Du bist nicht eingeloggt! Möglicherweise kannst du deswegen nicht alles sehen.
  (Noch kein mods.de-Account? / Passwort vergessen?)
Zur Übersichtsseite
Hallo anonymer User.
Bitte logge dich ein
oder registriere dich!
 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Psychische Störungen ( "Alle meine Leute haben einen an der Klatsche" )
« erste « vorherige 1 ... 56 57 58 59 [60] 61 nächste » letzte »
erste ungelesene Seite | letzter Beitrag 
[WHE]MadMax

Phoenix
Du hast noch ein "wie haben wir das früher eigentlich alles geschafft?" vergessen.
Ja, ihr hattet keine Zeit euch mit euren eigenen Problemen auseinanderzusetzen weil dank mangelnder Automatisierung ihr viel mehr arbeiten und selbst machen musstet. Beispiel meine Eltern: Mutter als Krankenschwester hatte morgens um 6:30 Dienstbeginn, also wurde um 6 aufgestanden, n Kaffee ist Gesicht geschüttet, Vattern hat sie zum Dienst gefahren, kam dann heim und hat für die Kinder Frühstück gemacht und geguckt dass die zur Schule und er zur Arbeit kam.
Nach der Schule war Mutter grad wieder daheim, hat Mittag gekocht, Vatter (Lehrer) kam auch um die Zeit zurück. Dann hat sie Abwasch, Wäsche und co gemacht, er n kurzes Nickerchen, dann am Haus Gedöns, Garten, bei den Schularbeiten geholfen bis zum Abendbrot, danach hat er dann den Unterricht für den nächsten Tag vorbereitet, Kinder ins Bett gebracht und teils bis nach Mitternacht Klausuren korrigiert während meine Mutter vorm Fernseher erschöpft eingepennt ist.
Wenn bei ihr Schichtwechsel war, war sie teils komplett durch.
Ab und an haben sie sich nen Abend für Freunde oder Theater freigehalten.

Ich weiss nicht, wie die das durchgehalten haben. Ob das einfach ein "keine Zeit um krank zu sein" war, und ganz viel unterdrückt wurde - das wäre meine Vermutung.

Aber die Sprüche die dann kommen sind bestes "sowas hätts früher nicht gegeben" - Territorium.
29.01.2024 21:05:38  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
LeTschegg

AUP LeTschegg 15.02.2009
Danke Hefe, Loro,

viel davon ist eh schon im Laufen:

- ich bin weiterhin kontinuierlich in Therapie und hab auch nicht vor das zu ändern
- auf der Reha haben wir ganz viel in die Richtung Warnsignale und gute und schlechte Strategien gearbeitet, meine Frau und ich kennen die Warnsignale ganz gut
- mein Job (und es lag fast ausschließlich an dem) ist eigentlich kein Burnout-Faktor mehr, das ist mittlerweile nur noch Rumgepimmel mit Tendenz zu bezahltem Urlaub

Das Hauptproblem ist vermutlich einfach, dass wir bisher einfach zu wenig strukturiert drüber reden, da müssen wir eine Lösung finden, die für uns beide passt (also so, dass sie die Infos bekommt und ich mich nicht bedrängt fühle). Wobei da gerade ihre Angst deutlich stärker ausgeprägt ist als eine reele Burnout-Gefahr, was ich aber nachvollziehen kann nach den Erfahrungen. Da kommt dann noch dazu, dass sie berechtigte Gründe hat, sich Sorgen zu machen, dass ich zu spät mit ihr rede...


Das mit den älteren Angehörigen ist glücklicherweise keine Baustelle, oder zumindest keine ernstzunehmende mehr.

Als ich das erste Mal geäußert hab, dass ich in psychotherapeutischer Behandlung bin hat mein Papa gefragt, wieso ich das mache und nicht einfach Tabletten nehm Hässlon
Mit meiner Mama muss ich noch regelmäßiger drüber reden, die muss ich immermal wieder dahingehend entlasten, dass sie keine schlechte Mutter war und es nicht an meiner Kindheit liegt.
Hab aber auch ab Tag 1 des Burnouts sehr mit offenen Karten gespielt, alles klar auf den Tisch gelegt, alle Symptome, Trigger und auch auf Rückfragen geantwortet. Gegenüber meinem ganzen Umfeld. Das war glaub ich hilfreich.
29.01.2024 21:18:53  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
El_Hefe

El_Hefe
 
Zitat von [WHE]MadMax

Ich weiss nicht, wie die das durchgehalten haben. Ob das einfach ein "keine Zeit um krank zu sein" war, und ganz viel unterdrückt wurde - das wäre meine Vermutung.

Aber die Sprüche die dann kommen sind bestes "sowas hätts früher nicht gegeben" - Territorium.



Glaub wie schon gesagt eher, dass das früher durchaus auch genauso oft (wenn nicht öfter) vorkam, und man das viel mehr versteckt hat und nicht drüber geredet hat. Dann haste halt versucht das mit dir selbst auszumachen, und hast alle Energie reingesteckt, den Schein zu wahren, oder du bist dran kaputt gegangen und der Dorfspinner geworden, hast gesoffen oder bist krepiert oder in der Klinik hinter hohen Mauern verschwunden.

Mein Vater war auch Alkoholiker und (vermutlich) depressiv, da hab ich, beim Ausräumen der Wohnung, Briefe von meiner Mutter an ihn gefunden, von Mitte der Achtziger. Die waren so voller offener Abscheu, Beschimpfungen, Anklage und Verachtung der Krankheit und ihm persönlich gegenüber, dass ich die einfach mal direkt weggeworfen hab. War halt nix mit Krankheit. Psychische Probleme = Faules, gestörtes Charakterschwein, kkthxbye. Ok, da war die Ehe auch schon gecrasht, und die waren eh alles andere als freundlich miteinander zu der Zeit, aber trotzdem. Junge Junge, da kannste halt verstehen warum die Leute früher lieber die Fresse gehalten haben wenn sie sowas hatten.
[Dieser Beitrag wurde 7 mal editiert; zum letzten Mal von El_Hefe am 30.01.2024 0:11]
29.01.2024 21:53:30  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
Gino

kingginord
 
Zitat von Q241191

Ich habe gerade 20 KitKat White in 15 Minuten gegessen. Ich hasse meine Essstörung. verschmitzt lachen
Jetzt noch ne Currywurstpizza und vier mal Cordon bleu. Dazu gibts zwei Liter Eiskaffee.

Ich frage mich ja, ob sich diese Ernährung irgendwann einmal bemerkbar machen wird. verschmitzt lachen So geht es ja seit der Pandemie. Teilweise habe ich mich mal ne ganze Woche lang so ernährt. Trotzdem bin ich noch im Bereich des oberen Normalgewichtes. Besser macht es das nicht. Ich versuche auch schon seit 3,5 Jahren fünf Kilogramm abzunehmen und schaffe es nicht und das, obwohl ich drei bis viermal Sport die Woche mache. Peinlich! traurig

Die Fressanfälle bringen mich eben immer wieder auf 0 zurück.




Ich kenne das mit den KitKats und manchmal auch mehr. Würde aber eher sagen Respekt wenn du bei der Menge an Energiezufuhr dein Gewicht einfach hälst. Was für ein Sport treibst du denn?
30.01.2024 0:19:02  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
fiffi

AUP fiffi 19.04.2008
betruebt gucken
 
Zitat von El_Hefe

[quote=218215,1250109573,"LeTschegg"][b]
 
In der Boomergeneration ist dieses ganz grundlegende Verständnis dazu, wie sich psychische Krankheiten äußern, einfach nicht da. Man muss das meistens von Null erklären.



Qft.
"Ja das ist bestimmt wegen der Schilddrüsenunterfunktion, redeste mal mit dem Arzt über deine Thyroxindosis!"
"Bei uns früher ist auch keiner zur Therapie gegangen!"(= bei uns hat man erst gesoffen, dann seine Frau verprügelt und sich dann am Dachbalken aufgehängt, wie sich das gehört)
"Boah was schon drei Wochen in der Klinik, ja ist das nicht mal bald wieder besser?!"
"Geh halt mal mehr an die frische Luft!"
"Der Leiter der Klinik weiss ja auch nicht alles! Elfriede hat auch mal fünf Mark gefunden und findet das auch"


"Also bei mir hilft ja immer ein schönes, heißes Bad."
04.02.2024 11:01:18  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
Psyke

Psyke 12.07.2023
13.02.2024 12:23:34  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
Melusine

AUP nekojin 24.05.2010
 
Zitat von Psyke





Das ist echt hart.

Vor allem ist 1 in 100 ja gar nicht so wenig.
Und womöglich gibts noch ne Dunkelziffer. Er sagte ja auch, dass er das alles gar nicht so wirklich mitbekommen hat. Wenn es für einen selbst und bei schwächeren Symptomen für die Außenwelt auch nicht klar ersichtlich ist, dann laufen einige Vielleicht ihr Leben lang mit Psychiosen durch die Gegend,ohne es zu merken.

Wir haben doch hier auch Betroffene. Wie sieht da eigentlich die Therapie aus? Wie wirken die Medikamente? Wie ist das vorher / nachher so?
13.02.2024 12:55:37  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
Judeau

judeau
 
Zitat von fiffi

 
Zitat von El_Hefe

[quote=218215,1250109573,"LeTschegg"][b]
 
In der Boomergeneration ist dieses ganz grundlegende Verständnis dazu, wie sich psychische Krankheiten äußern, einfach nicht da. Man muss das meistens von Null erklären.



Qft.
"Ja das ist bestimmt wegen der Schilddrüsenunterfunktion, redeste mal mit dem Arzt über deine Thyroxindosis!"
"Bei uns früher ist auch keiner zur Therapie gegangen!"(= bei uns hat man erst gesoffen, dann seine Frau verprügelt und sich dann am Dachbalken aufgehängt, wie sich das gehört)
"Boah was schon drei Wochen in der Klinik, ja ist das nicht mal bald wieder besser?!"
"Geh halt mal mehr an die frische Luft!"
"Der Leiter der Klinik weiss ja auch nicht alles! Elfriede hat auch mal fünf Mark gefunden und findet das auch"


"Also bei mir hilft ja immer ein schönes, heißes Bad."


"Aber hast du schon mal so richtig progressive Muskelrelaxation gemacht?"
13.02.2024 14:23:03  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
MartiniMoe

AUP MartiniMoe 02.02.2019
Ich hätte im März endlich meinen Termin beim Psychiater gehabt. Jetzt wurde der abgesagt, weil der Arzt die Praxis verlässt und der einzige Psych in der Praxis war.

Kann ich also wieder von vorne anfangen mit der Suche... eben einen anderen Psych angerufen: >= 1 Jahr Warteliste... So eine verfickte Scheiße ey traurig Es wäre so schön gewesen wenn das endlich geklappt hätte...
20.02.2024 11:43:17  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
Che Guevara

AUP Che Guevara 28.08.2019
Terminservicestelle der KBV anrufen.

Da wird Dir auch da zeitig geholfen.
Ohne jegliche Garantie halt den/die Wunschkandidat:in zu erhalten.
20.02.2024 12:24:05  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
El_Hefe

El_Hefe
 
Zitat von Melusine

Das ist echt hart.

Vor allem ist 1 in 100 ja gar nicht so wenig.
Und womöglich gibts noch ne Dunkelziffer. Er sagte ja auch, dass er das alles gar nicht so wirklich mitbekommen hat. Wenn es für einen selbst und bei schwächeren Symptomen für die Außenwelt auch nicht klar ersichtlich ist, dann laufen einige Vielleicht ihr Leben lang mit Psychiosen durch die Gegend,ohne es zu merken.



Joar, das ist für mich bis heute auch die prägendste Erfahrung an der Sache: Wie sich die heute völlig seltsam vorkommenden Vorstellungen und Erlebnisse einfach komplett real, matter-of-fact angefühlt, und alles was da von außen dran rütteln wollte, war für mich völlig absurd. War sogar auf dem Höhepunkt der Anfälle rational noch in der Lage, mir zu denken: "Alter wenn das alles stimmt, dann war dein ganzes Leben eine Lüge, das kann einfach nicht sein!". Aber das hat alles nichts genützt, der Film war einfach zu stark am Laufen.

Ich habe im Rückblick immer noch Schwierigkeiten, die Sachen, die ich damals empfunden habe gefühlsmäßig von rationalen Dingen aus meinem Leben vor der Problematik zu trennen. Fühlt sich beides exakt gleich an. Ich hab halt einfach wie sonst auch drüber nachgedacht was mir so passiert ist, und meine Schlüsse gezogen, gefühlt bei klarem Verstand. Nur bin ich halt bei Dingen herausgekommen, die komplett nichts mit der Realität zu tun hatten.

 

Wir haben doch hier auch Betroffene. Wie sieht da eigentlich die Therapie aus? Wie wirken die Medikamente? Wie ist das vorher / nachher so?



Konkret hatte ich die wahnhafte Vorstellung in denen sich diverse Arbeitgeber von mir und die Polizei verschworen haben, um mir vermeintliches Fehlverhalten meinerseits nachzuweisen und mich ins Gefängnis zu stecken. Das war alles super bedrohlich und konkret und ging sehr weit. Jeder Passant auf der Straße war von der Kripo, jedes Komma in Emails von vor 5 Jahren waren geheime Botschaften, Wohnung verwanzt, alle Arbeitskollegen waren Undercoveragenten der Polizei, und die Ärtzte in der Klinik sowieso.

Bei mir war das ziemlich sicher stressinduziert und ist daher dann nach wegnehmen der Stressituation und entsprechender Ruhepause nach und nach weggegangen. Ich habe zu Beginn Haloperidol bekommen. Das hat mich komplett lahmgelegt, 18 Stunden am Tag geschlafen, den Rest der Zeit extrem müde und träge gewesen.

Das wurde dann nachdem es etwas weniger akut war durch Risperidon abgelöst. Das hat mich zwar nicht müde gemacht aber dafür apathisch. Kreativität, Soziale Interaktion, eigene Bedürfnisse, Hobbys, Ideen, Gespräche, Hunger usw. waren alle komplett auf null, wenn ich versucht habe mit jemandem zu sprechen hab ich in das Fach mit dem Gesprächsthemen gegriffen und es war einfach nichts da. Das war fast noch schlimmer als die Psychose selbst, einfach weil du mitbekommst wie du völlig lahmgelegt bist.

Habe das seit ca. 1,5 Jahren jetzt sehr stark reduziert und bekomme noch einen kleinen Rest (neben Venlafaxin und Mirtazapin). Habe das immer noch dass die Gedanken einfach schneller in eine bestimmte Richtung meiner früheren Wahnideen hinfließen, und ziehe dann immer irgendwelche Realty-Checks ein, inwieweit das plausibel ist und so. Schon was anstrengend, weil immer auch ein bestimmte Restzweifel an einem nagen, von wegen "ja aber es könnte auch sein dass das wahr ist, man weiss es nicht!" aber man gewöhnt sich dran, und ab und an muss man seinem Hirn einfach eine auf den Deckel geben und ihm sagen dass es jetzt mal die Klappe halten soll. Ist aber jetzt auch einfacher als in der Akutphase, da konnte ich das komplett nicht trennen.

Aber ich bin auch in der glücklichen Lage dass das bei mir reversibel zu sein scheint. Will gar nicht wissen einen das beeinträchtigt, wenn man das wiederkehrend hat.

Fand das Video hier ganz treffend:
[Dieser Beitrag wurde 6 mal editiert; zum letzten Mal von El_Hefe am 20.02.2024 14:33]
20.02.2024 13:34:09  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
[HFK] Big Daddy

AUP [HFK] Big Daddy 08.12.2018
Letzens zu dem Thema etwas gelesen:

Zwischen Wahn und Sinn

Zwei der drei Brüder unseres Autors sind schizophren. Gemeinsam mit seiner Familie beschreibt er, was die Erkrankungen für das Miteinander bedeuten.
20.02.2024 14:48:07  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
gott.[shake]

AUP gott.[shake] 03.12.2008
 
Zitat von MartiniMoe

Ich hätte im März endlich meinen Termin beim Psychiater gehabt. Jetzt wurde der abgesagt, weil der Arzt die Praxis verlässt und der einzige Psych in der Praxis war.

Kann ich also wieder von vorne anfangen mit der Suche... eben einen anderen Psych angerufen: >= 1 Jahr Warteliste... So eine verfickte Scheiße ey traurig Es wäre so schön gewesen wenn das endlich geklappt hätte...



Tut mir echt leid für dich. Therapieplatzsuche ist echt abfuck und so eine Absage, wenn man endlich einen gefunden hat ist sicher ein harter Rückschlag. Ich hoffe es klappt demnächst bei dir.

Mir hat neulich jemand den Tipp gegeben, ich solle mal versuchen mir mit bestätigten Absagen eine Kostenübernahme für "privat finanzierte" Psychotherapie zu besorgen. Wenn man 5-10 Absagen und die bestätigung der Dringlichkeit hat, muss die KK wohl die Kosten dafür übernehmen.

Infos/Anleitung gibt es in diesem Video:


Vielleicht ist das ja was für manche von euch. Ich werde diesen Weg mal ausprobieren und hier berichten.
22.02.2024 12:23:32  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
Che Guevara

AUP Che Guevara 28.08.2019
Ja Kostenübernahme unbedingt auf dem Schirm haben und Absagen sammeln.

Du bist für die KK immer günstiger über Kostenübernahme in Therapie als ohne und ggf. auf deren Tasche lebend. Das kickt das Geld wieder hart rein. traurig
22.02.2024 14:02:04  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
MartiniMoe

AUP MartiniMoe 02.02.2019
Vielen Dank für die Tipps <3 ich hoffe morgen etwas Energie zu haben und mir das mal genauer ansehen zu können
22.02.2024 15:33:58  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
leslie

leslie
traurig gucken
Da die ganze Scheisse der letzten 12 Monate nicht schon genug waren, zollen sie nun ihren Tribut bei meiner Partnerin.

Wir hatten beide Antibiotika bekommen und bei ihr hat es Depressionen ausgelöst. Ob das nun wirklich stimmt, wissen wir nicht, ihr gehts seit Mitte der Behandlung schlecht, ist mittlerweile durch mit den Tabletten, aber kommt nicht wieder auf einen grünen Zweig.

Sie war gestern beim Neurologen und wurde 2 Wochen krankgeschrieben + Antidepressiva/ADHS Medikament. Es musst aber einen Spiegel aufbauen. Zusätzlich suchen wir einen Therapieplatz für ADHS-Erwachsene und Depressionen. Die Neurologin meinte verdacht auf: Burn-Out, Erschöpfung, Depressive Episode.

Ich habs kommen sehen. Nachdem mein Vater Krebs diagnostiziert bekam ging es los, kurze Zeit später kam ihr Vater dran und dann ihr Stiefvater - in dem Fall kein Krebs, aber wahrscheinlich Parkinson. Dazu die Dauerbelastung auf Arbeit, ihr eigener Anspruch sich keine Zeit für sich selbst zu nehmen, sondern immer nur in die Familie zu pumpen und krank arbeiten zu gehen... . irgendwann macht da alles dicht.

Ich weiß nicht so recht was ich als Partner machen soll, außer mit ihr lange Gespräche zu führen, physikalisch für sie da zu sein und ihr so gut es geht Dinge abzunehmen. Aber “Ich bin mit allem überfordert, bin im Eimer und will eigentlich nur weinen und schlafen” macht mich schon gut fertig. Unser Sohn ist seit Sonntag bei den Großeltern und kommt heute mit Oma wieder. Oma bleibt bis Sonntag.

Ich hätte nie gedacht das wir mal in so einer Situation landen, aber ich habs auch über lange Zeit kommen sehen.
12.03.2024 13:17:14  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
h3llfir3

Phoenix
Ist es finanziell drin, dass ihr euch noch mehr Unterstützung ins Haus holt? Reinigung, Kinderbetreuung oder so? Damit ihr euch maximal entlastet?
Sonst zerlegts dich auch noch irgendwann.

Mein Mitgefühl und viel Kraft für diese scheiß Zeit.
12.03.2024 13:51:53  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
leslie

leslie
 
Zitat von h3llfir3

Ist es finanziell drin, dass ihr euch noch mehr Unterstützung ins Haus holt? Reinigung, Kinderbetreuung oder so? Damit ihr euch maximal entlastet?
Sonst zerlegts dich auch noch irgendwann.

Mein Mitgefühl und viel Kraft für diese scheiß Zeit.



Das passt. Reinigung, Kochen usw mach ich eh schon seit immer. Das hilft mir eher auf meditativer Ebene. Oma/Opa helfen aus.

/e: Ich merk aber das mein Drang mich irgendwo zu vergraben und den Kopf aus zu bekommen stärker wird.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von leslie am 12.03.2024 16:17]
12.03.2024 16:17:04  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
Q241191

Marine NaSe II
Ich hatte gestern ein Vorstellungsgespräch, das Erste seit 10 Jahren, und war 40 Minuten eher da und bin dann noch durch die Gegend gelaufen. Dabei hatte ich üble Bauchschmerzen und musste dringend auf die Toilette, was ich mir dann aber verkneifen musste, da die Zeit nicht mehr ausgereicht hat. Mit mir zusammen waren da noch zwei andere Bewerber, weil die drei Stellen zu besetzen haben. Der Arbeitgeber hat auch mehr von sich erzählt und wollte fast gar nichts von uns wissen.

Jedenfalls hat uns dann noch ein Mitarbeiter gezeigt, was wir da so machen werden/sollen. Der Laden ist ein kleines Ingenieurbüro, das sich mit Straßenbau- und Instandhaltung beschäftigt. Ich muss dann also Aufnahmen vom Straßenbelag auf Risse, Flicken etc. überprüfen und das in der Software vermerken. Das dann sechs Stunden täglich, weil man es länger wohl nicht aushält, meinten sie. Nächsten Montag ist ein Mal Probearbeit und wir sollen uns danach entscheiden, ob wir den Job auch wirklich machen wollen. Viele steigen da nach zwei Wochen aus und dann müssen sie wieder neu suchen und einarbeiten, was natürlich nicht so dolle für die ist.

Ich hatte während der ganzen Zeit dort einen Fluchtreflex. Das lag nicht am Chef oder so, der war ganz nett und entspannt. Doch weiß ich nicht, ob ich diese Arbeit schaffen werde. Ich hatte meine Brille nicht dabei und habe da nicht wirklich mal einen Riss erkannt, als er uns das mal vorgeführt hat. Außerdem habe ich ja noch so eine Farbschwäche. Jetzt habe ich Angst, dass ich da versagen werde. Er sprach auch davon, dass wir ab und zu mal einen Kontrollabschnitt bekommen, um beurteilen zu können, wie gut wir sind und sprach auch von irgendwelchen Fehlerquoten, die möglich gering sein sollen.

Auch ist mir der Laden ein wenig zu eng. Die Büros sind so klein und ich habe fürchterliche Angst davor, bewertet zu werden. Andererseits wäre es wieder ein Davonlaufen und wenn das jetzt nicht klappt, dann kann ich es ja auch gleich für immer lassen...

Mit dem JC war ja geplant, dass ich jetzt demnächst 20 Stunden beim Kinderschutzbund arbeite, also was mit Kindern mache. Das wollte ich machen, um wieder reinzukommen und wenn ich da stabil gewesen wäre, dann hätte ich mich mal auf einen 20-Stunden-Job in der Wirtschaft beworben.

Jetzt wäre es halt dieser Job incl. von 0 auf 100 in eine 30-Stunden-Woche mit allen fachlichen und sozialen Herausforderungen.

Ich sitze hier jetzt schon wieder mit den gleichen Ängsten wie vor 20 Jahren.

Ich kann mich leider auch gar nicht auf Dinge konzentrieren, wenn ich die Angst haben muss, bewertet zu werden. Das ist auch unabhängig vom Job. Selbst mal in der Freizeit oder bei handwerklichen Tätigkeiten mit anderen Leuten, bin ich hypernervös und stelle mich oft schusselig, zögernd und unwissend an. Wenn ich alleine vor mich hinwurschteln kann, dann kann ich auch meinen Handyakku selbst wechseln, mein Fahrrad reparieren oder meinen PC selbst zusammenbauen.

Sobald da jemand ist, der mich dabei beobachten und bewerten könnte, war es das... Das fing damals bei mir schon in der Grundschule an und ist bis heute so und hat mich ja auch erst in diese Situation der langen Arbeitslosigkeit gebracht.

Ich hätte jetzt schon Angst davor, Fragen zu stellen. Der Chef meinte zwar, das sollen wir anfangs natürlich machen, aber irgendwann, wenn die Routine da ist, muss das natürlich weniger werden. Male mir schon aus, wie ich da nicht frage und dann Fehler mache.

Das erinnert mich alles an meinen damaligen Job, aus dem ich wegen all dieser Gründe floh und dann lieber arbeitslos geworden bin.

Ich war wirklich hoffnungsvoll, als ich mich da bewarb, aber jetzt... traurig Ich habe auch das Gefühl, ich bin zu gar nichts mehr zu gebrauchen.

Ich bräuchte einen Job, bei dem ich hundertprozentige Sicherheit hätte, dass ich ihn auch schaffe, aber ich halte ja die Anfangszeit/Einarbeitungsphase schon gar nicht aus.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Q241191 am 19.03.2024 15:41]
19.03.2024 15:38:01  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
Smoking44

AUP Smoking44* 22.04.2010
Sieh's mal so, wenn sowieso die meisten innerhalb der ersten 2 Wochen abspringen, kannst du doch gar nicht schlechter als der Durchschnitt sein. Breites Grinsen
19.03.2024 17:10:18  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
BlixaBargeld

BlixaBargeld
 
Zitat von Q241191

Mit dem JC war ja geplant, dass ich jetzt demnächst 20 Stunden beim Kinderschutzbund arbeite, also was mit Kindern mache. Das wollte ich machen, um wieder reinzukommen und wenn ich da stabil gewesen wäre, dann hätte ich mich mal auf einen 20-Stunden-Job in der Wirtschaft beworben.



Sorry, aber warum denken so viele Menschen das "was mit Kindern machen" eine chillige Art wäre um in das Berufsleben einzusteigen? Ist echt nicht böse gemeint, aber gerade die Arbeit mit retardierten oder von traumatischen Erlebnissen geprägten Kindern und deren Familien kann schnell sehr belastend sein.
19.03.2024 17:21:01  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
Q241191

Marine NaSe II
 
Zitat von BlixaBargeld

 
Zitat von Q241191

Mit dem JC war ja geplant, dass ich jetzt demnächst 20 Stunden beim Kinderschutzbund arbeite, also was mit Kindern mache. Das wollte ich machen, um wieder reinzukommen und wenn ich da stabil gewesen wäre, dann hätte ich mich mal auf einen 20-Stunden-Job in der Wirtschaft beworben.



Sorry, aber warum denken so viele Menschen das "was mit Kindern machen" eine chillige Art wäre um in das Berufsleben einzusteigen? Ist echt nicht böse gemeint, aber gerade die Arbeit mit retardierten oder von traumatischen Erlebnissen geprägten Kindern und deren Familien kann schnell sehr belastend sein.

Das wäre nur ein 1-Euro-Job gewesen. Das soll nicht bedeuten, dass ich das in Zukunft machen wollte. Einfach nur etwas, damit ich Struktur in den Tag bekomme.
19.03.2024 17:24:24  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
Nacktmull

AUP Nacktmull 01.12.2014
Für 90% aller Jobs ist man eh überqualifiziert, wenn man nicht in der ersten Woche mit der Kasse abhaut.
19.03.2024 18:04:36  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
Q241191

Marine NaSe II
Dann muss ich mich wohl an die Worte meiner Therapeutin halten, die meinte, ich könne doch Dinge ausprobieren und wenn ich merke, es gehe nicht, aus welchen Gründen auch immer, dann könne ich ja aufhören und etwas Neues ausprobieren.
19.03.2024 18:31:01  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
fatal-x

AUP fatal-x 14.12.2009
Du hast ja nichts zu verlieren im Vergleich zum jetztigen Status Quo, also probieren und dann schauen wie es läuft. Bzgl. Stupider Arbeit check das du Podcast oder so hören kannst.
19.03.2024 20:11:44  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
darkimp

DarkImp
 
Zitat von Q241191

Dann muss ich mich wohl an die Worte meiner Therapeutin halten, die meinte, ich könne doch Dinge ausprobieren und wenn ich merke, es gehe nicht, aus welchen Gründen auch immer, dann könne ich ja aufhören und etwas Neues ausprobieren.



Vor allem wäre genau diese Situation jetzt was, was dringend mit einer Therapeutin besprochen werden muss damit die dich etwas coachen kann?
Oder ist das 'lol therapie bekomme ich 1x pro semester' Deutschland?
19.03.2024 20:23:11  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
Gino

kingginord
 
Zitat von Q241191

Dann muss ich mich wohl an die Worte meiner Therapeutin halten, die meinte, ich könne doch Dinge ausprobieren und wenn ich merke, es gehe nicht, aus welchen Gründen auch immer, dann könne ich ja aufhören und etwas Neues ausprobieren.



Wenn es die Umstände zulassen, checke es einfach aus bis es nicht passt. Klingt vielleicht etwas langweilig, aber wenn du keine argen Widerstände spürst und mehr Kohle bei rumkommt als vorher, warum nicht?
19.03.2024 23:42:22  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
Atello

AUP Atello 12.11.2013
 
Zitat von Q241191

Dann muss ich mich wohl an die Worte meiner Therapeutin halten, die meinte, ich könne doch Dinge ausprobieren und wenn ich merke, es gehe nicht, aus welchen Gründen auch immer, dann könne ich ja aufhören und etwas Neues ausprobieren.


Wo ist da die Reflektion?
Wo sind da die Methoden inneres und äußeres in Einklang zu bringen?
Wo sind die Methoden kurzfristig auf die Panikattacken entgegen zu wirken?

Ohne Details zu kennen, klingt es für mich nach fehlenden Methoden der Reflektion etc. Habt ihr das in der Therapie behandelt?
20.03.2024 7:02:08  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
El_Hefe

El_Hefe
Ohne die Details zu kennen, denke ich dass du das Q's Therapeutin überlassen solltest.
20.03.2024 9:17:23  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
Atello

AUP Atello 12.11.2013
 
Zitat von El_Hefe

Ohne die Details zu kennen, denke ich dass du das Q's Therapeutin überlassen solltest.


Natürlich. Da ich es aus seinem Text nicht herausgelesen habe, hinterfrage ich es.
20.03.2024 9:42:52  Zum letzten Beitrag
[ zitieren ] [ pm ] [ diesen post melden ]
 Thema: Psychische Störungen ( "Alle meine Leute haben einen an der Klatsche" )
« erste « vorherige 1 ... 56 57 58 59 [60] 61 nächste » letzte »

mods.de - Forum » Public Offtopic » 

Hop to:  

Mod-Aktionen:
14.12.2023 22:34:06 Che Guevara hat diesen Thread repariert.

| tech | impressum