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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Der Florida Man-Thread (Ehemals Trump-Thread) ( Misfires, Crossed Wires, and a Satisfied Smile )
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Aminopeptid

Arctic
 
Zitat von Flashhead

Normalerweise bezieht man die Wahlbeteiligung auf die wahlfähige, nicht auf die zur Wahl registrierte Bevölkerung.

Hier gibt es dazu Zahlen:

2008: 229 Mio
2020: 239 Mio (also +4,3%)

Allerdings fehlen in der aktuellen Auszählung ja noch ein paar Mio Stimmen aus Staaten, die faktisch entschieden sind (Kalifornien z.B.). Trump wird also bei deutlich über 70 Mio Stimmen landen. Um im Verhältnis zu 2008 zu bleiben: Wenn er mehr als etwa 72,5 Mio Stimmen bekommt (aktuell 70,2 Mio), hat er relativ gesehen mehr als Obama bekommen.

Egal ob er es nun schafft oder nicht, allein dass wir drüber reden, überrascht mich. Ich hätte nicht gedacht, dass Trump so extrem gut mobilisiert.


Das überrascht mich. Hätte ich bauchgefühlig nicht gedacht.


// Komplett zitiert.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Aminopeptid am 07.11.2020 13:30]
07.11.2020 13:21:39  Zum letzten Beitrag
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Flashhead

AUP Flashhead 23.11.2020
Das muss auch ein Fingerzeug für beide Parteien sein. Die Trumpwähler werden nicht verschwinden. Den Demokraten wäre vermutlich am liebsten, sie täten es (oder kämen nicht mehr zu Wahl), denn eine überzeugende Strategie sie anzusprechen gibt es eigentlich nicht.

Es gab vorgestern offenbar eine Konferenzschaltung der Demokraten (aus dem Repräsentantenhaus), in der es hoch her ging und aus der einiges an die Presse geleaked wurde:

 
They cited the “defund the police” movement that calls for shifting law enforcement resources to social workers and other ways of revolving conflicts. It gained prominence last summer after the police killing of Black people, including George Floyd, sparked a nationwide reckoning on racial injustice. Democrats also were criticized this year as insufficiently supporting Israel because of a liberal proposals helping Palestinians.

“I think that the Democratic party needs to clearly push that we are not supportive of ideas like socialism or defunding the police or anti-Semitism,” said Rep. Stephanie Murphy, D-Fla., a co-chair of the House’s centrist Blue Dog Coalition.

Several Democrats said the “socialist” label particularly harmed lawmakers who lost seats in Florida with its vast Cuban and Venezuelan communities who largely reject socialist ideologies.

Murphy said the House leadership team was putting “lipstick on a pig” by touting the overall election outcome as a success.

“This playing footsies with socialism is not going to win over most of America,” she said. “There’s no amount of lipstick that can cover up the fact that these far left ideas are costing us races.”



Im Prinzip hat Trump 2020 den Demokraten die Aufgabe abgenommen, ihre Wähler zu einen und zu mobilisieren. Ich bin gespannt, wie das ausgeht. Die Republikaner sind irgenwie besser darin, dieses interne Spannungsverhältnis auszuhalten als die Demokraten. Eine Partei, in der der progressive Flügel "abolish ICE", "defund the police", "green new deal" und "single payer healthcare" fordert, wird es außerhalb der Atlantik- und Pazifikküste enorm schwer haben.
07.11.2020 13:30:17  Zum letzten Beitrag
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just 4 fun

just 4 fun
 
Zitat von cienFuchs

Wieso ist denn Alaska bei Fox News ein keystate? Da ist’s doch deutlich pro trump


Ich glaube, dass das wie North Carolina ist. Das ist bei denen noch auf der Liste, damit da auch noch was rotes ist Breites Grinsen
07.11.2020 13:30:32  Zum letzten Beitrag
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Delta

AUP Delta 06.10.2019
Ich vermute beinahe dass das am Ende auch der große statistische Narrativ ist, Bidens Support wurde völlig korrekt eingeschätzt, aber Trump hat es geschafft nochmal einen ganzen Schub Leute zu motivieren wählen zu gehen die sonst nicht wählen und ihn auch letztes Mal nicht gewählt haben und die sind wohl teilweise untergegangen im Stimmungsbild vorher.
07.11.2020 13:30:34  Zum letzten Beitrag
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Aminopeptid

Arctic
Was mich so fertig daran macht, ist gar nicht so sehr, dass so viele für "die Republikaner" gestimmt haben, selbst wenn sie im Moment durch Trump repräsentiert werden. Abtreibungsverbot, ICE und so weiter sind dumme, aber wahlfähige (bei dem Vorgehen von ICE ist das fraglich) mit der Verfassung in Einklang stehenden Punkte, für die sich eine Bevölkerung demokratisch entscheiden kann. Was mich so fertig macht, ist, dass so viele Menschen dafür in Kauf nehmen, jemanden zu wählen, der versucht, genau diese Demokratie (inkl. Gewaltenteilung) faktisch abzuschaffen. Diese Dummheit macht mich so sauer.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Aminopeptid am 07.11.2020 13:34]
07.11.2020 13:34:19  Zum letzten Beitrag
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Delta

AUP Delta 06.10.2019
 
Zitat von Flashhead

Das muss auch ein Fingerzeug für beide Parteien sein. Die Trumpwähler werden nicht verschwinden. Den Demokraten wäre vermutlich am liebsten, sie täten es (oder kämen nicht mehr zu Wahl), denn eine überzeugende Strategie sie anzusprechen gibt es eigentlich nicht.



Wobei ich da halt auch echt keine Ahnung hab, wie sieht eine überzeugende Strategie aus Leute dazu bringen dich zu wählen die die letzten 4 Jahre und insbesondere die letzten 10 Monate Trump erlebt haben und jetzt sagen "Joah, genau den bitte!", da fällt mir echt nicht viel ein.
07.11.2020 13:36:42  Zum letzten Beitrag
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Fragment

AUP Fragment 02.02.2014
...
 
Zitat von Flashhead

Das muss auch ein Fingerzeug für beide Parteien sein. Die Trumpwähler werden nicht verschwinden. Den Demokraten wäre vermutlich am liebsten, sie täten es (oder kämen nicht mehr zu Wahl), denn eine überzeugende Strategie sie anzusprechen gibt es eigentlich nicht.

Es gab vorgestern offenbar eine Konferenzschaltung der Demokraten (aus dem Repräsentantenhaus), in der es hoch her ging und aus der einiges an die Presse geleaked wurde:

 
They cited the “defund the police” movement that calls for shifting law enforcement resources to social workers and other ways of revolving conflicts. It gained prominence last summer after the police killing of Black people, including George Floyd, sparked a nationwide reckoning on racial injustice. Democrats also were criticized this year as insufficiently supporting Israel because of a liberal proposals helping Palestinians.

“I think that the Democratic party needs to clearly push that we are not supportive of ideas like socialism or defunding the police or anti-Semitism,” said Rep. Stephanie Murphy, D-Fla., a co-chair of the House’s centrist Blue Dog Coalition.

Several Democrats said the “socialist” label particularly harmed lawmakers who lost seats in Florida with its vast Cuban and Venezuelan communities who largely reject socialist ideologies.

Murphy said the House leadership team was putting “lipstick on a pig” by touting the overall election outcome as a success.

“This playing footsies with socialism is not going to win over most of America,” she said. “There’s no amount of lipstick that can cover up the fact that these far left ideas are costing us races.”



Im Prinzip hat Trump 2020 den Demokraten die Aufgabe abgenommen, ihre Wähler zu einen und zu mobilisieren. Ich bin gespannt, wie das ausgeht. Die Republikaner sind irgenwie besser darin, dieses interne Spannungsverhältnis auszuhalten als die Demokraten. Eine Partei, in der der progressive Flügel "abolish ICE", "defund the police", "green new deal" und "single payer healthcare" fordert, wird es außerhalb der Atlantik- und Pazifikküste enorm schwer haben.



Quasi die SPD Strategie, die nach Wahlen zum Schluss kommt sie muss einfach weiter nach rechts rücken um mehr Stimmen zu bekommen.
07.11.2020 13:38:18  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
 
Zitat von Aminopeptid

Was mich so fertig daran macht, ist gar nicht so sehr, dass so viele für "die Republikaner" gestimmt haben, selbst wenn sie im Moment durch Trump repräsentiert werden. Abtreibungsverbot, ICE und so weiter sind dumme, aber wahlfähige (bei dem Vorgehen von ICE ist das fraglich) mit der Verfassung in Einklang stehenden Punkte, für die sich eine Bevölkerung demokratisch entscheiden kann. Was mich so fertig macht, ist, dass so viele Menschen dafür in Kauf nehmen, jemanden zu wählen, der versucht, genau diese Demokratie (inkl. Gewaltenteilung) faktisch abzuschaffen. Diese Dummheit macht mich so sauer.


Ich dachte die Leute in USA wählen nicht für Republikaner sondern gegen die Demokraten. Völlig egal wer welche Politik macht.
07.11.2020 13:39:15  Zum letzten Beitrag
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Aminopeptid

Arctic
Kann sein. Weiß ich nicht. Die können aber wissen, was sie sich damit einkaufen.
07.11.2020 13:39:55  Zum letzten Beitrag
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Flashhead

AUP Flashhead 23.11.2020
 
Zitat von Delta

 
Zitat von Flashhead

Das muss auch ein Fingerzeug für beide Parteien sein. Die Trumpwähler werden nicht verschwinden. Den Demokraten wäre vermutlich am liebsten, sie täten es (oder kämen nicht mehr zu Wahl), denn eine überzeugende Strategie sie anzusprechen gibt es eigentlich nicht.



Wobei ich da halt auch echt keine Ahnung hab, wie sieht eine überzeugende Strategie aus Leute dazu bringen dich zu wählen die die letzten 4 Jahre und insbesondere die letzten 10 Monate Trump erlebt haben und jetzt sagen "Joah, genau den bitte!", da fällt mir echt nicht viel ein.



Der erste Schritt muss sein den "partisan divide" abzubauen, der dazu führt, dass es so viele Wähler gibt, die - als Folge von "Stammeszugehörigkeit" - auf Teufel komm raus die immergleiche Partei wählen.

Wie das geht? Keine Ahnung, wahrscheinlich ist es ein 10-20 Jahre langer Prozess. Ich glaube nicht, dass es so einfach ist wie "Die Demokraten müssen einfach aufhören über LGBTQ-Rechte zu reden, dann gewinnnen sie auch wieder Wähler in den ländlichen Regionen von Pennsylvania", aber trotzdem muss die demokratische Partei insbesondere anerkennen, dass es eine monumentale kulturelle Spaltung im Land gibt und es ihre Aufgabe ist, das zu überbrücken und nicht noch tiefer zu spalten, um z.B. eine progressiv-liberale Basis in Brooklyn (sorry AOC) zu mobilisieren.
07.11.2020 13:43:30  Zum letzten Beitrag
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Abtei*

AUP Abtei* 11.06.2012
 
Zitat von Lunovis

Man kann von dort aus Russland sehen.


Quasi ein katzensprung entfernt.
07.11.2020 13:46:08  Zum letzten Beitrag
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Flashhead

AUP Flashhead 23.11.2020
 
Zitat von Fragment

Quasi die SPD Strategie, die nach Wahlen zum Schluss kommt sie muss einfach weiter nach rechts rücken um mehr Stimmen zu bekommen.



Ich glaube nicht, dass sich das auf ein Zweiparteiensystem übertragen lässt und außerdem ist für mich selbst die oberflächliche Diagnose total unterschiedlich: Die SPD steht für gar nichts, die Demokraten stehen an ihren Rändern für völlig unterschiedliche Botschaften. Wobei mir der rechte Rand der Demokraten eher in der Mitte der Gesellschaft zu sein scheint als der progressiv-liberale Flügel. Wenn Du Politik für eine Mehrheit machen willst, kannst Du nicht für überwiegend unpopuläre Programme stehen, egal ob die links oder rechts sind.
07.11.2020 13:46:26  Zum letzten Beitrag
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Aspe

Aspe_Kasper
 
Zitat von Flashhead


Der erste Schritt muss sein den "partisan divide" abzubauen, der dazu führt, dass es so viele Wähler gibt, die - als Folge von "Stammeszugehörigkeit" - auf Teufel komm raus die immergleiche Partei wählen.

Wie das geht? Keine Ahnung, wahrscheinlich ist es ein 10-20 Jahre langer Prozess. Ich glaube nicht, dass es so einfach ist wie "Die Demokraten müssen einfach aufhören über LGBTQ-Rechte zu reden, dann gewinnnen sie auch wieder Wähler in den ländlichen Regionen von Pennsylvania", aber trotzdem muss die demokratische Partei insbesondere anerkennen, dass es eine monumentale kulturelle Spaltung im Land gibt und es ihre Aufgabe ist, das zu überbrücken und nicht noch tiefer zu spalten, um z.B. eine progressiv-liberale Basis in Brooklyn (sorry AOC) zu mobilisieren.



Die Spaltung gibt es absolut, aber wieso sollte das langfristig die Aufgabe der Demokraten sein? Die Republikaner haben da doch die gleiche Verantwortung.

Falls (habe ich jetzt nicht überprüft) die amerikanische Gesellschaft in den Städten stärker wächst als auf dem Land, würde der Status quo der Spaltung sogar eher den Demokraten in die Hände spielen... Zumindest bezogen auf die Wahlen. Ob so ein produktives regieren möglich ist, ist eine andere Frage.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Aspe am 07.11.2020 13:48]
07.11.2020 13:47:22  Zum letzten Beitrag
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Delta

AUP Delta 06.10.2019
 
Zitat von Flashhead

Wie das geht? Keine Ahnung, wahrscheinlich ist es ein 10-20 Jahre langer Prozess. Ich glaube nicht, dass es so einfach ist wie "Die Demokraten müssen einfach aufhören über LGBTQ-Rechte zu reden, dann gewinnnen sie auch wieder Wähler in den ländlichen Regionen von Pennsylvania", aber trotzdem muss die demokratische Partei insbesondere anerkennen, dass es eine monumentale kulturelle Spaltung im Land gibt und es ihre Aufgabe ist, das zu überbrücken und nicht noch tiefer zu spalten, um z.B. eine progressiv-liberale Basis in Brooklyn (sorry AOC) zu mobilisieren.



Das klingt aber halt andersrum auch ziemlich suizidal, den eigenen Nachwuchs in den urbanen Zentren der nunmal verstärkt Links und Progressiv wird zu vernachlässigen in der Hoffnung damit andere Wählerschichten wieder zu erschließen, wenn das nicht klappt bist du halt für 10-20 Jahre erstmal völlig Geschichte
07.11.2020 13:49:33  Zum letzten Beitrag
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Aminopeptid

Arctic
 
Zitat von Flashhead

 
Zitat von Fragment

Quasi die SPD Strategie, die nach Wahlen zum Schluss kommt sie muss einfach weiter nach rechts rücken um mehr Stimmen zu bekommen.



Ich glaube nicht, dass sich das auf ein Zweiparteiensystem übertragen lässt und außerdem ist für mich selbst die oberflächliche Diagnose total unterschiedlich: Die SPD steht für gar nichts, die Demokraten stehen an ihren Rändern für völlig unterschiedliche Botschaften. Wobei mir der rechte Rand der Demokraten eher in der Mitte der Gesellschaft zu sein scheint als der progressiv-liberale Flügel. Wenn Du Politik für eine Mehrheit machen willst, kannst Du nicht für überwiegend unpopuläre Programme stehen, egal ob die links oder rechts sind.


Bin da bei Aspe. Finde die Forderung an die Demokraten etwas schräg. Im Prinzip sagst du doch (Widersprich mir, wenn ich das falsch interpretiere): "Hört mal auf, LGBTQ Rechte wie jedem anderen Menschen zusprechen zu wollen. Hört mal auf, daran zu glauben, dass man bezüglich der Klimakatastrophe jetzt etwas tun muss und nicht darauf warten kann, dass es der freie Markt regelt. Hört mal auf, anzuklagen, dass Steuergelder Pharmafirmen bei der Entwicklung von Medikamenten finanzieren, die dann für ein Unternehmen patentiert werden, das sich damit eine goldende Nase verdient. - Und das alles nur, damit ihr (die Demokraten) endlich die Spaltung im Land verringern könnt."

Ne, das ist falsch, denke ich.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Aminopeptid am 07.11.2020 13:51]
07.11.2020 13:51:16  Zum letzten Beitrag
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Flashhead

AUP Flashhead 23.11.2020
 
Zitat von Aminopeptid

Was mich so fertig daran macht, ist gar nicht so sehr, dass so viele für "die Republikaner" gestimmt haben, selbst wenn sie im Moment durch Trump repräsentiert werden. Abtreibungsverbot, ICE und so weiter sind dumme, aber wahlfähige (bei dem Vorgehen von ICE ist das fraglich) mit der Verfassung in Einklang stehenden Punkte, für die sich eine Bevölkerung demokratisch entscheiden kann. Was mich so fertig macht, ist, dass so viele Menschen dafür in Kauf nehmen, jemanden zu wählen, der versucht, genau diese Demokratie (inkl. Gewaltenteilung) faktisch abzuschaffen. Diese Dummheit macht mich so sauer.



Tut mir leid Dir da widersprechen zu müssen, aber bislang hat sich die Amerikanische Demokrate äußerst robust gegen Versuche sie abzuschaffen bewiesen. Vielleicht war Trump auch deswegen, gemessen an seinen Versprechen und Vorhaben, ein relativ erfolgloser Präsident (Build the wall, China trade war, Obamacare abwickeln, Neuer Iran Deal, Amtszeitbeschränkungen für Kongressangehörige, etc.). Im Prinzip hat Mitch McConnell ihn für seine Agenda genutzt (insbesondere Benennung von Bundes- und SCOTUS-Richtern) und ansonsten hat Trump selbst mit einer republikanischen Trifecta de facto nichts bleibenes hinterlassen, weil er größtenteils mit seinen Verfügungen regieren musste, die nunmal nicht besonders weitreichend sind.
07.11.2020 13:51:37  Zum letzten Beitrag
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Aminopeptid

Arctic
 
Zitat von Flashhead

 
Zitat von Aminopeptid

Was mich so fertig daran macht, ist gar nicht so sehr, dass so viele für "die Republikaner" gestimmt haben, selbst wenn sie im Moment durch Trump repräsentiert werden. Abtreibungsverbot, ICE und so weiter sind dumme, aber wahlfähige (bei dem Vorgehen von ICE ist das fraglich) mit der Verfassung in Einklang stehenden Punkte, für die sich eine Bevölkerung demokratisch entscheiden kann. Was mich so fertig macht, ist, dass so viele Menschen dafür in Kauf nehmen, jemanden zu wählen, der versucht, genau diese Demokratie (inkl. Gewaltenteilung) faktisch abzuschaffen. Diese Dummheit macht mich so sauer.



Tut mir leid Dir da widersprechen zu müssen, aber bislang hat sich die Amerikanische Demokrate äußerst robust gegen Versuche sie abzuschaffen bewiesen. Vielleicht war Trump auch deswegen, gemessen an seinen Versprechen und Vorhaben, ein relativ erfolgloser Präsident (Build the wall, China trade war, Obamacare abwickeln, Neuer Iran Deal, Amtszeitbeschränkungen für Kongressangehörige, etc.). Im Prinzip hat Mitch McConnell ihn für seine Agenda genutzt (insbesondere Benennung von Bundes- und SCOTUS-Richtern) und ansonsten hat Trump selbst mit einer republikanischen Trifecta de facto nichts bleibenes hinterlassen, weil er größtenteils mit seinen Verfügungen regieren musste, die nunmal nicht besonders weitreichend sind.


Da bin ich bei dir. Aber das habe ich auch nicht anders behauptet. Ich habe behauptet, dass die Leute wissen, dass sie gerade jemanden wählen, der versucht, die Demokratie abzuschaffen.

Oder willst du sagen: "Jo, den Antidemokraten kann man schon mal wählen, weil er es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht schaffen wird, die Demokratie abzuschaffen, weil das ja bisher immer so war."?
07.11.2020 13:53:25  Zum letzten Beitrag
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Flashhead

AUP Flashhead 23.11.2020
 
Zitat von Aminopeptid


Bin da bei Aspe. Finde die Forderung an die Demokraten etwas schräg. Im Prinzip sagst du doch (Widersprich mir, wenn ich das falsch interpretiere): "Hört mal, LGBTQ Rechte wie jedem anderen Menschen zusprechen zu wollen. Hört mal auf, daran zu glauben, dass man bezüglich der Klimakatastrophe jetzt etwas tun muss und nicht darauf warten kann, dass es der freie Markt regelt. Hört mal auf, anzuklagen, dass Steuergelder Pharmafirmen bei der Entwicklung von Medikamenten finanzieren, die dann für ein Unternehmen patentiert werden, das sich damit eine goldende Nase verdient. - Und das alles nur, damit ihr (die Demokraten) endlich die Spaltung im Land verringern könnt."

Ne, das ist falsch, denke ich.



Ne, so meinte ich das absolut nicht. Alles, was Du ansprichst, sind meiner Meinung nach Botschaften für die Mitte.

Außerdem sollen die Demokraten die Spaltung der Gesellschaft ja nicht aus dem Wunsch heraus die Welt zu verbessern abbauen, sondern um wieder robustere Koalitionen im Elektorat zu schaffen.

Andrew Yang beschreibt das Problem bei CNN:



 
Zitat von Aminopeptid

Oder willst du sagen: "Jo, den Antidemokraten kann man schon mal wählen, weil er es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht schaffen wird, die Demokratie abzuschaffen, weil das ja bisher immer so war."?



Natürlich nicht. In Deutschland wird nur häufig und gerne undifferenziert das Narrativ "Trump zerstört die Demokratie" vertreten, ohne zu betonen, dass die Demokratie auch weiß sich zu wehren. ich würde allerdings unterschreiben, dass Trump eine enorme Gefahr war (hoffentlich) und Schaden in demokratischen Strukturen (v.a. auf der Verwaltungsebene angerichtet hat).
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Flashhead am 07.11.2020 13:59]
07.11.2020 13:56:11  Zum letzten Beitrag
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Aminopeptid

Arctic
 
Zitat von Flashhead

Ne, so meinte ich das absolut nicht. Alles, was Du ansprichst, sind meiner Meinung nach Botschaften für die Mitte.

Außerdem sollen die Demokraten die Spaltung der Gesellschaft ja nicht aus dem Wunsch heraus die Welt zu verbessern abbauen, sondern um wieder robustere Koalitionen im Elektorat zu schaffen.

Andrew Yang beschreibt das Problem bei CNN:

https://www.youtube.com/watch?v=wr_ZwRgbXlY


Ja, aber du hast "Sorry, AOC" geschrieben. Alle Punkte, die ich in meine Unterstellung als Beispiel angeführt habe, sind welche, die auf ihrer Agenda ganz oben stehen. Und dazu hast du oben u. a. geschrieben: "Die Demokraten müssen einfach aufhören über LGBTQ-Rechte zu reden, dann gewinnnen sie auch wieder Wähler in den ländlichen Regionen von Pennsylvania." Das widerspricht sich doch?

// Ob Yang Gang oder AOC ist mir eigentlich gleich. Finde beide ziemlich knorke.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Aminopeptid am 07.11.2020 13:59]
07.11.2020 13:58:41  Zum letzten Beitrag
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Flashhead

AUP Flashhead 23.11.2020
 
Zitat von Aminopeptid


Und dazu hast du oben u. a. geschrieben: "Die Demokraten müssen einfach aufhören über LGBTQ-Rechte zu reden, dann gewinnnen sie auch wieder Wähler in den ländlichen Regionen von Pennsylvania."



 
Zitat von Flashhead

Ich glaube nicht, dass es so einfach ist wie "Die Demokraten müssen einfach aufhören über LGBTQ-Rechte zu reden, dann gewinnnen sie auch wieder Wähler in den ländlichen Regionen von Pennsylvania"



Ich hab Dir die relevante Stelle mal hervorgehoben.
07.11.2020 14:00:57  Zum letzten Beitrag
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Delta

AUP Delta 06.10.2019
 
Zitat von Flashhead

Außerdem sollen die Demokraten die Spaltung der Gesellschaft ja nicht aus dem Wunsch heraus die Welt zu verbessern abbauen, sondern um wieder robustere Koalitionen im Elektorat zu schaffen.

Andrew Yang beschreibt das Problem bei CNN



Dass das ein Problem ist bezweifle ich ja gar nicht. Das Problem ist nur effektiv genau das gleiche wie wenn ich jahrelang höre man darf AfD-Wähler ja nicht einfach nur ignorieren sondern muss mit ihnen diskutieren und ihre Probleme ernst nehmen.

Nur wenn die Leute mal weit genug sind dass sie Trump wählen und QAnon unreflektiert nachplappern wird es halt echt schwierig, wie nehme ich denn eine vollkommen illegitime, irrationale Plattform ernst und gewinne den für mich?

"Nein, Joe Biden ist in Wirklichkeit nur ein Doppelagent der den Satanistenpädokult nur unterwandern und auffliegen lassen will, ihr müsst ihn nur wählen! Drain the swamp!"

Also klar ist das jetzt maßlos überspitzt, aber der Graben ist da halt selbst in der Mitte schon so tief dass ich (und die meisten Demokraten wohl auch) keine Ahnung haben wie man den überbrücken soll.
07.11.2020 14:01:53  Zum letzten Beitrag
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Flashhead

AUP Flashhead 23.11.2020
Den QAnon-Rand kannst Du nicht gewinnen. Du kannst höchstens das FBI mit den entsprechenden Mitteln ausstatten die alle ins Gefängnis zu werfen.

Aber auf dem Kontinuum der Wähler gibt es deutlich mehr Menschen. Kann man die gewinnen? Ich hoffe es, aber ich weiß nicht wie. Aber wenn man sie nicht gewinnt, ist die Tür für den nächsten Populisten offen und wenn der weniger dümmlich als Trump ist, kriegt er vielleicht mehr seiner Agenda umgesetzt (wobei ich mir dann nicht sicher bin, dass so ein "Bond Villain"-Kandidat wirklich weiße, ländliche Wähler anzusprechen vermag).
07.11.2020 14:04:55  Zum letzten Beitrag
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Aminopeptid

Arctic
...
 
Zitat von Flashhead

 
Zitat von Aminopeptid


Und dazu hast du oben u. a. geschrieben: "Die Demokraten müssen einfach aufhören über LGBTQ-Rechte zu reden, dann gewinnnen sie auch wieder Wähler in den ländlichen Regionen von Pennsylvania."



 
Zitat von Flashhead

Ich glaube nicht, dass es so einfach ist wie "Die Demokraten müssen einfach aufhören über LGBTQ-Rechte zu reden, dann gewinnnen sie auch wieder Wähler in den ländlichen Regionen von Pennsylvania"



Ich hab Dir die relevante Stelle mal hervorgehoben.



Haste Recht. Entschuldige. Kannst du irgendeine Haltung von AOC anführen (muss nicht mit Beleg sein; kann auch eher so "Sie gibt sich so, als..." sein), die diese Spaltung unterstützt // und die Mitte nicht adressiert?
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Aminopeptid am 07.11.2020 14:06]
07.11.2020 14:05:07  Zum letzten Beitrag
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Flashhead

AUP Flashhead 23.11.2020
 
Zitat von Aminopeptid

Haste Recht. Entschuldige. Kannst du irgendeine Haltung von AOC anführen (muss nicht mit Beleg sein; kann auch eher so "Sie gibt sich so, als..." sein), die diese Spaltung unterstützt // und die Mitte nicht adressiert?



“Defunding police means defunding police,” the congresswoman said in a statement. “It does not mean budget tricks or funny math. It does not mean moving school police officers from the NYPD budget to the Department of Education’s budget so the exact same police remain in schools.”

Das Problem an AOC ist ihre Wortwahl. Während sie eigentlich unglaublich gute Dinge vorschlägt, die ich alle unterschreiben möchte, ist ihr - so scheint es mir - teilweise nicht klar, wie diese Äußerungen außerhalb von Brooklyn ankommen und dass sie in ihrer Partei nicht alleine ist. Wahlstrategisch gesehen ist einfach vorprogrammiert, dass solche Aussagen ihrer Partei in Tausenden von attack ads um die Ohren fliegen. Es geht hier eigentlich nur um Optics, nicht um Inhalte, die die Demokraten unter Kontrolle kriegen müssen. Was hat AOC davon, wenn ihre Kollegen aus umkämpften Bezirken ihre Sitze an Republikaner verlieren? Damit können sie auch keine liberale Agenda durchsetzen.
07.11.2020 14:12:46  Zum letzten Beitrag
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Delta

AUP Delta 06.10.2019
 
Zitat von Flashhead

Den QAnon-Rand kannst Du nicht gewinnen. Du kannst höchstens das FBI mit den entsprechenden Mitteln ausstatten die alle ins Gefängnis zu werfen.

Aber auf dem Kontinuum der Wähler gibt es deutlich mehr Menschen. Kann man die gewinnen? Ich hoffe es, aber ich weiß nicht wie. Aber wenn man sie nicht gewinnt, ist die Tür für den nächsten Populisten offen und wenn der weniger dümmlich als Trump ist, kriegt er vielleicht mehr seiner Agenda umgesetzt (wobei ich mir dann nicht sicher bin, dass so ein "Bond Villain"-Kandidat wirklich weiße, ländliche Wähler anzusprechen vermag).



Aber genau das ist meiner Erfahrung nach das Problem, dieser "QAnon-Rand" ist eben leider gar nicht mehr so "Rand" wie man es gerne hätte, es gibt echt gar nicht so wenige die diesen Unsinn glauben weil er dort halt auch selbst von Fox News teilweise als völlig legitim vertreten wird.

Ganz ehrlich, ich glaube ohne eine ernsthafte Bemühung bei Fox zumindest den offensichtlichsten Schwachsinn auch mal als solchen zu benennen weiß ich nicht ob es diese "gemäßigten Konservativen" die man mit rationalen Argumenten erreichen kann in den USA aktuell wirklich in der Menge gibt, die Leute die da noch in der Lage sind über ihren Schatten zu springen haben doch am Dienstag Biden gewählt.
07.11.2020 14:14:15  Zum letzten Beitrag
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Aminopeptid

Arctic
 
Zitat von Flashhead

 
Zitat von Aminopeptid

Haste Recht. Entschuldige. Kannst du irgendeine Haltung von AOC anführen (muss nicht mit Beleg sein; kann auch eher so "Sie gibt sich so, als..." sein), die diese Spaltung unterstützt // und die Mitte nicht adressiert?



“Defunding police means defunding police,” the congresswoman said in a statement. “It does not mean budget tricks or funny math. It does not mean moving school police officers from the NYPD budget to the Department of Education’s budget so the exact same police remain in schools.”

Das Problem an AOC ist ihre Wortwahl. Während sie eigentlich unglaublich gute Dinge vorschlägt, die ich alle unterschreiben möchte, ist ihr - so scheint es mir - teilweise nicht klar, wie diese Äußerungen außerhalb von Brooklyn ankommen und dass sie in ihrer Partei nicht alleine ist. Wahlstrategisch gesehen ist einfach vorprogrammiert, dass solche Aussagen ihrer Partei in Tausenden von attack ads um die Ohren fliegen. Es geht hier eigentlich nur um Optics, nicht um Inhalte, die die Demokraten unter Kontrolle kriegen müssen. Was hat AOC davon, wenn ihre Kollegen aus umkämpften Bezirken ihre Sitze an Republikaner verlieren? Damit können sie auch keine liberale Agenda durchsetzen.


Die Kritik unterschreib ich. Mich macht aber gerade diese Klarheit und Aufmüpfigkeit ziemlich an (nicht im sexuellen Sinn gemeint).
07.11.2020 14:16:26  Zum letzten Beitrag
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Aminopeptid

Arctic
Obwohl, doch, auch. peinlich/erstaunt
07.11.2020 14:18:12  Zum letzten Beitrag
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Delta

AUP Delta 06.10.2019
 
Zitat von Flashhead

 
Zitat von Aminopeptid

Haste Recht. Entschuldige. Kannst du irgendeine Haltung von AOC anführen (muss nicht mit Beleg sein; kann auch eher so "Sie gibt sich so, als..." sein), die diese Spaltung unterstützt // und die Mitte nicht adressiert?



“Defunding police means defunding police,” the congresswoman said in a statement. “It does not mean budget tricks or funny math. It does not mean moving school police officers from the NYPD budget to the Department of Education’s budget so the exact same police remain in schools.”

Das Problem an AOC ist ihre Wortwahl. Während sie eigentlich unglaublich gute Dinge vorschlägt, die ich alle unterschreiben möchte, ist ihr - so scheint es mir - teilweise nicht klar, wie diese Äußerungen außerhalb von Brooklyn ankommen und dass sie in ihrer Partei nicht alleine ist. Wahlstrategisch gesehen ist einfach vorprogrammiert, dass solche Aussagen ihrer Partei in Tausenden von attack ads um die Ohren fliegen. Es geht hier eigentlich nur um Optics, nicht um Inhalte, die die Demokraten unter Kontrolle kriegen müssen. Was hat AOC davon, wenn ihre Kollegen aus umkämpften Bezirken ihre Sitze an Republikaner verlieren? Damit können sie auch keine liberale Agenda durchsetzen.



Und ohne solche Leute bringst du eine ganze junge Generation zu sagen "Warum denn Dems wählen, die machen doch auch nix besser" und zu Hause zu bleiben, ganz so einfach ist es halt leider auch nicht.

Also ich sage nicht dass ich das Problem nicht sehe, das tue ich, ich sehe nur absolut keine Lösung mit der man sich nicht vermutlich einfach noch schlimmer in den Fuß schießt.
07.11.2020 14:19:15  Zum letzten Beitrag
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Abtei*

AUP Abtei* 11.06.2012

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Gut peinlich/erstaunt

Den dann auch nochmal Breites Grinsen
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Abtei* am 07.11.2020 14:21]
07.11.2020 14:19:22  Zum letzten Beitrag
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RushHour

rushhour
"Rückkehr nach Reims" wurde ja schon genannt. Wir haben ja mit Le Pen, Berlusconi usw. ja dieselbe Lage hier in Europa, bloß politisch-kulturell stellt sich das leicht anders dar.
Die brutale Liberalisierung der 1980er-2000er Jahre mit Thatcher und Reagonomics, der Zerstörung öffentlicher Dienstleistung und Daseinsvorsorge, die Globalisierung und Digitalisierung nach 1990 haben politisch die Gewerkschaften und traditionellen Arbeiterparteien geschwächt und ökonomisch die ihnen zugrunde liegenden Milieus erodieren lassen.


Wir haben also eine sozial deklassierte alte Industriearbeiterschaft, die den Sprung in die Akademisierung und Digitalisierung nicht geschafft hat und straight einen Abstieg in die neue Dienstleistungsarmut vor sich hat: Statt Familienlohn und Werkstolz für den Autobau bei GM für Papa nun stattdessen Mama und Papa mit jeweils drei Jobs bei McDonalds, Uber und UPS - und zusammen trotzdem weniger Kohle und Sicherheit. Danke für nichts. Weder Gewerkschaften noch Parteien halten diese Leute als Milieu zusammen und geben ihnen Perspektiven oder wenigstens Solidarität.
Die Laufen dann in Scharen irgendwelchen Demagogen hinterher, die ihnen versprechen, dass alles wie früher wird, wenn bloß die Anderen (wahlweise Städter, Akademiker, Juden, Kommunisten, Schwule, Ausländer, Eliten, Medien, Bankiers - egal eigentlich, die Gemeinsamkeit ist nur: Die arbeiten nicht ehrlich mit den Händen, sondern irgendwie mit Zahlen, Buchstaben und Tricks und Gelaber und kriegen trotzdem mehr Kohle als jemand, der sich die Finger täglich ehrlich mit Kuhdung oder Motoröl schmutzig macht!) kurz gehalten werden.


Die Leute haben also schon objektive soziale Probleme. Die müsste man lösen. Green New Deal ist leider meistens PR-Gelaber, aber im Prinzip bräuchte es so ein großes Projekt wie damals den New Deal: Wir geben der alten Mittelklasse gut bezahlte Jobs, um die Landwirtschaft ökologisch umzubauen und die Städte und Zentren von der Industrie- zur halbwegs nachhaltigen, klimaneutralen etc. Digitalgesellschaft umgestalten. Dazu bräuchte es massive öffentliche Investitionen und ein soziales Netz, das den Leuten die Existenz-Angst nimmt - man müsste so eine wirtschaftliche leave no one behind - Erzählung schaffen. Und extrem starke Investitionen in Bildung, auf allen Ebenen. Vielleicht lassen nach einer Generation sozialer Sicherheit Schulen die und besserer Leute dann auch mal von diesem Waffenwahn etc.


Ob sich dafür Mehrheiten schaffen lassen? Keine Ahnung. Aber drunter wird es nicht gehen.
[Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert; zum letzten Mal von RushHour am 13.11.2020 19:40]
07.11.2020 14:20:48  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Der Florida Man-Thread (Ehemals Trump-Thread) ( Misfires, Crossed Wires, and a Satisfied Smile )
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20.01.2021 19:10:00 Maestro hat den Thread-Titel geändert (davor: "Der Florida Man-Thread")
20.01.2021 19:09:21 Maestro hat diesen Thread geschlossen.
20.01.2021 15:28:40 fiffi hat den Thread-Titel geändert (davor: "Der Florida Guy-Thread")
20.01.2021 15:28:12 fiffi hat den Thread-Titel geändert (davor: "Der Trump-Thread")
25.11.2019 12:09:50 Maestro hat diesen Thread repariert.
03.12.2017 08:06:35 red hat diesen Thread wieder geöffnet.
03.12.2017 02:59:06 Rufus hat diesen Thread geschlossen.

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