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Gratulation! Meine Frau besucht gerade ein KV Seminar, was eigentlich Werbung für eine Niederlassung sein soll. Klappt irgendwie nicht so gut, wenn da ständig Fälle vorkommen, wo Leute 50k€ abgezogen bekommen, weil das Sono Gerät die Bilder nicht richtig gespeichert hat.
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| Zitat von [Muh!]Shadow
Wir haben hier einen neurologischen Zuweiser, der schreibt bei JEDEM Patienten den gleichen Überweisungsschein "V.a. cerebralen Prozess".
Also z.A. würde ich ja gelten lassen, aber wenn es V.a. ist - haste dir mal deinen Patienten überhaupt mal angeguckt? Meine Fresse. Also son kleines bisschen Info wäre ja schon nett.
Gestern auch sone Kacke, i.v. Drogenabuser (seit 20 Jahren clean) kam zum zweiten oder dritten Termin nach vormals misslungener Anlage, soll mit Zugang kommen. Angeblich von MFA mit Zuweiser besprochen.
Kam dann ohne. Machen wir da 10 Minuten Gedöns, er versucht auf meine Initiative noch n eigenen Zugang zu legen (kennt sich aus) und dann hab ich ihm popliteal ne Nadel reingeknallt. Vene hat er mir gezeigt.
Und dann sieht man aufm Rückweg zum Büro noch wie irgendwelche Bert-Andreasse oder Giselas an der Anmeldung durchdrehen.
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Der hatte bestimmt Rollvenen
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von da t0bi am 18.04.2024 15:15]
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| Zitat von Jayposel
Macht Bock und ist noch entspannt, in 5 Jahren kommt der große Bruch wenn alle in Rente gehen aber vielleicht kann ich dann ja mein Vermögen einfach nur verwalten
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zu meiner Exitstrategie muss ich auch noch finden sonst bin ich mit 40 bald komplett grau, dafür habilitiert.. aber grau und mit Herzinfarkt.
Irgendwas in der Industrie oder so, hauptsache weg
| Zitat von niffeldi
Viele unserer Hautexzidate sind Auftragsarbeiten niedergelassener Chirurgen. Die machen 1a Resektate und markieren die auch gut, haben aber oft wenig Ahnung, was sie da operieren und wenn man anruft um was komplexeres zu besprechen könnte man auch mit der Wand reden. Sind aber eh 95% Basaliome, deswegen egal. Geil auch unser Auftrags-Stanz Radiologe: holt 9 Leberstanzen aus dem Patienten und als Angabe "Leberwerte". Erreichen kann man ihn nicht, sein Personal weiß natürlich auch nichts und wer das veranlasst hat ist auch offen. Dann halt: Shit Comes in, shit goes out.
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Immunvermittelte hepatitis bei malignem Melanom und irgendeinem anderen Antikörper
Bei Interventionen bin ich als Radiologe extrem pingelig was Indikation und nachfolgende Patho angeht.
Hatte ich mehr als einmal, dass mir Patienten bei der Aufklärung auf Nachfrage erst gesagt haben dass es in der externen Klinik schon gestanz worden ist... Dann forderst du eben die Pathopräparate an. Da will dann nachfoldgend aber nen Tumorboardbeschluss haben wo mit 10 Nasen drin steht, dass ich den nochmal Stanzen soll. Wenn dir einer bei so einer halbgaren Indikation einer aufm Tisch bleibt ist imho unangenehm, nicht nur für den Patienten.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von John Mason am 18.04.2024 17:43]
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TZ in ner Praxis.
Problem nur, dass man von der Uniklinik erstmal lange zum Eingewöhnen braucht, wie wenig Ficks gegeben werden.
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| Zitat von [Muh!]Shadow
TZ in ner Praxis.
Problem nur, dass man von der Uniklinik erstmal lange zum Eingewöhnen braucht, wie wenig Ficks gegeben werden.
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Ich genieße es aber gerade sehr diese Massen an Text nicht mehr selber produzieren zu müssen
Eine der sehr wenigen guten Seiten am OA sein In der Praxis musst du das alles wieder selber formulieren oder du bastelst dir was mit ChatGPT und Textbausteinen. Dann diktierst du deine 2-3 relevanten Sätze und der Rest wird dir gebastelt.
Wir haben letztens aus Witz mal so nen völlig generischen MRT-Befund für so ne Pangonarthrose formulieren lassen mit möglichst vielen Klassifikationen, das war großartig
| Zitat von niffeldi
Dann halt: Shit Comes in, shit goes out.
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Der leidtragende ist halt bei sowas meist der Patiente, daher nervts mich wenn sowas schief geht. Da hast aber von Extern meist echt keine Handhabe, inhouse kannst ja noch was drehen und das irgendwie mit Aufwand abfangen. Gibt so viel was mich daran hindert in diese Schiene der Niederlassung abzubiegen. Wieviel komplexe Fälle wir hier teils interdisziplinär besprechen und uns auf kleinem Dienstweg nen Konzept überlegen, das macht einfach (noch) zu viel Spaß und Sinn.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von John Mason am 18.04.2024 17:47]
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Ich war damals ein wenig pikiert, dass ich nicht als OA in Frage kam - aber mittlerweile wird da gefühlt jeder mit Puls OA und ich bin froh, dass ich nicht auf den Flohzirkus aufpassen muss
Das ist schon bezeichnend wenn bereits vor 3 Jahren oder so Chirurgen in die Angio kamen und sagten "ich hab überall Radiologen mit Ahnung gesucht, aber endlich hab ich euch gefunden". Die dachten, da sitzen PJler im CT.
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| Zitat von [Muh!]Shadow
Ich war damals ein wenig pikiert, dass ich nicht als OA in Frage kam - aber mittlerweile wird da gefühlt jeder mit Puls OA und ich bin froh, dass ich nicht auf den Flohzirkus aufpassen muss
Das ist schon bezeichnend wenn bereits vor 3 Jahren oder so Chirurgen in die Angio kamen und sagten "ich hab überall Radiologen mit Ahnung gesucht, aber endlich hab ich euch gefunden". Die dachten, da sitzen PJler im CT.
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Ich bin glaub im 9. (oder 8.?) Berufsjahr OA geworden, das war glaube ich weder schnell noch langsam. Klar, wäre ich eher FA geworden wäre das eher passiert aber mir ists letztlich egal, ich würde es wieder so machen.
Aber ja, die Leute werden immer früher OA und der Altersdurchschnitt an der Uniklinik sinkt auch sehr, das liegt einfach daran, dass die Leute so sinnlos verheizt werden und der Job quasi keine Perspektive hat. Du hast imho nur noch Leute die kurz vom Burnout die letzten Meter der Karriereleiter erklimmen (z.B. Habil, OA, paar Zertifikate) und dann den Absprung wo auch immer hin suchen und auf der anderen Seite paar Altlasten die kurz vor der Rente jetzt auch nicht mehr in die Praxis gehen und irgendwie versuchen die letzten Jahre noch zu überleben.
Der "Mittelbau" stirbt quasi aus. Du musst den FÄ auch einfach nach der Prüfung was anbieten damit sie bleiben und das kann leider imho keine Uni so wirklich, außer eben OA Stellen durch hohen Personalturnover.
Oft gibts keine AT-Verträge für FA oder OÄ, d.h. du zahlst finanziell drauf an einer Uni zu arbeiten. Es gibt meist also schlechtere Bezahlung für schlechtere Arbeitszeiten. Forschung in der Freizeit, usw.
Welchen Grund gibts somit offen gesprochen eigentlich noch für junge FÄ an der Uni zu bleiben außer eben die OA-Position für den CV noch mitzunehmen? Meiner Meinung nach keinen.
Ich hab von diesen ganzen Zielvereinbarungen von Chefs keine Ahnung (und will auch keiner werden!), aber gefühlt stand die letzten Jahre immer nur drin "Zahlen um X % steigern". Jetzt hat man das ohnehin schon marode System noch weiter ausgepresst und auf Effizienz getrimmt und hat nun massiv Nachwuchsmangel weil die Leute in die Schweiz, andere Häuser oder sonstwohin diffundieren. Kenne kein Fach das nicht ein Mangel an Weiterbildungsassistenten hat. Teils schreiben Unis Assistentenstellen offen aus während man sich früher noch mit meterhohen Bewerberstapeln brüsten konnte. Das dauert jetzt noch ein paar Jahre und dann steht möglicherweiße in den ersten Chef-Verträgen was zur employee turnover rate? Wird man sehen. Ich hoffe, dass ich das nicht mehr erlebe und bis dahin ebenfalls weg bin.
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[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von John Mason am 18.04.2024 18:15]
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Na wenn man das hier so liest, was genau ist da auf Effizienz getrimmt?
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Wo mal hier wieder ein paar erfahrenere Leute rumlümmeln:
Seid Ihr eigentlich in irgendwelchen Gesellschaften, also sowas wie DGU, DIVI oder DRG?
Überlege gerade was sich so lohnen würde. DGU wirkt schon ganz interessant mit den Vergünstigungen und Vorteilen.
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Bin in ESR, DRG und da in zwei AGs.
Gibt n paar Vergünstigungen aber ich machs vor allem für die Credibility :-o
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DRG, DEGiR und CIRSE sowie was regionales, insbesondere für Zertifikate sowie Weiterbildungsmaterial.
Während der Weiterbildung quasi für umsonst, als FA dann doch ne relevante Summe.
Shadow hast du Edir oder sowas gemacht?
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Ich hab drüber nachgedacht (nur wegen CV credibility), aber irgendwie brauchen die ja auch ne Präsenzphase und das ist nicht so einfach.
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| Zitat von moomaster
DRG, DEGiR und CIRSE sowie was regionales, insbesondere für Zertifikate sowie Weiterbildungsmaterial.
Während der Weiterbildung quasi für umsonst, als FA dann doch ne relevante Summe.
Shadow hast du Edir oder sowas gemacht?
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2 Kollegen haben den gemacht und das soll echt nicht einfach gewesen sein. Ich überlege mir ob ich mir das nächstes Jahr mal gebe.
Ist eigentlich rein was für den CV
Wie eben dieses MHBA Zeug auch.
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Über MHBA habe ich interessehalber auch mal nachgedacht. Aber da ich weder OA in ner Uni oder gar Chef werden möchte, wüsste ich nicht wofür ich das am Ende bräuchte.
Außer natürlich um mehr Ahnung von wirtschaftlichen Aspekten in der Medizin zu haben. Aber dafür wäre mir das Fernstudium zu teuer und zu lang.
Am Ende werde ich wohl mal der DGU beitreten. Für AiW noch günstig und ja teilweise mit FA-Vorbereitung etc.
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| Zitat von John Mason
| Zitat von Jayposel
Macht Bock und ist noch entspannt, in 5 Jahren kommt der große Bruch wenn alle in Rente gehen aber vielleicht kann ich dann ja mein Vermögen einfach nur verwalten
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zu meiner Exitstrategie muss ich auch noch finden sonst bin ich mit 40 bald komplett grau, dafür habilitiert.. aber grau und mit Herzinfarkt.
Irgendwas in der Industrie oder so, hauptsache weg
| Zitat von niffeldi
Viele unserer Hautexzidate sind Auftragsarbeiten niedergelassener Chirurgen. Die machen 1a Resektate und markieren die auch gut, haben aber oft wenig Ahnung, was sie da operieren und wenn man anruft um was komplexeres zu besprechen könnte man auch mit der Wand reden. Sind aber eh 95% Basaliome, deswegen egal. Geil auch unser Auftrags-Stanz Radiologe: holt 9 Leberstanzen aus dem Patienten und als Angabe "Leberwerte". Erreichen kann man ihn nicht, sein Personal weiß natürlich auch nichts und wer das veranlasst hat ist auch offen. Dann halt: Shit Comes in, shit goes out.
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Immunvermittelte hepatitis bei malignem Melanom und irgendeinem anderen Antikörper
Bei Interventionen bin ich als Radiologe extrem pingelig was Indikation und nachfolgende Patho angeht.
Hatte ich mehr als einmal, dass mir Patienten bei der Aufklärung auf Nachfrage erst gesagt haben dass es in der externen Klinik schon gestanz worden ist... Dann forderst du eben die Pathopräparate an. Da will dann nachfoldgend aber nen Tumorboardbeschluss haben wo mit 10 Nasen drin steht, dass ich den nochmal Stanzen soll. Wenn dir einer bei so einer halbgaren Indikation einer aufm Tisch bleibt ist imho unangenehm, nicht nur für den Patienten.
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Also als Radiologe wäre ich nach FA und Erfahrung an der Uni direkt ambulant tätig. Klar auch viel Nervkram aber wenn ich sehe was meine Bekannten Radiologen hier ambulant so verdienen, da reichen auch 75% zu arbeiten und das frei stehende Einfamilienhaus ist gesichert. Aber hey someone has got to do the job. Ist ja gut das es noch motivierte Kliniker gibt.
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| Zitat von niffeldi
Gratulation! Meine Frau besucht gerade ein KV Seminar, was eigentlich Werbung für eine Niederlassung sein soll. Klappt irgendwie nicht so gut, wenn da ständig Fälle vorkommen, wo Leute 50k€ abgezogen bekommen, weil das Sono Gerät die Bilder nicht richtig gespeichert hat.
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Ja sehr nervig das Ganze hatte, ich auch überlegt in Hamburg zu bleiben und in eine KV Praxis südlich der Elbe zu gehen wo die Gängelung der KV nicht vorhanden ist... da sind froh sind das es da überhaupt Ärzte gibt.
Jetzt ist es aber die familäre Privatpraxis in NRW geworden, ich würde zwar gern alle mit guter Schmerzmedizin versorgen aber man braucht dafür halt Zeit: don't hate the player, hate the game.
Wen das mehr interessiert, gern per PM.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Jayposel am 22.04.2024 9:41]
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Thema: Medizinerthread VIII ( Die Medizin in den Zeiten der Corona ) |