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 Moderiert von: Irdorath, statixx, Teh Wizard of Aiz


 Thema: Ich bin ja nicht rechts, aber...
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kricke

kricke
 
Zitat von KarlsonvomDach

Ich glaube eher, dass du nicht verstehst, was ich schreibe.

[...]

Außerdem würde ich mich fragen, ob die Studierenden, von denen du spichst, CW überhaupt richtig verstanden haben. CW eröffnet letztlich nur eine zusätzliche Perspektive. Ich verstehe CW - wie im Grunde jede Theorie - z. B. nicht als absolute Wahrheit, aber als einen Denkanstoß, der weiße Menschen dazu bringen kann, ihre Rolle und Sozialisation mal kritisch selbst zu reflektieren und sich zu hinterfragen. Keine Ahnung, was an diesem Ansatz nun so problematisch sein soll.

[...]

Vielleicht, weil Hautfarbe keine Rolle spielen sollte. Ja, das ist zwar richtig. Nur leider können sich nur Weiße erlauben, so zu denken, weil die Realität nun einmal anders aussieht für Nicht-Weiße.



Ich fasse mal zusammen, um mein mangelndes Verständnis zu dokumentieren: Jeder, der CW nicht befürwortet, hat CW nicht verstanden, obwohl die "Theorie" überhaupt keine konkreten Aussagen trifft (die ja dann wahr oder falsch wären). Es handelt sich vielmehr um einen "Denkanstoß", der einen nicht näher bestimmten Reflexionsprozess in Gang setzen soll. Am Ende dieses Reflexionsprozesses steht dann die Erkenntnis, dass es in der Realität "nun einmal" Rassismus gibt, weswegen eine rationale Debatte weder möglich noch erstrebenswert ist.

Ich glaube, wir kommen hier nicht mehr auf einen Nenner. Danke trotzdem für deine Ausführungen.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von kricke am 30.03.2021 22:18]
30.03.2021 21:54:56  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Nein. Nein, nichts davon hat er geschrieben. Er hat sogar wiederholt auf unterschiedliche Spielarten von CW hingewiesen.

Versuch das doch bitte noch mal mit Textbelegen für deine "Zusammenfassung".

KENNEN SIE DIESEN PINGUIN?
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 30.03.2021 21:59]
30.03.2021 21:58:48  Zum letzten Beitrag
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M'Buse

AUP M@buse 22.12.2015
 
Ostermeier und ihren Mitstreiterinnen habe außerdem die Art und Weise nicht gefallen, wie Bley mit ihnen geredet habe. Durch seine Körperhaltung und Wortwahl habe der Professor signalisiert, dass er auf sie herab schaue.

„Er betonte, wie erfahren er sei und wertete unsere Arbeit nach dem Motto ‚Wenn ihr irgendwann soweit seid, werdet ihr es verstehen‘ ab“, sagt Ostermeier. Außerdem habe Bley die Kolonialverbrechen in Ostafrika im Vergleich zu denen anderer Länder relativiert und durch den Begriff „Afrikaner“ schwarze Identitäten generalisiert.



Ach kommt. Das findet ihr nicht albern?
30.03.2021 22:13:55  Zum letzten Beitrag
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Gore

Gori
Nein
30.03.2021 22:20:28  Zum letzten Beitrag
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M'Buse

AUP M@buse 22.12.2015
Ok
30.03.2021 22:21:56  Zum letzten Beitrag
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KarlsonvomDach

kalle
...
 
Zitat von M`Buse

 
Ostermeier und ihren Mitstreiterinnen habe außerdem die Art und Weise nicht gefallen, wie Bley mit ihnen geredet habe. Durch seine Körperhaltung und Wortwahl habe der Professor signalisiert, dass er auf sie herab schaue.

„Er betonte, wie erfahren er sei und wertete unsere Arbeit nach dem Motto ‚Wenn ihr irgendwann soweit seid, werdet ihr es verstehen‘ ab“, sagt Ostermeier. Außerdem habe Bley die Kolonialverbrechen in Ostafrika im Vergleich zu denen anderer Länder relativiert und durch den Begriff „Afrikaner“ schwarze Identitäten generalisiert.



Ach kommt. Das findet ihr nicht albern?



Ich war nicht dabei und kann daher nicht beurteilen, wie er sich verhalten hat. Für mich bleibt allerdings die Frage offen, warum die Stadt bei der Auswahl nicht etwas mehr Feingefühl hat walten lassen und ggf. einen schwarzen Experten eingeladen hat.

Ich weiß auch nicht, was an nachstehendem Argument Obermeiers nun so unplausibel und ideologisch sein soll, wenn man ein bisschen empathisch denkt:

„Auch ich bin weiß positioniert“, räumt Ostermeier ein. Und wenn es explizit um schwarze Geschichte gehe, wäre es doch besser, wenn vorrangig schwarze Menschen zu Wort kämen, da diese ohnehin weniger Gehör in der mehrheitlich weißen Gesellschaft fänden. In Hannover gebe es durchaus mehrere Initiativen, die die Stadt dafür hätte anfragen können.

https://taz.de/Streit-um-Rassismus-Vortrag/!5758214/
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 30.03.2021 22:28]
30.03.2021 22:24:37  Zum letzten Beitrag
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M'Buse

AUP M@buse 22.12.2015
...
 
Der renommierte Historiker für Afrikanische Geschichte, Helmut Bley, sollte ein Referat unter dem Titel „Kolonialgeschichte von Afrikanern und Afrikanerinnen her denken“ halten. Der emeritierte Professor setzt sich seit den 60ern für die Aufarbeitung der deutschen Kolonialverbrechen in Ostafrika ein.



Wie viele ähnlich qualifizierte schwarze Experten für das Thema Kolonialgeschichte hätten diese Initiativen wohl aufbieten können?

Klar ist der Titel unglücklich, aber wenn es um das Thema Kolonialgeschichte geht, dann gibt es ja wohl wenige Leute mit mehr Renommee als der Opa.
30.03.2021 22:29:37  Zum letzten Beitrag
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-=Q=- 8-BaLL

-=Q=- 8-BaLL
 
Zitat von KarlsonvomDach

Für mich bleibt allerdings die Frage offen, warum der Stadt bei der Auswahl nicht etwas mehr Feingefühl hat walten lassen und ggf. einen schwarzen Experten eingeladen hat.



Wie kann man denn nicht davon ausgehen, dass eine Stadt einen weißen Professor zu einem Vortrag über Afrika einlädt, zumal wenn der eine Kapazität auf seinem Gebiet ist? Also seriöslich.
Und wie kann man nicht davon ausgehen, dass es Terz gibt, wenn der Anspruch ist (sein sollte), dass möglicherweise eine Kritik sein könnte, dass mit dem Ausdruck "Afrikaner" schwarze Identitäten generalisiert werden?

Das ist doch auf so vielen Ebenen so weit voneinander entfernt, viel mehr geht gar nicht.
30.03.2021 22:33:12  Zum letzten Beitrag
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KarlsonvomDach

kalle
...
 
Zitat von M`Buse

 
Der renommierte Historiker für Afrikanische Geschichte, Helmut Bley, sollte ein Referat unter dem Titel „Kolonialgeschichte von Afrikanern und Afrikanerinnen her denken“ halten. Der emeritierte Professor setzt sich seit den 60ern für die Aufarbeitung der deutschen Kolonialverbrechen in Ostafrika ein.



Wie viele ähnlich qualifizierte schwarze Experten für das Thema Kolonialgeschichte hätten diese Initiativen wohl aufbieten können?

Klar ist der Titel unglücklich, aber wenn es um das Thema Kolonialgeschichte geht, dann gibt es ja wohl wenige Leute mit mehr Renommee als der Opa.



Denn wie wir Dank Cain wissen, gibt es unter Historikern keinen qualifizierten Nachwuchs. Darum müssen jetzt die Opas ran und darum kann man sich auch die Anfrage bei den Initiativen direkt sparen. Die haben bestimmt eh keine Expertise für ihre Themen.
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 30.03.2021 22:40]
30.03.2021 22:33:15  Zum letzten Beitrag
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snaggit

Arctic
Wieviele Semester muss man eigentlich studieren, um zu so banalen Erkenntnissen zu gelangen, dass es sinnvoll sein könnte, „seine Rolle und Sozialisation kritisch zu reflektieren und zu hinterfragen“?
Und dass „Weiß-sein“ in Deutschland eher „normalisiert und dadurch zum Mainstream wird“ ist natürlich mind blowing shizzle.

Irgebdwie sehe ich da nichts, was man nicht auf fünf Seiten PowerPoint zusammenfassen und dabei belassen könnte.

Was man allerdings mitnimmt: Möglichst viel Diskussion (lol) über die falsche Hautfarbe des angedachten Hauptreferenten und gar nichts kritisches über Kolonialgeschichte. CW in der Praxis wirkt etwas nach Zeitverschwendung.
30.03.2021 22:40:53  Zum letzten Beitrag
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KarlsonvomDach

kalle
...
Ja, wie selbstreflektorisch die Weißen mit ihrem Weißsein umgehen und wie bewusst sie sich ihrer Privilegien sind, erleben wir ja tagtäglich.

Darum habe ich auch noch nie von einem Weißen Sätze wie diesen hier gehört:

"Keine Ahnung, warum die Schwarzen immer von der Polizei angehalten werden. Ich hatte noch nie Probleme."

"Ist doch egal, welche Hautfarbe jemand hat. Was wollen die Idioten von CW eigentlich immer? Warum sind die nicht auch einfach farbenblind?"
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 30.03.2021 23:19]
30.03.2021 23:05:46  Zum letzten Beitrag
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M'Buse

AUP M@buse 22.12.2015
was hat das jetzt mit dem opa zu tun?
30.03.2021 23:08:47  Zum letzten Beitrag
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KarlsonvomDach

kalle
...
 
Zitat von M`Buse

was hat das jetzt mit dem opa zu tun?



Zu dem Opa habe ich mich geäußert und festgestellt, dass weder du noch ich dabei waren, um das Verhalten des Mannes zu beurteilen.

Ich habe dich daraufhin aber gefragt, was an dem Argument Ostermeiers eigentlich so schwer nachvollziehbar ist.

Da kam dann von dir aber nichts mehr.

Du hast nur angenommen - wie wohl auch die Stadt -, dass die Initiativen keine Experten hätten aufbringen können. Woher du und die Stadt das zu wissen glauben, ist mir aber bisher auch nicht ganz klar geworden. Gibt es in Deutschland keine schwarzen Experten?
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 30.03.2021 23:17]
30.03.2021 23:13:56  Zum letzten Beitrag
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M'Buse

AUP M@buse 22.12.2015
 
Zitat von KarlsonvomDach

Du hast nur angenommen - wie wohl auch die Stadt - dass die Initiativen keine Experten hätten aufbringen können. Woher du und die Stadt das zu wissen glauben, ist mir aber bisher auch nicht ganz klar geworden. Gibt es in Deutschland keine schwarzen Experten?



 
Zitat von M`Buse

Wie viele ähnlich qualifizierte schwarze Experten für das Thema Kolonialgeschichte hätten diese Initiativen wohl aufbieten können?



Dann lies noch mal.

https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Bley
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von M'Buse am 30.03.2021 23:21]
30.03.2021 23:21:22  Zum letzten Beitrag
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KarlsonvomDach

kalle
...
 
Zitat von M`Buse

 
Zitat von KarlsonvomDach

Du hast nur angenommen - wie wohl auch die Stadt - dass die Initiativen keine Experten hätten aufbringen können. Woher du und die Stadt das zu wissen glauben, ist mir aber bisher auch nicht ganz klar geworden. Gibt es in Deutschland keine schwarzen Experten?



 
Zitat von M`Buse

Wie viele ähnlich qualifizierte schwarze Experten für das Thema Kolonialgeschichte hätten diese Initiativen wohl aufbieten können?



Dann lies noch mal.

https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Bley



Habe ich gelesen. Das BesterderBestenderBesten-Argument wäre mir aber wirklich zu arm gewesen. Daher vorhin auch mein Kommentar zum Nachwuchs-Historiker.

Als ob es niemanden geben würde, der ein ähnlich gutes Referat würde halten können. Was passiert eigentlich, wenn der Mann verstirbt? Werden zu dem Thema dann keine Referate mehr gehalten?
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 30.03.2021 23:42]
30.03.2021 23:42:14  Zum letzten Beitrag
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ShadowCommander

shadowcommander
etwas für sehr schlecht befinden
 
Zitat von KarlsonvomDach

"Ist doch egal, welche Hautfarbe jemand hat."



Ist zwar im Moment nicht so - aber ist das nicht eigentlich der Punkt, an den man hin will?

Wie soll es dabei helfen immer neue Grenzen und Generalisierungen wie "der Weiße" und "der Schwarze" zu schaffen?
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von ShadowCommander am 31.03.2021 0:15]
31.03.2021 0:14:56  Zum letzten Beitrag
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gott.[shake]

AUP gott.[shake] 03.12.2008
 
Zitat von ShadowCommander

 
Zitat von KarlsonvomDach

"Ist doch egal, welche Hautfarbe jemand hat."


Wie soll es dabei helfen immer neue Grenzen und Generalisierungen wie "der Weiße" und "der Schwarze" zu schaffen?



"Die Weißen" und "die Schwarzen" jetzt neue Generalisierungen die erst durch Konzepte wie CW geschaffen werden, ist klar. unglaeubig gucken
Aber die Diskussion hier ist doch wieder sinnlos.
Keiner kann Bley das Wort verbieten und vielleicht hat er in seinem Vortrag sogar ein paar gute Punkte. Bestimmt setzt er sich mit der deutschen Kolonialgeschichte kritisch auseinander, was natürlich wichtig ist.
Aber darum geht es hier gar nicht. Es geht im Konkreten Fall darum, dass eine Gruppe von Menschen von ihrem Recht gebraucht gemacht hat an einer öffentlichen Veranstaltung nicht teilzunehmen, nachdem ihr der Aufbau in einer Vorbesprechung nicht zugesagt hat. Sie wollten scheinbar nicht im Rahmenprogramm seines Vortrags "Kolonialgeschichte von Afrikanern und Afrikanerinnen her denken" auftreten - dessen Titel schon, wie hier ja sogar von Mabuse angemerkt wurde, "unglücklich" ist. Und ja, heutzutage sind viele Forscher:innen, sowohl aus den Geschichts- als auch den Sozialwissenchaften tatsächlich davon abgerückt "Afrika" und "die Afrikaner" als eine homogene Sache zu betrachten - aber das nur nebenbei.

Warum ich das vorhin überhaupt gepostet habe, war dass ich einen Artikel in der HAZ gelesen habe (online hinter einer paywall). Dort wurde das ganze noch ein bisschen anders bewertet als in der TAZ. Es wurden nämlich rote Linien überschritten.

31.03.2021 0:44:42  Zum letzten Beitrag
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Howie Hughes

Arctic
 
Zitat von gott.[shake]

Sie wollten scheinbar nicht im Rahmenprogramm seines Vortrags "Kolonialgeschichte von Afrikanern und Afrikanerinnen her denken" auftreten - dessen Titel schon, wie hier ja sogar von Mabuse angemerkt wurde, "unglücklich" ist. Und ja, heutzutage sind viele Forscher:innen, sowohl aus den Geschichts- als auch den Sozialwissenchaften tatsächlich davon abgerückt "Afrika" und "die Afrikaner" als eine homogene Sache zu betrachten - aber das nur nebenbei.


Welchen besseren Begriff statt "Afrikaner" hätte man denn deiner Meinung nach eher wählen können?

Und nur weil "Afrika" und "die Afrikaner" keine homogener Raum bzw. keine homogene Gruppe sind, heißt dass doch nicht, dass die Begriffe obsolet sind und nicht mehr verwendet werden können oder sollten.
Europa ist auch nicht homogen, Deutschland auch nicht und trotzdem sind die Begriffe "Europäer" und "Deutscher" nicht nutzlos oder falsch.

Wenn es in dem Vortrag bspw. um die Kolonialgeschichte verschiedener Länder aus verschiedenen Regionen Afrikas gegangen wäre, wäre "Afrikaner" nunmal der kleinste gemeinsame Nenner unter den man alle Menschen dieser Länder zusammenfassen kann.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Howie Hughes am 31.03.2021 8:31]
31.03.2021 8:31:00  Zum letzten Beitrag
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KarlsonvomDach

kalle
...
 
Zitat von ShadowCommander

 
Zitat von KarlsonvomDach

"Ist doch egal, welche Hautfarbe jemand hat."



Ist zwar im Moment nicht so - aber ist das nicht eigentlich der Punkt, an den man hin will?

Wie soll es dabei helfen immer neue Grenzen und Generalisierungen wie "der Weiße" und "der Schwarze" zu schaffen?



Du hast völlig recht. Das ist der Punkt, an den man will.

Aber den erreichst du nicht, wenn nur eine Gruppe das Privileg hat, für sich in Anspruch nehmen zu können, dass Hautfarbe keine Rolle spielt und sie sich dessen nicht einmal bewusst ist.

In einer weißen Mehrheitsgesellschaft spielt für Weiße die Hautfarbe keine Rolle. Für Schwarze aber schon. Und das nicht, weil Schwarze voll rassistisch sind, sondern weil sie die Leidtragenden sind von strukturellem Rassismus. Von Kindesalter an. Wenn dann ein Weißer daherkommt und oberlehrerhaft erklärt, warum Hautfarbe keine Rolle spielen sollte, ist das zynisch. Diese Machtstrukturen haben schließlich die Weißen geschaffen und nicht die Schwarzen.

Es ist ja auch ein recht neues Phänomen, dass in immer größerem Ausmaße auch mal Weiße zu spüren bekommen, dass auch ihre Hautfarbe eine Rolle spielen kann. Ebenso, wie das bei Schwarzen seit Jahrhunderten der Fall ist. Vielleicht wachen ein paar weiße Menschen dann mal auf, nachdem die erste Empörungswelle abgeklungen ist und können sich dann besser hineinversetzen in Menschen, die von Geburt an rassistisch diskriminiert werden und nie die Wahl hatten, ob ihre Hautfarbe eine Rolle spielt oder nicht.
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 31.03.2021 18:13]
31.03.2021 9:54:07  Zum letzten Beitrag
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KarlsonvomDach

kalle
...
 
Zitat von gott.[shake]

 
Zitat von ShadowCommander

 
Zitat von KarlsonvomDach

"Ist doch egal, welche Hautfarbe jemand hat."


Wie soll es dabei helfen immer neue Grenzen und Generalisierungen wie "der Weiße" und "der Schwarze" zu schaffen?



"Die Weißen" und "die Schwarzen" jetzt neue Generalisierungen die erst durch Konzepte wie CW geschaffen werden, ist klar. unglaeubig gucken
Aber die Diskussion hier ist doch wieder sinnlos.
Keiner kann Bley das Wort verbieten und vielleicht hat er in seinem Vortrag sogar ein paar gute Punkte. Bestimmt setzt er sich mit der deutschen Kolonialgeschichte kritisch auseinander, was natürlich wichtig ist.
Aber darum geht es hier gar nicht. Es geht im Konkreten Fall darum, dass eine Gruppe von Menschen von ihrem Recht gebraucht gemacht hat an einer öffentlichen Veranstaltung nicht teilzunehmen, nachdem ihr der Aufbau in einer Vorbesprechung nicht zugesagt hat. Sie wollten scheinbar nicht im Rahmenprogramm seines Vortrags "Kolonialgeschichte von Afrikanern und Afrikanerinnen her denken" auftreten - dessen Titel schon, wie hier ja sogar von Mabuse angemerkt wurde, "unglücklich" ist. Und ja, heutzutage sind viele Forscher:innen, sowohl aus den Geschichts- als auch den Sozialwissenchaften tatsächlich davon abgerückt "Afrika" und "die Afrikaner" als eine homogene Sache zu betrachten - aber das nur nebenbei.

Warum ich das vorhin überhaupt gepostet habe, war dass ich einen Artikel in der HAZ gelesen habe (online hinter einer paywall). Dort wurde das ganze noch ein bisschen anders bewertet als in der TAZ. Es wurden nämlich rote Linien überschritten.

https://ibb.co/qJpgPXm



Der empörte Benne zeigt, warum CW so wichtig ist.

Er spricht von Verbotskultur, obwohl niemand etwas verboten hat, er spricht von einer Debatte, die sich angeblich nur im Kreise gleichgesinnter Menschen ähnlicher Herkunft bewegt und damit keine Debatte sei. Dabei ging es nur darum, ob sich laut Ostermeier vielleicht ein schwarzer Historiker finden lässt, der zu dem Thema vortragen kann, weil:

" […]wenn es explizit um schwarze Geschichte gehe, wäre es doch besser, wenn vorrangig schwarze Menschen zu Wort kämen, da diese ohnehin weniger Gehör in der mehrheitlich weißen Gesellschaft fänden."

Nirgendwo ist die Rede davon, dass nur Schwarze dort teilnehmen und diskutieren sollen.

Dass Benne befürchtet, all das könne am Ende sogar den Rechten in die Hände spielen, kann er auch nur glauben, weil er wegen seiner Empörungsimpulse nicht imstande war, den eigentlichen Punkt der Kritik an einem weißen Experten zu verstehen.

Warum es niemanden voranbringen sollte, Weiße den Spiegel vorzuhalten und sie damit auf ihre privilegierte Stellung aufmerksam zu machen, ist auch 'ne steile These von Benne. Nur wenn Weiße kapieren, dass es nur für sie "normal" ist, sich ohne große Diskriminierung wegen ihrer Hautfarbe in einer weißen Mehrheitsgesellschaft zu bewegen, während das für Nicht-Weiße absolut nicht normal ist, wird überhaupt ein Umdenken stattfinden.
31.03.2021 10:24:38  Zum letzten Beitrag
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[Amateur]Cain

Amateur Cain
Ich kann zur ganzen CW-Debatte nix qualifiziertes sagen, ich hab noch nicht genug darüber nachgedachgt.

Aber einen Aspekt will ich mal eben ins Feld führen: Dass die IDiRa die ganze Veranstaltung boykottieren wollte, wenn Bley teilnimmt (Quelle dazu: HAZ vom 29.3.), kotzt mich so richtig an.

Bley ist einer derjenigen, die hauptsächlich dafür verantwortlich sind, dass es in Deutschland so Gruppen wie die IDiRa überhaupt GIBT.Der Typ ist bald 90 und sein Lebenswerk ist dadurch definiert, dass er mit kritischer Koloialgeschichte Afrika als Thema und Afrikaner:innen als reale Menschen und historische Akteur:innen gegen alle Widerstände in die Köpfe der Deutschen geprügelt hat, als diese überall, von den Stammtischen bis in viele Unipräsidien, noch als geschichtslose "Neger" in einem "leeren Kontinent" galten. Der ganze PoCo-Strang, der solche Debatten und Ansätze wie CW in Deutschland überhaupt diskutierbar macht, hat er mitbegründet. Wenn Bley und sein wenigen Mitstreiter damals nicht unablässig dafür gesorgt hätten, die die Tore der belagerten weißen Wissenschaftsburg von INNEN zu öffnen, dann wäre der Betrieb heute noch eine schnauzbärtige AfD-Welt, die sich nicht darum kümmerte, was "die Neger" so in ihren Jounrals schreiben. Und das war damals ein Kampf mit ungewissem Ausgang, in dem diese Generation ihre berufliche Laufbahn durchaus auf's SPiel gesetzt hat

Und bei aller Logik des CW können Leute wie IDiRa doch langjährige Vernbündete und Alliierte in Wort und Tat mal bitte als solchge anerkennen und entsprechend mit denen umgehen. Die haben nämlich den Weg dahin bereitet, wo heute die Debatte stattfindet.
31.03.2021 10:49:38  Zum letzten Beitrag
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KarlsonvomDach

kalle
...
 
Zitat von [Amateur]Cain

Ich kann zur ganzen CW-Debatte nix qualifiziertes sagen, ich hab noch nicht genug darüber nachgedachgt.

Aber einen Aspekt will ich mal eben ins Feld führen: Dass die IDiRa die ganze Veranstaltung boykottieren wollte, wenn Bley teilnimmt (Quelle dazu: HAZ vom 29.3.), kotzt mich so richtig an.

Bley ist einer derjenigen, die hauptsächlich dafür verantwortlich sind, dass es in Deutschland so Gruppen wie die IDiRa überhaupt GIBT.Der Typ ist bald 90 und sein Lebenswerk ist dadurch definiert, dass er mit kritischer Koloialgeschichte Afrika als Thema und Afrikaner:innen als reale Menschen und historische Akteur:innen gegen alle Widerstände in die Köpfe der Deutschen geprügelt hat, als diese überall, von den Stammtischen bis in viele Unipräsidien, noch als geschichtslose "Neger" in einem "leeren Kontinent" galten. Der ganze PoCo-Strang, der solche Debatten und Ansätze wie CW in Deutschland überhaupt diskutierbar macht, hat er mitbegründet. Wenn Bley und sein wenigen Mitstreiter damals nicht unablässig dafür gesorgt hätten, die die Tore der belagerten weißen Wissenschaftsburg von INNEN zu öffnen, dann wäre der Betrieb heute noch eine schnauzbärtige AfD-Welt, die sich nicht darum kümmerte, was "die Neger" so in ihren Jounrals schreiben. Und das war damals ein Kampf mit ungewissem Ausgang, in dem diese Generation ihre berufliche Laufbahn durchaus auf's SPiel gesetzt hat

Und bei aller Logik des CW können Leute wie IDiRa doch langjährige Vernbündete und Alliierte in Wort und Tat mal bitte als solchge anerkennen und entsprechend mit denen umgehen. Die haben nämlich den Weg dahin bereitet, wo heute die Debatte stattfindet.



Bley mag ein Guter sein und viel erstritten haben bei der verknöcherten Wissenschaftlern seiner Zunft. Aber ich würde nicht so weit gehen, dass es Dank ihm jetzt entsprechende Initiativen gibt. Mittlerweile verschaffen sich Menschen mit Migrationshintergrund eben mehr Gehör und organisieren sich. Das hat mit Bley erstmal gar nichts zu tun.

Was ist denn unter Boykott zu verstehen? IDiRa hat ihre Teilnahme zurückgezogen. Die Stadt hat darauf entschieden, die Veranstaltung abzusagen. Einen Boykott seitens IDiRa sehe ich da erstmal nicht. Die Veranstaltung hätte ja mit anderen Teilnehmern fortgeführt werden können.

Im Übrigen sagt Frau Ostermeier auch:

Dass die Veranstaltung im Rahmen der Wochen gegen Rassismus abgesagt wurde, ist für Svea Ostermeier kein Erfolg. „Wir sind ja nicht gegen Professor Bley oder seine Forschung. Wir wünschen uns vielmehr, dass weiße Menschen ihre Privilegien reflektieren und von selbst drauf kommen, dass es schön wäre, im Rassismuskontext Betroffenen das Wort zu geben.“

https://taz.de/Streit-um-Rassismus-Vortrag/!5758214/
[Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 31.03.2021 11:26]
31.03.2021 11:23:02  Zum letzten Beitrag
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Fragment

AUP Fragment 02.02.2014
Wer übrigens ein bisschen zu CW und seinem methodologischen blinden Fleck, dem Antisemitimus, lesen möchte:

Balázs Berkovits

Critical Whiteness Studies and the “Jewish Problem”
The “whiteness” of Jews has recently become a popular topic both in public debates and in academic research (Critical Whiteness Studies). Within this discourse, “whiteness” is used as a critical concept denoting those who enjoy white privilege in American and other Western societies. However, attributing “whiteness” to Jews is more than controversial, for it assimilates the most persecuted minority in European history to the dominant majority, while downgrading the significance of antisemitism. This is a necessary move in order to reaffirm and critically address the fundamental nature of the black and white divide; however, it is questionable both methodologically and politically.

http://www.rote-ruhr-uni.com/cms/texte/article/critical-whiteness-studies-and-the-jewish-problem

Auf der Seite gibt's den Volltext, ist aber auch ein Haufen anderer Sachen online die Richtung kritischer Theorie gehen, bevor jemand einen Herzinfarkt bekommt.
31.03.2021 11:25:27  Zum letzten Beitrag
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KarlsonvomDach

kalle
...
 
Zitat von Fragment

Wer übrigens ein bisschen zu CW und seinem methodologischen blinden Fleck, dem Antisemitimus, lesen möchte:

Balázs Berkovits

Critical Whiteness Studies and the “Jewish Problem”
The “whiteness” of Jews has recently become a popular topic both in public debates and in academic research (Critical Whiteness Studies). Within this discourse, “whiteness” is used as a critical concept denoting those who enjoy white privilege in American and other Western societies. However, attributing “whiteness” to Jews is more than controversial, for it assimilates the most persecuted minority in European history to the dominant majority, while downgrading the significance of antisemitism. This is a necessary move in order to reaffirm and critically address the fundamental nature of the black and white divide; however, it is questionable both methodologically and politically.

http://www.rote-ruhr-uni.com/cms/texte/article/critical-whiteness-studies-and-the-jewish-problem

Auf der Seite gibt's den Volltext, ist aber auch ein Haufen anderer Sachen online die Richtung kritischer Theorie gehen, bevor jemand einen Herzinfarkt bekommt.



Verweist du auch gleich noch auf den Antisemitismus, der sich z. B. auch im Antiliberalismus finden lässt, oder belässt du es bei CW? Ich frage das, weil mir nicht ganz klar ist, was dein Verweis auf Antisemitismus jetzt eigentlich mit der Diskussion zu tun hat, die wir gerade führen. Willst du damit Positionen von CW generell als untragbar brandmarken, oder was ist das Ziel?
[Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert; zum letzten Mal von KarlsonvomDach am 31.03.2021 11:42]
31.03.2021 11:37:26  Zum letzten Beitrag
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Fragment

AUP Fragment 02.02.2014
...
Ist das dieser Whataboutism? Wir diskutieren doch gerade CW?
31.03.2021 11:41:14  Zum letzten Beitrag
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KarlsonvomDach

kalle
...
 
Zitat von Fragment

Ist das dieser Whataboutism? Wir diskutieren doch gerade CW?



Ja, das was du machst, scheint Whataboutism zu sein.
31.03.2021 11:43:23  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Karlson, es ist der ibjnr, da passt ein Hinweis auf blinde Flecken von CW als Randbemerkung durchaus, auch wenn es gerade nicht so wirklich zum aktuellen Hauptanlass Bley passt. Das wollte der Post aber auch nicht, soweit ich das sehe.
[Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert; zum letzten Mal von Wraith of Seth am 31.03.2021 11:48]
31.03.2021 11:46:54  Zum letzten Beitrag
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KarlsonvomDach

kalle
...
 
Zitat von Wraith of Seth

Karlson, es ist der ibjnr, da passt ein Hinweis auf blinde Flecken von CW als Randbemerkung durchaus, auch wenn es gerade nicht so wirklich zum aktuellen Hauptanlass Bley passt. Das wollte der Post aber auch nicht, soweit ich das sehe.



Wie ich ja bereits eingangs schrieb, finde ich nicht, dass CW gegen jede Kritik erhaben ist. Die Punkte, die ich aber wichtig und richtig finde bei CW habe ich hier benannt und entsprechend diskutiert.

Darum verstehe ich tatsächlich nicht, warum Fragment bei mir nun offene Türen einrennen möchte.
31.03.2021 11:51:45  Zum letzten Beitrag
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Wraith of Seth

wraith_of_seth
Wo bist du denn in dem Post direkter Adressat? So hatte ich den Post nicht aufgefasst.
31.03.2021 11:57:01  Zum letzten Beitrag
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KarlsonvomDach

kalle
...
Hatte ich so aufgefasst. Wenn es anders gemeint war, dann sorry an Fragment

Kritik ist natürlich bei jeder Theorie immer willkommen. Sonst bewegt sich ja nichts weiter.
31.03.2021 11:59:58  Zum letzten Beitrag
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 Thema: Ich bin ja nicht rechts, aber...
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