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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Psychische Störungen ( "Alle meine Leute haben einen an der Klatsche" )
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gott.[shake]

AUP gott.[shake] 03.12.2008
In diesem Thread geht es um psychische Störungen, gemeinhin auch "psychische Krankheiten" genannt.

Wozu könnte dieser Thread genutzt werden? Zum Austausch über persönliche Erfahrungen und (neuen) wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema. Für Empfehlungen von fachlichen und populärwissenschaftlichen Texten und Büchern. Für Fragen und Sorgen.

Wenn ihr oder Leute in eurem Umfeld sich in einer akuten psychischen Krise befindet und/oder Suizidgedanken habt/hat, sucht bitte sofort Hilfe. Die Telefonnummer der anonymen, 24h erreichbaren Telefonseelsorge in Deutschland ist: 0800 1110111. Weitere Informationen und schnelle Ansprechpartner gibt es unter diesen Links: DGS (Deutschland), SUPRA (Österreich), BAG (Schweiz).
Ihr könnt euch sicher sein, wir wollen euch nicht verlieren!
----

Nachdem ich vor ein paar Tagen im "Dokumentationen & Sehenswertes"-Thread ein Video zu neuen Ansätzen in der Behandlung von Depressionen gepostet hatte ist dort eine kleine Diskussion entstanden über Medikamente und psychische Störungen entstanden. Damit der Thread nicht weiter zugespammt wird und ich mich auch verschiedenen Gründen immer mal wieder mit diesem Thema beschäftige nun ein eigener Thread.

Wikipedia sagt:
 
Eine psychische oder seelische Störung ist ein Zustandsbild, das durch krankheitswertige Veränderungen des Erlebens und Verhaltens gekennzeichnet ist. Psychische Störungen sind typischerweise mit deutlichem persönlichem Leidensdruck oder Belastungen und Problemen in mehreren Lebensbereichen verbunden.


In der Medizin werden psychische Störungen nach der von der WHO herausgebenen "Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10), Kapitel V" (ab 01.01.2022 tritt die neue Version ICD-11 in Kraft) diagnostiziert und beschrieben. Darunter fallein einge Krankheiten wie Depressionen, Anststörungen, Schizophrenie und Suchterkrankungen um nur einige zu nennen.


Mir ist klar, dass psychische Störungen in unserer Gesellschaft immer noch mit einem Stigma belegt sind und kann mir vorstellen, dass viele nicht unbedingt Lust haben ihre eigene psychische "Kaputtheit" hier breit zu treten, es gibt aber auch Leute, die genau das gerne tun und denen es auch hilft. Ich selbst werde vielleicht auch noch mal was persönliches hier rein schreiben.

Aber erstmal zur laufenden Diskussion aus dem "Dokumentationen & Sehenswertes". Ursprung war folgendes Video:


Daraufhin waren einige User überrascht, dass Ketamin (sonst vielen nur als "Rauschdroge" bekannt) als vielversprechende Behandlungsmethode gegen Depressionen bezeichnet wird. Dann ging es zum Thema ADHS und Ritalin. Kernpunkt war (wenn ich das richtig sehe), ob und wie sehr man auf Medikamente zur Behandlung von psychischen Störungen setzten sollte, da diese immer auch Nebenwirkungen haben.

Und falls dieser Thread hier untergehen sollte und kein Intresse besteht - vielleicht umso besser. Allerdings war das pOt aufgrund sicherlich immer schon Anlaufstelle für Menschen unterschiedlichster Sorte (nicht wertend gemeint).
[Dieser Beitrag wurde 6 mal editiert; zum letzten Mal von gott.[shake] am 31.01.2024 17:18]
27.03.2020 15:04:47  Zum letzten Beitrag
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FuSL

AUP FuSL 22.06.2012
Als sicherlich auch nicht völlig "neurotypischer" Mensch halte ich das ne potenziell gute Sache. :D

Ich bin zwar weder Arzt noch Psychologe, aber zumindest ein Ohr leihen oder zu der einen oder anderen Frage ein wenig aushelfen.

Seltsamerweise haben tatsächlich "Alle meine Leute einen an der Klatsche" oder sind Ärzte oder Psychologen (oder sind Ärzte oder Psychologen und haben einen an der Klatsche ^^).

/edit

Schön wäre's natürlich, wenn man mit so 'nem Thread zumindest ein ganz kleines bisschen das "gesellschaftliche Stigma" und den riesigen "man muss sich nur zusammennehmen / kann man nicht sehen, ist ja nur psychisch, ist gar keine richtige Krankheit"–Aspekt beeinflussen könnte :)
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von FuSL am 27.03.2020 20:34]
27.03.2020 20:32:06  Zum letzten Beitrag
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BIBI BOLXBERG

Japaner BF
 
Zitat von gott.[shake]
ob und wie sehr man auf Medikamente zur Behandlung von psychischen Störungen setzten sollte, da diese immer auch Nebenwirkungen haben.



Mit absoluter Bestimmtheit will ich sagen, dass es vielen Menschen in derartigen Situationen zurecht absolut scheißegal ist, ob ein Medikament Nebenwirkungen hat, solange die Hauptwirkung zuverlässig anschlägt.
Leider sind uninvolvierte Bedenkträger gesellschaftlich nicht annähernd so stigmatisiert wie die Leute, die in ein tiefes Loch gefallen sind und auf medikamentöse Besserung hoffen wollen.

Wenn jemand seit einem halben Jahr davor Angst hat morgens aufzustehen und einfach nur noch nicht mehr sein will, dann sind nettgemeinte Hinweise auf eventuelle Beeinträchtigungen der Nierenleistungen bei Überdosierung von Medikament XY in etwa so hilfreich wie Ratschläge à la "Ja, lach' doch mal mehr!".

Selbiges gilt für eher unkonventielle Ansätze mit Marihuana und anderen Drogen. Ich selbst bin Betäubungsmitteln gegenüber eher kritisch eingestellt, aber ich verstehe absolut jeden, darin in einer kontrollierten Therapie seine Rettung suchen will.


/e: Ich denke, dass ein Hauptproblem darin liegt, dass psychische Krankheiten wie Depressionen o.Ä. "unsichtbar" sind.
Wenn jemand ein gebrochenes Bein oder die Grippe hat, dann nehmen wir das leichter war und sehen, dass es ihm körperlich nicht gut geht.

Leute glauben heutzutage leider immer noch oft, dass geistige Leiden und Gebrechen einfach nicht "echt" sind, da man sie eben auf den ersten Blick nicht erkennt. Da fehlt eine Menge Sensibilisierung.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von BIBI BOLXBERG am 27.03.2020 21:10]
27.03.2020 21:07:19  Zum letzten Beitrag
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Drosselmeyer

AUP Drosselmeyer 04.08.2018
Eigentlich hätte im März meine dritte Gruppentherapie starten sollen. peinlich/erstaunt
27.03.2020 21:44:02  Zum letzten Beitrag
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SirHenry

AUP SirHenry 04.04.2010
Vielleicht würde es helfen, wenn ihr euch einfach mal ein wenig zusammenreißen würdet.
27.03.2020 22:02:09  Zum letzten Beitrag
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[FGS]E-RaZoR

AUP [FGS]E-RaZoR 19.09.2011
Definitiv würde es helfen, wenn du einfach mal die Fresse halten würdest.
27.03.2020 22:38:21  Zum letzten Beitrag
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SirHenry

AUP SirHenry 04.04.2010
Ich habe es für Bier getan.

 
Zitat von [oMD]psychodaddy

Wer im Psycho-Thread postet, dass die sich einfach mal ein bisschen zusammenreißen sollen, bekommt ein virtuelles Schneider.

27.03.2020 22:46:43  Zum letzten Beitrag
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FuSL

AUP FuSL 22.06.2012
Ich hätte das jetzt erstmal als leicht ironisch angehauchten "wer-im-Glashaus-sitzt"-Beitrag angesehen – aber vielleicht tue ich Henry damit unrecht Breites Grinsen

/edit

Ha, ich lag richtig \o/
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von FuSL am 27.03.2020 22:54]
27.03.2020 22:48:09  Zum letzten Beitrag
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Arctic
27.03.2020 22:49:24  Zum letzten Beitrag
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Icefeldt

AUP Icefeldt 09.04.2020
Frage
 
Zitat von [FGS]E-RaZoR

Definitiv würde es helfen, wenn du einfach mal die Fresse halten würdest.



Du tust mir diesen gefallen ja auch nicht.
Wieso sollte Henry es also für dich tun?
27.03.2020 22:49:41  Zum letzten Beitrag
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SirHenry

AUP SirHenry 04.04.2010
Liebe Leute, ich will euch doch nichts Böses. Ich bin doch selbst ein nervliches Wrack und zeitweise depressiv. Beziehungsweise: ich bin der festen Überzeugung, dass Menschen ohne depressive Züge nicht normal sind.

// E-RaZoR checkt leider nicht mal einen so plumpen Post. Also wirklich! Breites Grinsen

 
Zitat von Jimmy Blue Oxnknecht

Verpiss dich wieder in deine Krabbelgruppe.


Du willst das jetzt wirklich überall durchziehen, nur weil ich dich einen Arsch genannt habe, oder?

Arsch!
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von SirHenry am 27.03.2020 22:53]
27.03.2020 22:49:57  Zum letzten Beitrag
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Aerocore

AUP Aerocore 30.04.2015
...
 
Zitat von SirHenry

// E-RaZoR checkt leider nicht mal einen so plumpen Post. Also wirklich! Breites Grinsen



Oder aber du musst akzeptieren, dass verschiedene Leute hier einfach von dir keine so...gefestigte Meinung haben, als das sie es dir nicht zutrauen würden so einen Schwachsinn ernst zu meinen.

Ich war auch bei 60/40 aber was macht das für einen Unterschied, der Post ist so oder so unlustig und dumm.
27.03.2020 22:52:35  Zum letzten Beitrag
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[FGS]E-RaZoR

AUP [FGS]E-RaZoR 19.09.2011
...
 
Zitat von SirHenry

// E-RaZoR checkt leider nicht mal einen so plumpen Post. Also wirklich! Breites Grinsen


Na, ich dachte mir schon, dass du das nicht ernst meinst. Ich finde es trotzdem unangemessen, das in einem neuen Thread, in des es um ein ernstes Thema geht, welches oft nicht adäquat behandelt wird, als fünften Post reinzukacken.
27.03.2020 22:53:22  Zum letzten Beitrag
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Icefeldt

AUP Icefeldt 09.04.2020
Einfach mal den riesigen Stock aus dem Arsch ziehen, ignorieren wenn es einem nicht passt, und die Diskussion dann ordentlch weiterführen ist zu viel verlangt?
27.03.2020 22:55:31  Zum letzten Beitrag
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Drosselmeyer

AUP Drosselmeyer 04.08.2018
Was genau machst du hier Produktives im Thread Icefeldt?
27.03.2020 22:57:31  Zum letzten Beitrag
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Arctic
27.03.2020 22:58:12  Zum letzten Beitrag
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SirHenry

AUP SirHenry 04.04.2010
Es ist das pOT. Irgendwann passiert sowas immer. Entspann' dich mal. Wer sowas ernst nimmt, wenn ich das schreibe, der ist vermutlich neu hier, Razor. Du solltest eigentlich wissen, dass das nicht meine Art ist.

Ich hatte und habe schon immer Phasen gehabt, die man sicherlich als depressiv bezeichnen könnte, aber deshalb kann ich dennoch über schlechte Witze lachen.


"Hilfe, meine Freundin hatte einen Autounfall!"

– "Pics von der Freundin?"
27.03.2020 22:58:30  Zum letzten Beitrag
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[2XS]Nighthawk

AUP [2XS]Nighthawk 04.05.2015
Um nen Beitrag zum Thema zu leisten:

Depressionen sind ein Hurensohn, so richtig. Meinen Vater hats vor drei Jahren erwischt. Kam aus dem Nichts, als Giveaway zu einer OP. Aus der Narkose aufgewacht, Angststoerung entwickelt die sich innerhalb von ein, zwei Monaten zu einer knallharten Depression incl der schon vorhandenen Angststoerung aufgeblasen haben.

Zuerst hat es ein halbes Jahr gebraucht bis er ueberhaupt damit in Behandlung gekommen ist, danach noch 1 1/2 Jahre bis sich ein Medikament gefunden hat das bei ihm anschlaegt. Die Therapien, Rehas und weiss der Geier was waren mehr oder weniger fuer die Katz.

Ich glaube es war das 3. Medikament das dann wirklich was gebracht hat, das nimmt er jetzt seinem Jahr in niedriger Dosierung und freut sich wieder seines Lebens. Bis dahin war es uebel. Er wusste das etwas falsch laeuft, aber nicht was oder wie er was dagegen machen koennte. Fuer uns war es die Hoelle, wie es fuer ihn war kann ich nichtmal erahnen. Ein Glueck dass es vorbei ist peinlich/erstaunt

Nachdem ich von den Aerzten keinen damit nerven wollte: Jemand ne Ahnung woher das kommt? Aus der Narkose raus und ein anderer Mensch?
27.03.2020 23:04:50  Zum letzten Beitrag
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Icefeldt

AUP Icefeldt 09.04.2020
Schwerwiegende/Bedrohliche OP oder "nur" eine Kleinigkeit/Routineeingriff?
27.03.2020 23:08:18  Zum letzten Beitrag
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[2XS]Nighthawk

AUP [2XS]Nighthawk 04.05.2015
Ging ueber 12h Hässlon

Tumor aus der Kieferhoehle samt dem 1/3 vom Oberkiefer rausgesaegt und aus einem Teil des Beckenkamms einen neuen Oberkiefer gebaut. Ehr schwer peinlich/erstaunt
27.03.2020 23:15:13  Zum letzten Beitrag
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Dr.Hamster

Leet
 
Zitat von SirHenry


Ich hatte und habe schon immer Phasen gehabt, die man sicherlich als depressiv bezeichnen könnte, aber deshalb kann ich dennoch über schlechte Witze lachen.


Da muss man aber auch genau Unterscheiden. Depressive Phasen (also Phasen wo man mal nicht so gut drauf und bisschen niedergeschlagen ist) sind komplett was anderes als ne klinische Depression.

Zweiteres ist eben nicht einfach eine Phase und geht meistens nicht einfach wieder weg sondern benötigt eine professionelle Behandlung und Medikation.
27.03.2020 23:30:15  Zum letzten Beitrag
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gott.[shake]

AUP gott.[shake] 03.12.2008
 
Zitat von SirHenry

Es ist das pOT. Irgendwann passiert sowas immer. Entspann' dich mal. Wer sowas ernst nimmt, wenn ich das schreibe, der ist vermutlich neu hier, Razor. Du solltest eigentlich wissen, dass das nicht meine Art ist.

Ich hatte und habe schon immer Phasen gehabt, die man sicherlich als depressiv bezeichnen könnte, aber deshalb kann ich dennoch über schlechte Witze lachen.


"Hilfe, meine Freundin hatte einen Autounfall!"

– "Pics von der Freundin?"




Klar, hier ist das pOt. Deswegen hätte ich aber eigentlich ein bisschen mehr erwartet, als diesen lahmen "ironischen" Gag. traurig Aber jetzt haben wir den Punkt ja erledigt.


 
Zitat von FuSL

Seltsamerweise haben tatsächlich "Alle meine Leute einen an der Klatsche" oder sind Ärzte oder Psychologen (oder sind Ärzte oder Psychologen und haben einen an der Klatsche fröhlich).

Schön wäre's natürlich, wenn man mit so 'nem Thread zumindest ein ganz kleines bisschen das "gesellschaftliche Stigma" und den riesigen "man muss sich nur zusammennehmen / kann man nicht sehen, ist ja nur psychisch, ist gar keine richtige Krankheit"–Aspekt beeinflussen könnte



Das Untertitel ist auch durchaus ernst gemeint. Breites Grinsen
Sehr viele Meine Freunde haben schon "Problemchen" irgendeiner Art. Und meine (Ex)freundinnen natürlich auch. Von Persönlichen Störungen wie ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörungen über Angststörungen bis hin zur klassischen Depression in all ihren Formen. Und natürlich alles mit Drogen, jede Menge Drogen.
Aber das ist auch meine Hoffnung. Ich rede gerne und offen über sowas, weil ich glaube, dass es schon wichtig ist zu zeigen, dass nicht jeder mit einer psychischen Störung gleich total kaputt sind - im Gegenteil: Das sind alles sehr liebe, kluge und meistens auch emphatische Menschen.
Leider habe ich aber auch das Gefühl, dass das dann oft daher kommt, dass die selber immer das Gefühl hatten ausgegrenzt zu werden und es deshalb anders machen und sich zusammen finden.

Ich selbst hab keine Diagnose, was aber daran liegt, dass ich es schon seit Jahren nicht hin bekomme den Arsch hoch zu kriegen und zum Arzt zu gehen.
Bin aber in letzer Zeit immer mehr davon überzeugt, dass es ein paar Sachen in meinem Verhalten und Empfinden gibt, die echt nicht mehr "normal" sind, wenn ich mir andere Leute so anschaue. Und ich hab auch immer mehr keinen Bock darauf, dass viele Sachen, die eigentlich einfach sein sollten, so schwer für mich sind. Aber dazu irgendwann halt mal ausführlicher peinlich/erstaunt

 
Zitat von [2XS]Nighthawk

Um nen Beitrag zum Thema zu leisten:

Depressionen sind ein Hurensohn, so richtig. Meinen Vater hats vor drei Jahren erwischt. Kam aus dem Nichts, als Giveaway zu einer OP. Aus der Narkose aufgewacht, Angststoerung entwickelt die sich innerhalb von ein, zwei Monaten zu einer knallharten Depression incl der schon vorhandenen Angststoerung aufgeblasen haben.



Das ist echt ne doofe Geschichte, habe ich aber auch noch nie von gehört. Aber ich bin froh, dass es ihm inzwischen wieder besser geht. Depressionen sind tatsächlich ein Hurensohn, da sollte man echt froh sein, wenn der Kelch an einem vorbei gegangen ist.
27.03.2020 23:38:25  Zum letzten Beitrag
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csde_rats

AUP csde_rats 04.09.2021
Wenn ich irgendwie mit Leuten nicht zu tun habe, Bahn fahren z.B., finde ich es auffällig, wie viele Leute einfach so offensichtlich tot (depressiv) aussehen. Geht das anderen auch so? Wenn ja oder nein, wie viel davon ist eine Reflektion des eigenen Zustands?
28.03.2020 1:22:35  Zum letzten Beitrag
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nobody

nobody
Yo, danke für den Thread. Werd mir die Doku und die folgende Diskussion bei Gelegenheit mal reinfahren.

Ich schreib einfach mal völlig grundlos und ungeordnet runter, was hier so bei dem Thema geht:
Meine Frau hat seit gut über 10 Jahren Depressionen. Mal besser, mal schlechter. Vermutlich ein relativ typisches Bild, kriegt halt zeitweise ganz beschissen den Arsch hoch, buddelt sich ein, erschütternder Stress durch eigentliche Nichtigkeiten, nie mit ihrer Situation zufrieden, solche Sachen. Ist (relativ mild, soweit ich das beurteilen kann) medikamentös eingestellt, funktioniert im Alltag soweit auch halbwegs brauchbar, aber sie hatte jetzt mit Anfang 30 bis dato keinen geregelten 9-to-5-Job außer Haus über längere Zeit und ich fürchte auch der Zug ist inzwischen einigermaßen abgefahren. Das bringt zwar eine gewisse soziale Isolation mit sich, die möglicherweise nicht unbedingt förderlich ist, aber so isses nunmal. Sie zieht sich alle paar Jahre mal durch was Neues wieder hoch, sei es durch Sport/Ernährungumstellung/Whatever um ein paar Pfunde runter zu kriegen, durch eine neue Hoffnung, irgendwie doch in einen geregelten Alltag zu kommen, aber wie es nunmal leider bei dem Krankheitsbild ist: Irgendwann ist immer irgendwas. Aber so struggled man sich durchs Leben.

Weiß auch nicht. Ist zwar manchmal schwierig, aber irgendwo zu managen. Was zu tun und "hilfe ich hab so viel zu tun"-Einbuddeln am Abend flutscht dabei besser als nichts zu tun und "hilfe ich bin nutzlos und werde nicht gebraucht"-Einbuddeln all day long. Bisschen Geld holt sie durch einen Teilzeitjob in der Firma ihrer Mutter in ihrem Ausbildungsberuf rein; danach hat sie noch was Fernstudiert weil der Ausbildungsberuf natürlich doch nicht das Wahre war. In dem Bereich hat sie noch einen Nebenjob (von Zuhause aus), der mal vollzeit & festangestellt werden sollte, was aber wegen Bodennebel oder wasweißich doch nicht geklappt hat. Tatsächlich nicht ihr Verschulden, engagiert hat sie sich wie sau. Auf ihr Einkommen sind wir zum Glück nicht unbedingt angewiesen weil man mir aus irgendeinem Grund jeden Monat obszön viel von euren Steuergeldern aufs Konto schaufelt, und es ist definitiv gerade im Moment hilfreich, dass die Kinderbetreuung durch ihre Anwesenheit mehr oder weniger gesichert ist. Wobei sie das auch nicht den ganzen Tag allein durchhält, wenn ich ja eigentlich im Haus bin -- ob ich malochen muss hin oder her. Aber wenn's muss, dann geht's auch, also ich kann auch problemlos mal 'ne Woche auf Dienstreise.
Aber es wäre halt schon nett, wenn sie mal irgendwo ankäme. Wir hatten anfangs mal die Hoffnung, dass ihr die Struktur durch früh aufstehen und ins Büro fahren von einem "normalen" Job vielleicht helfen würde, das ist aber bei mehreren Rückschlägen in Praktika und so leider ziemlich vor die Wand gefahren. Hatten jetzt gerade einige Umbrüche im Leben durch Umzug und co., aber der weitere Plan ist jetzt erstmal, ihr was mit ein paar Stunden mehr im Permanent-Homeoffice zu suchen + nebenbei ein Ehrenamt, um auch am neuen Wohnort anzukommen. Im Moment hat sie Lektorat für Abschlussarbeiten o.Ä. im Auge; sowas ähnliches hat sie in ihrem Nebenjob schon öfter und gerne gemacht (da für wissenschaftliche Arbeiten). Noch irgendwas ausbildungstechnisch zu machen konnte ich ihr zum Glück ausreden... hat zwei Ausbildungen und einen MSc, mit letzterem hat sie schon so hart gekämpft, dass es wieder schlimmer wurde. Zwischenzeitlich hat sie sich am Gedanken hochgezogen, vielleicht doch noch einen Doktor zu machen, aber so schwer es fällt muss man eben auch manchmal die Reißleine ziehen und Erwartungen etwas erden. Grundsätzlich ist's aber eigentlich Jacke wie Hose, was sie macht, solange sie da Bock drauf hat und nicht drunter leidet.

Objektiv mangelts an nichts. Kommt aus reichem Haus, konnte bisher alle ihre Träume verwirklichen (Studium, Kind, Hund, Haus, schrecklich gutaussehender Ehetyp, etc.), klammert sich immer mal wieder an Srohhalme in der Hoffnung, dass es dann besser wird, aber irgendwie wird's das eben nie. Aber um Objektiv geht's halt auch nicht.

Beste Zeit ist echt Sommer, Ernährung im Griff (Zucker ist der Tod) und regelmäßig Spocht. Dann ist sie echt geil drauf; einige Jahre gingen sogar ohne Pillen gut. Da reicht dann aber mal ein etwas länger krankes Kind, ein temporär in Arbeit ersaufender Mann, oder irgendsoeine Pandemie um sie wieder für ein paar Wochen bis Monate aus der Bahn zu werfen. Richtig bitter waren die Monate nach der Schwangerschaft, das hat ihr dermaßen den Hormonhaushalt zernagelt, dass es überhaupt nicht mehr witzig war. Dazu dann noch ein Kind, was den Nippel nicht findet und alle zwei Stunden schreiend wach wird... fun times. Daher auch der Köter statt Zweitbalg.

Winter hingegen ist 'ne Katastrophe, da wird sie zum Klumpen. Auch, weil sich da unsere Stammbabysitterin (Schwiegermutter) immer für ein halbes Jahr ins Ausland absetzt und "Me-Time" ziemlich eingeschränkt ist. Wollte sie natürlich mit der Geburt ihrer Enkelin nicht mehr machen um auch mal Weihnachten da zu sein, aber Golfen in Südostasien ist dann doch irgendwie wichtiger. Dabei ist das übrigens auch ursprünglich erstmals aufgetreten -- meine Frau hatte bei so einer Tour dann kurz nach der Ausbildung plötzlich für ein halbes Jahr Verantwortung über die Firma und da ist ihr so dermaßen nachhaltig die Decke auf den Kopf gefallen, dass wir bis heute was davon haben. Aber wir sind jetzt wieder in meine Heimat nah an meiner Mutter + Bruder inkl. Familie gezogen, was die Optionen etwas erweitert. Da kann man sich dann mal abwechseln mit der Betreuung, falls man jemals wieder das Haus verlassen darf. Bin guter Dinge.

Positiv: Anfangs hatte sie on top noch eine Angststörung, die ich hier nicht näher beschreiben muss, sich aber tatsächlich mehr oder weniger aus Notwendigkeit (allein mit Baby unterwegs, war vorher undenkbar) selbst aufgelöst hat. Das ist ganz cool.

Jo, so ist das. Liegt übrigens in ihrer Familie, ihr Vater hat den gleichen Scheiß, nur noch Faktor 10 schlimmer. Ist jetzt Frührentner. Aber wie gesagt, meine Frau ist im wesentlichen so mittelfunktional-depressiv. Ich hab nur derbe Schiss, dass sie das an meine Tochter weiter gibt. Da musste ich gerade bei rats' Post dran denken, weil die manchmal völlig in Standby schaltet und traurig/müde ins leere starrt. Hab aber beim Elterndienst im Kindergarten mal festgestellt, dass irgendwie alle Kinder in dem Alter ein paar mal am Tag für eine halbe Minute auszonen. Oder die mischen denen was ins Essen.

Bin selbst zum Glück ein emotionaler Stein und steh auf Stress. Das hilft.

/e: Übrigens, zu LordHeinrichs Beitrag. Man kann auch hundert Jahre mit einer betroffenen Person zusammenleben und sich den Arsch mit Verständnis aufreißen: Manchmal ist es verdammt schwer, sich vom Gedanken "Diggi, komm mal klar und guck dich um was du alles hast" frei zu machen. Wenn man den Scheiß nicht selbst hat kann man das leider (oder zum Glück) unmöglich 100% nachvollziehen. Hilft dann nur, sich selbst wieder in den Hintern zu treten und mal selbst drüber nachzudenken, wie froh man sein kann, dass man überhaupt in der Lage ist, sich zusammenzureißen und die meisten seiner mentalen Probleme mit einem ausgedehnten Spabiergang zu lösen.
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von nobody am 28.03.2020 4:01]
28.03.2020 2:48:14  Zum letzten Beitrag
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Psyke23

Psyke 12.07.2023
...
Ich wusste gar nicht dass wir verheiratet sind.

Habt ihr ne Tageslichtlampe? Die hilft mir im Winter tatsächlich.
28.03.2020 4:45:02  Zum letzten Beitrag
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[Mercyful_Fate]

AUP [Mercyful_Fate] 08.12.2015
Seit Jahren Depressiv und nehm auch schon ein Paar Jahre Antidepressiva.
Nachdem die letzten Monate sehr gut liefen dachte ich es wird mal zeit die abzusetzen.

Escitalopram 20mg unter ärztlicher aufsicht runter auf 10mg, dann auf 5mg und dann komplett ohne.
Blöde Idee, hat so garnicht funktioniert. Gleichgewichtsstörungen bekommen, Stimmungsschwankungen und das Gefühl die Depression wäre wieder mit Full Force da.
Naja, jetzt wieder auf 20mg. Breites Grinsen
28.03.2020 7:55:41  Zum letzten Beitrag
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Schm3rz

AUP Schm3rz 25.03.2022
Über welchen Zeitraum hast du es ausschleichen lassen?
28.03.2020 8:30:31  Zum letzten Beitrag
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[Mercyful_Fate]

AUP [Mercyful_Fate] 08.12.2015
 
Zitat von Schm3rz

Über welchen Zeitraum hast du es ausschleichen lassen?



40 Tage.
20 Tage 10mg, 20 Tage 5mg.
28.03.2020 8:36:49  Zum letzten Beitrag
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FuSL

AUP FuSL 22.06.2012
 
Zitat von nobody

[post]



Eine kleine Frage dazu (und ein: Hut ab, dass du mit der Situation klarkommst – Partner von jemandem mit Depressionen zu sein kann 'ne wirklich schwierige Sache sein, das bekommt nicht jeder hin): War sie denn auch schonmal in psychotherapeutischer Behandlung? Das klingt zumindest alles für mich ein bisschen nach einer Situation, bei der eine Weile Verhaltenstherapie hilfreich sein könnte. Und die Feststellung, dass es im Winter immer völlig absackt klingt ein bisschen nach "vielleicht speziell da auch psychotherapeutisch ansetzen, oder auch mal prüfen, ob man nicht auch medikamentös besser / anders einstellen könnte" => eigentlich sollte man bei gut betreuter / gut eingestellter Medikation auch die "Seasonal Affective Disorder"-Aspekte ein wenig in den Griff bekommen können (sowie natürlich Tageslichtlampen + Vitamin D und sowas, aber das reicht halt leider oft nicht, sondern ist quasi nur Grundlage).

Das alles natürlich unter dem Vorbehalt, dass ich da überhaupt kein Experte bin, und das ja jetzt auch nur ein Einblick von dir war – ich hab nur schon zu häufig mitbekommen, dass Mitmenschen "irgendwie so ein bisschen besser klarkommen" durch Medikamente o.ä., aber da viel zu wenig weiter versucht wurde, und man vielleicht mit anderen Methoden oder Medikamenten weit mehr hätte erreichen können.
Und obendrein sind chronische Depressionssachen (insbesondere auch "low-level"*-Varianten wie Dysthymie) oft besonders fies zu behandeln; einfach ist das sicher nicht.

 
Zitat von nobody

Jo, so ist das. Liegt übrigens in ihrer Familie, ihr Vater hat den gleichen Scheiß, nur noch Faktor 10 schlimmer. Ist jetzt Frührentner. Aber wie gesagt, meine Frau ist im wesentlichen so mittelfunktional-depressiv. Ich hab nur derbe Schiss, dass sie das an meine Tochter weiter gibt. Da musste ich gerade bei rats' Post dran denken, weil die manchmal völlig in Standby schaltet und traurig/müde ins leere starrt. Hab aber beim Elterndienst im Kindergarten mal festgestellt, dass irgendwie alle Kinder in dem Alter ein paar mal am Tag für eine halbe Minute auszonen. Oder die mischen denen was ins Essen.



Das ist eine Sache, die ich gut nachempfinden kann. Mein Sohn hat da gleich von beiden Seiten der Eltern, sagen wir mal, nicht die besten Voraussetzungen mitbekommen – aber verrückt machen sollte man sich da nicht. Man neigt dann sicherlich schnell dazu, in allem alles mögliche zu sehen, und es ist auch gut, da vielleicht ein bisschen genauer hinzuschauen – sowas früh zu erkennen ist immer besser, als es jahrelang mitzuschleppen. Genauso aber muss man bedenken, dass man z.B. bei Depressionen zwar davon ausgeht, dass da viel Vererbung mit reinspielt – aber nicht so einfach, wie es bei "normalen", vererbbaren Krankheiten ist (soundso vererbbar => Kind hat x), sondern tatsächlich eher nur in die Richtung von "Kinder von Eltern mit Depressionen haben ein höheres Potenzial, auch Depressionen zu bekommen" – aber ganz viel davon hängt von vielen anderen Faktoren ab, auf die man vielleicht mal Einfluss haben könnte, meistens aber auch nicht.
Wenn sich die Sorge irgendwann mal verhärten sollte aber auch ruhig nicht davor scheuen, da mal mit einer (Kinder-)therapeutischen Institution drüber zu sprechen; dort kann man dann meist schon gut einschätzen, ob man sich ein Kind vielleicht mal etwas genauer anschauen sollte, oder es tatsächlich eher um "eher normale Verhaltensweisen" handelt – die haben das gelernt, die kennen sich damit aus Augenzwinkern


* Dysthymie mag weniger starke depressive Symptome haben, ist aber sicherlich nicht "weniger schlimm" – manchmal kommt der Eindruck bei sowas auf, wenn man es beschreibt. Im Gegenteil ist's da noch besonders fies, dass der andauernde low-level-Depressions-Aspekt häufig einfach als "Charakterbestandteil" wegsortiert wird.
28.03.2020 10:20:04  Zum letzten Beitrag
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Schm3rz

AUP Schm3rz 25.03.2022
 
Zitat von [Mercyful_Fate]

 
Zitat von Schm3rz

Über welchen Zeitraum hast du es ausschleichen lassen?



40 Tage.
20 Tage 10mg, 20 Tage 5mg.



Wie war die 20-tägige Phase mit 5mg?
28.03.2020 10:34:20  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Psychische Störungen ( "Alle meine Leute haben einen an der Klatsche" )
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