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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Psychische Störungen ( "Alle meine Leute haben einen an der Klatsche" )
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nobody

nobody
 
Zitat von Psyke23

Habt ihr ne Tageslichtlampe? Die hilft mir im Winter tatsächlich.



Jo! Im tiefen Winter unabdingbar.

@FuSL: Danke. Ja, sie war lange in Therapie und hat da einiges mitgenommen (insb. was seinerzeit den Umgang mit der Angststörung anging). Jetzt halt schon eine Weile nicht mehr bzw nur noch zu den Pflichtsitzungen beim Psychiater. Im Prinzip weiß sie ja auch, wie die Maschine läuft. Ist halt manchmal nicht so einfach, das ganze umzusetzen.
Was ich beschreibe ist ja im großen und ganzen etwas, mit dem alle mit etwas Erwartungsmanagement je nach äußeren und inneren Umständen arbeiten können. Das war nicht immer so.

Ich muss vielleicht dazu erwähnen, dass sie Psychologin mit klinischem Schwerpunkt ist. Wollte das Klischee nicht gleich im ersten Post bedienen. Breites Grinsen

/e: Falls es jemanden interessiert, hab gerade mal nachgeguckt. Citalopram 20 mg aktuell. Vitamin D natürlich auch.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von nobody am 28.03.2020 10:48]
28.03.2020 10:37:07  Zum letzten Beitrag
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[Mercyful_Fate]

AUP [Mercyful_Fate] 08.12.2015
 
Zitat von Schm3rz

 
Zitat von [Mercyful_Fate]

 
Zitat von Schm3rz

Über welchen Zeitraum hast du es ausschleichen lassen?



40 Tage.
20 Tage 10mg, 20 Tage 5mg.



Wie war die 20-tägige Phase mit 5mg?



Ganz ok. Allerdings wurds zum Ende hin eher weniger gut.
Da gings dann auch richtig los mit der ollen Pandemie und als Jemand der im KH arbeitet gabs da natürlich zusätzlichen Stress usw.
28.03.2020 10:50:21  Zum letzten Beitrag
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Schm3rz

AUP Schm3rz 25.03.2022
Mit sinkenden Spiegel also irgendwann am Wendepunkt angekommen, besteht bei dir die Möglichkeit dich ggf. auf 10mg einzustellen?
28.03.2020 10:55:53  Zum letzten Beitrag
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[Mercyful_Fate]

AUP [Mercyful_Fate] 08.12.2015
 
Zitat von Schm3rz

Mit sinkenden Spiegel also irgendwann am Wendepunkt angekommen, besteht bei dir die Möglichkeit dich ggf. auf 10mg einzustellen?



Ich vermute schon. Momentan bleib ich bei den 20mg.
Wenn die Situation rund um Corona ruhiger wird werd ich das aber mal angehen.

Meine Therapie hab ich vor ein paar Monaten recht erfolgreich abgeschlossen aber durch die Umstände fallen meine Kontrolltermine zurzeit weg.
Hab evtl einfach nen schlechten Zeitpunkt gewählt um die Pillen loszuwerden. Breites Grinsen
28.03.2020 10:58:13  Zum letzten Beitrag
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Lord Nighthawk

Deutscher BF
Depression, Angststörung (Hypochondrie, Existenz/Verlustängste), Panikattacken (mal offensichtlich, mal unterschwellig, der ganze Körper kribbelt und man hat das Gefühl schlecht Luft zu bekommen).

Seit knapp 10 Jahren expandierend offiziell (fing mit nem Borderline an). Meine Medikamentationsversuche sind alle ziemlich gegen die Wand gefahren (wurde eine Verhaltensweise von den Medikamenten reduziert hat sich ein anderer Negativbereich stärker hochgefahren). Erster Versuch beim Psychotherapeuten (Gespräche) von 2012 bis 2016 aber die Resultate waren ziemlicher mist. Dann 2 Jahre Leerlauf (ich bin seit Anfang 2015 Arbeitsunfähig und seit Mitte 2017 offiziell in Erwerbminderungsrente [die bis 2015 rückwirkend eingestuft wurde]). Seit Ende 2018 etwas andere Form der Gesprächstherapie beim Ergotherapeuten. Das bringt tatsächlich etwas aber leider immer noch weniger als erwartet.

Meine Familie kommt damit solala klar, meine Kids sind damit groß geworden und kennen und akzeptieren "Papa" halt so wie er ist, meine Frau ist da ne andere Geschichte, es läuft zwar, aber schon länger nicht mehr so liebevoll wie es früher mal war, ich verstehe allerdings auch ihre Seite auch wenn es ihr schwer fällt meine Seite zu verstehen (zumal nen Ehemann der alle 2 Tage mal wegen Brustpieken angeschissen kommt und angst vor nem Herzinfarkt hat vielleicht nicht der Wunschtraum aller Frauen ist).

Die Situation selber wird verschärft das ich nen Gleitwirbelsyndrom/hypermobilität der Wirbelkörper habe wodurch ich ständig spontan auftretende Schmerzen haben die sich mit der Hypochondrie zusätzlich aufstapeln.

Laut bisheriger Therapeuten liegt der Grundstein der Problematik darin das mein Großvater mütterlicherseits zu dem ich sehr aufgeschaut habe (der Kerl konnte echt alles) mit anfang 60 an einem Schlaganfall verstorben ist als ich ncoh recht jung (ich glaub ich war 13/14) war. Daraus resultierend wurde geerbt und meine Eltern haben gebaut - aber dieser Hausbau hat die ganze Familie in unfrieden geschubst. Mein Vater hat sich nur noch auf der Arbeit und in der Politik eingeigelt, extremen Druck (auf mich bezogen schulisch) ausgeübt und sich aus jedem Familienproblem mit ner Geldspritze gezogen - zu dem Zeitpunkt fand ich das noch ok aber im Nachhinein gesehen war das glaub ich das schlechteste was hätte passieren können.

Das ist die Kurzfassung. Wie gesagt, seit knapp 1,5 Jahren jetzt bei der Gesprächs-Ergotherapie und der Schwerpunkt zielt erstmal darauf ab das meine Familie (also 2 Kinder + Frau) stabil bleiben und das nicht auch noch auseinanderdriftet weil das mein Dreh- und Ankerpunkt ist.
Häufig Schmerzmittel wegen des Gleitwirbelsyndroms (je nach Schmerzart [inzwischen erkenne ich die Unterschiede recht gut]) Diclofenac Migräne, Deltaran oder Novaminsulfon. Da aus der Problematik sehr häufig längere Muskelkrämpfe/Verspannungen entstehen Methocarbamol (auch als Ortoton bekannt). Mit dem Rauchen aufzuhören hab ich mehrfach versucht, das Stresslevel peakt dann aber so hoch das Durchdrehen kein Stück hilft - das kann ich erst in Angriff nehmen wenn ich die anderen Probleme etwas klarer im Griff habe.

Es geht mir besser aber halt nicht optimal. Helfen würde es glaube ich wenn meine Frau mal wieder etwas auf mich zukommen würde aber Verständnis kann man nicht erzwingen.

Warum schreib ich das eigentlich?
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von Lord Nighthawk am 28.03.2020 11:30]
28.03.2020 11:27:27  Zum letzten Beitrag
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SwissBushIndian

AUP SwissBushIndian 07.11.2011
Jo keine Ahnung, laut der Wikiliste gehöre ich hier wohl auch rein. Wäre ich 10-15 Jahre später auf die Welt gekommen, wäre ich wahrscheinlich schon lange auf Ritalin. Als Kind der "Zappelphilip" und deswegen auch in einer Therapie, aber keine Ahnung was die da gesucht haben. Auf jeden Fall nicht das richtige. Als Jugendlicher auch unfassbar unruhig, und Klassiker, unfassbar schlecht in der Schule obwohl niemand das Gefühl hat ich wäre zu doof dafür. Aber lernen fällt halt schwer. Und auch ansonsten ist man eher von der mühsameren sozialen Sorte wenn man ständig unter Strom ist.

Trotzdem legt man sich über die Jahre halt so seine eigenen coping mechanisms zurecht. (Zum Teil extrem) viel Sport und mental fordernde Hobbies halten mich seit Jahren irgendwie in der Wage, und seit so 17-18 bin ich auch vom Wesen her wesentlich ruhiger geworden, was schon sehr dabei hilft den Leuten weniger auf den Sack zu gehen. Hauptsächlich geht man sich aber vor allem selber auf den Sack, weil man Zeug nicht geschissen kriegt, da man sich keine 5 Sekunden auf irgendwas OH SCHAU EIN KÄFER!

Bei mir äussert sich das seit 2-3 Jahren noch zusätzlich in sehr irrationalen Ängsten (Es gibt bei Erwachsenen mit ADHS diverse Komobirditäten, und ich bin froh da die Lotterie nicht gewonnen zu haben). Skifahren mit 100km/h? Ja gerne. Bewerbungsgespräch? Jesus please take me now. Anfang dieses Jahr hat es mir mit Prüfungen und Jobwechsel dann den letzten Nerv geraubt und ich hab mir, wieder einmal, Hilfe geholt. Inzwischen ist das Thema ADHS bei erwachsenen aber viel bekannter, und so habe ich jetzt tatsächlich eine Praxis gefunden, die sich unter anderem darauf spezialisiert. Mein Ziel ist es auch nicht wirklich, medikamentös behandelt zu werden, sondern mir einfach bessere Strategien für den Alltag bereit zu legen. Falls es dazu Ritalin brauchen sollte: her damit. Aktuell ist das ganze natürlich ziemlich pausiert, aber werde da auf jeden Fall wieder hingehen, und hoffe, dass es etwas bringt.

Ist aber auch nicht alles schlecht, ne. Hyperfocus is one hell of a drug, vor allem bei Scheiss den man gerne macht. Und beruflich habe ichs inzwischen so hingebogen, dass ich damit relativ gut klar komme und mich auch mal durch fade Tage boxen kann.
28.03.2020 11:34:11  Zum letzten Beitrag
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FuSL

AUP FuSL 22.06.2012
@Lord Nighthawk:

Saaaaaagmal, warst du in der Therapie auch bei Verhaltenstherapeuten, insbesondere auch bei einem Verhaltenstherapeuten, der sich mit Angststörungen & Co. auskennt (und auch Expos macht und sowas)?

Denn eigentlich™ sind derartige Störungen vergleichsweise sehr gut behandelbar – vorausgesetzt, dass man nicht bei 'nem Analytiker landet und/oder bei einem Verhaltenstherapeuten, der keine Expos macht.
28.03.2020 11:36:48  Zum letzten Beitrag
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Der_Major

tf2_soldier.png
...
Finde ich richtig respektabel, dass ihr euch so offen dazu äußert
28.03.2020 11:38:35  Zum letzten Beitrag
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Lord Nighthawk

Deutscher BF
Ich mag den Namen nicht nennen auch wenn der Kerl eh nix sagen dürfte, er hat in der Hinsicht aber extrem umfangreiches Wissen, Bücher drüber geschrieben und war sogar 2x im TV. Betreut auch Härtefälle in der anderen Richtung, also jugendliche Straftäter etc.

War also an sich kein "Noob" der mich die ersten 4 Jahre betreut hat. Problem ist der Kreislauf aus den Ängsten und den Schmerzen, da da im Prinzip nie ne Pause ist seit sich meine Wirbel ständig mal verschieben "verpuffen" die Ansätze meistens instant.

Die Depression tut dazu ihr übriges, ich weiß nicht inwieweit du dich da auskennst aber selbst wenn man bereits selber ne "Abarbeitungsmethode" hat, sich also der eigentlichen Situation schon bewußt ist fühlt sich das im Kopf teilweisei an als wenn das Bewußtseit gegen die Hypochondrie rammt und egal wer da gewinnnt kommt von der Seite die Depression und schubst alle Züge aus den Gleisen.

Das ist....schwieriger als manche denken.

Wie gesagt, die Gespräche über die Ergotherapie aktuell verlaufen da irgendwie.....versprechender. Man geht eher mit neuen Ideen oder Ansätzen sich selber zu modifizieren/optimieren raus.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Lord Nighthawk am 28.03.2020 11:52]
28.03.2020 11:50:07  Zum letzten Beitrag
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(AdG)zirkonflex

AUP (AdG)zirkonflex 12.07.2008
...
 
Zitat von Der_Major

Finde ich richtig respektabel, dass ihr euch so offen dazu äußert



Ich bin eigentlich nicht so der Gefühlshippie, habe aber bei der Lektüre dieses Threads auch das Verlangen gespürt, nen derartigen Post abzusetzen.
28.03.2020 11:50:29  Zum letzten Beitrag
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Ameisenfutter

AUP Ameisenfutter 23.12.2022
 
Zitat von [Mercyful_Fate]

 
Zitat von Schm3rz

Mit sinkenden Spiegel also irgendwann am Wendepunkt angekommen, besteht bei dir die Möglichkeit dich ggf. auf 10mg einzustellen?



Ich vermute schon. Momentan bleib ich bei den 20mg.
Wenn die Situation rund um Corona ruhiger wird werd ich das aber mal angehen.

Meine Therapie hab ich vor ein paar Monaten recht erfolgreich abgeschlossen aber durch die Umstände fallen meine Kontrolltermine zurzeit weg.
Hab evtl einfach nen schlechten Zeitpunkt gewählt um die Pillen loszuwerden. Breites Grinsen


Ich war im Thread vorher nicht am Start, aber kann mir das mal jemand erklären? Wahrscheinlich reihe ich mich ein in die Gruppe der Unwissenden, aber für mich klingt das irgendwie seltsam - Medikamente gegen psychische Probleme. Also jetzt mal festgemacht an Deinem Beispiel - da ist der Stress auf Arbeit, wenn auch nicht die Ursache, zumindest mal ein Verstärker. Inwiefern helfen da Medikamente?
28.03.2020 11:51:18  Zum letzten Beitrag
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[Mercyful_Fate]

AUP [Mercyful_Fate] 08.12.2015
 
Zitat von Ameisenfutter

 
Zitat von [Mercyful_Fate]

 
Zitat von Schm3rz

Mit sinkenden Spiegel also irgendwann am Wendepunkt angekommen, besteht bei dir die Möglichkeit dich ggf. auf 10mg einzustellen?



Ich vermute schon. Momentan bleib ich bei den 20mg.
Wenn die Situation rund um Corona ruhiger wird werd ich das aber mal angehen.

Meine Therapie hab ich vor ein paar Monaten recht erfolgreich abgeschlossen aber durch die Umstände fallen meine Kontrolltermine zurzeit weg.
Hab evtl einfach nen schlechten Zeitpunkt gewählt um die Pillen loszuwerden. Breites Grinsen


Ich war im Thread vorher nicht am Start, aber kann mir das mal jemand erklären? Wahrscheinlich reihe ich mich ein in die Gruppe der Unwissenden, aber für mich klingt das irgendwie seltsam - Medikamente gegen psychische Probleme. Also jetzt mal festgemacht an Deinem Beispiel - da ist der Stress auf Arbeit, wenn auch nicht die Ursache, zumindest mal ein Verstärker. Inwiefern helfen da Medikamente?



Ganz ehrlich? Keine Ahnung.
Aber es hilft. Seit ich meinen Spiegel wieder hochgefahren hab gehts mir sogar deutlich besser. Arbeit läuft besser, weniger Kopfzerbrechen über jeden Mist.

Aber wie genau das funktioniert.. keine Ahnung. Serotonin ist Magie oder so.
28.03.2020 11:56:04  Zum letzten Beitrag
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Ameisenfutter

AUP Ameisenfutter 23.12.2022
Okay, eben mal gelesen, was das macht. Im Grunde reichert das Medikament einfach nur Serotonin an. Also das ballert quasi auch gar nicht? In meiner Vorstellung waren Antidepressiva auch einfach immer Rauschmittel.

/ Sorry, das ist wahrscheinlich einfach dieselbe Naivität, die dafür gesorgt hat, dass das Thema hier zum eigenen Thread eskaliert ist. Breites Grinsen
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Ameisenfutter am 28.03.2020 12:01]
28.03.2020 12:01:01  Zum letzten Beitrag
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Lord Nighthawk

Deutscher BF
Das Problem ist das Medikamentationen alleine meistens keinen Sinn ergeben.

In der Theorie verläuft das eigentlich so das man Stimmungsaufheller bzw. Stressblocker einnimmt, gleichzeitig aber über eine entsprechende Gesprächstherapie versucht dem Betroffenen eine "Elefantenhaut" für das Problemgebiet zu verpassen damit er wärend der Einnahme lernt mit der Problemsituation besser umzugehen.

Gibt man nur Medikamente hat man zwar wärend der Einnahme/Wirkzeit einen Effekt, setzt man das Zeug wieder ab ist der Betroffene erneut mit der Ursprungssituation konfrontiert für den sein Mindset bereits zum Start der Behandlung keine Lösung parat hatte - und der Kreislauf beginnt erneut.

Eine ultimative Lösung gibt es da nicht, bei einigen schlägt das an, andere hängen selbst bei korrekter Behandlung Jahre oder gar Jahrzehnte in ihren Schleifen.

Das hängt auch damit zusammen wie lange solche Sachen bereits im Unterbewußtsein gereift ist, jemand der unbewußt 20 Jahre scheiße gefressen hat wird nicht in nem halben Jahr geheilt werden können, dafür hat sich das Hirn viel zu lange bereits entspreched intern vernetzt, sowas dauert dann.

@Ameisenfutter: "Rauschmittel" gibts normalerweise nur bei Extremphasen oder starken Panikattacken, ich hab hier 50 Tafil für den absoluten Notfall, in den letzten 6 Monaten aber gerade mal 3 Stück genommen.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Lord Nighthawk am 28.03.2020 12:05]
28.03.2020 12:03:25  Zum letzten Beitrag
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Psyke23

Psyke 12.07.2023
 
Zitat von Ameisenfutter

Also das ballert quasi auch gar nicht?



Das einzige was da eventuell ballert sind die Nebenwirkungen.
28.03.2020 12:03:49  Zum letzten Beitrag
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[Mercyful_Fate]

AUP [Mercyful_Fate] 08.12.2015
 
Zitat von Ameisenfutter

Okay, eben mal gelesen, was das macht. Im Grunde reichert das Medikament einfach nur Serotonin an. Also das ballert quasi auch gar nicht? In meiner Vorstellung waren Antidepressiva auch einfach immer Rauschmittel.

/ Sorry, das ist wahrscheinlich einfach dieselbe Naivität, die dafür gesorgt hat, dass das Thema hier zum eigenen Thread eskaliert ist. Breites Grinsen




Naja es gibt auch durchaus Antidepressiva, grade ältere, die dafür Sorgen das du einfach nur Matsch bist.
Hatte ich auch schon das vergnügen, schon ne weile her deshalb hab ich vergessen wie das hieß. peinlich/erstaunt
28.03.2020 12:06:13  Zum letzten Beitrag
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Schm3rz

AUP Schm3rz 25.03.2022
 
Zitat von Ameisenfutter

 
Zitat von [Mercyful_Fate]

 
Zitat von Schm3rz

Mit sinkenden Spiegel also irgendwann am Wendepunkt angekommen, besteht bei dir die Möglichkeit dich ggf. auf 10mg einzustellen?



Ich vermute schon. Momentan bleib ich bei den 20mg.
Wenn die Situation rund um Corona ruhiger wird werd ich das aber mal angehen.

Meine Therapie hab ich vor ein paar Monaten recht erfolgreich abgeschlossen aber durch die Umstände fallen meine Kontrolltermine zurzeit weg.
Hab evtl einfach nen schlechten Zeitpunkt gewählt um die Pillen loszuwerden. Breites Grinsen


Ich war im Thread vorher nicht am Start, aber kann mir das mal jemand erklären? Wahrscheinlich reihe ich mich ein in die Gruppe der Unwissenden, aber für mich klingt das irgendwie seltsam - Medikamente gegen psychische Probleme. Also jetzt mal festgemacht an Deinem Beispiel - da ist der Stress auf Arbeit, wenn auch nicht die Ursache, zumindest mal ein Verstärker. Inwiefern helfen da Medikamente?



Citalopram gehört zu den selektiven Serotonin Wiederaufnahmehemmern, mit der erhöhten Konzentration an Serotonin soll die Stimmung aufgehellt werden. Eine Lösung für die Ursache ist es nicht, es hat eine begleitende, unterstützende Funktion.
28.03.2020 12:08:14  Zum letzten Beitrag
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[2XS]Nighthawk

AUP [2XS]Nighthawk 04.05.2015
Grad mal nachgeschaut, mein Vater hat dann Mirtazapin bekommen, das hat schon nach dem 10. Tag gewirkt, das Escitalopram ueber Monate genau 0 peinlich/erstaunt.
28.03.2020 12:17:44  Zum letzten Beitrag
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Schm3rz

AUP Schm3rz 25.03.2022
Die Wahl des Medikaments ist ein try and error Verfahren, Mirtazapin, Fluoxetin, Escitalopram, Venlafaxin usw...schlussendlich muss man Wirkung und Nebenwirkungen abwägen.
28.03.2020 12:21:06  Zum letzten Beitrag
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FuSL

AUP FuSL 22.06.2012
 
Zitat von SwissBushIndian

Inzwischen ist das Thema ADHS bei erwachsenen aber viel bekannter, und so habe ich jetzt tatsächlich eine Praxis gefunden, die sich unter anderem darauf spezialisiert. Mein Ziel ist es auch nicht wirklich, medikamentös behandelt zu werden, sondern mir einfach bessere Strategien für den Alltag bereit zu legen. Falls es dazu Ritalin brauchen sollte: her damit.



Gute Einstellung, und gute Sache, dass du's angehst. Hier gilt dann auch, grob: medikamentöse Behandlung kann dabei immens helfen, Strategien & Co. zu entwickeln, einzuhalten und "einzubrennen", sozusagen. Manchmal macht's aber auch Sinn, das ganze trotzdem über lange Zeit hinweg weiterzunehmen, denn: Auch mit ADHS-Medikation ist's gut möglich, dass man's auch weiterhin noch schwer genug hat, und warum sich's dann selbst wieder schwerer machen, wenn man ein relativ unproblematisches Medikament hat. Aber: Dazu wird's sicherlich sowieso genug Beratung in der Praxis geben

 
Zitat von SwissBushIndian

Ist aber auch nicht alles schlecht, ne. Hyperfocus is one hell of a drug, vor allem bei Scheiss den man gerne macht. Und beruflich habe ichs inzwischen so hingebogen, dass ich damit relativ gut klar komme und mich auch mal durch fade Tage boxen kann.



Das ist so 'ne Sache, wo es wirklich hilft, wenn man einen "ADHS-geeigneten" Beruf findet. Hab ich gehört Breites Grinsen

 
Zitat von Lord Nighthawk

[post]



Depression ist hinterhältiger Scheiß und so. Auf jeden Fall drücke ich alle Daumen, dass sich das weiter vielversprechender entwickelt!

 
Zitat von [Mercyful_Fate]

Ganz ehrlich? Keine Ahnung.



Lustigerweise hat man in erstaunlich vielen Bereichen dahingehend erstaunlich wenige Ahnung, warum Dinge wirken und was genau die Mechanismen der Medikamente oder der Erkrankungen sind – man freut sich nur, wenn Medikamente wirken Breites Grinsen

@Ameisenfutter

Es hilft vielleicht ein bisschen, wenn man dazu im Kopf hat, dass viele psychische Krankheiten organische Ursachen haben (auch wenn man diese, wie gesagt, häufig noch nicht recht versteht. Hirn ist komplex, yo) – und dementsprechend Medikamente auf ganz unterschiedliche Arten darauf Einfluss haben können. Ist halt auch nicht anders, als L-Thyroxin zu nehmen, wenn man 'ne Schilddrüsenunterfunktion hat – nur halt ganz anders Breites Grinsen
Aber ja, der teils schlechte Eindruck von Psychopharmaka stammt vermutlich daher, dass die früheren Substanzen oft viel unspezifischer wirkten und dann tatsächlich mal "einfach nur platt machen" (muss man leider auch heutzutage manchmal noch anwenden; und in manchen Bereichen gibt's teils auch einfach nicht viele andere Möglichkeiten, Stichwort Schizophrenie und Neuroleptika und so). Außerdem fallen (siehe z.B. ADHS, oder (als nicht-nachhaltige Notlösung) Benzodiazepine bei Panikattacken etc.) auch manche Betäubungsmittel mit in die Kategorie.
Die gebräuchlicheren Antidepressiva wiederum (SSRIs, tryziklische Antidepressiva, MAO-Hemmer) sind da aber ziemlich anders.

Außerdem: Was Lord Nighthawk sagt. Medikamente allein können helfen, aber meist am besten in Kombination mit sonstigen therapeutischen Maßnahmen.
28.03.2020 12:28:20  Zum letzten Beitrag
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csde_rats

AUP csde_rats 04.09.2021
 
Zitat von [Mercyful_Fate]

 
Zitat von Ameisenfutter

Okay, eben mal gelesen, was das macht. Im Grunde reichert das Medikament einfach nur Serotonin an. Also das ballert quasi auch gar nicht? In meiner Vorstellung waren Antidepressiva auch einfach immer Rauschmittel.

/ Sorry, das ist wahrscheinlich einfach dieselbe Naivität, die dafür gesorgt hat, dass das Thema hier zum eigenen Thread eskaliert ist. Breites Grinsen




Naja es gibt auch durchaus Antidepressiva, grade ältere, die dafür Sorgen das du einfach nur Matsch bist.
Hatte ich auch schon das vergnügen, schon ne weile her deshalb hab ich vergessen wie das hieß. peinlich/erstaunt



Das war vor ~8 Jahren mal der erste und einzige Versuch beim adulten Rats was medikamentös (... oder anderweitig) zu therapieren und lief unmittelbar auf "gg no re" Niveau.

Wobei ich jetzt neben dem oben angesprochenen Problem des "ich sehe tote Menschen" auch nicht wirklich etwas habe, was nicht durch die Persönlichkeitsstruktur "grundlegend faule Sau" erklärbar wäre. Antriebslosigkeit und "das geht morgen sicherlich auch noch, irgendwie" sind ja ohnehin eher Zeitgeist.
28.03.2020 13:00:06  Zum letzten Beitrag
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BlackBandit

AUP BlackBandit 07.04.2019
 
Zitat von SwissBushIndian

Ist aber auch nicht alles schlecht, ne. Hyperfocus is one hell of a drug


Definitiv. Dumm nur wenn er bei Sachen anspringt, die grade wirklich nicht notwendig sind und drum das nötige Zeug mal wieder liegen bleibt. Und einfach "snap out of it" ist nicht. Breites Grinsen
28.03.2020 15:24:52  Zum letzten Beitrag
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gott.[shake]

AUP gott.[shake] 03.12.2008
 
Zitat von Der_Major

Finde ich richtig respektabel, dass ihr euch so offen dazu äußert



Ich auch und hätte ich ehrlich gesagt auch nicht so mit gerechnet. peinlich/erstaunt
Gleichzeitig habe ich aber auch die Erfahrung gemacht, dass einige Leute mit psychischen Störungen auch mal gerne darüber reden, wenn sie die Möglichkeit haben dies zu tun (ohne dabei gleich abgestempelt zu werden). Dabei ist die Diskrepanz zwischen dem Vorhandensein von psych. Störungen und der Thematisierung eigentlich riesig. Die Prävalenz (das Vorkommen) von allen psych. Krankheiten liegt in Deutschland bei etwa 30% pro Jahr (!). Das heißt, fast ein Drittel der Leute hat nicht nur im Leben, sondern in jedem Jahr, eine Kondition die unter die Definitionen fallen (ist bei Frauen etwas höher als bei Männern).

 
Zitat von Ameisenfutter

Okay, eben mal gelesen, was das macht. Im Grunde reichert das Medikament einfach nur Serotonin an. Also das ballert quasi auch gar nicht? In meiner Vorstellung waren Antidepressiva auch einfach immer Rauschmittel.

/ Sorry, das ist wahrscheinlich einfach dieselbe Naivität, die dafür gesorgt hat, dass das Thema hier zum eigenen Thread eskaliert ist. Breites Grinsen



Das nehme ich niemandem übel, wie FuSl ja auch schon geschrieben hat: Selbst die gesammelte Medizin weiß eigentlich gar nicht so richtig, was in unseren Gehirnen abgeht. Breites Grinsen
Deswegen können die meisten psych. Störungen auch nicht durch irgendwelche "biologischen" Tests erkannt werden (wie zum Beispiel bei einem Test auf einen Virus...), sondern werden durch das gemeinsame und andauernde auftreten von Symptomen diagnostiziert. Zum Beispiel nach dem DSM-5 (amerikanisches Klassifikationssystem): Haben sie mindestens fünf dieser Symptome (Depressive Stimmung, Vermindertes Intesse, Gewichtsverlust, Schlaflosigkeit/Schlafbedürfnis, Todesgedanken, usw.) und die lassen sich nicht durch etwas anderes Erklären (Tod in der Familie, Medikamenten/Drogen)? Glückwunsch, sie haben eine schwere Depressive Episode!

Relativ unumstritten ist (bei den meisten Medizinern/Psychologen) aber inzwischen, dass viele psychische Störungen einen konkreten biochemischen Auslöser (im Gehirn) haben. Dabei sind für die Krankheiten im Prinzip die selben Mechanismen verantwortlich, die bei gesunden Menschen die Gefühle auf "gesundem Niveau" regulieren. Das sind eben die zahlreichen Botenstoffe die unseren Körper steuern (Serotonin, Dopamin und (Nor)adrenalin sind da nur bekanntesten).
Kranke Menschen haben dann (vermutlich) von diesen halt zu viel oder zu wenig - und dafür kann es auch wieder unschiedliche Gründe geben. Es ist einfach eine "Fehlfunktion" im Körper, die durch die Medikamente ausgeglichen werden soll. SSRI (eine Gruppe von häufig verschriebenen Antidepressiva) sorgen, wie du selbst schon gelesen hast, dann zum Beispiel dafür, dass das körpereigene Serotonin langsamer abgebaut wird und dadurch mehr vorhanden ist. Andere Stoffe wie Amphetamine sorgen hingegen für eine höhere Ausschüttung von Botenstoffen.
Und warum nimmt man dafür Medikamente und macht nicht einfach mehr Sachen, die bei "normalen" Leuten helfen (Sport, Liebe, Frische Luft? Ich finde da den Vergleich mit Diabetes-Patienten ganz gut: Der Körper kann einfach nicht genug Insulin produzieren, deswegen muss es von außen hinzu gefügt werden.
Allerdings sind Substanzen trotzdem nicht der einzige Weg um das zu regulieren. So hilft manchen depressiven Menschen auch der REM-Schlafentzug. Während des Schlafen wird Serotonin vermehrt abgebaut, und deshalb fühlt man sich morgens scheiße, kaputt und müde (vereinfacht gesagt). Bleibt man die Nacht wach ist wenn die Sonne aufgeht die schönste Zeit des Tages, weil deutlich mehr Serotonin vorhanden ist (ist bei mir auch so, wenn ich mal durch mache). Auch Sport und körperliche Betätigung können helfen, genauso ist Verhaltens- und Gesprächstherapie wichtig.
Das geht aber nur, wenn man nicht schon so down ist, dass man das alles nicht mehr macht sondern nur noch im Bett rum liegt. Solche Menschen brauchen Medikamente um überhaupt die Chance zu haben, etwas gegen ihre Probleme tun zu können.

Dazu kommen natürlich auch noch die grundsätzlichen Schwierigkeiten, welche die moderne Erwerbsgesellschaft mit sich bringt: Eigentlich jeder ist irgendwie betroffen von Stress, Leistungsdruck und dem gesellschaftlichen Bild, dass Emotionen zeigen auch immer ein bisschen Schwäche bedeutet. Zusammen mit dem Gefühl, dass man "funktonieren muss", werden Medikamente meines Empfindens nach vielleicht von manchen aber auch als zu einfache Lösung gesehen - Pillen rein und weitermachen führ auch nicht zur Gesundheit (Ist z.B. in den USA aber sicherlich noch stärker ausgeprägt als hier).
Ich persönlich glaube, dass zwischen psychischen Störungen und Schwierigkeiten im Sozial- und Berufsleben ein wechselseitiger Zusammenhang besteht, der in der Gesellschaft viel zu wenig beachtet wird.

Sorry für den langen Text. peinlich/erstaunt Ich hoffe aber, dass kann das ganze ein bisschen erklären. Und auch von mir noch mal der Disclaimer, dass ich kein Mediziner oder Psychologe bin. Ich beschäftige mich aber schon seit Jahren als Hobby (und zur Selbsterkenntnis Breites Grinsen) mit dem ganzen Gebiet und habe zig Paper und Bücher zu psych. Krankheiten und der Funktion unseres Gehirn gelesen. Ausserdem habe ich mich im Studium mit Emotionen und psych. Krankheiten aus sozialwissenschaftlicher Sicht beschäftigt. Also wie immer alles mit 'ner Prise Salz genießen.
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von gott.[shake] am 28.03.2020 15:55]
28.03.2020 15:50:54  Zum letzten Beitrag
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Drosselmeyer

AUP Drosselmeyer 04.08.2018
Das ich gehörig einen an der Klatsche habe ist ja wohl bekannt

Nehme zur Zeit 2 Medikamente Citalopram 20mg(inzwischen seit fast 10 Jahren) und ein anderes aus der Gruppe der Neuroleptika, bin gut eingestellt und kann damit einigermaßen gut leben.

Wo mich aber regelmäßig schüttelt wenn es schief läuft und zwar nicht bei mir, sondern anderen Leuten. Da werden Kinder ins Gleisbett vor einen Zug geschubst und ich denke mir Scheiße der Schubser hättest Du sein können. Ich hab danach echt Angst gehabt irgendeinen Mist zu bauen, wenn ich an der UBahnhaltestelle stand und wartete. Das hat sich wieder gelegt. Ich habe danach mal 10 Tage auf meine Medis verzichtet um zu gucken ob wirklich so ein Monster bin, aber der Wirkspiegel wohl zu hoch jedenfalls hab ich dann wieder genommen.

Erinnere mich noch gut daran wie neben sonem Kerl im Kino gesessen habe und ihm aufs Maul hauen wollte weil seine blosse Nähe und Anwesenheit mich genervt hat. Musste dann die erste Häfte des Films innerlich auf mich einreden, dass ich mich beruhige und keinen Mist mache.

Das war noch bevor ich die Medis nahm. War danach auch Jahre nicht mehr Kino.

Andere Geschichte war das 2010, ich nahm gerade ein halbes Jahr Citalopram, Anfing Stimmen zu hören, das meine Nachbarn mich aus dem Haus ekeln wollten und das ich ein fauler arbeitsloser Penner wäre und so weiter und so fort.
Da ich zu der Zeit bei sozialpsychatrischen Dienst betreut wurde, habe ich das geschildert und die gute Frau hat mich sofort zum Neurologen geschickt. Dort bekam ich dann ein Rezept für einige Tabletten Risperdon. Ich hab mich 2 weitere Tage verrückt gemacht bis dann aus Leidensdruck eine Tablette genommen habe. Da war ich etwas weggetreten und eine Böäckerin dachte ich wäre ein Druffie aus dem Westpark und wollte mich erst mal ums Wechselgeld bescheissen. Fand ich nicht gut. Egal. Das Zeug wirkte ganz gut und ich nahm es auch ca 5 Jahre. Die Nebenwirkungen waren nicht so dolle. 30kg Gewichtszunahme und das man keine Lust auf oder an Sexualität hatte.

Jetzt nehme ich etwas anderes (Abilify 15mg) und hab mit keinen nennenswerten Nebenwirkungen zu kämpfen.

Zu dem Medikamente kann ich sagen, dass Citalopram meine Gehirnchemie wieder in Ordnung gebracht hat nachdem ich 2008/2009 eine fiese Psychose mit Schlafstörungen, Selbstmordgedanken und Realitätsverlust hatte.

Therapien habe 2 bisher gemacht. 2011 ging die erste zuende, 2017 die zweite. warum zwei. Die erste half mir mit der Vergangenheit abzuschliessen bzw diese besser zu verkraften(den frühen Tod des eigenen Vaters mit 38Jahren).
Die Zweite um generell besser klar zu kommen.

Und jetzt sollte im März Nr3 folgen, um die Techniken noch mal aufzufrischen.

Was mich zur Zeit stört ist, dass seitdem nicht mehr rauche keine Kohlen mehr zulegen kann. Wenn ich bei einer Aufgabe stecken bleibe dann kann ich mal eben eine Rauchen gehen und komme "gedopt" zurück. Da hänge ich doch oft in den Seilen.
Und Punkt 2) ich würde die Dosis von den Medis reduzieren aber mein Arzt meint dass wäre keine gute Idee, da es doch gut läuft wie es ist.


Ist alles etwas konfus geraten aber ich kann für mich nur sagen:
Therapie lohnt sich wirklich und hat mir gut geholfen
Wenn das nur 10-15 Jahre eher gewusst hätte, dann wäre vielleicht noch etwas aus mir geworden und ich hätte mir einiges erspart.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Drosselmeyer am 28.03.2020 19:23]
28.03.2020 17:50:57  Zum letzten Beitrag
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pumpi2k

AUP pumpi2k 18.05.2015
Omega 3 Fettsäuren werden seit geraumer Zeit zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Dabei ist das Verhältnis von EPA zu DHA und die Dosierung aber anscheinend ausschlaggebend für eine Wirkung. Das gute daran ist, dass diese Therapieform keine/kaum Nebenwirkungen hat.

Hier eine junge Metaanalyse aus Nature Translational Psychiatry.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von pumpi2k am 28.03.2020 18:00]
28.03.2020 17:58:23  Zum letzten Beitrag
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Q241191

Marine NaSe II
Mal grob, wie es bei mir damit aussieht:

Angststörung, seitdem ich sieben Jahre alt bin. Schule war immer die Hölle, mündlich immer vier und fünf wegen der Angst und generell deswegen keine Lust auf Schule. Nochmal ein Dankeschön an meinen "A-Kurs"-Mathelehrer Herrn L., der mich ständig vor dem ganzen Kurs bloßgestellt hat. Höhepunkt war, dass er mich etwas gefragt hatte und ich aus Angst einfach nichts gesagt habe und er dann mit höhnischem Tonfall meinte: "Wir warten hier jetzt so lange, bis der liebe Hans etwas sagt". Dann gefühlt zwei Stunden Stille, bis er aufgab und mir noch einen Spruch reindrückte.

Daheim dann immer Stress von einem Vater, der selbst depressiv und ängstlich war, auf der Arbeit gemobbt wurde und das an seiner Familie ausließ. Gesprochen wurde über so etwas nie. Probleme musste jeder mit sich selbst ausmachen.

Dann habe ich mich durch diverse schulische Ausbildungen gekämpft und danach eine kaufmännische Ausbildung begonnen. Die Berufsschule war schrecklich, da ich mal wieder der Außenseiter war, da ich nichts sagte. Während der Pausen versteckte ich mich auf der Toilette. Die Noten waren auch wieder katastrophal, trotzdem schaffte ich die Abschlussprüfungen, obwohl ich am Ende gar nicht mehr in der Berufsschule anwesend war. Anschließend in der Buchhaltung gearbeitet. Keine so gute Idee mit einer Angst vor dem Telefon, den Kollegen usw. etc. Ich bin jeden Morgen mit Bauchschmerzen hin und habe dann nach zwei Jahren meinen Vertrag auslaufen lassen. Ich werde nie die Erleichterung vergessen, die ich verspürte, als ich das letzte Mal ausstempeln musste und freute mich richtig auf ALG I.

Dann erstmal ein Jahr in irgendwelchen Maßnahmen gewesen und mich wegen der Ängste nicht wirklich um einen neuen Job bemüht. Anschließend die Idee, doch endlich das Abitur in Vollzeit nachzumachen. Lief dann anfangs sogar besser als erwartet. Ich war nicht der Außenseiter und fand sogar Leute, mit denen ich mich halbwegs verstand. Die mündliche Noten waren jedoch immer noch eine Katastrophe und gegen Ende häuften sich die Fehlzeiten, weil ich vor bestimmten Lehrern Angst hatte. Das ging so weit, dass ich eine eigene Anwesenheitsliste in Excel führte, um zu berechnen, ob ich in den Fächern noch bewertet werden kann und wie oft ich demzufolge noch daheim bleiben kann. Die Prüfungen bestand ich dann auch noch irgendwie. Zum Abiball und zur Zeugnisübergabe traute ich mich nicht. Ich holte mein Zeugnis nach Schuljahrende im Sekretariat ab.

Jetzt fasse ich mich mal kürzer:

Dann Studium begonnen, bis ich mich nicht mehr in die Uni getraut habe. Da fing dann die Depression an. Blieb immer länger im Bett. Redete mir ein, ich würde jetzt einfach etwas anderes studieren, was jedoch nicht passierte. Bin nicht zum Jobcenter gegangen, weil ich Angst davor hatte, arbeiten gehen zu müssen. Habe dann drei Jahre lang von meinen ganzen Ersparnissen - war immer sehr sparsam - gelebt und mich unter anderem selbst versichert. Als das Geld dann 2014 weg war, zum JC und ALG II beantragt. Dann über die Jahre diverse Maßnahmen gemacht, jedoch auch Tricks angewandt, um nicht arbeiten zu müssen. Die Depression wurde dann immer heftiger. Phasen mehrerer Wochen mit Tag-Nacht-Umkehr - um 20:00 Uhr aufstehen, an den PC und um 08:00 Uhr ins Bett. Die Wohnung vermüllte, Körperpflege einmal die Woche usw.

Das lief so bis 2017. Meine Depri-Ex, die noch schlimmer dran ist als ich, empfahl mir, einen Therapeuten aufzusuchen. Der empfahl mir, mich doch in eine Klinik zu begeben. Davor hatte ich Angst, aber irgendwie wollte ich auch endlich etwas dagegen machen. Dann dreieinhalb Monate Klinik. Das war ganz cool, da es eben eine Blase ist, in der man auf Menschen trifft, denen es genauso geht wie einem selbst. Leider mangelt es da noch an Nachsorge und so fiel ich nach der Klinik wieder in ein sehr großes, depressives Loch bis Mitte 2018. Da schaffte ich es zu einer Verhaltenstherapeutin.

Im Rahmen eines Wochenprotokolles, das ich führen sollte, sagte ich mir, dass es jetzt reicht mit dieser ganzen Scheiße und seitdem bin ich frei von Depressionen. Das hat einfach so funktioniert, ganz ohne Medikamente.

Die Ängste sind leider immer noch da. Dagegen mache ich seit über einem Jahr Verhaltenstherapie und es hat sich schon geebssert, ist aber immer noch viel Arbeit. Darüber hinaus habe ich auch noch eine Körperwahrnehmungsstörung, wegen der ich auch schon im Bett liegen geblieben bin. Deswegen hatte ich mich auch quasi sieben Jahre lang jeden Tag gewogen usw.

Jetzt im Nachhinein macht es mich sehr traurig, dass ich sicherlich 15 Jahre meines Lebens an diese verdammte Krankheit verloren habe und dann auch noch im jungen Alter.

Aber was solls...

Jetzt einfach so viel reißen, wie noch möglich ist.
28.03.2020 19:02:26  Zum letzten Beitrag
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SwissBushIndian

AUP SwissBushIndian 07.11.2011
 
Zitat von FuSL

 
Zitat von SwissBushIndian

Inzwischen ist das Thema ADHS bei erwachsenen aber viel bekannter, und so habe ich jetzt tatsächlich eine Praxis gefunden, die sich unter anderem darauf spezialisiert. Mein Ziel ist es auch nicht wirklich, medikamentös behandelt zu werden, sondern mir einfach bessere Strategien für den Alltag bereit zu legen. Falls es dazu Ritalin brauchen sollte: her damit.



Gute Einstellung, und gute Sache, dass du's angehst. Hier gilt dann auch, grob: medikamentöse Behandlung kann dabei immens helfen, Strategien & Co. zu entwickeln, einzuhalten und "einzubrennen", sozusagen. Manchmal macht's aber auch Sinn, das ganze trotzdem über lange Zeit hinweg weiterzunehmen, denn: Auch mit ADHS-Medikation ist's gut möglich, dass man's auch weiterhin noch schwer genug hat, und warum sich's dann selbst wieder schwerer machen, wenn man ein relativ unproblematisches Medikament hat. Aber: Dazu wird's sicherlich sowieso genug Beratung in der Praxis geben



Ich meinte damit auch nicht, dass ich mich irgendwie gegen die Medikamente wehren möchte. Ich sehe darin einfach nicht "die Lösung", respektive den heiligen Gral. Ohne an mir zu arbeiten, bringen wahrscheinlich auch Medikamente nichts. In Kombination bin ich gerne gewillt das auzuprobieren.

 
Zitat von FuSL

 
Zitat von SwissBushIndian

Ist aber auch nicht alles schlecht, ne. Hyperfocus is one hell of a drug, vor allem bei Scheiss den man gerne macht. Und beruflich habe ichs inzwischen so hingebogen, dass ich damit relativ gut klar komme und mich auch mal durch fade Tage boxen kann.



Das ist so 'ne Sache, wo es wirklich hilft, wenn man einen "ADHS-geeigneten" Beruf findet. Hab ich gehört Breites Grinsen



Definitiv, wobei das halt auch sehr individuell ist. Ich habe zwei Freunde, die beide auch erst im Erwachsenenalter diagnostiziert wurden. Der eine ist Wirtschaftsprüfer, die andere Controllerin. Funktioniert offenbar auch da sehr gut, und ich könnte mir nicht vorstellen, das auch nur 5 Minuten lang machen zu müssen Breites Grinsen

 
Zitat von BlackBandit

 
Zitat von SwissBushIndian

Ist aber auch nicht alles schlecht, ne. Hyperfocus is one hell of a drug


Definitiv. Dumm nur wenn er bei Sachen anspringt, die grade wirklich nicht notwendig sind und drum das nötige Zeug mal wieder liegen bleibt. Und einfach "snap out of it" ist nicht. Breites Grinsen



Ja, das ist natürlich so. Vor allem das liegenbleiben ist halt wirklich der Oberklassiker. Ich bin da meiner Freundin dankbar, die dann auch mal genug oft nachhakt, bis ich meinen Scheiss erledigt kriege.


So ganz allgemein äussert sich bei mir die Unruhe auch gar nicht so sehr darin, nicht still sitzen zu können, sondern viel mehr mit innerer, mentaler, Unruhe. Mir fällt es auch schwer mal wirklich zu entspannen, "nichts" zu tun. Ich gehe deswegen zum Beispiel auch gar nicht mehr gerne ins Kino, und schaue mir auch zuhause sehr selten etwas im Fernseher an. Aber das kann dann halt auch mal kippen und mich mehr Stress aussetzen als ich es eigentlich gerne hätte.

Insgesamt leide ich darunter nicht wahnsinnig, vor allem auch weil ich einfach schon vor Jahren akzeptiert habe, dass ich offenbar einen an der Klatsche habe. In den Anfängen der Grundschule wurde ich noch gemobbt, aber das habe ich dann irgendwann einfach abperlen lassen. Wer mit mir nicht auskommen will muss das auch nicht, beruht aber auch auf Gegenseitigkeit. So habe ich eigentlich von den oft assozierten sozialen Problemen die meisten schön umgangen. Richtig viel Glück gehabt damit.

Viel mehr stört mich einfach, dass mir Sachen schwer fallen, die für andere ein Kinderspiel sind. E-Banking ist so mein absoluter Horror, weil ich daran innert Minuten verzweifle und wirklich kämpfen muss um alles zu erledigen. Strukturiert einkaufen ist auch eher so meine Schwäche, ohne Einkaufszettel geht gar nix weil OH GEIL MEIN LIEBLINGSKÄSE BOAH NICENSTEIN. Lange Meetings überlebe ich nur, wenn ich mir viel zu viele Notizen mache um irgendwas zu haben worauf ich mich zusätzlich zum Gelaber noch konzentrieren kann. In Vorlesungen gehen ist auch so etwas, was mir nie wahnsinnig viel gebracht hat, weil ich da viel zu schnell abdrifte. Das ist schon alles oft ziemlich frustrierend, aber inzwischen weiss ich ja wie der Hase läuft und habe gelernt, auch mal gezielt Gegensteuer zu geben. Da hat definitiv auch geholfen, etwas zu finden wo ich meine sonstigen Stärken nutzen kann um Erfolgreich zu sein.

Ist aber für mein Empfinden alles ziemlicher Pipifax im Vergleich zu dem was andere hier so posten.
28.03.2020 19:19:11  Zum letzten Beitrag
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Oli

AUP Oli 21.12.2018
 
Zitat von Q241191




Danke fürs Teilen. Darf ich fragen, wieso du erst so spät irgendwas Richtung Therapie gemacht hast? Ist dir vorher nie der Gedanke gekommen, oder wars Antriebslosigkeit? Und hat in deiner Kindheit nie mal irgendwer gemerkt, dass man da mal nachschauen könnte?
28.03.2020 20:19:48  Zum letzten Beitrag
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Q241191

Marine NaSe II
Nein, in meiner Kindheit gab es niemanden. Mein Vater war ja selbst krank - der hat übrigens bis 2012 ausgehalten und ist dann mit Burnout in die Frührente - und ist ein Mensch der ungern zum Arzt geht. Meine Mutter war immer froh, wenn sie ihre Ruhe hatte und wollte nichts von Problemen hören. Von Lehrkräften etc. kam auch nichts. Auf meinen Zeugnissen stand ständig, dass ich, bei besserer mündlicher Mitartbeit, erfolgreicher sein könnte. Daraus hat niemand Schlüsse gezogen.

Ich selbst habe erst um 2006/2007 herum per Eigenrecherche im Netz entdeckt, dass es solche Störungen überhaupt gibt. Warum ich selbst nichts getan habe, kann ich nicht genau sagen. Irgendwie gab mir die Depression auch eine Art von Sicherheit. Ich kann ewig im Bett liegen und muss nichts machen, bin eh vermittlungsunfähig und das Leben läuft ja weiter. Außerdem hatte ich auch Angst davor, damit zu einem Arzt zu gehen. Darüber hinaus habe ich mir immer eingeredet, dass ich keine Hilfe brauche. Dass ich ein Meister im Verdrängen bin, wird sicherlich auch seinen Teil dazu beigetragen haben.
28.03.2020 22:19:58  Zum letzten Beitrag
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Dr.Hamster

Leet
Ist Verhaltenstherapie auf Englisch Cognitive Behaviour Therapy? Davon hab ich schon viel gelesen, scheint ja wirklich oft zu helfen.
28.03.2020 22:27:54  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Psychische Störungen ( "Alle meine Leute haben einen an der Klatsche" )
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