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 Moderiert von: Che Guevara, WilhelmTell


 Thema: Die Bundesregierung ( Kabinett Merkel IV )
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FelixDelay

xmas female arctic
Richtig, nur war die bisherige Linie von DB Netz auch scheiße. Überall wurde die Infrastruktur vermeintlich bedarfsgerecht "optimiert" und gerne auch durch völlig überhöhte Berechnung von Instandhaltungskosten abgestoßen - nur um dann 2-3 Jahre später festzustellen, dass ja gar keine Kapazitäten mehr vorhanden sind.
Von solchen historischen Fehlentscheidungen ganz zu schweigen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Marktorientiertes_Angebot_Cargo

Komischerweise kann sich niemand vorstellen, Zufahrtsstraßen abzubauen, weil sie nicht profitabel sind.
05.11.2021 7:24:58  Zum letzten Beitrag
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[KDO2412]Mr.Jones

[KDO2412]Mr.Jones
Krankenhäuser sind auch super in der Marktwirtschaft.

Reinigung? Das haben wir doch an diesem ISO zertifizierten, super billigen, Subunternehmer ausgelagert. Wie, der bezahlt seine Leute nicht und alles bleibt dreckig? Ja, da kann man nix machen...
05.11.2021 7:35:45  Zum letzten Beitrag
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CriMeARiver

Deutscher BF
Strom, Bahn, Wasseraufbereitung aka alle wichtigen Infrastrukturgeschichten bitte wieder verstaatlichen
05.11.2021 8:12:23  Zum letzten Beitrag
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Ameisenfutter

AUP Ameisenfutter 23.12.2022
 
Zitat von FelixDelay

 
Zitat von Ameisenfutter

Wettbewerb ist sicher genau das, was die Schiene braucht.



Wenn unter Zerschlagen die konsikwente Trennung von Netz und Betrieb steht UND das Netz dann als öffentliche Infrastruktur und nicht mehr als Goldesel gesehen wird, ja.


Nö. Was soll das denn bringen? Gibt es ein europäisches Land, wo die Privatisierung des Bahnbetriebs irgendwas gebracht hat? Wie soll dadurch z.B. das Tarifsystem verständlicher oder gar günstiger werden?

/ Außerdem sind Schienen halt keine Straßen. Man muss auf der Schiene zusammenarbeiten, und zwar so gut es irgendwie geht - einfach überholen geht ja nicht. Japan zum Beispiel hat ja einen privatisisierten Bahnbetrieb, aber halt auf voneinander getrennten und eigenständigen Netzen.

Ich kann Euch sagen, dass schon jetzt im Bahnbetrieb die Trennung von Verantwortlichkeiten und Interessen ein riesiges Problem ist. Da versucht der Fernverkehr, Regio auszustechen und und umgekehrt. Die Reibungsverluste, die entstehen, sind gigantisch. Es muss zusammengelegt und harmonisiert werden, damit das besser würde.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Ameisenfutter am 05.11.2021 8:17]
05.11.2021 8:12:52  Zum letzten Beitrag
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shp.makonnen

AUP shp.makonnen 01.01.2019
 
Zitat von CriMeARiver

Strom, Bahn, Wasseraufbereitung aka alle wichtigen Infrastrukturgeschichten bitte wieder verstaatlichen



05.11.2021 8:14:12  Zum letzten Beitrag
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FelixDelay

xmas female arctic
etwas für sehr schlecht befinden
 
Zitat von Ameisenfutter

 
Zitat von FelixDelay

 
Zitat von Ameisenfutter

Wettbewerb ist sicher genau das, was die Schiene braucht.



Wenn unter Zerschlagen die konsikwente Trennung von Netz und Betrieb steht UND das Netz dann als öffentliche Infrastruktur und nicht mehr als Goldesel gesehen wird, ja.


Nö. Was soll das denn bringen? Gibt es ein europäisches Land, wo die Privatisierung des Bahnbetriebs irgendwas gebracht hat? Wie soll dadurch z.B. das Tarifsystem verständlicher oder gar günstiger werden?



Äh, die Bahnreform 1994 ist dir aber schon bekannt?

Es geht darum, Geburtsfehler zu beseitigen, nämlich Infrastruktur profitabel zu betreiben. Nicht um neue Privatisierungen. Gerne kann das Netz dann auch eine staatliche Gesellschaft sein, ich schlage dafür die Die Schiene GmbH vor, haha.

Die (westdeutsche) Behördenbahn vor 94 war keinen Deut besser. Im Gegenteil, die haben den Rückzug aus der Fläche erst richtig angeheizt.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von FelixDelay am 05.11.2021 8:19]
05.11.2021 8:16:50  Zum letzten Beitrag
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Ameisenfutter

AUP Ameisenfutter 23.12.2022
 
Zitat von FelixDelay

 
Zitat von Ameisenfutter

 
Zitat von FelixDelay

 
Zitat von Ameisenfutter

Wettbewerb ist sicher genau das, was die Schiene braucht.



Wenn unter Zerschlagen die konsikwente Trennung von Netz und Betrieb steht UND das Netz dann als öffentliche Infrastruktur und nicht mehr als Goldesel gesehen wird, ja.


Nö. Was soll das denn bringen? Gibt es ein europäisches Land, wo die Privatisierung des Bahnbetriebs irgendwas gebracht hat? Wie soll dadurch z.B. das Tarifsystem verständlicher oder gar günstiger werden?



Äh, die Bahnreform 1994 ist dir aber schon bekannt?


Was hat die Bahnreform 1994 mit meinem Post zu tun?
05.11.2021 8:19:08  Zum letzten Beitrag
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FelixDelay

xmas female arctic
verschmitzt lachen
 
Zitat von Ameisenfutter


Was hat die Bahnreform 1994 mit meinem Post zu tun?



Dass du keine Ahnung hast?
05.11.2021 8:20:57  Zum letzten Beitrag
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Ameisenfutter

AUP Ameisenfutter 23.12.2022
 
Zitat von FelixDelay

 
Zitat von Ameisenfutter


Was hat die Bahnreform 1994 mit meinem Post zu tun?



Dass du keine Ahnung hast?


In welchem Detail möchtest Du mit mir denn über meine Arbeit und meinen Arbeitgeber sprechen? Ich kann Dich ja mal mitnehmen auf einen Tag mitten in der Bahn und Du erklärst mir danach, was da alles besser würde, wenn das dann alles so richtig verschiedene Firmen wären.
05.11.2021 8:22:57  Zum letzten Beitrag
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FelixDelay

xmas female arctic
verschmitzt lachen
 
Zitat von Ameisenfutter

 
Zitat von FelixDelay

 
Zitat von Ameisenfutter


Was hat die Bahnreform 1994 mit meinem Post zu tun?



Dass du keine Ahnung hast?


In welchem Detail möchtest Du mit mir denn über meine Arbeit und meinen Arbeitgeber sprechen? Ich kann Dich ja mal mitnehmen auf einen Tag mitten in der Bahn und Du erklärst mir danach, was da alles besser würde, wenn das dann alles so richtig verschiedene Firmen wären.



Ah, also so richtig unbefangen und objektiv hier unterwegs.
05.11.2021 8:23:36  Zum letzten Beitrag
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Ameisenfutter

AUP Ameisenfutter 23.12.2022
Ne, unbefangen sicher nicht. Breites Grinsen

Aber wenigstens keine Vollpfeife die irgendnen Quatsch nachplappert, den sie irgendwo mal aufgeschnappt hat.
05.11.2021 8:24:42  Zum letzten Beitrag
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FelixDelay

xmas female arctic
 
Zitat von Ameisenfutter

Ne, unbefangen sicher nicht. Breites Grinsen

Aber wenigstens keine Vollpfeife die irgendnen Quatsch nachplappert, den sie irgendwo mal aufgeschnappt hat.



Oh, gehen dir die Argumente aus?
05.11.2021 8:26:22  Zum letzten Beitrag
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Ameisenfutter

AUP Ameisenfutter 23.12.2022
Ich hab von Dir noch keines gehört. Als ich Dich gefragt habe, was die Privatisierung des Betriebs denn bringen soll, fragtest Du mich, ob ich die Bahnreform 1994 kenne, bei der ja viel verhunzt, aber halt echt gar nix privatisiert wurde. Als ich Dich dann darauf ansprach, kam ein lässiges "lul du hast keine Ahnung" und als ich dann durchscheinen ließ, dass ich zufälligerweise mitten drin arbeite, haste schnell auf "du bist ja befangen!!11" geswitched.

Also schieß doch mal los.
05.11.2021 8:30:32  Zum letzten Beitrag
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FelixDelay

xmas female arctic
Ok, nochmal, vielleicht liest du es ja diesmal auch: das Netz gehört als Infrastruktur und Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge in staatliche Hand und entsprechend der Daseinsvorsorge ist es zu bewirtschaften. Wie gesagt: keiner käme auf die Idee, Straßen stillzulegen, weil sie nicht profitabel genug sind.
Dein restlicher DB-Konzern darf dann gerne, auf seine Funktion als EVU zurechtgestutzt, privat weiter auf weltweite Shoppingtour gehen.
05.11.2021 8:35:02  Zum letzten Beitrag
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Ameisenfutter

AUP Ameisenfutter 23.12.2022
Lies Du nochmal: Ich habe nichts dagegen, das Netz als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge zu behandeln und entsprechend zu bewirtschaften (im Übrigen ist dazu völlig egal, ob es jetzt eine AG oder eine GmbH in staatlicher Hand ist - es mangelte bisher schlicht am politischen Willen).

Ich habe ein Problem damit, den Betrieb (Verkehr!) zu privatisieren. Weil es mindestens nichts verbessern, wahrscheinlich aber vieles verschlechtern wird. Das also, was Grüne und FDP vorhaben.

Beides muss in staatlicher Hand bleiben und als Teil desselben Ganzen begriffen werden. Wieso es so wichtig ist, dass alle Teile des Schienenverkehrs zusammenarbeiten und nicht gegeneinander (Netzbestandteile, Fahrzeuginstandhaltung, die verschiedenen Akteure auf der Schiene etc.), kann ich, wie gesagt, jeden Tag erleben.

/ Es sind sich ja zum Beispiel alle einig, dass die Bahn günstiger werden muss. Frage: Wie soll das passieren, wenn der Verkehr vollständig privatisiert wird? Cargo und Regio sind ja jetzt schon fast nicht profitabel. Fernverkehr scheißt Gold, hat aber halt auch ein völlig undurchsichtiges Preismodell und ist für jeden, der kein geübter Vielfahrer ist, viel zu teuer.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Ameisenfutter am 05.11.2021 8:41]
05.11.2021 8:39:34  Zum letzten Beitrag
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Cob

AUP Cob 05.03.2012
 
Zitat von Mürbchen 3rd

Woher kommt diese positive Kollektikwahrnehmung über Lindner? Das kann doch echt nicht wahr sein. Und - ernst gemeint - was hat der bisher wirklich Positives vollbracht?



Das wundert mich auch schon lange, wie es sein kann, dass er, auch innerhalb der pOT-bubble, von Lindner-labert-wieder-scheiße jetzt als Kompetenzzentrum und Macher empfunden wird.

Es bleibt dabei:

05.11.2021 8:45:18  Zum letzten Beitrag
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KarlKoch

Marine NaSe
 
Zitat von Ameisenfutter

/ Es sind sich ja zum Beispiel alle einig, dass die Bahn günstiger werden muss. Frage: Wie soll das passieren, wenn der Verkehr vollständig privatisiert wird? Cargo und Regio sind ja jetzt schon fast nicht profitabel. Fernverkehr scheißt Gold, hat aber halt auch ein völlig undurchsichtiges Preismodell und ist für jeden, der kein geübter Vielfahrer ist, viel zu teuer.


Ehrliche Neugier: im Telekommunikationsmarkt hat die Privatisierung ja auch für günstigere Tarife gesorgt, warum nicht bei der Bahn? Ich halte es für unrealistisch, dass günstigere Tarife durch die Politik erzwungen werden.

Ich bin trotz der Aussage oben Gegner der Privatisierung.
05.11.2021 8:52:45  Zum letzten Beitrag
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Nighty

AUP Nighty 11.04.2020
 
Bisher unbekannte SMS-Nachrichten der Unionspolitiker Jens Spahn, Monika Hohlmeier und Melanie Huml werfen ein neues Licht auf einen der teuersten Maskendeals in der Pandemie.
Von Markus Grill, WDR/NDR

Deutsche Ministerien haben im Jahr 2020 für knapp 700 Millionen Euro Corona-Schutzmasken von der Schweizer Firma Emix gekauft. Es war nicht nur einer der größten Maskendeals in der Pandemie, sondern auch einer der teuersten. Der Bund zahlte im Schnitt 5,58 Euro pro Maske an Emix, Bayern 8,90 Euro und NRW sogar 9,90 Euro pro FFP2-Maske. Der Gewinn von Emix, einer Mini-Firma von zwei Schweizer Jungunternehmern, dürfte sich auf 100 bis 200 Millionen Euro belaufen. Genaue Angaben dazu macht das Unternehmen nicht. Auf Anfrage teilte es lediglich mit, der Gewinn betrage weniger als 50 Prozent.

[...]

Noch am gleichen Abend kontaktierte Hohlmeier den "lieben Jens" und leitete die Nachricht Tandlers weiter. Sie bat ihn, sich schnell darum zu kümmern, da EY nicht fair zu sein scheine gegenüber Emix. Spahn allerdings war bereits vorsichtig. Er erinnerte Hohlmeier in einer SMS-Nachricht daran, dass sich künftig noch Untersuchungsausschüsse mit der ganzen Sache beschäftigen würden. Deshalb wolle er keinen politischen Einfluss nehmen. "Schützt Dich und mich. Lg Jens", simste Spahn an Hohlmeier.


https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/maskenaffaire-sms-spahn-101.html

Der liebe Jens will aber wieder nichts gewusst haben und nichts sagen.
Bussi.
05.11.2021 8:54:12  Zum letzten Beitrag
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Ameisenfutter

AUP Ameisenfutter 23.12.2022
 
Zitat von KarlKoch

 
Zitat von Ameisenfutter

/ Es sind sich ja zum Beispiel alle einig, dass die Bahn günstiger werden muss. Frage: Wie soll das passieren, wenn der Verkehr vollständig privatisiert wird? Cargo und Regio sind ja jetzt schon fast nicht profitabel. Fernverkehr scheißt Gold, hat aber halt auch ein völlig undurchsichtiges Preismodell und ist für jeden, der kein geübter Vielfahrer ist, viel zu teuer.


Ehrliche Neugier: im Telekommunikationsmarkt hat die Privatisierung ja auch für günstigere Tarife gesorgt, warum nicht bei der Bahn? Ich halte es für unrealistisch, dass günstigere Tarife durch die Politik erzwungen werden.

Ich bin trotz der Aussage oben Gegner der Privatisierung.


Weil im Telekommunikationsmarkt günstigere Tarife vielleicht möglich waren. Ich stelle ehrlich in Frage, dass sie das im Bahnbetrieb ohne enorme staatliche Subventionen überhaupt sind. Wenn sie es sind, dann bestenfalls im Fernverkehr.
05.11.2021 8:59:30  Zum letzten Beitrag
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[KdM]MrDeath

mrdeath2
 
Zitat von FelixDelay

[...] und nicht mehr als Goldesel gesehen wird, ja.


kannste das mal ausführen? finde da nichts was so eine aussage unterstützen würde?
05.11.2021 9:12:39  Zum letzten Beitrag
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Armag3ddon

AUP Armag3ddon 04.01.2011
Das Telekommunikationsnetz funktioniert sicherlich auch etwas anders als das Schienennetz. Die Telefonleitung können ja mehrere Betriebe gleichzeitig nutzen und niemand muss warten oder ausweichen, wenn das Datenpaket nicht pünktlich zugestellt wird.
05.11.2021 9:15:12  Zum letzten Beitrag
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KarlKoch

Marine NaSe
 
Zitat von Armag3ddon

Das Telekommunikationsnetz funktioniert sicherlich auch etwas anders als das Schienennetz. Die Telefonleitung können ja mehrere Betriebe gleichzeitig nutzen und niemand muss warten oder ausweichen, wenn das Datenpaket nicht pünktlich zugestellt wird.


Das stimmt so nicht. Ist allerdings technisch gelöst, solange deine Latenzanforderungen nicht zu hoch sind.
05.11.2021 9:20:26  Zum letzten Beitrag
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FelixDelay

xmas female arctic
 
Zitat von Ameisenfutter

Lies Du nochmal: Ich habe nichts dagegen, das Netz als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge zu behandeln und entsprechend zu bewirtschaften (im Übrigen ist dazu völlig egal, ob es jetzt eine AG oder eine GmbH in staatlicher Hand ist - es mangelte bisher schlicht am politischen Willen).


Ja
 

Ich habe ein Problem damit, den Betrieb (Verkehr!) zu privatisieren.


Kommt drauf an, wie man es gestaltet.
Der Nahverkehr wurde mit der Bahnreform in die Zuständigkeit der Länder überführt. Das war eindeutig ein guter Schritt und hat vielfach zu deutlichen Angebotsverbesserungen geführt.
Was man eher als gescheitert ansehen kann, ist die bisherige Ausschreibungspraxis, da gibt es mit Abellio und Keolis schöne aktuelle Beispiele.
Das heißt nicht, dass ich Ausschreibungen grundsätzlich für falsch halte, aber offenbar müssen da für die Zukunft einige Stellschrauben geändert werden.
Direktvergaben sind jedenfalls auch scheiße für die Qualität, wie DB Regio NRW in der Vergangenheit eindrucksvoll bewiesen hat.

Ich würde ja sogar einen Schritt weiter gehen und als nächstes den Fernverkehr als Bundesangelegenheit betrachtet. Ich fände es schön, einen uNfAiReN wEtTbEwErBsVoRtEiL in Form von ausgeschriebenem Fernverkehr, inkl. einer bundesweiten Tariforganisation, für die Schiene zu schaffen. Dann passiert es nämlich vielleicht nicht mehr, dass deine DB mal eben das komplette InterRegio-Netz schleift, teilweise in teurere IC umwandelt (die heute wieder vielfach ohne echte Zeitvorteile in noch teurere ICE umgewandelt werden) und ganze Regionen vom Fernverkehr abhängt. Und dann hat dein Konzern noch durch die von den Ländern dann als "InterRegioExpress" bestellten Ersatzleistungen für die gestrichenen IR profitiert, haha lustig.

Die Zukunft würde ich am ehesten noch im Betreibermodell sehen, was die Länder schon vielfach anwenden. Man sucht durch die Ausschreibung also vereinfacht gesagt nur noch Lohnkutscher und Vetriebsdienstleister. Da sollten dann nur die Kriterien (Tarifbindung, Qualität blablubb) auch entsprechend hoch aufgehängt werden.
05.11.2021 9:20:45  Zum letzten Beitrag
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Admiral Bohm

tf2_spy.png
Gerade bei dem Beispiel gehört das Netz den Unternehmen (Telekom/Vodafone/Telefonica) und trotzdem gibt es gute Angebote durch Reseller. Mag aber auch am gesetzlichen Rahmen liegen. Und natürlich daran, dass Schienenbetrieb ungleich komplexer ist.
05.11.2021 9:21:55  Zum letzten Beitrag
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Ameisenfutter

AUP Ameisenfutter 23.12.2022
Also Felix, Friedensangebot: Ich erzähle Dir jetzt Gschichdn darüber, wieso eine Privatisierung im Bahnbetrieb eine Scheißidee ist, und Du erzählst mir danach Gschichdn darüber, wieso das nicht so ist, und wieso ich keine Ahnung habe und so.

Heute: Fahrzeuginstandhaltung.

Bei der Bahn gibt es richtig viele Fahrzeuge. Also, so richtig viele. Und wer da jetzt an die paar Wagons im ICE denkt: Lel, jeder Scheißgüterwagen von Cargo ist auch ein Fahrzeug. Und Busse haben wir auch – richtig viele. Die ganze Instandhaltung für diese Fahrzeuge erfolgt in einem gemeinsamen Instandhaltungssystem, dem Integrieren Instandhaltungssystem (kurz ISI, weil easy, kennste kennste). Integriert heißt, dass alles, wirklich alles, integriert ist: Loks, ganze Züge, Güterwagons, sogar Busse. Integriert ist natürlich toll, weil das spart richtig viel Geld. Das waren früher mal 4 verschiedene Instandhaltungssysteme (Fernverkehr, Cargo, Regio, Busse). Und das war richtig teuer.

Wieso waren das überhaupt jemals verschiedene Instandhaltungssysteme? Weil die Instandhaltungswerke den Verkehrsbetrieben gehören und nicht, wie man vielleicht meinen könnte, der DB Netz. Das bedeutet, dass wenn die Bahn in einen staatlichen Teil (Netz) und in einen privaten Teil (Betrieb) zerschlagen würde, dann bliebe die Instandhaltung im privaten Teil. Und jetzt glaubt nicht, dass die irgendjemand hergeben würde, denn die DB verdient mit der Instandhaltung richtig viel Geld – auch, weil ganz Europa gerne nach Deutschland fährt, um seine Züge in den tollen deutschen Instandhaltungswerken warten zu lassen.

Jetzt ist die DB ja eine AG, und Regio, Cargo und Fernverkehr sind eigene Tochterfirmen. Regio und Cargo haben leider überhaupt kein Geld, weil sich ihre Verkehrskonzepte halt am Markt nicht selbst tragen (ist halt so, nicht jede Tätigkeit ist im Kapitalismus gleichermaßen rentabel). Fernverkehr scheißt Geld, weil sie auf ihren tollen Fernverkehrsstrecken zwischen München, Berlin und Hamburg halt so richtig nice die Businesspeoples abzocken können. Jetzt hat also Fernverkehr seine eigene Instandhaltung, und Regio und Cargo auch, sie teilen sich aber ein und dasselbe Instandhaltungssystem. Und weil das jetzt aber halt formal drei eigenständige wirtschaftliche Player sind, überlegt Fernverkehr sich mal "jo, lass mal den und den Instandhaltungsprozess einführen und dafür die Fuffis in den Klub schmeißen", und Cargo und Regio sagen dann "jo, aber wir haben gar keinen Cash, und das passt auch überhaupt nicht zu dem integrierten Instandhaltungsprozess, den wir uns mal gemeinsam überlegt haben". Und Fernverkehr sagt dann "jo, uns aber egal, wir schmeißen jetzt die Fuffis in den Klub". Und dann kommen sie zu uns.

Und wir, wir sind der nächste, formal wirtschaftlich eigenständige Player. Wir sind der "IT-Dienstleister", und das sind auch nicht unsere "Kollegen", sondern unsere "Kunden". Und weil die uns jetzt Geld hinwerfen und wir ja Dienstleister und die Kunden sind, können wir nicht sagen "aber das ist nicht gut, das widerspricht unserem gemeinsamen, integrierten Instandhaltungsprozess", sondern wir müssen uns bücken und das machen. Und dann weinen alle: Wir, weil wir jetzt einen viel höheren Wartungsaufwand haben. Regio und Cargo, weil sie das unfreiwillig quersubventionieren müssen. Und Fernverkehr weint am Ende auch, weil sie einen Scheißprozess haben, der ganz viel Probleme im integrierten Instandhaltungssystem verursacht, aber sie machen das halt so, wie der Typ im Gif mit den Geldscheinen.

Wenn jetzt auf der Schiene viele verschiedene Player auftreten (und darauf soll der "Wettbewerb" ja abzielen), dann ist natürlich endgültig Schluss mit integrierter Instandhaltung. Dann werden auf kurz oder lang entweder eigene Instandhaltungssysteme entstehen (teuer) oder es wird ein Player auftreten, der nix anderes als Fahrzeuginstandhaltung macht und die verkauft (vielleicht günstiger). Die Verkehrsbereiche, deren Geschäftsmodelle halt einfach nicht so rentabel sind, haben auf jeden Fall gelitten, weil sie ihre Instandhaltung nicht mehr über eine integrierte Softwarelandschaft und integrierte Prozesse von besser laufenden Geschäftsbereichen quersubventioniert bekommen. Ob davon die Verkehrssicherheit profitiert, bezweifle ich.

Und mir ist das im Übrigen persönlich total egal, weil ich bin Entwickler, und ich gehe dann einfach zum richtig verstaatlichten Netz, gönne mir Freitags schön um 12 Feierabend und feiere meinen endsgeilen Tarifvertrag, während die Ex-Kollegen im nun privaten Betrieb leider in jedem Tarifabschluss schlechtere Bedingungen kassieren. Aber die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten spielen bei Privatisierungserwägungen ja sowieso nie eine Rolle. Die sind dann halt "befangen". *shrug*
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Ameisenfutter am 05.11.2021 9:24]
05.11.2021 9:22:53  Zum letzten Beitrag
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KarlKoch

Marine NaSe
 
Zitat von Ameisenfutter

 
Zitat von KarlKoch

 
Zitat von Ameisenfutter

/ Es sind sich ja zum Beispiel alle einig, dass die Bahn günstiger werden muss. Frage: Wie soll das passieren, wenn der Verkehr vollständig privatisiert wird? Cargo und Regio sind ja jetzt schon fast nicht profitabel. Fernverkehr scheißt Gold, hat aber halt auch ein völlig undurchsichtiges Preismodell und ist für jeden, der kein geübter Vielfahrer ist, viel zu teuer.


Ehrliche Neugier: im Telekommunikationsmarkt hat die Privatisierung ja auch für günstigere Tarife gesorgt, warum nicht bei der Bahn? Ich halte es für unrealistisch, dass günstigere Tarife durch die Politik erzwungen werden.

Ich bin trotz der Aussage oben Gegner der Privatisierung.


Weil im Telekommunikationsmarkt günstigere Tarife vielleicht möglich waren. Ich stelle ehrlich in Frage, dass sie das im Bahnbetrieb ohne enorme staatliche Subventionen überhaupt sind. Wenn sie es sind, dann bestenfalls im Fernverkehr.


Nur wären die ohne Privatisierung niemals gekommen. Welchen Anreiz sollte es für die Entscheidungsträger geben, auf die Einnahmen zu verzichten?
05.11.2021 9:24:33  Zum letzten Beitrag
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FelixDelay

xmas female arctic
Deine DB Regio wird (sollte) aus Verkehrsverträgen mit den Ländern gespeist werden. Wenn Regio nicht kostendeckend arbeitet, wurden die Leistungen nur durch Dumpingangebote gewonnen. Das ist dann in der Tat marktverzerrend.

Instandhaltung: deshalb ja das Betreibermodell. Die Fahrzeuge gehören den Aufgabenträgern (Bund/Länder) und werden im Auftrag dieser Träger instandgehalten. Beispiel Rhein-Ruhr-Express.

Und ja, natürlich könnte man auch direkt alles zurück in staatliche Hand führen. Aber bitte nicht die Aufgabenträgerschaft. Die alte Bundesbahn war absolutes Negativbeispiel darin, Strecken systematisch kaputtzurechnen und durch miserable Angebote ("Alibizüge") und parallele Busverkehre dann endgültig abzuschießen.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von FelixDelay am 05.11.2021 9:30]
05.11.2021 9:27:17  Zum letzten Beitrag
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Ameisenfutter

AUP Ameisenfutter 23.12.2022
 
Zitat von FelixDelay

Deine DB Regio wird (sollte) aus Verkehrsverträgen mit den Ländern gespeist werden. Wenn Regio nicht kostendeckend arbeitet, wurden die Leistungen nur durch Dumpingangebote gewonnen. Das ist dann in der Tat marktverzerrend.

Instandhaltung: deshalb ja das Betreibermodell. Die Fahrzeuge gehören den Aufgabenträgern (Bund/Länder) und werden im Auftrag dieser Träger instandgehalten. Beispiel Rhein-Ruhr-Express.


Also genau so wie jetzt, nur mit noch mehr Playern. Was wird das verbessern und wieso wäre es besser, als einfach ein einziger Player?
05.11.2021 9:28:57  Zum letzten Beitrag
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Ameisenfutter

AUP Ameisenfutter 23.12.2022
 
Zitat von FelixDelay

Und ja, natürlich könnte man auch direkt alles zurück in staatliche Hand führen. Aber bitte nicht die Aufgabenträgerschaft. Die alte Bundesbahn war absolutes Negativbeispiel darin, Strecken systematisch kaputtzurechnen und durch miserable Angebote ("Alibizüge") und parallele Busverkehre dann endgültig abzuschießen.


Aber doch nicht, weil sie staatlich war, sondern, weil der Deutsche Staat seit 70 Jahren eine Agenda pro Straße und contra Schiene fährt. Guck doch in benachbarte europäische Länder: Da gibt's auch komplette Staatsbahnen, die aufgrund des politischen Commitments aber halt nicht runtergewirtschaftet wurden.

/ Und zu guter letzt: Fällt Euch nix auf? Das, was nur Geld kostet (Netz) wird verstaatlicht und das, wo Gewinne erwirtschaftet werden können (Betrieb) soll von privaten Akteuren gemacht werden können? Sorry, das ist derselbe neoliberale Quatsch, der uns seit 30 Jahren in die Scheiße reitet.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Ameisenfutter am 05.11.2021 9:36]
05.11.2021 9:32:37  Zum letzten Beitrag
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FelixDelay

xmas female arctic
 
Zitat von Ameisenfutter


Also genau so wie jetzt, nur mit noch mehr Playern. Was wird das verbessern und wieso wäre es besser, als einfach ein einziger Player?



Noch mehr Player? Nein. Die sind alle schon da. Deine DB Fahrzeuginstandhaltung ist einer davon, die Leistungen werden ja schon auf dem Markt erbracht.

Die einzige Neuerung der letzten Jahre, die man durchaus kritisch sehen kann, besteht darin, dass bei Fahrzeugausschreibungen auch die Wartung mit ausgeschrieben wird und die Hersteller dann ihre eigenen Werke hochziehen (bspw. Stadler in Herne für die SBRR, Siemens in Dortmund für den RRX). Das hat für die betriebliche Qualität bestimmt Vorteile, aber führt natürlich zu einer Zersplitterung.
05.11.2021 9:36:07  Zum letzten Beitrag
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08.12.2021 13:22:51 Che Guevara hat diesen Thread von 'Public Offtopic' nach 'Archiv: Public Offtopic' verschoben.
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