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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Das wird man doch noch sagen dürfen? ( Nein. )
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M'Buse

AUP M@buse 22.12.2015
 
Zitat von statixx

 
Zitat von M'Buse

/ Ich kenne zb im beruflichen Kontext niemanden der gendert. Niemanden.


Ich schon. Und jetzt?



Jetzt sind die Leute die mit euren Debatten was anfangen können immer noch eine winzige Minderheit.
22.04.2021 8:52:46  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
Ich verstehe nicht so ganz was dein Punkt eigentlich ist? Gendern bringt nichts weil es eh niemand macht? Einfach weitermachen wie bisher? Kann man natürlich so sehen, ist halt Konservatismus in Reinkultur.
22.04.2021 8:55:28  Zum letzten Beitrag
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AJ Alpha

AUP Brot 18.02.2024
 
Zitat von Buxxbaum


Das liegt sehr wahrscheinlich daran, dass ich vom Dorf komme und mein Umfeld nur zu 50% aus Akademikern besteht und diese 50% keine Geisteswissenschaftler sind.


"nur" 50% Akademiker. Lol
22.04.2021 8:56:41  Zum letzten Beitrag
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Irdorath

AUP Irdorath 08.12.2020
Es ist genau der Knackpunkt: Beschraenke ich meinen geistige Aktivitaet auf den kleinsten gemeinsamen Nenner? Mbusler ist halt eher so die 2 unter den Primzahlen.
22.04.2021 8:56:51  Zum letzten Beitrag
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Buxxbaum

AUP Buxxbaum 13.12.2009
 
Zitat von AJ Alpha

 
Zitat von Buxxbaum


Das liegt sehr wahrscheinlich daran, dass ich vom Dorf komme und mein Umfeld nur zu 50% aus Akademikern besteht und diese 50% keine Geisteswissenschaftler sind.


"nur" 50% Akademiker. Lol


Naja, ich wage mal zu behaupten, dass wir hier Diskussionen führen, die schon sehr akademisch und elfenbeinlastig sind. Je weiter man im Bildungsgrad nach unten geht, desto weniger werden diese Themen eine Rolle spielen.

Frag doch mal tobis Lagerkollegen was sie von virtue signalling halten.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Buxxbaum am 22.04.2021 9:01]
22.04.2021 9:00:51  Zum letzten Beitrag
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statixx

AUP statixx 14.11.2023
Und das bleibt auch so!
22.04.2021 9:01:33  Zum letzten Beitrag
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Smoking44*

AUP Smoking44* 22.04.2010
unglaeubig gucken
 
Zitat von M'Buse

 
Zitat von Che Guevara

Aber ich leb wohl auch in einer Offline Bubble, wo Menschen reflektiert mit Sprache umgehen und nicht die edgy Kantenfürsten:innen sein wollen.



Jetzt ist man also schon ein edgy Kantenfürst, wenn man nicht gendert oder oder digital blackfacing für Blödsinn hält?

Bibi hat es eigentlich schon schön gesagt, aber hier noch Mal: niemand gibt einen fick. Niemand.

/ Ich kenne zb im beruflichen Kontext niemanden der gendert. Niemanden.



Ich komm nicht drauf klar, wieso man sich selbst für seine Ignoranz feiert. Ich käme mir selbst wirklich ziemlich dumm vor, wenn ich eine Idee nicht als solche diskutieren könnte und mein einziges Argument "ABER DER BERNHARD GENDERT AUCH NICHT" wäre.
22.04.2021 9:02:53  Zum letzten Beitrag
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Buxxbaum

AUP Buxxbaum 13.12.2009
 
Zitat von statixx

Und das bleibt auch so!


Das hab ich nicht gesagt.

Man sollte sich nur bewusst machen, dass sehr viele Menschen einfach übernehmen womit sie sozialisiert wurden. Alltagsrassismus gehört da leider an vielen Stellen dazu. Da muss man bei den einfachsten Dingen aufklären und sollte nicht gleich abblocken, wenn einer sich als Indianer verkleidet.
22.04.2021 9:04:27  Zum letzten Beitrag
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Irdorath

AUP Irdorath 08.12.2020
 
Jeder Hochmut gegenüber der Landbevölkerung ist mir fern. Ich weiss, dass kein Mensch etwas dafür kann, ob er ein Städter ist oder im Dorf groß wird. Ich registriere dabei nur, dass wahrscheinlich die Entbarbarisierung auf dem platten Land noch weniger als sonst wo gelungen ist. Auch das Fernsehen und die anderen Massenmedien haben wohl an dem Zustand des mit der Kultur nicht ganz Mitgekommenseins nicht allzu viel geändert. Mir scheint es richtiger, das auszusprechen und dem entgegenzuwirken, als sentimental irgendwelche besonderen Qualitäten des Landlebens, die verloren zu gehen drohen, anzupreisen. Ich gehe so weit, die Entbarbarisierung des Landes für eines der wichtigsten Erziehungsziele zu halten. Sie setzt allerdings ein Studium des Bewusstseins und Unbewusstseins der Bevölkerung dort voraus. Vor allem auch wird man sich zu beschäftigen haben mit dem Aufprall der modernen Massenmedien auf einen Bewusstseinsstand, der den des bürgerlichen Kulturliberalismus des 19.Jahrhunderts längst noch nicht erreicht hat.



Adorno, Erziehung nach Auschwitz. Man kann es sich nicht oft genug vor Augen fuehren.
22.04.2021 9:05:09  Zum letzten Beitrag
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Peniskuh

AUP Peniskuh 03.12.2018
Ingenieursbude in der Automobilbranche hier.
Auch hier wird in offiziellen Mails etc die an die Belegschaft gegendert. Warum auch nicht, schließlich arbeiten auch beide Geschlechter in der Firma.

Muss wohl eher an der dörflichen Mentalität liegen, wenn sich die Gedanken und der Genpool immer ums Gleiche drehen. Spoiler - markieren, um zu lesen:
den Kreis


E: achja wir haben auch voll viele Akademiker aus dem Mint Bereich!!11
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Peniskuh am 22.04.2021 9:06]
22.04.2021 9:05:33  Zum letzten Beitrag
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statixx

AUP statixx 14.11.2023
Aber Smoking. Ich kenne niemande:n der/die gendert und deshalb ist digital blackface bullshit, denn KEINE:R kehrt. Denk Mal drüber nach.
22.04.2021 9:05:47  Zum letzten Beitrag
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Icefeldt

AUP Icefeldt 09.04.2020
 
Zitat von Irdorath

geblackfacten Sternsinger



Kann man dann doch aber auch in 2 Richtungen auslegen:

- Kind wird schwarz geschminkt --> Rassistisches Blackfacing
- Kind wird nicht schwarz geschminkt --> Rassistisch, weil man den andersfarbigen Charakter nicht darstellt

Kann man dann wohl keinem Recht machen, außer man lässt die ganze Sache komplett?
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Icefeldt am 22.04.2021 9:08]
22.04.2021 9:06:02  Zum letzten Beitrag
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Irdorath

AUP Irdorath 08.12.2020
Du meinst, es ist eine komplizierte Frage mit guten Argumenten auf beiden Seiten, ueber die es sich lohnt nachzudenken und ein breites Bewusstsein in der Bevoelkerung zu schaffen? Bin ganz bei dir.
22.04.2021 9:07:07  Zum letzten Beitrag
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Smoking44*

AUP Smoking44* 22.04.2010
 
Zitat von statixx

Denk Mal drüber nach.



Das fällt mir sehr schwer. Bitte diskriminiere kognitive herausgeforderte Poster nicht.
22.04.2021 9:08:29  Zum letzten Beitrag
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Gilb@Fun

AUP Gilb@Fun 02.12.2021
Genau darum geht's doch, oder?
Dass sich die Gesellschaft langsam ändert.

Ich hab mich bislang auch gegen Gendern "gewehrt", weil ich die bisherigen Formulierungen für viele Fälle unpraktikabel gehalten habe.
Also mit Sternchen, diversen Klammern usw.

Ich hab halt dann umformuliert nach Möglichkeit also z.B.
"Hallo zusammen" statt "Hallo Kollegen"

Die Schreibweise mit Doppelpunkt und die Sprechweise mit der kurzen Pause finde ich jedoch absolut akzeptabel und verwende ich seit Neuestem

E: ca. 20 Zwischenposter
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Gilb@Fun am 22.04.2021 9:11]
22.04.2021 9:10:32  Zum letzten Beitrag
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M'Buse

AUP M@buse 22.12.2015
 
Zitat von Shooter

Ich verstehe nicht so ganz was dein Punkt eigentlich ist? Gendern bringt nichts weil es eh niemand macht? Einfach weitermachen wie bisher? Kann man natürlich so sehen, ist halt Konservatismus in Reinkultur.



Mein Punkt ist, dass hier über mit großem Elan und teilweise noch größerer Arroganz über problematische oder vermeintlich problematische Sprache diskutiert wird, während der weit überwiegende Teil der Bevölkerung noch nicht Mal mit der einfachen gegenderten Sprache (ohne Sternchen oder Doppelpunkt) etwas anfangen kann. Meint ihr, dass man die Leute zu Sprachsensibilität bringt, wenn man sie als depperte Boomer abkanzelt, weil sie zb. die Indianerdebatte befremdlich finden?
22.04.2021 9:15:12  Zum letzten Beitrag
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kawu

AUP kawu 26.11.2007
verschmitzt lachen
 
Zitat von Gilb@Fun

Ich hab halt dann umformuliert nach Möglichkeit also z.B.
"Hallo zusammen" statt "Hallo Kollegen"


"Liebe Alle"
Problem gelöst.
22.04.2021 9:16:06  Zum letzten Beitrag
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MUR.doc

AUP MUR.doc 10.09.2008
 
Zitat von Peniskuh

Ingenieursbude in der Automobilbranche hier.
Auch hier wird in offiziellen Mails etc die an die Belegschaft gegendert. Warum auch nicht, schließlich arbeiten auch beide Geschlechter in der Firma.

Muss wohl eher an der dörflichen Mentalität liegen, wenn sich die Gedanken und der Genpool immer ums Gleiche drehen. Spoiler - markieren, um zu lesen:
den Kreis


E: achja wir haben auch voll viele Akademiker aus dem Mint Bereich!!11


Nur 2 Geschlechter? Dünnes Eis
22.04.2021 9:16:40  Zum letzten Beitrag
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Peniskuh

AUP Peniskuh 03.12.2018
 
Zitat von Gilb@Fun

Genau darum geht's doch, oder?
Dass sich die Gesellschaft langsam ändert.

Ich hab mich bislang auch gegen Gendern "gewehrt", weil ich die bisherigen Formulierungen für viele Fälle unpraktikabel gehalten habe.
Also mit Sternchen, diversen Klammern usw.

Ich hab halt dann umformuliert nach Möglichkeit also z.B.
"Hallo zusammen" statt "Hallo Kollegen"

Die Schreibweise mit Doppelpunkt und die Sprechweise mit der kurzen Pause finde ich jedoch absolut akzeptabel und verwende ich seit Neuestem

E: ca. 20 Zwischenposter


Den Text unterschreibe ich genauso. Grundsätzlich versuche ich auch einfach einen neutralen Begriffe zu nutzen, wenn möglich.
War da früher auch noch ignoranter unterwegs, da hat sich meine Sichtweise in den letzten 5-6 Jahren auch nochmal gewandelt, aber nu, irgendwas ist ja immer


Edit: Murdoc
War mir doch klar, dass das jetzt kommt Breites Grinsen
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Peniskuh am 22.04.2021 9:17]
22.04.2021 9:17:06  Zum letzten Beitrag
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Irdorath

AUP Irdorath 08.12.2020
 
Zitat von M`Buse

 
Zitat von Shooter

Ich verstehe nicht so ganz was dein Punkt eigentlich ist? Gendern bringt nichts weil es eh niemand macht? Einfach weitermachen wie bisher? Kann man natürlich so sehen, ist halt Konservatismus in Reinkultur.



Mein Punkt ist, dass hier über mit großem Elan und teilweise noch größerer Arroganz über problematische oder vermeintlich problematische Sprache diskutiert wird, während der weit überwiegende Teil der Bevölkerung noch nicht Mal mit der einfachen gegenderten Sprache (ohne Sternchen oder Doppelpunkt) etwas anfangen kann. Meint ihr, dass man die Leute zu Sprachsensibilität bringt, wenn man sie als depperte Boomer abkanzelt, weil sie zb. die Indianerdebatte befremdlich finden?



Das ist so ein Strohmann, nur weil ich euch Dummschwaetzer im Forum angehe, versuche ich doch nicht mit maximaler Intoleranz meine duemmsten Bekannten zu vergraetzen.
22.04.2021 9:17:24  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
 
Zitat von M`Buse

Mein Punkt ist, dass hier über mit großem Elan und teilweise noch größerer Arroganz über problematische oder vermeintlich problematische Sprache diskutiert wird, während der weit überwiegende Teil der Bevölkerung noch nicht Mal mit der einfachen gegenderten Sprache (ohne Sternchen oder Doppelpunkt) etwas anfangen kann. Meint ihr, dass man die Leute zu Sprachsensibilität bringt, wenn man sie als depperte Boomer abkanzelt, weil sie zb. die Indianerdebatte befremdlich finden?


Ok. Aber diskutieren dürfen wir trotzdem, oder?
22.04.2021 9:17:56  Zum letzten Beitrag
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M'Buse

AUP M@buse 22.12.2015
 
Zitat von Irdorath

 
Zitat von M`Buse

 
Zitat von Shooter

Ich verstehe nicht so ganz was dein Punkt eigentlich ist? Gendern bringt nichts weil es eh niemand macht? Einfach weitermachen wie bisher? Kann man natürlich so sehen, ist halt Konservatismus in Reinkultur.



Mein Punkt ist, dass hier über mit großem Elan und teilweise noch größerer Arroganz über problematische oder vermeintlich problematische Sprache diskutiert wird, während der weit überwiegende Teil der Bevölkerung noch nicht Mal mit der einfachen gegenderten Sprache (ohne Sternchen oder Doppelpunkt) etwas anfangen kann. Meint ihr, dass man die Leute zu Sprachsensibilität bringt, wenn man sie als depperte Boomer abkanzelt, weil sie zb. die Indianerdebatte befremdlich finden?



Das ist so ein Strohmann, nur weil ich euch Dummschwaetzer im Forum angehe, versuche ich doch nicht mit maximaler Intoleranz meine duemmsten Bekannten zu vergraetzen.



Derlei Diskussion findest du doch aber nicht nur in schwulen Internezforen sondern auch mehr oder minder öffentlich bei Twitter oder wie mit dem Beispiel indianerhäuptling bei den Grünen. Die Presse nimmt solche Debatten dankbar auf und schon haben auch die dümmsten Bekannten das Thema auf dem Schirm. Ich halte das für kontraproduktiv.
22.04.2021 9:20:34  Zum letzten Beitrag
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Buxxbaum

AUP Buxxbaum 13.12.2009
Als ob die dümmsten Bekannten Zeitung lesen Breites Grinsen
22.04.2021 9:21:19  Zum letzten Beitrag
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Smoking44*

AUP Smoking44* 22.04.2010
Was jetzt, lesen deine Dummbros den woken shit auf Twitter mit oder haben sie noch nie von Gendern gehört?
22.04.2021 9:21:54  Zum letzten Beitrag
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Vironnimo

Vironnimo
 
Zitat von da t0bi
Ich kann nem Kind schon erklären "Indianer is nicht mehr im Fasching" Dann muss ich dem Kind aber auch erklären dass sich der amerikanische Ureinwohner darüber wesentlich weniger Gedanken macht als der weiße privilegierte Aktivist.



Okay, doch noch ein, zwei ernsthafte Gedanken dazu.
Zuerst mal bin ich eigentlich jemand, der sagen würde: Wenn sich alle mal locker machen, nicht so ernst nehmen und nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen würden, wäre die Welt ein besserer Ort. Ich selbst kann ja auch über mich lachen, über Alman-Kartoffel-Witze, und in meiner langen Zeit im Ausland hab ich ja auch mitgefeiert, als die Latinos sich im Oktober Lederhosen angezogen, Bretzeln gefressen und mich dann bei ballerndem Reggaeton gefragt haben, ob das nicht ganz wie zu Hause sei. Ich komm aus OWL, aber hey, alles cool, die meinen es ja nicht böse und es waren immer wieder coole Partys.
Wie gesagt, die Welt wäre ein besserer Ort. Der Knackpunkt ist halt, dass die Welt faktisch ein ganz bestimmter Ort ist, und gewisse Fakten kann ich nicht wegignorieren. Zum Beispiel, dass ich bildlich gesprochen nach dem 100m-Lauf auf dem Siegertreppchen stehe, und die Latinos in Lederhosen eher auf den hinteren Plätzen ins Ziel kommen. Von denen kann ich mir schonmal einen harmlosen Spruch anhören. Andersrum, das wissen wir alle, würde das plötzlich gar nicht cool kommen.
Ich weiß auch, dass sich nicht jeder Deutsche automatisch als Sieger fühlt. Wir alle haben Probleme, Selbstzweifel und gucken neidisch auf andere, die schöner, reicher, gebildeter sind als wir. Sobald es aber um Kultur und Rassismus geht, sind wir auf der Siegerstraße, ganz egal, wie es uns sonst gehen mag. Denn jeder Spruch, den man uns reindrücken kann, hat absolut null praktische Konsequenzen für uns. Es gibt nicht mal Vorurteile gegen uns, die uns irgendwie zum Nachteil gereichen könnten. "Oh, da ist jemand, der findet Deutsche hätten einen Stock im Arsch, so what?" Das ist für viele nicht-Deutsche (und nicht Cis etc.) aber grundlegend anders: Die Vorurteile, die hier existieren, sind teilweise extrem ab-, manchmal sogar entwertend, und die Tatsache, dass genug Leute diese Vorurteile verinnerlicht haben, bedeutet auch, dass man konkrete Nachteile durch diese Vorurteile erfahren wird: durch rassistische Vermieter, Chefs, Polizei, Lehrer... Wenn ich mich als Deutscher im Ausland um einen Job bewerbe, dann hilft mir Rassismus, denn wir sind bekanntlich pünktlich, zuverlässig und gut ausgebildet. Wenn ich mich als nicht-Deutscher in Deutschland um einen Job bewerbe, dann gibt es eine gute Chance, dass der Personaler denkt, Latinos seien faul, Türken stinken, Schwarze sind dumm und sowieso sind die alle nicht so pünktlich, zuverlässig und gut ausgebildet wie Fritz Müller.

Ich ruder jetzt mal zum eigentlichen Thema und Punkt zurück. Aber über dieses eigentliche Thema kann man halt einfach nicht sprechen, wenn man sich nicht diesen grundlegenden Unterschied bewusst macht. Und ich gestehe gerne jedem zu, dass er das halt einfach noch nicht so richtig bedacht hat, was ja irgendwie okay ist, denn wir bewegen uns halt in unserem täglichen Trott. Ich denke aber auch, dass viele das einfach nicht sehen wollen, und diejenigen muss man halt wieder und wieder drauf stoßen.
Also, der eigentliche Punkt, kulturelle Aneignung und Blackfacing sind nur was für White Knights. Aus den Ausführungen weiter oben sollte jetzt mindestens schonmal klar geworden sein, dass sowas eben nur so lange eine theoretische Diskussion ist, sobald sich niemand Betroffenes in der Gruppe befindet. Ansonsten würde ich folgendes anregen: Anstatt zu diskutieren, ob man etwas "darf" oder nicht, sollten wir darüber diskutieren, warum wir es überhaupt tun wollen. Und da zeigt sich ganz schnell, dass unserem harmlosen Spaß eben doch rassistische Vorurteile zu Grunde liegen.
Ein Kind will sich also als Indianer verkleiden. Warum? Weil es irgendwo Abenteuergeschichten gehört hat und es spannend findet und nachspielen will und einfach keine Ahnung hat, welche echten Menschen sich dahinter verbergen. Ich persönlich würde sagen: Viel Spaß dabei! Besorg ein Kostüm, drück ihm Pfeil und Bogen in die Hand und lass es Winnetou spielen. Aber drück dem Kind bei Zeiten auch ein taugliches Buch in die Hand (also kindgerecht, ist klar, da sollte es ja was geben), wer "Indianer" wirklich waren und sind und lass es etwas über die echte Kultur lernen. Lass aus dem kindlichen Spaß und der Neugier etwas produktives entstehen. Die spannenden Geschichten sind schon okay, um die Neugier zu wecken, solange es später lernt, was dahinter steckt (und was an den Geschichten, die früher einfach nur spannend waren, auch problematisch ist).
Ganz anders sieht das bei Erwachsenen aus. Warum will sich ein Erwachsener als Indianer verkleiden? Welcher andere Gedanke steckt da dahinter als "Ich will sturzbesoffen laut heulend durch die Straßen rennen und mich wie ein wildes Tier benehmen, ein Indianerkostüm repräsentiert das total super" oder "Haha, guck mal wie lustig, sprich bescheuert, so ein Indianer aussieht". Ganz egal, ob es da einen echten "Indianer" gibt, der das mitkriegt und sich dadurch vollkommen zurecht beledigt fühlen würde, es spricht einfach Bände über das Mindset des sich verkleidenden Erwachsenen. Er ist ein rassistischer, mindestens aber sehr naiv-uninformierter Vollidiot, und das gehört angesprochen.
Interessanter finde ich z.B. eine Verkleidung als Gandhi oder Obama mit entsprechendem Blackfacing. Hier kann ja durchaus ein ehrenvolles Motiv dahinter stehen, dass man diese Personen z.B. tatsächlich bewundert und dem irgendwie Ausdruck verleihen möchte. Vielleicht ist die Kostümierung inklusive Blackface dabei sogar eine Art Kunst, so nahe wie möglich an das Original heranzukommen. Aber als Erwachsener sollte man hier zumindest auch bereit sein, eine Sekunde zu überlegen: Ist Karneval wirklich ein angemessener Anlass, meinem Respekt Ausdruck zu verleihen, wenn ein waschechter Gandhi um 3 Uhr nachts in einer Ehrenfelder Seitenstraße in den Rinnstein kotzt? Und falls der Anlass tatsächlich angemessen ist: Was will ich denn zeigen? Vor welchen Aspekten von Gandhi möchte ich mich denn verneigen? Wenn ich bereits Kutte, Schnäuzer, Brille trage und mich entsprechend verhalte, wie wichtig ist dann noch die Farbe meines Gesichts? An dem Punkt sei nochmal auf den wilden Indianer verwiesen (der übrigens für mich auch eher eine Form des Blackfacing ist, auch wenn "black" hier natürlich nicht passt, und keine kulturelle Aneignung): Ist das Blackface notwendiger Teil meiner Verwandlung oder halte ich es nur für notwendig, weil ich mit der Hautfarbe eigentlich noch was anderes verbinde?
Zu guter Letzt: Ich komme also nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss, dass mein Blackfacing mit den besten Intentionen passiert und ich gerne die Freiheit hätte, mein Kostüm als Kunstprodukt zu entwerfen, bei dem das Blackface im Sinne der Originaltreue einfach dazu gehören sollte. Kann ich persönlich total verstehen, und ich würde mir wünschen, dass die Welt sowas problemlos zulassen würde. Aber eben deshalb habe ich die lange Einleitung geschrieben. Sender und Empfänger sind zwei verschiedene Geschichten, und in einem Gespräch wählen wir unsere Worte in manchen Situationen mit Bedacht, weil wir nicht genau wissen, wie es beim Empfänger ankommt, bzw. weil wir den Empfänger nicht verletzen wollen. Mit allem, was wir bisher wissen, also die letzte Frage: Ist mein Kostüm mir persönlich so wichtig, trotz der Millionen anderer Optionen für Kostümierung, dass ich in Kauf nehme, dass sich andere Leute dadurch ab- oder sogar entwertet fühlen könnten, weil dadurch letztendlich die immer gleiche, historische, strukturelle Gewalt verstärkt und befeuert wird? Ja? Okay, dann kann ich mich aber gegen die Bezeichnung Arschloch halt auch nicht wehren.


Also, tl;dr: Frage nicht, ob du etwas darfst, sondern warum du etwas machen möchtest.
22.04.2021 9:22:42  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
 
Zitat von Smoking44*

Was jetzt, lesen deine Dummbros den woken shit auf Twitter mit oder haben sie noch nie von Gendern gehört?


Ne, sie bekommen es mit wenn ein fleissiger Bildredaktor mal wieder nach den trendenden Hashtags Twitter durchforstet und aus den dümmsten Beispielen von noch so unbedeuteten Leuten einen Artikel zusammenbastelt. Wo da der Fehler im System liegt darf dann jeder für sich selber entscheiden.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Shooter am 22.04.2021 9:23]
22.04.2021 9:23:31  Zum letzten Beitrag
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shibby

Guerilla
 
Zitat von kawu

 
Zitat von Gilb@Fun

Ich hab halt dann umformuliert nach Möglichkeit also z.B.
"Hallo zusammen" statt "Hallo Kollegen"


"Liebe Alle"
Problem gelöst.



Bei uns heißt es "Werte Alle" unglaeubig gucken
22.04.2021 9:26:16  Zum letzten Beitrag
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Aspe

Aspe_Kasper
 
Zitat von AJ Alpha

 
Zitat von Shooter

Meine Güte, wenn der kleine Neffe Indianer spielen will soll er Indianer spielen Breites Grinsen

Wenn aber der besoffene Onkel Samstag Abends dann aufm Fasching sich als Ureinwohner verkleidet und dabei irgendwelche Grunzlaute von sich gibt dann sollte er sich vielleicht mal von seinem Neffen erklären lassen dass die nicht so rückständig sind wie er meint nur weil es Ureinwohner sind.



Das ist ein schöner Post mit einem zentralen Punkt. Mach ich das ganze oberflächlich und herablassend (wie oft mit 17 Bier im Gesicht anzutreffen aufm Fasching), oder mach ich's aus Interesse und Begeisterung (wie 1 Lütte der von Indianern angetan ist und alles drüber wissen will)



Ich sehe das absolut genau so, vor allem wenn Kinder sich während ihrer Lernphasen entsprechend mal verkleiden möchten.
Dennoch verstehe ich den Punkt, warum man (s)einem Kind dann die Verkleidung als amerikanischer Ureinwohner erlaubt, man aber gleichzeitig (vermute ich jetzt mal), dem Wunsch als Afrikaner verkleidet zu werden, wohl nicht nachkommnen würde?

Bei mir wäre das genau so und ich kann nicht sauber erklären, wieso ich da einen Unterschied mache.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Aspe am 22.04.2021 9:27]
22.04.2021 9:26:36  Zum letzten Beitrag
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M'Buse

AUP M@buse 22.12.2015
 
Zitat von Shooter

 
Zitat von Smoking44*

Was jetzt, lesen deine Dummbros den woken shit auf Twitter mit oder haben sie noch nie von Gendern gehört?


Ne, sie bekommen es mit wenn ein fleissiger Bildredaktor mal wieder nach den trendenden Hashtags Twitter durchforstet und aus den dümmsten Beispielen von noch so unbedeuteten Leuten einen Artikel zusammenbastelt. Wo da der Fehler im System liegt darf dann jeder für sich selber entscheiden.



Die Debatte zu Thierse und Schwan hast du auch in normalen Zeitungen nachverfolgen können. Das hier direkt von Dummbros die nur die Bild lesen gesprochen wird, zeigt doch nur wieder schön, mit welcher Arroganz ihr unterwegs seid.
22.04.2021 9:26:46  Zum letzten Beitrag
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Che Guevara

AUP Che Guevara 28.08.2019
 
Zitat von g0n0

 
Zitat von Che Guevara

 
Zitat von M'Buse

Wenn ich mir anhören müsste, dass ich ein "boomernder Depp" bin, hätte ich auch keinen Bock mehr auf Diskurs.



Ja mit solchen Leuten führt ich dann auch keinen Diskurs, wenn die einem erklären Zigeunerschnitzel sei okay und man sagt ja das rassistisch beleidigende Wort für PoC aus Gewohnheit und meint es gar nicht böse.
Denn man dürfte ja nichts mehr sagen.


Wenn man mit "solchen Leuten" eh keinen Diskurs führen will, ist es natürlich angebracht den eigenen argumentativen Highground mit Beleidigungen zu untermauern. Danach kann man dann der anderen Seite auch gezielt vorwerfen sich zu verschließen.



Wenn man einen Diskurs führt in der als einziger Punkt in der Argumentation kommt, man dürfe ja nichts mehr sagen, bei den Themen. Ja dann führe ich den Diskurs nicht mehr weiter. Und ich hab das schon oft genug mit vernünftigen Leuten diskutiert in Freundeskreis, Familie oder auf der Arbeit.
Aber da fällt dann eben nicht die Aussage man dürfe ja nichts mehr sagen.

Und ich hab auch schon Leuten gesagt sie sollen ihre dumme Futterlucke halten, wenn weiterhin Alltagsrassismus/Rassismus kam.
Im dienstlichen/ehrenamtlichen Kontext auch super, wenn man mit AfD Deppen "diskutieren" darf. Zum Glück sieht mein Arbeitgeber, dass auch sehr kritisch.
Ich denke da immer noch an den Intranet Artikel zur Reise vom Vorstand nach Israel.
Die Kommentare waren stellenweise auf Welt Niveau. Da wurde dann arbeitsrechtlich durchgearbeitet auf AG Seite. Schon dumm wenn der BR einem dann auch nicht hilft oder die Gewerkschaft wenn man offen rassistische Kacke postet.

 
Zitat von M'Buse

 
Zitat von Che Guevara

Aber ich leb wohl auch in einer Offline Bubble, wo Menschen reflektiert mit Sprache umgehen und nicht die edgy Kantenfürsten:innen sein wollen.



Jetzt ist man also schon ein edgy Kantenfürst, wenn man nicht gendert oder oder digital blackfacing für Blödsinn hält?

Bibi hat es eigentlich schon schön gesagt, aber hier noch Mal: niemand gibt einen fick. Niemand.

/ Ich kenne zb im beruflichen Kontext niemanden der gendert. Niemanden.



Ich bin da immer noch beim echten Blackfacing, rassistische Beleidigung für PoC, Schokokuss, weiteren Alltagsrassismus/Rassismus.
Da geben ja genug auch weiterhin einen Fick.
Können sie dann außerhalb meiner Bubble machen. Kann ja jeder für sich sehen mit welchen Menschen er abhängen will.
22.04.2021 9:28:05  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Das wird man doch noch sagen dürfen? ( Nein. )
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19.04.2021 13:53:41 mformkles hat den Thread-Titel geändert (davor: "das darf man doch noch sagen dürfen?")

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