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| Zitat von [Amateur]Cain
Ein kleiner Nachtrag zur Frage, ob oder ob nicht man Opfer von Gewalt deutlich zeigen sollte. Wer da was zu lesen will, kann mir gerne ne PM schreiben; ich hab dazu mal ein Buchkapitel geschrieben - ging zwar um Fotos im musealen Kontext, aber die Logik ist weitestgehend gleich.
Deswegen hab ich auch nicht Lust, VIEL dazu zu schreiben, sonst ist das ja quasi Lohnarbeit, aber schnell drei Dinge.
1) "Die Gesellschaft" oder "die Menschen" haben die Wirkung von Waffen ganz eindeutig NICHT ausreichend präsent. Die Idee, dass wir "schon wissen" würden, was ein Durchschlag in einem Panzer bedeutet, ist absolut unrichtig. Wir erleben das in der musealen Arbeit immer wieder. Alle "wissen, worum es geht", bis wir ihnen zeigen, worum es geht. Und dann klappen die Kiefer runter und das Gehirn fängt an zu arbeiten.
2) Selbst wenn alle das wirklich wüssten, müsste der Anteil an solchen Bilder dennoch hochgeschraubt werden, weil die Berichterstattung sonst radikal verzerrt bleibt. Kern des Krieges ist nicht Logistik, sind nicht Karten mit Pfeilen, sind nicht Waffendaten. Kern des Krieges sind Töten und Sterben, Verwunden und Erleiden. Aber genau das kommt in der Berichterstattung nicht vor. Im Irakkrieg 1991 zeigten nur rund 3% ALLER Bilder überhaupt versehrte Leiber oder Körper; der Rest war Technik und freundliche Soldaten.
3) Tote haben keine Wünsche mehr, was ihre Würde angeht; Rücksicht nehmen muss man nur auf die Familien. Und hinter denen kann man sich nicht verstecken, denn die WOLLEN im Regelfall, dass Kriegsreporter:innen das Leiden und Sterben ihrer Söhne und Töchter zeigen. Warum? Weil es diesem Leiden und Sterben SINN verleiht. Die Sache, für die die Person gestorben ist, wird durch den Tod ÜBER DIESEN HINAUS verfochten, wenn dieser Tod auf Bildern festgehalten und in den Medien dokumentiert wird. Kriegsjournalist:innen werden immer wieder zu Leichen und Sterbenden geholt, DAMIT sie filmen und fotografieren, und zwar nicht von Propagandatrupps, sondern von den Freunden und Familien.
Christoph Bangert ist 1 sehr guter Typ, der unter anderem auch Kriegsreporter war. Der hat ein Buch namens War Porn gemacht, dass ich unbedingt empfehle. Es vereinigt eine Auswahl von den Bildern, die von den Redaktionen abgelehnt wurden, weil sie zu hart und explizit seien. Bangert hat sie in dem Buch veröffentlicht, WEIL er immer wieder von den Familien drum gebeten wurden, das Leid ihrer Lieben zu dokumentieren und zu publizieren.
Das nur in aller Kürze.
Edit:
War Porn muss man eigentlich neu kaufen, weil man die Seiten selbst auftrennen muss. Das gehört zum Konzept des Buches.
https://loeildelaphotographie.com/wp-content/uploads/2014/10/05_final_book-1024x683.jpg
Spiegel-Interview zum Buch: https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/war-porn-von-christoph-bangert-fotograf-im-interview-a-973106.html
Zeit-Interview zum Buch: https://www.zeit.de/kultur/2014-06/christoph-bangert-war-porn-interview
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Die meisten Leute wären überrascht, wie es klingt und aussieht und sich anfühlt, wenn ein Panzer auch nur den Motor anläßt.
Seit ungefähr 15 Jahren haben wir, bei generell beschränktem Angebot, ganze Fernsehsender, die rund um die Uhr die Bevölkerung mit der Vorstellung versorgen, daß es bumm! macht, wenn eine Kanone schießt, und eventuell BUMM!, wenn das Geschoß einschlägt, irgendwo.
Wüßten sie's, würden sie vielleicht nicht ganz so parteiisch sein, und vielleicht gibt's die Fernsehsender deswegen und sind Versuche, den Krieg und Waffenwirkung zu beschreiben aussichtslos.
Das ist halt so absurd außerhalb der Vorstellung.
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| Zitat von Wayne Hamanda
Die meisten Leute wären überrascht, wie es klingt und aussieht und sich anfühlt, wenn ein Panzer auch nur den Motor anläßt.
Seit ungefähr 15 Jahren haben wir, bei generell beschränktem Angebot, ganze Fernsehsender, die rund um die Uhr die Bevölkerung mit der Vorstellung versorgen, daß es bumm! macht, wenn eine Kanone schießt, und eventuell BUMM!, wenn das Geschoß einschlägt, irgendwo.
Wüßten sie's, würden sie vielleicht nicht ganz so parteiisch sein, und vielleicht gibt's die Fernsehsender deswegen und sind Versuche, den Krieg und Waffenwirkung zu beschreiben aussichtslos.
Das ist halt so absurd außerhalb der Vorstellung.
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Das stimmt allerdings... dazu kommt halt auch noch eine Unterhaltungsindustrie mit Actionfilmen und auch Computerspielen, die einem suggerieren wollen, wie Krieg "wirklich" ist... nicht umsonst werben Serien wie CoD und Battlefield ja mit extra viel Realismus... trotzdem ist das natürlich alles ziemlich klinisch, gerade Battlefield verzichtet ja z.B. komplett auf Zivilisten im Spiel. CoD traut sich ja schon an eher kontroverse Szenen heran, aber auch das ist halt "nur" ein Spiel.
Selbst ich, der ich ja nun bekanntlich Anfang der 2000er mal ein paar Monate einen Kampfpanzer im Rahmen meines Wehrdienstes gefahren bin und damit an sowohl an Schießübungen mit scharfer (Üb)Munition als auch an Gefechtsübungen teilgenommen hat, konnte mir damals nicht vorstellen, das Ding wirklich im Krieg zu bewegen. Dass diese paar Zentimeter Panzerstahl vor mir eventuell über Leben und Tod entscheiden könnten, dass mein Richtschütze diese Waffe tatsächlich auf irgendeinen Menschen abfeuern könnte... völlig abstrakt.
Aber damals war ja die Frage auch noch, wofür wir die NATO eigentlich noch brauchen und solange man sich nicht längerfristig verpflichtet hat war klar, dass man nicht ins Ausland geht und die erworbenen Fähigkeiten folglich niemals anwenden müssen wird.
Selbst als jemand, der diesen Einblick in den militärischen Bereiche hatte, ist ein wirklicher Krieg einfach etwas, was völlig unvorstellbar und unbegreiflich ist.
Man sieht zwar die Bilder aus der Ukraine, aber in vielen Momenten realisiert man nicht wirklich, dass das da WIRKLICH gerade passiert, dass da ECHTE Menschen involviert sind. Sicherlich ein Schutzmechanismus, der auch seinen Zweck hat, aber trotzdem... Es ist alles so absurd
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von MvG am 03.03.2022 23:53]
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| Zitat von MvG
Selbst ich, der ich ja nun bekanntlich Anfang der 2000er mal ein paar Monate einen Kampfpanzer im Rahmen meines Wehrdienstes gefahren bin und damit an sowohl an Schießübungen mit scharfer (Üb)Munition als auch an Gefechtsübungen teilgenommen hat, konnte mir damals nicht vorstellen, das Ding wirklich im Krieg zu bewegen. Dass diese paar Zentimeter Panzerstahl vor mir eventuell über Leben und Tod entscheiden könnten, dass mein Richtschütze diese Waffe tatsächlich auf irgendeinen Menschen abfeuern könnte... völlig abstrakt.
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Was ist denn dann die Grundlage dieser ganzen Kritik, wenn man sich selbst im sicherst möglichen Rahmen den nächsten Schritt nicht vorstellen kann oder mag? Man muss die ganze Gesellschaft mal näher ranbringen - an was?
Wenn CoD und Battlefield und die aktuelle Quasi-Liveberichterstattung es nicht vermögen und alles, was unter "OSINT" fällt sich selbst auferlegt, viel kaputtes Metall, aber wenig oder keine kaputten Menschen zu zeigen, dann ist das doch kein Ziel. Und "Panzer anlassen" ist Angeberei, weil mans selbst mal gehört hat und auch erst beim zweiten Mal nicht mehr zusammengezuckt ist.
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| Zitat von -=Q=- 8-BaLL
Was ist denn dann die Grundlage dieser ganzen Kritik, wenn man sich selbst im sicherst möglichen Rahmen den nächsten Schritt nicht vorstellen kann oder mag? Man muss die ganze Gesellschaft mal näher ranbringen - an was?
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Wollte da jetzt gar nicht in irgendeine Kritik einsteigen, sondern nur meine Eindrücke schildern, wie ich die Situation aktuell wahrnehme.
Glaube vielmehr, dass man es einfach überhaupt nicht nachvollziehen kann, wenn man selber nicht davon betroffen ist... egal wie die eigene Situation, Erfahrungen oder ähnliches sind.
Das hilft Cain bei seiner Herausforderung, diese Thematik dem Museumsbesucher näherzubringen, natürlich auch nicht weiter, das ist mir bewusst.
Aber ich glaube der Ansatz, diesen Aspekt überhaupt auf der Agenda zu haben, in welcher Form auch immer er dann umgesetzt wird, regt schon zum Nachdenken an und hebt einen Museumsbesuch eben von der 25. Panzerdoku auf N24 ab, bei der wieder nur Panzerquartett gespielt wird und gezeigt wird was so ein Abrams für ein Wunderwerk der Technik ist...
Schwieriges Thema, bei dem ich definitiv nicht mit Cain tauschen möchte.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von MvG am 04.03.2022 0:18]
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Ich kann Cain aus seiner Sichtweise da natürlich auch verstehen auch wenn ich es für meine Ansicht etwas anders umschlage.
Die letzte Woche hat mir persönlich aber auch gezeigt das das 21 Jahrhundert in dieser Hinsicht sich aber doch entwickelt zu haben scheint, auch wenn es natürlich kein Sück das Leid in der Ukraine mindert hat Russland, ohne es auch nur ansatzweise zu ahnen, vor einer Woche die Büchse der Pandora geöffnet und dadurch eine schon fast positiv-gruselige Eigendynamik entfacht die ihnen jetzt schon fast planetarischen Zorn und Isolation beschert.
Ich hab in meinen 45 Jahren schon diverse Reaktionen auf andere Kriege und Kriesenherde erlebt, was sich aber gerade abspielt rettet meine Hoffnung in die Menschheit dann doch ein klein wenig. Mit so viel Zusammenhalt und Solidarität in so kurzer Zeit hat glaube ich niemand gerechnet, besonders nach der lächerlichen Helmaktion unserer Regierung ein paar Wochen vorher.
Meine Hoffnung liegt jetzt eher beim russischen Volk, es müsste so langsam mal merken das nicht die Ukraine von Nazis, sondern sie sich selber mal langsam befreien müßten.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Lord Nighthawk am 04.03.2022 0:40]
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| Zitat von MvG
Wollte da jetzt gar nicht in irgendeine Kritik einsteigen, sondern nur meine Eindrücke schildern, wie ich die Situation aktuell wahrnehme.
Glaube vielmehr, dass man es einfach überhaupt nicht nachvollziehen kann, wenn man selber nicht davon betroffen ist... egal wie die eigene Situation, Erfahrungen oder ähnliches sind.
Das hilft Cain bei seiner Herausforderung, diese Thematik dem Museumsbesucher näherzubringen, natürlich auch nicht weiter, das ist mir bewusst.
Aber ich glaube der Ansatz, diesen Aspekt überhaupt auf der Agenda zu haben, in welcher Form auch immer er dann umgesetzt wird, regt schon zum Nachdenken an und hebt einen Museumsbesuch eben von der 25. Panzerdoku auf N24 ab, bei der wieder nur Panzerquartett gespielt wird und gezeigt wird was so ein Abrams für ein Wunderwerk der Technik ist...
Schwieriges Thema, bei dem ich definitiv nicht mit Cain tauschen möchte.
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Ich meins auch nicht persönlich, du hast einen von vielen Eindrücken, hier eben als Panzermann.
Nur geht das ja grundlegend mit einer Entscheidung einher, nämlich dass zB 100 Milliarden Euro in die Bundeswehr gesteckt werden und dass das richtig ist. Man kann das vielfach begründen, aber je höher die Summe desto besser müssen die Antworten sein.
Und die sind wahrscheinlich nicht besser je konkreter, sondern im Gegenteil abstrakter. Für breiten Support muss niemand wissen, wie es klingt wenn man einen Panzer anlässt oder wie eine Kanone abfeuert, weil das nicht vermittelbar ist. Von dir als Panzermann im Manöver ist es wackelig, von dir als Panzermann im echten Gefecht willst du es dir selbst nichtmal vorstellen.
Bleibt für die Masse nur die Erzählung, dass man mit der Kohle einfach safer ist und man drauf vertraut.
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Ich sehe die 100 Milliarden in erster Linie als Beitrag zur Fairness im Nato-Bündnis.
Wir haben die letzten 70 Jahre davon profitiert und uns in vielen Bereichen in den letzten 20 Jahren darauf verlassen, dass die Amerikaner es schon richten werden, sei es bei der Landesverteidigung als auch im Einsatz. Der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr wäre ohne amerikanische Unterstützung ja niemals denkbar gewesen.
Gleichzeitig haben wir viele Bereiche, die für die NATO als Abschreckungsbündnis im konventionellen Waffenbereich essentiell sind, schleifen lassen, indem wir unsere Armee so sehr zusammengeschrumpft haben wie es nur geht.
Ich finde, dass Deutschland mit seinem Einfluss in der Welt und seiner wirtschaftlichen Stärke Vorbild sein muss, was diesen Beitrag zu einem Bündnis angeht was uns, muss man in der aktuellen Situation ja sagen, offensichtlich unseren Frieden und unsere Freiheit in Europa sichert.
Dazu gehört eben auch, einen Teil dazu beizutragen, wenn es nötig sein sollte. Und das funktioniert halt nicht mit Kleckerbeträgen.
Ob wir als Reaktion auf Putins Einmarsch eine Kompanie( EINE Kompanie!!!) in die Slowakei verlegen spielt im Endeffekt überhaupt keine Rolle.
Um Stärke und Abwehrbereitschaft zu demonstrieren benötigt es halt deutlich mehr als den Status quo, und das was wir die letzten, fetten Jahre gespart haben müssen wir jetzt leider doppelt und dreifach investieren, um verlorene Qualität aufzuholen und vermurkste Strukturen zu beseitigen...
Ob das Gerät, das man für die 100 Milliarden beschafft, wirklich jemals zum Einsatz kommt, spielt ja keine Rolle. Man muss ja hoffen, dass das nicht der Fall ist.
Es geht ja erstmal darum, Putin oder anderen möglichen Aggressoren zu vermitteln: Wir sind auch auf dem konventionellen Sektor gerüstet, ein Angriff lohnt sich für dich nicht.
Das dürfte zwar auch auf die Nato im jetzigen Zustand zutreffen, trotzdem sollten wir uns da nicht auf andere Staaten verlassen, wenn wir die Rolle in der Welt spielen möchten, die wir spielen.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von MvG am 04.03.2022 1:28]
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| The fire at the Zaporizhzhia nuclear power plant has been put out, according to a statement from the Ukrainian State Emergency Service on Friday.
"At 06:20 the fire at the Zaporizhzhia NPP training building in Enerhodar was extinguished. There are no dead or injured,” the statement said. | |
Hoffen wir, dass es stimmt.
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Junge, wtf. Machste hier den Thread auf und das ist das erste was man liest. Putin pls.
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| Zitat von homer is alive
Die Links editiere ich gerne auch raus.
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Hab ich auch gemacht, Text aber stehen lassen.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Kzad-bhat am 04.03.2022 17:54]
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| Zitat von MvG
| Zitat von RushHour
Illia Ponomarenko, vom Kyiv independent. Videos von ukrainischen "Guerillas behind the lines".
Alter. Was soll man sagen?
Verstoß gegen die Haager Landkriegsordnung?
Balls of Steel?
Beides halt.
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Das Video wo sie den Munitionslaster sprengen?
Wo ist das ein Verstoß gegen die Haager Landkriegsordnung oder irgendeine andere völkerrechtliche Konvention?
Soweit ich das sehe tragen die alle irgendeine Art von Uniform und ihre Waffen offen und sind damit Kombattanten.
Solange da keine Kriegsverbrechen passieren ist das völlig legitim für einen Verteidiger (Stichwort "Levée en masse")
| Nach Art. 2 der Haager Landkriegsordnung sind in einem internationalen bewaffneten Konflikt neben regulären Truppen einer Kriegspartei auch Zivilisten Kombattanten, wenn die Bevölkerung eines nicht besetzten Gebiets beim Herannahen des Feindes aus eigenem Antriebe zu den Waffen greift, um die eindringenden Truppen zu bekämpfen, ohne Zeit gehabt zu haben, sich wie reguläre Truppen zu organisieren. Diese Massenerhebung (im französischen Vertragstext: „Levée en masse“ wird als kriegführend betrachtet, wenn der einzelne Kämpfer die Waffen offen führt und die Gesetze und Gebräuche des Krieges beachtet. | |
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Naja. Ich interpretiere das Video so: Sie fahren in einem Zivilfahrzeug (absichtlich Zivilfahrzeug um unerkannt zu bleiben) an einem Militär-LKW vorbei und beschießen dieses dann aus dem so erzeugten Überraschungsmoment. Und sie tragen alle irgendwelchen Kram, aber sicher keine Uniform, also gleichartige, sie klar als Kombattanten einer bestimmten Konflitkpartei zeichnende Kleidungsstücke. Aber da kann ich natürlich irren, dasa Video ist kurz, eventuell haben sie alle Armbinden oder sowas. Fällt das noch unter legitime Kriegslist? Ich habe Zweifel. Aber vielleicht weißt Du es besser, kann sein.
Es geht ja nicht darum das moralisch zu verurteilen oder so. Aber wenn die Russen das Video sehen führt das zu was? Das wie bei den Amis im Irak das Militär künftig aus Panik bis Vorsicht auf jedes Zivilfahrzeug in der Nähe eigener Fahrzeuge präventiv ballert, und die Russen werden da sicher nochmal gröber vorgehen als etwa die Blackwater-Typen im Irak.
Das ist auch nichts anderes als Munitionskisten im Sanilaster zu transportieren (wurden die Russen bei erwischt): Es verwischt die Grenzen zwischen Kombattanten und Nichtkombattanten weiter. Das hat ... Auswirkungen, trotz des natürlich eintrtenden militärischen Nutzeffektes. Ich bin mir nicht sicher ob man diesen Weg seitens der Ukraine gehen sollte, es ist schlimm genug, dass die Russen da nicht sauber sind.
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Résistance gegen Besatzer ist jetzt also etwas Schlimmes?
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Von Lindsey Graham... kannste Dir nicht ausdenken.
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| Zitat von Parax
Résistance gegen Besatzer ist jetzt also etwas Schlimmes?
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Noch gibt es ja ein richtiges ukrainisches Militär, das sich gegen Russland wehrt - das ist also eine andere Situation als im besetzten Frankreich des 2. WK.
Ich finde es auch problematisch, zivile Fahrzeuge für Angriffe zu nutzen. Vor allem, da die Russen ja momentan noch relativ zurückhaltend sind, was Gewalt gegen Zivilisten angeht und solche Aktionen aber von Russland als Anlass dafür genommen werden können, das zu ändern.
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[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von Howie Hughes am 04.03.2022 9:42]
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Das ist doch derzeit offener Krieg, keine Resistance gegen (siegreiche) Besatzung. Das wäre wieder ein anderer Fall. Da ist dann eh klar, dass kein Kriegsrecht mehr gilt.
Man tat zur Zivilisierung des Krieges (ja, Widerspruch an sich) gut daran, möglichst scharfe Grenzen zwischen Kombattanten und Nichtkombattanten zu ziehen. Immer wo das nicht passiert wirds brutaler, und zwar für die Zivilisten. Ist doch nicht so schwer zu verstehen.
Man kann natürlich sagen "hat sich überlebt", gut, aber dann gibt man einiges auf was seit ein paar Hundert Jahren in der Richtung versucht wurde, und nicht immer ganz erfolglos.
Transportier Waffen im Rotkreuzauto, weil es nützlich ist, und dann kann kurz darauf niemand mehr deine Verwundeten an der Frontlinie versorgen, weil eben ab da dann auch wieder aufs rote Kreuz geschossen werden wird. Will man diese Logik?
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| Zitat von Howie Hughes
| Zitat von Parax
Résistance gegen Besatzer ist jetzt also etwas Schlimmes?
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Noch gibt es ja ein richtiges ukrainisches Militär, das sich gegen Russland wehrt - das ist also eine andere Situation als im besetzten Frankreich des 2. WK.
Ich halte das auch für problematisch, zivile Fahrzeuge für Angriffe zu nutzen. Vor allem, da die Russen ja momentan noch relativ zurückhaltend sind, was Gewalt gegen Zivilisten angeht und solche Aktionen aber von Russland als Anlass genommen werden können, das zu ändern.
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War gestern ein Post hier: zivile Bevölkerung, die zu Waffen greift, gilt auch als Kombattant, selbst wenn sie keine Zeit hatten, sich zu organisieren (vulgo: Uniformen anziehen, Strukturen aufbauen).
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| Zitat von RushHour
Transportier Waffen im Rotkreuzauto, weil es nützlich ist, und dann kann kurz darauf niemand mehr deine Verwundeten an der Frontlinie versorgen, weil eben ab da dann auch wieder aufs rote Kreuz geschossen werden wird. Will man diese Logik?
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/Steht da ja.
Hier ist ein interessantes Interview mit einem Völkerrechtler, da gehts um die großen Linien, aber auch darum, was mit Zivilisten ist, die anfangen Brandsätze zu werfen.
https://www.arminwolf.at/2022/03/04/was-ist-im-krieg-nicht-erlaubt/
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von -=Q=- 8-BaLL am 04.03.2022 9:49]
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| Zitat von KarlKoch
| Zitat von Howie Hughes
| Zitat von Parax
Résistance gegen Besatzer ist jetzt also etwas Schlimmes?
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Noch gibt es ja ein richtiges ukrainisches Militär, das sich gegen Russland wehrt - das ist also eine andere Situation als im besetzten Frankreich des 2. WK.
Ich halte das auch für problematisch, zivile Fahrzeuge für Angriffe zu nutzen. Vor allem, da die Russen ja momentan noch relativ zurückhaltend sind, was Gewalt gegen Zivilisten angeht und solche Aktionen aber von Russland als Anlass genommen werden können, das zu ändern.
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War gestern ein Post hier: zivile Bevölkerung, die zu Waffen greift, gilt auch als Kombattant, selbst wenn sie keine Zeit hatten, sich zu organisieren (vulgo: Uniformen anziehen, Strukturen aufbauen).
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Aber nur Landeseigene oder? Also wenn da jetzt ein paar Iren aufkreuzen sind das ja trotzdem illegal Kombatanden?
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Bregor am 04.03.2022 9:44]
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RushHour hat einen Punkt. Sieht man am Beispiel Belgien 1914, wo die Belgier eine andere Idee eines Kombattants hatten als die einrückenden Deutschen. Ist in die Geschichte als der Rape of Belgium eingegangen.
ABER! Demokratie ist die Herrschaft des Volkes. Das Volk muss die Freiheit haben, aus eigenem Willen zu den Waffen zu greifen und ihre Grundrechte gegen einen diktatorischen Invasor zu verteidigen. Denn am Ende sind sie es, die das Leid zu tragen haben, wenn das Land fallen sollte.
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| Zitat von Howie Hughes
Vor allem, da die Russen ja momentan noch relativ zurückhaltend sind, was Gewalt gegen Zivilisten angeht und solche Aktionen aber von Russland als Anlass dafür genommen werden können, das zu ändern.
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Puuh, wenn ich die ganzen wahllos zerschossenen Wohnblöcke sehen, würde ich es eher nicht zurückhaltend nennen.
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Kann jemand mit hohem Flightradar o.ä. IQ mal checken, ob es gestern gg. 19:30 im Frankfurter Nordwesten eine Bewegung von Militärflugzeugen oder Hubschraubern gab?
Ich hab aus dem Fenster geguckt und in der Dunkelheit ca. 5-6 ungewöhnliche Positionslichter gesehen, die sich scheinbar in Formation bewegt haben.
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| Zitat von Painface
| Zitat von Howie Hughes
Vor allem, da die Russen ja momentan noch relativ zurückhaltend sind, was Gewalt gegen Zivilisten angeht und solche Aktionen aber von Russland als Anlass dafür genommen werden können, das zu ändern.
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Puuh, wenn ich die ganzen wahllos zerschossenen Wohnblöcke sehen, würde ich es eher nicht zurückhaltend nennen.
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Ich schrieb ja "relativ zurückhaltend". Und verglichen mit dem Vorgehen in Syrien ist es halt noch zurückhaltend.
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[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Howie Hughes am 04.03.2022 10:02]
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| Zitat von Lwis
Kann jemand mit hohem Flightradar o.ä. IQ mal checken, ob es gestern gg. 19:30 im Frankfurter Nordwesten eine Bewegung von Militärflugzeugen oder Hubschraubern gab?
Ich hab aus dem Fenster geguckt und in der Dunkelheit ca. 5-6 ungewöhnliche Positionslichter gesehen, die sich scheinbar in Formation bewegt haben.
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Da wird nix zu sehen sein. FR arbeitet (ausschließlich?) mit ADS-B-Daten, also Daten, die die Luftfahrzeuge eigenständig "unaufgefordert" abstrahlen.
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| Zitat von Abso
| Zitat von Lwis
Kann jemand mit hohem Flightradar o.ä. IQ mal checken, ob es gestern gg. 19:30 im Frankfurter Nordwesten eine Bewegung von Militärflugzeugen oder Hubschraubern gab?
Ich hab aus dem Fenster geguckt und in der Dunkelheit ca. 5-6 ungewöhnliche Positionslichter gesehen, die sich scheinbar in Formation bewegt haben.
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Da wird nix zu sehen sein. FR arbeitet (ausschließlich?) mit ADS-B-Daten, also Daten, die die Luftfahrzeuge eigenständig "unaufgefordert" abstrahlen.
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Ok, danke.
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Thema: Allgemeine Diskussion zum Ukraine Krieg |
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