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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Feminismus-Thread ( Feminismus, Gendering und Sexismus )
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Smoking44*

AUP Smoking44* 22.04.2010
Naja...es liegt doch eigentlich auf der Hand, dass Ungleichheiten, die Nachteile mit sich bringen sehr viel leichter angegangen werden als Ungleichheiten, die einem Vorteile verschaffen.

Ich würde nicht automatisch davon ausgehen, dass Feministinnen auch gleichzeitig (außergewöhnlich) gute Menschen sind, die Gleichheit als Wert höher erachten als persönliche Vorteile.

/ Schon wieder huch, zu lahm fröhlich. War auf Olis Frage bezogen.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Smoking44* am 14.08.2013 10:38]
14.08.2013 10:37:40  Zum letzten Beitrag
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pinnback

AUP pinnback 14.02.2010
Also ich war auch schon mit Frauen essen, die mich eingeladen haben und wo ich auf Teufel komm raus nicht bezahlen durfte. Fand ich auch mal ganz cool, sonst kann ich so ja auch rechtfertigen dass Männer mehr Gehalt "brauchen" (außer Schwule natürlich).
Aber außer den Ausnahmen gibt es halt viele Feministinnen, die nur Vorteile wollen. Hat man ja auch an der Wehrpflicht für Frauen gesehen.
14.08.2013 10:38:11  Zum letzten Beitrag
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Armag3ddon

AUP Armag3ddon 04.01.2011
 
Zitat von Smoking44*

Soweit ich weiß (ich lasse mich gerne verbessern, bin absoluter Laie), handelt es sich bei einer Bedrohung um einen Strafbestand.


Vorweg dazu:
Bedrohung ist ein Straftatbestand, ja. Der bedeutet aber nicht "du darfst dich nicht bedrohlich verhalten", sondern lautet konkret "Drohe niemandem an, ein Verbrechen gegen diese Person zu verüben.". Verbrechen sind entgegen des normalen Sprachgebrauchs nicht jegliche Straftaten, sondern nur solche, die im Mindestmaß mit Freiheitstrafe von einem Jahr bedroht sind.

Bedrohung bedeutet also zu jemand anderem zu sagen: "Ich bring dich um, du Sau!" (weil vermutlich Totschlag angedroht, 5 Jahre mindestens).
Keine Bedrohung ist aber wiederum: "Ich hau dir in die Fresse, du Sau!" (weil Körperverletzung im Mindestmaß Geldstrafe bedeutet).

Umgangssprachlich "bedrohliches Verhalten" vorzuwerfen ist also umgangssprachlich zu betrachten und nicht gleich unter der Prämisse, dass hier die Verwirklichung eines Straftatbestandes behauptet wird.

----------

Zur Sache dann:

Die Dame da hat sich bedroht gefühlt und gänzlich unverständlich finde ich das auch nicht. Bevor man zur Entschuldigung des Mannes in der Situation alle möglichen Spezialfälle sucht ("der war bestimmt kulturell anders sozialisiert", "der war doch total betrunken", "das war aber vielleicht sein Lieblingsplatz"), könnte man sich schon mit der statistisch wahrscheinlichsten Situation befassen: Er war nach den in Deutschland vorherrschenden gesellschaftlichen Regeln sozialisiert. Betrunken vielleicht, ständige Volltrunkenheit ist ja dummerweise ziemlich akzeptiert. Er müsste aber schon eine Ausnahmetrunkenheit vorweisen, um soziale Regeln völlig vergessen zu haben; er konnte sie vermutlich nur leichter ignorieren.

Hierzulande ist es nun mal nicht sonderlich normal, dass in einer leeren U-Bahn zunächst die Plätze direkt neben Personen gefüllt werden. Ganz egal, dass natürlich in öffentlichen Verkehrsmitteln alle Plätze besetzt werden dürfen. Es werden solange Plätze besetzt, bis alle Zweier mit Einzelpersonen besetzt sind. Manche Leute setzen sich ab diesem Punkt sogar gar nicht mehr hin, sondern stehen lieber, anstatt sich neben Fremde zu setzen.
Da ist es einfach eigenartig, wenn so etwas geschieht. Es ist auch nicht abwegig, die Frage zu stellen, ob betreffender Mann sich auch neben einen anderen Mann gesetzt hätte oder das nur so gemacht hat, weil eine junge Frau dort saß. Und wenn sie dann den vielgerühmten Mund aufmacht und sagt, dass ihr das nicht gefällt, kriegt sie mit Sicherheit eine ganze Palette von dem zu hören, was hier auch schon geäußert wurde und mit einer nicht geringen Wahrscheinlichkeit obwohl diese Entschuldigungen (Sozialisierung anders, alle Plätze sind zum Sitzen da) gar nichts mit der konkreten Situation des Typen zu tun haben. Selbst wegsetzen provoziert den gewissen Männerschlag genug, dass sie es sich in der Situation zwei mal überlegen sollte.

Ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass die meisten hier das als normales Verhalten anerkennen, sondern schon irgendwie zugeben würden, dass sowas in deutschen U-Bahnen eigentlich nicht vorkommt. Also warum wird der betreffende Typ noch so vehement verteidigt, mit der Diskussion, ob Alltagsverhalten auf den Bedrohungsfaktor hin analysiert werden sollte (oder kann). Dazu müsste er doch Alltagsverhalten an den Tag gelegt haben. Oder verteidigt hier echt jemand das Recht, sich in leeren U-Bahnen neben fremde Personen setzen zu dürfen?
14.08.2013 10:38:57  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
 
Zitat von Smoking44*

Naja...es liegt doch eigentlich auf der Hand, dass Ungleichheiten, die Nachteile mit sich bringen sehr viel leichter angegangen werden als Ungleichheiten, die einem Vorteile verschaffen.


Solche gibt es sicher, aber meiner Meinung nach steckt da noch mehr hinter. Ein bekannter wurde letztens von seiner Freundin eingeladen, und hat sie gebeten, dass sie ihm das Geld gibt, damit er bezahlen kann. Das hat in einem Krach geendet, verständlicherweise. Breites Grinsen Aber es illustriert halt auch den Aspekt, der sicherlich immer noch vorhanden ist, dass der Mann in solchen Situationen das Heft nicht aus der Hand geben will - natürlich nur nach Außen hin.

Übrigens kenne ich das in meinem Umfeld fast gar nicht, dass Mann für Frau bezahlt. Gerade deshalb fand ich den Artikel interessant.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Oli am 14.08.2013 10:42]
14.08.2013 10:41:07  Zum letzten Beitrag
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Bombur

AUP Bombur 24.06.2010
 
Zitat von Tom4H4wK

Eine Frau berichtet
.
.
.
Wir alle waren nicht dabei


Darum berichtet sie ja. Und noch nicht mal in ihrem Bericht klingt das so, als ob es besonders bedrohlich gewesen wäre.
14.08.2013 10:45:35  Zum letzten Beitrag
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Bombur

AUP Bombur 24.06.2010
 
Zitat von pinnback

Also ich war auch schon mit Frauen essen, die mich eingeladen haben und wo ich auf Teufel komm raus nicht bezahlen durfte. Fand ich auch mal ganz cool, sonst kann ich so ja auch rechtfertigen dass Männer mehr Gehalt "brauchen" (außer Schwule natürlich).


Warum, da zahlt doch immer der Mann?
14.08.2013 10:47:02  Zum letzten Beitrag
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pinnback

AUP pinnback 14.02.2010
betruebt gucken
 
Zitat von Bombur

 
Zitat von pinnback

Also ich war auch schon mit Frauen essen, die mich eingeladen haben und wo ich auf Teufel komm raus nicht bezahlen durfte. Fand ich auch mal ganz cool, sonst kann ich so ja auch rechtfertigen dass Männer mehr Gehalt "brauchen" (außer Schwule natürlich).


Warum, da zahlt doch immer der Mann?

Na eben und deswegen geht es da 50/50 auf.
14.08.2013 10:50:10  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Das Problem, was ich damit habe, und was ich anfangs letztlich rausstellen wollte, ist:
Ich gehe davon aus, dass jeder erstmal unschuldig ist, meine Mitmänner eingeschlossen. Dass nicht jeder unschuldig ist, ist zwar Fakt, aber das kann ich a priori nicht wissen, also muss ich von Unschuld ausgehen.

Ich gestehe es auch jedem (Frauen inklusive) zu, sich in einer bestimmten Situation unwohl zu fühlen. Völlig in Ordnung. Nachts alleine in einer sonst leeren Fußgängerunterführung über angetrunkene (ja, männliche) Grüppchen zu stoßen, ist auch mir unangenehm. Ich kann auch verstehen, dass das für Frauen nochmal eine andere Dimension hat.
Wenn jemand aus diesem Recht, sich unwohl zu fühlen, jetzt aber ein Recht machen will, erstmal jeden als potentiellen Täter zu betrachten, dann ist das je nach Ausprägung alles mögliche zwischen vorsichtig (z.B. der besten Freundin sagen, mit wem man unterwegs ist, was man vor hat) und paranoid. In Südafrika gelten dafür andere Größenordnungen als hier. Aber ich sehe nicht ein, dass ich bei einem Erstkontakt (und sei es nur, weil ich den Weg wissen will) direkt für den gefährlichen Vergewaltiger gehalten werde. Das läuft meiner Vorstellung von Unschuldsvermutung völlig zuwider. Denn, wie einige anmerkten, ist das nichts anderes als ein positiver Sexismus, den wir den Frauen dann zugestehen. Ich will eine wörtliche Formulierung dieses Vorteils jetzt sein lassen, damit der nicht, wie die letzten paar Posts schon, auf die Goldwaage gelegt wird.

Ich rede nicht von "alleine mit einer Gruppe Betrunkener in einem Aufzug". Ich rede von "setzt sich gegenüber". Und das einzige Mal, dass ich den falschen Ersteindruck bei einer Zufallsbegegnung hinterlassen habe, ist, soweit ich mich erinnere, dank Kommunikation schnell aufgelöst worden. (Ich wollte wirklich nur den Weg wissen. Und der Angesprochene war ein älterer Herr, nachts, in der Fußgängerzone.)

No man is an island, entire of itself;
14.08.2013 10:55:16  Zum letzten Beitrag
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Smoking44*

AUP Smoking44* 22.04.2010
@ Arma: Danke für die Erläuertung, dann war das mit der Kriminalisierung wohl doch über's Ziel geschossen. Sorry, E-Razor!

Zur Sache: Wos hat das bereits so kommentiert, dass ich da zustimmen kann.
Ich verstehe diesen Satz bspw. nicht: "Selbst wegsetzen provoziert den gewissen Männerschlag genug, dass sie es sich in der Situation zwei mal überlegen sollte." Diese automatische Annahme, dass mein Gegenüber ein Unmensch ist, der mich aufm Kieker hat, macht das tägliche Leben sicher schwer.


@Oli: Den Bekannten hätte ich ausgelacht. Ich persönlich lasse mich gerne bezahlen, leider passiert das so selten. traurig
14.08.2013 11:05:48  Zum letzten Beitrag
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Kampfferkerl

AUP Kampfferkerl 23.02.2010
 
Zitat von Armag3ddon

könnte man sich schon mit der statistisch wahrscheinlichsten Situation befassen



Statistisch wahrscheinlichste Situation? Der Mann wollte ihr nichts böses, denn: "Er war nach den in Deutschland vorherrschenden gesellschaftlichen Regeln sozialisiert.".


Was ein Affentheater.

1. Ist der Frau was passiert? Nein.
2. Hat der Mann irgendwas gemacht? Nein.

Wieso dann überhaupt drüber reden? Was für ein Kackenscheissendreck unwichtiger Drecksmist ist das?


Um mal eine - ein wenig - vergleichbare Situation zu bringen. Ich komme Samstag Morgen aus der Nachtschicht, auf der anderen Straßenseite ist eine Gruppe von lautstarken, sehr angetrunkenen Menschen, denen man auf Grund diverser Vorfälle hier in Berlin Gewalttaten zutrauen könnte. Sie wechseln die Straßenseite, kommen direkt auf mich zu und dann: Gehen sie einfach an mir vorbei.
Hab ich mich zunächst mulmig und teils sogar in Gefahr gefühlt? Definitiv ja. Ist das Geschehene von irgendeiner Relevanz? Nein, es ist verdammt nochmal nichts passiert.

Wieso sollte man die Gruppe von Jugendlichen Verteidigen? Wieso sollte man den Mann in der U-Bahn verteidigen? Es gibt keinen Grund, weil es keine Anklage geben kann, niemand hat etwas falsches gemacht, was zum fick ist denn bitte los in euren Köpfen?
14.08.2013 11:06:24  Zum letzten Beitrag
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[FGS]E-RaZoR

AUP [FGS]E-RaZoR 19.09.2011
 
Zitat von Smoking44*

Stell dir vor, dein Türkisch-Dozent setzt sich in der Straßenbahn neben eine Frau, um mit ihr zu reden. Zufällig ist der Waggon sonst leer.
...
Ich find's etwas skurril, dass du diese Anekdote jetzt erzählst.


Ich hab die Anekdote erzählt weil SirHenry das im Post davor angesprochen hat. Ich fands für die Diskussion nicht wahnsinnig relevant.
14.08.2013 11:14:30  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
 
Bleibt man bei dieser Interpretation, so ist das Verhalten zwar ungewöhnlich (im Sinne von: Wenn mehr Platz vorhanden ist, dann lässt man sich möglichst viel Raum), aber eher nicht direkt falsch oder verwerflich. Schließlich handelt es sich um ein öffentliches Verkehrsmittel und jeder Platz kann besetzt werden.



Naja, auch das ist Konventionssache, ehrlich gesagt. Mein Erleben wäre in so einer Situation wohl auch eher so, aber in vielen (südlicheren) Ländern setzen sich Leute in Bussen oder Bahnen regelmäßig auch neben den einzigen Fahrgast, wenn sie der zweite sind, und fangen eine Small-Talk-Konversation an - gilt auch in Kneipen oder Restaurants mancherorten so. Da fragt man hierzulande ja bei guter Kinderstube "Ist dieser Platz hier noch frei?". Woanders fragt man sowas eher nicht.

Also die allgemeine Regel, dass man im öffentlichen Raum nicht ohne plausiblen Grund kontaktiert werden soll bzw. dass das schon nahe an einem unberechtigten Eindringen in die Privatsphäre ist, das ist eher typisch für sagen wir mal protestantsiche / nördliche / industrialisierte /urbane Gesellschaften. Also eine Gewohnheit. Man wird schon damit leben müssen, dass Menschen das individuell oder aufgrund anderer Prägung halt auch anders sehen können.

@ Kampfferkel: Naja, ob jemand "etwas gemacht" hat liegt auch im Auge des BEtarchters. Er mag sich ncihts dabei gedacht haben, aber eben auch nicht überlegt haben, ob er jemandem evtl. zu nahe rückt. Und dass Frauen im öffentlichen Raum in "einsamen" Situationen berechtigte Paranoia haben, naja, das weiss eigentlich jeder Depp. Da muss man keinen Anlaß für beiten, ist schon doof genug.

Mal ne spannendere Frage: Wie sähe eine heterosexuelle, nicht-sexistische Anmache auf Initiative des Mannes im öfentlcihen Raum aus? Ich fürchte da kommen die ganz sittenstrengen Gendertheoretiker ins Schwitzen und bleiben Antworten schuldig, weil es eben nunmal per se schwer ist, aus der Beziehungsebene "fremd" in die Beziehungsebene "persönlich" zu wechseln, OHNE Grenzen zu übertreten, genau das ist ja der Sinn der Aktion, ich will einem Fremden nahe kommen. Logischerweise kann das immer auch auf wenig Gegenliebe stoßen. Ist sogar meist so. Kann man aber trotzdem nicht einfach unterlassen, sonst stirbt die Menschheit aus bzw. an Einsamkeit. Wie also sähe das sagen wir mal nicht-invasiv aus, so dass auch eine wirklich empfindliche Person hinterher KEINEN #Aufschrei-Twitter absetzen könnte / würde? Na?
14.08.2013 11:21:04  Zum letzten Beitrag
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Crosshead

AUP Crosshead 25.01.2016
 
Zitat von [FGS]E-RaZoR

 
Zitat von Smoking44*

Stell dir vor, dein Türkisch-Dozent setzt sich in der Straßenbahn neben eine Frau, um mit ihr zu reden. Zufällig ist der Waggon sonst leer.
...
Ich find's etwas skurril, dass du diese Anekdote jetzt erzählst.


Ich hab die Anekdote erzählt weil SirHenry das im Post davor angesprochen hat. Ich fands für die Diskussion nicht wahnsinnig relevant.



Ist es aber. Du hast Verständnis für das Unverständnis deines türkischen Dozenten, würde er sich aber neben die Frau setzen, wäre er der Creep, der zum Twitter-Aufschrei führt.

Das ist schon relevant. Beide Parteien haben da eine eigene Wahrnehmung. Die Frau die alleine in der U-Bahn fährt und sich durch den Nebenmann bedroht fühlt genau so wie der Typ, der sich (eventuell) ohne böse Hintergedanken neben sie setzt, weil er das erzwungene Anschweigen und Abstand halten nicht mag.

Sich nicht mehr neben Frauen setzen dürfen, weil man was triggern kann würde bedeuten, dass man alle Frauen komplett anders behandeln müsste, wie einen großen Haufen roher Eier. Sollte das Ziel des Feminismus nicht mal Gleichbehandlung sein? Wann wurde das denn durch Sonderbehandlung aufgrund des Geschlechts ersetzt?
14.08.2013 11:27:43  Zum letzten Beitrag
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[FGS]E-RaZoR

AUP [FGS]E-RaZoR 19.09.2011
 
Zitat von RushHour

Mal ne spannendere Frage: Wie sähe eine heterosexuelle, nicht-sexistische Anmache auf Initiative des Mannes im öfentlcihen Raum aus? Ich fürchte da kommen die ganz sittenstrengen Gendertheoretiker ins Schwitzen und bleiben Antworten schuldig, weil es eben nunmal per se schwer ist, aus der Beziehungsebene "fremd" in die Beziehungsebene "persönlich" zu wechseln, OHNE Grenzen zu übertreten, genau das ist ja der Sinn der Aktion, ich will einem Fremden nahe kommen. Logischerweise kann das immer auch auf wenig Gegenliebe stoßen. Ist sogar meist so. Kann man aber trotzdem nicht einfach unterlassen, sonst stirbt die Menschheit aus bzw. an Einsamkeit. Wie also sähe das sagen wir mal nicht-invasiv aus, so dass auch eine wirklich empfindliche Person hinterher KEINEN #Aufschrei-Twitter absetzen könnte / würde? Na?




Nicht, dass das alleine die Frage komplett beantwortet, aber hierzu aus einem Kommentar zur Sexismus-Debatte aus wissenschaftlicher Sicht von 3 PsychologInnen:

5. Weiter taucht immer wieder die Behauptung auf, Frauen (oder "Feministinnen")
würden die Deutungshoheit über die Frage beanspruchen, was unangemessenes
Verhalten sei. Sie würden als solches auch völlig harmlose Dinge bewerten,
ohne dass es Männern möglich sei, das nachzuvollziehen oder zu antizipieren.
Also auch hier eine Schuldumkehr: Männer müssen angeblich in ständiger Angst
leben, dass ihnen normales, "gut gemeintes" Verhalten als Sexismus ausgelegt
wird.

> Hierzu liegen Befragungsergebnisse vor, die zeigen, dass sich Männer und
Frauen weitgehend einig darüber sind, welche Bemerkungen oder Witze in
einer Interaktion vom Gegenüber als sexuell belästigend und unangenehm
wahrgenommen werden. Von 58 getesteten potentiell belästigenden Bemerkungen
und sexistischen Witzen schätzten Männer und Frauen alle übereinstimmend
als belästigend und unangenehm ein (z.B. "Bei deinen Kurven
würde ich ja auch gerne mal einbiegen" oder "Warum gibt es Frauenparkplätze?
– Damit die Autos der Männer nicht beschädigt werden"); Männer
fanden lediglich vier der Witze lustiger als Frauen, wobei den Männern aber
dennoch bewusst war, dass die Witze sexistisch und unangenehm sind
(Diehl, Rees & Bohner, 2012). Es ist also keineswegs der Fall, dass es unterschiedliche
Meinungen dazu gibt, was belästigendes Verhalten ist und was
nicht: Auch Männer haben ein gutes Gespür dafür und wären durchaus in der
Lage, sich eine anstößige Bemerkung zu verkneifen.
Sexuelle Belästigung kann dementsprechend auch nicht darauf zurückgeführt
werden, dass Frauen überempfindlich seien und Männer eigentlich in guter
Absicht handelten. Vielmehr stimmen Männer und Frauen weitestgehend
überein, wenn es um die (Un-)Angemessenheit bestimmter Verhaltensweisen
geht. Männer, die sich trotzdem unangemessen verhalten, tun dies aus Rücksichtslosigkeit
oder Feindseligkeit – in jedem Fall aber tun sie es in aller
Regel wissentlich.
14.08.2013 11:29:23  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
böse gucken
 
Zitat von RushHour

Mal ne spannendere Frage: Wie sähe eine heterosexuelle, nicht-sexistische Anmache auf Initiative des Mannes im öfentlcihen Raum aus? Ich fürchte da kommen die ganz sittenstrengen Gendertheoretiker ins Schwitzen und bleiben Antworten schuldig, weil es eben nunmal per se schwer ist, aus der Beziehungsebene "fremd" in die Beziehungsebene "persönlich" zu wechseln, OHNE Grenzen zu übertreten, genau das ist ja der Sinn der Aktion, ich will einem Fremden nahe kommen. Logischerweise kann das immer auch auf wenig Gegenliebe stoßen. Ist sogar meist so. Kann man aber trotzdem nicht einfach unterlassen, sonst stirbt die Menschheit aus bzw. an Einsamkeit. Wie also sähe das sagen wir mal nicht-invasiv aus, so dass auch eine wirklich empfindliche Person hinterher KEINEN #Aufschrei-Twitter absetzen könnte / würde? Na?


Zusätzlich zur Antwort von E-Razor NOCHMAL: Die #Aufschrei-Twitter posts sind NICHT "DIE Genderbewegung" oder "DER Feminismus". Wie oben schon geschrieben: Pickt euch doch nicht jeden Quatsch aus dem Internet raus, postet ihn hier und erwartet, dass "wir" den Post verteidigen. E-Razor mag das tun, was mir auch nicht verständlich ist, aber ich finde es etwas anstrengend.
14.08.2013 11:37:24  Zum letzten Beitrag
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Crosshead

AUP Crosshead 25.01.2016
Gerade dadurch, dass er aber jeden lächerlichen Twitter-Post verteidigt und findet, dass man Verständnis dafür aufbringen und sein Verhalten anpassen muss, zieht er DEN Feminismus und DIE Genderbewegung aber ins Lächerliche, weil er da nicht differenziert.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Crosshead am 14.08.2013 11:42]
14.08.2013 11:41:37  Zum letzten Beitrag
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sibuntus

AUP [oUtLaWs]Jack ONeill 30.01.2009
...
 
Zitat von Kampfferkerl

Ist das Geschehene von irgendeiner Relevanz?

Jeder, der darauf einsteigt (Oli hat das ganz gut auf der Vorseite beschrieben - viele scheinen hier nichts anderes als #hashtag "behandeln" zu wollen), gibt der Sache erst Relevanz. Also auch du.

Ansonsten käme man eventuell darauf zu sprechen, warum einige Frauen das verinnerlicht haben, was WoS anschneidet. Historisch hätten sie allemal Anlass dazu. Behält man im Hinterkopf, was einem die Medien weltweit berichten, ebenfalls.
14.08.2013 11:44:34  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
 
Zitat von Crosshead

Gerade dadurch, dass er aber jeden lächerlichen Twitter-Post verteidigt und findet, dass man Verständnis dafür aufbringen und sein Verhalten anpassen muss, zieht er DEN Feminismus und DIE Genderbewegung aber ins Lächerliche, weil er da nicht differenziert.


Klaro ist es auch dumm, darauf einzugehen. Es ist beides dumm; Sowas erst hier zu posten und dann auch zu diskutieren. Ich platziere hier ja auch kein x-beliebiges Bushido Zitat und sage dann, das sei die Antifeministische Einstellung der Gesellschaft. Das sind einfach zwei Extreme die in normalen Diskussionen nichts zu suchen haben.
14.08.2013 11:48:27  Zum letzten Beitrag
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Crosshead

AUP Crosshead 25.01.2016
 
Zitat von Oli

 
Zitat von Crosshead

Gerade dadurch, dass er aber jeden lächerlichen Twitter-Post verteidigt und findet, dass man Verständnis dafür aufbringen und sein Verhalten anpassen muss, zieht er DEN Feminismus und DIE Genderbewegung aber ins Lächerliche, weil er da nicht differenziert.


Klaro ist es auch dumm, darauf einzugehen. Es ist beides dumm; Sowas erst hier zu posten und dann auch zu diskutieren. Ich platziere hier ja auch kein x-beliebiges Bushido Zitat und sage dann, das sei die Antifeministische Einstellung der Gesellschaft. Das sind einfach zwei Extreme die in normalen Diskussionen nichts zu suchen haben.



Eraz0r neigt aber leider dazu, eine Ablehnung der extremen Positionen des Feminismus mit einer Ablehnung der Gleichbehandlung von Männern und Frauen gleichzusetzen.

Hier im Pot gibt es bei allem gespielten Chauvinismus mit Sicherheit sehr viele, die nichts gegen eine Gleichbehandlung von Männern und Frauen haben, bzw. diese auch aktiv befürworten, mich eingeschlossen.

Dann aber mehr oder weniger unterstellt zu bekommen, man wäre ein Chauvi oder ein Maskulinist, wenn man extreme Positionen ablehnt oder müde belächelt trägt mit Sicherheit nicht zur Akzeptanz der eigentlich sehr guten und unterstützenswerten Agenda der Gleichberechtigung teil.

Vor allem das Springen zwischen "Frauen müssen gleichbehandelt werden" und "da müssen wir die Frauen aber besser behandeln und Rücksicht auf sie nehmen" ist in sich nicht schlüssig und widerspricht sich oftmals einfach.
14.08.2013 12:12:36  Zum letzten Beitrag
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Wilbur

Arctic
 
Zitat von Wraith of Seth
Wenn jemand aus diesem Recht, sich unwohl zu fühlen, jetzt aber ein Recht machen will, erstmal jeden als potentiellen Täter zu betrachten, dann ist das je nach Ausprägung alles mögliche zwischen vorsichtig (z.B. der besten Freundin sagen, mit wem man unterwegs ist, was man vor hat) und paranoid. In Südafrika gelten dafür andere Größenordnungen als hier. Aber ich sehe nicht ein, dass ich bei einem Erstkontakt (und sei es nur, weil ich den Weg wissen will) direkt für den gefährlichen Vergewaltiger gehalten werde. Das läuft meiner Vorstellung von Unschuldsvermutung völlig zuwider. Denn, wie einige anmerkten, ist das nichts anderes als ein positiver Sexismus, den wir den Frauen dann zugestehen. Ich will eine wörtliche Formulierung dieses Vorteils jetzt sein lassen, damit der nicht, wie die letzten paar Posts schon, auf die Goldwaage gelegt wird.



Das ist eigentlich eine sehr interessante Sichtweise, wenn man bedenkt, dass genau dieses Verhalten Frauen empfohlen wird, die auf die Gefahr von Sexismus und sexueller Belästigung hinweisen.
"Zieh keine knappen Sachen an", "Trink nicht so viel Alkohol", "Sei nicht nachts allein unterwegs", "Vermeide unsichere Orte, wenn du allein bist", "Lass dich nachts nicht von irgendwem anquatschen" etc.
14.08.2013 12:12:56  Zum letzten Beitrag
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zer0

opa
 
Zitat von zer0

Damsel in Distress: Part 3 - Tropes vs Women in Video Games
http://www.youtube.com/watch?v=LjImnqH_KwM
Ich poste es mal grad, bin aber selbst grade zu müde um mir das anzusehen. morgen dann.


Puh, evtl. liegts an mir, aber verdammt war das langweilig. So langsam geht ihr das Material aus.
Ausserdem schlimm, wie hier Humor und Ironie Polizei gespielt wird traurig
14.08.2013 12:21:42  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Feminismus-Thread ( Feminismus, Gendering und Sexismus )
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14.08.2013 12:38:06 Sharku hat diesen Thread geschlossen.
05.06.2013 08:45:33 Teh Wizard of Aiz hat den Thread-Titel geändert (davor: "[FGS]E-RaZoR - Thread")

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