Wassermann habe ich letztens heimlich schonmal geschmökert. Dem feels.
/e: Und ganz davon abgesehen, ist es einfach für die Eltern todlangweilig nur Bobo Siebenschläfer zu lesen. Wenn die Geschichten vielschichtiger werden, hat der Vorlesende auch mehr Spaß dran.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Oli am 08.01.2021 8:17]
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Bobo ist so ein langweiliger Wichser!
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Phu ihr macht mir Angst
Da bin ich glatt froh, dass aktuell alles was lärmt und wo man drauf rumkauen kann am meisten Aufmerksamkeit bekommt.
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Die Lütte steht auf den Kerl, irgendwas macht er richtig.
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| Zitat von Der Tausendbüßler
Bobo ist so ein langweiliger Wichser!
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Meine Tochter verlangt ihre tägliche Dosis Bobo! Ich gebe ihr Bobo! Bobo is love...Bobo is life. Und dann schlief Bobo ein...
Übrigens: In der Bobo Siebenschläfer Geschichte "Bobo geht einkaufen" ist auf der ersten Seite im Hintergrund eine recht vollbusige Siebenschläferin. Wir haben der Kleinen beigebracht, dass das Dolly Buster ist. So!
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Mountainbiker am 08.01.2021 8:30]
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Wir haben hier eine Sammlung der Panama Geschichten. Der kleine Tiger ist ein derber unsympath und sollte unbedingt in Behandlung. Der arme kleine Bär
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| Zitat von Mountainbiker
| Zitat von Der Tausendbüßler
Bobo ist so ein langweiliger Wichser!
| | Dolly Buster
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Ok Boomer.
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| Zitat von [Amateur]Cain
Da sind exakt die exakt die gleichen Argumente, die früher gegen Tom und Jerry und die Gummibärenbande vorgebracht wurden und trotzdem haben sich die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen dieser Gewaltorgien und dümmlichen Eindeutigkewiten ebenso in Grenzen gehalten wie Einflüsse der "pädagogisch wertvollen" Medien.
Überschätzt den Kram in seiner Wirkung doch nicht so, weder in die eine noch in die andere Richtung - wichtig ist, in welches familiäre Umfeld, welche emotionale, soziale und kulturelle Alltagspraxis, der Konsum all dieser Medien eingebunden ist.
Die Kinder werden von unserem Verhalten und unseren gelebten Werten geprägt; die Medien docken da an; nicht andersrum. Das bedeutet leider, dass auch die tollsten pädagogischen Berieselungen null Tiefenwirkung entfalten, wenn die Eltern nicht darauf achten und forcieren, dass dort thematisiserte Dinge wie bspw. Empathie auch im Alltag bedacht und gelebt werden. Im Gegenzug macht Ninjago und dergleichen kein Kind doof oder gewalttätig, wenn das Familienleben bewusst, konstruktiv und warm gestaltet ist, genau so wenig wie Tom und Jerry das gemacht haben.
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So meinte ich das gar nicht, ich glaube auch nicht dass Buch X oder Serie Y die Entwicklung eines Kindes beeinflussen. Genausowenig muss alles pädagogisch wertvoll und kluk sein. Ich merke halt nur dass viele Bücher einfach nicht packen und nur lustlos durchgeblättert wird. Eben weil sie einfach zur berieselung dienen und keinerlei Anspruch, selbst für 3 jährige haben. Das ist für die Kinder dann genauso langweilig wie die Eltern.
Geschrieben mit meiner Gaming Tastatur im Killerspielforum*
*hat uns ja auch nicht geschadet!
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Passend zum Thema Pädagogisch Sinnvoll
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Aus einem anderen Thread:
| Zitat von [RPD]-Biohazard
Die konnte man sogar abnehmen bei dem den ich hatte
Hass
Meine Eltern haben ihn irgendwann verkauft
Liebe Poteltern verklappt niemals das Spielzeug eurer Kinder auch wenn sie es nicht mehr mit dem Arsch angucken
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Sowas wär bei uns ja nie ins Haus gekommen. Und wird es auch nicht für meine Kinder. Aber ich war schon immer neidisch auf die coolen Kids die sowas haben durften
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Wir durften auch z.B. keine so Zerknallungspistolen haben als Kinder.
Was hat's gebracht? Jetzt bin ich in der Rüstung
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| Zitat von mformkles
Wir haben hier eine Sammlung der Panama Geschichten. Der kleine Tiger ist ein derber unsympath und sollte unbedingt in Behandlung. Der arme kleine Bär
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Rabe Socke ist auch so ein wichser. Nichts, absolut nichts tut er, was nicht total egoistisch wäre.
Und caillou ist auch so kacke, ich denk immer der hat Krebs.
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Leo Lausemaus teilweise auch sehr fragwürdig
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| Zitat von Dr.Hamster
Aus einem anderen Thread:
| Zitat von [RPD]-Biohazard
Die konnte man sogar abnehmen bei dem den ich hatte
https://i.imgur.com/qFbzjbr.jpg
Hass
Meine Eltern haben ihn irgendwann verkauft
Liebe Poteltern verklappt niemals das Spielzeug eurer Kinder auch wenn sie es nicht mehr mit dem Arsch angucken
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Sowas wär bei uns ja nie ins Haus gekommen. Und wird es auch nicht für meine Kinder. Aber ich war schon immer neidisch auf die coolen Kids die sowas haben durften
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Keine Spielzeugsoldaten gehabt? Wie kann man sonst Krieg spielen?
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Mit Fantasie! Wir hatten ja sonst nichts.
Lego Männchen umfunktionieren etw. z.B. Megaphon wurde zur Bazooka.
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Sockner ist hier auch derbst populär, auch als Hörbuch (gesprochen von Andraw J. Delay). Er ist wenigstens smarde und ein aufrichtiges Arschloch.
Caillou hab ich untersagt. Dieses dümmliche Gesäusel, da will man direkt aus dem Fenster springen.
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Bei dem Bruder meiner Frau waren die Eltern immer leicht besorgt, weil er nur mit Pistolen durch den Garten gelaufen ist.
Haben dann mal beobachtet, wie er mitten im Spiel abgebrochen hat, um einer Biene aus dem Teich zu helfen.
Also auf nen sonnigen Platz gesetzt und gewartet bis sie wieder davonfliegen kann.
Danach haben sie sich keine Sorgen mehr um sein Seelenheil gemacht
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| Zitat von mformkles
Wir haben hier eine Sammlung der Panama Geschichten. Der kleine Tiger ist ein derber unsympath und sollte unbedingt in Behandlung. Der arme kleine Bär
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Der kleine Tiger ist halt einfach im Geist ein kleines Kind.
Derb unsympathisch ist nur das kleine Schweinchen.
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| Zitat von Der Tausendbüßler
Jetzt bin ich in der Rüstung
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Was, ehrlich? Muss mir bisher entgangen sein.
Dude.
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| Zitat von Der Tausendbüßler
Wir durften auch z.B. keine so Zerknallungspistolen haben als Kinder.
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Bitter. Hatte eine stattliche Sammlung inkl. 1 Minigun. "Knarren kaufen" war DAS Sparziel.
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Wenn der Junge Klemmbausteine und Soldaten mag, kann ich ja direkt den Panzer bei Cain mitnehmen!
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| Zitat von Oli
| Zitat von Der Tausendbüßler
Jetzt bin ich in der Rüstung
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Was, ehrlich? Muss mir bisher entgangen sein.
Dude.
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Stell ich mir auch sehr unpraktisch vor, so im Alltag. Aber gibt sicher dicke Muckies.
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Zu den Märchen: Die sind pädagogisch wertvoll. Ich habs schon ein paar mal gepostet, ich finds wirklich gut:
Bruno Bettelheim: Kinder brauchen Märchen
Ich hab auch so beim Vorlesen meine individuellen Grenzen was Blut und Tragik angeht, aber insgesamt hat mich das sehr entspannt, was Märchen oder Mythen angeht, die ich wirklich wichtig finde, weil sie Dinge halt Themen symbolisch behandeln, (hoffentlich!) bevor man sie real behandeln muss. Das ist wertvoll.
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Man schwitzt halt wie ein Schwein
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Haben nur ein Rabe Socke Buch. So ein Huso. Strunzdummes Vieh und super unsympathisch. Dann lieber Michel.
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Hier wird aktuell kleine Eule ganz allein gelesen. Super simpel, ist aber okay, der kleine ist ja auch noch winzig.
Was auch cool ist: So langsam platzt der Knoten beim Schlafen. Er hat letzte Nacht tatsächlich knapp 9h am Stück geratzt, das ist absolut mega. Die letzten Tage waren auch immer um die 8h dabei. Nur einmal nachts aufstehen, ein absoluter Traum. Ich hoffe nur das bleibt länger so und wird nicht direkt nächste Woche wieder schlechter.
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Keine Sorge, ist nur eine Phase. :P
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Thema: Eltern-Thread XXIII ( Gestern hat das doch noch geholfen... ) |