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Hab jetzt mal Die Firma von Grisham durch. Immer mal wieder in 10-30 Minuten Intervallen gelesen, aber hat nie so gepackt wie es ein Thriller sollte irgendwie.
Der langsame Start war nichtmal das Problem, das hatte ich bei der Jury auch. Aber die hat mich gegen Ende sehr viel mehr gefesselt und unterhalten als die doch etwas lahme Flucht von Mitch McDeere.
Plus, so Plotpunkte die groß aufgespielt werden und dann nie wirklich einen Effekt haben. So z.B. das Ehe kompromittierende Photo von Mitch auf den Caymans? Wird nur genutzt, damit einmal der Sicherheitsmann der Firma Mitch sagen kann "jetzt hab ich deinen Arsch!" und dann ist es wie vergessen.
Kein schlechtes Buch, aber irgendwie den überragenden Reviews nicht gerecht.
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ich glaub, das ist das erste mal, dass ich auf nen linktree link klicke und es dort keinen onlyfans-link gibt 
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Atomsk am 26.01.2022 15:52]
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Fast die einzigen signierten Bücher, die ich habe, sind von Sanderson. Und davon habe ich jetzt mindestens, äh. 6?
Und alles nur, weil diese komische Doomslug so niedlich aussieht, dass ich mir jede Menge unnötigen Swag gekauft habe. Und dann ist auch noch ein niedlicher Doomslug-Aufkleber gratis dabei gewesen.
Ich weiß noch nicht einmal, was eine Doomslug ist. Und jetzt habe ich drei signierte Bücher, um das zu ändern.
…
Immerhin sind es bei mir Bücher, keine NFTs.
I am over 18 and clicking a button.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Armag3ddon am 28.01.2022 18:26]
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Ah, mass market paperback vs. Erstauflage. Klassiker. Achte halt auf die ISBN und warte Monate mehr.
Zumindest ist das meine Wette, was dir da passiert ist.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 28.01.2022 18:32]
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AAaaaah, meine OCD-Spiegelneuronen kriegen einen Anfall. Geht gar nicht. Fickt Euch doch mit diesen unterschiedlichen Formaten. Und ja, das ist mir natürlich auch schon häufiger passiert und es war jedes Mal zum Kotzen.
Und ja, dieses Stückeln der Releases, dass man zwischen Hardback und MMPB nochmal 2 Jahre oder so warten muss ist einer der Punkte, der mir Black Library gerade echt sowas von mega-verleidet.
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Alles nur eine Frage von Recherche und Geduld, ihr Amateure.
Ich habe meine Dresden-Files bisher sortenrein halten können. 
Und dann sind da Dune und die Drizzt-Bücher. *heul*
Und erst recht der Hexer. 
Und deshalb bereue ich keinen Cent meiner Megaausgabe (pun intended) für WoT.
Doch das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 28.01.2022 18:44]
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Du... Du Besserwisser, Du.
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| | Zitat von Atti Atterkopp
Ich habe bisher von Houellebecq nur Elementarteilchen gelesen und fand es furchtbar.
Hoffe geholfen zu haben.
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Achja, good times, als man noch dachte, dass er dem misogynen Patriarchat den Spiegel vorhält.
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Band 9 wurde mir geschenkt... 
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| | Zitat von Armag3ddon
Band 9 wurde mir geschenkt...
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Hoffentlich hast du die Freundschaft beendet.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Peridan am 28.01.2022 19:45]
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Wer sagt denn, daß es ein Geschenk unter Freunden war?
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| | Zitat von Bombur
Wer sagt denn, daß es ein Geschenk unter Freunden war?
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In dem Fall hat er hoffentlich die Feindschaft beendet.
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Um sie anschließend zu erklären?
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Mit einem mehrere Nummern zu großen Fehdehandschuh.
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Dashiell Hammett: Rote Ernte
Dieser Roman bildet den Beginn des Hardboiled Genres im Jahre 1929. Ein grandioses Buch über eine verfilzte Kleinstadt, in welchem Hammett seine Pinkerton-Vergangenheit (und Kritik?) einbringt. Wie fliessend und unbemerkt sich die moralischen Grenzen verschieben können, merkt man teilweise auch Leser erst zu spät.
Und ja, mir ist bewusst, dass die Kenner hier das Buch wohl schon längst gelesen haben Aber ich war begeistert, wie modern sich das Buch liest.
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Lohnt sich das auch wenn man die vielen Verfilmungen kennt?
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| | Zitat von Damocles
Lohnt sich das auch wenn man die vielen Verfilmungen kennt?
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Die "Verfilmungen" wie sie hier aufgelistet und analysiert werden, weisen alle (dieses Musical kenn ich nicht) gewisse Paralleln zu auf, aber sind nicht eine 1:1 Umsetzung.
Du kannst das Buch also gut lesen, ohne alles schon zu kennen. Beim Malteser Falken könnte das anders sein, da kenne ich weder Filme noch Buch.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von just 4 fun am 30.01.2022 11:14]
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| | Zitat von [Amateur]Cain
Ganz vergessen, mich zu melden.
Spoiler - markieren, um zu lesen:
Ich bin ganz zufrieden mit dem Ende. Ich fand es befriedigend, wie die Builder erklärt wurden und wie damit ein plausibler Unterschied zwischen DEREN Widerstand gegen die Dark Gods und "unserem" etabliert wurde. Dass die Gates deren Dimension anzapfen, dass deren Übergriffe begründet und der Kollaps der Gates diese Bedrohung nachhaltig beendet, fand ich auch gut konstruiert. Sehr schön fand ich diese kurze Phase, alks klar war, dass man sich für ein Gate entscheiden muss und dass dann praktisch für immer aller Kontakt endet - da hab ich den Druck richtig gespürt. Ich fand Duarte ein wenig sehr Deus Ex Machina manchmal, weil er so unfassbar viel gemacht
und vor allem geschafft hat, das nie erklärt wurde, aber sei's drum; das sei als Plot Device geschenkt. Befriedigend fand ich den Epilog; das Wissen darum, dass zumindest aus einigen Kolonien was geworden ist UND wir überlichtschnelles Reisen hinbekommen haben, ist wunderbar optimistisc. Amos Auftreten am Ende fand ich ambivalent: Einerseits geil, dass AUSGERECHNET Amos jahrtausende überlebt; andererseits war es so angestrengt cool und wirkte als Idee ein wenig kopiert. Aber das sind Details, insgesamt finde ich das Ende wunderbar.
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Wohoo, danke für den Kommentar, da steige ich doch gleich mal ein:
Spoiler - markieren, um zu lesen:
Bin auch ziemlich zufrieden mit dem Ende, ich glaube da gibt es noch ein wenig Stoff für Kurzgeschichten (z. B. was mit ein paar Kolonien passiert, warum ist Amos so lange lebt obwohl die Builder eher weg sind, wie der Archiv-Kristall so funktionierte, blablubb). Hätte mir ein wenig mehr Technogebrabbel gewünscht um die "Wunder" zu erklären. Ein bisschen gewundert hat mich die Erklärung warum Menschen "besser" sind... so eine superduper Mega-Intelligenz hätte sich vermutlich trotz Kollektiv auch genetisch irgendwie da rausziehen können. Aber seis drum.
Joa, Duarte war dann halt Gott, konnte alles, war überall, und musste am Ende doch was physikalisch angrabbeln... so ist es halt.
Die ganze Reihe hat mir viel Spaß gemacht, trotz 2-3 Bücher mit denen ich nicht viel anfangen konnte. In den Büchern war der Space-Jesus Aspekt meiner Meinung nach auch nicht so krass, da man oft mehr Kontext oder Hintergründe hatte. Und es hat mir gefallen, dass die Leute dort auch mal altern und nicht mehr alles so toll können, oder Medis brauchen, oder oder oder. Die einzelnen Personen sind mir eigentlich alle ans Herz gewachsen, auch wenn es das letzte Arsch war.
Großes Kino, gerne wieder, 5/5 Sternen
Die Frage ist, welche Reihe wird als nächstes eine solche Qualität in SciFi erreichen? |
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Kästners "Der Gang vor die Hunde" gelesen. 250 wunderbare Sprache, fantastischer Witz, tieftraurige Melancholie und ein Fenster in die ausgehende Weimarer Republik. Nicht leicht auszuhalten, aber bereichernd. Unbedingt lesen.
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Robert Jordan, Brandon Sanderson - The Gathering Storm
Ich glaube, wenn ich nicht gewusst hätte, dass es von Sanderson beendet wurde, hätte ich nichts groß feststellen können. Wenn man es weiß, merkt man allgemein eine große Tendenz zu Kürze: Kürzere Sätze, kürzere Kapitel, straffere, erzählte Zeit. Vor allem letzteres ist ein Segen. Nachdem die vorigen Bände mitunter nur wenige Tage abhandelten (oft ohne, dass sich das irgendwie motivieren ließ), sind es hier jetzt Wochen. Entsprechend passiert viel, weil nicht mehr wochenlange Reisen oder Hofalltag ausgewälzt wird.
Als Resultat bleiben die ganzen Höhepunkte der Reihe, in einer Form, die zu schlechten Jordanzeiten alleine vier Bände gefressen hätte. Stattdessen PASSIERT VIEL, und es ist episch, und es gibt absolute Moments of Awesome am laufenden Band. Träumchen. Dabei die Dichte an Auflösungen des vorigen Bandes. Träumchen.
Am deutlichsten merkt man den "Neuanfang" mit Sanderson wohl daran, dass die übliche Jordan'sche Boilerplate zur einführenden Beschreibung von Personen aus vorigen Bänden fehlt oder zumindest sehr viel vielfältiger und geraffter ist. Andererseits gibt es viele explizite Verweise auf Teile der Handlung der ersten Bände, die dann sehr viel expliziter rekapituliert werden, als es bei Jordan der Fall gewesen wäre. Da das aber gut 2-3 Millionen Worte her ist, ist das aber gar nicht so verkehrt.
In einem frühen Kapitel mit Rand ist mir das Stilistische sehr massiv gegen den Strich gegangen. Es ist quasi nur dieses eine Kapitel gewesen, aber meine Fresse, fühlte sich das hölzern an. Kann sein, dass ich einfach nur besonders schlecht drauf war oder extrem unausgeschlafen, aber da sind mir massive Unterschiede zum vorigen und folgenden Kapitel aufgestoßen. SEHR kurze Sätze, sehr wenig Beschreibung, sehr simple Wortwahl. Über Kapitel hinweg habe ich dann versucht, auszuknobeln, welche Passagen von wem geschrieben wurden, aber im Nachhinein vermute ich glatt, dass es gar nicht so leicht ist, wie Sanderson in seinem Vorwort andeutet. Am deutlichsten merkt man es an gelegentlichen Vokabeln, die für Jordan einfach zu modern (entweder für Autor oder Welt) gewesen wären. ("dictatorship" wirkte z.B. zu sehr von der echten Welt informiert, Spoiler - markieren, um zu lesen:
"saidaring" hätte Jordan nie gemacht; aber als das Wort fiel, habe ich es gefeiert. )
Ich verstehe nicht, warum ausgerechnet in diesem Buch das Spanking für so erwähnenswert gehalten wird. Der vorige Band hatte da deutlich handlungstragenderes Spanking. Ich bin ein bisschen besorgt, wo die Reise mit den Seanchan hingeht. Spoiler - markieren, um zu lesen:
Mir fehlt bei Tuon ein bisschen die Läuterung, und ich weiß nicht, wo die herkommen soll.
Inhaltlich sehr gefallen hat mir, wie oft Endlosschleifen im inneren Monolog jetzt durch mehr Introspektion tatsächlich mal durchbrochen werden. Das Ende macht da leichte Probleme:
Spoiler - markieren, um zu lesen:
Heilung psychischer Probleme durch Aha-Moment. Innerhalb der Handlung habe ich da jetzt nur bedingt Probleme mit, ist halt 90er Fantasy. Aber ich hätte es schöner gefunden, wenn nach dem Prozess von "es wird schlimmer" auch ein Prozess von "es wird besser" kommt.
Insgesamt ein sehr starker Beitrag zur Reihe, aber Winter's Heart und Knife of Dreams waren imho einen Ticken besser, auch wenn sie mehr an den Eigenarten Jodans zu knabbern hatten.
Atkins diet. I maim anyone with carbohydrates. Keeps me rather fit.
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Haben es die Änderungen der Neuausgabe vom Der Name der Rose eigentlich in neuere, deutsche Fassungen geschafft?
Da ich es noch nicht im Regal habe, und es ewig her ist, dass ich es gelesen habe, und die englische Ausgabe keinen Anhang mit Übersetzungen hat, klingt die deutsche Ausgabe erstmal nach der besten Lösung; aber die Detailänderungen klingen nach etwas, was zum Buch passt (ohne es wirklich nennenswert zu ändern).
Does anyone here speak l33t?
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Slightly related :
AWW YEAH ES PASSIERT.
RIFTWAR CYCLE von Feist bekommt ne TV Serie,
geil geil geil,
Die Serie hab ich 3 mal gelesen
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Giev nao
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So, nachdem ich jetzt mit Rhythm of War durch bin geb ich mal etwas mehr Feedback, werde dabei aber versuchen eher abstrakt zu bleiben weil ich denke, wer es nicht kennt, sollte auch möglichst ohne jedes konkrete Vorwissen ran gehen.
Brandon Sanderson - Stormlight Archive 1-4
Sanderson gehört zu den Autoren bei denen ich wenn ich ihn eine Weile nicht gelesen habe immer denke "Ach, gibt doch andere die ich erstmal lesen will", aus irgendeinem Grund drängt mein Unterbewusstsein ihn immer wieder in den Hintergrund (unbewusste Verbindung mit meiner wachsenden WoT-Abneigung? ), deshalb hab ich Stormlight bisher noch nicht angefasst.
Das war... ein Fehler. Ein Großer. Also klar, jeder der irgendwas über Sanderson weiß sollte wissen dass das sein Magnum Opus ist, und ja, Cosmere etc. war mir natürlich alles bewusst, aber erst nach ein paar Bänden wurde mir so richtig klar, wie offen und schamlos er hier nun wirklich die Fäden verknüpft, man wirklich merkt dass das hier die "Core Story" seines ganzen Universums ist, und es ist grandios.
Hier bekommt man Sanderson in seiner Reinform, das heißt natürlich auch, wenn man manche Dinge an seinem Stil nicht mag, werden die einen hier im Zweifelsfall noch mehr stören. Ja, er ist im Herzen ein Pen & Paper-SL der seine Welten so aufbaut dass einem das "Regelwerk" geradezu entgegen springt, hier sogar noch krasser als bei anderen Büchern, die Klassen, die Stufen, der Skilltree springt einen geradezu an, aber anders als deine typische D&D-Fanfiction ist es hier eben kein von außen drüber gestülpter "Metaframe" sondern ein inhärenter Teil der Welt und die Charaktere agieren entsprechend.
Aber das ist für mich auch die nächste große Stärke, seine Charaktere. Selbst die, die ich am Anfang eindimensional oder eher uninteressant fand wachsen und entwickeln sich, teils auf Weisen die ich so seltenst in einem Fantasy-Roman erlebt habe, auf jeden Fall noch nie so gründlich umgesetzt.
Es fällt mir schwer das Ganze so richtig in Worte zu fassen weil es einfach zu viel auf einmal ist, in jedem Fall ist das hier auch genau mein Shit. Unapologetisch konstant episch mit ständig eskalierendem Niveau, ohne dass es episodisch wirkt, ich will gar nicht wissen wieviel Vorarbeit es sein muss diese Bücher korrekt zu planen weil man auch nach 4000 Seiten immer wieder Momente hat bei denen man denkt "Ah, jetzt macht das und das aus Band 1, Kapitel 1 auf einmal viel mehr Sinn!"
Der einzige Wehrmutstropfen ist natürlich dass wer darauf wartet dass es "fertig" ist vermutlich lange warten darf da so ich es richtig verstehe das Ganze als "Doppelreihe" aus 2 mal 5 Büchern angelegt ist in Sandersons Kopf.
In jedem Fall alle Arschprüfdaumen die ich geben kann, jetzt gehts erstmal an Leviathan Wakes
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Robert Jordan, Brandon Sanderson - Towers of Midnight
Dieses Buch war größtenteils eine Wohltat: Nicht nur, dass wie in den letzten zwei Bänden unfassbar viele Handlungsstränge wieder zusammenfinden—viel bemerkenswerter ist, wie dieses Buch eine moderner ist. Es ist ein Buch über Heilung und Rettung, und solange es bei diesem Thema bleibt, ist es einfach der Hammer.
Der erste Punkt, die vielen Handlungsstränge, liefert dann auch einen ziemlich epischen Moment, als ein Charakter alle möglichen Anweisungen herunter rattert, wie man das aus Filmen kennt, wenn gezeigt werden muss, wie beschäftigt, wichtig, mächtig und organisiert jemand ist. Und dann rennen Lakaien umher und tun Dinge. Meist ist das entweder für den Leser/Zuschauer völlig unklares Bullshitbingo ("Mach den Vertrag über X mit Z-Y Incorporated fertig und schick es an Karen.") oder so abstrakt, dass es genauso beliebig ist ("Wir brauchen noch Material X, Y, Z."). Hier erlebt man plötzlich eine laaaaange Liste, gefüllt mit Details im Staccato, von denen jedes Detail sich irgendwo nahtlos in etablierte Lore einreiht. Dadurch bleibt nicht nur der zitierte Topos, nein, dieser ist mal mehr als Zitat und komplett aus der Handlung gewachsen, und ein großartiger Moment, um eine Charakterentwicklung zu demonstrieren. Traumhaft!
Das zeigt sich auch in einer drastisch gesteigerten Zahl der POV-Charaktere. Selbst die diversen POV-Passagen aus Sicht der Forsaken sind erträglich, gerade auch, weil deutlich kürzer. Oft finde ich häufe POV-Wechsel anstrengend und den Lesefluss reduzierend, weil ich mich jedes mal wieder ein bisschen neu eindenken muss; hier beschränkte sich das darauf, dass ich blätterte, um zu sehen, wo es mit dem Char weitergehen wird, aber trotz der hohen Frequenz habe ich dann sofort weitergelesen, statt erst mal abgelenkt gewesen zu sein. Sanderson kann sein Handwerk sehr gut.
Beispielsweise schafft er es besser als Jordan, sich auf frühere Bände in wenigen Worten zu beziehen und dem Leser damit auf die Sprünge zu helfen. Auch die Horror-Elemente kommen mitunter stärker durch.
Eine Schwäche, die bei Jordan schon anfing, jetzt aber zunehmend deutlich wird, ist, dass Nahrungsquellen seit fast einem Jahr aus Sicht der Figuren verderben und fehlen. Es wird immer betont, wie schlecht die Versorgungslage ist—und dann passiert nichts. Jetzt gibt es zwar auch einen Handlungspunkt, der das minimal verbessert, aber eben nur minimal, so dass es irgendwie immer wieder wirkt, als würden sich Jordan und Sanderson beide fast schon aktiv scheuern, ernsten Hunger in der Welt zu beschreiben. Wenn es kurz dazu kommt, nur, um schnell gelöst zu werden. Da ist Martins GoT wirklich beachtlich eindringlicher. Ich verstehe vor allem nicht, was hier daran stören könnte: Es würde die Horror-Elemente verstärken, es würde den Einsatz merklich erhöhen, und die Reaktionen der verschiedenen Charaktere böten einen noch besseren Spiegel ihres Wesens, als das eh schon der Fall ist.
Eine andere Eigenart der Reihe, die bis zu Jordan zurück zu verfolgen ist: So toll die Aiel als Volk sind, gerade bei ihnen wird Kultur mitunter fast schon zu einer neuen Rasse. Die Aiel sind mitunter fremdartiger als Ogier, die explizit keine Menschen sind, und angesichts von internen Meinungsunterschieden wie Shaido und Brotherless ist das alles mitunter ein bisschen im inneren Widerspruch. Es ist leicht, darüber hinweg zu sehen, weil das, was man in Form von Kultur geboten bekommt, wunderbar genießen kann. Aber es kann mitunter trotzdem seltsam werden, wie monolithisch Aiel oder Seanchan mitunter auftreten, wenn sie zeitgleich immer wieder als komplexer gezeichnet werden. Ich will es (nach ein bisschen Schreiben und Nachdenken) nicht einmal mehr Schwäche nennen, auch weil das kulturelle Selbstbild ja auch voller Vorurteile sein kann, die sich verstärken und so weiter und so fort; aber so wie es geschrieben ist, habe ich den Eindruck, dass das noch nicht wirklich bewusst so eingesetzt wird, sondern mehr eine bestimmte Lesart voraussetzt.
Das Thema von Heilung, Wachstum in einem modernen Verständnis klappt auch wunderbar, und lässt diesen Band wie die Ruhe vor dem Sturm, den man im nächsten Band erwartet, auftreten. Das alles in einer modernen Sicht auf Schmerz, Beziehungen, Bedürfnissen und Geisteskrankheit, die viele der anderen Bände so noch nicht kannten, auch wenn der erste Sanderson-Band es schon andeutete. Es würde mich tierisch interessieren, wie viel davon auf Sandersons Arbeit mit dem erhaltenen Nachlass zurück geht, und wie viel schon im Nachlass selbst drin war. Einerseits kann ich mir bei der Trajektorie, die Jordans Schreibe andeutete, vorstellen, dass er das auch selbst noch gepackt hätte und nicht erst ein modernerer Schreiber übernehmen musste, andererseits habe ich ein bisschen den Eindruck, dass ein Grund für die oft sehr repetitiven, problematischen Themen, die die größte Schwäche Jordans ausmachten, vielleicht tatsächlich daran lag, dass er diese Auflösungen suchte, aber selbst sich schwer damit tat, diese Art, festgefahrene Schemen zu durchbrechen, zu durchdringen; quasi ein ausgewälzter Lernprozess, statt einer gefestigten Erkenntnis. Wahrscheinlich nicht ohne weiteres zu beantworten.
Sanderson scheint sich auch etwas zu fangen, was die vielen verschiedenen Lebenshintergründe als Quelle für die Vergleiche und Sprichworte der Figuren angeht. Im letzten Band wirkte das noch etwas zaghafter, jetzt ist es immerhin so bei 75% von einem üppigen Fang auf Siuans Fischerboot "Jordan".
PS: Ich finde es sehr heimtückisch, dass dieser Band deutlich dünner als der vorige war, um dann fast 100 Seiten mehr zu haben. Immerhin macht Memory of Light das anders. Dafür habe ich bereits gesehen, dass es ein Kapitel mit >200 Seiten gibt.
PPS: Ich glaube, Sanderson genoss schlechtere Korrekturlesung, denn mir fallen mehr Typos auf. Aber es sind sehr ähnliche Typos wie bei Jordan—also vielleicht ein Einfluss von Jordans Fraus…?
PPPS: Neue Kapitel-Icons!
PPPPS: Die mich dann leider auf meine zwei größten Handlungsenttäuschungen bringen:
Spoiler - markieren, um zu lesen:
Ich hoffe so, so sehr, dass Aviendhas Visionen in Rhuidean nur eine mögliche Zukunft sind, und die Seanchan im nächsten Buch noch dick auf die Fresse bekommen. Ansonsten habe ich fürchterliche Sorgen, dass das ein sehr fades Gefühl bei mir am Ende hinterlässt; als würde es mit "Alles war nur ein Traum" enden.
Zum anderen hat mich die Beziehung zwischen Thom und Moiraine sehr auf dem falschen Fuß erwischt. Möglich, dass ich was übersehen oder vergessen hatte, was vor sechs+ Bänden passiert ist, aber angesichts der vielen anderen Details, an die ich mich zumindest erinnern kann, wenn das Buch mich drauf stößt, wirkt es, als wäre das hier etwas überstürzt und schlecht vorbereitet gewesen.
Der erste Punkt frisst ausreichend an mir, dass es mit ein Grund ist, warum ich gerade zögere, den letzten Band anzufangen. Der andere ist, dass ich die Charaktere jetzt tatsächlich derart gut und intim kenne, wie es mir noch bei keiner anderen Reihe ging; und ich schon vor dem Leseende dieses einfach fürchte…
Ich hatte wieder sehr, sehr viel Spaß; so sehr, dass ich lieber riskiert habe, weniger als 5h zu schlafen, während mich eine Kollegin hier besuchte, um ein paar Kapitel mehr in den Tag zu quetschen, als erholt zu sein. Das nächste Buch wird sehr bittersüß, fürchte ich. Egal, wie gut es ist.
Time to add a few more Galileo's, darlings.
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Lies! A Memory of Light ist das beste Ende, dass ich jemals lesen durfte und das ist keine Übertreibung.
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| Thema: Der allgemeine Bücherthread, Band XIII ( Jetzt auf Deutsch in zwei teuren Teilthreads! ) |
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![AUP -=[R]o$a|PuD3[L]^ 31.07.2012](./avatare/upload/U1185352--GNL44.png)
![AUP [smith] 29.07.2010](./avatare/upload/U1066026--zeratul.png)
