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 Moderiert von: Insaniac, Wahooka


 Thema: Kommst du von der Schicht... ( Kürriwuäst! )
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
... Kürriwuäst!
Ich bin gerade aus einer Besprechung gewankt und habe mich dabei ertappt, trotz zwei Stunden Diskussion glücklich gegrinst zu haben. Das war einer der Momente, in denen mir mal wieder auffiel, dass ich echt (m)einen Traumjob hier abgegriffen habe.

Als mir dann weiterhin auffiel, dass es in diesem Staat eigentlich vollkommen untypisch und vermutlich auch illegal, mindestens aber ordnungswidrig ist, von seinem Beruf erfüllt und glücklich zu sein, frägte ich mich:

Wie sieht's denn sonst so aus im immer gesetzter werdenden OT: Der Beruf - Scheißmaloche, Gehtsoisokay oder Geilmorgenwiederarbeiten?


Ich starte mal: Ich habe das Glück, auf genau dem Feld arbeiten zu dürfen, auf dem ich schon immer arbeiten wollte: Militärgeschichte.

Diesen Job übe ich aus in einer Umgebung, in der ich wirklich etwas ändern kann - das bedeutet, dass meine Konzepte in Projekten eine konkrete, faßbare Umsetzung haben, was recht befriedigend ist. Ich habe mir vorgenommen, in einem Halbjahresrhythmus ein Projekt fertigzustellen, und momentan klappt das auch gut.

Ich bin in der Institution (nein, genauer werde ich nicht Breites Grinsen) in der ich arbeite, auf der Entscheiderebene angesiedelt - das allesentscheidende Gremium umfasst sechs Köpfe, und einer davon ist meiner. Da ich in der Uni gelernt habe, solche Sitzungen zu überleben und in gewissen Maßen auch (mit) zu lenken, kommt meist das raus, was ich mir wünsche. Da im Gegenzug die Umsetzung auch klappt, läuft das ganze recht rund.

Natürlich habe ich hier auch Gegner, und die Diskussionen sind teilweise recht hart - in einer Frage habe ich auch schon mal schlicht verloren und konnte meine Idee wieder einmotten. Insgesamt bin ich aber deutlich im Plus und daher zufrieden mit meiner Leistung.

Mein Job umfasst alles mögliche - von historischer Forschung über didaktische Konzepte bis hin zu Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Die (momentan noch halbe, bald Dreiviertel-)Stelle bietet dabei eigentlich genug Arbeit für 2 ganze Stellen - momentan habe ich bspw. 9 Vorgänge gleichzeitig in Mache und könnte nochmal soviel aus dem Stand anfangen. Vorteil: Man kann sich immer die Arbeit aussuchen, auf die man gerade Bock hat. Nachteil: Es BLEIBT zuviel, egal in welcher Reihenfolge.

Meine Arbeit ist komplett selbstorganisert - ich habe zwar Chefs, aber die wollen Ergebnisse, keine Stundenzettel. Das erfordert zwar eine gewisse Disziplin, aber der Vorteil ist natürlich, dass man sich ideal sortieren kann - stumpfes Büroabhängen ausgeschlossen. Und wenn man mal einen Tag hat, an dem man viel geschafft hat, belohnt man sich, indem man einen mörderlangen OT-Thread startet. Breites Grinsen

Insgesamt ist dieser Job, trotz allen Meckerns und Stresses, der im Alltag immer auftritt, trotz aller Friktionen und Hindernisse, auf die man prallt, sehr befriedigend. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich freue mich auf meine Arbeitstage.


Sollte einen misstrauisch machen.


Und wie sieht's bei euch aus?
14.08.2009 16:31:58  Zum letzten Beitrag
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[k44] Obi Wahn

k44_obi_wahn
verschmitzt lachen
Das diskutieren wir auf dem GW 2010.
14.08.2009 16:33:35  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
...
Per Skype - ich auf dem GW, du wieder im Altersheim?
14.08.2009 16:36:27  Zum letzten Beitrag
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[k44] Obi Wahn

k44_obi_wahn
froehlich grinsen
Deal!
14.08.2009 16:37:08  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
böse gucken
Schreib halt wenigstens ne Sneak Preview hier rein - du schuldest mir schließlich was.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von [Amateur]Cain am 14.08.2009 16:39]
14.08.2009 16:39:19  Zum letzten Beitrag
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[TAA]Phantomlord

AUP [TAA]Phantomlord 25.09.2009
Schreib ich mal was zu meinen Jobs. Gleich vorneweg ich bin froh dass ich mit den Deppen von der ARGE im Moment nichts zu tun habe, klar da gibts auch gute und fähige Leute, aber ich hab auch Mitarbeiter erlebt die es pedantischer und bürokratischer kaum geben kann.

Job1: Aushilfsadmin und Büromitarbeiter beim Landesverband Bündnis90/die Grünen in Thüringen.
Ich hab nicht viel mit Politik am Hut, das war imo auch ein Kriterium weswegen ich eingestellt wurde. Näher möchte ich darauf nicht eingehen.
Haupsächlich bin ich damit beschäftigt Termine und PMs auf die HP zu stellen, Die Grüne Datenbank zu pflegen und ab und an den Server anzuschreien. Bin im Normalfall einmal die Woche vor Ort, den Rest mache ich von zu Hause, bei grösseren Aktionen bin ich auch mit vor Ort um bei was auch immer auszuhelfen.
Solang alles läuft - prima Job. Wenn in der heissen Wahlkampfphase der Posteingangsserver spinnt - nicht so prima. Ansonsten alles super, man bekommt einen Einblick wie Politik funktioniert und lernt nette Leute kennen.

Job2: Mitarbeiter bei nem kleinen Verein in Weimar.
Da betreue ich auch mehr oder weniger die Technik und kümmere mich um die HP. Im Moment gibts eher weniger zu tun, da kein Geld da ist, aber ich denke mal das ändert sich auch irgendwann wieder.

Job3: Bioladen/Ökolandbau-Mitarbeiter
Da gehts hauptsächlich drum mal Ware auszufahren, was aber nicht viel ist, Buchhaltung abzuwickeln und im Garten auszuhelfen. Ausserdem halt noch EDV-Kram, aber das sind eher Kleinigkeiten.

Richtig viel Kohle kommt im Moment nicht rum, aber ich hab dafür auch nicht viel Stress.
14.08.2009 17:50:19  Zum letzten Beitrag
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no_man_alive

no_man_alive
Habe IT-Job gekuendigt, um in praktisch greisem Alter studieren zu gehen. Da kann sich der geneigte Direktor evtl. ausrechnen, wie erfuellend das war.
14.08.2009 19:34:11  Zum letzten Beitrag
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MadSpoon

madspoon
Mmmhh, ich bin bei einem Betrieb beschäftigt, der bei 3 Flughäfen in der Region das Catering + Beladung von verschiedenen Airlines bewerkstelligt. Bin im Büro und der ganze organisatorische Kram, der im Tagesgeschäft erledigt werden muss, damit alle Flugzeuge pünktlich gecatert und somit ohne Verspätung abfliegen können, hängt an mir und meinen Kollegen. Wir arbeiten im Schichtbetrieb und auch am Wochenende. Das ich am Wochenende arbeiten muss, macht mir nicht so viel aus. Bin eh kein Partylöwe und meine Lieblings-Freizeitbeschäftigung lautet nach wie vor Computer.

Was eher zu schaffen macht, sind die Schichtzeiten. Ich mach das nun schon seit mehreren Jahren. Und immer noch (gefühlt immer mehr) habe ich Probleme Morgens mitten in der Nacht zu Frühschichten aufzustehen. Gerademal 2 - 3 Stunden Schlaf vor den ersten Frühschichten sind keine Seltenheit. Erst nach mehreren Tagen, wenn der Schlafrhytmus wieder halbwegs angepasst ist, geht es besser. Wenn nicht gerade die Nachbarn abends um 10 oder 11 Uhr anfangen zu streiten und einen aus dem Schlaf holen. Oder wenn man im Sommer Nachts das Fenster auflassen muss und dann die ganzen Partygänger nach Mitternacht heimkommen.

Dafür das so viel von uns abhängt, daß die ganzen Informationen welche und wieviel Essen für die einzelnen Flüge für den nächsten Tag bereitgestellt werden müssen, welche Zoll- und Getränke-Beladung benötigt wird, etc., verdienen wir verdammt wenig Geld. Besonders wenn man bedenkt, daß wir das im Schichtbetrieb und auch am Wochenende tun müssen. Dazu kommen nicht eindeutige abgegrenzte Kompetenzbereiche, Arbeits-Anweisungen bzw. -Richlinien. Seit gut anderthalb Jahren hat sich der Arbeitsaufwand stetig erhöht. Die Personalzahl bei uns in der Abteilung nicht. Man kommt zur Arbeit, verrichtet diese 8 Stunden angestrengt. Oft genug etwas länger, um dieses oder jenes noch zu Ende zu bringen. Und hat zu selten das Gefühl, mal wirklich alles geschafft zu haben, was im Moment zu erledigen ist.

Die Arbeit ist so gesehen schon irgendwie interessant und wichtig. Ich mache im Moment am liebsten die Spätschicht. In der geht es vor allem darum, die Änderungen bei den Airlines für den nächsten Tag zu bearbeiten. Das alles möglichst schnell, damit die Transporte mit dem Catering von unserem Haupt-Flughafen-Standort zu den beiden anderen Flughäfen gebracht werden können. Das bedeutet allerdings 5 - 6 Stunden hochkonzentrierte Arbeit und Rechnerei am Stück. Zwischendurch wird mal kurz ein Brötchen runtergeschlungen, damit man noch halbwegs Energie zum Denken hat. Man muss sehr viele Kleinigkeiten im Kopf haben, die es zu beachten gilt. Und wehe man erlaubt sich einen Fehler. Denn zu oft hat man das Gefühl, daß außer einem selber niemand mehr großartig Essensmengen und ähnliches kontrolliert. Und wenn der Flieger einmal abgehoben hat, kann er nicht noch einmal irgendwo rechts ranfahren und sich was nachholen.

Die Frühschicht ist nicht so mein Ding. Das Problem mit dem mitten in der Nacht nach wenig Schlaf Aufstehen habe ich ja schon genannt. Dazu gibt es in der Frühschicht hauptsächlich Ablage und Routinejobs. Es sei denn die Airlines haben über Nacht irgendwelche Strecken umgeroutet. Und auf einmal bekommt hier vor Ort ein Flieger eine andere Beladung. Die darf ich dann mal so eben innerhalb einer Stunde zusammenbasteln. Schlimmer ist es noch, wenn das an einer der anderen beiden Stationen passiert und ich erst einen Fahrer finden muss, der die Sachen da hintransportiert.

Wie gesagt, der Job ist von der Arbeit her nicht der übelste. Aber diverse Kleinigkeiten wie die Schichtarbeit, schlechte Bezahlung, schlechtes Management von oben, immer mehr und mehr Aufgaben zu bewältigen und die tägliche Fahrt nach Hause mit dem Gefühl nicht alles geschafft zu haben bzw. der Gedanke ob man denn wohl an alle Kleinigkeiten gedacht hat. Im Moment will ich wechseln. Blos ich wechsel nicht gerne. Ich bin irgendwie ein Gewohnheitstier. Wenn ich nach Hause komme, platzier ich mich auf den Sessel vor den Computer und genieße es, von aller Verantwortung abzuschalten. Auch vor der Verantwortung meinem Leben einen neuen Schubs zu geben. Naja, ein wenig Versagensängste beim neuen Job sind auch dabei.

Nach der Frühschicht schlaf ich zudem teilweise beim Computerspielen ein, weil ich Nachts zuvor zu wenig Schlaf bekommen habe. Abends bin ich mental durch das konzentrierte Arbeiten einfach so geschafft, daß ich teilweise ein Sicherheitsrisiko bin, wenn ich mit dem Auto nach Hause fahre. Und an meinen freien Tagen will ich dann auch mal etwas entspannen. Deshalb fällt es mir dann auch momentan schwer, mich noch zusätzlich mit der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle zu befassen. Vielleicht mal irgendwann im nächsten Urlaub.
14.08.2009 20:03:37  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
Sehr interessant, wirklich. Das wäre mein absoluter Albtraumjob. Ich bin genau NICHT der Typ, der lange am Stück konzentriert ist und vieles gleichzeitig im Kopf hat, um auf den Punkt Leistung abzuliefern. Ich arbeite total assoziativ und sprunghaft, steuere nach, vergesse, vertausche etc. - wie man sich Historiker halt vorstellt.

 
Zitat von MadSpoon

Wenn ich nach Hause komme, platzier ich mich auf den Sessel vor den Computer und genieße es, von aller Verantwortung abzuschalten.



Als ich das gelesen habe, ist mir noch ein Nachteil bei meinem Job eingefallen. Da ich ja im Prinzip nur mit Büchern und Rechnern arbeite, kann ich theoretisch rund um die Uhr arbeiten. Und allzuoft mache ich das auch - also nicht, dass ich 24h arbeite, aber dass ich spätabends noch was Korrektur lese, nachts eine Mail beantworte oder am Wochenende ein Konzept schreibe. Das ist beschissen, weil dann Arbeitsleben und Freizeit irgendwann untrennbar verschwimmen und das macht einen irgendwann bregenklötterich.

Ich hab daher seit ein paar Wochen ein strikte Trennung der beiden Sphären vorgenommen. Ist zwar anstrengend, aber es lohnt sich. Und so langsam komm ich auch zum richtigen Feierabendgefühl. Sport ist da ein guter Faktor.
14.08.2009 20:57:23  Zum letzten Beitrag
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Netghost

AUP Netghost 26.11.2007
Mata halt... Das OT wird immer Ü-Eieriger. peinlich/erstaunt
15.08.2009 0:21:30  Zum letzten Beitrag
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dantoX

dantoX
 
Zitat von Netghost

Mata halt... Das OT wird immer Ü-Eieriger. peinlich/erstaunt



Was soll das denn heißen?

dX
15.08.2009 14:19:50  Zum letzten Beitrag
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Wahooka

AUP Wahooka 21.09.2012
Pfeil Spätschicht
 
Zitat von [Amateur]Cain

...Computer...
Das ist beschissen, weil dann Arbeitsleben und Freizeit irgendwann untrennbar verschwimmen und das macht einen irgendwann bregenklötterich.



Die verschwimmende Grenze zwischen beruflicher und privater Computernutzung hat mich vor anderthalb Jahren davon abgebracht Fachinformatiker zu werden - ich mache jetzt meine Ausbildung zum Industriekaufmann und bereue es keine Minute.

Ist eine größtenteils schulische Ausbildung, daher ist es etwas schwierig vom "klassischen Berufsalltag" zu sprechen; Anfang Oktober geht es wieder in ein 3-monatiges Praktikum, da wird es deutlicher werden.

Ich mag Ü-Eier.
15.08.2009 14:58:11  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
ha, ich hab seit zwei wochen ne neue stelle, davor, absolut beschissen, zuviel gearbeitet zu wenig lohn und überhaupt, und nun, weniger arbeit und mehr lohn. zack!

mir übrigens relativ wurscht was ich tun muss, solange arbeitszeit und zahltag geregelt und ordentlich sind. von demher. ja, ich bin glücklich über meinen neuen job und, naja, man könnte fast sagen ja ich habe auch freude daran!

achja, ich arbeite in nem labor und darf da mittels mikroskop und infrarot-spektroskopie partikel untersuchen die in der produktion rumwuseln \o/
15.08.2009 18:33:19  Zum letzten Beitrag
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GarlandGreene

Mod GIGN
 
Zitat von Wahooka

 
Zitat von [Amateur]Cain

...Computer...
Das ist beschissen, weil dann Arbeitsleben und Freizeit irgendwann untrennbar verschwimmen und das macht einen irgendwann bregenklötterich.



Die verschwimmende Grenze zwischen beruflicher und privater Computernutzung hat mich vor anderthalb Jahren davon abgebracht Fachinformatiker zu werden - ich mache jetzt meine Ausbildung zum Industriekaufmann und bereue es keine Minute.

Ist eine größtenteils schulische Ausbildung, daher ist es etwas schwierig vom "klassischen Berufsalltag" zu sprechen; Anfang Oktober geht es wieder in ein 3-monatiges Praktikum, da wird es deutlicher werden.

Ich mag Ü-Eier.



ich habs ja umgekehrt gemacht - zuerst eine Ausbildung zum Industriekaufmann, ein Jahr in dem Beruf gearbeitet und nach dem Zivildienst eine weitere Ausbildung zum Fachinformatiker AE.

Meine erste Anstellung nach der Ausbildung war bei meinem Ausbildungsbetrieb. IT-Unternehmen, Softwareentwicklung mittelständische Software für LKW-Werkstätten sowie individuelle Warenwirtschaftssysteme. Sehr kleines Team, hoher Zeit- und Kostendruck. Ein Vertriebler, der viel verspricht und wenig auf die Rechnung schreibt. Dazu ein oft ziemlich cholerischer Chef und Kunden, die ständig sauer und unzufrieden sind. Das ganze ging dann auch vorhersehbar den Bach runter. Ich hab dann noch knapp 8 Monate Vorort-Support bei einem großen Kunden gemacht (zuerst so eine Art Telefon- und Emaildienst, gegen Ende wurde das eher eine Unterstützung der SAP-Modulverantwortlichen, der Laden war ziemlich groß). Als mich mein ehemaliger Ausbildungsbetrieb (der aus der ersten Ausbildung) dann anrief und anfragte, ob meine Bewerbung vom Jahr zuvor (da wurde die Softwareentwicklung geschlossen und meine Weiterbeschäftigung war noch nicht in Sicht) noch gültig wär, hab ich die Chance genutzt und bin seitdem in der internen EDV als Softwareentwickler für interne Projekte und Nebenbei-Administrator (Urlaubs- und Zeitdruckersatz für den Admin-Kollegen) tätig.

Die ersten Jahre bei der IT-Firma (2000 bis 2005) waren zwar unglaublich interessant und stellenweise auch sehr witzig, aber halt echt IT-typisch. Arbeitszeiten von "Sonne geht grad auf" bis "Arbeit ist erledigt", wobei zwischen diesen beiden Zeitpunkten beliebig viele Stunden liegen konnten. Dann wie gesagt der Choleriker-Chef, die echt üble Wirtschaftslage zur Zeit der New Economy (wir waren gegen Ende Teil der Energis-ISION, wem das was sagt - Alexander Falk, du hast da noch Geld von mir!) und chaotische Projektabwicklung. Von 2003 bis Mitte 2004 dann noch Entlassungen, Abteilungsschliessung und stark verspätete Lohnzahlungen inkl. ständiger Befürchtung, daß bald ganz schluss ist.

Dagegen meine jetzige Anstellung - 37,5 Stunden pro Woche mit Gleitzeitkonto. Und ein Chef (+ Personalchef), der das auch ernst nimmt und einen auffordert, Überstunden durch Freizeitausgleich abzubauen. Ein großartiger Kollege (der Admin, Typ "Metzger") am Schreibtisch gegenüber, genug Zeit für Projekte und eigene Ideen und ein Chef, der sich diese Ideen mit Interesse anhört und bei Zustimmung auch aktiv unterstützt. Der Arbeitgeber selbst ist sehr sozial eingestellt (relativ mächtiger Betriebsrat, dazu jede Woche ein Physiotherapeut vor Ort, der einen kostenlos behandeln kann, 30 Tage Urlaub, sehr unkompliziertes Verhalten bei kurzfristigen Urlaubsanträgen - insgesamt einfach ein "Wohlfühl-Laden") und die Kollegen - ok, sie sind DAUs, aber es sind (fast) durchweg umgängliche DAUs.

Seit Antritt meiner Anstellung Anno 2005 freue ich mich fast jeden Tag darauf, ins Büro zu kommen. Jeder Tag ist anders, Routine existiert fast gar nicht und auch wenn die ständigen Herausforderungen und neuen Ärgernisse in der wundersamen Welt der IT einem die Haare grau werden lassen können, mir macht sowas Spaß. Jedes Problem ist nach Tagesende eines, das ich irgendwie lösen und abhaken kann, immer wieder ein kleiner Erfolg.

Abschalten ist in dem Job ein Problem. Da ich das ganze ja auch hobbymäßig betreibe (bzw. lange Zeit betrieben habe, das hat sich deutlich verringert) und ich den Job nicht aus der Not, sondern aus Interesse gewählt habe, kommen die Ideen halt auch am Abend. Aber mit viel Sport (3x wöchentlich fest in den Tagesablauf eingeplant, direkt vom Büro gehts mit dem Rad zum Studio, gegen 19 Uhr bin ich dann zuhause) und genug Aktivitäten neben der Arbeit hält sich auch das in gesunden Grenzen. Ich versuch allerdings auch gar nicht mehr, das komplett abzublocken. Ich hab ja Spaß dran und solang ich es nicht übertreibe, vermischen sich Beruf und Privatleben ein wenig. Umgekehrt kann ich auch im Büro mal privat surfen oder mich ne halbe Stunde mit Kollegen über sonstwas unterhalten, da grenze ich ja auch nicht strikt ab. Für mich in der aktuellen Konstellation echt ein Traumberuf, wobei mir durchaus bewusst ist, daß das zu großen Teilen am Arbeitgeber liegt. Der Job kann in leicht veränderter Konstellation auch zum absoluten Horror werden. Das macht es mir auch so schwer, weiterzuziehen und mich beruflich weiterzuentwickeln.
15.08.2009 19:22:59  Zum letzten Beitrag
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~Bulkhe@d~

AUP ~Bulkhe@d~ 30.01.2008
Mein Nebenjob ist für mich hauptsächlich eine Geldquelle. Die Firma an sich ist sehr familiär organisiert, die Kollegen/der Boss sehr nett aber langsam belastet mich die Tatsache, dass der Job rein gar nichts mit meinem Studium zu tun hat. Auch wenn es viele gibt die ebenfalls nichts studiennahes arbeiten habe ich spätestens seit meinem Eintritt ins Masterstudium das Gefühl, dass ich eigentlich was studienrelevantes machen sollte.

Die Problemlage stellt sich aber zugespitzt folgendermaßen dar: Entweder für wenig oder nichts was fürs Studium oder für recht anständiges Geld weiter meinen Nebenjob.

Der Job selber ist bis auf wenige Ausnahmen wenig anspruchsvolle Routine und wenn ich nach Hause komme bin ich immer relativ geschafft. Das wird aber dadurch ausgeglichen, dass ich selten mehr als 4 Tage die Woche arbeite bzw. nach größeren Sessions längere Pausen habe. Arbeit mit nach Hause nehmen gibts nicht, wäre auch schwer möglich.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von ~Bulkhe@d~ am 15.08.2009 19:27]
15.08.2009 19:26:01  Zum letzten Beitrag
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Cloudi

Cloudi
Ich hab momentan zwei Jobs im sozialen Bereich. Einen als Honorarkraft in einem Jugendclub und einen als Wochenendkraft auf einem Abenteuerspielplatz.

Im Jugendclub arbeite ich mit Jugendlichen zwischen 14 und ungefähr 25 (es gibt da irgendwie keine offizielle Grenze nach oben, aber so ab 23 verabschieden sich die Stammgäste irgendwann) Jahren aus einem der weniger priviligierten Stadtteile hier in Düsseldorf.
Der Job an sich ist recht locker, da wir uns gerade in einem der regelmäßigen besucherumbrüche befinden...wir hatten viele ältere Stammbesucher die jetzt vermehrt dem Club fernbleiben und die Basis an jungen Besuchern wächst erst langsam nach. Ich verbringe also die meiste Zeit damit Zeitung zu lesen oder im internet zu surfen, ab und an zocke ich mit den kiddies billiard oder kicker oder mach ein bisschen musik oder fahr ins Schwimmbad, wasserski und so weiter...angebote halt.
Mein Chef ist super, unser Hauptamtler auch und meine Honorarkollegen sind auch alle sehr nett, allerdings wär mir der Job als Vollzeitstelle wohl zu langweilig...das ist halt manchmal echt nur stupides rumgehänge, da steh ich eigentlich eher nicht so drauf. Zeit geht definitiv schneller rum wenn man was ordentliches zu tun hat Augenzwinkern

Der Job auf dem Abenteuerspielplatz...jo, das isses eigentlich. Ich bin damals als Zivi auf den Platz gekommen und auch primär wegen dieser Einrichtung in Düsseldorf hängen geblieben. Ich habe super kollegen (inklusive grimmigem aber doch irgendwie kultigem Chef) und bekomme dafür, das ich eigentlich keine Qualifikation vorweisen kann sehr, sehr viel verantwortung übertragen. Ich plane und führe angebote durch (kochen, sachen bauen, bastelscheiß, toben etc.), pass auf das die kinder nicht zu viel scheiße bauen und sorge dafür das das platzgeschehen rund läuft.

Das ist teilweise sehr viel arbeit, irgendwas gibt es immer zu tun weil immer irgendwas kaputt ist, neu gemacht oder verbessert werden muss. Da mein Chef ein totales Multitalent ist lernt man auch sehr viel dabei, dadurch konnte ich mitlerweile meine heimwerkerskills enorm verbessern, außerdem ist man den ganzen Tag an der frischen Luft, deshalb kann man auch wunderbar verkatert arbeiten und abends guten gewissens rumnerden Breites Grinsen. Das ganze ist so ziemlich meine optimalvorstellung von arbeit und ich mach das ganze mehr als gerne, gestern haben wir unser zwei wochen langes Ferienprojekt abgeschlossen und ich finds echt schade dass das schon vorbei ist.

Seit ein paar tagen hab ich jetzt nen studienplatz der mich näher in die Richtung bringt, allerdings ist die chance da später vollzeit arbeiten zu können mehr als gering.
Das konzept an sich ist eine totale nischenerscheinung und wenn unsere hauptamtliche stelle aufhört wird die von der stadt gestrichen werden. Das ist ne Sache die ich echt schade finde, denn vollzeit aufm abenteuerspielpatz wär für mich persönlich totaler Jackpot...ich würde keine kohle verdienen, aber unheimlich reich würde es mich trotzdem machen Augenzwinkern
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Cloudi am 16.08.2009 22:38]
16.08.2009 22:36:56  Zum letzten Beitrag
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Smoking44*

AUP Smoking44* 22.04.2010
...
Cloudi, du widerlicher Gutmensch!
16.08.2009 22:56:29  Zum letzten Beitrag
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Cloudi

Cloudi
...
wenn ich dafür geil bezahlt werden würde wärs natürlich besser...glaub ich aber nicht so dran Augenzwinkern
16.08.2009 23:16:37  Zum letzten Beitrag
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Siggi

siggi
Du kannst den Kindern ja ihr Pausengeld abzocken, dann lohnt sich die ganze Geschichte auch finanziell!
17.08.2009 0:46:19  Zum letzten Beitrag
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nobody

nobody
...
 
Zitat von Cloudi

.



:x
17.08.2009 8:36:48  Zum letzten Beitrag
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Insaniac

AUP Insaniac 04.02.2020
Ich habe eigentlich drei Jobs mit dem selben Chef.
Während des Studiums habe ich über dieses Forum einen Job bei der MTA an Land gezogen (www.mtalan.de).
Als ich meine Fahrtkostenabrechnung in der damals neu gegründeten Firma 3Dsupply abgeben wollte, wurde mir direkt dort ein Nebenjob angeboten, den ich auch angenommen habe.
Mehr zufällig hat sich der Nebenjob immer mehr zu meinem Hauptjob entwickelt, und irgendwann habe ich die Entscheidung getroffen, für diesen Job mein Studium abzuschießen, was mir allerdings nicht sonderlich schwer gefallen ist.

Wir haben uns bei 3Dsupply in den letzten Jahren zu einem Onlineshop entwickelt, der 90% seines Umsatzes mit T-Shirts macht. Das nur mal für die Wenigen hier, die nicht wissen was das für ein Laden ist.

Mein Arbeitsbereich hat sich in den ganzen Jahren ständig geändert. Früher habe ich als Paketschlampe gearbeitet, später wurden dann die ersten Experimente mit dem Druck von T-Shirts im eigenen Hause durchgeführt.
Mitlerweile ruht mein Job bei 3Ds auf zwei Säulen: Einem kreativen Part, in welchem ich mir neue Motive ausdenke, die Arbeit, die Ideen und Designs anderer Grafiker bewerte und koordiniere, dann aber auch für neue Produkte Marketingideen und Werbekonzepte entwickle und koordiniere und neue Partnerschaften an Land ziehe. Der Teil macht mir am meisten Spass, und das ist auch der, bei dem ich fast völlige Handlungsfreiheit besitze, was meiner Persönlichkeit sehr entgegenkommt.
Der unkreative Part besteht aus der Koordination des Produktionsbereiches. Lagerhaltung, Einteilung der 400 Euro Jobber und so weiter. Das ist extrem unspannend, und nervt mich immer mehr, vor Allem weil ich mit dem Marketing und den neuen Motiven eigentlich schon mehr als genug zu tun habe. Zu meinem Glück sind wir uns in der Firma einig, dass ich den kreativen Teil meiner Arbeit so gut mache, dass ich dafür mehr Zeit haben sollte. Dementsprechend wird gerade ein neuer Mitarbeiter eingearbeitet, der mir zumindest einen größeren Teil der Koordination im Produktionsbereich abnimmt.
Sollte ich eine Jobbeschreibung nennen, dann wäre der Begriff kreativer Direktor wohl am ehesten zutreffend. Früher wurde ich in der Firma so genannt, weil ich mich überall eingemischt habe, mitlerweile passt der Name, weil es nun mein Job ist, mich überall einzumischen. Eine selbsterfüllende Prophezeiung, sozusagen,

Zwei mal im Jahr verabschiede ich mich mit meinem Chef für ein paar Werktage und Wochenenden, und wir veranstalten die MTA-Lan mit im Niemandsland zwischen Detmold und Paderborn. Wir reissen uns also ein Feriendorf unter den Nagel, verbinden die Häuser mit Gigabit-LAN und vermieten die Dinger an an CS-Clans und sonst Alle, die dafür Geld zahlen wollen.
Mein Job in dem Team aus drei Leuten (für ca. 250 Gäste) besteht darin, die Ankunft und Abreise der Leute abzuwickeln, für Fragen und Anliegen während des Wochenendes zur Verfügung zu stehen, und das obligatorische CS-Turnier zu organisieren.

Zu guter Letzt administriere ich dieses wunderbare Forum hier, und leite seit einiger Zeit das gesamte mods.de Netzwerk, was zur Zeit aus diversen Gründen allerdings mehr schlecht als recht funktioniert.

Die Arbeit ist glaube ich der feuchte Traum eines jeden Nerds, und auch wenn ich schon lange nicht mehr so nerdig drauf bin, wie man es bei der Jobbeschreibung vielleicht erwartet, macht mir die Arbeit extremen Spass.
Ich kann größtenteils eigenverantwortlich arbeiten, keiner schaut mir auf die Finger. Letzten Endes zählen die Ergebnisse, und solange die stimmen, komme ich auch mit jeder seltsamen Idee durch.
Ich habe mich während des Studiums für einen eher faulen Menschen gehalten, tatsächlich lag das aber wohl eher am Studium selbst. Wenn viel zu tun ist (das ist zur Zeit eigentlich auch dauerhaft der Fall) arbeite ich ohne großartig zu meckern 14 Stunden am Tag und auch am Wochenende. In dem Zusammenhang habe ich allerdings auch gelernt, dass es körperliche Grenzen gibt, die man nach Möglichkeit nicht überschreiten sollte.
Ich liebe den direkten Einfluss meiner Arbeit auf den Umsatz und den Erfolg unserer Firma.
Die Arbeitsatmosphäre könnte vermutlich bei Lockerer nicht sein, und das bleibt sie auch, solange sich alle an die Spielregeln halten.
Die Kommunikationswege bei uns sind extrem kurz, was nahezu immer von Vorteil ist.

Wenn ich überhaupt was Negatives über meine Jobs sagen kann dann, dass es für mich schwer ist, abzuschalten.
Ich verbringe einen großen Teil meiner Freizeit hier im Forum, bin zuhause wie in der Firma mit der selben ICQ-Nummer online, und rufe auch die Firmenmails zuhause ab. Wenn mein Chef eine vermeintlich coole Idee für ein Produkt oder eine Aktion hat, ruft der auch Samstags auf dem Handy an, oder wir chatten Sonntags Morgens ne Stunde per ICQ, bis das Ding durchgekaut ist.
Klar, könnte man ja Alles auch problemlos lassen, tue ich aber nicht, weil ich mich viel zu sehr mit dem Laden identifiziere als das ich wollen würde, Dinge erst am Montag zu erfahren.
Auf den MTAs besuchen mich Freunde und auch Leute aus dem Forum oder vom Zocken, da verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit ebenso, wie im Forum. Muss ich Abends auf Mitarbeiter-PMs antworten, wenn ich eigentlich nur mal eben den Hackfressen-Thread durchscrollen wollte? Muss ich jetzt Forenverstöße ahnden, wenn ich sie sehe, oder darf ich die auch einfach mal für die Moderatoren überlassen, wenn ich gerade Nudelauflauf im Ofen habe? Manchmal nicht so einfach, hängt letzten Endes von der jeweiligen Tagesform ab.
In dem Sinne führe ich also eine etwas schizophrene Ehe mit meinem Beruf, scheiden lassen würde ich mich trotzdem nicht.

Zusammenfassend kann man festhalten, dass ich gerne organisiere, gerne rede und viele komische, geekige Ideen habe. Diese Eigenschaften bringe ich in meinem Beruf ganz gut unter den Hut.

Ach so, Kohle. Die Kohle stimmt mitlerweile auch. Ich verdiene mehr als ich zur Zeit benötige, finde es aber auch noch schwierig die während meines Studiums antrainierten Verhaltensmuster abzulegen. Der Lebensstandard steigt langsam aber stetig, mal sehen wann sich Einnahmen und Ausgaben angeglichen haben. Solange ich allerdings noch mein Bafög abbezahlen muss, mache ich mir erstmal keine Sorgen auszuflippen. Als Studienabbrecher interessiert mich natürlich mal als Erstes, was denn meine fertigen Juristen im Freundeskreis im Vergleich verdienen. Da liege ich deutlich hinter der Richterin, aber vor dem gesamten Rest.
Zur Zeit interessiert mich tatsächlich Geld weniger als Freizeit, ich würde als lieber für das gleiche Geld weniger arbeiten wollen, als netto mehr Geld auf dem Konto zu haben. Die Entwicklung ist allerdings recht neu bei mir, und meinem ersten Quasizusammbruch/Kreislaufkoller/Überarbeitungsanfall/Wieauchimmer vor einigen Wochen geschuldet.

Jetzt hab ich schon viel zu viel Text verfasst.
17.08.2009 20:13:12  Zum letzten Beitrag
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El Barto

el_barto
Es gibt also doch noch ne Menge Jobs, die einen erfüllen können. Und es ist immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich doch die Ansprüche sind. Cains Arbeit finde ich zwar super spannend (Panzah!), aber das könnte ich mir beruflich überhaupt nicht vorstellen. Bei Cloudi hingegen weiss ich, dass mir das als Job auch sehr viel Spass machen würde.

Ich behaupte auch seit knapp 4 Monaten meinen Traumjob ausüben zu können und ich kann das Grinsen von Cain, wenn er aus einer Sitzung kommt, absolut nachempfinden. Ich arbeite in einem spannenden Umfeld, habe viele Freiheiten und Annehmlichkeiten und kann das tun, was ich mir als Student nur erträumen konnte. Ist zwar manchmal etwas stressig und bei 42 Stunden in der Woche bleibt es selten, aber wenn es Spass macht, habe ich kein Problem damit.

Ich finde es auch sehr wichtig, dass man nach der Arbeit abschalten kann. Der größte Vorteil gegenüber dem Studium ist, dass man nicht ständig daran denkt. Als Student hat man ständig im Hinterkopf, was man noch lernen müsste und man kommt nicht wirklich zur Ruhe. Ich trenne jetzt strikt Arbeit und Freizeit und geniesse die Abende zuhause oder das Wochenende.

Und für Insis Job würden einige hier Geld bezahlen, um davon etwas machen zu dürfen.
18.08.2009 22:32:39  Zum letzten Beitrag
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Leomar

Hirte Eins
Hmm,

ich find meinen Job grad auch ganz fett, es ist ne Mischung aus erzählen, selber machen, erzählt bekommen, usw. (so ne Art Softwareberatung, kann man nicht erklären).

Ich arbeite n bißchen zu viel, und muss viel hin und her reisen, was mir aufn Sack geht. Aber so oder so ist es cool überall Leute zu treffen, die irgendwie n bißchen gegen den Takt ticken, grad wo man se nicht erwartet.
Zu dem kommt, dass ich n riesen Haufen cooler Kollegen habe, was echt ne Menge wert.
18.08.2009 22:46:38  Zum letzten Beitrag
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bummbumm

bummbumm
...
also, nachdem ich grad heimkomm, den fernseher anmache und just ein lied von mir läuft, dann mails lese und mein chef
mein letztes projekt mit den worten "richtig geil" abgenommen hat, bin ich der meinung, das ich vielleicht doch auch meinen traumjob hab,...
18.08.2009 23:14:57  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
 
Zitat von Leomar


Zu dem kommt, dass ich n riesen Haufen cooler Kollegen habe, was echt ne Menge wert.



Tja, das ist mein einziges ernstes Problem. Meine Kollegen sind alle doppelt so alt wie ich und vollkommen anders sozialisiert - zudem bin ich Ihnen gegenüber noch weisungsbefugt, fraternisieren kommt also nicht in die Tüte.

Das führt dazu, dass ich mein vorher und unabhängig vom Job aufgebautes Sozialnetz unbedingt erhalten muss.

Vorteil ist, dass ich meine Arbeit alleine erledige, und das kommt mir sehr entgegen.
19.08.2009 8:48:32  Zum letzten Beitrag
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fiffi

AUP fiffi 19.04.2008
Jaha.

Ein Traumjob. Das wär schön. Die meisten wissen inzwischen, dass ich Beamter im mittleren Dienst bin. Eine Planstelle habe ich als Personalausweisschlampe im Bürgerbüro, spannender wird es, wenn ich - wie jetzt seit 7 Jahren - zu den Wahlen ins Wahlamt abgeordnet werde.

Das Personalausweisschlampendasein war die ersten Monate tatsächlich ganz cool. Man ist motiviert, mit den ganzen Vorurteilen aufzuräumen. Irgendwann stellt man dann ernüchtert fest, dass man sowieso gegen Windmühlen kämpft. Dazu kommt, dass jetzt zum Beispiel grad der mittlere Dienst extrem perspektivlos ist. Gestartet bin ich mit A6. Ich bin jetzt mit 25 Beamter auf Lebenszeit in A8. Das, was ich den nächsten 40 Jahren, die ich noch arbeiten muss, noch erreichen kann, ist A9. Alle anderen Gehaltserhöhungen passieren automatisch durch Altersstufen. Yay. Dazu sieht man, wie Leute, die den Job schon 20 Jahre länger machen irgendwie echt -öhm- kein Vorbild sein sollten. Sprich: Oh mein Gott, so willst du nie werden.

Das Wahlamt ist schon cooler. Ich bin hier dafür verantwortlich, die Wahlhelfer einzuberufen, die am Wahltag in den Schulen sitzen und böse/gelangweilt gucken. Ich bin da irgendwie der Einzige der das Procedere und das passende Programm kennt und habe deshalb meinen Sonderstatus. Trotzdem ist das ganze ziemlich losgelöst vom Rest der teilweise recht spannenden Wahlorganisation. Trotzdem mag ich es lieber, auf einen Termin hinzuarbeiten statt die bürgeramtlichen Windmühlen zu bekämpfen. Nachteil ist irgendwie, dass man sich bei jeder Wahl ca. 1800 neue Feinde macht. In den nächsten Jahren geht aber dann auch mein Chef in Rente und der ganze Laden wird wieder umgekrempelt (Verwaltungsumorganisation ist übrigens ein Dauerzustand). Auch in diesem Job will ich nicht mein Leben lang arbeiten.

Da nur jammern und meckern aber eben irgendwie auch nichts bringt, schleppe ich meinen Arsch seit Februar letzten Jahres zum Abendgymnsium und habe dann hoffentlich pünktlich zu Weihnachten 2010 mein Abi in der Tasche und zumindest eine Idee, was ich studieren will. Ohne zu wissen, was der Job sein könnte, den ich mein Leben lang machen will.

:/
19.08.2009 10:47:12  Zum letzten Beitrag
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Shooter

shooter
...
 
Zitat von fiffi

Jaha.

Ein Traumjob. Das wär schön.



fragt sich halt was ein traumjob ist. ich denke, wenn man etwas sucht das keine schattenseiten hat wird man ewigs suchen müssen. ich hör von vielen leuten die sich über ihren job beklagen oder von jugendlichen die sagen "ja das wäre schon ein guter job aber das und das gefällt mir nicht". ich mein, ich arbeite jetzt auch schon bald 10 jahren in der freien marktwirtschaft und muss sagen, ich bin froh dass ich meinen beruf nicht nur nach den traumjob kriterien gewählt habe (dann wäre ich windsurf-lehrer geworden, aber ich bin sicher, auch der job hat seine schattenseiten, und damit meine ich nicht die bezahlung, ich stelle es mir relativ langweilig vor nem anfänger das surfen beizubringen), sondern ich hab mich relativ konservativ mit meiner berufswahl auseinander gesetzt.
zum einen sollte der job in einer relativ krisensicheren branche sein, und in der aktuellen wirtschaftskrise zeigt sich nun dass ich mit der pharma-industrie tatsächlich relativ krisensicher bin. zum anderen sollte der job hier in der gegend sein, und da lag die chemische industrie auch nahe, da ich hier mehr oder weniger in der hauptstadt der chemie sitze. zum anderen sollte der job einen handwerklichen teil haben aber auch geistig fordern, und somit bin ich dann auf chemielaborant gekommen. koch wäre auch geil gewesen, aber die arbeitszeiten, hass.

naja, einziger negativ punkt, chemie interessiert mich nicht soo stark, physik erst recht nicht. das interesse hat zwar gereicht um mit ner guten note die theoretische prüfung zu bestehen, aber im privaten interessiert es mich nicht die bohne. von demher werde ich wohl auch nie allzu hoch aufsteigen (sicher kein chemie bachelor, höchsten ne höhere fachprüfung), aber das ist ok für mich.

ich habe nun einen job der mir gefällt vom arbeitstechnischen, aber nix, was meine freizeit auch bestimmen würde, und das ist eigentlich ganz gut so. schattenseiten hat es auch genug, aber wie gesagt, welcher job hat das nicht?
19.08.2009 11:07:28  Zum letzten Beitrag
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Tobit

tobit2
Nach erfolgreichem Abitur und nicht ganz so erfolgreichem Besuch der Uni (Studiengang Politologie und Geschichte), hab ich mich im Jahre 2005 dazu entschlossen, in einem kleinen - und damals auch noch feinen - Betrieb hier im Ort eine Ausbildung zu beginnen. Hobby zum Beruf zu machen, ist häufig ein zweischneidiges Schwert, ich war aber eigentlich zufrieden mit meiner Wahl und wollte Fotograf werden. Die drei Jahre Ausbildung haben Spaß gemacht (klar gibt es hin und wieder mal Tiefpunkte, Berufsschule ist so eine Sache wenn man zuvor studiert hat) und hab ich in den drei Jahren ein bisschen zum Mädchen für alles gemausert. Neben der obligatorischen Rechnerbetreuung und natürlich der Fotografie, habe ich recht häufig das Geschäft gemanaget: Kunden in Sachen Kamera und Abzüge beraten, Pass- & Bewerbungsbilder machen usw. Während der Ausbildung hab ich dann auch meine Leidenschaft fürs Kino entdeckt, einen Teilbereich meines Ausbildungsbetriebs. Da ich als Angestellter ja im Regelfall auch vormittags vor Ort war, hab ich die Vorstellungen für Schulklassen übernommen, habe die Schaukästen dekoriert, Projektoren gewartet und repariert, den Werbeeinsatz geplant und bei Bedarf auch mal den Chef vertreten und Dispo und Abrechnung gemacht.
Als die Ausbildungszeit zu Ende ging, war es beinahe schon selbstverständlich, dass ich übernommen werde und so begann meine Zeit als Geselle in den Bereichen Architektur & Produkt und natürlich dem Kino und dem Ladengeschäft.
Im April diesen Jahres kam dann mein Chef auf mich zu und wollte wissen, ob ich mir vorstellen könnte, noch länger zu bleiben, was ich bejahte, aber mehr wegen des Kinos als wegen der Fotografie, mein Chef hatte sich innerhalb dieser vier Jahre doch eher zum negativen geändert. Für Oktober hatte ich mir einen Fernkurs zum Filmtheaterkaufmann vorgenommen und da ist es natürlich praktisch, wenn man auch in einem Kino arbeitet. Im Juni dann der Schock. Wirtschaftskrise vorgeschoben und gekündigt worden. Da das Ganze inwzischen über den Anwalt läuft, möchte ich da nicht näher drauf eingehen.
Jedenfalls durfte ich dann nach vier Jahren Engagement mein Köfferchen packen und zum 31.7. den Betrieb verlassen, inklusive Stress, Streit, mieser Stimmung und was noch so alles dazu gehört.
Auf Grund des Gespräches im April kam das natürlich alles etwas plötzlich und unvorbereitet und so steht man erstmal mit leeren Händen da. Für August/September durfte dann erstmal mein Dauernebenjob in einer Gaststätte einspringen, was danach kommt, steht noch in den Sternen.
Am liebsten würde ich wieder in ein Kino, aber die suchen meistens nur 400¤ Schüler/Studenten und die Freiheiten ála Programmplanung werde ich wohl kaum kriegen. Fotografen sind nicht wirklich begehrt zurzeit und selbstständig möchte ich mich eigentlich nicht machen, dafür bin ich wohl nicht risikobereit genug.
21.08.2009 1:14:32  Zum letzten Beitrag
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John Mason

John Mason
ich wünsche dir alles Gute,
die Fotografie ist in der Tat ein schweres Standbein!
Ich habe damals auch ewig überlegt ob ich mein Hobby zum Beruf machen soll worauf ich es auch teilweise gemacht habe, natürlich nur nebenher und ohne Ausbildung.

Kurzum, ich wäre verhungert und bin froh es nicht gemacht zu haben.

Wenn du gut bist, und vor allem im Marketing was drauf hast und mit Menschen umgehen kannst, kann so ein Studio und die Selbstständigkeit nicht verkehrt sein.

Grundlegend kann man aber sagen
Selbstständig = selbst arbeiten und zwar ständig.
Überleg es dir gut..

Nicht mal dran gedacht wieder an die Uni zu gehen und da was weiter zu machen?
Vielleicht mal bei den großen Agenturen anklopfen? Oder keine Lust auf Presse? Bischen DPA/Reuters stell ich mir recht interessant vor.

Ich hab immer leider nur feststellen müssen dass in der Fotografie viel zu viel über Vitamin B läuft, das ist schade traurig

Lass mal hören was du machst und wie es weitergeht.
Auch wünsch ich dir alles Gute für die gerichtliche Sache, was immer da kommt. Kopf hoch
Kriegste Alles schon irgendwie hin!
21.08.2009 2:14:20  Zum letzten Beitrag
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ahrens

AUP ahrens 15.11.2017
Pfeil
Selbständigkeit.
21.08.2009 10:20:29  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Kommst du von der Schicht... ( Kürriwuäst! )
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