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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Medizinerthread VIII ( Die Medizin in den Zeiten der Corona )
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niffeldi

niffeldi
Dienstfähigkeit war bei meiner Zeit im Krankenhaus das Hauptargument, dass man die Strahlenschutzkurse umgehend auf Kosten des Hauses zu machen hatte. So abwegig ist das nicht Breites Grinsen
12.01.2023 15:00:56  Zum letzten Beitrag
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[Muh!]Shadow

AUP [Muh!]Shadow 10.03.2015
Ist ja auch nur fair, gesteigerten Bock darauf, seine Nächte und Wochenenden zu verplempern, hat wohl niemand.

Ich hatte das Glück, dass vor meinem ersten ND irgendwas geändert wurde, dass Leute mit voller Fachkunde anwesend sein mussten. Hat mir ein paar Monate Ruhe aber einigen FÄ Wut im Bauch beschert peinlich/erstaunt
12.01.2023 15:04:08  Zum letzten Beitrag
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moomaster

AUP moomaster 26.01.2016
Jaja, die Diskrepanz zwischen Gesetz und Wirklichkeit beim Strahlenschutz...

Hier gibts In-House Kurse für die Standardkurse, nur Intervention und CT muss man extern machen. Kosten werden wegen Pflichtfortbildung voll übernommen, man opfert halt teilweise Freizeit wegen Wochenende. Zertifizierungen werden idr. auch voll übernommen, sonst halt bei Fortbildung die üblichen (?) 50% von Fobi und Hotel und maximal 3 Tage Freistellung pro Jahr, außer Chef ist in Gönnerlaune.

Kommunales Haus.
13.01.2023 10:51:55  Zum letzten Beitrag
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John Mason

John Mason
Einige werden den Artikel bestimmt kennen..
mir spricht er aus der Seele.

https://experimentalhistory.substack.com/p/the-rise-and-fall-of-peer-review?utm_campaign=post
17.01.2023 10:59:14  Zum letzten Beitrag
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HankC

Arctic
20.02.2023 8:30:19  Zum letzten Beitrag
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moomaster

AUP moomaster 26.01.2016
Zu meiner Rettungsdienst Zeit haben wir eine Hautklinik mitbetreut, ich war dort mehrmals bei bewusstlosen Patienten, alle mit Fentanylpflaster Intoxikation. Das gabs sonst nirgends.
20.02.2023 20:40:07  Zum letzten Beitrag
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Grim Reaper*

AUP Grim Reaper* 06.06.2018
Wie sieht‘s bei den klinisch-tätigen Leuten hier eigentlich mit dem aktuellen Krankenstand aus?

Ich habe noch keinen Winter erlebt wo so viele ärztliche Kolleginnen und Kollegen krank waren. Pflege war ja gefühlt immer irgendwie krank im Winter, aber so extrem ist mir das nie aufgefallen. Und bisher habe ich das auch noch nie so erlebt. Ich war selber binnen 3 Monate so häufig krankengeschrieben, wie zuvor die letzten 15 Jahren zusammen genommen..
01.03.2023 19:59:26  Zum letzten Beitrag
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niffeldi

niffeldi
Post COVID Immunamnesie tippe ich. Ist bei uns im Institut auch so. Außerdem in der Kita und bei befreundeten Eltern gefühlt noch extremer.
01.03.2023 20:11:49  Zum letzten Beitrag
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[Muh!]Shadow

AUP [Muh!]Shadow 10.03.2015
Hier von Krankheit her eigentlich alles easy, aber die übliche Scheiße sonst.
Eine MTA hat sich entschieden schwanger zu werden und ist für erstmal 2,5 Jahre raus und da MTAs Mangelware sind muss erstmal rumgeplant oder tw Geräte geschlossen werden.
01.03.2023 20:31:18  Zum letzten Beitrag
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Grim Reaper*

AUP Grim Reaper* 06.06.2018
Haben wir aktuell das Problem mit der Anästhesie.
Aber auch geil: Chirurgische Assistenten können tot umfallen. Egal, PJler/ Blockprakti/ Famulant können assistieren, der letzte Assi macht Aufklärungen und Sprechstunden.
Aber sobald ne Anästhesie-Pflegekraft krank ist, wird n Saal geschlossen…
02.03.2023 9:18:10  Zum letzten Beitrag
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niffeldi

niffeldi
Hab einmal erlebt, wie der Chef der Anästhesie in meinem PJ bei Zeitnot gesagt hat, er macht eine Ausleitung alleine. Ich weiß nicht, was genau passiert ist, aber er hat dann recht deutlich nach Hilfe rufen müssen und es gab einen riesen Clusterfuck. Würde auch nicht mit jemand ungelerntem als Assistenz eine Narkose machen wollen und dann am Arsch sein, wenn derjenige das Falsche gespritzt hat.
02.03.2023 10:06:04  Zum letzten Beitrag
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Grim Reaper*

AUP Grim Reaper* 06.06.2018
betruebt gucken
Das wollte ich auch gar nicht absprechen.
Aber ob da wer halbwegs „chirurgisch Erfahrenes“ am Tisch oder auf Station steht ist irgendwie halbwegs egal bei uns.
Aber Hauptsache man kann 5 OP-Säle gleichzeitig durchnudeln und 20 Patienten pro Tag aufnehmen..
02.03.2023 12:06:28  Zum letzten Beitrag
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John Mason

John Mason
bei uns ists auch mehr als sonst, ich denke aber die zunehmende Frequenz liegt auch viel an der Arbeitsverdichtung und dem Stress. Der unglückliche Arbeitnehmer ist halt öfter krank als der glückliche.
Als ertes werden immer Forschungsrotationen eingezogen,
ob es aber so schlau ist mittels externer Forschungsgelder die Klinik am Laufen zu halten sei mal dahingestellt. Glaube auf Dauer gibt das Ärger.
06.03.2023 12:30:36  Zum letzten Beitrag
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[Muh!]Shadow

AUP [Muh!]Shadow 10.03.2015
Diese Scheiße mit den Leuten auf ner Forschungsstelle ging mir immer mega aufn Sack. Komplettes Zweiklassensystem, wer sich auf eine DFG-Stelle eines Oberarztes raufgezeckt hat und irgendein Projekt von anno dunnemals weitermacht, was man mittlerweile nur noch in Prinz oder Oxmox oder nem Blatt mit nem IF von -5 publiziert, darf in zivil die Wand angucken oder Kaffee trinken und wird nicht für plötzlich frei gewordene Dienste herangezogen. Also so lief es zumindest damals bei meinen Kollegen.



Dann soll man die Leute komplett ausm Tagesgeschäft rausnehmen, in irgendein Labor einsperren und erst nach 5 Publikationen die Tür wieder öffnen.
06.03.2023 12:40:58  Zum letzten Beitrag
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John Mason

John Mason
Sieh es doch mal andersrum. Die Leute hängen 5+ Jahre das verbleibende Bischen Freizeit komplett für die Forschung hin und wenn du dann nach X Jahren mal nen Antrag durch bekommst, damit du deine über die Jahre an Zahl gewachsenen Projekte überhaupt noch gewuppt bekommst, dann kassiert die Klinik die Stelle ein um ihre verkorkste Personalplanung zu kompensieren? Da wäre ich auch echt sauer.
Und nen DFG-Antrag ist halt einfach scheiße viel Arbeit und nicht mal eben so durchgeboxt. Wenn ich einen hätte, würde ich auch darauf bestehen, dass auf der Stelle jemand sitzt der nicht klinische Routine arbeitet, egal wie die Klinik gerade absäuft.

Mal davon abgesehen.. wenn dir die DFG Kohle gibt für projektbezogene Forschung und du das eiskalt nutzt um den klinischen Betrieb zu subventionieren dann frage ich mich ob das nicht teils Richtung Veruntreuung von Geldern geht.
Ab einem gewissen Punkt in der Forschung (oft OA) fängst du eigentlich an gegen deinen eigenen Arbeitsgeber zu kämpfen. Das ist immer bitter.

Als wir '22 mit einer relativ großen Gruppe aufm RSNA standen (alle "Frezeitforscher" ohne Freistellung) weiß ich noch wie ein Kumpel zu mir sagte: Ich komm mir vor wie ein Kreisligist im Endspiel des DFB-Pokals und es ist die 80. Minute und es steht noch 0:0. Wir wissen wir werden verlieren, aber dass wir bis hier her gekommen sind ist ein Wunder.

Die Forschungslandschaft in DE ist leider zu einem ganz großen Anteil "Freizeitforschung". Die Leistungsorientierten Mittel die das Land dann für die Publikationen verteilt stecken sich dann auch noch die Kliniken ein.
Das System ist an so vielen Stellen komplett krank einfach.
Kollegen in anderen Kliniken reichen nicht mal was bei Kongressen ein weil sie die kompletten Kongresskosten und Fahrtkosten selbst tragen müssen, zu allem Überfluss darfst auch noch Urlaub nehmen.
06.03.2023 12:56:47  Zum letzten Beitrag
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Tobit

tobit2
Als ich hier vor 13 Jahren angefangen habe, hatten wir zeitweise Notbetrieb in der Ambulanz, weil so viele Assistenzärzte mit auf die Kongresse genommen wurden.
Jetzt geht meistens nur der Chef und das dann für einen halben Tag oder so, damit man irgendwie noch operieren kann. mit den Augen rollend
06.03.2023 13:33:24  Zum letzten Beitrag
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Grim Reaper*

AUP Grim Reaper* 06.06.2018
DGOU- oder DIVI-Kongresse darf man bei uns nur besuchen wenn man an irgendeinem Rockzipfel vom OA mit Forschungsgruppe hängt.
Forschen ist hier nur in der Freizeit. Das wird dann bei jedem Habil-Vortrag hier noch mal groß erwähnt und ich denke mir jedesmal was für ein absolut unattraktiver Scheiss das ist, da durch x Ringe zu springen, sein Privatleben quasi wegzuschmeissen, damit man dann irgendwann vielleicht ne Chance auf ne OA-Stelle hat, wo man sich da in der Frühbesprechung vom Chef anhören kann, warum man nicht nachts um 4 den Duokopf angefangen hat.
Danach wird dann noch über die Anästhesie hergezogen, weil die die 95-jährige Patientin mit NOAK, Metformin und doppelte Plätchenhemmung dann nachts nicht mehr freigegeben haben. Aber das ist n anderes Thema.
06.03.2023 15:28:34  Zum letzten Beitrag
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moomaster

AUP moomaster 26.01.2016
Ich bin mit dem Forschungsgedöns und Freistellung hin- und hergerissen.
Mit DFG ist klar, das ist der eigene Scheiss, das hat man sich verdient.

Aber sonst? Zu früh freigestellt und die Leute können halt schreiben, kennen sich theoretisch super aus ("warum hast du xy so gemacht, in der Literatur steht, dass das anders geht"), sind aber völlig lost, wenn sie selbst mal z.B. primär befunden müssen und nicht nur über vorgekautes reflektieren (ist mir so im PJ in mehreren Fächern begegnet, Radiologie exemplarisch gewählt).

Und ohne Freistellung? Ist halt für jemanden mit Forschungsinteresse hart, aber immerhin hat man dann klinisch noch was drauf.
07.03.2023 17:11:36  Zum letzten Beitrag
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[Muh!]Shadow

AUP [Muh!]Shadow 10.03.2015
Die Leute, die ich kenne, haben da nicht mal selbst n Antrag komplett schreiben müssen. Da war einfach ein laufendes Projekt, die waren im 1. oder 2. WBJ, daher nie die armen Schweine die in Dienste oder die Angio gesteckt wurden und konnten chillen.

Extralachflip war dass da welche gesagt haben "Shadow forscht ja gar nicht", aber ich hatte mehr Veröffentlichungen als die hauptberuflichen Helden.


Oder die hatten noch die Dreistigkeit, wenn sie klinisch arbeiten, einen mit "ich muss Leute für die Studie aufklären, ich komm in 1h wieder, mach mal alleine weiter" abzuspeisen
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [Muh!]Shadow am 07.03.2023 17:39]
07.03.2023 17:36:05  Zum letzten Beitrag
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TaeglichesBrot

Gorge NaSe
betruebt gucken
Als Söldner mal wieder in einer Notaufnahme in ein paar Diensten tätig gewesen.
Meine Güte. Ich bin jetzt 8 Jahre im Job und es wird wirklich immer schlimmer. Was für eine unwürdige Tätigkeit, man fragt sich wofür man seine Gesundheit durchs ständige Rhythmuszerficke aufgibt.
Man sammelt wirklich nur noch die Schwachmaten und Idioten, die sich nicht um sich selbst kümmern können/wollen oder keine Verantwortung für sich selbst übernehmen wollen auf der einen Seite und die völlig Verlorenen und Verwahrlosten chronisch Kranke ein, bei denen nun eine Lapalie zur Vorstellung führt und auf einmal das Fass aufmacht, in dass seit Monaten/Jahren fleißig eingezahlt wird.
Nichts neues, aber es wird gefühlt immer schlimmer.
Was das eigentliche Profil betrifft, würde ich wirklich gerne Krankenhausmediziner bleiben, aber es ekelt mich sowas von raus da, das kann sich keiner dauerhaft geben.
01.05.2023 14:37:56  Zum letzten Beitrag
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_Kiddo_

AUP _Kiddo_ 25.12.2013
Ich hab mittlerweile gelernt, 95 jährige demente bettlägerige Menschen mit einem schwarzen Fuß zum Sterben wieder nachhause zu schicken. Was erwarten die Hausärzte da?! Dass man die wieder zum Laufen bringt wie ein junger Gott, wenn die operiert werden?!
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von _Kiddo_ am 02.05.2023 3:35]
02.05.2023 3:34:52  Zum letzten Beitrag
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[Muh!]Shadow

AUP [Muh!]Shadow 10.03.2015
 
Zitat von TaeglichesBrot

Als Söldner mal wieder in einer Notaufnahme in ein paar Diensten tätig gewesen.
Meine Güte. Ich bin jetzt 8 Jahre im Job und es wird wirklich immer schlimmer. Was für eine unwürdige Tätigkeit, man fragt sich wofür man seine Gesundheit durchs ständige Rhythmuszerficke aufgibt.
Man sammelt wirklich nur noch die Schwachmaten und Idioten, die sich nicht um sich selbst kümmern können/wollen oder keine Verantwortung für sich selbst übernehmen wollen auf der einen Seite und die völlig Verlorenen und Verwahrlosten chronisch Kranke ein, bei denen nun eine Lapalie zur Vorstellung führt und auf einmal das Fass aufmacht, in dass seit Monaten/Jahren fleißig eingezahlt wird.
Nichts neues, aber es wird gefühlt immer schlimmer.
Was das eigentliche Profil betrifft, würde ich wirklich gerne Krankenhausmediziner bleiben, aber es ekelt mich sowas von raus da, das kann sich keiner dauerhaft geben.


Bin auch bald 8 Jahre im Job aber der Walkout aus der Klinik vor fast 9 Monaten war bislang die beste Entscheidung.
Es gibt aufgrund der Anspruchshaltung von allen Seiten einenp derartigen braindrain, dass bspw in meiner ehemaligen Abteilung, wo man vor 4 Jahren noch habilitiert sein musste und tw drei Jahre auf eine OA Stelle gewartet hat, nun Leute mit Minimalpapern 1 Monat nach FA dorthin versprochen werden
Das ist alles sone Fakenummer, es frustriert(e) so sehr.

Und wenn man Wochenenden und deren Nächte mit der Behandlung von Besoffenen verschwendet hat, kriegt man nix außer "mach ma schneller, dafür biste da" von Zuweisern und Patienten. Grässlich.
02.05.2023 23:04:40  Zum letzten Beitrag
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TaeglichesBrot

Gorge NaSe
Sehe gerade erst nochmal, wie anstrengend das zu lesen ist, nach 3h unruhigem Schlaf in 32h Breites Grinsen

Ist ja nichts neues, aber alles so bitter. Ich bin auch nur noch zum söldnern in der Klinik für die 90 - 110/h und sammle ansonsten im Hauptjob gerade Zusatzbezeichnung in Vorbereitung auf die hausärztliche Niederlassung.
Es ist zwar weniger spannend, aber ich meine ausgeglichener zu sein und lebe gesünder. Und perspektivisch freue ich mich natürlich auch über die (hoffentlich) mehr moneyz.

Zumindest schön zu sehen, dass ich damit auch hier nicht alleine bin
03.05.2023 8:39:39  Zum letzten Beitrag
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niffeldi

niffeldi
Mich haben 2 Jahre Innere im KH schon an den Rande des Nervenzusammenbruchs geführt. Am Wochenende hab ich einen Kumpel aus der Zeit getroffen, der das 7 Jahre durchgezogen hat und jetzt in eine Praxis gegangen ist. Für ihn auch die beste Entscheidung des Lebens. Er meint zwar, in unserem alten KH hätte sich einiges gebessert, aber die neuen Kolleginnen wären alle nicht mehr zuverlässig und ihn hat das ständige Einspringen und Übernehmen am meisten genervt.
03.05.2023 9:00:36  Zum letzten Beitrag
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[Muh!]Shadow

AUP [Muh!]Shadow 10.03.2015
Zumal Leistung irgendwie sanktioniert wurde meiner Meinung nach.
Also kein strukturiertes Weiterbildungskonzept, keine Gewissheit, dass man irgendwann mal Assistent:Innen prügeln darf (solange man nicht auf eine OA Stelle wartet und dann anderen Krempel mitmachen darf) - da kann man auch FA sein, morgens in die Abteilung gehen und hoffen, dass man mal was Sinnvolles machen kann, aber Pustekuchen. Anruf "x, y und z sind krank, du musst heute den CT-Fahrer machen".

Und dann 40 mal "Hatten Sie schonmal ein CT? Schilddrüse und Niere in Ordnung? Allergie?" fragen und Zugang legen. Oder mal mit 39-40°C Fieber im Dienst einspringen weil die halbe Abteilung auf Kongress ist und "muss ja jemand machen"

Brrr....
03.05.2023 9:08:05  Zum letzten Beitrag
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Grim Reaper*

AUP Grim Reaper* 06.06.2018
Gerade aus 27h Dienst mit 2h Schlaf raus. Was man sich in der Klinik teilweise geben muss ist echt nicht mehr feierlich. Diese täglichen Unerträglichkeiten aus sinnbefreiten Diskussionen, elendlanger, nicht ärztlicher Organisationsscheisse, Zeitnot, komplett unselbstständigen Patienten (bevorzugt doof, dement, alleine zuhause lebend, der deutschen Sprache nicht mächtig oder alles in Kombination) und am Ende sucht man sich den ganzen Kack selber zusammen und fährt Patienten selber zum Röntgen, weil die Pflege irgendwo bei der 40. Raucherpause ist, aber einfach nicht stumpf gekündigt wird, weil „PFLEGENOTSTAND!!“.
Und am Ende darf man sich vom Chef anhören, wie toll die Klinik / Abteilung ist, aber man trotzdem keine sinnvolle Ausbildung erhält..
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Grim Reaper* am 03.05.2023 9:49]
03.05.2023 9:46:42  Zum letzten Beitrag
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TaeglichesBrot

Gorge NaSe
Bin ich ja wenigstens froh, dass ich keine special flower bin, aber eigentlich erzählen (ehemalige) Kollegen auch alle das Gleiche. Bekommt man ja sonst doch gelegentlich von oben dann gespiegelt, wenn man sich mal offiziell abfuckt.

Schlimmste war eigentlich als Facharzt in der Klinik. Da liegt die Ausbildung dann zeitweise wirklich brach, weil du ja qua Facharzttitel auf einmal alles kannst, was dir vorher versäumt wurde beizubringen. Eine OA Perspektive besteht in der Regel nicht, bei guter Besetzung bekommt man vielleicht die ein oder andere Möglichkeit zur Weiterbildung, darf sich aber sonst in den Assisstentenpool wie im zweiten Jahr einreihen und den immer gleichen Scheiß wegknechten. Oder die Besetzung ist kacke, dann darf man auf einmal Verantwortung und OA Tätigkeiten übernehmen, die einem sonst nicht überlassen werden. Was ein Rotz. Gleiche Erfahrung sowohl in peripheren Haus als danach auch an Uniklinik gemacht.

Schnell raus da.
03.05.2023 13:26:05  Zum letzten Beitrag
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[Muh!]Shadow

AUP [Muh!]Shadow 10.03.2015
Das kann ich eins zu eins unterschreiben und am besten:

 
Zitat von TaeglichesBrot

Schlimmste war eigentlich als Facharzt in der Klinik. Da liegt die Ausbildung dann zeitweise wirklich brach, weil du ja qua Facharzttitel auf einmal alles kannst, was dir vorher versäumt wurde beizubringen.


Man wird so minimal durchgeführt, dass man gerade mal das Logbuch vollbekommt und dann heißt es auf einmal "bist ja Facharzt, kannst ja alles" und man wird nach Monaten mal wieder einen Tag in die Angio oder Mammographie gestopft, wo man von Tuten und Blasen (hihi) keine Ahnung mehr hat. Man soll aber doch so schnell und sicher arbeiten wie eine Koryphäe auf diesem Gebiet.

Sicher ist im ambulanten Bereich auch nicht alles Gold, was glänzt. Der Fachkräftemangel ist teilweise schon hart, sodass die Anmeldungskräfte tw keine medizinische Ausbildung haben, hauptsache sie haben mal in nem Hotel oder so Termine vergeben. Dann wird man 20 mal pro Tag dicht gelabert mit "Der Patient hat Nephrosolsdhdfslse, ich kanns nicht aussprechen" "Nephrolithiasis, da sind Steine im Nierenbecken" "aha". Oder ärztliche Kollegen sagen, dass sie irgendwas nicht machen können und dann bleibts wieder hängen. Oder sind Teilzeit. Oder nehmen sich die Sahnedienste raus.


Aber Wochenende frei und nachts ruhig schlafen können sind den Frust wert. Außerdem $$$$
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [Muh!]Shadow am 03.05.2023 13:34]
03.05.2023 13:34:24  Zum letzten Beitrag
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TaeglichesBrot

Gorge NaSe
...
 
Zitat von [Muh!]Shadow

Aber Wochenende frei und nachts ruhig schlafen können sind den Frust wert. Außerdem $$$$



Thread kann zu.
03.05.2023 13:37:49  Zum letzten Beitrag
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-=sonix=-

-=sonix=-
Alter. Schlaf. Die 24h Dienste haben meinen Rhythmus komplett zerfickt. Nix mehr mit normal durchschlafen. Ohne 2x nachts völlig verwirrt wach werden (und im schlimmsten Fall nicht mehr richtig einschlafen können) geht gar nicht mehr. Die einzigen Nächte durchschlafen in den letzten Monaten war nur nach Alkohol"genuss" peinlich/erstaunt.
03.05.2023 16:53:01  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Medizinerthread VIII ( Die Medizin in den Zeiten der Corona )
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