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Dieses Rechtfertigungsgeschwafel, die Sprache wäre ohnehin einem ständigen Wandel unterworfen, erinnert mich an übergewichtige Menschen, die von sich auch behaupten, "big is beautiful" und dabei übersehen, dass auch das nur eine Ausrede ist, seine eigene Unzulänglichkeit schönzureden.
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| Zitat von [Amateur]Cain
| Zitat von TemplaR_AGEnt
¤: Erklär bitte bei der Gelegenheit mal, wie die Imperative falsch gebildet werden.
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Treff dich halt mit Leuten, die dir das erklären, oder les ein Buch!
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lies ein buch?
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| Zitat von DeathCobra
| Zitat von [Amateur]Cain
(...), oder les ein Buch!
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lies ein buch?
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So denke ich auch mal. Aber "les" statt "lies" ist wohl Mundart, also nicht notwendigerweise falsch wenn man es als die Sprache verschönerndes Lokalkolorit ansieht. Im Schriftdeutsch aber wohl falsch.
Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren...
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lokalkolorit my ass. falsch ist falsch ist falsch! und schlimm. und falsch!
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| Zitat von Netghost
Ich selber habe auch noch von keinem Deutsch Lehrer gehört der bei Aufsätzen derartige Satz Konstruktionen bemängelt hätte. Weil Falsch sind sie ja nicht, nur unpassend. Und solange Pädagogen und Eltern nicht etwas dagegen unternehmen wird auch nichts passieren. | |
Wir können weder etwas für deine mangelnde Aufmerksamkeit ("A" für Ausdrucksfehler und "G" für Grammatikfehler werden auch heute noch die Ränder von Schulheften zieren) noch dafür, dass deine Eltern dir nicht weiterhelfen können oder wollen, aber beides sollte nicht als Argumentationsbasis dafür dienen, dass es schon in Ordnung ist, wenn man sich einen Dreck um korrekte Konversationsformen schert.
| ich könnte mir Vorstellen das Hochdeutsch eines Tages die Archivsprache der schreibenden Zunft sein wird. | |
Achtung, Überraschung: Hochdeutsch ist bereits heute die Archivsprache der (deutsch) schreibenden Zunft.
Aber um dich zu beruhigen, dass es nicht beim Zähneknirschen alleine bleibt: Sollte mein Sohn mal so einen Text abliefern wie du eben, dann kann er sich schon mal auf Taschengeldentzug einstellen bis er 21 ist.
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Lamo ist der Tilly der Liga, das spart mir als Maximilian dann Schreibarbeit.
Es geht hier um Erhalt oder Verlust von Stil, Vielfalt und Schönheit der Sprache. Aber um das aus dem Startpost herauslesen zu können, muss man natürlich über ein gewisses Textverständnis verfügen, und wenn man darüber nicht verfügt, kriegt man die Sache in den falschen Hals und krakeelt einfach mal lauthals und in Großbuchstaben, dass das aber richtig sei und so - als wenn irgendjemand danach gefragt hätte oder sich dafür interessierte.
"Interessierte" dient hier nur als weiteres Beispiel. Wer kann den heute noch richtige Konjunktivformen bilden? Der überwältigende Teil der Bevölkerung hält das Wort "würde" für das konstituierende Element des Konjunktives, und dass das Wort "kennte" durchaus ein sinnvoll gebrauchbarer Bestandteil der deutschen Sprache ist, glaubt einem heute doch auf der Straße niemand mehr. Da ist die wichtige Kategorie nicht "falsch" oder "richtig", "dynamische Sprachentwicklung" oder "Konservierung der Zunge" - die richtige Kategorie ist hier Bedauern über das Verlorengehen einer weiteren Möglichkeit der sprachlichen Differenzierung und die anhängige Beschleunigung auf dem Weg zu einer glattgeschliffenen Smalltalklabersprache.
Und was die Frage nach meinem Beitrag in diesem aussichtslosen Kampf angeht: Hausarbeiten gehen bei sprachlichen Mängeln grundsätzlich zurück, in Prüfungsleistungen führen sie zu teils erheblichen Abwertungen. Für Geisteswissenschaften ist der Fließtext die Waffe der Wahl. Wer diese Waffe nicht richtig führen kann, kann noch so tolle Ideen oder korrektes Wissen haben, er wird nicht bestehen. Weder in der Prüfung noch im Berufsleben.
Und zu diesem fußnagelaufrollenden Unsinnn über "Latein als die heutige Sprache der Wissenschaft" sag ich mal lieber nichts.
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| Zitat von [TAA]Phantomlord
w0rd
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lol.
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*schauder*
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| Zitat von Netghost
Ich selber habe auch noch von keinem Deutsch Lehrer gehört der bei Aufsätzen derartige Satz Konstruktionen bemängelt hätte. | |
Deutsch-Lehrer's
/edit: Jetzt? Danke Aldi! :x
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wahooka am 18.06.2009 19:28]
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| Zitat von [Amateur]Cain Für Geisteswissenschaften ist der Fließtext die Waffe der Wahl. Wer diese Waffe nicht richtig führen kann, kann noch so tolle Ideen oder korrektes Wissen haben, er wird nicht bestehen. Weder in der Prüfung noch im Berufsleben. | |
Einer meiner Zivilrechtsprofessoren hat auch mal so schön formuliert:
"Die Sprache ist die Waffe des Juristen. Sorgen sie dafür, daß sie mit einem scharf geschliffenen Florett auf dem Schlachtfeld auftauchen und nicht mit einem stumpfen, rostigen Messer."
Allerdings muß ich insbesondere in der Praxis feststellen, daß viele Anwälte ihr rostiges Messer dadurch kompensieren wollen, daß sie versuchen den Gegner so lange mit Scheiße zu bewerfen, bis dieser entnervt aufgibt. Was leider häufig genug funktioniert.
Und gegen die giftige Kletterranke "Verwaltungsdeutsch", gegen dieses nominalisierende, Lebendigkeit aussaugende, Fakten vernebelnde Sprachmonster hilft leider auch nichts.
Zumindest so lange die Akzeptierung für die Verprügelung mittels langer Holzstäbe zeitnah zur Erfüllung des Tatbestandes der "Benutzung von Verwaltungsdeutsch durch Verwaltungsbeamte oder Dritte" nicht allgemein in der Bevölkerung erreicht wurde.
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Da kann ich als Berufskollege nur zustimmen. Besonders das mit dem "Mit Scheiße bewerfen, bis der andere aufgibt" findet meine volle Zustimmung.
Es ist immer wieder schön, wenn Schriftsätze durch eine klare Gliederung und geschliffene, unmißverständliche Formulierungen zur Replik einladen. Leider nicht so häufig. Besonders frustrierend ist es aber, wenn man sich selbst allergrößte Mühe bei der Darstellung eines Lebenssachverhaltes und der Subsumtion unter die vermeintliche Anspruchsnorm gegeben hat und die Gegenseite dann nur Antwortet, es sei alles falsch, weil es nicht richtig sein darf.
'krisch Plack...
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| Zitat von TylerDurdan
Zumindest so lange die Akzeptierung für die Verprügelung mittels langer Holzstäbe zeitnah zur Erfüllung des Tatbestandes der "Benutzung von Verwaltungsdeutsch durch Verwaltungsbeamte oder Dritte" nicht allgemein in der Bevölkerung erreicht wurde.
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Irgendwie ist der Satz verkackt. Sollte wohl heißen
| Zumindest so lange keine Akzeptanz des Verprügelns mittels langer Holzstäbe zeitnah bei Erfüllung des Tatbestandes "Benutzung von Verwaltungsdeutsch durch Verwaltungsbeamte oder Dritte" allgemein in der Bevölkerung erreicht wurde. | |
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von oetzli am 19.06.2009 8:25]
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Der Satz ist bewußt überstelzt, um die sprachlichen Unsitten des Verwaltungsdeutsch deutlich zu machen (insbesondere Nominalisierung und Passivierung von Sätzen). Und Akzeptanz ist nicht so schön nominalisiert wie Akzeptierung.
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Ah, verkacken als Stilmittel. Bin begeistert...
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Als postmoderner linguistischer Konstruktivist stimme ich den bereits geäusserten Gedanken uneingeschränkt zu.
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| Zitat von #ePn| Fraggy
Als postmoderner linguistischer Konstruktivist stimme ich den bereits geäusserten Gedanken uneingeschränkt zu.
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Und ich als Deutschlehrer in spe schließe mich dem an.
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| Zitat von legendary_hacki
Und ich als Deutschlehrer in spe schließe mich dem an.
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Dies geht an alle Deutschlehrer!
/¤: Ach scheisse, war schon da ;(
Hab den übrigens mal live gesehen, Hammertyp. Wirklich sehr sympathisch. Kleinkunst ist wirklich ein hartes Handwerk, der ist sich auch nicht zu schade, jedem Besucher noch persönlich einen Flyer in die Hand zu drücken und etwas zu plauschen.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von #ePn| Fraggy am 27.06.2009 1:09]
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| Zitat von #ePn| Fraggy
| Zitat von legendary_hacki
Und ich als Deutschlehrer in spe schließe mich dem an.
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Dies geht an alle Deutschlehrer!
/¤: Ach scheisse, war schon da ;(
Hab den übrigens mal live gesehen, Hammertyp. Wirklich sehr sympathisch. Kleinkunst ist wirklich ein hartes Handwerk, der ist sich auch nicht zu schade, jedem Besucher noch persönlich einen Flyer in die Hand zu drücken und etwas zu plauschen.
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Alter, was für ein Müll. Die anderen 4 Minuten davon werde ich mir reinziehen, wenn der Brechreiz vorbei ist.
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| Zitat von legendary_hacki
Alter, was für ein Müll. Die anderen 4 Minuten davon werde ich mir reinziehen, wenn der Brechreiz vorbei ist.
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Also Bodo Wartke finde ich besser, weil da der Zeigefinger nicht ganz so gar erhoben ist, aber brechreizauslösend schlecht fand ich es nun wieder nicht.
Ich lachte ein paar mal ausgelassen...
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| Zitat von oetzli
| Zitat von legendary_hacki
Alter, was für ein Müll. Die anderen 4 Minuten davon werde ich mir reinziehen, wenn der Brechreiz vorbei ist.
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Also Bodo Wartke finde ich besser, weil da der Zeigefinger nicht ganz so gar erhoben ist, aber brechreizauslösend schlecht fand ich es nun wieder nicht.
Ich lachte ein paar mal ausgelassen...
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Ok, ich sah es mir eben noch mal ganz an. Und ich bleibe dabei: Es ist nichts Lustiges daran. Ganz einfach, weil es nicht stimmt. Der misst den Deutschlehrern viel zu viel Macht bei. Ich denke, der ist früher nicht ganz glücklich mit seinem Deutschlehrer gewesen und will es ihm nun so zeigen. Ha!
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| Zitat von legendary_hacki
[... ]Ich denke, der ist früher nicht ganz glücklich mit [...] gewesen und will es [...] nun so zeigen. [...]
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Klar, er findet bestimmt auch nur Frauen attraktiv die aussehen wie seine Mutter!
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| Zitat von wuSel
| Zitat von legendary_hacki
[... ]Ich denke, der ist früher nicht ganz glücklich mit [...] gewesen und will es [...] nun so zeigen. [...]
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Klar, er findet bestimmt auch nur Frauen attraktiv die aussehen wie seine Mutter!
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Unterbewusst bestimmt!
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Der konnte beim Komponieren ja nicht wissen, dass du so dünnhäutig und humorlos bist. Aber ist sicher alles todernst gemeint
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Ihr Mehrheitssprechenden habt aber schon im Schulunterricht bei Orwell die schöne Sache mit Neusprech zur Kenntnis genommen, oder?
Vereinfachung der Sprache aus Bequemlichkeit ("Wer will beim reden denn über Grammatik nachdenken?") führt leider auf Dauer zwangsläufig zur Verknappung der Ausdrucksmöglichkeiten.
Das kann man nur dann nicht schlimm finden, wenn man nichts hat, was auszudrücken wäre. Oder zumindest was nur mit einer gewissen sprachlichen Komplexität auszudrücken wäre.
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Da lautet meine Frage nun:
Worauf basiert die Annahme "Vereinfachung der Sprache führt zwangsläufig zur Verknappung der Ausdrucksmöglichkeiten"?
Natürlich werden durch Sprache Denkmuster, Argumentationen und alles sprachlich/schriftliche geprägt, inwieweit aber ein qualitativer Unterschied besteht ist schwierig zu zeigen. Vielleicht sind viele der Überzeugung die englischsprachige Wissenschaft / Welt hat nicht das Niveau einer deutschsprachigen, doch wie will jemand das belegen.
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Kann denn nicht mal einer an dem Dativ gedacht haben?
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| Zitat von KingGinord
Da lautet meine Frage nun:
Worauf basiert die Annahme "Vereinfachung der Sprache führt zwangsläufig zur Verknappung der Ausdrucksmöglichkeiten"?
Natürlich werden durch Sprache Denkmuster, Argumentationen und alles sprachlich/schriftliche geprägt, inwieweit aber ein qualitativer Unterschied besteht ist schwierig zu zeigen. Vielleicht sind viele der Überzeugung die englischsprachige Wissenschaft / Welt hat nicht das Niveau einer deutschsprachigen, doch wie will jemand das belegen.
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Nee, als internationalen Vergleich geht das nicht, denke ich. Die englische Sprache kommt zwar mit einer simpleren Grammatik aus und einem kleineren Grundwortschatz als Deutsch oder Französisch, hat aber ein schnell ausbaubares Fach-oder Sondersprachrepertoire. Damit ist die Ausdrucksvielfalt dann genau so hoch wie im Deutschen, mit Vorteilen für die eine Sprache hier und die andere dort.
Man beachte aber Cains USA-Reisebericht zur Durchschnittssprache - man kann es, denke ich, schon beobachten, wenn innerhalb einer Sprache mit der Zeit größere Gruppen der Bevölkerung den Zugang zu grammatischen Formen oder einem Grundwortschatz verlieren, mit denen eine breitere Ausdrucksvielfalt möglich wäre.
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ich haderte bisher immer mit mir selbst, weil das praeteritum gerade hier unten im dreckigen sueden oft einfach nur geschwollen klingt. in meinen kreisen pflegt man die einfache gossensprache.
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Thema: Liga zum Schutz des Präteritums ( Kulturpessimismus, Teil 5 ) |