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Saurer Apfel war ein treuer Begleiter meiner früh-alkoholischen Phase.
Richtig gemocht hab ich das Gesöff eh nicht, aber eines Abends habe ich dann doch übertrieben. So lag ich schon reichlich volltrunken auf der Couch im Keller meiner Kumpels wo diese Besäufnisse stattfanden und schlief meinen Rausch aus. Irgendwann nachts erwachte ich und verspührte ein unglaubliches Durstgefühl. Ich griff die erstbeste Flasche um sowohl das Drustgefühl als auch die Magenschmerzen (verdünnen soll da ja helfen) zu bekämpfen.
Gedacht getan. Nachdem ich ca 3/4 der Flasche geext hatte, wachen meine Geschmacksknospen auf der Zunge auf. Diese waren vorher von dem wohl allgemein bekannten Pappmaul ausser Kraft gesetzt worden.
Die Information die da langsam mein Gehirn erreicht verhiess nix gutes, noch mehr Saurer Apfel. Na schöne Scheisse.
Dies konnte mich zunächst nicht wirklich shocken und ich viel zurück in eine Art komatösen Schlaf.
Am nächsten Morgen wurde ich dann unsanft durch Sonnenstrahlen und einen akuten Brechreiz geweckt. Panisch griff ich um mich und sucht ein Auffangbehältnis für die Magenpampe die sich ihren weg nach oben bahnte. Ich fand eine grosse Plastiktüte, hingebungsvoll steckte ich meinen Kopf hinein.
Einen tiefer Atemzug später wurde mir klar, dass das Fatal war. Es war die Tüte in der wir den Sauren Apfel Vorrat vom Kiosk in den Keller transportiert hatten.
Dieser Geruch wiederte mich so an, dass ich nun nicht mehr fähig war zu Kotzen. Es ging beim besten Willen nicht, mir war so schlecht das ich schon hinter dem Level des Erbrechens war. Dieser Geruch verfolgte mich den ganzen Tag und den darauffolgenden auch, ich war kaum in der lage auch nur meine Körperlage zu verändern.
Seitdem hab ich eine tiefe Abneigung gegen das Zeug und habe es auch nie wieder angerührt.
Zu den anderen Sinneswahrnehmungen.
Wenn ich grade etwas extremes erlebe (egal ob gut oder schlecht) dann verbinde ich das mit dem Ort an dem es geschieht. Dieser Ort und meist die dazugehörige Szene brennt sich in mir ein. Ich trete dabei irgendwie einen Schritt hinter mich (klingt komisch ich weiss) und mache eine Art geistiges Photo.
An diese kann ich mich dann zurückerinnern, mit allen Einzelheiten. Sogar das Datum und die Uhrzeit habe ich meist genau im Kopf, obwohl ich mir soetwas sonst nie merken kann.
Leider ist das negative meist viel extremer als das positive, sprich bis ein Ort ein positives "Bild" aufgebaut hat bedarf es meist mehrerer Erlebnisse. Bei negativen reicht hingegen meist eins.
Das führt dazu das ich mich an solchen "negativen" Orten nur noch extrem ungern aufhalte, weil dieses negative Bild mir vor Augen schwebt.
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Photo?
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| | Zitat von [MONGO]Bruce
Zu den anderen Sinneswahrnehmungen.
Wenn ich grade etwas extremes erlebe (egal ob gut oder schlecht) dann verbinde ich das mit dem Ort an dem es geschieht. Dieser Ort und meist die dazugehörige Szene brennt sich in mir ein. Ich trete dabei irgendwie einen Schritt hinter mich (klingt komisch ich weiss) und mache eine Art geistiges Photo.
An diese kann ich mich dann zurückerinnern, mit allen Einzelheiten. Sogar das Datum und die Uhrzeit habe ich meist genau im Kopf, obwohl ich mir soetwas sonst nie merken kann.
Leider ist das negative meist viel extremer als das positive, sprich bis ein Ort ein positives "Bild" aufgebaut hat bedarf es meist mehrerer Erlebnisse. Bei negativen reicht hingegen meist eins.
Das führt dazu das ich mich an solchen "negativen" Orten nur noch extrem ungern aufhalte, weil dieses negative Bild mir vor Augen schwebt. | |
Das klingt ja richtig grausam; ich meine, sind solche Bilder mit Extremstsituationen verbunden wie "Baseballschläger in der Telefonzelle übern Kopf bekommen" oder eher "erstes Erbrechen in der Toilette als 6jähriger"? Das mag ja bei jedem anders sein, aber ich hatte noch nie solche "Photo"-Erlebnisse und von Autounfall bis heftiger Panikattacke war fast alles dabei - von positiven Bildern ganz zu schweigen.
Bei mir sind es eher abstrakte Bilder, die mich reizen: Fließendes Blut zum Beispiel. Nicht in irgendwelchen Filmen, sondern die klassische Situation zuhause, wenn man sich in den Finger geschnitten hat. Sowas speichere ich dann "im .avi-Format" in meinem Kopf.
Eine Beispielsituation deinerseits interessiert mich brennend, wenn du darüber sprechen möchtest.
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manchmal schwirrt mir einfach so ein bestimmter Geruch/Geschmack durch den Kopf, obwohl es keinen Grund dafür gäbe, in diesem Moment an jenen zu denken. Sei es ein bestimmter Vanillegeschmack eines Pausengetränks aus Grundschulzeiten oder der sanfte Parfümduft meiner Banknachbarin im Englisch LK.
Und hey... also ich mag den Sauren Apfel. 
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| | Zitat von Buzweed
Warum empfindet man eigentlich jeden Geschmack/Geruch von Nahrungsmitteln von denen man schon mal gekotzt hat direkt als wiederlich?
Mir geht das so mit Tequila. Da hat man mal einen Abend lang über die Stränge gesoffen und anschließend ordentlich gereihert und schon mag man das Zeug nicht mehr. | |
-"Ich vermute mal, dass das evolutionär hängengeblieben ist, aus der Zeit, als man noch alles was man fand, sofort in den Mund gesteckt hat, auch als Erwachsener noch. Das war so im 15. Jahrhundert, da hatten die nämlich noch garkeine vernünftigen Drucker, um die orangenen Farben der Warnhinweise zu drucken, somit war jedes Produkt, vom Apfel über Geschirrspülmittel und Kloreiniger bishin zum Zwieback, für den damaligen Menschen theoretisch essbar. Orange ist nämlich ein sehr französisch klingendes Wort und mit den Franzosen hatte man es damals nicht so. Natürlich hätte man damals auch rote Warnhinweise benutzen können, die ähnlich auffallend gewesen wären, aber bei näherer Betrachtung fällt auch diese Idee völlig aus dem Rahmen, denn der Kommunismus, und damit auch die Farbe Rot, waren auch noch erfunden. Bevor man also Warnhinweise druckte, die ohnehin keiner gesehen hätte, ließ man es ganz um Geld zu sparen, damals war nämlich auch viele Leute sehr arm.
Aus diesen Gründen waren die Menschen quasi auf Selbsterfahrung des Geschmackes und der Verträglichkeit jeglicher Supermarktprodukte(Marktführer war damals übrigens ReWe) angewiesen und der Körper stieß dann alles ab, was er nicht brauchte, auch wenn Geschirrspüler viele wertvolle Proteine enthält.
Dass du heute also sorglos alles vom Supermarkt essen darfst, was ohne Warnhinweise verkauft wird, ist also eine Entwicklung vieler Jahrhunderte und verdanken haben wir es den Essenspionieren der damaligen Zeit."-
(Quelle: Essen ist lecker, aber warum eigentlich? ISBN: 31824270784R Seite 12ff)
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| | Zitat von Ball
Habe das gleiche mit Bandnudeln und einer Magen-Darm-Grippe. | |
Hab gehört, man soll die Dinger kauen bevor man sie runterwürgt.
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| | Zitat von Wahooka
| | Zitat von [MONGO]Bruce
Zu den anderen Sinneswahrnehmungen.
Wenn ich grade etwas extremes erlebe (egal ob gut oder schlecht) dann verbinde ich das mit dem Ort an dem es geschieht. Dieser Ort und meist die dazugehörige Szene brennt sich in mir ein. Ich trete dabei irgendwie einen Schritt hinter mich (klingt komisch ich weiss) und mache eine Art geistiges Photo.
An diese kann ich mich dann zurückerinnern, mit allen Einzelheiten. Sogar das Datum und die Uhrzeit habe ich meist genau im Kopf, obwohl ich mir soetwas sonst nie merken kann.
Leider ist das negative meist viel extremer als das positive, sprich bis ein Ort ein positives "Bild" aufgebaut hat bedarf es meist mehrerer Erlebnisse. Bei negativen reicht hingegen meist eins.
Das führt dazu das ich mich an solchen "negativen" Orten nur noch extrem ungern aufhalte, weil dieses negative Bild mir vor Augen schwebt. | |
Das klingt ja richtig grausam; ich meine, sind solche Bilder mit Extremstsituationen verbunden wie "Baseballschläger in der Telefonzelle übern Kopf bekommen" oder eher "erstes Erbrechen in der Toilette als 6jähriger"? Das mag ja bei jedem anders sein, aber ich hatte noch nie solche "Photo"-Erlebnisse und von Autounfall bis heftiger Panikattacke war fast alles dabei - von positiven Bildern ganz zu schweigen.
Bei mir sind es eher abstrakte Bilder, die mich reizen: Fließendes Blut zum Beispiel. Nicht in irgendwelchen Filmen, sondern die klassische Situation zuhause, wenn man sich in den Finger geschnitten hat. Sowas speichere ich dann "im .avi-Format" in meinem Kopf.
Eine Beispielsituation deinerseits interessiert mich brennend, wenn du darüber sprechen möchtest. | |
Also das ganze ist schon ein sehr zweischneidiges Schwert.
Die positiven Bilder brauchen ein wenig Arbeit.
Ich kann mich noch genau dran erinnern, dass ich das erste Bild mit ca 13 Jahren "geschossen" habe. Ich war mit meinen Eltern im Urlaub in Cornwall (St. Ives ein sehr Idyllisches Künstler/Fischer Dorf). Dort machten wir einen Spaziergang an der Steilküste. Nachdem wir einige Stunden gewandert waren kamen wir an eine besonders schöne Stelle, Einfach alles passte, eine kleine Mulde zwischen grünen Hängen die Sanft auf das Meer zulief um dann plötzlich in einer steilen Kante zu enden wo es ca 40 Meter in die Tiefe ging. Unten rauschte das Meer, um mich herum eine sanfte Brise, das Licht war perfekt.
Ich setzte mich auf einen Stein und genoss die Aussicht und gleichzeitig wurde mir bewusst das ich grade in diesem Moment einen perfekten Augenblick erlebe den man niemals auf einer Kamera oder einem Videofilm einfangen könnte.
Das Ärgerte mich unglaublich, mir kam dann plötzlich ein Artikel den ich neulich irgendwo gelesen hatte in Erinnerung der besagte, dass das menschliche Gehirn an sich so leistungsfähig ist, dass es sämtliche Bilder/Erinnerungen/Gespräche behalten könnte.
Natürlich geht das nicht alles abrufbar, sonst wäre das zuviel, aber ich dachte mir wenn man das irgendwie markiert müsste das doch gehen.
Also versuchte ich mir das Bild ganz genau einzuprägen, mit allen Einzelheiten. Dazu zwinktere ich mit den Augen, sozusagen eine Kamera nachahmend.
In aller Schärfe ist das Bild inzwischen nicht mehr vorhanden, aber wenn ich mich konzentriere, dann kann ich es heute noch abrufen.
Später versuchte ich den Vorgang zu verbessern, ich begann eine bestimmte Bewegung/Geste mit dem Augenblick den ich behalten wollte zu assoziieren.
Einmal saß ich alleine zuhause im Wohnzimmer, meine Eltern waren grade im Urlaub, und rauchte eine Zigarette.
Das war damals schon etwas unglaublich tolles. Erstmal die Wohnung ganz für mich alleine und dann auch noch verbotener weise im Wohnzimmer rauchen. Ich lag auf der Couch, hatte grade ein gutes Buch gelesen, meine Abendplanung bestand darin das ein zwei Kumpels vorbeikommen wollte, wir Zigarre (natürlich im Wohnzimmer) rauchen würden, dazu Whiskey trinken und n Videofilm schauen. Es war ein unglaublich sonniger Tag, Sonnenstrahlen fluteten durch das Fenster und tauchten dabei das ganze Zimmer in ein merwürdiges Zwielicht.
Ich war glücklich und zufrieden mit mir selbst und wieder dachte ich daran, dass dies einer der wenigen perfekten Augenblicke ist und wollte ihn Festhalten. Diesmal ging es mir weniger um das Bild selbst als um das Gefühl dabei. Also entspannte ich mich, versuchte die Atmosphäre aufzunehmen, verschränkte meine Hände und liess dann die Daumen sich gegenseitig umkreisen.
Später wenn ich Stress hatte oder es mir schlecht ging schloss ich die Augen und wiederholte diese Geste. In 99% der Fälle kommt das Bild wieder, ich sehe die kleinen Staubteilchen und Rauchschwaden durch die Lichtsäulen ziehen und bin entspannt.
Die negativen Bilder/Filme hingegen sind furchtbar.
Ich kann weder Steuer wann sie "aufgenommen" werden noch wann sie "abgespielt" werden.
Auch sind diese Episoden meist länger.
Meistens tritt so ein "Flashback" dann auf wenn ich an den Ort komme wo sich das ursprüngliche Ereigniss zugetragen hat, aber auch depressive Phasen, Gerüche oder Personen (grade wenn sie in Verbindung zu dem Ereigniss stehen) können soetwas Auslösen. Am schlimmsten ist es wenn ich den Ort der das Auslöst nicht verlassen kann. Sobald ich in so eine Situation gelange ist es fast unvermeidlich das der Film abläuft.
Allerdings bin ich diesbezüglich auf dem Weg der Besserung. Den schlimmsten Ort kann ich nun wieder eingermassen betreten, da ich mich nun seit ca 3 Jahren immer wieder zu festen Zeiten diesem Ort stelle und mich so versuche wieder zu entkonditionieren. Kein einfacher Prozess, aber doch notwending.
@Wahoo:
Wenn noch weiteres Interesse vor allem zu den negativ Phasen besteht können wir das per PN oder im Qry weiter Ausführen 
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Ihr kennt doch die Rapsfelder neben der Straße...
Immer wenn ich daran vorbeigefahren bin hatte ich auf einmal tierischen
appetit auf n weisses Brötchen mit Butter und WEISSEM Honig 
Dann bin ich mal mit meiner damaligen Freundin an so nem Feld vorbeigefahren, seitdem erinnert mich der geruch eines Rapsfeldes immer an sie
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Kenn das mit der Erinnerung durch Gerüche nur zu gut.
Ich kann mich z.b. allein durch den Geruch an die alte Werkstatt meines Opas erinnern und mich wieder in diese Zeit hineinversetzen. Es ist sogar so als würde dieser "Film" Realität sein und ich bin immer sehr traurig dann doch wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen.
Genauso verhält es sich bei mir mit Säuglings Flaschenmix-Pulver.
Ich habe das bis zu nem bestimmten Alter (glaueb bis 2? kA genau) und dann hab ich mich doch einmal rcht stark übergeben. Ich habe diese Milch aber immer geliebt(milupa glaub ich). Doch seitdem ich diesen Brechreiz hatte, wird es mir immer übel wenn ich das riech, und eriinner mich immer an Kotze,naja...
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| | Zitat von [MONGO]Bruce
Zu den anderen Sinneswahrnehmungen.
Wenn ich grade etwas extremes erlebe (egal ob gut oder schlecht) dann verbinde ich das mit dem Ort an dem es geschieht. Dieser Ort und meist die dazugehörige Szene brennt sich in mir ein. Ich trete dabei irgendwie einen Schritt hinter mich (klingt komisch ich weiss) und mache eine Art geistiges Photo.
An diese kann ich mich dann zurückerinnern, mit allen Einzelheiten. Sogar das Datum und die Uhrzeit habe ich meist genau im Kopf, obwohl ich mir soetwas sonst nie merken kann.
Leider ist das negative meist viel extremer als das positive, sprich bis ein Ort ein positives "Bild" aufgebaut hat bedarf es meist mehrerer Erlebnisse. Bei negativen reicht hingegen meist eins.
Das führt dazu das ich mich an solchen "negativen" Orten nur noch extrem ungern aufhalte, weil dieses negative Bild mir vor Augen schwebt. | |
Es hat zwar nur entfernt etwas mit dem Thema zu tun, aber ich habe exakt das gleiche. Aber wirklich genau so, wie du das auch in dem anderen Post beschrieben hast, ich schieße ebenfalls von Zeit zu Zeit solche "Photos", leider vorallem in dreckigen Situationen, aber zum Glück auch in schönen und manchmal sogar in ganz banalen, alltäglichen Situationen.
Die ersten Erlebnisse bei denen sich so ein Bild eingebrannt hat, waren als ich ca. 3 bis 4 Jahre alt war.
Ich laufe in das Zimmer meines Bruders, es hängt eine Hängematte drin, grauer Teppichboden, im Regal eine rote Eisenbahn (ich hab vor einiger Zeit mit ihm darüber gesprochen, weil ich mir nicht mehr sicher war, ob das wirklich so war, oder ob ichs nur geträumt habe, aber die Eisenbahn gabs wirklich) und noch sehr viel mehr Einzelheiten. Das ist ein sehr, sehr scharfes Bild, viel schärfer als alle Erinnerungen, die ich aus dem Alter habe, dieser Moment hat sich aus irgendwelchen Gründen wirklich gut eingebrannt. Dann hab ich noch paar andere Bilder aus dieser Zeit, aber Aufzählen bringt jetzt wohl nicht so viel.
Das nächste intensive Bild hatte ich, als ich 8 Jahre alt war. Meine Oma war gestorben und meine Eltern sagten mir, dass das Haus von ihr verkauft werden würde, was ich wohl schade fand, da ich mit dem Haus immer viel Positives verbunden habe. Jedenfalls bin ich kurz vor Abfahrt durch das Haus gelaufen, um quasi "Abschied" zu nehmen und das ist auch so ein Photo (eigentlich mehr ein Video ), mit vielen Einzelheiten, Lage von Gegenständen, etc.
Das nächste Bild hatte ich mit 10 Jahren, ich stehe in dem Arztzimmer eines Chefarztes, er zeigt mir und meiner Mutter einige Bilder und für mich bricht eine Welt zusammen. Sonniger Tag, ich weiß noch genau, wie der Eingang des Krankenhauses war, einschließlich Zeichnungen an der Wand, Spielmöglichkeiten, Spielzeugen, Krankenzimmern, Gerüche, alles.
Nächtes Bild mit 13 Jahren, laufe mit Mädel am Strand entlang, Sonnenuntergang, war einfach ein sehr schöner Moment, auch seeehr intensiv
Dann fangen bei mir nurnoch negative Photos an, auch mit 13. Konnte aufgrund einer Operation nicht mehr laufen, war abgemagert ohne Ende und mußte im Rollstuhl rumgefahren werden. Das werde ich nie vergessen. Die Blicke von den Leuten, die ja meine Geschichte nicht kannten und denken mußten, ich wäre wirklich behindert, diese ganzen entsetzten Augen, die einen anstarrten und dann peinlich wegblickten, als ob man sie beim Spannen ertappt hätte, kein Mensch, der einfach entlangläuft und seinem scheiß Alltag nachgeht, nur erschrockene Gesichter. Das war wirklich schrecklich, wenn ich an diesen Moment zurückdenk, wird mir ganz anders, das hat sich wirklich eingebrannt wie sonst garnichts.
Dann mein in letzter Zeit intensivstes Bild, das ich gerne als Rückzugsmöglichkeit mißbrauche:
In einem Kaff paar Kilometer weiter gibts einen wunderschönen Ort, früher Quellheiligtum, heute Oktogon-Kapelle. Ich habe noch nie einen so entspannenden Ort erlebt, vor der Kapelle steht eine alte Linde mit Bänkchen, liegt auf einer Anhöhe, nie zu windig, immer gewißer Sonneneinfall. Wenns mir mies geht und ich Abstand brauche, denke ich an den Ort und es geht mir gut. Das Bild ist so scharf, als wär ich da.
Ich hab noch viel mehr Bilder, negative sowie positive, aber ich glaube, das ist für andere eher uninteressant zu lesen. (Die Quintessenz meines Beitrags)
Für mich sind Bilder wichtiger für die Erinnerung als der Geruch- und Geschmackssinn, natürlich sind manche Sachen mit Gerüchen verbunden, aber insgesamt sind Bilder für mich viel intensiver.
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Bei mir sieht die Sache etwas anderes aus als es von euren Beschreibungen zu lesen ist. Meine Erinnerungen liegen stets gespeichert im Unterbewusstsein, selbstverständlich nicht alle.
Aber jedoch eine nicht geringe Anzahl ich muss mich nur ein wenig konzentieren und schon kann ich in mir das Gefühl nachempfinden als der Autounfall geschah, das kritschen des Metalles. Ich spüre sogar noch den Druck in meinem arm als ich mich an der Felswand hängen ließ, die Umgebung als der Blick über die Bergelandlandschaft wanderte und den Geruch der Freiheit.
Esse ich eine Bananeschokolade ohne großes Nachdenken, empfinde ich Sie als süß, lasse ich aber meinen Blick träumerisch schweifen, gelangen meine Erinnerungen an das Volksfest inklusive der Lachenden Freunden.
Nennt mich ruhig einen Tagträumer, ich muss nur aus dem Fenster blicken schon rasten meine Gedanken durch Raum und Zeit, sie multiplizieren Verganenheit und Zuknuft und ziehen die Gegenwart davon ab. Schaue ich mir eine Türe an kann ich mir vorstellen wie jemand die Türe öffnet und herausgeht, obwohl keiner da ist.
Die Gedanken rasten und verbleiben stelten an einem Ort fest, sofern es keine Aufmerksamkeit erfordert. Sie sind entfesselt und reisen mal in das finstere Mittelalter, ich stell mir Kutschen, Pferde, Reiter, Ritter, Herolde und sonstigem vor und in der nächsten Sekunde sehe ich fliegende Autos einen 24h Shopping Roboter und unendliche Wolkenkratzer. Ich fühle wenn ichin der UBahn fahre den Wind von meinem Sommerurlaub in Kuba, den salzigen Geschmack des meeres und das türkis gefärbte Meer welches an ein dunkelblaues angrenzte und in der scheinbaren unendlichkeit verschwand.
Ich weiß nicht ob ich jetzt beim Thema geblieben bin, aber das musste einfach mal sein.
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Entweder bist du heroinabhängig oder schwul.
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Ein potentieller Autor.
€: Stets das richtige Posticon du wählen musst, junger Padawan.
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Sanvai am 08.07.2005 17:38]
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Ich habe das auch mit den "Photos" an die man sich erinnert.
Nur (leider) ist es bei mir so, dass die guten Erlebnisse nur Photos sind - die schlimmen Erlebnisse sind leider schon ganze Szenen.
Was mich auch jahrelang verfolgt hat war die Zeit, in der ich im Altersheim als Pfleger gearbeitet habe.
Auch wenn es nur einige Wochen waren - ich werde wahrscheinlich nie diesen Geruch nach Urin und Scheiße vergessen und wie ich einem alten die Scheiße unter den Fingernägeln wegkratzen musste, weil es an meinem freien Tag zuvor Abführmittel gab. Und eine Frau versteckte immer ihre Windeln unterm Kopfkissen oder hing sie wie Handtücher über die Stange am Waschbecken.
Oder dass sie auf ihren Teppich pinkelte und der Mann zu mir kam und mich fragte warum es stinke.
Das Gute dieser Zeit (neben dem Geld) war, dass ich bei meiner Oma "anpacken" konnte als es ihr schlecht ging.
Kennt ihr das, wenn man mit einer Person irgendwie verbunden ist?
Mir ging das so, dass ich in genau dem Moment ankam, als die Person "die letzten Atemzüge" von sich gab.
Ohne dass mir irgendwer sagte dass es soweit sei.
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Fahre ich in der U-Bahn und blicke aus dem Fenster auf den Steineschütt der gleichmäßig über den Boden bei den Schienen verteilt ist, kann ich vorstellen dass hier die Steine ganz leichtfüßig herumhüpfen oder in Star Wars Manier herumballern.
Ich weiß halt die Gedanken zu genießen, welche der Gegenwart entfleuchten, aus dem Alltagstrott herausbrechen und mir für Sekunden oder Minuten eine kurzweilige Oasen der Ruhe verschaffen.
Hierbei ist auch meine Gehörlosigkeit von Vorteil, da mich nichts was an Geräuschen für Ansammelungen gibt stören könnte. Natürlich ist es von Nachteil wenn Neben mir das Mädchen nach der Handynummer fragt und ich immernoch von den herumballerenden Steinen auf dem Steinschütt träume.
Jedoch bin ich glücklicherweise fähig immer wieder in die Realität zurückkehren und so gab ich Ihr auch die Nummer. Wenn der Mensch in der Realität keine Flügel hat gleicht er diese mit der Fantasie aus.
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[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von LUMINEXX am 08.07.2005 22:16]
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Der Mann hat was. Gebt ihm einen Stift und Papier.
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in der kueche meiner freunde aus schweden roch es immer nach einer geruchlichen mischung aus linoleum, einer bestimmten art von knoedelsauce und einer dritten zutat, deren identitaet ich nie erraten konnte.
jedenfalls schlenderte ich vor ein paar monaten durch einen texanischen wal-mart, und zwar durch die abteilung fuer reinigungsmittel und da fiel es mir wie schuppen aus der nase: scheuermilch war der letzte teil der kombination gewesen.
also: linoleum + knoedelsauce + scheuermilch = erinnerungen fuer immer per geruchssinn gespeichert
knorke!
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| | Zitat von Buzweed
Warum empfindet man eigentlich jeden Geschmack/Geruch von Nahrungsmitteln von denen man schon mal gekotzt hat direkt als wiederlich? | |
Evolutionärer Schutzinstinkt: als der Mensch noch nicht alle Nahrungsmittel im Supermarkt bekam, war es wichtig, daß er Dinge, die ihn zum Regurgieren gebracht haben, demnächst vom Speiseplan streicht. As easy as that!
€: hm... man sollte den *ganzen* Thread lesen...
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von oetzli am 02.08.2005 13:56]
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hallo,
ich bin jetzt irgendwie mies drauf.
mein geruchssinn ist sozusagen nicht vorhanden dh. zum beispiel parfum rieche ich nicht, sofern ich mich nicht
extrem darauf konzentriere und selbst dann kann ich unmöglich großartig unterscheiden zwischen verschiedenen Düften .. geschweigedenn mich daran erinnern um sie zuzuordnen.
das ganze scheint folge einer operation, im nasenbereich, zu sein, bei welcher irgendein nerv beschädigt/zerstört wurde.
bis dato hat es mich eigtl. nie großartig aufgeregt da ich seit ich denken kann, nicht riechen kann 
momentan gibt es aber immer mehr situationen in denen ich mir mehr als je zuvor wünsche richtig riechen zu können 
dieses syndrom habe ich übrigens auch
einmal mit solchem dosenfisch, eingelegt in eine helle sauce .. keine ahnung was das genau war.
ich hatte das mit 13 gegessen, wärend einer heftigen lungenentzündung ( 4 wochen krankenhaus! ) und musste davon kotzen. wenn ich das heute seh läufts mir kalt den rücken runter .. brwaahww ihgitt.
das gleiche hab ich noch mit diesem bunten backzeug (gibts in grün,gelb,orange soweit ich weiss) das unter anderem in Weinachtsstullen verbacken wird. warum das so ist, ich weiss es nicht .. der anblick bringt zumindest einen kotzreitz mit sich und es muss ein erlebnis gewesen sein, welches schon mind 10-15 jahre zurückliegt ( ich bin 18 ).
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[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von taraba am 02.08.2005 14:16]
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| | Zitat von oetzli
Evolutionärer Schutzinstinkt: als der Mensch noch nicht alle Nahrungsmittel im Supermarkt bekam, war es wichtig, daß er Dinge, die ihn zum Regurgieren gebracht haben, demnächst vom Speiseplan streicht. As easy as that! | |
Jupp und der ist ziemlich ausgeprägt.
Ich hatte so ein Erlebnis mit einem eigentlich positiven Stoff: Aspirin.
Hab bisher ein einzigstes Mal auf die heilende Wirkung von Kopfschmerztabletten gesetzt...
Ergebnis: 5 Min später kam alles wieder raus...
Dafür war das Kopfweh weg.
Trotzdem lass ich die Finger von Aspirin & Co. Da leg ich mich lieber pennen, geh duschen oder such mir frische Luft.
Urza
P.S.: Was ich so mitbekomme ist Tequila ziemlich Sauce-Bearnaise-Syndrom behaftet... Kenn da so einige...
Dicht gefolgt von Cola/hochprozentiges.
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| Thema: Erinnerungen: Die Fleischwurst ( Die Sinne des Menschen ) |
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